DE2649371C3 - Wasserfahrzeug mit einem Kran zum Heben schwerer Lasten und einer Anzahl an den Schiffskörperseiten angeordneter Seitentanks zur Erhöhung der Schiffsbreite - Google Patents
Wasserfahrzeug mit einem Kran zum Heben schwerer Lasten und einer Anzahl an den Schiffskörperseiten angeordneter Seitentanks zur Erhöhung der SchiffsbreiteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wasserfahrzeug der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Ein derartiges Wasserfahrzeug ist aus der Zeitschrift »Hansa«, Seite 1617 bekannt, wo ein Schiff
mit Kran zum Heben schwerer Lasten auf den Schiffsseiten mit Flügeltanks versehen ist, um die Schiffsbreite zu vergrößern.
Es ist weiterhin bekannt (DE-PS 227137), Schiffe
während der Fahrt dadurch zu stabilisieren, daß in Tanks auf gegenüberliegenden Seiten des Schiffes der
Wasserpegel geregelt wird, um eine Phasendifferenz zwischen der Änderung des Wasserpegels und der
Schlingerbewegung des Schiffes durch ein Drosselventil zwischen den Tanks und dem Außenwasser zu
erreichen.
Die Last, die durch einen Kran auf einem Schiff bzw. Wasserfahrzeug gehoben werden kann, hängt
vom Profil des Schiffes ab und kann bei Erhöhung der Schiffsbreite von z. B. 26 m auf 36 m mehr als
verdoppelt werden, z. B. von etwa 725,8 t auf 1800,0 t bei einem Radius von etwa 30 m, wenn die Neigung
des Schiffes 5 % nicht übersteigt. Durch Erhöhung der Schiffsbreite wird die metazentrische Höhe in Querrichtung
erhöht und erzeugt eine entsprechende Reduzierung der Schlingerperiode des Schiffes. Wenn
zwischen der geringen Frequenz eines relativ geringen· Seeganges und der kleinen Schlingerperiode des
Schiffes Resonanz auftreten sollte, tritt ein außergewöhnliches Schlingern ein, was die Benutzung des
Kranes durch vergrößerte Schlagseite über 5 % hinaus unmöglich macht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Wasserfahrzeug der eingangs genannten Art so
zu verbessern, daß eine Änderung der Roll- und Stampfperioden des Fahrzeuges in Abstimmung auf
aen Seegang möglich ist und damit ein ständig einsatzfähiger Kran erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Wasserfahrzeug der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das
gemäß der Erfindung die im kennzeichnenden Teil
ίο des Anspruches 1 genannten Merkmale aufweist.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Durch diese Lösung ist es möglich, die Wasserlinienfläche des Schiffes schnell zu ändern, z. B. einerssits
zu vergrößern und zwar unabhängig davon, ob nach Schließen der Tanköffnungen Wasser in den
Tanks bleibt oder aus den Tanks herausgepumpt wird. Durch wahlweises Öffnen der Verschlüsse einiger
oder aller Tanks wird andererseits die Wasserlinienfläche verringert und die Schlinger- und/oder Stampfbewegung
des Schiffes geändert, um aus der Resonanz mit dem Seegang herauszugelangen. Damit ist es
möglich, die Schlagseite des Schiffes auf 5 % zu begrenzen und den Kran ständig benutzen zu können.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung anschließend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig 1 einen schematischen Querschnitt durch ein Wasserfahrzeug nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf das Wasserfahrzeug, Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt durch einen
Seitentank der Fig. 1, der den die öffnung betätigenden
Mechanismus zeigt,
Fig. 4 eine Ansicht gegen die Hinterseiten zweier benachbarter Öffnungen zur Darstellung der Feststelleinrichtung,
Fig. 5 bis 9 Querschnitte abgeänderter Schiffskonstruktionen.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein Wasserfahrzeug. Es ist
ein umgebauter öltanker mit ursprünglicher Deckbreite B von etwa 26,5 m und einer Verdrängung von
etwa 43 000 t, der abgeändert durch Zufügung von Seitentanks 2 entlang des größten Teils jeder Schiffsseite umgebaut wurde. Jeder Seitentank 2 ist etwa
4,75 m breit und durch Schotten 3 in drei getrennte wasserdichte Zellen 2a, 2b, 2c unterteilt. Die Seitentanks
sind entlang der Oberteile der Seiten des Schiffskörpers befestigt und haben eine ausreichende
Tiefe, damit sie sich oberhalb und unterhalb der Wasserlinie sogar bei einer Neigung von etwa 5 ° erstrekken.
Die Böden 4 der Seitentanks sind mit einer Reihe verhältnismäßig großer öffnungen 5 versehen, die als
Rechtecke dargestellt sind. Die öffnungen können etwa 2 x 3 m sein und sind durch bei 7 angelenkten
Klappen 6 verschließbar, die aus den geschlossenen und offenen Stellungen in Fig. 3 in vollen und gestrichelten
Linien dargestellt, mittels eines hydraulischen Zylinders 8 bewegbar sind. Die geschlossenen Klappen
6 legen sich wasserdicht gegen Dichtungen 9 und werden in der geschlossenen Lage durch zwei Paar
Bolzen 10a, IQb gesperrt gehalten, die bei 11a, life
verdrehbar sind und paarweise durch zwei Hydraulikzylinder 12 bewegt werden, um mit einem Daumenknebel
13a, 13b (sieheFig. 4) in Eingriff zu gelangen. Sobald eine Klappe geöffnet ist, wird sie in der offenen
b5 Lage durch die oberen Bolzen 10a festgestellt, die
durch ihre zugehörigen Zylinder 12 betätigt werden, um mit den Knebeln 14 in Eingriff zu gelangen, die
mit den Tanks fest verbunden sind (siehe Fig. 3).
ι.
10
Die Deckteile 15 der Zellen der Seitentanks sind
mit Luftöffnungen 16 zum Auslassen der Luft aus den Seitentanks während der Einströmung von Wasser bei
geöffneten Klappen versehen. Einigt! dieser öffnungen
sind mit Mannlochdeckeln (nicht gezeigt) ausgerüstet, um einen Zugang zu Leitern 17, 18 abwärts
zu den unteren Bereichen der Tanks zu erreichen. Andere dieser Öffnungen sind mit Verschlußgliedern
versehen, um zu verhindern, daß Schmutz u"?d lose Gegenstände in die Tanks fallen, so lange Luft abgelassen
wird.
Nicht dargestellte Pumpen sind vorgesehen, um die Seitentanks zu lenzen, sobald die Klappen der fraglichen
Zellen geschlossen sind. Die Pumpen können für diesen Zweck speziell vorgesehen sein und können
in den Seitentanks angeordnet werden oder alternativ kann die Pumpe innerhalb des Schiffskörpers montiert
werden, und können auch benutzt werden, um Wasser in verschiedene Ballasttanks des Schiffes zu pumpen
oder diese Tanks zu lenzen. Um zuzulassen, daß Wasser in die Seitentanks fließt, bevor das Öffnen der
Klappen 6 beginnt, sind Ventile 19 in der Wandung der Kammer vorgesehen und durch Steuerungen 20
vom Deck 15 aus betätigbar. Wenn nicht Wasser oberhalb der Klappen vor deren öffnen zugeführt
wird, kann das rasche Einströmen von Wasser durch die Öffnungen 5 Schaden an den Dichtungspackungen
9 verursachen.
Die Betätigung der Klappen und der Feststelleinrichtungen wird durch ein hydraulisches Steuersystem
durchgeführt. Die hydraulischen Hauptzylinder und die Feststellzylinder jeder Zelle werden wahlweise
betätigt durch zwei Dreiwegesteuerventile, wobei jedes Steuerventil in der einen Stellung die Zufuhr hydraulischer
Druckflüssigkeit zum einen Ende der zugehörigen Zylinder zuläßt, während die anderen
Enden entleert werden, in einer zweiten Stellung hydraulische Druckflüssigkeit zu den anderen Enden der
zugehörigen Zylinder zugeführt und an den gegenüberliegenden Enden ausgestoßen wird, und in einer
dritten Stellung die hydraulische Druckflüssigkeitszufuhr zu beiden Enden des Zylinders unterbrochen
wird. Die aufeinanderfolgenden Vorgänge zum Öffnen der Klappen nach öffnen der Ventile 19 ist vorzugsweise
folgende:
30
35
45
50
Ausübung des Schließdruckes auf die Hauptzylinder 8,
2. Ausübung des Entriegelungsdruckes auf den Feststellzylinder 12,
3. Ausübung des Öffnungsdruckes auf die Hauptzylinder 8,
4. Ausübung des Verriegelungsdruckes auf die Feststellzylinder 12 zur Verriegelung der Türen
in ihrer Offenlage,
5. Wegnehmen des Druckes von den Hauptzylindem 8,
6. Wegnehmen des Druckes von den Feststellzylindern 12.
Zum Schließen der Klappen werden die vorerwähnten Vorgänge vorzugsweise in Reihenfolge 3, 2,
1 (um die Klappen in <" -y ..'hlossenen Lage zu sperren),
5, 6, ausgeführt.
Wie erwähnt, war die Schiffsbreite des öltankers vor der Umwandlung 26,5 m und die Seitentanks haben
je eine Breite von 4,75 m, so daß die Gesamtschiffsbreite bei geschlossenen Klappen der Seitentanks
36 m war. Bei allen geschlossenen Klappen und allen gelenzten Seitentanks war der Kran, dessen
Ausleger durch ein Gegengewicht von etwa 600 t ausbalanciert war, in der Lage, eine Last von etwa 1SOO t
bei einem Radius von 10 m anzuheben, ohne daß das Schiff sich um mehr als 5 ° neigt. Die Schlingerperiode
ohne Last am Kranhaken betrug etwa 10 Sekunden. Wenn sich der Seegang in Resonanz mit der Schlingerperiode
befindet, tritt ein außergewöhnliches Schlingern ein, und dies kann erheblich reduziert und
tatsächlich im wesentlichen elemiert werden durch das Öffnen der Klappe einer oder mehrerer Seitentanks.
Dies hat zur Folge, daß die Belastung, die der Kran beim Überschreiten einer Neigung von 5° anheben
kann, reduziert ist, aber trotzdem ist es immer möglich, das Schiff, welches die Anhebbetätigungen ausführt,
sogar zu halten, wenn die Belastungen, die angehoben werden können, während dieser Perioden
etwas reduziert werden müssen. Durch Öffnen der Klappen der Zellen 2a war somit die Last, die angehoben
werden konnte, etwa 1360t bei einem Radius von etwa 30 m. Durch Öffnen der Klappen mehrerer
Seitentanks wurde die Last, die angehoben werden konnte, weiter reduziert.
Es ist auch möglich, das Wasserfahrzeug zum Verlegen von Unterwasserrohren für Öl oder Gas zu benutzen.
Dies sind im allgemeinen Stahlrohre von erheblichen Durchmesser und werden auf einen Aufbau
entlang einer Schiffsseite zusammengeschweißt und in das Wasser abgesenkt. Die Rohre sind natürlich elastisch,
und bei einem Wasserfahrzeug mit einer Breite von 36 m und einer Schlingerperiode von etwa 9 bis
10 Sekunden wäre der Rohrabschnitt, der auf der Seite des Schiffes abgestützt wird, nicht in der Lage,
der Schlir.gerperiode zu folgen, so daß das Rohr und der Abstützungsaufbau zusammenstoßen und einen
Bruch verursachen würden. Durch öffnen der Klappen 6 kann die Schlingerperiode vergrößert werden,
so daß dadurch ermöglicht wird, daß das Rohr den Schiffsbewegungen folgt, wobei die Schlingeramplitude
gleichzeitig durch die dämpfende Wirkung des Wassers reduziert wird, welches in die und aus den
Seitentanks durch die öffnungen 5 strömt, die einen Bereich von 30 bis 50% des Bodens der Seitentanks
einnehmen. Somit wird das Risiko von Schäden am Rohr und am Abstützungsaufbau im wesentlichen
elemeniert und das Wasserfahrzeug ist in der Lage, das Auslegen des Rohres bei Seegängen vorzunehmen,
die dieses Auslegen sonst gefährlich machen würden.
Die Fig. 5 bis 9 zeigen Querschnitte abgeänderter Konstruktionen von Schiffen mit Seitentanks für die
Regulierung der Schlingerperiode w>e vorstehend beschrieben wurde. Fig. 5 zeigt eine Alternativform der
Seitentanks mit im wesentlichen horizontalem Boden. In den Fig. 6 und 7 sind die Seitentanks 2 innerhalb
des Schiffskörpers angeordnet und verlaufen bis zum Schiffsboden. Die Fig. 8 und 9 zeigen wieder weitere
Konstruktionen, bestehend aus einem Schiff großer Breite mit doppelter Außenhaut, die die Seitentanks
und die Bodentanks begrenzen. Durch öffnen der Klappen 6 in der Außenhaut wird die Schiffsbreite reduziert.
Alternativ oder zusätzlich kann die Zelle unterhalb der inneren Schiffshaut benutzt werden, um
den Querschnitt des Schiffskörpers zu ändern und somit die metazentrische Höhe des Schiffes.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Wasserfahrzeug mit einem Kran zum Heben schwerer Lasten und einer Anzahl an den Schiffskörperseiten
angeordneter, bis über die Wasserl·- nie sich erstreckender Seitentanks zur Erhöhung
der Schiffsbreite, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitentanks (2) in an sich bekannter Weise
unter der Wasserlinie angeordnete Öffnungen mit betätigbaren Verschlüssen aufweisen, daß zur Regelung
der Schlinger- und/oder Stampfperioden in den Seitentanks (2) oben Luftöffnungen (16)
vorgesehen sind, mit deren Hilfe das Seewasser im wesentlichen frei in die und aus den Tanks entsprechend
der Seebewegung strömt und daß jede Öffnung (5) mit einer durch einen Hydraulikmechanismus
betätigbaren Klappe (6) verschließbar ist, wobei der betätigbare Hydraulikmechanismus
(10, 105, 12,13a, 13b, 14) die Klappe (6) in der
geschlossenen und der offenen Stellung sperrt.
2. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unter der Wasserlinie angeordneten
öffnungen der Tanks (2) 30 bis 50 Prozent der waagerechten Tankfläche einnehmen.
3. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tanks (2) oberhalb
der Verschlüsse für die öffnungen (5) mit von Deck aus zu öffnenden Ventilen (19) versehen
sind, durch welche die Tanks geflutet werden können.
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