DE1814587B2 - Hydraulischer zweikreisbremszylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen Zweikreisbremszylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bereits ein hydraulischer Zweikreisbremszylinder der obenerwähnten Art bekannt (FR-PS 13 38 610), in der die beiden Kammern zwischen einem Paar gegenläufiger Kolben ausgebildet sind, die in einer gemeinsamen Kammer arbeiten und von denen einer einen Bauteil mit geringerem Durchmesser aufweist, welcher innerhalb einer im anderen Kolben ausgebildeten Bohrung arbeitet. Bei dieser Konstruktion sind die beiden Druckkammern durch eine zwischen den beiden Kolben gebildete Flüssigkeitsdichtung voneinander getrennt, so daß diese Dichtung einem Arbeitshub ausgesetzt ist, der der Summe der Bewegungen der beiden gegenläufigen Kolben entspricht.

Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hydraulischen Zweikreisbremszylinder der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Lebensdauer der die beiden Druckkammern trennenden Dichtungen erhöht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegeben.

Es liegt auf der Hand, daß, wenn ein Kolben direkt gegenüber dem anderen abgedichtet wäre, die Kolbendichtungen einem Arbeitshub ausgesetzt wären, der der Abnutzung an beiden Reibungskissen entspräche. Durch Zwischenschaltung der Hülse 36 gemäß der Erfindung entspricht jedoch der Arbeitshub an jeder Kolbendichtung der Abnutzung an nur einem Reibungskissen, wodurch die mögliche Lebensdauer jeder Dichtung verlängert wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 ist eine teilweise im Schnitt gezeigte Draufsicht auf eine Scheibenbremse mit einem erfindungsgemäßen Zweikreisbremszylinder;

Fig.2 ist ein Schnitt durch den Bremszylinder der Scheibenbremse längs der Linie II-1I in F i g. 1;
F i g. 3 ist ein Schnitt ähnlich F i g. 2 einer abgewandelten Ausführung;

F i g. 4 eine Seitenansicht eines Kolbens des in F i g. l gezeigten Bremszylinders.

Bei der in den Zeichnungen dargestellten Bremse ίο handelt es sich um eine Scheibenbremse mit Schwimmrahmen. Sie umfaßt zwei Reibungskissen 22, 24 zum Eingriff mit entgegengesetzten Seiten einer hier nicht gezeigten Bremsscheibe. Ein ortsfester Bremsträger 10 ist im Verhältnis zur Bremsscheibe an der Innenseite angeordet und hat an gegenüberliegenden Seiten zwei Nuten 12, in denen ein Schwimmrahmen 14 in seiner Ebene, d. h. rechtwinklig zur Ebene der Bremsscheibe gleitend beweglich geführt ist. der Bremsträger ist mit Befestigungsansätzen 16,18 versehen, die seine sichere

Befestigung an einem Fahrzeug erleichtern.

Im Bremsträger 10 ist ein weiter unten im einzelnen beschriebener Bremszylinder 20 angebracht, der direki auf ein Reibungskissen 22 und indirekt über den Schwimmrahmen 14 auf das zweite Reibungskissen 24 wirkt. Die Reibungskissen sind an einem vom Bremsträger 10 getragenen, U-förmigen Haltestift 26 beweglich aufgehängt. Der Schwimmrahmen ist von Blattfedern 28, die in den Nuten 12 aufgenommen sind, abgestützt und außerdem in einer weiter unten näher

erläuterten Weise mit dem Bremszylinder 20 verbunden.

Im folgenden wird die Konstruktion und Anordnung

des Zweikreisbremszylinders 20 beschrieben. Innerhalb einer zylindrischen Bohrung 30 im Bremsträger 10 sind

zwei gegenläufige, becherförmige Kolben 32 und 34 angeordnet, deren ringförmige Ränder zueinander hin gerichtet sind. Eine mit einer Umfangsnut 37 ausgebildete Hülse 36 ist innerhalb der Umfangsränder der Kolben 32 und 34 beweglich aufgenommen und abgedichtet derartig mit ihnen verbunden, daß zwei getrennte Druckkammern 40 und 42 gebildet sind. Wie aus F i g. 2 zu entnehmen ist, nimmt die Nut 37 einen radialen Stift 38 auf, der die Hülse 36 gegen axiale Bewegung gegenüber dem Bremsträger 10 festsetzt, und die Druckkammer 40 ist mit einer Druckeinlaßöffnung 44 sowie einer Entlüftungsöffnung 52 versehen, die normalerweise durch eine hier nicht gezeigte Entlüftungsschraube verschlossen ist. Bei der in F i g. 3 gezeigten abgewandelten Anordnung ist der radiale Stift 38 von einer radialen Verlängerung 50 einer in einer Entlüftungsöffnung 46 sitzenden Entlüftungsschraube 48 ersetzt.

Die Druckkammer 42 ist mit ihren eigenen, im Kolben 32 ausgebildeten Druckeinlaß- und Entlüftungsöffnungen versehen, deren Konstruktion am besten aus den F i g. 1 und 4 hervorgeht. Der Kolbenüberhang (d. h. derjenige Teil des Kolbens 32, der normalerweise über den Bremsträger 10 an dessen innerem Ende vorsteht) trägt die Druckeinlaßöffnung 58 bzw. Entlüftungsöffnung 60 für die innere Druckkammer 42. Auf diese Weise hat jede Kammer 40 und 42 ihre eigene Druckeinlaßöffnung, die bei eingebauter Bremse an getrennte Druckzufuhrsysteme angeschlossen sind, welche normalerweise in gleichem Rhythmus, beispielsweise von einem Hauptbremszylinder in Tandemanordnung aus arbeiten. Falls jedoch eins der Drucksysteme versagen sollte, ist das andere betätigbar und beaufschlagt die Bremse.

Für den Fachmann ist es klar, daß der hier

beschriebene Bremszylinder in verschiedenen Arten Vi,n Bremsen verwendbar ist Abgesehen von dem obenerwähnten Vorteil der geringeren Abnutzung der Dichtungen ermöglicht er es, genormte Bremsen an verschiedene Fahrzeuganforderungen anzupassen, inde;n Kolben und Hülsen mit unterschiedlichen Flächenverhältnissen verwendet werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hydraulischer Zweikreisbremszylinder, in dem zwei gegenläufige Kolben arbeiten, die derart angeordnet sind, daß zwischen ihnen zwei gegeneinander abgedichtete und mit getrennten Druckmitteleinlässen versehene Kammern ausgebildet sind, wobei der erste Kolben eine zum zweiten Kolben hin offene und zum Bremszylinder koaxiale Bohrung hat, in der ein Ende eines zwischen den beiden Kolben angeordneten zylindrischen Bauteils gleitend und abgedichtet geführt ist, so daß die erste Kammer von dem Ringraum zwischen den beiden Kolben und die zweite Kammer von dem von dem zylindrischen Bauteil und der koaxialen Öffnung umschlossenen Raum gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auch der zweite Kolben (32 bzw. 34) eine zum ersten Kolben (34 bzw. 32) hin offene Bohrung hat und daß das zylindrische Bauteil eine Hülse (36) ist, die in beiden Kolben (32, 34) gleitend und abgedichtet geführt ist.

2. Hydraulischer Zweikreisbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (36) gegen axiale Bewegungen gegenüber dem Bremszylinder (10, 30) mittels eines sich vom Bremszylinder radial nach innen erstreckenden Haltestiftes (38,50) gesichert ist.