DE2645675C3 - Beatmungsventil für Beatmungsgeräte - Google Patents
Beatmungsventil für BeatmungsgeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beatmungsventil für Beatmungsgeräte entsprechend dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches.
Das BeaUiungsventil als wesentlicher Bauteil der
Beatmungsgeräte sol! eine Tiöglichst weitgehende Anpassung des Beatmun.gsvorganges an den Zustand
des Geräteträgers, also an die;-weilige Atemfrequenz und die Atemintensität, ermöglichen.
In einem bekannten Beatmungsgerät erfolgt die Anpassung des Beatmungsvorganges an die jeweilige
Atemfrequenz und Atemintensität des Patienten mittels einer druckempfindlichen Vorrichtung. Diese Vorrichtung
enthält in einem gemeinsamen Gehäuse eine Vordruckkammer und eine Ausatemkammer, die durch
eine druckempfindliche, als Membran ausgebildete Umschaltvorrichtung voneinander getrennt sind. Die
Vordruckkammer ist an das unter Druck zugeführte Nährgas, das Atemgas, angeschlossen. Es sind Mittel zur
Zufuhr und zur Regelung der Entlüftung durch einen Schlitz vorhanden. Die Ausatemkammer ist mit der vom
Patienten kommenden Ausatmungsleitung verbunden. Die Abführung der Ausatemluft nach außen erfolgt über
einen Kanal durch ein Rückschlagventil. Ein durch die Stellung der Umschaltvnrrichtung gesteuertes Ventil
öffnet diesen Kanal zur und während der Ausatmephase und verschließt ihn während der Einatemphase. Der
Vordruckkammer ist in der Atemgaszuführung ein gleichfalls von der Umschaltvorrichtung gesteuertes
Umschaltventil vorgeschaltet, das in der Einatemphase, die durch eine Einatmungsbemühung des Patienten
ausgelöst wird, die Atemgaszuführung zur Vordruckkammer abschließt und gleichzeitig die Zuführleitung
zum Patienten öffnet Mit dem Umschalten in die Ausatemphase, die nach dem Erreichen eines bestimmten
Druckes in der Lunge erfolgt, wird die Zuführleitung /um Patienten geschlossen und die Atemgaszuführung
zur Vordruckkamnier geöffnet.
Voraussetzung dazu wäre jedoch eine genaue Steuerung des Vordruckes. Dies ist mit den vorhandenen
Mitteln zur Regelung der Zufuhr des Atemgases und der Entlüftung der Vordruckkammer, die voneinander
abhängig sein können, kaum möglich, zumal der Druck des Atemgases selbst eine weitere Variable
darstellt. Das Abströmen von Atemgas durch den Entlüftungsschlitz der Vordruckkammer ergibt einen
■'> unnötigen zusätzlichen Atemgasverbrauch. (DE-AS
12 36 135).
Ein bekanntes Atemmundstück eines Atmungs- und Resuszitationsgerätes mit Fernsteuerung für hyperbarische
Kammern besitzt eine primäre Membran, die das
in Gehäuse in eine mit der Außenatmosphäre verbundene
und eine mit dem Atemschlauch zum Benutzer verbundene Kammer trennt. An die letztere ist über ein
Durchflußventi! die Atemgasversorgung angeschlossen.
Die primäre Membran öffnet mittels einer Hebelanord-
>'· nung über eine sekundäre kleine Membran das
Durchflußventil. Die Öffnung erfolgt mit der Einatmungsbemühung des Benutzers. Das Durchflußventil
schließt wieder nach Druckanstieg an der primären Membran, wenn diese in die Ausgangslage zurückgeht.
-"ι Eine Steuerung der Gaszuführung mit einem gewünschten
Überdruck in der Lunge ist nicht möglich. (DE-OS 2159 807).
Es ist ein weiterer Bedarfsregler für die künstliche Beatmung bekannt, der für den Benutzer, wenn
r> gewünscht, automatisch Atemgas und auch in der
gewünschten Menge liefert. Er öffnet in dem Augenblick,
in dem der Druck durch die Einatmung nur wenig unter den Umgebungsdruck absinkt Er besteht aus
einem Gehäuse mit einem druckempfindlichen Bauteil,
i'i einer Membran, deren eine Seite dem Druck in der
Atmungskammer und deren andere Seite der umgebenden Atmosphäre ausgesetzt ist. Die Atmungskammer ist
sowohl mit dem Atemgasvorrat als auch mit der Leitung zum Benutzer verbunden. In der Zuführung vom
i") Atemgasvorrat ist ein Drosselklappenventil angordnet,
das funktionell über eine Hebelanordnung mit der Membran verbunden ist. Bei einem Unterdruck in der
Atmungskammer mit Bewegung der Membran wird das Drosselklappenventil geöffnet, s«j daß Atemgas einströ-
■·» men kann. Bei Druckausgleich zum Umgebungsdruck
wird es wieder geschlossen. Eine Steuerung der Atemgaszuführung bis zu einem gewünschten Überdruck
ist nicht möglich. (US 29 88 097).
Bekannt ist ferner ein lungengesteuertes Einatem-
i> ventil für Druckgas-Atemschutzgeräte, bei dem ein in
seinem Knickpunkt gehäusefest gelagerter Schwenkhebel mit seinem kurzen Hebel über eine Schubstange
an dem Ventilkegel eines die Atemgasquelle steuernden Ventils und mit seinem langen Hebel unter feder-
'>" elastischer Vorspannung an einer die Druckkammer gegenüber der Umgebung abgrenzenden Membran
anliegt. Wird aus der Druckkammer durch den beim Einatmen erzeugten Unterdruck Atemgas entnommen,
so verbleiben der Schwenkhebel und das Ventil in
■>'. Ruhe, bis eine entsprechende Größe des Unterdruckes
erreicht ist, bei dem die von der Umgebungsatmosphäre und von der Atemgasquelle ausgeübten Druckimpulse
die Vorspannung einer Biegefeder überwinden. Dann erfolgt eine Öffnung des Ventils zur Atemfi
gasquellc, das jedoch bei Druckausgleich zwischen dem Druck in der Druckkammer und der Umgebungsatmosphäre wieder schließt. Dies bekannte Hinatemventil
ist zur Beatmung schwach venitilierender Patienten ungeeignet, weil der Öffnungsdruck nicht unabhängig
vom Druckwert in der Lunge am Ende der Einatemphase ist und es auch durch den von dem zu Beatmenden
aufzubringenden Druck offengehalten werden muß. Dies stellt besonders bei schwachen Benut-
zern hohe Anforderungen an deren Lungenkraft. Eine stufenlose Einstellung des Druckwertes in der Lunge,
mit dem die Einatemphase enden soll, ist nicht möglich (DE-AS 2421 137).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beatmungsventil zu schaffen, das durch einen Einatem-Unterdruckimpuls
des Patienten den Atemgasstrom auslöst, wobei dieser in seiner Größe unabhängig ist von
dem stufenlos, einstellbaren Druckwert in der Lunge am Ende der Einatemphase, mit dem er wieder abgeschaltet
wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches.
Die mit dieser Lösung erzielten Vorteile ergeben sich aus der vom Umschaltdruck Einatemphase zu Ausatemphase
unabhängigen Größe des Einatem-Unterdruckimpulses. Damit ist auch für schwache Patienten eine
sichere Ansteuerung der Einatemphase sichergestellt. Die zweite Membran unterstützt die Einatmung in der
Beginnphase durch ihre zusätzlich beaufschlagte Fläche. Der Druck auf diese iMcrnbranflächc wirkt zusätzlich
ventilöffnend. Der Druck in der abgetrennten Kammer wird durch den entsprechend gewählten Querschnitt;
der Druckausgleichsleitung erst mit einer Verzögerung den Druck aus der Patientenanschlußleitung erreichen.
Das Langloch in der Verbindungsstange sichert in baulich einfacher Weise, daß die Zufuhr des Atemgases
wirklich erst nach dem Erreichen des gewünschten Druckes in der Lunge abgeschaltet wird. Es stabilisiert
das Umschaltsystem, so daß kleine Druckschwankungen in den Atemwegen nicht vorzeitig zum Umschalten
führen. Der Federpilz zur Einstellung des gewünschten Druckwertes in der Lunge gestattet mit seiner
Aufhängung an dem Anschlag eine einfache Konstruktion zur Lösung des Teils der Aufgabe, nach dem die
Größe des Einatemunterdruckes unabhängig vom Druckwert in der Lunge bleiben soll.
Das Beatmungsventil nach der Erfindung ist einfach, bestehend aus nur wenigen Bauteilen aufgebaut. Die für
Beatmung^geräte notwendige Reinigung und Desinfektion
ist ohne Schwierigkeiten möglich, eine Dejustierung von mehreren Einstellgliedern ist nicht zu
befürchten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrieben.
Das zur Beatmung verwendete Atemgas (z. B. Druckluft oder Sauerstoff oder ein anderes atembares
Gemisch) steht unter Druck (wahlweise 1 bis 6 bar) an dem Ventil 1 an. Das Ve.itil f wird von dem Krater 2 und
der Ventilmembran 3 gebildet. Die Ventilmembran 3 wird durch den Stößel 4 und die Druckfeder 5 auf den
Krater 2 gedrückt. Der Stößel 4 ist in der Buchse (> geführt. In das Langloch 7 des Stößels 4 greift ein Hebel
der Hebelmechanik 8 ein. Die Hebelmechanik ist drehbar im Lager 9 gelagert. Der andere Hebel der
Hebelmechanik 8 greift in das Langloch 10 der Verbindungsstange 11 ein. Die Verbindungsstange IiI
koppelt die Steuermembran 12 und die zweite Membran 13, zwischen denen die Druckkammer 14 gebildet ist,
miteinander. Die Druckkammer 14 ist über die Patientenanschlußleitung 15 mit dem Patienten verbunden.
In die Druckkammer 14 mündet die Verbindungsleitung 16, die bei geöffnetem Ventil 1 das Atemgas zur
Druckkammer J<? führt.
Von der Patientenanschlußleitung 15 führt die Druckausgleichsleitupf 20 in die Kammer 21. Die
Steuermembran 12 wird in der zur AtmosDhäre hin offenen Kammer 22 von dem Federpilz 23 berührt. Der
Federpilz 23 steht unter dem Druck der Druckfeder 24, die mittels des Stellkopfes 25 über das Gewinde 26 in
der Gewindebuchse 18 stufenlos vorgespannt werden
■ kann. Die maximale Eintauchtiefe des Federpilzes 23 in die Kammer 22 ist durch den Anschlag 17 der
Gewindebuchse 18 begrenzt. Der Handbetätigungsknopf 19 dient der manuellen Ansteuerung der
Verbindungsstange 11.
in Die Verbindungsleitung 16 enthält weitere für die
Beatmungsparameteränderung notwendige Bauelemente. Es können diese z. B. ein Gasmengenregelventil,
ein Injektor-Gasmischelement mit federbelastetem Rückschlagventil und eine flowgeregelte Druckgaslei-
i". tung zum Antrieb eines nicht dargestellten Aerosolzerstäubers
sein.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Ausführungsbeispiels ist die folgende:
Ein Einatem-Unterdruckimpuls des Patienten gelangt
jo über die Patientenanschlußleitung i« in die Druckkammer
14 und über die Dnickausgleichsleitung 20 in die
Kammer 21. Dadurch entsteht an der Steuermembran 12 wegen der freien Verbindung der Kammer 22 mit der
Atmosphäre eine Druckdifferenz. Die zweite Membran
_'. 13 bleibt ohne Druckbeaufschlagung. Durch die Druckdifferenz an der Steuermembran 12 ergibt sich
eine nach unten in Richtung zur Kammer 21 gerichtete Bewegung der Verbindungsstange 11 und dami! ein
Auslenken der Hebelmechanik 8. Dadurch wird der
so Stößel 4 gegen die Spannung der Druckfeder 5 angezogen, so daß die Ventilmembran 3 unter dem
Druck des Atemgases von dem Krater 2 abheben kann. Damit ist der Weg für das Atemgas durch das Ventil 1
zur Verbindungsleitung 16 frei. In der weiteren
r. Bewegung der Ventilmembran 3, die dann ganz vom Krater 2 abgehoben ist, wird die ganze Membranfläche
mit dem Druck beaufschlagt und unterstützt somit die Öffnungsbewegung. Die Öffnungsbewegung wird
außerdem dadurch unterstützt, daß die zweite Membran
»ι 13 zu Beginn des Atemgaszufließens auf der Seite zur
Pruckkammer 14 stärker belastet wird als auf der Seite zur Kammer 21. Dies wird durch die Dimensionierung
der Druckausgleichsleitung 20 erreicht, die dem Atemgasstrom einen Widerstand entgegensetzt. Die
r. zweite Membran 13 und damit auch die Verbindungsstange 11 bleiben durch die Verzögerung der Druckwirkung
noch unten, die Hebelmechanik 8 bleibt länger ausgelenkt. Die zweite Membran 13 unterstützt also zu
Beginn der Einatmung den Öffnungsvorgang am Ventil
'·<> 1. Der ansteigende Druck in der Druckkammer 14 führt
aufgrund der Druckdifferenz an der Steuermembran 12 zu einer Bewegung der Verbindungsstange 11 in
Richtung zur Kammer 22. Wegen des Langloches 10 kommt es jedoch noch nicht gleich über den Stößel 4
■ '> zum Schließen der Ventilmembran 3 auf dem Krater 2.
Zuvor muß der Druck in der Druckkammer 14 auf die Steuermembran 12 größer sein als die Gegenkraft aus
dem Federpilz 23 durch die Druckfeder 24. Erst dann kann das Mem'ransystem, bestehend aus der Steuermembran
12, der zweiten Membran 13 und der Verbindungsstange ii, sich so weit in Richtung der
Kammer 22 bewegen, daß der Hebel der HeDelmechanik 8 auf der entgegengesetzten Seite des Langloches i0
zum Anschlag kommt und damit zu einer Bewegung gezwungen wir J, die den Stößel 4 gegen die
Ventilmembran 3 drückt, so daß über den Krater 2 die Atemgaszufuhr zur Verbindungsleitung 16 unterbrochen
wird. Das Atemgas in der Verbindungsleitung 16
entspannt sich in die Druckkammer 14 hinein. Damit bestimmt durch die stufenlos einstellbare Gegenkraft im
wird die Außenfläche der Ventilmembran 3 druckent- Federpilz 23. Die Einstellung erfolgt mit dem Slcllknopf
spannt, womit der Schließvorgang am Ventil 1 25. Bestimmend ist die Druckfeder 24. In dem
unterstützt wird. Umsteuerungssystem besteht keine Abhängigkeit von
Der Druck in der Druckkammer 14 ist der Druck in dem Vordruck des Atemgases,
der Lunge des Patienten. Diese Druckhöhe wird
der Lunge des Patienten. Diese Druckhöhe wird
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Beatmungsventil für Beatmungsgeräte mit einer Steuermembran, die eine über eine Anschlußleitung mit der Lunge des Benutzers verbundene Druckkammer gegenüber der Umgebung begrenzt und einem Ventil in der Atemgaszuführung, das über eine mit der Membran beweglich verbundene Hebelmechanik betätigt wird, gekennzeichnet durch eine parallel zur Steuermembran (12) angeordnete, mit dieser über eins Verbindungsstange (11) verbundene zweite Membran (13), die von der Druckkammer (14) eine Kammer (21) abteilt, die über eine Druckausgleichsleitung (20) mit der Patientenanschlußleitung (15) verbunden ist, wobei die Hebelmechanik (8) zur Ventilbetätigung in ein Langloch (10) der Verbindungsstange (11) eingreift, und durch einen der Verbindungsstange (11) gegenüber in einer Gewindebuchse (18) axial geführten, durch eine in ihrer Druckspannung über einen Stellkopf (25) stufenlos regelbare Druckfeder (24) gegen den Anschlag (17) der Gewindebuchse (18) gedrückten Federpilz (23).
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