DE2351161C3 - Verfahren zur Herstellung eines Formkorpers aus Siliziumnitrid und/oder Siliziumoxinitrid mit einem Anteil an Siliziumkarbid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Formkorpers aus Siliziumnitrid und/oder Siliziumoxinitrid mit einem Anteil an SiliziumkarbidInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur μ
Herstellung eines Formkörpers aus Siiiziumniirid
und/oder Siliziumoxinitrid mit einem Anteil an Siliziumkarbid.
Es ist bekannt, daß Formkörper aus Siliziumnitrid in seiner porösen, reaktionsgesinterten Form oder in
seiner dichten, festen heißgepreßten Form gute Korrosionsbeständigkeit und Abriebfestigkeit aufweisen.
Man hat sie deshalb zunehmend als Konstruktionswerkstoffe für stark beanspruchte Konstruktionsele-
mente im Maschinenbau eingesetzt beispielsweise bei der Entwicklung von Gasturbinen, wo die hochtemperaturbsaufschlagten
Stellen, wie Rotoren und Statoren, mit den dazugehörigen Schaufelblättern aus Siliziumnitrid
gefertigt werden. Dabei muß man häufig, um den auftretenden Beanspruchungen gerecht werden zu
können, auf aus heißgepreßtem Siliziumnitrid hergestellte Formkörper übergehen.
Es ist dem Fachmann aber bekannt, daß sich Siliziumnitrid nicht ohne Zugabe eines entsprechenden
Heißpreßhilfsmittels verdichten läßt Diese Heißpreßhilfsmittel sind im allgemeinen Oxide oder Gemische
aus verschiedenen Oxiden, die unter der Einwirkung von Druck und Temperatur während des Heißpreßvorganges
zu einer die Verdichtung unterstützenden Glasphase reagieren. Gläser oder glashaltige Werkstoffe sind
jedoch im allgemeinen nicht in der Lage, hohen Temperaturbeanspruchungen standzuhalten. So hat es
sich beispielsweise gezeigt, daß Körper aus heißgepreßtem Siliziumnitrid, die bei Zimmertemperatur Festigkeiten
aufweisen, die um das acht- bis zehnfache höher liegen als diejenigen bei Körpern aus reaktionsgesintertem
S'liziumnitrid, bei Hochtemperaturbeanspruchungen rascher zum Kriechen neigen als Körper aus
reaktionsgesintertem Material. Dies ist zurückzuführen auf die in den Körpern aus heißgepreßtem Siliziumnitrid
vorhandene Glasphase, welche die Materialqualität des dichten Sa1ZV4 erheblich herabsetzt.
Zum Stande der Technik gehört es ferner, Körpern aus Siliziumnitrid sowohl in der reaktionsgesinterten als
auch in der heißgepreßten Form Siliziumkarbide zuzusetzen, um dadurch zu einer Verbesserung der
Kriecheigenschaften bei hohen Temperaturen zu kommen. Diese Maßnahme ist beispielsweise aus der
DT-PS 12 40 458 bekannt. Nach diesem Verfahren wird
dem Rohstoff des Formkörpers Siliziumkarbid in Körnungen zwischen 10 und 37 μπι und Mengen
zwischen 5 und 45% zugefügt. Es läßt sich dann zeigen, daß die Verbesserung des Hochtemperaturverhaltens
der Siliziumnitridkörper deutlich von der zugefügten Siliziumkarbidmenge abhängig ist. Auch eine Zunahme
des verbessernden Effektes mit abnehmender Korngröße des zugegebenen Siliziumkarbids kann beobachtet
werden. Allerdings sind der Erzielung einer besonderen Feinkörnigkeit zur Erreichung bestimmter Hochtemperatureigenschaften
gewisse Grenzen nach unten gesetzt
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem es möglich ist, zu möglichst
feinkörnigen Siliziumkarbidanteilen in möglichst homogener Verteilung in einem Formkörper aus heißgepreßtem
Siliziumnitrid zu kommen.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst daß ein Gemisch aus Siliziumpulver und Ruß in
sauerstofffreier Stickstoff-Atmosphäre gebrannt und nach einer anschließenden Feinmahlung und unter
Zugabe eines Heißpreßhilfsmittels zum Formkörper heißgepreßt wird.
Vorzugsweise erfolgt der Brand bei Temperaturen zwischen 1100 und 1450° C.
Es ist also nicht erforderlich, Siliziumkarbid dem Siliziumnitrid-Grundstoff beizumengen, sondern es ist
möglich, von Siliziumpulver und fein verteiltem Kohlenstoff, vorzugsweise also in Rußform, auszugehen
und das derart gebildete Gemisch in einer sauerstofffreien Stickstoffatmosphäre bei entsprechenden Temperaturen
zu brennen, wobei der sehr reaktionsfähige, weil in Form amorphen Rußes vorliegende Kohlenstoff bei
dieser Temperatur mit einem Teil des vorhandenen Siliziums zu Siliziumkarbid reagiert. Dieses in situ
gebildete Siliziumkarbid liegt in einer Korngröße zwischen 0,1 und 5 μπι in extrem homogener Verteilung
im Siliziumnitridpulver vor. Der so gewonnene Rohstoff wird gemahlen und zu einem Pulver mit einer
Korngröße zwischen 0 und 60μΐη aufbereitet Nach
Zumischen eines geeigneten z. B. oxidischen Heißpreßhilfsmittels erfolgt bei Temperaturen zwischen 1400 und
1800° C und Preßdrücken zwischen 50 und 500 kp/cm2 die gewünschte Verdichtung mittels Heißpressens.
Erfindungsgemäß wurde aus einem stöchiometrisch eingestellten Gemisch aus Silizium und Ruß bei 1200° C
in Stickstoffatmosphäre innerhalb 28 Stunden ein Rohstoffgemisch aus Siliziumnitrid und in situ gebildetem
Siliziumkarbid erbrannt. Der S'C-Anteil in dem Pulver betrug 10%. Die Korngröße der beim Pulverbrand
entstandenen SIC-Partikel betrug zwischen 0 und 5 μπι, wobei die .Hauptmenge eine Korngröße von etwa
2 μπι besaß. Nach Zumischen von 5% MgO wurde das Material in einer Grafitmatrize bei 1750° C mit
350 kp/cm2 Preßdruck verdichtet. Das erzielte Raumgewicht betrug 234 g/cm3. Zum Vergleich wurden zwei
Mischungen aus Siliziumnitridpulver und SIC-Pulvern der Korngröße 5 bzw. 9 μπι hergestellt und unter
Zuhilfenahme von 5% MgO in der beschriebenen Weise heißgepreßt Die erzielten Raumgewichte betrugen 3,10
bzw. 3,07 g/cm1. Anschließend wurden die drei heißgepreßten Platten zu Prüfkörpern zersägt, an denen
Messungen zur Heißbiegefestigkeit durchgeführt wurden. Die Meßtemperatur betrug 1400° C. Mit 5% MgO
heißgepreßtes Siliziumnitrid ohne SIC-Anteil besitzt bei
dieser Temperatur eine Biegefestigkeit von etwa 12 kp/mm2. Prüfkörper mit einem SIC-Anteil mit 9μηι
Korngröße weisen im Mittel 21 kp/mm2, die mit dem
5 μΐπ-SIC 25 kp/mm2 Heißbiegefestigkeit auf. Die
erfindungsgemäO hergestellten Prüfkörper mit dem in situ gebildeten, durchschnittlich nur etwa 2 μπι großen
SIC-Korn besitzen dagegen 28 kp/mm2 Heißbiegefestigkeit.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus Siliziumnitrid und/oder Siliziumoxinitrid mit
einem Anteil von Siliziumkarbid, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Siliziumpulver
und Ruß in sauerstofffreier Stickstoffatmosphäre gebrannt und nach einer anschließenden
Feinmahlung und unter Zugabe eines Heißpreßhilfsmittels zum Formkörper heißgepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brand bei Temperaturen zwischen 100 und 1450° C durchgeführt wird.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732351161 DE2351161C3 (de) | 1973-10-11 | 1973-10-11 | Verfahren zur Herstellung eines Formkorpers aus Siliziumnitrid und/oder Siliziumoxinitrid mit einem Anteil an Siliziumkarbid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732351161 DE2351161C3 (de) | 1973-10-11 | 1973-10-11 | Verfahren zur Herstellung eines Formkorpers aus Siliziumnitrid und/oder Siliziumoxinitrid mit einem Anteil an Siliziumkarbid |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2351161A1 DE2351161A1 (de) | 1975-04-30 |
DE2351161B2 DE2351161B2 (de) | 1977-08-11 |
DE2351161C3 true DE2351161C3 (de) | 1978-03-30 |
Family
ID=5895183
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732351161 Expired DE2351161C3 (de) | 1973-10-11 | 1973-10-11 | Verfahren zur Herstellung eines Formkorpers aus Siliziumnitrid und/oder Siliziumoxinitrid mit einem Anteil an Siliziumkarbid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2351161C3 (de) |
-
1973
- 1973-10-11 DE DE19732351161 patent/DE2351161C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2351161A1 (de) | 1975-04-30 |
DE2351161B2 (de) | 1977-08-11 |
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