DE2654536C2 - Verfahren zur Herstellung von kugelförmigen Brennelementen für Hochtemperatur-Reaktoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kugelförmigen Brennelementen für Hochtemperatur-ReaktorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von weitgehend isotropen kugelförmigen Brennelementen
hoher Festigkeit und hohem Schwermelallgehalt für gasgckühlte Hochtemperaturreaktoren,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Kugeibrcnnelemente bestehen üblicherweise aus einem brenn- und brutstoffhaltigen Kern, der von einer
brennstofffreien Schale umgeben und mit ihr tibergangslos verbunden ist (D)E-OS 1646783).
Die Graphitmatrix, d. h. der Graphitwerkstoff, ist im Kugelkern und in der Schale identisch. Der
Brennelementdurchmesser beträgt im allgemeinen etwa 60 mm und die Dicke der Schale etwa 5 mm.
Bei den bekanntgewordenen Kugclbrennelemcnlen enthält der Kern in gleichmäßiger Verteilung den
Brenn- und Brutstoff in Form sphärischer Schwermefallteilchen. Die Teilchen sind zur Zurückhaltung von
Spaltprödükten mit Mehrfachschichten aus pyrolytU
»ehern Kohlenstoff - gegebenenfalls mil einer Zwl·
schenschicht aus Siliziumkarbid - versehen.
Als Brennstoff werden normalerweise Uran-235 und als Brutstoff Thorium-232 in karbidischer oder
oxidischer Form eingesetzt. Während der Brenn- und Brutstoff beim sogenannten THTR-EIement, dem
Standardkugelelement des Thorium-Hoch-Temperatur-Reaktors, gemeinsam in gleichen Teilchen vorliegt,
ist er beim sogenannten Brut-Abbrand-EIement (Freed-Breed-Element) getrennt in diskreten, miteinander
vermischten Teilchen untergebracht.
An die Kugelbrennelemente wird eine Reihe von Anforderungen gestellt:
Sie müssen hohe Festigkeitseigenschaften bei einem möglichst kleinen Elastizitätsmodul und geringem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen. Während des Reaktorbetriebes, insbesondere beim
An- und Abfahren des Reaktors, treten als Folge von Tempraturgradienten thermische Spannungen auf, die
nur teilweise durch Kriechprozesse abgeba-. t werden
können und daher starke mechanische Belastungen in den Brennelementkugeln hervorrufen. Da beim
Beschicken des Reaktorkerns und Umwälzen des Kugelhaufens die Brennelemente aus einigen Metern
Höhe frei auf die Kugelhaufenoberfläche fallen, werden sie zusätzlich mechanisch hoch beansprucht.
Hinzu kommt, daß beim Abschalten des Reaktors die Abschaltstäbe frei in den Kugelhaufen einfahren, was
zu einer weiteren erheblichen Belastung einzelner Brennelemente führt. Um eine hinreichend hone
Standzeit der Brennelemente zu gewährleisten, werden hohe Werte für Druck-, Biege- und Zugfestigkeit
der Kugelmatrix gefordert. Aus den bereits erwähnten Gründen kommt zusätzlich die Forderung nach einer
guten Fall- und Abriebfestigkeit und insbesondere nach einer hohen Bruchlast der Kugeln hinzu.
Außerdem müssen sie eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzen, um den Temperaturgradienten innerhalb
der Kugel möglichst gering zu halten.
Ferner ist eine gute Korrosionsbeständigkeit gegen ίο Spurenverunreinigungen nötig, wie z. B. Wasserdampf
CO, CO2 und H2, die im Heliumkühlgas enthalten
sind.
Hinzu kommt eine erhöhte Schwcimetalladungder
Kugelbrennelemente. Bei dem sogenannten THTR-Standard-Brennelement beträgt die Schwermetalladung
11 g/Kugel. Um die Konversionsrate (Bildung vonUran-233 ausThorium-232) anzuheben, wird von
den Brennelementen für fortgeschrittene Hochtemperaturreaktoren eine wesentlich höhere Schwermetalladung
gefordert. Dadurch wird trotz erhöhter Schwcrmetalladungbeider Herstellu!^ die Forderung
nach zerstörungsfreiem Einpressen der beschichteten Teil', hen verschärft.
Weiterhin ist ein gutes Bestrahlungsverhalten bis zu Temperaturen von etwa 1400° C und bis zu einer
Fluenz der schnellen Neutronen ( E > 0,1 MeV) von ca. 9 x 1021 cm 2 erforderlich Diese Anforderung
setzt eine möglichst isotrope Graphitmatrix hoher Kristallinitat voraus.
Zur Herstellung von kugelförmigen Brennelementen wurden bisher Verfahren bekannt, bei denen in
einem metallischen Preßwerkzeug zuerst die untere Hälfte der brennstofffreien Schale ausgeformt, dann
der brennstoffhaltigc Kugelkern eingelegt Und anschließend die obere Schalenhälfte aufgepreßt wird
(deutsche Patentschrift 1096513). Da die Schüttdichte des Preßgemischpulvers relativ gering ist (etwa
0,5 g/cm3) Und lediglich in axialer Richtung um etwa
!Q
15
das vierfache Volumen verdichtet wird, läßt sich beim
Pressen eine bevorzugte Ausrichtung der üblicherweise anisotrop aufgebauten Graphitausgangskörner
nicht vermeiden. Dies hat eine unzulässig hohe Anisotropie der Kugelmatrix zur Folge. In einer solchen
Kugel treten bei der Bestrahlung mit schnellen Neutronen hohe strahlungsinduzierte Spannungen auf, die
zur Rißbildung führen können und somit die mechanische Integrität des Brennelementes gefährden.
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Brennelementkugeln aus Graphit mit einer
spaltstofffreienSchale durch Umpressen der kompakten
Spaltstoffkugel mit Graphitpulver mittels zweier halbkugelig-konkav gestalteter Preßstempel im Gesenk
(DE-AS 1194992). Ein ähnliches Preßverfahren mit Hilfe von kalottenförmigen Metallstempeln in einem
Stahlgesenk, jedoch mit Anordnung der Brennstoff- und/oder Brutstoffteilchen in einem schalenförmigen
Hohlraum zwischen einem Graphitkern und einer Graphitschale wird in der DE-OS 1 514104 beschrieben.
Aber <iich die mit diesen Verfahren hergestellten
Brennelementkugeln zeigen eine unzulässig hohe Anisotropie der Graphitmatrix mit ihren schädlichen
Folgen bei der Bestrahlung dieser Elemente im Reaktor.
Dieser Nachteil läßt sich vermeiden, wenn an Stelle des Gesenkpreßverfahrens mit Stahlwerkzeug das semiisostatische
Pressen in Gummiformen aus Silikonkautschuk angewandt wird (deutsche Patentschrift
1646783). Der Silikonkautschuk verhält sich beim Pressen unter Druck ähnlich wie eine Flüssigkeit. Dadurch
wird eine isotrope dreidimensionale Verdichtung des Preßpulvers erreicht. Zur Aufnahme des
Preßpulvers weist die aus zwei Hälften bestehende Gummiform eine zentrale eilipsenförmige Höhlung
auf, die so bemessen ist, daß beim Pi ssen eine Kugel mit beispielsweise etwa 60 mm Durchmesser entsteht.
Die fertiggefüllte Gummiform wird in ein Stahlgesenk der Presse eingeführt und mit dem Ober- und Unterstempel
zusammengepreßt. Wegen des elastischen Verhaltens des Gummis ist man weitgehend auf das
Pressen bei Raumtemperatur und infolgedessen auf einen sehr hohen Preßdruck angewiesen. Die Brennelementkugeln
mit 60 mm Durchmesser werden gewöhnlich bei einem Preßdruck von 3 t/cm2 verdichtet,
was bei der erforderlichen Gummiformgröße einer sehr hohen Preßkraft von 400 t entspricht. Damit bei
diesem hohen Preßdruck keine aneinandergrenzenden Partikeln sich gegenseitig beschädigen, werden
die Partikeln mit Preßpulver umhüllt. Um für die aus in umhüllten Partikeln hergestellten Kugeln eine ausrei
chende Festigkeit zu erhalten, wird nach der deut sehen Patentschrift 1 909871 nur ein Teil des für den
Kern erforderlichen Preßpulvers zum Umhüllen der Partikeln verwendet, der restliche Teil wird mit den «
umhüllten Partikeln vermischt und das Gemisch zum Kern verpreßt. Auf diese Weise lassen sich Brennele
mentkugeln mit isotropen Eigenschaften mit auf etwa 11 g begrenzten Schwermetallgehalt herstellen. Bei
höheren Schwermetalladungen von beispielsweise 20 bis 30 g pro Kugel kann jedoch nicht vermieden wer
den, daß beim Pressen ein Teil der beschichteten Teilchen zerstört wirdv
Gemäß der DE^ÖS 2246163 wird zur Verbesserung
des Verfahrensablaufs der zweite Preßschritt, bei derii der in eine Schicht von Graphitpfeßpülvef eingebettete
Kugelkern in einer Gummiform gepreßt wirdf aufgeteilt in zwei Preßstüfent wobei zunächst in einer
40
4 Gummiform bei niedrigem Druck vorgepreßt und dann dieser vorgeformte Körper in einer weiteren
Gummiform bei hoh,em Druck fertiggepreßt wird. Auch hier sind durch den hohen Preßdruck bei hoher
Schwermetalladung Partikelschäden nicht zu vermeiden.
Ferner wurde ein Verfahren bekannt, nach dem zunächst aus dem binderharzhaltigen Graphitpreßpulvergemisch
ein Granulat mit isometrisch aufgebautem Korn hoher Schüttdichte hergestellt und dieses anschließend
zusammen mit den beschichteten Schwermetallteilchen im plastischen Bereich des Binderharzes
bei relativ sehr niedrigem Druck von 100-200 kp/cm2 zu Formkörpern verpreßt wird (deutsche Patentschrift
2104431). Mit diesem Verfahren lassen sich zwar prismatische Formkörper mit weitgehend
isotroper Struktur und hohen Schwermetalladungen fertigen, an die man keine Forderungen bezüglich der
Fallfestigkeit und Bruchlast stellt, aber keine Xugelbrennclcmentc,
für die die obengenannten Anforderungen gelten. Der entscheidende Grund dafür ist eine
relativ schlechte Bindung der glatten Flächen der einzelnen bereits vorverdichteten Granulatkörner. Daher
ist dieses Verfahren zur Herstellung von Brennelementkugeln mit geforderter Fallfestigkeit und
Bruchlast ungeeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein niues Verfahren auszuarbeiten,
das die obengenannten Nachteile umgeht und es gestattet, Brennelementkugeln mit hohem Schwermetallgehalt
von beispielsweise 20—40 g pro Kugel herzustellen, die isotrop sind und gute Festigkeitseigenschaften,
insbesondere hohe Bruchlast und hohe Fallfestigkeit aufweisen und aus einem brenn- und
brutstoffhaltigen Kern und einer brennstofffreien Schale bestehen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß gelöst durch die Maßnahmen
gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1.
Die wichtigsten Vorteile dieser Preßtechnik gemäß der Erfindung sind ein niedriger Preßdruck, der ein
zerstörungsfreies Kompaktieren von beschichteten Schwermetallteilchen auch bei hohen Schwermetalladungen
zuläßt, eine gute Verbindung der einzelnen Graphitausgangskörner zur Kugelmatrix mit hoher
Bruchlast und guter Fallfestigkeit und eine isotrope Verdichtung. Diese wird erzielt, weil die wesentliche
Volumenverringerung des Preßgemisches bereits dreidimensional in eier Gummiform erfolgt, so daß
beim anschließenden Fertigpressen im Stahlpreßwerkzeug eine unzulässige Vorzugsorientierung der
primären Graphitkörner vermieden wird.
Als Druckbereiche haben sich für das Vorverdich ten der Brennelementkugeln Werte von 50 190 kp/
cm2 als zweckmäßig erwiesen, wobei man Dichten von 65 85% der theoretischen Dichte erzielt, und für das
Fertigpressen Drücke von 100 190 kp/cm2, womit Dichten von 95 bis nahezu 100% erreicht werden.
Beim Vorverdichten werden vorteilhafterweise Tem peraturen von 20 bis 85 ° C, beim Fertigpressen solche
von 100-200" C verwendet.
Um beim Warmpressen die innere Reibung herab-"
zusetzen und eine intensive Matrizenschmierung zu bewirken, wird vorteilhafterweise der Preßmasse ein
Gleitmittel zugesetzt. Es ist bekannt, bei der Brennelementherstellung
z. B. Stearinsäure mit einem Schmelzpunkt Vori 69,2° C als Gleitmittel zu verwen-
c|en. Jedoch können auch sonstige Gleitmittel Verwendung
finden.
Ferner ergaben Preßversuche, daß sich die aus Silikonkautschuk hergestellten Gummiformen bis zu
etwa 80° C rein elastisch verformen und ohne Verschleiß mehrere tausend Preßvorgänge aushalten.
Daher ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, das semiisositatische Pressen nicht bei Raumtemperatur,
sondern bei leicht erhöhter Temperatur, bei der das niedrigschmelzende Gleitmittel beginnt flüssig zu
werden, durchzuführen. Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, daß sich bereits beim dreidimensionalen
Pressen in Gummiformen ein noch stärkeres Verdichten der Graphitmatrix erzielen läßt. Die dabei erreichten
Dichtewerie der Graphitmatrix entsprechen bis zu 85% der theoretischen Dichte.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird an Hand nachstehender Beispiele näher erläutert:
Herstellung eines kugelförmigen Brennelements
mit 30 g Schweimetall
mit 30 g Schweimetall
Als Brennstoffteilchen dienten sphärische Kerne von 200 μπι Durchmesser aus UC2. Diese Kerne wurden
dreifach mit pyrolytisch abgeschiedenen Kohlenstoffschichten und einer Zwischenschicht aus Siliziumkarbid
versehen. Die Gesamtdicke der Schichten betrug 205 μπι. Die beschichteten Teilchen mit einem
mittleren Durchmesser von 610 μπι und einer Dichte
von 2,17 g/cm3 enthielten 17 Gew.% Uran.
Die Brutstoffteilchen (ThO2) mit einem Kerndurchmesser
von 600 μπι wurden zweifach mit pyrolytisch abgeschiedenen Kohlenstoffschichten von
170 μηι Gesamtdicke versehen. Die beschichteten Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von
840 μπι und einer Dichte von 3,39 g/cm3 enthielten
54,5 Gew.% Thorium.
Als Graphitpreßpulver diente ein Gemisch, bestehend aus 63,2 Gew.% Naturgraphit, 15,9 Gew.% graphitiertem
Petrolkoks, 19,9% Phenol-Formaldehyd-Binderharz und 1% Stearinsäure als Gleitmittel.
Setzt man für die Graphitpulverkomponenten die Dichte des Graphiteinkristalls von 2,26 g/cm3, für das
Phenolformaldehydharz die ermittelte Dichte von 1,31 g/cm3 und für die Stearinsäure eine Dichte von
0,839 g/cm3 ein, so beträgt die theoretische Dichte der grünen Graphitmatrix l/>3 g/cm3.
Zunächst wurden die Brenn- und Brutstoffteilchen in getrennten Arbeitsgängen unter Zugabe von Methanol
in einer rotierenden Trommel mit dem Graphitpreßpulver umhüllt. Die aufgebrachte Pulvermenge
wurde einheitlich so gewählt, daß sich eine mittlfre Hüllschichtdicke von 130 μΐη ergab.
Für einen Kugelkern setzte sich der Preßeinsatz aus 96 g umhüllten beschichteten Brutstoff teilchen, 13 g
umhüllten beschichteten Brennstoffteilchen und 37 g Graphitpreßpulver zusammen.
Die mit dem homogenen Gemisch dieser Komponenten gefüllte Gummiform wurde in das Stahlgesenk
der Presse eingeführt und mit dem Ober- und Unterstempel bei Raumtemperatur unter einem Druck von
70 kp/cm2 zusammengepreßt. Dabei wurde das Graphitpreßpulver Von 0,5 auf eine Mätrixdichte von 1,3
g/cm3 dreidimensional isotrop verdichtet,
In einem Weiteren Arbeitsgang wurden die vorgepreßten Kugelkerne in einer zweiten Gummiform mit
Hilfe von drei Abstandshaltern im Zentrum der Gummiform angeordnet und das restliche Formvolumen
mit Graphitpreßpulver ausgefüllt. Danach erfolgte erfindungsgemäß das Vorpressen der Brennelementkugeln
bei Raumtemperatur und bei einem Druck von 120 kp/cm2. Bei diesem Vorgang wurde eine Dichte
der Graphitmatrix von 1,42 g/cm3 erzielt. Dieser Wert
von 1,42 g/cm3 entspricht 74% der theoretischen Dichte.
Anschließend wurden die vorgepreßten Brennelementkugeln in einem Stahlgesenk auf 180° C erwärmt
und zwischen zwei kartenförmigen Stempeln zu Kugeln mit 60 mm Durchmesser bei einem Druck von
120 kp/cm2 fertiggepreßt. Die Graphitmatrixdichte unter voller Last betrug 1,91 g/cm3, was 99% der
theoretischen grünen Dichte entspricht.
Zum Verkoken des Binderharzes wurden die Brennelementkugeln unter Argongas in 18 Stunden
auf 840° C erhitzt und nach dem Abkühlen in einem weiteren Arbeitsgang bis 1800° C in Vakuum (P
< 10"3 Torr) geglüht.
Die fertigen BrennelemeniKUgeln hatten folgende
Eigenschaften:
geometrische Dichte der
Graphitmatrix (g/cm3) 1,74
Bruchlast zwischen zwei parallelen
Stahlplatten (kp) 2800
Stahlplatten (kp) 2800
Fallfestigkeit (Anzahl der Fälle) 350
Anisotropiefaktor der thermischen
Ausdehnung 1,26
Ausdehnung 1,26
Integrität der beschichteten Teilchen
U frei / U gesamt x 10" 26
U frei / U gesamt x 10" 26
Th frei / Th gesamt x 10" 10
Zur Bestimmung der Fallfestigkeit wurde die Anzahl der Fälle aus 4 m Höhe auf das Kugelbett bis
zum Auftreten der ersten erkennbaren Oberflächenschäden bestimmt.
Zur Bestimmung der Integrität von beschichteten Schwermetallteilchen wurden Brennelementkugeln
elektrolytisch zerlegt und im Elektrolyt sowie in der zerlegten Graphitmatrix das zugängliche, außerhalb
der Beschichtung befindliche Uran und Thorium fluorimetrisch ermittelt.
Bis auf das Vorpressen der Brennelementkugeln in
der Gummiform, erfolgt die Herstellung aller übrigen Fertigungsschritte auf gleiche Weise wie in Beispiel 1.
Nach dem Einformen der vorgepreßten Kugelkerne mit dem Graphitpreßpulver wurden die fertiggefüllten
Gummiformen auf 75° C erwärmt und in dem Stahlgesenk der Presse mit dem Ober- und Unterstempel
bei unverändertem Druck von 120 kp/cm2 zusammengepreßt.
Als Folge der erhöhten Temperatur, bei Jer das Gleitmittel (Stearinsäure) flüssig wird, konnte
bereits beim dreidimensionalen Verdichten eine relativ hohe Graphitmatrixdichte von 1,62 g/cm3 erzielt
werden. Dieser Wert entspricht 84% der theoretischen grüntn Dichte. Nach dem Fertigpressen wurden
die Brennclementkugeln wärmebehandelt und ihre physikalischen Eigenschaften untersucht. Die Meßergebnisse
zeigten eine deutliche Verbesserung der Isotropie. Der Anisötröpiefaktöf der therrt'iischen AUS'
dehnung betrug 1,19. Alle übrigen Eigenschaften
stimmten mit den im Beispiel 1 angegebenen Werten gut überein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von weitgehend isotropen kugelförmigen Brennelementen hoher
Festigkeit und hohem Schwermetallgehalt für gasgekühlte Hochtemperaturreaktoren, bestehend
aus einem brenn- und brutstoffhaltigen Kern und einer brennstofffreien Schale, durch Vorverdichten
eines Preßpulvers, bestehend aus einer Mischung von Naturgraphit und Binderharz, Kunstgraphit
und Binderharz oder einer Mischung der beiden Graphitpulverarten und Binderharz, zusammen
mit beschichteten Brenn- und/oder Brutstoffteilchen unter Zugabe von Gleitmittel in einer
Gummiform mit ellipsoidförmiger Höhlung bei niedrigem Preßdruck dreidimensional zum Kugelkern,
Einformen des Kugelkerns in das für die Schale erforderliche Preßpulver in einer zweiten
Gummiform, Vorverdichten dieser Brennelementkugel sowie anschließendem Fertigpressen
und Wärmebehandeln bis auf etwa 2000° C, dadurch gekennzeichnet, daß die eingeformte
Brennelementkugel in der zweiten Gummiform bei niedrigem Preßdruck von weniger als 200 kg/
cm2 dreidimensional so weit vorveirdichtet wird, daß die grüne Graphitmatrix dieser Kugel einen
Wert von mehr als 65% der theoretischen grünen Dichte aufweist, daß anschließend die vorverdichtete
Brennelementkugel in an sich bekannter Weise in einem Stahlgesenk zwischen zwei kalottenförmigen
Metallstempeln im plastischen Temperaturbereich des Binderharzes eindimensional fertiggepreßt wird und daß diese Pressung bei einem
Preßdruck von weniger als 200 kp/cm2 auf Dichten von mehr als 95% der theoretischen
Dichte der grünen Graphitmatrix durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionale Vorverdichtung
der eingeformten Brennelementkugel in der Gummiform bei einer Temperatur durchgeführt
wird, bei der das Gleitmittel beginnt flüssig zu werden.
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