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Fernmelde-Nebenstellenanlage,
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insbesondere Fernsprech-Nebenstellenanlage Alle Fernmeldeanlagen
setzen sich aus ähnlichen Bestandteilen zusammen: 1. Anschlußstellen fiir Geben
und Empfangen von Signalen, 2. Leitungsnetzen für die elektrische Übertragung, 3.
Verbindungseinrichtungen fiir die Wegeleitung.
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Die Anschlußstellen oder Stationen sind mit Gebern und Empfängern,
also Signal-, Fernsprech- oder Fernschreibgeräten ausgerüstet. Eine beliebige Anzahl
solcher Stellen bildet eine Betriebsgemeinschaft. Der Nachrichtenaustausch erfordert
in der Regel eine Übertragung in beiden Richtungen, abgesehen von einfachen Meldungen,
bei denen eine Rückmeldung nicht verlangt wird.
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Das Leitungsnetz soll beliebige Verbindungen für den Verkehr zwischen
den Anschlüssen ermöglichen: 1. Einzelverbindung zweier beliebiger Stellen A und
B, 2. Einzelverbindung beliebiger Außenstellen mit einer Zentrale, 3. Sammelverbindung
zwischen beliebigen Stellen A bis N, 4. Sammelverbindung einer Zentrale mit mehreren
Außenstellen.
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Die Verbindungseinrichtungen können dabei entweder den Anschlußstellen
zugeordnet sein oder in einer besondercn Betriebsstelle vereinigt werden. Die Verteilung
dieser Einrichtungen auf die einzelnen Anschliisse ennöglicht die Selbstherstellung
beliebiger Verbindungen mit anderen Stellen.
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Die Vereinigung in einer Zentrale bedingt einen Auftrag, der von einer
Vermittlungsstelle auszuführen ist. Dieser Auftrag kann fernmündlich oder durch
Nummernwahl erteilt werden.
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Die örtliche Verteilung der Anschlüsse, die Gestaltung des Netzes
und die Betri ebsweise der Vermittlungseinrichtungen sind durch wirtschaftliche
Erwägungen bestimmt.
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Die Anzahl der Anschlüsse und der Leitungen decken sich nicht, wenn
eine Stelle über mehrere Leitungen verfügt oder mehrere Stellen auf eine gemeinsame
Leitung angewiesen sind.
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Einzelanschlüsse verfiigen über eine eigene Leitung für den Verkehr
in beiden Richtungen von und nach einer Vermittlung.
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Mehrfachanschlüsse sind über mehrere Leitungen mit einer Vermittlung
verbunden, um mehrere Nachrichten gleichzeitig zu übertragen. An beiden Enden liegen
Verbindungsorgane, welche den Verkehr auf jeweils freie Leitungen verteilen.
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Gesellschafts- oder Gemeinschaftsanschlüsse sind auf gemeinsame Leitungen
angewiesen, über welche sie untereinander und mit
Anschlüssen fremder
Netze verkehren. Verbindungen innerhalb der Gesellschaft werden durch Selbstvermittlung
hergestellt.
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Unter Umständen ist auf Freiwerden einer Leitung zu warten.
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Hauptstellen gehören zu Nebenstellenanlagen. Mehrere Stellen benutzen
für den Außenverkehr umschichtig eine oder mehrere gemeinsame Leitungen, welche
an der Hauptstelle endigen.
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Die Hauptstelle oder Zentrale vermittelt Verbindungen zwischen folgenden
Anschlüssen: a) Haupt- und Nebenstelle, b) Nebenstelle und Nebenstelle c) Nebenstelle
und Hausstelle, d) ilausstelle und llausstelle.
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Hausstellen haben normalerweise keine Berechtigung zum Verkehr über
Außenleitungen mit fremden Netzen und dienen nur dem Innenverkehr eines Betriebes.
Nebenstellen sind berechtigt, Verbindungen im Imlen- und Außenverkehr zu tätigen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine derartige Nebenstelle.
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Im folgenden wird speziell auf eine Fernsprech-Nebenstellenanlage
Bezug genommen, was jedoch nicht bedeutet, daß die Erfindung nur bei einer solchen
Nebenstellenanlage realisierbar ist. Vielmehr ist die Erfindung allgemein bei Fernmeldeanlagen
der eingangs genannten Art anwendbar.
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Ausgehend von einem Fernsprechnetz mit einer Nebenstelle und einer
Vielzahl angeschlossener ausstellen - einer Konfiguration also, wie sie in jedem
größeren Gewerbebetrieb anzutreffen ist - besteht hierbei häufig das Problem, Personen,
die zeitweilig nicht über ihren eigenen Anschluß erreichbar sind, auffinden zu können.
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Zur Lösung dieses Problems sind die verschiedensten Personenrufanlagen
entwickelt worden, die neben den bestehenden Telefonverbindungen eingesetzt werden
und besondere, standig mit Personal besetzte Rufzentralen erfordern. So sind beispielsweise
Rufanlagen mit Lichtzeichen oder auch mit selektiven Funkempfängern bekannt.
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Diese bekannten Methoden sind, da sie auf einer ständig mit Personal
besetzten Rufzentrale basieren, teuer.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende spezielle Aufgabe
besteht somit darin, eine Fernsprech-Nebenstellenanlage anzugeben, die mit nur geringen
zusätzlichen technischen Mitteln das oben genannte Problem löst.
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Im Hinblick auf eine Fernmeldeanlage der allgemeinen Art besteht das
obige Problem darin1 daß auf bestimmte momentan nicht betriebsbereite Anschlußstellen
gerichtete Verbindungswünsche nicht als undurchführbar identifiziert werden1 sondern
auf andere Anschlußstellen umgelenkt werden. Dies kann
beispielsweise
dann notwendig sein, wenn mehrere über einen Zugriffskoordinator verbundene Anschlußstellen
zu Wartungs- oder Reparaturzwecken außer Betrieb gesetzt sind.
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Somit besteht die der Erfindung zugrunde liegende allgemeine Aufgabe
also darin, eine Einrichtung zu schaffen, mittels der eine gegebene Konfiguration
mehrerer Anschlußstellen in bestimmter Weise umgeordnet werden kann.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
von den Anschlußstellen anwählbare Speichermittel vorgesehen sind, über die einer
jeweils eigenen ersten Identifikationsangabe eine andere Information zuordenbar
ist.
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Weitere differenzierende Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Nebenstellenanlage
im Sinne der Unteransprüche erden im folgenden beschrieben.
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Grundsätzlich geht die vorliegende Erfindung davon aus, daß auf Grund
der im allgemeinen umfangreichen Nebenstellenanlagen prinzipiell jede angerufene
Person erreichbar ist - wenn nicht am Stammplatz, dann eben am momentanen Aufenthaltsort,
soweit dieser im Bereich derselben Nebenstellenanlage liegt.
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Die vorliegende Erfindung geht weiter davon aus, daß moderne Nebenstellenanlagen
weitgehend digital und mehr oder weniger rechnergesteuert arbeiten, so daß die erfindungsgemäße
Lösung
der oben gennanten Aufgabe mit nur geringem zusätzlichen
Aufwand erreichbar ist.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Nebenstellenanlage ist felgende:
Im Normalfall ermittelt beim Abnehmen des Telefonhörers ein frei er Aurufsucher
den rufenden Teilnehmer und schaltet ihn und ggf. weitere zur Verarbeitung der Wählziffern
auf einen 1./Gruppenwähler und schließlich auf einen leitungswähler, /bis alle Wählziffern
verarbeitet sind und die Verbindung zum gerufenen Teilnehmer aufgebaut ist. Nun
kann, ohne daß es dazu besonderer Vorkehrungen bedarf, der gerufene Teilnehmer die
Nebenstellenanlage selbst sein.
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An dieser Stelle setzt nun die Erfindung ein.
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Besitzt nämlich die Nebenstellenanlage eine Speichereinrichtung mit
entsprechenden Einrichtungen zur Auswertung, so können ilir über fortgesetzte Betätigung
der Nummernscheibe am Telefonapparat z.B. dezimal codierte Aufträge übermittelt
werden Bin Auftrag dieser Art ist beispielsweise "Der sonst unter 4720 erreichbare
Teilnehmer ist ab sofort unter 4747 zu erreichen".
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Wird nun der Teilnehmer 4720 gerufen, so muß die Nebenstellenanlage
ähnlich dem bekannten Verfahren im Selbstwähl-Ferndienst zunächst die Nummer des
gerufenen Teilnehmers,
hier also 4720 speichern, um zu ermitteln,
ob der Teilnehmer "4720" direkt über den sogenannten Kennzahlweg oder nunmehr über
eine Querverbundung unter "4747" gesucht werden muß. Im ersten Fall, d.h. "4720"
ist unter "4720" erreichbar, werden die Wählziffern unverändert zum Verbindungsaufbau
wieder ausgegeben. im zweiten Fall erfolgt eine durch den oben genannten Auftrag
"4720 unter 4747 erreichbat" gesteuerte Umsteuerung und Ausgabe der Ziffernfolge
"4747" zum Verbindungsaufbau.
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Damit het jeder Teilnehmer die Möglichkeit, ein beliebiges Telefon
in dem Bereich der Nebenstellenaulage gewisse@maßen zu "seinem Telefon" mit "seiner
Rufnummer" zu deklariueren, so daß besondere Personenrufanlagen damit überflüssig
werden.
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Selbstverständlich müssen für ein sicheres Funktionieren der erfindungsgemäßen
Nebenstellenanlage zusätzliche Schaltmittel vorgesehen sein, über die einerseits
eine mißbräuchliche Ausnutzung der erfindungsgemäßen Lehre verhindert werden kann
und über die andereerseits dem jeweils betroffenen Anschlußteilnehmer eine vorgenommene
Informationszuordnung angezeigt wird. Über Normiereinrichtungen muß weiterhin die
Informationszuordnung wieder rückgängig gemacht werden können.
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Zur Verhinderung der mißbräuchlichen Umsteuerung von Anseklußnummern
sind an sich bekannte Verriegelungseinrichtungen vorgeschen, die beispielsweise
nur nach Eingabe eines
teilnehmerspezifischen Kennworts eine Umsteuerung
erlauben.
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Dabei ist es grundsätzlich gleichgültig, ob diese Verriegelungseinrichtungen
in der Nebenstellenanlage selbst oder in der jeweiligen Anschlußstelle, also insbesondere
im Tischapparat untergebracht sind.
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Ist einmal eine Umsteuerung Anschlußnummer erfolgt, so sollte diese
Betriebszustand dem entsprechenden Teilnehmer dann angezeigt werden, wenn er wieder
zur ursprünglichen Anschlußstelle zurückkehrt. Diese Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise
durch eine Kontrollampe oder durch einen Summer realisiert werden. Auch kann die
Tatsache der erfolgten Umsteuerung dadurch angezeigt werden, daß dann, well}l vom
eingentlichen Anschluß ein Verbindungsaufbau gestartet werden soll, dieser Anschluß
Besetzeichen abgibt. Grundsätzlich kann eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige bzw.
Kenntlichmacliuiig einer Umsteuerung cbenfalls sowohl iii der Nebenstellenanlage
als auch in der Anschlußstelle selbst untergebracht werden.
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Um den Zustand der Umsteuerung wieder aufheben zu können, sind weiter
an sich bekannte Normiereinrichtungen vorgesehen, über die der eigentlich originäre
Zustand wieder llergestellt werden kann. Eine derartige Normiereinrichtung kann
beispielsweise darauf beruhen, daß der betreffende Teilnehmer dadurch Knopfdruck
die IJmsteueruIls löschen kann.
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Normiereinrichtungen können sowohl in der Nebenstellellanlage als
auch in der jeweiligen Anschlußstelle vorgesehen sein, wobei über eine in der Nebenstellenanlage
vorgesehene, allen Anschlußstellen zugeordnete Normiereinrichtung beispielsweise
jeweils mit Beginn der Arbeitszeit für alle Anschlußstellen der originäre Zustand
hergestellt werden kann.
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Für den Falls dan eine Anschlußstelle für ltingere Zeit, also beispielsweise
für mehrere Tage oder auch für ständig nicht besetzt ist, kann auf der Basis der
erfindungsgemäßen Lehre in der betreffenden Nebenstellenanlage auch eine Dauereingabe
vorgesehen werden, indem für die betreffende Anschlußstelle die Normierbarkeit aufgehoben
wird. Damit werden beispielsweise bei internen Umzügen die kostspieligen Installation>sarbeiten
überflüssig.
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Je nachdem wie die Nebenstelle konfiguriert ist, insbesondere wie
groß die Speicherkapazität gewählt ist, kann die Umsteuerung der Anschlußnummern
auch darin bestehen, daß ihnen, d.h. den eigenen ersten Identifikationsangaben ausfiihrlichere
Informationen wie z.B. die Ansage "Teilnehmer auf Dienstreise" zugeordnet werden
kann.
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Zusammenfassend soll nochmals darauf hingewiesen werden, daß sich
die zur Realisierung der Erfindung notwendigen Grundausstattung in den Speichermitteln
erschöpft. hiermit können z. B. im Falle der Fernsprech-Nebenstellenanlage den
jeweils
angeschlossenen Anschlußnummern andere in der gleichen Nebenstellenanlage vorhandene
Anschlußnummern zugeordnet werden. Darauf aufbauend ist festzustellen, daß die erfindungsgemäße
Konzeption sich auch im Amtsverkehr auswirkt und zwar derart, daß weniger Vermittlungswünsche
in der Zentrale abgearbeitet werden müssen, da ja nun jeder Teilnehmer prinzipiell
erreichbar ist.