DE2535791B2 - Verfahren zum herstellen von formkoerpern aus graphit hoher dichte - Google Patents
Verfahren zum herstellen von formkoerpern aus graphit hoher dichteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Graphit hoher Dichte
durch Drucksintern einer Mischung von amorphem Kohlenstoff- oder künstlichem Graphitpulver und 5 bis
20 Gew.-% Borsäure oder Boroxid bei einem Druck von 150bis300kg/cml
Gegenwärtig ist die Herstellung von Formkörpern aus Graphit hoher Dichte eines der wichtigen
Forschungsobjekte, wozu verschiedene Wege beschriften werden. Entwickelt wurden bisher ein Verfahren, bei
dem eine Anordnung zur Zumisehung von kohlenstoffhaltigen
Materialien oder Bindemitteln wie Pech zwecks Steigerung des Karbonisationsmaßes verwendet
und die Kontraktion durch Graphitisierung gefördert wird, um Erzeugnisse hoher Dichte zu erzielen, ein
Verfahren, bei dem ein kohlenstoffhaltiges Material unter Druck gesintert wird, um das Karbonisationsmaß
eines Bindemittels zu steigern, und die Kontraktion des Materials beim Sintern bewirkt wird, um Erzeugnisse
hoher Dichte zu erhalten, ein Verfahren, bei dem ein gesintertes Material mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff
imprägniert und danach das imprägnierte Material zur Verstopfung der Poren des Materials gesintert wird, so
um Erzeugnisse hoher Dichte zu erhalten, ein Verfahren, bei dem ein gesintertes Material von einem
gasförmigen Kohlenwasserstoff durchdrungen und danach das davon durchdrungene Material erhitzt wird,
um eine Pyrolyse des gasförmigen Kohlenwasserstoffs in den inneren Poren des Materials zur Verstopfung der
Poren zu bewirken, und ein Verfahren, bei dem ein gesintertes Material unter mechanischem Druck zwecks
Zusammenfails der Poren im Material durch Kriechen graphitisiert wird. Nach diesen Verfahren werden die ho
Erzeugnisse aus einem ein Bindemittel enthaltenden Ausgangsmaterial hergestellt. Außerdem wurde ein
Verfahren, bei dem ein kohlenstoffhaltiges Material
unter ultrasuperatmosphärischem Druck gesintert wird, als ein kein Bindemittel verwendendes Verfahren 6s
entwickelt.
Jedoch erfordern diese bekannten Verfahren mit Verwendung eines Bindemittels komplizierte und/oder
kostenmäßig aufwendige ArDeitsgänge. Es ist bemerkenswert schwierig, Erzeugnisse mit einer Massendichte
von wenigstens 1,9 g/cm3 nach diesen Verfahren herzustellen, und falls es möglich ist, werden die
Erzeugnisse teuer.
Andererseits erfordert das Verfahren, bei dem eine Sinterung eines kohlenstoffhaltigen Materials unter
ultraüberatmosphärischem Druck in Abwesenheit eines Bindemittels vorgenommen wird, einen äußerst hohen
Druck von etwa einigen 10 000 at und ist zur Herstellung eines Erzeugnisses großer Abmessungen
aufgrund der begrenzten Kapazität der Druckapparatur uligeeignet. Deshalb besteht ein großes Bedürfnis, ein
Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Graphit hoher Dichte zu entwickeln, das einfach und mit
erträglichem Aufwand arbeitet.
Es ist auch ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Herstellung einer Graphit-Bor-Neutronenabschirmung
bekannt (US-PS 29 87 488), in der das Bor als Boroxid vorliegt. Nach diesem bekannten Verfahren
nimmt man eine Drucksinterung einer Mischung von 10 bis 60 Gew.-°/o Boroxid und 40 bis 90 Gew.-% Graphit
bei einem Druck von 70 bis 490 kg/cm2 und einer Temperatur von 200 bis 1200°C vor, wobei eine Dichte
des Graphit-Boroxid-Körpers bis zu 1,9 g/cm3 erzielt wird.
Weiter ist ein Verfahren zur Erzeugung von oxydationsbeständigem Material bekannt (GB-PS
12 98 808), gemäß dem eine Mischung von (a)40 bis 60%
Kohlenstoff (Graphit), (b) 10 bis 40% Si, TiSi2, BSi oder
SiC bzw. einer Mischung davon und (c) 10 bis 40% B4C,
BSi, T1B2, ZrB2, BN bzw. einer Mischung davon bei
einem Druck von 157 bis 235 kg/cm2 und einer Temperatur von 1700 bis 220O0C druckgesintert wird.
Die^e höchstens 60% Kohlenstoff enthaltenden Erzeugnisse haben keine Hitzebeständigkeit über 2500°C und
weisen nur eine niedrige elektrische Leitfähigkeit auf.
Außerdem ist die Herstellung von Absorberwerkstoffen für kerntechnische Anlagen aus Gemischen von
Kohlenstoff mit Bor und/oder borhaltigen Stoffen durch Sintern ohne Druck bekannt (DL-PS 56 718), wobei sich
keine hohen Dichtewerte erreichen lassen.
Andererseits ist die Herstellung von Dauergießformen durch Glühen einer Mischung eines Kohlenstoff
enthaltenden Materials mit einem Bindemittel und mit Borsäurezusatz in einem besonderen Arbeitsgang
bekannt (DT-PS 2 93 402), nachdem die Mischung vorher gepreßt wurde. Der Borsäurezusatz beträgt
dabei vorzugsweise nur etwa 0,3%.
Schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung von Kohleelektroden aus einer Mischung des kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterials mit einer Borverbindung, beispielsweise Borsäure, durch Pressen und anschließendes
Sintern bei etwa 1300° C bekannt (CH-PS 3 59 543), wobei zusätzlich ein Bindemittel, insbesondere
dünnflüssiger Teer, Verwendung findet und vorzugsweise nur 0,2 bis 1,0% Borverbindung zugesetzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß man Graphitformkörper mit ausgezeichnetem Formtrennverhalten von einer Graphitform, hoher
mechanischer Festigkeit, ausgezeichneter Oxydationsbeständigkeit und einer Dichte über 1,9 g/cm3 zu
erhalten vermag.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mischung für den Fall der Verwendung von
amorphem Kohlenstoffpulver bei Temperaturen von 1600 bis 22000C oder für den Fall der Verwendung von
künstlichem Graphitpulver bei Temperaturen von 2000 bis 25000°C gesintert und daß während dtr Sinterbehandlung
eine inerte oder reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten wird.
Vorzugsweise verwendet man als amorphen Kohlenstoff Kokspulver, insbesondere kalziniertes Pechkokspulver
und/oder kalziniertes Petroleumkokspulver.
Daneben können als amorpher Kohlenstoff auch Gaskoks-, Ruß-, Holzkohle-, Tierkohlenstoff- und
karbonisiertes Harzpulver verwendet werden.
Dank der Einhaltung der genannten Temperaturbereiche und der inerten oder reduzierenden Atmosphäre
erhält man die angestrebten Graphitformkörper hoher Dichte, ausgezeichneten Formtrennverhaltens, hoher
mechanischer Festigkeit und ausgezeichneter Oxydationsbeständigkeit,
in denen der Boranteil eine feste Lösung mit dem Graphit gebildet hat.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vermischt man das amorphe Kohlenstoff- oder
künstliche Graphitpulver ohne Bindemittel mit einer wäßrigen Lösung von Borsäure, die eine gegebene
Menge Boroxid, bezogen auf das kohlenstoffhaltige Ausgangspulver, enthält, und anschließend wird die
Mischung sorgfältig gerührt und getrocknet. Alternativ wird das kohlenstoffhaltige Ausgangspulver mit einer
gegebenen Menge Boroxidpulver vermischt und die Mischung sorgfältig verrührt.
Das so mit Borsäure oder Boroxid vermischte kohlenstoffhaltige Ausgangspulver wird in eine Graphitform
eingefüllt und bei dem genannten Druck von 150 bis 300 kg/cm2 in dem zugehörigen Temperaturbereich
von 1600 bis 2200° C (amorphes Kohlenstoff pulver) bzw. 2000 bis 2500° C (künstliches Graphitpulver) in
einer inerten ode." reduzierenden Atmosphäre gesintert.
Wenn Erzeugnisse mit einem hohen Grad der Graphitisierung erwünscht sind, wird das Material
zweckmäßig bei einer höheren Temperatur innerhalb der genannten Bereichsgrenzen gesintert.
Der erfindungsgemäß verwendete amorphe Kohlenstoff ist ein allgemeiner Begriff für von einem deutlichen
kristallinen Zustand freie Kohlenstoffallotrope und umfaßt verschiedene Arten von Kohlenstoff natürlichen
Ursprungs mit Ausnahme von Diamant und Graphit sowie verschiedene Arten künstlich erzeugten Kohlenstoffs,
wie z. B. Gaskoks, Ruß, Holzkohle, Tierkohlenstoff, karboniertes Harz und Koks. Keine besondere
Beschränkung existiert bei dem erfindungsgemäß verwendbaren künstlichen Graphit. Nach einem üblichen
Verfahren hergestellter künstlicher Graphit >st für den Zweck der Erfindung geeignet. Beispiele solchen
künstlichen Graphitpulvers sind graphitisierte Pulver, die man durch Sintern von amorphem Kohlenstoff, wie
z. B. Kokspulver, auf über 1500° C erhält, und getrocknetes
Pulver von handelsüblichem künstlichem Graphitmaterial.
Es ist eine Besonderheit der Erfindung, daß das Graphitisierungsmaß oder die Graphitisierungsgeschwindigkeit
des kohlenstoffhaltigen Pulvers durch den Zusatz von Borsäure oder Boroxid gesteigert wird. Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Erzeugnisse haben einen merklich höheren Graphitisierungsgrad
als die nach den bekannten Verfahren durch eine Wärmebehandlung bei gleichen Temperaturen
hergestellten Erzeugnisse. Die erfindungsgemäß hergestellten Erzeugnisse können sich mit Erzeugnissen
messen, die nach den bekannten Verfahren durch eine bei einer um mehrere 100°C über der Behandlungstemneratur
eemäß der Erfindung liegenden Temperatur durchgeführte Wärmebehandlung erhalten sind. Mit
anderen Worten besteht ein Vorteil der Erfindung darin, daß sie nicht nur die Erzeugung von Formkörpern aus
Graphit hoher Dichte gewährleistet, sondern auch die Herstellung von Graphiterzeugnissen mit einem gewünschten
Graphitisierungsgrad bei einer um mehrere 1000C niedrigeren Sintertemperatur als der Behandlungstemperatur
nach den bekannten Verfahren ermöglicht.
ι ο Allgemein tritt, wenn kohlenstoffhaltiges Pulver unter
Druck in einer Graphitform gesintert wird, oft eine feste Haftung zwischen der Form und dem Sinterprodukt auf.
Daher ist häufig ein mühsamer Arbeitsgang zum Trennen des Produkts von der Form nach der
ι? Sinterbehandlung erforderlich. Erfindungsgemäß läßt
sich dagegen das Erzeugnis ganz einfach aus der Form lösen, ohne daß eine störende Haftung auftritt. Dies ist
ein weiterer Vorteil der Erfindung.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge-
zo stellten Formkörper aus Graphit hoher Dichte können
zwecks Verbesserung der mechanischen Festigkeit und des Graphitisierungsgrades in einem bekannten Graphitisierungsofen
nochmals gesintert werden.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 ein Diagramm zur Darstellung der Abhängigkeit zwischen der Erhitzungstemperatur und dem
Gewichtsverlust durch Oxydation bei einem Versuch unter Verwendung der Formkörper aus Graphit hoher
Dichte gemäß der Erfindung bzw. von handelsüblichen Formkörpern aus Graphit hoher Dichte und
F i g. 2 ein Diagramm zur Darstellung der Abhängigkeit zwischen der Erhitzungsdauer und dem Gewichtsverlust
durch Oxydation bei einem Versuch unter Verwendung der Formkörper aus Graphit hoher Dichte
gemäß der Erfindung bzw. von handelsüblichen Formkörpern aus Graphit hoher Dichte.
Ein kalziniertes Pechkokspulver wurde in eine wäßrige Lösung von Borsäure getaucht, die 8 Gew.-%
Boroxid, bezogen auf das Ausgangspulver, enthielt. Die Mischung wurde sorgfältig gerührt, durch Erhitzen
■15 getrocknet und dann in einem Achatmörser pulverisiert.
2,3 g des Pulvers wurden in eine Würfelgraphitform (Abmessungen 15 χ 15 mm) eingefüllt und mittels
Hochfrequenzinduktionserhitzung in einer inerten Atmosphäre mit einer solchen Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
erhitzt, daß 45 Minuten erforderlich waren, um die Temperatur auf 2200° C zu steigern,
wobei die Form mit einem Druck von 200 kg/cm-' komprimiert wurde.
Der Inhalt wurde 20 Minuten so gehalten und dann auf Raumtemperatur abgekühlt, wodurch man einen
Formkörper aus Graphit hoher Dichte erhielt, der ein ausgezeichnetes Formtrennverhalten und eine ausgezeichnete
mechanische Festigkeit zeigte und eine Massendichte von 2,05 g/cm3, eine Gitterkonstante (Ca)
von 6,742 A, eine Druckfestigkeit von 700 kg/cm- und eine Biegefestigkeit von 400 kg/cm2 hatte.
Ein kalziniertes Pechkokspuiver wurde mil Boroxidpulver
in einer Menge von 5 Gew.-%, bezogen auf das kohlenstoffhaltige Ausgangspulver, vermischt, und 2,3 g
der Mischung wurden in eine Wüifelgraphitform (Abmessung 15 χ 15 mm) eingefüllt, in einer inerten
Atmosphäre mittels einer Hochfrequenzinduktionsheizung mit einer solchen Temperatursteigerungsgeschwindigkeit
erhitzt, daß 30 Minuten zur Erhöhung der Temperatur auf 24000C erforderlich waren, wobei die
Form mit einem Druck von 250 kg/cm2 komprimiert wurde, 20 Minuten so gehalten und dann auf
Raumtemperatur abgekühlt, wodurch man einen Formkörper aus Graphit hoher Dichte erhielt, der von
ausgezeichneter Formtrennfähigkeit und mechanischer Festigkeit war und eine Massendichte von 2,02 g/cm3,
eine Gitterkonstante (Ca) von 6,740 A, eine Druckfestigkeit von 600 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von
350 kg/cm2 hatte.
Künstliches Graphitpulver wurde in eine wäßrige Lösung von Borsäure getaucht, die 8 Gew.-% Boroxid,
bezogen auf das Ausgangspulver, enthielt, und die Mischung wurde unter Erhitzen und starkem Rühren
getrocknet. 2,3 g der getrockneten Mischung wurden in eine Würfelgraphitform der Abmessungen 15 χ 15 mm
eingefüllt und in inerter Atmosphäre mittels einer Hochfrequenzinduktionsheizung mit einer solchen
Temperatursteigerungsgeschwindigkeit erhitzt, daß 30 Minuten zur Erhöhung der Temperatur auf 2200° C
erforderlich waren, wobei die Form mit einem Druck von 200 kg/cm2 komprimiert wurde, 30 Minuten so
gehalten und dann abgekühlt, wodurch man einen Formkörper aus Graphit hoher Dichte erhielt, der eine
ausgezeichnete Formtrenneignung aufwies und eine Massendichte von 1,98 g/cm3 und eine Gitterkonstante
(Co) von 6,734 A hatte.
Ein kalziniertes Petroleumkokspulver wurde in eine wäßrige Lösung von Borsäure getaucht, die 8 Gew.-%
Boroxid, bezogen auf das Ausgangspulver, enthielt, und die Mischung wurde durch Erhitzen unter starkem
Umrühren getrocknet. Als 2,3 g der getrockneten Mischung einer in gleicher Weise wie im Beispiel 1
durchgeführten Wärmebehandlung unter Druck unterworfen waren, erhielt man einen Formkörper aus
Graphit hoher Dichte, der von ausgezeichneter Formtrenneignung und mechanischer Festigkeit war
und eine Massendichte von 2,0 g/cm3, eine Gitterkonstante fC«) von 6,740 A, eine Druckfestigkeit von
800 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von 500 kg/cm2 hatte.
B e i s ρ i e 1 5 so
Der im Beispiel 1 erhaltene Formkörper aus hochdichtem Graphit wurde in einem gewöhnlichen
Tammann-Ofentiegel auf 25OO°C erhitzt und hier eine Stunde gehalten, um seine mechanischen Eigenschaften
zu verbessern, wodurch ein Formkörper aus hochdich- ss tem Graphit mit verbesserten Eigenschaften erhalten
wurde, der eine Massendichte von 2,07 g/cm3, eine Gitterkonstante von 6,734 A, eine Druckfestigkeit von
800 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit von 500 kg/cm2 aufwies.
Ein kalziniertes Pechkokspulver wurde in eine wäßrige Lösung von Borsäure eingetaucht, die 10
Gew.-% Boroxid, bezogen auf das Ausgangspulver, enthielt, und die Mischung wurde durch Erhitzen unter
kräftigem Umrühren getrocknet. Die so erhaltene pulverförmige Mischung wurde in eine Würfelgraphitform
mit Abmessungen von 50 χ 30 χ 10 mm eingefüllt, unter Kompression der Form mit einem Druck von
200 kg/cm2 auf 20000C erhitzt und hier 90 Minuten
gehalten.
is So wurde ein Formkörper aus Hochdichtegraphit erhalten, der von ausgezeichneter Formtrenneignung
und mechanischer Festigkeit war und eine Massendichte von 2,14 g/cm3, eine Gitterkonstante (C0) von 6,725 A,
eine Druckfestigkeit von 1300 kg/cm2 und eine Biegefestigkeit
von 900 kg/cm2 aufwies.
Die Oxydationseigenschaften des so erhaltenen Formkörpers aus Hochdichtegraphit an Luft wurden
mit denen zweier handelsüblicher Formkörper aus Hochdichtegraphit (in Japan hergestellte Produkte A
und B) verglichen, und die erhaltenen Ergebnisse sind in den F i g. 1 und 2 dargestellt. F i g. 1 ist ein Diagramm
zur Veranschaulichung des Oxydationsgewichtsverlustes der auf eine gegebene Temperatur eine Stunde lang
erhitzten Proben, während Fig.2 ein Diagramm zur Veranschaulichung des Oxydationsgewichtsverlustes
der für eine gegebene Zeitdauer auf 6000C erhitzten Proben ist. In diesen Diagrammen gilt die Kurve P
jeweils für das erfindungsgemäße Erzeugnis, während die Kurven A und B für die handelsüblichen Produkte A
und B gelten. Wie aus den Diagrammen offenbar wird, ist das erfindungsgemäße Produkt in seiner Oxydationsbeständigkeit den handelsüblichen Produkten stark
überlegen. Die Massendichte, der spezifische elektrische
Widerstand und die Biegefestigkeit des erfindungsge· mäßen Erzeugnisses sind in der folgenden Tabelle zuir
Vergleich mit den entsprechenden Werten der handeis üblichen Produkte aufgeführt.
Probe | Massen | Spez. elektr. | Biege |
dichte | Widerstand | festigkeit | |
(g/cm3) | (μΩ-cm) | (kg/cm*) | |
Produkt A | 1,74 | 1050-1070 | 350 |
Produkt B | 1,65 | 900-1100 | 300 |
Erfindungs | 2,1 | 630- 700 | 900 |
gemäßes | |||
Erzeugnis |
Die Tabelle zeigt offensichtlich, daß man Formkörpe aus Hochdichtegraphit, die eine hohe Biegefestigke
und einen niedrigen spezifischen elektrischen Widei stand aufweisen, nach dem erfindungsgemäßen Verfal
ren unter relativ niedrigem Druck erhalten kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Graphit hoher Dichte durch Drucksintern einer
Mischung von amorphem Kohlenstoff- oder künstlichem Graphitpulver und 5 bis 20 Gew.-% Borsäure
oder Boroxid bei einem Druck von 150 bis 300 kg/cm2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung für den Fall der Verwendung von amorphem Kohlenstoffpulver bei Temperaturen
von 1600 bis 22000C oder für den Fall der Verwendung von künstlichem Graphitpulver bei
Temperaturen von 2000 bis 2500°C gesintert und daß während der Sinterbehandlung eine inerte oder
reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als amorpher Kohlenstoff Kokspulver
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kokspulver kalzinierter Pechkoks
und/oder kalzinierter Petroleumkoks verwendet wird.
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