DE264890C

DE264890C -

Info

Publication number: DE264890C
Application number: DENDAT264890D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 264890 KLASSE 76 d. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. November 1912 ab.

.Bei Webstühlen mit selbsttätiger Spulenoder Schützenauswechselung werden Spulen verwendet, welche außer dem gewöhnlichen Fadenvorrat noch eine besondere Anfangsreservewicklung aufweisen. Diese letztere dient dazu, nach Aufbrauchen des gewöhnlichen Fadenvorrats für die während des Auswechslungsvorganges stattfindenden Schüsse den benötigten Faden noch zu liefern,
ίο Gegenstand der Erfindung ist nun eine Kötzerspulmaschine zur Herstellung von solchen Schußspulen.

Gemäß der Erfindung werden der Fadenleiter und die Aufwickelspindel anfänglich zwecks Bildung der Anfangsreservewicklung mit verschieden großem Hub hin und her bewegt, sodann wird zwecks Bildung der Hauptwicklung eines dieser beiden Organe selbsttätig stillgesetzt.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Spulmaschine dargestellt, soweit dies zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist.

Fig. ι zeigt die in Betracht kommenden Teile in Seitenansicht, wobei das Gehäuse im Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 3 gezeichnet ist. ■

Fig. 2 zeigt die nämlichen Teile in Vorderansicht; das Gehäuse ist im Schnitt nach der Linie C-D in Fig. 1 gezeichnet.

Fig. 3 ist eine Draufsicht; die

Fig. 4 und 5 betreffen Einzelheiten.

ι bezeichnet ein Gehäuse, 2 einen in demselben angeordneten Support und 3 die in letzterem dreh- und verschiebbare Wickelspindel. Diese wird in bekannter, in der Zeichnung nicht dargestellter Weise in schnelle Drehung versetzt. Außer der Drehbewegung erhält die Wickelspindel auch eine Hin- und Herbewegung behufs Erzielung der Kreuzwicklung. Zu diesem Zwecke ist auf einer beständig drehenden Welle 4 ein Zahnkölbchen 5 befestigt, in welches ein auf einer Welle 6 befestigtes Zahnrad 7 eingreift. Die Welle 6 ist in Armen 8 des Supports 2 gelagert und trägt eine Kurvenscheibe 9, in deren Nut eine Rolle 10 eingreift, welche auf einem lose auf der Wickelspindel 3 sitzenden, gegen Drehung gesicherten Ring 11 angeordnet ist. Letzterer befindet sich zwischen einem Bund 12 der Welle 3 und einem fest auf der letzteren angeordneten Ring 13; mithin wird durch die Drehung der Wellen 4, 6 und der Kurvenscheibe 9 der Wickelspindel und der darauf sitzenden Spule eine Hin- und Herbewegung erteilt. An der seitlichen Wandung des Gehäuses 1 ist ein Support 14 befestigt, an dessen rechtsseitigem Ende ein Hebel 15 angelenkt ist, der mit dem freien Ende an dem die Rolle 10 tragenden Stift io¹ des Ringes 11 anliegt. Eine Stange 16 ist verschiebbar in Augen des Supports 14 gelagert und trägt einen Support 17 mit daran befestigtem Stift 18, welcher nahe dem freien Ende am Hebel 15 anliegt. Die Stange 16 wird durch eine sich einerseits an das eine Auge des Supports 14 und andererseits gegen einen auf ersterer festsitzenden Stellring 20

Claims

legende Feder ig gegen den Hebel 15 hin gedrückt. Die beschriebene Anordnung bewirkt, daß bei der Drehung der Kurvenscheibe 9 der Hebel 15 und die Stange 16 während der ersten Umdrehungshälfte der Scheibe 9 nach links und während der anderen Hälfte dagegen unter Vermittlung der Feder 19 nach rechts geschoben werden, wobei der Hebel 15 gezwungen ist, den seitlichen Verschiebungen des Stiftes io¹ zu folgen. Die Stange 16 trägt am linksseitigen Ende einen Arm 21, welcher die gezahnte Stange 22 des Kötzerfühlers 23 trägt; die Stange22 ist einerseits in dem von der am Maschinengestell befestigten Stange 24 getragenen Arm 25 und andererseits in einem feststehenden Block 26 verschiebbar geführt. Der auf der Siange 22 festgeklemmte, aber verschiebbare Kötzerfühler 23 trägt oben den Fadenleiter 27 und ist unten durch eine feststehende Stange 28 geführt, so daß durch die Stange 16 auch dem Fadenleiter 27 eine hin und her gehende Bewegung erteilt wird.

Am Support 14 sind ein Schaltzahnrad 29 und eine Scheibe 30 mit Einschnitt 32 konachsial und drehbar angebracht. In das Schaltzahnrad 29 greift von unten her eine Klinke 33 ein, die an einem Arm 34 des Supports 17 angelenkt ist und von einer Feder 35 gegen das Schaltrad gedrückt wird.

Jede Vorwärtsbewegung der Stange 16 bewirkt mithin durch die Klinke 33 eine Drehung des Schaltzahnrades um eine Zahnteilung. Wenn die Scheibe 30 so weit gedreht ist, daß der Ausschnitt 32 oben liegt, und wenn die Stange 16 sich in der äußersten Linkslage befindet, fällt eine Nase 36 eines am Support 14 angelenkten Armes 37 in diesen Ausschnitt 32 ein. Der Arm 37 ist am rechtsseitigen Ende mit einem Haken 38 versehen, der mit einem am Support 17 vorgesehenen Stift 39 in der Weise zusammen wirkt, daß wenn, wie soeben erwähnt, der Arm 37 niederfällt, der Haken 38 vor den Stift 39 zu liegen kommt und so die Stange 16 in der nach links geschobenen Lage erhält.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende :

Es ist angenommen, die Teile nehmen die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Lage ein, die Nase 36 des Armes 37 befinde sich auf dem vollen Teil der Scheibe 30 und es werde die Maschine angelassen. Wie bereits erwähnt, erhält hierbei die Wickelspindel eine stetig drehende Bewegung und zufolge der Kurvenscheibe 9 und der Teile 11 bis 13 gleichzeitig eine hin und her gehende Bewegung. Die Bewegung des Stiftes io¹ wird durch die Teile 15, 17 und 18 auch auf die Stange 16 und den von ihr getragenen Kötzerfühler 23 und den Fadenführer 27 übertragen, und zwar in der Weise, daß die Verschiebungsrichtung der letzteren stets gleich wie diejenige der Wickelspindel gerichtet ist. Wie aus der Fig. 3 ohne weiteres zu entnehmen, ist aber der Hub der Stange 16 etwas kleiner als derjenige der Wickelspindel; mithin eilt während jedem Hub der Fadenleiter der Wickelspindel nach, was zur Folge hat, daß die Länge der auf der Spule erzeugten, mit »Reservewicklung« bezeichneten Wicklung ungefähr gleich der Differenz der beiden Hübe wird.

Mit jedem Linksgang der Stange 16 werden, wie schon erwähnt, die Scheibe 30 und das Schaltzahnrad 29 um eine Zahnteilung gedreht; wenn der Arm 37 niederfällt, wird die Stange 22 des Fadenleiters dauernd in der einen Endlage stillgesetzt. Alsdann bewegt sich nur noch die Wickelspindel hin und her, und die Länge der nunmehr auf derselben erzeugten Wicklung wird ungefähr gleich der Länge des Hubes der Wickelspindel bzw. bedeutend länger als die Reservewicklung. .

Die Maschine könnte natürlich auch so ausgeführt werden, daß nach Bildung der Reservewicklung die Wickelspindel stillgesetzt würde.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ ε υ c η :

Kötzerspulmaschine zur Herstellung von Schußspulen mit einer außer der üblichen Hauptwicklung vorhandenen Anfangsreservewicklung, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenleiter und die Aufwickelspindel zwecks Bildung der Reservewicklung mit verschieden großem Hub hin und her bewegt werden und sodann zwecks Bildung der Hauptwicklung eines dieser beiden Organe stillgesetzt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.