DE3707821A1 - Vorrichtung zur anzeige des bremsbelagverschleisses einer schwimmsattel-scheibenbremse - Google Patents
Vorrichtung zur anzeige des bremsbelagverschleisses einer schwimmsattel-scheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige des
Bremsbelagverschleißes einer Schwimmsattel-Scheibenbremse,
deren Bremssattel abhängig vom Bremsbelagverschleiß auf
einem Führungsteil relativ zu diesem verschoben wird.
Es sind bereits Bremsbelagverschleiß-Anzeigevorrichtungen
bekannt, die ein Warnsignal abgeben, wenn der Verschleiß der
Bremsbeläge einer Scheibenbremse einen vorgegebenen
Grenzwert erreicht hat. Zu diesem Zweck ist für jeden
Bremsbelag entweder ein an diesem angeordneter oder in
diesem vergossener Fühler vorgesehen, der durch eine
elektrische Leitung mit einer Stromquelle und einem
Signalgeber, beispielsweise einer Warnlampe am Armaturenbrett
eines Kraftfahrzeugs verbunden ist. Dieser Fühler kommt mit
der Bremsscheibe in Berührung, sobald der
Bremsbelagverschleiß den vorgegebenen Grenzwert erreicht
hat. Durch den Schleifkontakt des Fühlers mit der
Bremsscheibe wird der Stromkreis des Signalgebers über die
geerdete Bremsscheibe geschlossen. Derartige
Bremsbelagverschleiß-Anzeigevorrichtungen haben den
Nachteil, daß durch das Schleifen des Fühlers an der
Oberfläche der Bremsscheibe an dieser Beschädigungen
hervorgerufen werden können. Ferner wird bei diesen
Anzeigevorrichtungen der Fühler durch das Schleifen an der
Bremsscheibe in der Regel zerstört und muß demgemäß beim
Auswechseln der Bremsbelages ebenfalls ersetzt werden.
Dadurch wird das Auswechseln der Bremsbeläge erschwert und
teuer.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art anzugeben, bei deren Verwendung
eine Beschädigung der Bremsscheibe ausgeschlossen ist und
die bei der Anzeige der Bremsbelagverschleißgrenze nicht
zerstört wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Sensoreinrichtung gelöst, die in Abhängigkeit von der
Relativbewegung zwischen dem Bremssattel und dem
Führungsteil ein elektrisches Signal erzeugt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Anzeige des
Bremsbelagverschleißes wird die Tatsache ausgewertet, daß bei
einer Schwimmsattel-Scheibenbremse der Bremssattel abhängig
vom Bremsbelagverschleiß auf einem an einem die Bremskraft
aufnehmenden Bremsträger starr angeordneten Führungsteil
relativ zu diesem verschoben wird. Die Verschiebung
entspricht dabei genau dem Verschleiß des Bremsbelages des
am Bremssattel angeordneten Bremsbackens. Sie ist darauf
zurückzuführen, daß eine Schwimmsattel-Scheibenbremse nur
einen direkt wirkenden, d. h. durch einen Kolben eines
Hydraulikzylinders direkt betätigten Bremsbacken aufweist.
Beim Bremsen bewirkt das Einleiten von hydraulischem Druck
in den Zylinder, daß der Kolben den direkt wirkenden
Bremsbacken an die Bremsscheibe anlegt. Dadurch wird eine
Reaktionskraft erzeugt, die den Bremssattel auf dem
Führungsteil relativ zu diesem verschiebt, um den indirekt
wirkenden Bremsbacken an die andere Seite der Bremsscheibe
anzulegen. Nach jedem Bremsvorgang bleiben die Bremsbacken
in leichter Reibberührung mit der Bremsscheibe oder sind von
ihrer Oberfläche gerade abgehoben. Wenn sich nun der
Bremsbelag des am Bremssattel angeordneten, indirekt
wirkenden Bremsbackens allmählich abnutzt, wird der
Bremssattel auf dem Führungsteil allmählich relativ zu diesem
verschoben. Diese Verschiebebewegung wird bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die Sensoreinrichtung
festgestellt und in ein elektrisches Signal umgesetzt, das
durch einen Signalgeber, beispielsweise eine Warnlampe in
einfacher Weise angezeigt werden kann.
Da bei dieser Anzeigevorrichtung, im Unterschied zum Stand
der Technik, kein am Bremsbelag angeordneter Fühler benötigt
wird, der bei der Verschleißgrenze des Bremsbelages an der
Bremsscheibe schleift, ist eine Beschädigung der Bremsscheibe
ausgeschlossen. Ferner ist die erfindungsgemäße
Anzeigevorrichtung vollkommen verschleißfrei. Da bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung keine aufgrund von
Korrosionseinwirkung störanfälligen Fühler benötigt werden,
zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine im
Vergleich zu den bekannten Vorrichtungen hohe
Zuverlässigkeit aus. Schließlich ist bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch die kontinuierliche Anzeige des
Bremsbelagverschleißes möglich. Dazu ist lediglich erforderlich,
daß die Sensoreinrichtung ein zur Relativbewegung zwischen
dem Bremssattel und dem Führungsteil zumindest nahezu
proportionales elektrisches Signal erzeugt, das mit einem
analogen oder digitalen Signalgeber angezeigt werden kann.
Selbst wenn auf einen solchen Signalgeber im Fahrzeug
verzichtet werden soll, ist es bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung möglich, im Rahmen des Kundendienstes den
augenblicklichen Bremsbelagverschleiß festzustellen. Dazu ist
lediglich erforderlich, daß das Servicepersonal mit Hilfe eines
Diagnosegerätes an der Sensoreinrichtung die Größe des
elektrischen Signals abgreift und zur Anzeige bringt. Es kann
auf diese Weise leicht festgestellt werden, ob ein Austausch
der Bremsbeläge erforderlich ist oder ob die Bremsbeläge
möglicherweise noch bis zum nächsten Kundendienst halten.
Soll beispielsweise neben der kontinuierlichen Anzeige des
Bremsbelagverschleißes das Erreichen der
Bremsbelagverschleißgrenze angezeigt werden, so erzeugt nach
einer Weiterbildung der Erfindung die Sensoreinrichtung ein
die Bremsbelagverschleißgrenze anzeigendes
Bremsbelagverschleißsignal, wenn die Größe der erfaßten
Relativbewegung zwischen dem Bremssattel und dem
Führungsteil einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt die
Sensoreinrichtung einen Wegaufnehmer und eine
Schwellwertschaltung, die das Bremsbelagverchleißsignal
erzeugt, wenn das vom Wegaufnehmer in Abhängigkeit von der
Relativbewegung zwischen dem Bremssattel und dem
Führungsteil erzeugte elektrische Signal einen vorgegebenen
Schwellwert überschreitet. Der Vorteil dieser Ausführung der
Erfindung liegt darin, daß zum Erzeugen des elektrischen
Signals für die kontinuierliche Anzeige des
Bremsbelagverschleißes und des die Verschleißgrenze
angebenden Bremsbelagverschleißsignals nur ein einziger
Wegaufnehmer benötigt wird.
Vorzugsweise umfaßt ein solcher Wegaufnehmer ein mit dem
Führungsteil (bzw. Bremssattel) ortsfest verbundenes, in
einem elektrischen Schaltkreis verschaltetes Potentiometer,
dessen Betätigungsorgan mit dem Bremssattel (bzw.
Führungsteil) derart gekoppelt ist, daß eine Verschiebung des
Bremssattels auf dem Führungsteil zu einer entsprechenden
Veränderung des elektrischen Widerstandes des Potentiometer
und damit zu einer Veränderung der elektrischen Spannung am
Potentiometer führt. Ein derart ausgebildeter Wegaufnehmer ist
sehr kostengünstig in der Herstellung und läßt sich darüber
hinaus leicht an einer Schwimmsattel-Scheibenbremse
anbringen. Als Potentiometer eignet sich dabei besonders ein
Drehpotentiometer, dessen Betätigungsorgan über einen
Exzenter mit dem Bremssattel (bzw. Führungsteil) gekoppelt
ist. Der Vorteil der Verwendung eines Drehpotentiometers liegt
darin, daß das Drehpotentiometer leicht vollständig gekapselt
werden kann und dadurch unempfindlich gegen
Schmutzeinwirkung ist. Es ist daher eine hohe
Funktionssicherheit gewährleistet.
Nach einer anderen Ausführung der Erfindung umfaßt die
Sensoreinrichtung eine Spannungsteilerschaltung und eine
Kontaktanordnung mit mehreren Kontaktelementen, die mit
zunehmender Größe der Relativbewegung zwischen dem
Bremssattel und dem Führungsteil nacheinander den
elektrischen Kontakt zum geerdeten Führungsteil verlieren.
Ferner sind die Kontaktelemente mit der
Spannungsteilerschaltung derart elektrisch verbunden, daß die
Ausgangsspannung der Spannungsteilerschaltung mit
zunehmender Größe der Relativbewegung zwischen dem
Bremssattel und dem Führungsteil stufenförmig ansteigt. Auch
bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann der
Bremsbelagverschleiß im Rahmen einer Inspektin des
Fahrzeuges in einfacher Weise durch Abgreifen der
Ausgangsspannung der Spannungsteilerschaltung mit Hilfe
eines Diagnosegerätes bestimmt werden. Diese
Sensoreinrichtung stellt einen guten Kompromiß zwischen der
Meßgenauigkeit und dem Herstellungsaufwand dar.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfaßt die
Sensoreinrichtung einen zumindest annähernd koaxial zum
Führungsteil angeordneten, zu diesem hin federbelasteten
Kontaktstift, der bei Erreichen des vorgegebenen Grenzwertes
der Relativbewegung zwischen dem Bremssattel und dem
Führungsteil an einem mit dem Bremssattel ortsfest
verbundenen Anschlag zur Anlage kommt und dadurch
aufgrund seines Kontaktverlustes zum geerdeten Führungsteil
das Bremsbelagverschleißsignal auslöst. Der Einsatz einer
derart ausgebildeten Sensoreinrichtung bietet sich an, wenn,
wie bei den bekannten Vorrichtungen, lediglich das
Überschreiten der Bremsbelagverschleißgrenze angezeigt
werden soll. Der Vorteil dieser Ausführung liegt in ihrer
hohen Funktionssicherheit und ihrem geringen
Herstellungsaufwand.
Um Fehlalarme möglichst zu vermeiden, ist nach einer
Weiterbildung der Erfindung eine Verzögerungseinrichtung zur
Verzögerung der Anzeige des Bremsbelagverschleißsignals
vorgesehen. Durch diese Verzögerungseinrichtung wird
erreicht, daß das von der Sensoreinrichtung erzeugte die
Bremsbelagverschleißgrenze angebende
Bremsbelagverschleißsignal erst angezeigt wird, wenn es über
einen längeren Zeitraum hinweg von der Sensoreinrichtung
permanent erzeugt wurde. Es wird damit insbesondere bei
Erreichen der Bremsbelagverschleißgrenze vermieden, daß der
auf den Bremsbelagverschleiß hinweisende Signalgeber
abwechselnd "Bremsbeläge verschlissen" und Bremsbeläge in
Ordnung" anzeigt. Als vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, die
Verzögerung der Anzeige des Bremsbelagverschleißsignales in
Abhängigkeit von der nach dessen Auftreten zurückgelegten
Fahrstrecke eines mit der erfindungsgemäßen
Anzeigevorrichtung ausgerüsteten Fahrzeuges vorzunehmen.
Eine derartige Verzögerungseinrichtung umfaßt vorzugsweise
eine Zähleranordnung, die die von einem elektronischen
Wegsensor abgegebenen Impulse zählt und bei einem
vorgegebenen Zählerstand das Bremsbelagverschleißsignal zur
Anzeige freigibt. Um eine ausreichend große Verzögerung der
Anzeige des Bremsbelagverschleißsignals zu erhalten, können
mehrere Zähler hintereinander geschaltet werden. Vorzugsweise
enthält die Zähleranordnung dabei einen ersten Zähler und
einen zweiten Zähler, wobei der erste Zähler mit seinem
Eingang mit dem Ausgang des Wegsensors und mit seinem
Ausgang mit dem Eingang des zweiten Zählers verbunden ist,
dessen Zählerfreigabeanschluß mit dem das
Bremsbelagverschleißsignal abgebenden Ausgang der
Sensoreinrichtung verbunden ist und dessen
Zählerausgangssignal einem Signalgeber beispielsweise eine
Warnlampe steuert. Da nach dieser Ausführung der
Verzögerungseinrichtung der zweite Zähler die
Ausgangsimpulse des ersten Zählers nur zählt, wenn sein
Zählerfreigabeanschluß durch das Bremsbelagverschleißsignal
aktiviert ist, wird erreicht, daß das
Bremsbelagverschleißsignal erst angezeigt wird, wenn es von
der Sensoreinrichtung während der gesamten Zähldauer des
zweiten Zählers erzeugt wurde.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den
Figuren rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele.
Es zeigt
Fig. 1 eine Schwimmsattel-Scheibenbremse zusammen mit
einem Drehpotentiometer als Wegaufnehmer,
Fig. 2 die Schwimmsattel-Scheibenbremse von Fig. 1
zusammen mit einem eine Spannungsteilerschaltung
und eine Kontaktanordnung umfassenden
Wegaufnehmer,
Fig. 3 die Schwimmsattel-Scheibenbremse von Fig. 1 und 2
zusammen mit einer einen Kontaktstift enthaltenden
Sensoreinrichtung und
Fig. 4 eine Verzögerungseinrichtung für das
Bremsbelagverschleißsignal in Form einer
Zähleranordnung.
In Fig. 1 ist eine bolzengeführte Schwimmsattel-Scheibenbremse
10 dargestellt, deren Bremsscheibe 12 nur ausschnittsweise
gezeigt ist. Die Scheibenbremse 10 ist mit einem die Bremskraft
aufnehmenden, ebenfalls nur ausschnittsweise dargestellten
Bremsträger 14 am Fahrgestell eines Fahrzeuges starr
angeordnet. Am Bremsträger 14 ist ein Führungsbolzen 16
befestigt. Dieser dient als Führungsteil für einen Bremssattel
18. Zur Führung des Bremssattels 18 auf dem Führungsbolzen
16 weist der Bremssattel 18 eine Bohrung 20 auf, in der der
Führungsbolzen 16 gleitet. In der in der Figur linken Hälfte
des Bremssattels 18 ist ein hydraulischer Zylinder 22
ausgebildet, der einen Kolben 24 enthält, welcher an der
Stützplatte 26 eines direkt wirkenden Bremsbackens 28 direkt
angreift. An dem in der Figur rechten Teil des Bremssattels 18
ist ein indirekt wirkender Bremsbacken 30 angeordnet. Jeder
der Bremsbacken 28 und 30 hat außer der zugehörigen
Stützplatte 26 bzw. 32 einen Reib- oder Bremsbelag 34 bzw.
36.
Wenn bei einem Bremsvorgang durch die Öffnung 38 im
Bremssattel 18 hydraulischer Druck in den Zylinder 22
eingeleitet wird, wird der Kolben 24 in Richtung zur
Bremsscheibe 12 hin verschoben und legt auf diese Weise den
direkt wirkenden Bremsbacken 28 an die Bremsscheibe 12 an.
Dadurch wird eine Reaktionskraft erzeugt, die den Bremssattel
18 auf dem Führungsbolzen 16 verschiebt, um den indirekt
wirkenden Bremsbacken 30 an die andere Seite der
Bremsscheibe 12 anzulegen. Die Bremsbacken 28 und 30 bleiben
dann nach jedem Bremsvorgang in leichter Berührung mit der
Bremsscheibe 12. Wenn sich der Bremsbelag 36 des indirekt
wirkenden Bremsbackens 30 bei mehrfacher Betätigung der
Bremse allmählich abnutzt, bewegt sich der Bremssattel 18 bei
feststehendem Führungsbolzen 16 allmählich in Richtung R.
Diese Relativbewegung zwischen dem Bremssattel 18 und dem
Führungsbolzen 16 bzw. dem mit diesem fest verbundenen
Bremsträger 14 wird als Maß für den Bremsbelagverschleiß
festgestellt.
Zur Feststellung dieser Relativbewegung wird bei der in Fig.
1 dargestellten Ausführung der Erfindung ein am Bremsträger
14 ortsfest angeordnetes Drehpotentiometer 40 verwendet,
dessen Betätigungsorgan 42 in Form eines Winkelhebels
ausgebildet ist. Am freien Ende des Winkelhebels 42 ist ein
Gleitstück 44 vorgesehen, das in einer am Bremssattel 18 quer
zu dessen Verschieberichtung R ausgebildeten Nut 46
verschieblich geführt ist. Durch den in der Nut 46 geführten
Winkelhebel 42 wird die lineare Verschiebebewegung des
Bremssattels 18 auf dem Führungsbolzen 16 in eine
Drehbewegung umgesetzt, durch die der elektrische Widerstand
des Drehpotentiometers 40 verändert wird. Da das
Drehpotentiometer 40 in einem in der Figur nicht dargestellten
elektrischen Schaltkreis verschaltet ist, führt diese durch die
Relativbewegung des Bremssattels 18 auf dem Führungsbolzen
16 bedingte Änderung des elektrischen Widerstandes des
Drehpotentiometers 40 zu einer entsprechende Veränderung der
elektrischen Spannung am Drehpotentiometer 40. Die Größe
dieser elektrischen Spannung ist dann ein Maß für den
Verschleiß des Bremsbelages 36 des Bremsbackens 30. Da
sich diese elektrische Spannung mit zunehmendem
Bremsbelagverschleiß kontinuierlich ändert, kann die Zunahme
des Bremsbelagverschleißes kontinuierlich angezeigt werden.
Soll jedoch nur die Bremsbelagverschleißgrenze angezeigt
werden so wird nur dann ein sog. Bremsbelagverschleißsignal
erzeugt, wenn die elektrische Spannung am Drehpotentiometer
40 einen vorgegebenen Schwellwert über- bzw. unterschreitet.
Die in Fig. 2 dargestellte Schwimmsattel-Scheibenbremse ist mit
der in Fig. 1 gezeigten baugleich. Im Unterschied zu der in
Fig. 1 dargestellten Anordnung wird bei der in Fig. 2
gezeigten Scheibenbremse 10 die durch den
Bremsbelagverschleiß bedingte Relativbewegung des
Bremssattels 18 auf dem Führungsbolzen 16 mit Hilfe eines
Wegaufnehmers 48 festgestellt, der im wesentlichen aus einer
Spannungsteilerschaltung 50 und vier Kontaktelementen 52,
54, 56 und 58 besteht. Die Kontaktelemente 52, 54, 56 und 58
sind mit Hilfe der Platte 60 elektrisch isoliert am inneren
Umfang der Bohrung 20 des Bremssattels 18 angeordnet. Im
Innern der Bohrung 20 sind die Kontaktelemente 52, 54, 56
und 58 als unterschiedlich weit in die Bohrung 20
hineinragende Kontaktzungen ausgebildet, die, solange sie sich
im Einflußbereich des Führungsbolzens 16 befinden, an dessen
äußeren Umfang anliegen. Der dadurch hergestellte elektrische
Kontakt zwischen einer Kontaktzunge und dem geerdeten
Führungsbolzen 16 wird erst unterbrochen, wenn die
betreffende Kontaktzunge aufgrund der Relativbewegung des
Bremssattels 18 auf dem Führungsbolzen 16 dessen
Einflußbereich verläßt.
Die Spannungsteilerschaltung 50 enthält vier elektrische
Widerstände 62, 64, 66 und 68 mit den Widerstandswerten R 1
R 2, R 3 und R 4. Der Widerstand 62 ist dabei mit seinem einen
Anschluß an die Spannungsversorgung (+12 V) eines nicht
dargestellten Fahrzeuges angeschlossen. Sein anderer Anschluß
ist mit dem kürzesten Kontaktelement 52 und mit dem einen
Anschluß des Widerstandes 64 verbunden. Ferner ist er mit
dem Ausgang A der Spannungsteilerschaltung 50 verbunden.
Der andere Anschluß des Widerstandes 64 ist mit dem
zweitkürzesten Kontaktelement 54 und mit dem einen Anschluß
des Widerstandes 66 verbunden, der mit seinem anderen
Anschluß mit dem zweitlängsten Kontaktelement 56 und mit dem
einen Anschluß des Widerstandes 68 verbunden ist. Der andere
Anschluß des Widerstandes 68 ist an das längste
Kontaktelement 58 angeschlossen.
Solange die sich in der Regel gleichmäßig abnutzenden
Bremsbeläge 34 und 36 neu sind, liegen alle vier
Kontaktelemente 52, 54, 56 und 58 am äußeren Umfang des
Führungsbolzens 16 an und sind über diesen geerdet. In
diesem Falle liegt der Ausgang A auf Erdpotential. Mit
zunehmendem Verschleiß des Bremsbelages 36 verschieben sich
der Bremssattel 18 und mit diesem die Kontaktelemente 52, 54,
56 und 58 relativ zum Führungsbolzen 16. Das Kontaktelement
52 verläßt dabei zuerst den Bereich des Führungsbolzens 16.
Die Spannung U A am Ausgang A der Spannungsteilerschaltung
50 beträgt dann
Bei einer weiteren Verschiebung des Bremssattels 18 auf dem
Führungsbolzen 16 verläßt das Kontaktelement 54 den Bereich
des Führungsbolzens 16. In diesem Falle nimmt die Spannung
U A am Ausgang A der Spannungsteilerschaltung 50 dann den
Wert
an. Wenn bei einer weiteren Verschiebung des Bremssattels 18
auf dem Führungsbolzen 16 das Kontaktelement 56 den Bereich
des Führungsbolzens 16 verläßt, nimmt die Spannung U A am
Ausgang A der Spannungsteilerschaltung 50 den Wert
an. Wenn schließlich auch das Kontaktelement 58 den Bereich
des Führungsbolzens16 verlassen hat, dann nimmt die
Spannung U A am Ausgang A der Spannungsteilerschaltung 50
den Wert
U A = 12 Volt
an. Durch diesen Spannungswert kann dann beispielsweise die
Bremsbelagverschleißgrenze angezeigt werden.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Schwimmsattel-Scheibenbremse,
die mit der in den Fig. 1 und 2 gezeigten baugleich ist,
wird die Bremsbelagverschleißgrenze mit einer
Sensoreinrichtung 70 festgestellt, die einen Kontaktstift 72
aufweist. Dieser ist in einer Führung 74 koaxial zum
Führungsbolzen 16 verschieblich geführt und mit Hilfe einer
Druckfeder 76 zum Führungsbolzen 16 hin belastet. Die
Druckfeder 76 stützt sich an einem Verschlußdeckel 78 der
Führung 74 ab und ist mit einer elektrischen Anschlußleitung
80 galvanisch verbunden. Für die Funktion der
Sensoreinrichtung 70 ist ferner wichtig, daß der Kontaktstift
72 gegenüber dem Bremssattel 18 elektrisch isoliert angeordnet
ist.
Da der Kontaktstift 72 durch die Druckfeder 76 in Richtung
zum Führungsbolzen 16 hin belastet ist, liegt er an diesem an.
Durch den elektrischen Kontakt zwischen dem Kontaktstift 72
und dem geerdeten Führungsbolzen 16 liegt der Ausgang B der
Sensoreinrichtung 70 zunächst auf Erdpotential. Da sich mit
zunehmendem Verschleiß des Bremsbelages 36 der Bremssattel
18 in Richtung R verschiebt, bewegt sich der radial
überstehende Rand 82 des Kontaktstiftes 72 in Richtung auf
seinen Anschlag 84 zu. Die Sensoreinrichtung 70 ist dabei so
dimensioniert, daß der radial überstehende Rand 82 des
Kontaktstiftes 72 bei Erreichen derVerschleißgrenze des
Bremsbelages 36 am Anschlag 84 zur Anlage kommt. Bei nur
geringfügig weiterer Verschiebung des Bremssattels 18 in
Richtung R verliert der Kontaktstift 72 seinen elektrischen
Kontakt zum geerdeten Führungsbolzen 16, so daß der
Ausgang B der Sensoreinrichtung 70 ein vom Erdpotential
unterschiedliches Potential annehmen kann, durch das dann mit
Hilfe eines in der Figur nicht dargestellten Signalgebers die
Bremsbelagverschleißgrenze angezeigt wird.
In Fig. 4 ist eine Verzögerungseinrichtung in Form einer
Zähleranordnung 86 dargestellt, die die von einem in der Figur
nicht dargestellten elektronischen Wegsensor pro Wegeinheit
abgegebenen Impulse zählt und bei einem vorgegebenen
Zählerstand das Bremsbelagverschleißsignal zur Anzeige
freigibt. Die Zähleranordnung 86 besteht im wesentlichen aus
einem ersten Zähler 88 und einem zweiten Zähler 90. Da der
erste Zähler 88 mit seinem Rücksetz-Anschluß 92 über einen
Widerstand 94 mit Erdpotential verbunden ist, ist der Zähler 88
solange zählbereit, bis der zweite Zähler 90 an seinem Ausgang
96 ein Ausgangssignal mit positivem Potential abgibt, durch
das dann der erste Zähler 88 rückgesetzt wird. Der erste
Zähler 88 ist mit seinem Eingang 98 mit dem Ausgang eines in
der Figur nicht dargestellten, während der Fahrt eines
Fahrzeuges elektrische Impulse abgebenden elektronischen
Wegsensors verbunden. Diese elektrischen Impulse werden von
dem ersten Zähler 88 gezählt. Jeweils bei Erreichen des
maximalen Zählerstandes tritt am Ausgang 100 des ersten
Zählers 88 ein elektrischer Impuls auf, der über die Leitung
102 zum Eingang 104 des zweiten Zählers 90 übertragen wird.
Da der Rücksetz-Anschluß 106 des zweiten Zählers 90 über den
Widerstand 108 auf positivem Potential liegt, ist der zweite
Zähler 90 für den Fall, daß kein Bremsbelagverschleißsignal
vorliegt, gesperrt. Erst wenn ein solches auftritt, wird der
Eingang 110 der Zähleranordnung 86 geerdet. Dadurch wird
der zweite Zähler 90 betriebsbereit geschaltet. Erst dann
werden die am Eingang104 des zweiten Zählers 90
ankommenden Impulse gezählt. Für den Fall, daß beim
Hochzählen des zweiten Zählers 90 das
Bremsbelagverschleißsignal auch nur kurzzeitig verschwindet,
wird der zweite Zähler 90 rückgesetzt. Er kann erst dann
erneut zu Zählen beginnen, wenn das
Bremsbelagverschleißsignal wieder vorliegt. Bei Erreichen
seiner Zählgrenze gibt der zweite Zähler 90 an seinem Ausgang
96 ein Signal mit positivem Potential ab, durch das einerseits
der erste Zähler 88 rückgesetzt wird und das andererseits
über einen Widerstand 112 einen Transistor 114 durchsteuert,
wodurch ein einen Signalgeber 116, beispielsweise eine
Warnlampe, enthaltender Stromkreis geschlossen wird. Durch
diese Zähleranordnung 86 in Verbindung mit dem
elektronischen Wegsensor wird somit erreicht, daß das
Bremsbelagverschleißsignal erst angezeigt wird, wenn das
Fahrzeug nach dem ersten Auftreten des
Bremsbelagverschleißsignals noch eine vorgegebene Fahrstrecke
zurückgelegt hat. Wird das Fahrzeug noch vor Erreichen der
vorgegebenen Fahrstrecke abgestellt, so ist erforderlich, daß
die bereits zurückgelegte Fahrstrecke von der Zähleranordnung
86 gespeichert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der
zweite Zähler 90 auch dann mit Spannung versorgt wird, wenn
das Fahrzeug abgestellt und die Zündung ausgeschaltet ist.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Anzeige des Bremsbelagverschleißes einer
Schwimmsattel-Scheibenbremse, deren Bremssattel
abhängig vom Bremsbelagverschleiß auf einem
Führungsteil relativ zu diesem verschoben wird,
gekennzeichnet durch eine Sensoreinrichtung (40, 48, 70),
die in Abhängigkeit von der Relativbewegung zwischen
dem Bremssattel (18) und dem Führungsteil (16) ein
elektrisches Signal erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung (70) ein die
Bremsbelagverschleißgrenze angebendes
Bremsbelagverschleißsignal erzeugt, wenn die Größe der
erfaßten Relativbewegung zwischen dem Bremssattel (18)
und dem Führungsteil (16) einen vorgegebenen Grenzwert
überschreitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung einen Wegaufnehmer (40, 48)
und eine Schwellwertschaltung umfaßt, die das
Bremsbelagverschleißsignal erzeugt, wenn das vom
Wegaufnehmer in Abhängigkeit von der Relativbewegung
zwischen dem Bremssattel (18) und dem Führungsteil (16)
erzeugte elektrische Signal einen vorgegebenen
Schwellwert überschreitet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung ein
mit dem Führungsteil (16) bzw. Bremssattel (18) ortsfest
verbundenes, in einem elektrischen Schaltkreis
verschaltetes Potentiometer (40) umfaßt, dessen
Betätigungsorgan (42) mit dem Bremssattel (18) bzw.
Führungsteil (16) derart gekoppelt ist, daß eine
Verschiebung des Bremssattels (18) auf dem Führungsteil
(16) zu einer entsprechenden Veränderung des
elektrischen Widerstandes des Potentiometers (40) und
damit zu einer Veränderung der elektrischen Spannung am
Potentiometer (40) führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Potentiometer (40) ein Drehpotentiometer ist,
dessen Betätigungsorgan (42) über einen Exzenter mit
dem Bremssattel (18) (bzw. Führungsteil 16) gekoppelt
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (48) eine
Spannungsteilerschaltung (50) und eine Kontaktanordnung
mit mehreren Kontaktelementen (52, 54, 56, 58) umfaßt, die
mit zunehmender Größe der Relativbewegung zwischen dem
Bremssattel (18) und dem Führungsteil (16) nacheinander
den elektrischen Kontakt zum geerdeten Führungsteil (16)
verlieren, und daß die Kontaktelemente (52, 54, 56, 58) mit
der Spannungsteilerschaltung (50) derart elektrisch
verbunden sind, daß die Ausgangsspannung der
Spannungsteilerschaltung (50) mit zunehmender Größe der
Relativbewegung zwischen dem Bremssattel (18) und dem
Führungsteil (16) stufenförmig ansteigt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung (70) einen zumindest annähernd
koaxial zum Führungsteil (16) angeordneten, zu diesem
hin federbelasteten Kontaktstift (72) umfaßt, der bei
Erreichen des vorgegebenen Grenzwertes der
Relativbewegung zwischen dem Bremssattel (18) und dem
Führungsteil (16) an einem mit dem Bremssattel (18)
ortsfest verbundenen Anschlag (84) zur Anlage kommt und
dadurch aufgrund seines Kontaktverlustes zum geerdeten
Führungsteil (16) das Bremsbelagverschleißsignal auslöst.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verzögerungseinrichtung (86)
zur Verzögerung der Anzeige des
Bremsbelagverschleißsignals vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerung der Anzeige des
Bremsbelagverschleißsignals in Abhängigkeit von der nach
dessen Auftreten zurückgelegten Fahrstrecke eines mit
der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung ausgerüsteten
Fahrzeuges erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungseinrichtung eine Zähleranordnung
(86) umfaßt, die die von einem elektronischen Wegsensor
abgegebenen Impulse zählt und bei einem vorgegebenen
Zählerstand das Bremsbelagverschleißsignal zur Anzeige
freigibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähleranordnung (86) einen ersten Zähler (88)
und einen zweiten Zähler (90) enthält, wobei der erste
Zähler (88) mit seinem Eingang (98) mit dem Ausgang des
Wegsensors und mit seinem Ausgang (100) mit dem
Eingang (104) des zweiten Zählers (90) verbunden ist,
dessen Zählerfreigabeanschluß (106) mit dem das
Bremsbelagverschleißsignal abgebenden Ausgang der
Sensoreinrichtung (40, 48, 70) verbunden ist und dessen
Zählerausgangssignal einen Signalgeber (116) steuert.
Priority Applications (1)
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ID=6322788
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