DE1512036C2 - Schaltungsanordnung für eine Vermittlungsanlage mit taktweiser Steuerung - Google Patents
Schaltungsanordnung für eine Vermittlungsanlage mit taktweiser SteuerungInfo
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Description
Die von den Teilnehmerschaltungen erkannten Betriebszustände der angeschlossenen Teilnehmer
werden im räumlichen Vielfach dem Zustandsabtaster zugeführt (Leitungen Z). In gleicher Weise werden die
Berechtigungsleitungen an den Berechtigungsabtaster geschaltet (Leitungen B). Die Abtastersteuerung tastet
die Zustände und Berechtigungen aller Teilnehmer nacheinander derart ab, daß zu einem Zeitpunkt jeweils
der Zustand eines Teilnehmers an den Diskriminator Dis 1 und die Berechtigungsklasse des gleichen Teilnehmers
an den Diskriminator Dis 2 in Form von Spannungsimpulsen gelangt (Leitungen Ii... I η im
Bild 1).
Die Diskriminatoren Dis 1 und Dis 2 sind gleichartig
aufgebaute Schwellwertverstärker mit einem Eingang und mehreren Ausgängen. Je nach der Amplitude des
Eingangssignals erscheint an einem der Ausgänge ein Ausgangssignal.
Bestimmte Diskriminator-Ausgangssignale des Diskriminators
Dis 1 bewirken zusammen mit dem Register-Zuteiler RG-Zu die Anschaltung eines Registers
RG an den Sprechpfad eines Teilnehmers im Koppelnetz (über Leitungen »Wahlzeichen«).
Der Register-Zuteiler besteht aus einer Reihe von UND- und ODER-Schaltungen, die sicherstellen, daß
bei einer Register-Anforderung nur ein Register, das außerdem frei sein muß, zugeteilt wird und daß die
Zuteilung nur erfolgen kann, wenn die Register-Übergabe frei ist (Sperrung über Ltg 1).
Die Register sollen die Wahlsignale eines wählenden Teilnehmers aufnehmen und an die zentrale Steuerung
übergeben (Leitungen Ül ... Um). Sie bestehen aus
einer Anschaltesteuerung, die zugleich den »besetzt«- Zustand eines Registers kennzeichnet, einem Wahlzeichenempfänger,
einem Speicher für eine Ziffer und einer Identifizierungseinrichtung für jedes Register.
Alle Informationen, die zum Aufbau der Verbindung benötigt werden, werden im zentralen Speicher
gespeichert. Dies sind insbesondere die Adresse des rufenden Teilnehmers und des gerufenen Teilnehmers,
weiterhin zeitweilig eine Register-Identifizierung sowie bestimmte Informationen über den Fortschritt des
Verbindungsaufbaues und die Verkehrsart (z. B. Internverkehr, Amtsverkehr usw.). Die Register-Übergabe
stellt die geordnete und richtige Einspeicherung der Informationen zusammen mit der zentralen Steuerung
sicher. Vom Berechtigungs- und Nummernspeicher können automatisierbare Zusatzprüfungen und -informationen
das Zusammenspiel von Register-Übergabe und zentraler Steuerung und Speicherung beeinflussen.
An die Ausgabeschaltungen der zentralen Steuerung und Speicherung ist die Kopplersteuerung angeschlossen,
die den Aufbau der Sprech- und Signaltonpfade im Koppelnetz auf Grund der Befehle aus dem zentralen
Speicher veranlaßt.
Die Register-Übergabe besteht aus einer Einrichtung, die auf Grund des Zeitpunktes des Eintreffens eines
»sb«- oder »s/V<-SignaIs die Adresse des Teilnehmers
ermittelt, der das Signal veranlaßt hat. Außerdem sind Speicherkapazitäten für zwei vollständige Teilnehmer-Rufnummern
(in der nachfolgenden Funktionsbeschreibung als Adresse bezeichnet) sowie für eine vollständige
Register-Identifizierungsnummer (in der nachfolgenden Funktionsbeschreibung als Registerkode bezeichnet)
vorgesehen. Jede Speichergruppe kann einzeln, im Falle einer Adresse sogar ziffernweise ausgelesen werden.
Alle Speichergruppen können gelöscht werden. Des weiteren ist eine Einrichtung vorhanden, die den
Zustand »alle Speichergruppen gelöscht« erkennt und eine Informationseingabe verhindert, solange die
Register-Übergabe nicht frei ist (Ltg 1 in B i 1 d 1).
Hauptbestandteil der zentralen Steuerung und , Speicherung ist ein Speicherblock, der sowohl mit
dynamischen als auch mit magnetischen Speichermitteln ausgeführt sein kann. Als dynamische Speichermittel
werden dabei Laufzeitketten der verschiedenartigsten Ausführungsformen verstanden. In der vorliegenden
ίο Erfindungsbeschreibung wird der einfachen Verständlichkeit
halber eine Ringkernspeichermatrix mit Ringkernen mit rechteckiger Hysterese beschrieben (s.
Bild 2), die nach dem Prinzip der linearen Wortauswahl gesteuert wird. Dieser Speicher enthält so viele
ΙΊ Zeilen, wie Verbindungen mit der Vermittlung zur
gleichen Zeit bestehen sollen. Zur Ansteuerung der Zeilen sind je Zeile ein Lesebefehlsverstärker LB-Vund
ein Schreibbefehlsverstärker SB-V vorhanden. Die Spalten des Speicherblocks sind in fünf Spaltengruppen
1. Adresse des rufenden Teilnehmers RT
2. Adresse des gerufenen Teilnehmers GT
3. Registerkode RK
4. Verkehrsart VA
5. Programmwerk Pr
aufgeteilt, in denen die Anzahl der Spalten je nach Größe und Aufgabe der Vermittlungseinrichtung
unterschiedlich sein kann. Beispielsweise sind für eine große Wählnebenstellenvermittlung je nach Zubehör 34
)i> bis 48 Spalten erforderlich. Jeder Spalte ist ein
Einschreibverstärker £Vzugeordnet, der koinzident mit dem Schreibbefehl verstärker SB- V angesteuert werden
kann. Außerdem gehört zu jeder Spalte ein Leseverstärker LV, der bei jedem Lesebefehl die gespeicherte
i) Information verstärkt. An den Ausgang jedes Leseverstärkers
der Spaltengruppen 1 bis 3 (RT, CT und RK) sind zwei als Schieberegister geschaltete bistabile
Multivibratorstufen angeschaltet, die das Ausleseergebnis statisch zwischenspeichern. (SpI und Sp2 in
Bild 2). Die Spaltengruppen 4 und 5 (VA und Pr) sind
nur mit einem einstufigen Speicher ausgerüstet. Die Rückspeicherung aller Spalten erfolgt über die den
Spaltengruppen zugeordneten Gattergruppen G 1 bis G 5. Von den statischen Speichern 5p 1 der Spalten-
41J gruppen 1 bis 3 sind Leitungen zur Register-Übergabe
(Stg-Kx, Stg-Ky und Stg-Rk) geführt, die eine Koinzidenzprüfung in der Register-Übergabe auf
Grund der Befehle des Programmwerks (Stg-Pr) ermöglichen und daraufhin eine Änderung des
r)0 Speicherinhalts der betreffenden Zeile durch Sperren
der Rückspeichergattergruppen Gi bis G 5 vorbereiten.
Die neuen, geänderten Informationen können über die Eingabeleitungen E-RT, E-GT, E-RK, E-Äva und
E-Äpr eingespeichert werden. Aus beiden Speichergruppen Sp 1 und Sp 2 werden außerdem Signale für die
Kopplersteuerung abgeleitet (KP-RT, KP-GT, KP-RK). Der Berechtigungs- und Nummernspeicher (Bild 1)
erlaubt die Einführung einer Vielzahl von Sonderdiensten. Je nach Art dieser Sonderdienste können Teile
M) dieses Speichers als Kernspeicher, andere als Koordinatenspeicher
mit steckbaren Dioden ausgeführt sein. Auch andere Speichertypen können je nach Umfang der
Sonderprogramme verwendet werden. Der Berechtigungs- und Nummernspeicher kann sowohl die
Informationen in der Register-Übergabe als auch in der Baugruppe »zentrale Speicherung und Steuerung«
beeinflussen. Typische Anwendungen in Nebenstellenanlagen sind beispielsweise SWFD-Berechtigungen,
Aufschalteberechtigungen, Kodewahleinrichtungen und Zahlengeber. In Knoten- und Zentralämtern der
öffentlichen Fernmeldenetze können mit seiner Hilfe z. B. die Leitweglenkungsaufgaben gelöst werden.
Von der Baugruppe »zentrale Steuerung und Speicherung« gelangen Signale aus den statischen
Zeilen an die Kopplersteuerung. Diese Kopplersteuerung besteht bei vollelektronischer zeitmultiplexer
Durchschaltung im Koppelnetz lediglich aus einer Dekodierungsmatrix, die aus den Adressen die einzelnen
Koppelpunkte erkennt und gezielt ansteuert. Wird der Sprech- und Signaltonpfad dagegen mit einem
räumlichen Koppelvielfach durchgeschaltet, so enthält die Kopplersteuerung zusätzlich noch Schaltverstärker
zum Steuern der Zeilen und Spalten der Einzelmatrizen sowie Zählketten und Gatter zum Aufsuchen freier
Verbindungswege.
Mit dem Register-Zuteiler RG-Zu ist schließlich noch ein einfacher Speicher, der /-^Speicher, verbunden. Es
handelt sich hierbei um einen Umlaufspeicher beliebiger Bauart — z. B. Schieberegister oder Twistor —, dessen
Umlaufzeit gleich der Dauer eines Abtastzyklus der Abtastersteuerung ist. In diesem Speicher werden die
Zustände aller Teilnehmeranschlüsse gespeichert. Im nächsten Zyklus der Abtastersteuerung wird der neue
Zustand mit dem des vorherigen Zyklus in RG-Zu verglichen, und bei abweichenden Zustandsergebnissen
wird eine Änderungsmeldung gegeben. Wird eine Änderung vom »frei«- in den »besetzt«-Zustand
erkannt, so wird diese Änderung in RG-Zu ein »suchend besetzt«-Signal (sb) erzeugen. Ist eine Änderung vom
»besetzt«- zum »frei«-Zustand ermittelt worden, so gelangt ein »suchend frei«-Signal (sf) von RG-Zu an das
nachgeschaltete Auslöseregister AsI-Rg, das die Löschung des betreffenden Teilnehmers einleitet.
In den folgenden Abschnitten wird nun der funktionsgemäße Ablauf eines Verbindungsauf- und
-abbaus beschrieben. Dieser Beschreibung des Funktionsablaufs ist als Vermittlungssystem eine Wählnebenstellenvermittlung
mit vollelektronischer zeitmultiplexer Durchschaltung des Sprech- und Signaltonpfades
zugrunde gelegt. Beim beschriebenen Amtsverkehr wird darüber hinaus wechselseitig gerichtete Durchwahlmöglichkeit
angenommen. Einige Möglichkeiten für den Einsatz der Vermittlungseinrichtung für
Leitweglenkung und ähnliche Sonderdienste werden anschließend beschrieben. Der vorliegende Rahmen der
Beschreibung gestattet es nicht, alle Variations- und Anwendungsmöglichkeiten erschöpfend zu erläutern,
jedoch dürfte es dem Fachmann leicht fallen, die entsprechende systemgemäße Lösung für vorgegebene
Anwendungsfälle zu erkennen.
Zur Beschreibung des Funktionsablaufs eines Verbindungsaufbaues werde zunächst angenommen, daß auf
keinem der angeschlossenen Zugänge ein Gespräch stattfindet. Bei jedem Abtastschritt der Abtastersteuerung
wird daher eine freie Teilnehmerschaltung abgetastet, am Diskriminator Dis 1 erscheinen nur am
Ausgang f Signale. Alle Register sind frei, im ΛΛ-Speicher ist kein 6-Signal gespeichert. Register-Übergabe
und zentrale Steuerung und Speicherung enthalten keine Informationen. Im Koppelnetz ist kein
Koppelpunkt in Arbeitslage. Über Leitung Li^l sind
die Gatter des Register-Zuteilers entsperrt.
Nunmehr hänge der an die Teilnehmerschaltung TS1
angeschlossene Teilnehmer 1 aus. Während des Abtastschrittes /1 der Abtastersteuerung erscheint
daraufhin am Ausgang des Zustandsabtasters »besetzt«-
ω>
Potential, das dem Signaleingang des Diskriminator Dis 1 zugeführt wird und ein Signal auf Leitung b*
erzeugt. Außerdem wird dem Register-Zuteiler vom /■-6-Speicher der Zustand des gerade abgetasteten
Teilnehmers während des vorherigen Abtastzyklus zugeführt. Im vorliegenden Falle erscheint auf Leitung
fs ein Signal. In RG-Zu werden beide Signale verglichen, und auf der Ausgangsleitung »sb« erscheint ein Impuls,
der der Register-Übergabe und Register RG1 zugeführt
wird. In der Register-Übergabe wird auf Grund des »5Ö«-Impulses die Adresse des neu aushängenden
Teilnehmers ermittelt und in den Adressenspeichern für den rufenden Teilnehmer RT und den gerufenen
Teilnehmer gespeichert. Zugleich wird in der Register-Übergabe der Weg für den A>Z>«-Impu!s an den
Λύ-Speicher freigegeben, die Register-Übergabe für die
Aufnahme weiterer Informationen gesperrt und vom Register-Zuteiler die Zuteilung eines freien Registers
veranlaßt. Vom weitergeleiteten >;6«-Impuls her wird im
/■-/^-Speicher die dem Teilnehmer 1 zugeordnete
Speicherstelle in die »besetzt«-Stellung gebracht, das »sZw-Signal am Register-Zuteilerausgang verschwindet.
Alle diese Vorgänge laufen so schnell ab, daß der Abtaster noch immer in Stellung 1 ist. Nunmehr wird
das erste freie Register zugeteilt, das seinen Registerkode zur Identifikation an die Register-Übergabe übermittelt.
Im vorliegenden Beispiel wird auch dieser Vorgang noch während der Zeit erfolgen, während die Teilnehmerschaltung
TS1 abgetastet wird. Bei großen Vermittlungsanlagen
und starken Verkehr kann jedoch die Zuteilungsdauer so groß sein, daß der Abtaster
inzwischen bereits mehrere weitere Teilnehmer abgetastet hat, dies stört jedoch nicht, da die Register-Übergabe
gesperrt ist und keine fremde Information aufnehmen kann.
Da die Anlage voraussetzungsgemäß vor dem beschriebenen Aushängevorgang völlig frei von Belegungen
war, wurde im Beispiel als erstes freies Register RG 1 zugeteilt, das seine Identifizierung über Leitung
Öl an die Register-Übergabe gibt. Im Zwischenspeicher
der Register-Übergabe ist folgende Information abgespeichert:
RT | 0001 |
RK | 001 |
GT | 0001 |
Nunmehr versucht die Register-Übergabe diese Information an die zentrale Steuerung und Speicherung
zu übergeben, da sie hinreichend für die Übergabe erkannt wurde. Eine hinreichende Information in der
Register-Übergabe ist vorhanden, wenn zumindest eine Teilnehmeradresse und die Registeradresse eingespeichert
ist.
Die Register-Übergabe veranlaßt nun, beginnend mit dem Abtastschritt 0 der Abtastersteuerung, die Anschaltung
der zentralen Steuerung und Speicherung an die Register-Übergabe über Leitung 2. Während des ersten
Abfragezyklus werden alle Zeilen des zentralen Speichers darauf geprüft, ob der Registerkode bereits in
einer Zeile abgespeichert ist. Dies kann bei einer Neubelegung nur im Falle eines Fehlers auftreten. Mit
dem zweiten Nulltakt beginnt ein zweiter Abfragezyklus, während dessen geprüft wird, ob die Teilnehmeradresse
bereits in einer Zeile des zentralen Speichers abgespeichert ist. Auch dies ist in dem gewählten
Beispiel nur im Störungsfalle möglich. Die Folge der Abtast- und Abfragezyklen wird in einem der zentralen
Steuerung zugeordneten Zähler verfolgt. Mit dem
Beginn des dritten Abtastzyklus wird nun der Befehl »leere Zeile suchen und belegen« abgeleitet. Mit diesem
Befehl wird während des dritten Abtastzyklus eine Speicherzeile im zentralen Speicher ausgewählt, bei der
die Spaltengruppe Pr in der Stellung 0 ist. Eine solche Zeile ist mit keiner Information belegt. In diese Zeile —
im Beispiel wird Zeile 1 belegt, da ja die erste Verbindung aufgebaut wird — wird nun in die
Spaltengruppe RT die Adresse des rufenden Teilnehmers und in die Spaltengruppe RK der Registerkode
eingespeichert. Zugleich wird die Spaltengruppe Pr in die Stellung 1 gebracht und damit die Zeile belegt. Die
Speichergruppe GT in der Register-Übergabe wird gelöscht. In Register-Übergabe und Zeile 1 des
zentralen Speichers sind folgende Informationen gespeichert:
Register-Übergabe und Speicherzeile 1
RT 0001
RT 0001
RK 001
GT 0000
Nur Speicherzeile 1
VA
00
Pr
1
Während des vierten Abtast- und Abfragezyklus wird nun die richtige Übernahme in den zentralen Speicher
geprüft, und danach werden die Speichergruppen der Register-Übergabe gelöscht, so daß die Register-Übergabe
frei ist und anderweitig in Anspruch genommen werden kann.
Im vorliegenden Beispiel wurde Teilnehmer 1 in die Speicherzeile 1 des zentralen Speichers eingespeichert.
Durch die Zwischenschaltung der Register-Übergabe kann aber jeder beliebige Teilnehmer in jede beliebige
Zeile eingespeichert werden. Die Organisation des" zentralen Speichers ist derart ausgeführt (über Leitung
»Speichertakte«), daß mit dem ersten Abtastschritt der Abtastersteuerung die erste Zeile gelesen wird und mit
dem zweiten Abtastschritt die erste Zeile wieder eingespeichert wird. Mit dem dritten Abtastschritt der
Abtastersteuerung wird die zweite Zeile ausgelesen, und mit dem vierten Abtastschritt wird sie wieder
eingeschrieben usw. Auf diese Weise können maximal halb so viele Zeilen installiert werden, wie Teilnehmer,
Amts- und Querverbindungsleitungen usw. Zugang zur Vermittlung haben. Das bedeutet, daß bei Vollausbau
des zentralen Speichers stets auch der vorletzte aushängende Teilnehmer noch mit dem letzten freien
Zugang Verbindung aufnehmen kann, d. h., daß eine sogenannte blockierungsfreie Vermittlung aufgebaut
werden kann. Praktisch übernehmen die Zeilen des zentralen Speichers die logischen Funktionen der aus
Anlagen der klassischen Technik üblichen und bekannten Verbindungssätze. Mit der Möglichkeit, die Anzahl
der ausgebauten Speicherzeilen zwischen 0 und der Hälfte der installierten Abtastschritte zu variieren,
besteht auch die Möglichkeit der idealen Anpassung an die gegebenen Verkehrsverhältnisse.
Für das vorjiegend beschriebene Beispiel wurde die zeitmultiplexe Durchschaltung des Sprech- und Signaltonpfades
zugrunde gelegt. In diesem Falle sind die bisher beschriebenen Prüf- und Einspeichervorgänge
innerhalb maximal 0,6 ms abgelaufen. Bei einer räumlichen Durchschaltung kann die Zeit systembedingt
länger sein. Mit der Einstellung des Programmschrittes 1 in der Spaltengruppe Pr des zentralen Speichers wird
die Anschaltung des Signaltones Wahlaufforderung an
den aushängenden Teilnehmer sowie die Anschaltung einer Wählsignalempfangseinrichtung, die — zumindest
zeitweilig — dem Register RG 1 zugeordnet ist, an den Teilnehmer bewirkt. Es bestehen mithin folgende
Verbindungen im Koppelnetz:
a) Wahlaufforderung:
über Koppelnetz an Teilnehmer 1
b) Wahlsignalpfad:
von Teilnehmer 1 über Koppelnetz an Wahlempfänger des
Mit dem Signalton Wahlaufforderung wird Teilnehmer 1 veranlaßt, mit der Wahl zu beginnen. Er sendet die
erste Ziffer an die Vermittlung. Der angeschaltete Wahlempfänger nimmt diese Ziffer auf und übergibt sie
dem Ziffernspeicher des Registers 1. Nun meldet das Register 1 der Register-Übergabe auf Leitung Ü1, daß
eine Ziffer übergeben werden kann. Sobald die Register-Übergabe frei ist, übernimmt sie die Ziffer
zusammen mit dem Registerkode. Die Übernahme der Informationen erfolgt nach dem One-at-a-time-Prinzip,
wobei »soft-Impulse und »s/Vc-Auslöse-Impulse Vorrang
vor der Ziffernübernahme aus einem Register haben. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß stets nur
Informationen aus einer Quelle an die Register-Übergabe gelangen. Haben zwei oder mehr Register vollständige
Ziffern zeitgleich empfangen, so sorgt die One-at-atime-Steuerung außerdem dafür, daß nur ein Register
Zugriff zur Register-Übergabe erhält (Steuerung über Ltg3,Ltg3', Ug 3" usw.).
Auf diese Weise werde im vorliegenden Beispiel die Ziffer 3 als erste gewählte Ziffer von Register 1 an die
Register-Übergabe übergeben. Im Speicher der Register-Übergabe wird sie in der Speichergruppe GT an
jeder Stelle gespeichert, so daß folgende Information in der Register-Übergabe gespeichert ist:
RT | 0000 |
RK | 001 |
GT | 3333 |
Mit dem nächsten Nulltakt des Abtastzyklus beginnend, wird nun der zentrale Speicher in der bereits
beschriebenen Form ausgelesen und so lange rückgespeichert, bis die Registerkodes in der Register-Überga-
4r> be und der gerade ausgelesenen Speicherzeile übereinstimmen.
Aus der Stellung der Programmspaltengruppe Pr wird erkannt (Stellung 1), daß die G7*-Ziffer 3 in der
ersten Stelle der Spaltengruppe GT einzuspeichern ist. Die Einspeicherung wird vollzogen, und in der
r>o Register-Übergabe werden die drei übrigen Stellen
gelöscht und die Programmspaltengruppe in Stellung 2 gebracht, so daß nunmehr folgender Speicherinhalt
vorliegt:
Register-Übergabe und Speicherzeile 1
" RT 0001
" RT 0001
RK 001
GT 3000
Nur Speicherzeile 1
bo VA 00
bo VA 00
Pr 2
Mit Einstellung des Programmschrittes 2 wird die Wahlaufforderung abgeschaltet und im nächsten Ab-
<i5 tast- und Abfragezyklus die korrekte Einspeicherung
geprüft und die Register-Übergabe freigeschaltet.
In gleicher Weise werden die weiteren Ziffern in den zentralen Speicher eingegeben, wobei mit jeder
130 230/3
eingegebenen Stelle auch die Programmspalteiigruppe
einen Schritt weitergestellt wird. Mi; Eingabe der vierten und letzten Ziffer des gerufenen Teilnehmers
(bei vierstelligem Nummernsystem) wird auf diese Weise in der Programmspaltengruppe Schritt 5
eingestellt sein. Es möge die Rufnummer 3127 vom Teilnehmer 0001 gewählt worden sein.
In Speicherzeile 1 ist damit folgende Information
enthalten:
RT | 0001 |
RK | 001 |
GT | 3127 |
VA | 0 |
Pr | 5 |
Bei dem im Beispiel angenommenen vierstelligen Rufnummernsystem wird mit dem Erreichen des
Programmschrittes 5 und dem Verkehrsartkennzeichen 00 das Wahlende eines normalen Internverkehrs
gekennzeichnet. Damit ist die Adresse des gerufenen Teilnehmers vollständig eingespeichert. Die vollständige
Adresse wird nun nicht in den zentralen Speicher rückgespeichert, sondern statt dessen in einem Sonderspeicher
innerhalb der zentralen Steuerung und Soeicherung eingestellt. Während des folgenden Abtastzyklus
erfolgt eine »frei«-Prüfung des gerufenen Teilnehmers in der Art, daß die im Sonderspeicher
statisch eingestellte GT-Adresse mit allen GT- und
/?7"-Adressen verglichen wird, die im zentralen Speicher
gespeichert sind. Auf diese Weise wird — bei negativem Ausgang des Vergleichs — sichergestellt, daß der
gerufene Teilnehmer nicht ausgehängt hat und auch nicht über einen anderen Weg gerufen wird.
Ist der gerufene Teilnehmer auf die beschriebene Weise als frei erkannt, so wird seine Adresse wieder in
die Zeile eingespeichert, wobei über den Registerkode und die Register-Übergabe die richtige Zeile gefunden
wird.
Im nächsten Zyklus wird Programmschritt 6 eingestellt und der Registerkode gelöscht. Die Speicherzeile 1
des zentralen Speichers 1 hat im beschriebenen Beispiel damit den folgenden Informationsinhalt:
RT | 0001 |
RK | 000 |
GT | 3127 |
VA | 00 |
Pr | 6 |
Mit Programmschritt 6 wird die Anschaltung des Ruftons an den gerufenen Teilnehmer und des Freitons
an den rufenden Teilnehmer vollzogen. Dieser Zustand bleibt erhalten, bis — bei normalem Ablauf des
Verbindungsaufbaus — der gerufene Teilnehmer aushängt. Mit Erreichen des Programmpunktes 6 wird
der Registerkode vom RG 1 in Zeile 1 des zentralen Speichers gelöscht und RG 1 freigeschaltet.
Hängt Teilnehmer 3127 im vorliegenden Beispiel aus, so gelangt von der zugehörigen Teilnehmerschaltung
753127 »besetzt«-Potential an den Abtaster. Vom Diskriminator Dis 1 wird während des Abtastschrittes
3127 im nächsten Abtastzyklus der »besetzt«-Zustand erkannt und — da zugleich vom /"-^-Speicher ein
»frei«-Signal kommt — ein »sb«-S\gnal abgeleitet, das
zu einer Register-Zuteilung führt, die in gleicher Weise erfolgt, wie dies beim Aushängen des Teilnehmers 1
bereits geschildert wurde. Zum Unterschied wurde
lediglich angenommen, daß nun Register RG 3 zugeteilt wurde. In die Register-Übergabe gelangt damit
folgende Information:
RT | 3127 |
RK | 003 |
GT | 3127 |
Während des nächsten Abtastzyklus wird geprüft, ob der Registerkode bereits im zentralen Speicher in
irgendeiner Zeile eingestellt ist. Dies darf nicht der Fall sein, da es sich um die Neubelegung eines bis dahin
freien Registers handelt. Im folgenden Zyklus wird geprüft, ob die Adresse (im Beispiel 3127) in einer RT-
oder GT-Spalte eingestellt ist. In Zeile 1 des zentralen
Speichers wird diese Adresse im Beispiel gefunden. Daraufhin wird das Programmwerk in Stellung 7
gebracht, so daß Zeile 1 des zentralen Speichers nunmehr folgenden Informationsinhalt hat:
RT | 0001 |
RK | 000 |
GT | 3127 |
VA | 00 |
Pr | 7 |
Damit werden das Rufzeichen und der Freiton abgeschaltet, der Gesprächszustand ist hergestellt.
Nach Beendigung des Gesprächs möge nun einer der beiden Teilnehmer — z.B. Teilnehmer 3127 —
einhängen. In der Folge wird daher vom Zustandsabtaster dieser Teilnehmer als »frei« erkannt, und am
Ausgang des Diskriminators Dis 1 erscheint während des Abtastschrittes 3127 ein »frei«-Impuls, der an den
Register-Zuteiler geführt wird (Leitung »£*«)· Vom
/-ivSpeicher kommt ein »besetzt«-Impuls an RG-Zu
(Leitung »bs«). Die Koinzidenz beider Impulse erzeugt
ein »s/Ve-Signal am Ausgang von RG-Zu, wenn die
Register-Übergabe frei ist. Das »s/Ve-Signal gelangt an
das Auslöse-Register AsI-RG. Dort wird ein »/"«-Signal
abgeleitet, das an den Λύ-Speicher und die Register-Übergabe
geschaltet ist. Das »b«-Potential im Λώ-Speicher
wird dadurch gelöscht, und im Speicher der Register-Übergabe wird die Rufnummer des einhängenden
Teilnehmers in den Kolonnen von RTund GTsow'ie
der Registerkode des Auslöse-Registers (z.B. 016) eingestellt, so daß folgende Information in der
Register-Übergabe gespeichert ist:
RT | 3127 |
RK | 016 |
GT | 3127 |
Von Leitung 2 her gesteuert schaltet sich die Register-Übergabe nunmehr an die zentrale Steuerung
und Speicherung an und vergleicht den Inhalt der Speicherzeilen mit dem Inhalt der Register-Übergabe.
In Speicherzeile 1 wird Koinzidenz in der Gruppe GT
vorgefunden. Die GT-Adresse in Zeile 1 wird nicht mehr rückgespeichert, die Programmspalte Pr wird fortgeschaltet.
In Zeile 1 steht damit folgende Information:
RT | 0001 |
RK | 000 |
GT | 0000 |
VA | 00 |
Pr | 8 |
Der verbleibende Teilnehmer erhält in Programmschritt 8 den »besetzt«-Ton angeschaltet, um ihn über
das Einhängen des anderen Partners zu informieren. Diese Art des Auslösens hat den Vorteil, daß der
einhängende Teilnehmer nicht blockiert wird und sofort wieder erreichbar ist und selbst wieder Verbindungen
aufbauen kann.
Hängt der zweite Teilnehmer ein, so wird er auf die gleiche Weise freigeschaltet. In vollelektrischen Systemen
ist das Auslösen im Mittel innerhalb 50 μβ vollzogen. Mit dem Einhängen des zweiten Teilnehmers
an einer Verbindung wird die Speicherzelle vollständig gelöscht, ihr Informationsinhalt lautet:
RT | 0000 |
RK | 000 |
GT | 0000 |
VA | 00 |
Pr | 0 |
10
15
Aus der nahezu unbegrenzten Vielfalt der Variationsmöglichkeiten der Programme bei Verbindungsauf- und
-abbau sollen im folgenden an Hand von einigen wichtigen Sonderverkehrsarten einige Beispiele ohne
Anspruch auf Vollständigkeit gegeben werden.
Beim Aufbau einer Verbindung von einer Nebenstelle zum öffentlichen Netz (gehender Amtsverkehr) ist der
Ablauf des Programms bis zum Übergang von Programmschritt 1 nach Programmschritt 2 mit dem
vorstehend geschilderten Ablauf völlig identisch. Die erste vom Teilnehmer zu wählende Ziffer ist die
Verkehrsausscheidungsziffer (z. B. Ziffer 0 für Amtsverkehr). Es sei angenommen, daß dem rufenden
Teilnehmer (im Beispiel Teilnehmer 1386) das Register RG 3 zugeteilt wurde und daß Speicherzeile 14 belegt
wurde. Vor Wahlbeginn sind in Zeile 14 eingespeichert:
35
40
45
50
RT | 1386 |
RK | 003 |
GT | 0000 |
VA | 00 |
Pr | 1 |
In Register 3 läuft nun die gewählte Ziffer 0 ein. Mit dem Erkennen des Spatiums meldet sich das Register 3
über Leitung Ü3 bei der Register-Übergabe und überträgt die Ziffer 0. In der Eingabezeile der
Register-Übergabe befindet sich danach folgender Speicherinhalt:
RT 0000
RK 003
GT 0000
Die Register-Übergabe veranlaßt über Leitung 2 die Anschaltung der »zentralen Steuerung und Speicherung«
und sucht nun die Zeile, die vom Register 3 belegt wurde. Mit Auffinden von Zeile 14 wird dort folgende
Information abgespeichert:
RT | 1386 |
RK | 003 |
GT | 0000 |
VA | 01 |
Pr | 2 |
55
Nunmehr wird RTm den Sonderspeicher übernommen, in den bei Programmschritt 5 bei reinem
Internverkehr die Adresse des gerufenen Teilnehmers zur »frei«-Prüfung eingestellt wurde. Sobald im
nächsten Abtastzyklus ÄT-Adresse und Abtastschritt des rufenden Teilnehmers übereinstimmen, wird die
Berechtigung des rufenden Teilnehmers, Amtsgespräehe aufzubauen, geprüft. Die Amtsberechtigungsklasse
möge vom Berechtigungsabtaster über den Diskriminator Dis 2 an die »zentrale Steuerung und Speicherung«
gelangen. Ist der Teilnehmer 1386 nicht amtsberechtigt, so wird in Zeile 14 Prcgrammschritt 8 eingestellt und
dem Teilnehmer »besetzt«-Ton gegeben. Das Register wird freigeschaltet. Ist der Teilnehmer dagegen voll
amtsberechtigt, so wird ihm ein freie Amtsübertragung zugeteilt. Über eine Sammelanschlußeinrichtung in der
»zentralen Steuerung und Speicherung« wird eine der Amtsübertragungen AUet ...AUey ausgewählt und
belegt. Die Adresse dieser Übertragung wird in die GT-Spalte der »zentralen Steuerung und Speicherung«
eingestellt. Diese Adresse lautet z. B. 0543. Damit lautet der Informationsinhalt der Speicherzeile 14:
RT | 1386 |
RK | 003 |
GT | 0543 |
VA | 01 |
Pr | 7 |
Nunmehr erhält Teilnehmer 1386 »Wton« vom Amt und kann seine Wahl fortsetzen. Da der Kode von RG 3
noch eingespeichert ist, verfolgt dieses Register den weiteren Wahlablauf. Sobald der Teilnehmer die
nächste Ziffer wählt, gelangt sie über die Amtsübertragung ins öffentliche Amt und in das Register. Handelt es
sich um eine »gesperrte Ziffer« (z. B. 0 oder 9 als Verkehrsausscheidungsziffer für den Fernwähldienst
bzw. 1 für Ansagedienste), so wird wiederum die Berechtigung des rufenden Teilnehmers von der
»zentralen Steuerung und Speicherung« geprüft und danach entschieden, ob der weitere Verbindungsaufbau
zugelassen werden soll. Der rufende Teilnehmer kann über Verkehrsart VA 01 lediglich normale Ortsverbindungen
aufbauen.
Da eine Teilnehmerrufnummer innerhalb des eigenen Ortsnetzes nur mit den Ziffern 2 bis 8 beginnen kann,
wird mit dem Einlaufen einer solchen Ziffer nach Erkennen des Spatiums das Register freigeschaltet und
der Registerkode in der »zentralen Steuerung und Speicherung« gelöscht.
Es wird jedoch im Beispiel angenommen, daß der Teilnehmer 1386 eine Selbstwählferndienstverbindung
(SWFD) aufbauen will. Er wähle daher nach Zuteilung der Amtsübertragung eine weitere 0. Damit schaltet sich
das Register 3 wieder an die Register-Übergabe an, die Register-Übergabe stellt die Verbindung mit der
»zentralen Steuerung und Speicherung« her, und der Informationsinhalt der Zeile 14 wird nach Prüfung der
Berechtigung wie folgt geändert:
RT | 1386 |
RK | 003 |
GT | 0543 |
VA | 02 |
Pr | 7 |
Mit der Stufe VA 02 wird ein Gebührenzähler bzw. ein Zugang für die zentrale Gebührenerfassung von der
»zentralen Steuerung und Speicherung« her an die Amtsübertragung angeschaltet. Noch immer bleibt das
Register 3 zur Überwachung des zweiten Verbindungsaufbaues angeschlossen, da noch nicht sichergestellt ist,
ob der Teilnehmer im nationalen Netz bleibt. Als nächste Ziffer wurde eine 6 gewählt. Mit der
Zusammenschaltung von Register 3, Register-Übergabe und »zentraler Steuerung und Speicherung« wird
Register 3 freigeschaltet und der Registerkode in Zeile 14 gelöscht. Der Teilnehmer kann nun frei in das
öffentliche Netz wählen, bis die Verbindung steht. Im Speicher der »zentralen Steuerung und Speicherung« ist
folgende Information enthalten:
RT | 1386 |
RK | 000 |
GT | 0543 |
VA | 02 |
Pr | 7 |
Hängt Teilnehmer 1386 nach Gesprächsende ein, so wird die Verbindung über das Auslöse-Register im
Unterschied zum reinen Internverkehr vollständig gelöscht. Die Verbindung zum Amt wird getrennt.
Soll während des bestehenden Amtsgespräches eine Rückfrage eingeleitet werden, so betätigt Teilnehmer
1386 die Erdtaste. Über Zustandsabtaster und Diskriminator Dis 1 wird auf Leitung ETa während des
Abtastschrittes, der Teilnehmer 1386 zugeordnet ist, ein Signalimpuls abgeleitet und dem Register-Zuteiler
zugeführt. Dort wird ein »ET«- und ein »sb«-lmpu\s
abgeleitet, sobald auch die Register-Übergabe frei ist. Der »sZx<-Impuls belegt ein freies Register — z. B.
Register RG 2 — und stellt in der Register-Übergabe in die Speicher für RT und GT die Adresse des
Teilnehmers ein, der die Erdtaste betätigt hat. Über Leitung ET' wird darüber hinaus in der Register-Übergabe
ein Kennzeichen gespeichert, daß es sich um eine Rückfrageverbindung handelt. In der Register-Übergabe
sind damit folgende Informationen gespeichert:
RT | 1386 |
RK | 002 |
GT | 1386 |
ET |
Rückfragenverkehr sei die Verkehrsart VA 10. Über Leitung 2 schaltet sich nun die Register-Übergabe an die
»zentrale Steuerung und Speicherung« an. Während des ersten Abfragezyklus wird wiederum geprüft, daß der
Registerkode des Registers RG 2 in keiner Zeile gespeichert ist. Im nächsten Zyklus wird geprüft, daß
der die Rückfrage einleitende Teilnehmer bereits eine Amtsverbindung hat. Hierfür ist das Kennzeichen, daß
er in einer Speicherzeile mit der Verkehrsart VA 01 (Ortsverkehr), VA 02 (nationaler Fernverkehr) oder
VA 03 (internationaler Fernverkehr) gespeichert ist. Mit bestehender Amtsverbindung — im Beispiel in Zeile 14
angenommen — ist der Teilnehmer rückfrageberechtigt. Er erhält daraufhin nach Prüfung, daß noch keine
Rückfrageverbindung besteht, eine freie Speicherzeile (z. B. Zeile 30) zugeteilt, in die folgende Information
eingespeichert wird:
RT | 1386 |
RK | 002 |
GT | 0000 |
VA | 10 |
Pr | 1 |
Damit wird an Teilnehmer 1386 Wahlaufforderungssignal angeschaltet, und er kann nun, wie bei
Internverkehr beschrieben, eine Internverbindung durch Wahl aufbauen. Auf diese Weise wird Teilnehmer
2640 erreicht.
Mit erreichtem Gesprächszustand ist in Zeile 30 folgender Informationsinhalt gespeichert:
RT
RK
1386
000
000
GT
VA
Pr
2640
10
Zugleich wurde bei der Belegung von Zeile 30 in Zeile 14 zur Kennzeichnung des Rückfragezustandes der
Verkehrsartziffer die Ziffer 1 vorangestellt.
RT | 1386 |
RK | 000 |
GT | 0543 |
VA | 12 |
Pr | 7 |
Damit wurde die Verbindung des Sprechweges von Teilnehmer 1386 zur Amtsübertragung 0543 unterbrochen,
so daß dem Amtsteilnehmer die Mithörmöglichkeit genommen ist. Die Gebührenerfassung läuft davon
unberührt weiter.
Durch erneuten Erdtastendruck kann Teilnehmer 1386 aus der Rückfrage austreten und über Zeile 14 die
Verbindung mit dem Amtsteilnehmer wieder aufnehmen. In Zeile 30 steht dann folgende Information:
RT | 0000 |
RK | 000 |
GT | 2640 |
VA | 00 |
Pr | 8 |
In Zeile 14 wird mit dem Teilauslösen der Zeile 30 die Verkehrsart korrigiert:
RT | 1386 |
RK | 000 |
GT | 0543 |
VA | 02 |
Pr | 7 |
to Will dagegen der rückfragende Teilnehmer das Gespräch zum rückgefragten Teilnehmer weiterleiten
(»Umlegen«), so muß er an Stelle des zweiten Erdtastendrucks den Hörer auflegen. Da in der
Verkehrsartspalte ein Rückfragekennzeichen enthalten ist (erste Ziffer 1), wird das Auslösen — wie es beim
Internverkehr beschrieben wurde — verhindert. Statt dessen werden aus Zeile 30 (im Beispiel »Rückfragezeile«)
die Adressen von GTund RT'in den Sonderspeicher der »zentralen Steuerung und Speicherung« übernommen,
und danach wird Zeile 30 freigeschaltet.
Während des nächsten Abtastzyklus wird die Adresse des GT in der bereits geschilderten Weise darauf
bo überprüft, ob — im Beispiel — Teilnehmer 2640
amtsberechtigt ist. Im darauffolgenden Abtastzyklus wird — sofern die Amtsberechtigung des TIn 2640
bestätigt wurde — über die Adresse des RT im Sonderspeicher die zugehörige Speicherzeile mit dem
b5 Amtsverkehr durch Koinzidenzprüfung ermittelt. Im
Beispiel ist dies Zeile 14. Dort wird die koinzidierende Adresse gelöscht (im Beispiel 1386) und dafür die
Adresse des CTeingegeben und das Rückfragekennzei-
RT | 0000 |
RK | 000 |
GT | 0000 |
VA | 00 |
Pr | 0 |
chen in der Verkehrsartkennspalte getilgt. Zeile 14 enthält damit folgende Information:
RT | 2640 |
RK | 000 |
GT | 0543 |
VA | 02 |
Pr | 7 |
Der Umlegevorgang ist abgeschlossen.
Bei ankommenden Amtsbelegungen wird beispielsweise in die Verkehrsartspalte die Kodekombination
VA 07 eingegeben, daraufhin werden Programme für Durchwahlverkehr und Platzzuteilung abgeleitet, die
den geordneten Verbindungsaufbau ermöglichen. Bei Durchwahl ist der Verbindungsaufbau dem des Internverkehrs
ähnlich, bei Zuteilung durch einen Bedienungsplatz läuft ein Programm ab, das dem des Rückfrageverkehrs
verwandt ist. Auch ohne detaillierte Schilderung des Programmablaufs in diesen Fällen kann sich der
Fachmann die möglichen Vorgänge ableiten.
Die Funktion des »Berechtigungs- und Nummernspeichers« möge an Hand des folgenden Beispiels einer
Kurzwahl erläutert werden. Es werde angenommen, daß für bestimmte Teilnehmer innerhalb der Nebenstelle
Kurzwahlnummern zur Verfugung stehen, die diese Teilnehmer beispielsweise mit den Vertretungen des
Unternehmens in entfernten Städten, mit Lieferanten usw. verbinden. Eine solche Einrichtung hat den Vorteil,
daß die zur Kurzwahl berechtigten Teilnehmeranschlüsse bedingt Zugang in die Fernwahlebene haben, soweit
dies im unmittelbaren Interesse des Unternehmens liegt.
Im »Berechtigungs- und Nummernspeicher« sind die Rufnummern aller auf diese Weise erreichbaren
Fernsprechhauptanschlüsse nach Kodenummern geordnet eingespeichert. Beispielsweise möge der Kodenummer
47 Hauptanschluß 0711-254639 zugeordnet sein. Will nun der Fernsprechteilnehmer in der Nebenstelle
2173 den Hauptanschluß 0711-254639 erreichen, ohne SWFD-berechtigt zu sein, so wählt er nach einer
Verkehrsausscheidungsziffer die Kodenummer 47 und wird daraufhin mit dem Hauptanschluß verbunden. An
einem Beispiel werden die entsprechenden Steuervorgänge in der Vermittlung geschildert.
Mit dem Aushängen erhält Teilnehmer 2173 ein Register — z. B. RG 4 — und eine Speicherzeile — z. B.
Zeile 7 — in der »zentralen Steuerung und Speicherung« zugeteilt. Der Zeileninhalt in Zeile 7 ist:
RT | 2173 |
RK | 004 |
GT | 0000 |
VA | 00 |
Pr | 1 |
Dem Teilnehmer wird Wahlaufforderung gegeben. Nunmehr wählt der Teilnehmer die Verkehrsausscheidungsziffer
— z. B. 8 — und erhält damit eine Amtsleitung wie bereits geschildert. Zuvor werden
Amtsberechtigung über Berechtigungsabtaster und Kurzwahlberechtigung im Berechtigungs- und Nummernspeicher
geprüft. Die Kurzwahlberechtigung wird über einen Kreuzschienenverteiler zum Taktzeitpunkt
des rufenden Teilnehmers in allgemein bekannter Weise ermittelt. Liegen beide Berechtigungen vor, so wird die
Eingabe in Zeile 7 des Speichers in der »zentralen Steuerung und Speicherung« freigegeben und beispielsweise
Amtsleitung 0234 angeschaltet:
RT | 2173 |
RK | 000 |
GT | 0234 |
VA | 08 |
Pr | 7 |
Mit der Verkehrsart VA 08 ist gekennzeichnet, daß der Teilnehmer eine Kurzwahladresse wählen möchte.
Durch Wahl der Nummer 47 wird vom »Berechtigungsund Nummernspeicher« her die zugeordnete Teilnehmernummer
0711-254639 an die Amtsvermittlung über Leitung 0234 gegeben und die Verbindung hergestellt.
In ähnlicher Weise wird die Anschaltung eines Zahlengebers realisiert. In einem solchen Falle werden
die gewählten Ziffern in eine freie Speicherzeile des »Berechtigungs- und Nummernspeichers« gegeben und
dann zum Amt hin übertragen. Völlig analog hierzu erfolgt die Umsetzung von einer Wahlart zur anderen,
falls innerhalb der Nebenstellenanlage z. B. Tastwahl eingesetzt wird, zum Amt aber durch Nummernscheibenimpulse
gewählt werden soll.
In Amtsvermittlungen kann darüber hinaus der »Berechtigungs- und Nummernspeicher« in einfacher
Weise als Einrichtung für die Leitweglenkung und den Fernsprechauftragsdienst eingesetzt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
130 230/3
Claims (1)
- Patentanspruch:Schaltungsanordnung für eine Vermittlungsanlage mit taktweiser Steuerung, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlage, bei der die Betriebszustände der Teilnehmerschaltungen und Anschlußeinheiten in einem eine Anzahl von Steuertakten aufweisenden ersten Zyklus taktweise nacheinander abgetastet und das jeweilige Abtastergebnis mit dem in einem Frei-Besetzt-Speicher gespeicherten Ergebnis des unmittelbar vorangegangenen Abtastzyklus verglichen wird und nur bei Änderung des Betriebszustandes ein Register-Zutei'er ein freies Register zwecks Aufnahme der Verbindungsdaten und deren schrittweiser Weitergabe über eine Register-Übergabe an eine Verbindungswegsteuerung bereitstellt, wobei die Verbindungswegsteuerung einen Verbindungsspeicher aufweist, welcher je gleichzeitig möglicher Verbindung einen Speicherplatz für die Speicherung der Adressen des rufenden und des gerufenen Teilnehmers und von ähnlichen für den Verbindungsaufbau oder -abbau notwendigen oder zweckmäßigen Daten enthält, dessen Inhalt in einem zweiten Zyklus von Steuertakten aus dem Verbindungsspeicher taktweise nacheinander ausgelesen und über eine Decodierung in Form von Steuerbefehlen für die Durchschaltung der Sprech- und Signaltonwege im zweiten Zyklus taktweise wieder ausgegeben wird, die unmittelbar das zeitmultiplexe (zyklische) Durchschalten der betreffenden Verbindungswege bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem Takt eines der zweiten Zyklen von Steuertakten aus dem Verbindungsspeicher ausgeschriebene Speicherinhalt im unmittelbar darauffolgenden Takt desselben Zyklus in aktualisierter Form wieder eingeschrieben wird.Wählvermittlungseinrichtungen der Nachrichtentechnik sind üblicherweise mit elektromagnetisch gesteuerten Bauelementen ausgerüstet, die sowohl logische als auch verbindungstechnische Funktionen ausüben. In neuerer Zeit werden in steigendem Umfang auch elektronische Schaltmittel eingesetzt, wobei diese vorzugsweise die logischen Funktionen innerhalb einer Wählvermittlung übernehmen. Bei diesen neuzeitlichen Vermittlungen sind jedoch meist die aus der klassischen Vermittlungstechnik bekannten Funktionsgruppen, wie z. B. Verbindungssätze, Teilnehmerschaltungen u. ä., als in sich autarke Gebilde erhalten geblieben. Dementsprechend sind solche Vermittlungen relativ aufwendig, ganz davon abgesehen, daß die Arbeitsgeschwindigkeit der elektronischen Schaltmittel nicht voll genutzt wird. Auch der Versuch, den Nachrichtenpfad mit elektronischen Schaltmitteln auszurüsten, wurde bereits mehrfach unternommen. Seit längerer Zeit wird schon die Möglichkeit diskutiert, die bestehenden Vermittlungseinrichtungen durch zeitmultiplex gesteuerte Systeme zu ersetzen, die einen höheren Zentralisierungsgrad der Steuereinrichtung erlauben. Bei diesen Systemen werden die Zustände der Teilnehmerschaltungen und Anschlußeinheiten in der Regel zentral abgetastet. Ebenfalls zentral erfolgt die Ansteuerung der zeitmultiplexen Sprechwegeschalter.Aus der DE-AS 11 40 240 sowie aus der Siemens Zeitschrift, 37 (1963), Heft 1, S. 16 bis 19 und 37 (1963) Heft 2, S. 61 bis 67, ist es bekannt, in einem Zyklus erster Art die Teilnehmer abzutasten und in einem Zyklus zweiter Art Informationen eines gleichzeitig als • Arbeitsspeicher dienenden Verbindungsspeichers taktweise auszulesen. Dabei ist eine zeitmultiplexe Durchschaltung von Verbindungen nur während Zeitphasen möglich, die außerhalb der Abtastzeiten der Teilnehmer bzw. der Zugriffszeiten der Steuerung zu den Verbindungsspeichern liegen.Aus der DE-AS 11 90 999 ist es weiterhin bekannt, aus einem ersten Abtastzyklus gewonnene Teilnehmerinformationen mittels Zwischenspeicherung in Registern in einem zweiten Zyklus an die Verbindungssteuerung zu übertragen.Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch die Teilnehmerabtastung gewonnenen Informationen möglichst schnell in den Verbindungsspeicher zu übertragen und die dort bereits eingeschriebenen Informationen schnell aktualisieren zu können.Die Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.Die Erfindung erzielt den Vorteil, daß bereits während des taktweisen, der Verbindungsdurchschaltung dienenden Auslesens des Verbindungsspeichers neue, geänderte Verbindungsinformationen in diesen eingeschrieben werden können. Gesonderte Taktzeiten zur Durchführung dieser Vorgänge innerhalb dieses Zyklus brauchen nicht eigens reserviert zu werden.Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigtBild 1 das Blockschaltbild einer Zeitmultiplex-Fernsprechvermittlungsanlage, mit Abtastersteuerung der Teilnehmer und zentraler Steuerung und Speicherung,B i I d 2 den Funktionsplan des zentralen Speichers.Zunächst werden an Hand von BiIdI die Baugruppen der Vermittlungseinrichtung und danach die Arbeitsweise der Steuerung des Verbindungsaufund -abbaues der erfindungsgemäßen Anordnung beschrieben.Die Teilnehmer TX bis Tn sind mit den zugeordneten Teilnehmerschaltungen TSX bis TS π am Hauptverteiler VH angeschlossen. Die Teilnehmerschaltungen enthalten Einrichtungen zur Speisung der Teilnehmerschleife und zur Erkennung zumindest der statischen Teilnehmerzustände »frei«, »besetzt« und »Erdtaste betätigt«. Darüber hinaus wird innerhalb der Teilnehmerschaltung in der Regel die Möglichkeit vorgesehen, bestimmte Berechtigungen, beispielsweise »nicht amtsberechtigt«, »halbamtsberechtigt« und »vollamtsberechtigt« einzustellen. Jede beliebige Teilnehmerschaltung kann weiterhin durch Zufügen entsprechender Anpassungselemente derart ausgebaut werden, daß an Stelle eines Teilnehmers eine Amts- oder Querverbindungsleitung oder ein Bedienungsplatz angeschlossen werden (AUeX.. .AUeyund PIX... PIz).Die Nachrichtenpfade der Teilnehmer bzw. der weiterführenden Leitungen (z. B. Amtsleitungen) sind von den Teilnehmerschaltungen aus mit dem Koppelnetz verbunden, das wahlweise mit Relais oder mit im Zeitvielfach steuerbaren elektronischen Schaltmitteln bestückt werden kann. In diesem Koppelnetz können die Sprechpfade der η an die Vermittlungsstelle angeschlossenen Teilnehmer auf Grund von entsprechenden Steuerbefehlen miteinander verbunden werden. Auch die Anschaltung von Ruf- und Signaltönen an bestimmte Teilnehmer erfolgt im Koppelnetz.
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-
1966
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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