DE4345123C1 - Ventilanordnung für ein Beatmungsgerät - Google Patents
Ventilanordnung für ein BeatmungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Ventilanordnung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Ventilanordnung ist aus der DE-AS 16 16 488 bekannt.
Die Ventilprinzipien zur Beeinflussung des Atemgases zum Patienten bei der maschinellen
Beatmung sind bei Erwachsenenbeatmung und Säuglingsbeatmung unterschiedlich.
Herkömmliche Beatmungsgeräte für Erwachsene weisen ein Inspirationsventil und ein
Exspirationsventil auf, die jeweils separat angesteuert werden.
Bei der Säuglingsbeatmung hingegen wird dem Y-Stück des Tubus-Konnektors ein kon
stanter Volumenstrom (continuous flow) zugeführt, dessen inspiratorische und exspiratori
sche Komponente durch lediglich ein im Exspirationszweig angeordnetes Ventil gesteuert
werden können. Der konstante Volumenstrom wird in seiner Höhe so bemessen, daß er
dem maximalen inspiratorisch erforderlichen Volumenstrombedarf genügt.
Der Vorteil getrennter In- und Exspirationsventile gegenüber dem Einzelventil besteht darin,
daß der Atemgasverbrauch dem tatsächlichen Bedarf des Patienten entspricht. Das conti
nuous flow Prinzip ließe sich wegen des hohen Volumenstrombedarfs bei der Erwachse
nenbeatmung gar nicht anwenden. Nachteilig ist der doppelte Aufwand an Ventilen und
Ansteuerelektronik sowie der erhöhte Platzbedarf. Hinzu kommt, daß bei Beatmung mit ho
hen Frequenzen (Hochfrequenzventilation) zeitliche Koordinierungsprobleme zwischen bei
den Ventilen entstehen können.
Letzteres ist besonders dann von Bedeutung, wenn die Ventilanordnung neben den kon
ventionellen Beatmungsformen auch die Hochfrequenzventilation gewährleisten soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ventilanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die den Vorteil getrennter
In- und Exspirationsventile in bezug auf den geringen Atemgasverbrauch mit dem
Vorteil des Einzelventiles (continuous flow) bez. der Einfachheit der Ansteuerung und Regelbarkeit sowie des
Fehlens zeitlicher Koordinierungsprobleme verbindet, wobei die zu reinigenden Teile einfach ausbaubar sein sollen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 dazu angegebenen Merkmale gelöst. Besondere
Ausführungsarten der Ventilanordnung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Es können Erwachsenen- und
Säuglingsbeatmungsgeräte nach dem gleichen Prinzip aufgebaut werden, das zusätzlich
für die Generierung der Hochfrequenzventilation besondere Eignung aufweist.
Die Ventilanordnung funktioniert in der Weise, daß das Inspirationsventil schließt,
wenn das Exspirationsventil öffnet und umgekehrt. Beide Ventile werden durch lediglich
einen Ventilantrieb angesteuert. Da bei Mittelstellung beider Ventile sowohl der
inspiratorische als auch der exspiratorische Ventilwiderstand hoch sind, wird inspiratorisch
nahezu der gesamte Anteil des Gesamt-Volumenstroms dem Patienten zugeführt.
Diese Ventilanordnung stellt einen Kompromiß zwischen beiden o. g. Prinzipien dar. Sie
vereint die Einfachheit der Ansteuerung des Einzelventiles mit dem geringen Atemgasver
brauch der In-Exspirationsventil-Variante.
Da das Ventil mit dem ggf. kontaminierten Atemgas in Berührung kommt, muß es reinigbar
und sterilisierbar sein. Zu diesem Zwecke wird es einem Patiententeil zugeordnet und in
spielfreier lösbarer Weise mit dem Ventilantrieb gekoppelt. Dieser ist im Beatmungsgerät
angeordnet und einer Sterilisation nicht zugänglich. Die Kopplung erfolgt gem. der Erfin
dung durch Magnetkraft, wobei auf dem Stößel des Ventilantriebes ein Topfmagnet befe
stigt ist, der den Ventilkörper des Doppelventiles mit großer Kraft anzieht. Zu diesem Zwek
ke enthält der Ventilkörper auf der dem Topfmagneten zugewandten Seite eine dünne
Platte aus Weicheisen. Zwischen beiden kann noch eine dämpfende Metall- oder Kunst
stoff-Zwischenlage angeordnet sein. Die Koppelstelle zwischen Topfmagnet und abtrennba
rem Ventilkörper ist auf einer Seite leicht kugelig gestaltet. Dadurch wird innerhalb eines ge
wissen Winkelbereiches um die Bewegungsachse lediglich eine translatorische Kraft zwi
schen Ventilantrieb und Ventilkörper, nicht aber ein Biegemoment ausgeübt. Dabei ist es
für das Prinzip unwesentlich, ob die kugelige Form auf dem Magnet, der Weicheisenplatte
oder der Zwischenlage vorgesehen ist.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist zusätzlich zum Ventilantrieb auch auf der
Seite der Ventilkörpereinheit ein Topfmagnet angeordnet. Beide Topfmagnete sind sektor
weise magnetisiert, z. B. axial oder lateral. Je nach winkelmäßiger Zuordnung zwischen
beiden Magneten wirkt eine anziehende oder eine abstoßende Kraft. Dieser Umstand kann
für eine leichtere Entkopplung zwischen Ventilantrieb und Ventilkörpereinheit genutzt
werden, indem die Ventilkörpereinheit vor der beabsichtigten Trennung soweit um ihre
Achse verdreht wird, daß Ventilantrieb und Ventilkörpereinheit durch die nunmehr
abstoßenden Kräfte zwischen den gegenüberliegenden Magnetsektoren leicht gelöst
werden können. Zu diesem Zweck enthält die Ventilkörpereinheit ein zusätzliche
Ausformung oder ein zusätzliches Teil, mittels deren die Drehung z. B. von Hand
vorgenommen werden kann.
Die Position der Ventilkörpereinheit relativ zum gemeinsamen Ventilkäfig für In- und Exspi
rationsventil wird mittels eines Positionsmeßsystems erfaßt. Dieses bildet konstruktiv mit
dem Ventilantrieb eine Einheit und weist zu dem Ventilkäfig einen definierten und eng tole
rierten Abstand auf, der z. B. durch einen paßgenauen Anschlag gewährleistet werden
kann.
Die Ventilkörpereinheit verfügt über eine Meßmarke, deren Position relativ zum Ventilkäfig
genau bestimmt wird. Nach der Erfindung ist das Positionsmeßsystem als optisches Positi
onsmeßsystem ausgeführt, wobei das Licht einer Lichtquelle, insbesondere einer Licht
emittierenden Diode (LED), über eine Sendeoptik und eine Empfangsoptik auf einen posi
tionsempfindlichen Fotoempfänger, insbesondere ein "Position Sensitive Device" (PSD)
projiziert wird. Zwischen Sendeoptik und Empfangoptik ist ein mit einer engen Nut
(Meßmarke) versehener Teil des Ventilkörpers in der Weise angeordnet, daß auf den posi
tionsempfindlichen Fotoempfänger ein schmaler Lichtstreifen fällt, dessen Position ausge
wertet werden kann.
Diese Information über die Kolbenstellung dient als Regelgröße eines Positionsregelkreises.
In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist das Positionsmeßsystem
doppelt ausgeführt, wobei das zweite Positionsmeßsystem der Überwachung dient.
Alle anderen dem Fachmann bekannten Formen von Positionsmeßsystemen wie z. B. opti
sche, magnetische, induktive oder kapazitive sind ebenfalls anwendbar.
Vorteilhaft könnte ein Atemgasanfeuchter zwischen Primär
druckquelle und Eingang des Inspirationsventiles angeordnet sein. Dies führt zu einer Minimie
rung des kompressiblen Volumens im Patientenkreis.
Die Erfindung ermöglicht die Realisierung eines einzigen Ventilprinzipes sowohl für die
Erwachsenen- als auch für die Säuglingsbeatmung. Durch Verwendung nur eines
Ventilantriebes werden die Koordinationsprobleme, wie sie bei getrennten Antrieben
auftreten, vermieden, wodurch auch die Beatmung mit sehr hohen Frequenzen möglich
wird. Damit wird die Technik der Beatmungsgeräte verbessert.
Die Erfindung soll nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispieles beschrieben werden,
wie es in Fig. 1 dargestellt ist.
Die Ventilanordnung, bestehend aus Inspirationsventil 2 und Exspirationsventil 4 wird im
vorliegenden Fall als Schieberventil ausgeführt, wobei der bewegliche Ventilkörper 1 des
Inspirationsventiles 2 gemeinsam mit dem beweglichen Ventilkörper 3 des
Exspirationsventils 4 die Ventilkörpereinheit 5 in Form eines Schiebers bilden. Die
Ventilkörpereinheit 5 ist im vorderen Teil mit einer Nut versehen, die als Positionsmarke 8
dient. Das aus Strahlungsquelle 21 emittierte und durch die Optik 22 fokussierte Licht
passiert den als Positionsmarke 8 dienenden Spalt und gelangt danach auf den
positionsempfindlichen Sensor 20. Dieser sowie Strahlungsquelle 21 und Optik 22 bilden
das Positionsmeßsystem 10. Es erfaßt die Lage der Ventilkörpereinheit 5 relativ zum
Ventilgehäuse 9. Ein maßlich genau definierter Anschlag 15 sorgt für eine genaue
Zuordnung des Positionssignales zur Stellung der Ventilkörpereinheit 5 relativ zum
Ventilgehäuse 9. Ein zweites, in der Zeichnung nicht dargestelltes Positionsmeßsystem
dient der zusätzlichen Überwachung.
Inspirationsventil 2 und Exspirationsventil 4 sind im Ausführungsbeispiel konstruktiv nicht so
klar abgrenzbar. In Verbindung mit dem Ventilgehäuse 9 wird das Inspirationsventil 2
funktionell gebildet durch Inspirationseingang 16, den durch das Mittelteil des Schiebers
gebildeten beweglichen Ventilkörper 1 des Inspirationsventiles 2 und den Inspirationsaus
gang 17.
Die Funktion von Exspirationsventil 4 wird durch den Exspirationseingang 18, den durch
den rechten Teil der Ventilkörpereinheit 5 inkl. der Schieberkante gebildeten beweglichen
Ventilkörper 3 des Exspirationsventiles 4 sowie den Exspirationsausgang 19 abgegrenzt.
Die Kopplung zwischen Ventilantrieb 7 und Ventilkörper 5 erfolgt mittels des Magneten 11
und der Weicheisenplatte 12. Der Magnet 11 ist zentrisch auf dem Ventilantrieb 7
aufgeklebt und die Weicheisenplatte ist fest mit der Ventilkörpereinheit 5 verbunden. Die
Weicheisenplatte 12 weist auf der dem Magneten 11 zugewandten Seite eine kugelige
Oberfläche mit einem Kugelradius von ca. 30 mm auf. Zwischen Magnet 11 und
Weicheisenplatte 12 ist zum Schutze des Magneten 11 auf diesen als Zwischenlage 14
noch eine dünne Metallfolie geklebt.
Die Strich-Punkt-Linie markiert die Bewegungsachse des Ventilkörpers.
Bezugszeichenliste
1 beweglicher Ventilkörper des Inspirationsventiles
2 Inspirationsventil
3 beweglicher Ventilkörper des Exspirationsventiles
4 Exspirationsventil
5 Ventilkörpereinheit
6 Kopplung
7 Ventilantrieb
8 Positionsmarke
9 Ventilgehäuse
10 Positionsmeßsystem
11 Magnet
12 Weicheisenplatte
13 weiterer Magnet
14 Zwischenlage
15 Anschlag
16 Inspirationseingang
17 Inspirationsausgang
18 Exspirationseingang
19 Exspirationsausgang
20 positionsempfindlicher Sensor
21 Strahlungsquelle
22 Optik
2 Inspirationsventil
3 beweglicher Ventilkörper des Exspirationsventiles
4 Exspirationsventil
5 Ventilkörpereinheit
6 Kopplung
7 Ventilantrieb
8 Positionsmarke
9 Ventilgehäuse
10 Positionsmeßsystem
11 Magnet
12 Weicheisenplatte
13 weiterer Magnet
14 Zwischenlage
15 Anschlag
16 Inspirationseingang
17 Inspirationsausgang
18 Exspirationseingang
19 Exspirationsausgang
20 positionsempfindlicher Sensor
21 Strahlungsquelle
22 Optik
Claims (5)
1. Ventilanordnung für ein Beatmungsgerät, bestehend aus einem
Inspirationsventil und einem Exspirationsventil, einem Ventilgehäuse, einem
Ventilantrieb und einer Kopplung zwischen Inspirationsventil und
Exspirationsventil einerseits und dem Ventilantrieb andererseits , bei welcher
der bewegliche Ventilkörper des Inspirationsventiles und der bewegliche
Ventilkörper des Exspirationsventiles starr miteinander verbunden sind, wobei
sie eine Ventilkörpereinheit bilden, die über die Kopplung mit dem Ventilantrieb
mechanisch gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplung der
Ventilkörpereinheit (5,) mit dem Ventilantrieb (7) aus einem Magnet (11) und
einer Weicheisenplatte (12) oder aus einem Magnet (11) und einem weiteren
Magnet (13) besteht, wobei der Magnet (11) mit dem Ventilantrieb (7) und die
Weicheisenplatte (12) oder der weitere Magnet (13) fest mit der
Ventilkörpereinheit (5) verbunden sind, daß die Ventilkörpereinheit (5) mit einer
Positionsmarke (8) versehen ist, deren Position relativ zu dem Ventilgehäuse
(9) mittels eines oder mehrerer Positionsmeßsysteme (10) bestimmt ist, und
daß die Information über die Stellung der Ventilkörpereinheit (5) als Regelgröße
für einen Positionsregelkreis dient.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 11 gekennzeichnet dadurch, daß zusätzlich
zwischen Magnet (11) einerseits und Weicheisenplatte (12) oder weiteren
Magnet (13) andererseits noch eine Zwischenlage (14) angeordnet ist.
3. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß
mindestens eine der Komponenten von Magnet (11), Weicheisenplatte (12),
weiterem Magnet (13) oder Zwischenlage (14) eine leicht kugelige Oberfläche
aufweist.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Radius
der Kugeligkeit größer als 15 mm ist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß
bei Kopplung über Magnet (11) und weiterem Magnet (13 der Magnet (11) und der
weitere Magnet (13) jeweils sektorenförmig magnetisiert sind und die
Ventilkörpereinheit (5) eine Ausformung oder ein zusätzliches Teil aufweist,
mittels dessen die Ventilkörpereinheit (5) um ihre Achse gedreht werden
kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934345123 DE4345123C1 (de) | 1993-12-30 | 1993-12-30 | Ventilanordnung für ein Beatmungsgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934345123 DE4345123C1 (de) | 1993-12-30 | 1993-12-30 | Ventilanordnung für ein Beatmungsgerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4345123C1 true DE4345123C1 (de) | 1995-04-13 |
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ID=6506606
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DE19934345123 Expired - Fee Related DE4345123C1 (de) | 1993-12-30 | 1993-12-30 | Ventilanordnung für ein Beatmungsgerät |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4345123C1 (de) |
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