DE2647541C3

DE2647541C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von klaren Kleineiswürfeln

Info

Publication number: DE2647541C3
Application number: DE2647541A
Authority: DE
Inventors: Theo 6751 Mackenbach Wessa
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1976-10-21
Filing date: 1976-10-21
Publication date: 1979-11-08
Also published as: US4184339A; DE2647541B2; ES463454A1; DE2647541A1; IT1087074B

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von klaren Kleineiswürfcln, bei dem feststehende Gefrierfinger in eine wassergefüllle Wanne eingetaucht sind und das Wasser zum Umspulen der Gefrierfinger bewegt wird.

Es ist bekannt, genießbare Kleineiswürfel im sogenannten Paddelsystem herzustellen, wobei runde oder mehreckige Gefrierfinger in eine mit Wasser gefüllte feststehende Wanne getaucht sind. Das Eis wächst von außen um diese Gefrierfinger herum. In jeder Reihe sind umlaufende Schaufelräder, Paddel genannt, angeordnet, die das Wasser solange in Bewegung halten, bis die Eiswürfel so groß gewachsen sind, daß die Bewegung der Schaufeln gehemmt wird und dadurch über entsprechende mechanische Einrichtungen den Abtauvorgang und das Ablösen der fertigen Eiswürfel einleiten. Die Eiswürfel wandern in einen Vorratsbehälter, während das verbliebene ungefrorene Restwasset aus hygienischen Vorschriften abgeleitet werden muß. Den ganzen Vorgang nennt man eine Gefrierprobe.

Die umlaufenden Schaufeln erzeugen eine wirre Wasserbewegung und rauhe Wasseroberfläche, welche die im Wasser gelöste Luft und Salze aussscheiden sollen, um Klareis zu erzeugen. Die Wasserbewegung ist unkontrolliert und unterschiedlich stark über die gesamte Wassermasse verteilt. Unmittelbar an den Eisgrenzflächen, die den Schaufeln am nächsten liegen, erhält man stärkere Wasserbewcgung, als an den Flächen, die zu den Schaufeln größeren oder winkeligen Abstand haben, wodurch eine Gleichmäßigkeit der Klarsicht schwierig zu erreichen ist. (Zeitschrift »Klima-Källe-Technik« Heft 6, Juni 1973 Seile 116—121). Die Größe der Eiswürfel wird bestimmt durch die Eintauchtiefe der Gefrierfinger in das Wasser und durch die zwischen den Gefrierfinger-Reihen angeordneten Schaufeln. Die Schaufelgröße bestimmt die Abstandsieilung jeder Gefrierfingerreihe. Die Umwandlung des eingesetzten Wassers in Kleineisvürfel pro Gefrierperiode ist mengenmäßig gering und es muß jeweils ein sehr großer Wasserverlust hingenommen werden. Durch die relativ große Wassermenge pro erzeugten Kilo Eises je Gefrierperiode wird zum Abkühlen der Wassermasse eine Menge Energie nutzlos aufgewendet und eine Gefrierperiode zeitlich verlängert.

Nach DE-PS 33 171 zur Erzeugung von Stangeneis ist bekannt eine Wasserbewegung durch oszillierende Bewegung der Gefrierzellen um ihren Mittelpunkt zu erreichen, wobei die Eiszelle selbst und das darin befindliche Wasser gemeinsam in eine Rüttelbewegung versetzt werden, die von Oberfläche zur Bodenfläche gegensätzliche, pendelartige Ausschläge machen. Damit ist ebenfalls nur eine wirre, unkontrollierbare Wasserbewegung erzielbar, die in Drehpunktnähe keine Wasserbewegung, dagegen an den drehpunktfernen Flächen die größten Schüttelbewegungen haben.

Nach DE-PS 10 156 zur Erzeugung von Stangencis ist ferner bekannt eine Wasserbewegung durch Kolbenhub, oder durch eine pendelartig bewegte Scheidewand zu erreichen. Um die Wasserträgheit zu überwinden kann ein Kolbenhub nur langsam erfolgen. Die Impulse die deshalb hiervon ausgehen sind sowohl von der Kolbengeschwindigkeit, als auch vom Verhältnis des Kolbeninhaltes zum Gcsamtwasserinhalt so klein, daß nur eine minimale Wasserbewegung erreichbar ist. Hat sich ferner an der Oberfläche oder an den Wänden Eis angesetzt, so hört jede Wasserbewegung auf.

Eine Klarsicht läßt sicli mit diesen Vorrichtungen zur Erzeugung von Stangeneis nicht erreichen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, die beschriebenen Nachteile aufzuheben und auf einfache Weise eine Wasserbewegung zu erreichen, die eine schnelle, gleichmäßige und kontrollierte Abspülung der Gefrierfinger mit geringstem Wassereinsatz ermöglicht, zu: Erzielung von klaren Kleineiswürfcln. Ferner wird angestrebt, daß die aufgewendete Energie und Wassermasse pro Gefrierperiode und pro Kilo erzeugter genießbarer klarer Klcineiswürfel reduziert wird und die Würfel selbst eine gleichmäßige Form erhallen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch Schub- und/oder Schaukelbewegung der Wanne ein rhythmisches, kontrolliertes und schnelles Hin- und Herfließen der Wassermenge und ein Steigen und Fallen des Wasserspiegels in Form einer kontinuierlichen von Wanncnwand zu Wannenwand hin und her fortschreitenden Wasserwelle pro Schub- und/oder Schaukelbewegung erfolgi, wobei die Frequenz der Wannenbewegung, abgestimmt ist auf die Länge der Schub- und/oder Schaukelbewegung sowie auf die Wasserstandshöhe im Stillstand und auf die Wannenlänge.

Djc Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einer wassergefüllien Wanne, in die feststehende durch Kühlmittel gekühlte Gefrierfinger eingetaucht sind und einer Einrichtung zum Umspülen der Gefrierfinger mit Wasser und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne beweglich gestaltet ist. Vorteilhafterweise ist die Eintauchtiefe der Gefrierfinger in das stillstehende Wasser um die Höhendifferenz des Wellenberges zur Wasserstandshö-

he des stillstehenden Wassers vermindert.

Das kontrollierte rhythmische Steigen und Fallen des Wasserspiegels in Form einer hin und her fortschreitenden Wasserwelle pro Schubeinheit erreicht man zum Beispiel durch folgende Kombination

Wannenlänge in Fließrichtung des

Wassers bzw. der Welle 40,0 cm

Wasserstandshöhe im Stillstand 1,3 cm

Schublänge 3,6 cm

Frequenz, Schubzahl pro Minute 42,0

Die Vorteile der Erfindung liegen darin, daß auf einfache Weise eine intensive, schnelle Abspülung der Gefrierfinger, bzw. der Eiswürfel sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung erfolgt zur verbesserten Klarsicht der Kleineiswürfel. Ferner daß pro Gefrierperiode mit kleinerem Raumbedarf eine größere Anzahl von klaren Kleineiswürfeln mit geringerem Wasser- und tinergieverbrauch erzeugt werden kann, als bei den bekannten Systemen.

Wird nach dem Schaukelsystem gearbeitet, so wird die Wanne zweckmäßigerweise mittig gelagert und um diesen Drehpunkt auf und ab bewegt. Auch hier bildet sich eine fortschreitende hin und her gehende Wasserwelle und eine horizontale Wasserbewegung von Wannenwand zu Wannenwand.

Ein Steigen und Fallen des Wasserspiegels kann man auch erreichen durch vertikales Auf- und Abbewegen der Wanne. Beim Aufsteigen der Wanne verdrängen die immer tiefer eintauchenden Gefrierfinger das Wasser, so da·] sich der Wasserspiegel in Form riner Verdrängungswelle schnell hebt. Beim Abwärtsbewegen der Wanne erfolgt umgekehrt das rasche Absinken des Wasserspiegels, so daß eine intensive vertikale Unispülung der Gefrierfinger erfolgt in entsprechend rhythmischer Weise. Durch Drehen der Wanne um ihre Mittelachse wird gleichzeitig zur vertikalen Umspülung eine horizontale Wasserbewegung erreicht.

Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert, wobei die Figuren nur schematische Darstellungen sind.

Hierbei zeigt:

F i g. 1 eine Aufsicht des bekannten Paddelsystemes,

Fig.2 eine Anordnung als Schubvorrichtung in Aufsicht gemäß der Erfindung,

Fig. 3 eine Anordnung mit Teilaufschnitt gemäß der Erfindung,

F i g. 4 die Wasserstandshöhe in der Wanne bzw. die Eintauchtiefe der Gefrierfinger beim bekannten Paddelsystem,

Fig.5 die Wasserstandshöhe im Stillstand bzw. die Eintauchtiefe der Gefrierfinger gemäß der Erfindung,

κι Fig.6 den fortschreitenden Wellenberg und das Wellental in fünf Zeitabschnitten über eine horizontale Schubrichtung gemäß der Erfindung,

Fig. 7 die Vorrichtung für eine Schaukelbewegung der Wanne gemäß der Erfindung.

is Beim bekannten Paddelsystem sind die Wanne 6 und die Gefrierfinger 7 an den Verdampferrohren 8 feststehend angeordnet. Die Wasserbewegung in der Wanne 6 wird durch die kreisförmig umlaufenden Schaufelräder 4 erreicht, welche jeweils zwischen den

2u Gefrierfingerreihen angeordnet sind. Bei der Erfindung ist die Wanne 6 horizontal schubmäßig beweglich über den Kurbeltrieb 9 angeordnet. Die feststehenden Gefrierfinger 7 an den Verdampferrohren 8 können in optimaler Weise eng unter bester Piatzausnützung

.'·-> gesetzt werden. Die Eintauchtiefe der Gefrierfinger bzw. der Wasserstand IO in der Wanne im Stillstand ist in Fig. 3 und 5 vom erreichbaren Wellenberg 11 abhängig und liegt weit unter der erzielbaren Umspülungshöhe der Gefrierfinger. Dagegen ist der Wasser-

i» stand 14 bei F i g. 4 mit der Umspülungshöhe der Gefrierfinger identisch. Die Wasserfläche 12 ist rauh infolge der umlaufenden Schaufelräder 4. In F i g. 6 wird der fortschreitende Wellenberg 11 und das analoge Wellental 13 gezeigt. Die Umspülung der Gefrierfinger

'"· vertikal und horizontal ist dabei deutlich.

Die F i g. 7 die Wanne 6 in Anordnung einer Schaukelbewegung durch den Exzenter 15 und um den Drehpunkt 16. Bei jeder Schubrichtungsänderung ändert sich auch die Richtung des Wasserflusses und mit

■"' ihr die Richtung der fortschreitenden Wasserwelle, so daß ein rhythmisches Hin- und Herwandern der Welle und des Wassers pro Schub- und/oder Schaukelbewegung erfolgt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von klaren Kleineiswürfeln, bei dem feststehende Gefrierfinger in eine wassergefüllte Wanne eingetaucht sind und das Wasser zum Umspülen der Gefrierfinger bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch Schub- und/oder Schaukelbewegung der Wanne ein rhythmisches, kontrolliertes und schnelles Hin- und Herfließen der Wassermenge und ein Steigen und Fallen des Wasserspiegels in Form einer kontinuierlichen von Wannenwand zu Wannenwand hin und her fortschreitenden Wasserwelle pro Schub- und/oder Schaukelbewegung erfolgt, wobei die Frequenz der Wannenbewegung abgestimmt ist auf die Länge der Schub- und/oder Schaukelbewegung sowie auf die Wasserstandshöhe im Stillstand und auf die Wannenlänge.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer wassergefüllten Wanne, in die feststehende, durch Kältemittel gekühlte Gefrierfinger eingetaucht sind und einer Einrichtung zum Umspülen der Gefrierfinger mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne beweglich gestaltet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Eintauchtiefe der Gefrierfinger in das stillstehende Wasser um die Höhendifferenz des Wellenberges zur Wasserstandshöhe des stillstehenden Wassers vermindert ist.