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Strickverfahren und Strickmaschine
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zur Ausübung dieses Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein
Strickverfahren, insbesondere zur Herstellung von Strickwaren als Zwischenprodukt
insbesondere zur Erzeugung von sogenannten knit/ deknit-Fäden bzw. -Garnen, welche
zunächst zu Maschen neben- und in Maschenretien hinter- bzw. übereinander verstrickt,
sodann gegebenenfalls mitsamt der Strickware fixiert und schließlich zu ihrer eigentlichen
Weiterverarbeitung durch Auflösen der Strickware wieder aufgezogen werden, wobei
das Verstricken auf einer Strickmaschine, insbesondere auf einer Rundstrickmaschine
durchgeführt wird, welche mit Strickmittel, wie einem Stricknadeln in Führungen
aufnehmenden Nadelführungsteil, einem Steuermittel für die Strickbewegung der Nadeln
aufweisenden Strickschloß, einer Abzugvorrichtung für die Strickware sowie gegebenenfalls
mit m Bereiche der Strickstelle steuerbewegbaren Platinen ausgerüstet ist, wobei
Nadelführungsteil und Strickschloß mindestens in Querrichtung zur Längserstreckungsrichtung
der Stricknadeln relativ zueinander bewegbar sind.
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In der Praxis ist es zur Herstellung von sogenannten
"knit/deknit"-Fäden
bzw. -Garnen bekannt, ein Ausgangsmaterial zunächst z.B. in einer Rundstrickmaschine
zu einer schlauchförmigen Strickware als Zwischenprodukt zu verarbeiten, bei welcher
über die gesamte Ausdehnung hinweg Maschen von absolut gleicher Größe und Ausbildung
gebildet werden, weil alle Maschen bei gleicher Kuliertiefe hergestellt sind. Dieses
gestrickte Zwischenprodukt wird dann nachfolgend fixiert und zur Gewinnung der "knit/deknit"-Fäden
bzw. -Garne wieder aufgezogen. Dabei erhält man einen Faden bzw. ein Garn von einer
gleichmäßig wellenförmigen, gleichhohe Wellenbögen aufweisenden Struktur. Derartig
gestaltete Fäden oder Garne werden dann in einer weiteren Arbeitsstufe erneut zu
dem eigentlichen Endprodukt verarbeitet, welches, bedingt durch die eigentümliche
Fadenstruktur des Ausgangsmaterials, einen besonderen Effekt besitzt und dabei ein
ganz bestimmtes optisches Erscheinungsbild abgibt.
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Ausgehend von der vorbekannten Erzeugung derartiger "knit/deknit"-Fäden
oder -Garne einschließlich deren Herstellung auf einer insbesondere als Rundstrickmaschine
ausgebildeten Strickmaschine besteht nun die Aufgabe der Erfindung darin, ein Strickverfahren
insbesondere auch zur Herstellung von "knit/deknit"-Fäden oder -Garnen sowie eine
Strickmaschine, insbesondere eine Rundstrickmaschine zur Ausübung dieses Strickverfahrens
zu schaffen, womit es ermöglicht wird, "knit/deknit"-Fäden oder -Garne mit über
den bisherigen Rahmen ihrer Strukturgestaltung hinausgehenden Strukturmöglichkeiten
ausgestalten zu können, um an einem mit derartigen "knit/deknit"rFäden bzw. -Garnen
hergestellten gestrickten Endprodukt universellere Effektmöglichkeiten als bisher
zu erzielen.
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Erreicht wird das Ziel der Erfindung bei Ausübung eines Strickverfahrens
zunächst dadurch, daß bei der Maschenbildung
die Größe der Maschen
innerhalb jeder Maschenreihe oder von Maschenreihe zu Maschenreihe fortlaufend verändert
wird.
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Bei der Verwirklichung dieses vorgeschlagenen Strickverfahrens ist
ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem bisherigen Strickverfahren darin zu sehen,
daß jetzt "knit/deknit"-Fäden bzw. Garne nicht mehr in einem Zwischenprodukt erstellt
werden, welches durch und durch Maschen von gleicher Größe aufweist, sondern vielmehr
wird hier die Maschengröße innerhalb des Zwischenprodukts verändert. Das bedeutet
für die Strukturgebung des "knit/deknit"-Fadens bzw. -Garns, daß beim Wiederaufziehen
des BO hergestellten und fixierten Zwischenprodukts ein "knitXdeknit"-Ausgangsprodukt
für die Weiterverarbeitung entsteht, welches Jetzt über seine gesamte Länge hinweg
keine gleichbleibende Wellenstruktur mit absolut gleicher Wellenbogenhöhe, sondern
vielmehr hinsichtlich der Größe und gegebenenfalls auch der Weite unterschiedliche
Wellenbogenabschnitte besitzt, was letztlich für die Weiterverarbeitung bedeutet,
daß dann an der daraus zu erstellenden Strickware - bedingt durch die unterschiedliche
Strukturgestaltung des Ausgangsprodukts - die gewünschten, bisher nicht erzielbaren
Effekte entstehen.
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Der mit dem neuen Strickverfahren erzielbare Effekt der Bildung von
unterschiedlich großen Maschen in unregelmäßiger Folge läßt sich auch fUr ein gestricktes
Zwischenprodukt anwenden, welches im Zuge seiner Weiterbehandlung nicht - wie bei
der Herstellung von "knit/deknit"-Fäden - thermofixiert, sondern vielmehr im sogenannten
spacedying-Verfahren" bedruckt wird. Nach Wiederaufziehen dieses Zwischenprodukts
ergeben sich für die nachfolgende Weiterverarbeitung eines solchen Fadens im Zuge
der Herstellung einer Strick-, Wirk- oder Webware - Tuftingware - besondere,
in
einer gewünschten Unregelmäßigkeit auftretende Farbeffekte. Aus diesem Grunde ist
auch die Einbeziehung dieses Anwendungsgebiets in den Rahmen der Erfindung erfindungswesentlich.
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Es ist möglich, die Größe der Maschen entweder in regelmäßiger oder
aber auch in unregelmäßiger Folge zu verändern, das heißt, sowohl innerhalb Jeder
Maschenreihe als auch innerhalb aller aufeinanderfolgender Maschenreihen. Ebenfalls
ist es möglich, in einer Maschenreihe auch aufeinanderfolgende bzw. nebeneinanderliegende
Maschen hinsichtlich ihrer Größe zu verändern. Diese Maschengrößenänderung läßt
sich sowohl in einer gewissen Regelmäßigkeit als auch bevorzugt in einer mehr dem
Zufall überlassenen unregelmäßigen Aufeinanderfolge verwirklichen. Es ist für die
Erfindung insofern ein ganz entscheidender Gesichtspunkt, daß überhaupt eine Veränderung
der Maschengröße bei Bildung eines Zwischenprodukts als Ausgangsbasis zur Verwirklichung
des "knit/deknit"-oder des "space-dying"-Verfahrens möglich ist, so daß im Endeffekt
unter Ausnutzung aller verfahrenstechnischer Möglichkeiten eine über die Gesamtlänge
des gebildeten Fadens bzw. Garns hinweg betrachtet völlig unregelmäßige Profilstruktur
gebildet wird, mit dem Erfolg, daß damit der größtmöglichste Variationseffekt im
Hinblick auf die Weiterverarbeitung eines solchen Fadens oder Garns entsteht, das
heißt, hiermit werden optimale Voraussetzungen für den gewünschten Effekt geschaffen.
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Die im Rahmen der Erfindung bewußt gewünschte Unregelmäßigkeit der
Profilgestaltung an Fäden bzw. Garnen läßt sich nun in der Praxis vorrichtungsmäßig
mit Hilfe einer Strickmaschine, insbesondere einer Rundstrickmaschine verwirklichen,
die so gestaltet ist, daß wenigstens einem Strickmittel mindestens mittelbar ein
Steuermittel zugeordnet ist, welches im Verlauf der Bildung einer Maschenreihe die
Kuliertiefe der Maschen in einer unregelmäßigen Aufeinanderfolge ändert.
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Der wesentliche Erfindungsgedanke bei einer solchen Strickmaschine
wird darin gesehen, sie so zu gestalten, daß die Bildung unterschiedlicher Maschengrößen
grundsätzlich durch Veränderung des Arbeitshubs wenigstens eines an der Maschenbildung
beteiligten Strickmittels durch ein dieses beeinflussendes Steuermittel möglich
wird. Diese zusätzlich vorgesehenen, die Strickmittel zwangsläufig steuernd beeinflussenden
Steuermittel können den bei der Strickbewegung der Stricknadeln auszuführenden Eintauchhub
im Nadelführungsteil hinsichtlich der Eintauchtiefe beeinflussen. Die Änderung der
Kuliertiefe bei gleichbleibendem Eintauchhub der Stricknadeln ist jedoch auch durch
Veränderung der Arbeitshöhe des sogenannten Abschlagbereiches an der Strickstelle
der Strickmaschine möglich. Jede Veränderung kann sowohl mittelbar als auch durch
unmittelbare Einwirkung von Steuermittelnerfolgen.
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Zur Varlierung der Kuliertiefe ist es im Rahmen einer Rundstrickmaschine
beispielsweise mit gehäusefestem Nadelführungsteil und gegenüber diesem drehend
bewegten Strickschloß grundsätzlich möglich, das Strickschloß mit einer gehäusefesten
oder mit einer relativ zum drehend bewegbaren Strickschloß bewegbaren Steuerkurve
zusammenwirken zu lassen, und zwar entweder gleichsinnig oder aber auch im entgegengesetzten
Drehsinn.
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Wenn bei der gehäusefesten Ausführung einer Steuerkurve eine gewisse
regelmäßige Wiederkehr der unterschiedlichen Maschengrößenbildung entsteht, so ist
bei der relativ beweglichen Anordnung der Steuerkurve
zum Strickschloß
eine solche nicht mehr zu verzeichnen, vielmehr entsteht dann durch die relative
stufenlose Versetzbarkeit der beiden miteinander zusammenwirkenden Teile eine ständig
wechselnde Maschengrößenänderung und damit die bewußt gewollte Unregelmäßigkeit.
Die praktischen Möglichkeiten der Kuliertiefenänderung sind sowohl durch eine baulich
mit dem Strickmittel vereinte als auch baulich vom Strickmittel getrennte Steuerkurvenanordnung
möglich.
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In diesem Zusammenhang ist es jedoch ebenso gut möglich, die Steuermittel,
eine Steuerkurve od.dgl.
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nicht auf das Strickschloß, sondern auf ein weiteres, am Strickprozeß
beteiligtes Elements, nämlich auf das Nadelführungsteil, bei einer Rundstrickmaschine,
auf den Nadelzylinder entweder mittelbar oder auch unmittelbar einwirken zu lassen.
Bei gleichbleibendem Nadelhub könnte dann die Höhenlage der Strickstelle am Nadelzylinder,
nämlich der Abschlagbereich verändert werden.
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Auch hier könnte man mit einer gehäusefesten oder mit einer relativ
zum Strickzylinder beweglichen Steuerkurve arbeiten.
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Eine weitere Variation ist auch möglich, wenn sowohl das Strickschloß
als auch das Nadelführungsteil durch unabhängig voneinander arbeitende Steuerkurven
beeinflußt werden, was der gewünschten Unregelmäßigkeit der Maschengröße nur dienlich
sein kann. Grundsätzlich ist es mit diesen vorgeschlagenen Mitteln möglich, sowohl
eine gewisse Regelmäßigkeit in der Veränderung der Maschen größe als auch eine bewußte
Unregelmäßigkeit der Maschen
größenänderung herbeiführen zu können,
insbesondere dann, wenn unterschiedliche, einander überlagernde Drehgeschwindigkeiten
zwischen den Strickmitteln und der bzw. den relativ dazu beweglichen Steuerkurve
bzw.
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-kurven herbeigeführt werden.
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Die Steuerkurve selbst kann nun in einer Ausführung eine genau bestimmte
Kontur aufweisen. Diese Kontur kann jedoch bei entsprechender Ausbildung der Steuerkurve,
beispielsweise wenn sie aus einem plastisch verformbaren Material hergestellt ist,
auch ständig gewechselt werden.
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Ein mit der Steuerkurve abtastend zusammenwirkendes Stauerglied kann
entweder auf der Steuerbahn aufsitzend und rollend darüber bewegt werden, oder auch
bei einer andersartigen Steuerkurve formschlüssig in eine Art Steuerkurvenbahn beinhaltende
Steuerrinne eingreifen.
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Und schließlich ließe sich die Kuliertiefe zur Änderung der Maschengröße
in der erfindungsgemäß gegewünschten Unregelmäßigkeit auch dann verwirklichen, wenn
man ein weiteres Bauelement, nämlich die an der Strickstelle möglicherweise vorhandenen
Platinen ebenfalls über eine Steuerkurve entweder in gehäusefester oder aber in
dazu relativ beweglicher Anordnung direkt oder indirekt steuert. Auch hier läßt
sich dann der gleiche Effekt erzielen.
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Die Verwirklichung des erfindungsgemäßen Strickverfahrens ist bevorzugt
durch Rundstrickmaschinen ausführbar, weil gerade hierbei eine rotationssymmetrische
Bauanordnung möglich ist, indem man den sowieso auf
einem Maschinentisch
vorhandenen und auf Grund der Baugröße der Maschine normalerweise ungenutzten Raum
für die Unterbringung nicht nur der Steuerkurve, sondern gegebenenfalls auch für
deren Antriebsmittel nutzen kann, wobei das ganze in koaxialer Anordnung verwirklicht
werden kann. Zusätzlicher Raumbedarf wird nicht erforderlich, so daß das Strickverfahren
äußerst platzsparend an einer Rundstrickmaschine verwirklicht werden kann.
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In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls auch noch erfindungswesentlich,
daß das sich tastend an der Steuerbahn einer Steuerkurve rollend ab stützende Steuerteil
selbst mit Mitteln ausgerüstet ist, welche den ständigen Kontakt zur Steuerbahn
bewerkstelligen und derart Verstellmöglichkeiten aufweisen, daß der Kulierhub auch
noch individuell veränderbar ist, um auch an dieser Stelle noch eine weitere Variante
im Hinblick der Kuliertiefensteuerung zur Verfügung zu haben. Eine bevorzugte Lösung
bei einer Rundstrickmaschine ist dann gegeben, wenn die Steuerkurve in einer höhenebenenversetzten
Anordnung zu den Stricknadeln angeordnet ist, und zwar derart, daß eine Steuerkurvenbahn
in einer horizontalen Ebene auf einer den Stricknadeln zugewandten Seite angeordnet
ist, so daß in solchen Fällen das auf der Steuerbahn aufsitzende bzw. in die Steuerbahn
eingreifende Steuerteil auf direktem Wege eine sich geradlinig fortsetzende Steuerübertragung
durchführen kann. Es 8011 hierbei-- edoch nicht ausgeschlossen werden, die Steuerbahn
an der Steuerkurve auch an einer anderen Stelle anzuordnen, beispielsweise in vertikaler
Ebene z.B.
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am Umfang der Maschine, um von hieraus dann die Steuerübertragungen,
jedoch
dann bei abgewandeltem Steuerübertragungsmechanismus vornehmen zu können.
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Im übrigen sind insbesondere "knit/deknit"-Fäden bzw. -Garne sowie
eine Strickmaschine zur Herstellung derselben auf den beiliegenden Zeichnungen wiedergegeben,
aus denen sich auch im Zusammenhang mit den Unteransprüchen und der nachfolgenden
speziellen Beschreibung weitere Vorteile ergeben. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Darstellung
eines Faden- bzw. Garnabschnitts bekannter Art mit gleichbleibend hoher Wellenprofilstruktur,
Fig. 2 einen Faden- bzw. Garnabschnitt der neuen Art mit in unregelmäßiger Aufeinanderfolge
unterschiedlich hoher Wellenprofilstruktur, beide Fig. in stark vergrößerter Wiedergabe
dargestellt, Fig. 3 eine schematische Gesamtdarstellung einer Rundstrickmaschine,
auf welcher ein Gestrick als Zwischenprodukt bzw. als Vorstufe zur Erstellung von
Fäden gemäß Fig. 2 erstellbar sind, Fig. 4 eine Abwicklung einer Steuerkurve, Fig.
5 eine Achsschnittdarstellung im Bereiche der Strickmittel einer Rundstrickmaschine
mit gehäusefester, dem Strickschloß zugeordneter Steuerkurve, Fig. 6 eine weitere
Ausfuhrungsform hierzu, jedoch
mit relativ zum Strickschloß beweglich
angetriebener Steuerkurve, Fig. 7 eine Ausführungsform einer Rundstrickmaschine,
bei welcher die Steuerkurve mindestens mittelbar auf das Nadelführungsteil einwirkt
und relativ zu diesem angetrieben ist, und Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende
Ausführungsform jedoch in einer Erweiterung mit Platinen an der Strickstelle, wobei
die Strickmittel der Fig. 5 - 8 jeweils nur zur Hälfte bis zur Mittellinie gezeichnet
sind.
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In der Fig. 1 ist ein "knit/deknit"-Faden bzw.
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-Garn 10 dargestellt, welches innerhalb einer auf einer Rundstrickmaschine
hergestellten Strickware mit Maschen gleicher Maschengröße hergestellt ist. Das
bedeutet, wenn man diese Strickware nach dem Fixieren wieder aufzieht, erhält man
einen 1,knit/deknit"-Faden bzw, -Garn, an welchem Wellenbögen 10a gleicher Größe
entstehen. Ein derartiges Fadenbild läßt sich dann erzeugen, wenn man eine Strickware
herstellt, deren Maschen allesamt mit gleicher Kuliertiefe hergestellt sind.
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Im Gegensatz zu der Fig. 1 ist in der Fig. 2 ein Faden- bzw. Garnabschnitt
11 dargestellt, an welchem in einer unregelmäßigen Aufeinanderfolge Wellenbögen
lla unterschiedlicher Höhe erkennbar sind Diese lassen sich dadurch bilden, daß
man bei der Herstellung eines gestrickten Zwischenprodukts als Vorstufe für solche
Fäden bzw. Garne die Maschen mit unterschiedlicher Kuliertiefe bildet, wobei diese
unterschiedlichen
Maschengrößen tunlichst auch noch in einer unregelmäßigen Aufeinanderfolge entstehen
sollen. Der wiedergegebene Fadenabschnitt 11 kann dabei sowohl einen "knit/deknit"-Fadenabschnitt
als auch einen im spacedying" -Verfahren behandelten Fadenabschnitt darstellen.
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Diese Verarbeitung wird im vorliegenden Falle auf einer Rundstrickmaschine
gemäß Fig. 3 durchgeführt. Dabei ist zunächst auf einer Tischplatte 12 eines Maschinengestells
13 ein Fadenvorrat 14, ein Kops vorgesehen, von welchem ein Faden F abgezogen und
an einer Fadenzuführung 15 den im einzelnen noch zu beschreibenden Strickmitteln
zugeführt wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist ein Strickzylinder 16 vorgesehen,
durch dessen inneren Durchlaß 17 von einem Abschlagbereich 18, der Strickstelle,
aus die Strickware 19 als Vorprodukt durch eine Abzugvorrichtung 20 axial nach unten
durch den Strickzylinder 16 hindurch abgezogen und auf eine Haspel od.dgl. aufgewickelt
wird. Der Strickzylinder 16 ist im vorliegenden Falle gehäusefest und als Nadelführungsteil
ausgebildet, indem im Umfang des Strickzylinders 16 axial gerichtete Nadelführungen
21 für die Stricknadeln 22 vorgesehen sind.
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Diese sind durch Federmittel 23 radial gehalten und durch ein Strickschloß
24 hubangetrieben. Das Strickschloß 24 ist über Antriebsmittel 25 gegenüber dem
gehäusefesten Strickzylinder 16 drehangetrieben. Die Stricknadeln 22 greifen mit
Nadelfüßen 22a in eine Führungsbahn 36 des Strickschlosses 24 ein.
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Aus der Fig. 5 ist ersichtlich, wie der Strickzylinder 16 über Befestigungsschrauben
26 gehäusefest mit der Tischplatte 12 verbunden ist. Zwischen dem Strickzylinder
16 und dem Strickschloß 24 ist eine Kugellageranordnung 27
vorgesehen.
Das Strickschloß 24 ist mit einem zahnradförmigen Antrieb steil 28 versehen, welches
mit dem Antrieb 25 - in Fig. 3 dargestellt - zusammenwirkt. Das Strickschloß 24
und der Antrieb steil 28 sind durch ein gemeinsames Verbindungsglied 29 miteinander
verbunden, welches als höhenverstell- und arretierbare Stellschraube ausgebildet
ist. Dieses Verbindungsglied trägt am unteren Ende ein Steuerteil 30, welches als
Rolle ausgebildet und in einem Halter 31 gelagert ist, welcher durch eine sich zwischen
diesem und dem Antriebsteil 28 abstützende Druckfeder 32 belastet ist. Bei allen
dargestellten AusfUhrungsformen ist jeweils zwischen dem Strickschloß und dessen
Antriebsteil ein höhenverstell- und arretierbares Verbindungsglied vorgesehen.
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Die Steuerrolle 30 ist oberseitig auf der Steuerbahn 33a einer Steuerkurve
33 rollend abgestützt, welche durch Befestigungsschrauben 34 gehäusefest auf der
Tischplatte 12 befestigt ist. Diese Steuerkurve ist als Ringbauelement ausgebildet
und dadurch in konzentrischer Anordnung zum Strickzylinder 16 und zum Strickschloß
24 vorgesehen.
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Eine Möglichkeit der Gestaltung einer Steuerkurve 33 ist in der Fig.
4 dargestellt, und zwar in einer Abwicklung. Dabei ist ersichtlich, daß die Steuerbahn
33a eine im wesentlichen wellenförmig verlaufende Oberflächengestalt aufweist, was
bedeutet, daß auf dem Umfang der Steuerkurve betrachtet verschiedenartige Steuertiefen
bzw.
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-höhen aneinandergereiht sind. Da das Steuerglied 30 beim
Umlauf
durch das Strickschloß dieser Kurvenbahn folgt, tritt zwangsläufig eine stetige
Hubveränderung der Stricknadeln 23 bezüglich ihres Strickhubes ein, das heißt, sie
tauchen unterschiedlich tief axial in die NadelfUhrungen 21 ein, so daß dabei unterschiedliche
Kuliertiefen erreicht und somit unterschiedlich große Maschen gebildet werden. Bei
dieser gehäusefesten Anordnung der Steuerkurve würde immer eine gewisse Regelmäßigkeit
hinsichtlich der Bildung von Maschen unterschiedlicher Größe eintreten.
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Abweichend zur Ausführungsform nach Fig. 5 ist in der Fig. 6 die
Steuerkurve 133 mit ihrer Steuerbahn 33a Bestandteil einer rotationssymmetrischen
Baueinheit, welche mit einem Antriebsrad 35 ausgerüstet ist. Dieses steht mit einem
Antriebsrad 36 - Fig. 3 - in Wirkverbindung.
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Das bedeutet, daß beim Antrieb des Strickschlosses 24 das Abtasten
des Steuerteils 30 nicht auf einer gehäusefesten Steuerkurve, sondern auf einer
relativ zum Strickschloß 24 bewegbaren Steuerkurve erfolgen kann. Die Geschwindigkeiten
von Strickschloß 24 und angetriebener Steuerkurve 133 können sich dabei überlagern.
Ihre Bewegungen können entweder gleichsinnig oder gegenläufig mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten erfolgen. Der Antrieb 36 für die Steuerkurve 133 ist dabei unabhängig
vom Antrieb 25 für das Strickschloß 24.
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Zur Steuerung des Strickschlosses zur Erzielung unterschiedlicher
Strickhübe genügt es, wenn am Strickschloß an einer Stelle ein Steuerteil 30 vorhanden
ist, welches mit einer einzigen Steuerkurve zusammenwirkt.
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Bei beiden Ausführungsformen ist die Steuerkurve 33 und 133 in einer
von den Strickmitteln baulich getrennten Anordnung vorgesehen. Es ist aber auch
eine umgekehrte Lösung möglich, daß die Steuerkurve Bestandteil des Strickmittels
ist und dann mit einem gehäuseseitigen Steuerteil zusammenwirkt.
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Die Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Kuliertiefensteuerung
auf eine andere Art und Weise erfolgt. Das Nadelführungsteil 16 sowie das Strickschloß
24 sind höhenfest auf einer Tischplatte 12 angeordnet.
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Das Strickschloß 24 ist über ein Antriebsteil 28 drehangetrieben.
Dem Strickzylinder 16 ist in koaxialer Anordnung im Innern ein Hubrohr 37 zugeordnet,
welches am oberen Ende einen Abschlagbereich 18 bildet. Das Hubrohr 37 ist mit einem
Steuerteil 130, einer Rolle od.dgl. ausgerüstet, welche mit der Steuerbahn 38a einer
Steuerkurve 38 zusammenwirkt. Diese befindet sich innerhalb einer Rinnenausführung
39, welche ihrerseits Bestandteil eines Antriebsteils 135 ist. Dieses ist durch
einen - nicht dargestellten - besonderen Antrieb drehangetriben. Entsprechend dem
Verlauf der Steuerbahn 38a ist über das formschiüssig in die Führungsrinne 39 eingreifende
Steuerteil 130 eine Zwangssteuerung im Sinne des axialen Anhebens oder Senkens des
Hubrohres 37 möglich, so daß damit auch der Abschlagbereich 18 bzw.
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die Strickstelle höhenverändert wird. Somit sind unterschiedliche
Kuliertiefen erreich- und unterschiedlich große Maschen herstellbar. Auch hierbei
ist diens in einer unregelmäßigen Aufeinanderfolge möglich, weil auch hier eine
Relativbewegung gegebenenfalls auch mit einer Uberlagerung der Geschwindigkeit zwischen
angetriebenem Strickschloß
24 und angetriebener Steuerbahn 38
bei rotationssymmetrischer Anordnung der Bauelemente erfolgt.
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Schließlich ist die in Fig. 8 wiedergegebene AusfUhrung einer Rundstrickmaschine
im wesentlichen mit der Ausführung nach Fig. 7 identisch, lediglich ist hier noch
eine Anordnung von Platinen 40 gezeigt,die im vorliegenden Falle für den Anfang
einer Strickware benutzt werden.
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Diese Platinen 40 werden durch eine Mitnahmenase 41 des Hubrohres
37 entsprechend dessen Steuerung zwangsläufig mitgenommen. Ansonsten ist der Aufbau
und der Antrieb von Strickschloß 24 und Steuerkurve 38 identisch mit der Darstellung
nach Fig. 7. Es ist bei dieser zuletzt dargestellten Ausführung jedoch auch möglich,
die Kuliertiefenänderung nicht über das Strickschloß oder den Strickzylinder 16
erfolgen zu lassen, sondern dies ließe sich auch Uber Platinen erreichen, indem
auf diese dann eine Steuerkurve im Sinne einer unterschiedliche Arbeitshübe quer
zur Längsachse des Strickzybinders ausführenden Steuerung einwirkt. Beim Einsatz
der erfindungsgemäßen Steuerkurve mit in einer unregelmäßigen Aufeinanderfolge unterschiedliche
Steuerhöhen und -tiefen aufweisenden Steuerkurve läßt sich auch dann ausschließlich
Uber die Platinen die Größe der Maschen in der gewünschten unregelmäßigen Aufeinanderfolge
steuern.
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Schließlich wird noch darauf hingewiesen, daß diese Art der Kuliertiefensteuerung
über die Strickmittel beeinflussnde Steuermittel mit in unregelmäßiger Aufeinanderfolge
wirksam werdenden Steuerhüben auch bei andersartigen Maschinen anwendbar ist, bei
denen nicht das Strickschloß, sondern der Strickzylinder drehbeweglich angeordnet
ist. Hier ließe sich dann sinngemäß eine den
gleichen Effekt erzielende
Steueranordnung wählen. Auch ließe sich diese neue Art der Maschengrößenänderung
mit abgewandelten Steuermitteln auch bei Flachstrickmaschinen anwenden.