DE109355C - - Google Patents

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DE109355C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/02Crystallisation; Crystallising apparatus

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung besteht in einem Verfahren der Krystallisation von Zuckerfülimassen und bezweckt die Herstellung eines Productes von gleichmäfsiger Beschaffenheit bei möglichst vollständigem Auskrystallisiren des in der Füllmasse enthaltenen Zuckers. Sie kann Anwendung finden sowohl bei Füllmassen, welche auf Korn gekocht sind, als auch bei blank gekochten Säften. Sie bildet eine Verbesserung des Bekannten Verfahrens der Krystallisation in Ruhe gemäfs dem D. R. P, 99441, bei welcher auch die bekannte Krystallisation in Bewegung, wie sie in den Patentschriften der erloschenen Patente 33190 und 39957 niedergelegt ist, mit benutzt werden kann.
Das Verfahren gemäfs Patent 99441 besteht darin, dafs man die Krystallisation der Nachproductfüllmasse sich in der Ruhe vollziehen läfst, während sie in einem Behälter zu einer hohen Säule aufgefüllt ist. Zu ihrer Ausführung ist eine lange Zeit nothwendig.
Das Verfahren gemäfs Patentschrift 33190 und 39947 bedarf des Zusatzes von Krystallen in gröfserer Menge.
Das neue Verfahren soll diesen Uebelständen abhelfen. Es soll bei ihm jedoch nicht ausgeschlossen sein, sich daneben auch derjenigen bekannten Hülfsmittel zu bedienen, welche nach den beiden Patentschriften 33190 und 39957 zur Erreichung ihrer Vortheile gebraucht werden.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, die Masse vorerst der Krystallisation in möglichster Ruhe zu überlassen, um bei nicht vorhandenem Korn die Bildung von Zuckerkrystallen einzuleiten. Die Ruhe soll jedoch keine absolute sein. Es soll die Masse entsprechend der Bildung der Krystalle bezw. deren Wachsthum in eine immer stärker werdende Bewegung gebracht werden, um in den letzten Stadien des Auskrystallisirens die Bewegung bis zu einer gewaltsamen Bewegung durch ein Rührwerk zu steigern. Es soll dabei durch eine geeignete Vorrichtung die nöthige Abkühlung wie Erwärmung gewahrt bleiben.
Der Vorgang bei diesem Verfahren wird sich folgendermafsen abspielen:
Die Füllmasse wird in ein grofses, hohes Gefäfs, von dem eine Ausführungsform unten näher beschrieben wird, eingebracht. So lange das Gefäfs nicht gefüllt ist, bleibt der Ablafsschieber des Gefäfses geschlossen. Ein darin befindliches Rührwerk kann in fortwährender Bewegung bleiben, kann jedoch auch nur periodisch in Betrieb sein. Die Arbeit mit demselben mufs jedoch so erfolgen, dafs die Krystalle nicht zur vollständigen Ablagerung gelangen, damit ein Zusammenwachsen derselben nicht eintreten kann; sie sollen vielmehr in der Flüssigkeit in Bewegung erhalten bleiben.
Ist das Gefäfs vollständig gefüllt, so wird mit dem continuirlichen (stetigen) oder periodischen (zeitweisen) Abziehen der auskrystallisirten Füllmasse unten am Apparat begonnen und oben continuirlich oder periodisch die auszukrystallisirende Füllmasse aufgebracht. Es wird dann oben im Gefäfse die Krystallisation in möglichster Ruhe vor sich gehen. Die schon in der Füllmasse vorhandenen Krystalle
oder die sich bildenden Krystalle werden langsam nach unten sinken und es wird der sich aus der Mutterflüssigkeit ausscheidende Zucker an die vorhandenen Krystalle ankrystallisiren. So lange der Syrup noch reich an Zucker ist, kann dieses Auskrystallisiren in möglichster Ruhe geschehen. Dann aber mufs die Krystallisation in Bewegung eingreifen, um möglichste Erschöpfung herbeizuführen. Dies vollzieht sich nach dem Verfahren in richtiger Weise, denn mit dem unteren Abziehen kommen die Schichten der Füllmassensäule in dem Gefäfs immer mehr nach unten, werden dort durch die Uebertragung der Bewegung im unteren Theile des Apparates mehr und mehr in wenn auch geringe Bewegung gerathen, und es werden die Krystalle, welche sich in dem Mutterlaugensyrup befinden, immer mehr mit dieser gemischt werden, wodurch eine innigere Umspülung der Krystalle durch die Flüssigkeit stattfindet. Die Masse gelangt endlich in den Raum, wo das Rührwerk sich befindet, und wird dort der eigentlichen Krystallisation in Bewegung unterworfen, um sodann fertig auskrystallisirt aus dem Gefäfs entfernt zu werden. Das untere Rührwerk kann zweckmäfsig so construirt sein, dafs durch dasselbe eine ganz geringe Aufwärtsbewegung in der Masse stattfindet. Die Krystalle werden dadurch gehoben werden, um dann wieder durch die Flüssigkeit, entsprechend ihrer Schwere, herabzufallen. Es werden daher hauptsächlich nur die gröfsten Krystalle auf den Boden des Apparates vor den Abzugschieber und aus dem Apparate gelangen. Es erfolgt dadurch gleichzeitig eine Sortirung der Krystalle.
Es werden also bei dem Verfahren zuerst durch die Krystallisation in möglichster Ruhe die Krystalle gebildet bezw. ausgebildet und kommen bei ihrem Niedersinken in immer mehr bewegte Flüssigkeit, um zum Schlufs sich in der eigentlichen Krystallisation in Bewegung zu befinden. Es kann dieses Verfahren noch rationeller durchgeführt werden durch die Hülfsmittel der Anwärmung oder Kühlung. Im obersten Theile des Gefäfses wird sich ein überconcentrirter Syrup befinden. Würde derselbe zu schnell abgekühlt werden, und dies wird namentlich an den Wandungen des Gefäfses geschehen, so könnte sich dadurch ein feines Mehl bilden. Es kann daher durch Erwärmung der Wandungen für eine Anwärmung der Masse Sorge getragen werden. Je tiefer die Flüssigkeit sinkt, desto mehr wird sie ihren Zucker abgegeben haben, und es kann dann eine Abkühlung erfolgen, die sogar eine künstliche Kühlung wünschenswerth erscheinen läfst.
Es soll bei der vorbeschriebenen Arbeitsweise nicht ausgeschlossen sein, dafs, wie dies z. B. unter anderem auch gemäfs den bekannten Patenten 33190 und 39957 geschieht, nebenbei auch Zuckerkrystalle als Zusatzkrystalle oder Impfkrystalle in die Zuckermasse eingebracht werden, und man hat dafür zu sorgen, dafs gemäfs den Vorschriften genannter Patentschriften die Bildung von wesentlichen Mengen Neukorn vermieden wird.
Ein zur Durchführung des Verfahrens dienender Apparat ist in der Zeichnung angegeben.
Er besteht aus einem hohen Gefäfs A, welches unten konisch gestaltet und mit einem Schieber oder Ventil B versehen ist. Im unteren Theile des Gefäfses ist ein Rührwerk C angebracht, welches von oben angetrieben wird. Gegen die konische untere Wandung reicht eine Schabvorrichtung D, welche dazu dient, die herabgelangten Krystalle zur Oeffnung zu befördern und ein Ansetzen derselben zu verhindern. Das Gefäfs ist im oberen Theile mit einem Mantel W versehen, zwischen welchem und der Wandung des Gefäfses sich eine Doppelschlange E befindet. Ein Thermometer F zur Messung der Temperatur wird ebenfalls angebracht. Der untere Theil des Gefäfses kann entweder isolirt sein, um eine zu schnelle Abkühlung zu verhindern, oder er ist frei, oder er kann auch mit einer Kühlvorrichtung G umgeben sein. Am Ablafsschieber schliefst sich die Rohrleitung H an, welche die fertig auskrystallisirte Masse zu den Centrifugen K leitet. Vortheilhaft kann eine Füllmassepumpe P eingeschaltet werden, um den Abzug der Masse genau regeln zu können.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren der Krystallisation von Zuckerfüllmassen gemäfs D. R. P. 99441, dadurch gekennzeichnet, dafs die Massen nach Sinken aus möglichster Ruhe nach und nach in immer stärker werdende Bewegung übergeführt werden, um die bei möglichster Ruhe schon vorhanden gewesenen oder sich bildenden Krystalle bei ihrem Fallen durch die immer mehr bewegten Schichten, unter zeitweiliger Verlangsamung ihres Falles durch das Rührwerk, zu gröfseren Krystallen sich ausbilden zu lassen, wobei die unterste Schicht mit den gröfsten Krystallen periodisch oder continuirlich abgezogen wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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