DE2641872A1 - Verfahren zum bereiten von rotem most aus roter traubenmaische, wobei die maische zur farbstoffgewinnung ausgelaugt wird - Google Patents

Verfahren zum bereiten von rotem most aus roter traubenmaische, wobei die maische zur farbstoffgewinnung ausgelaugt wird

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DE2641872A1 DE19762641872 DE2641872A DE2641872A1 DE 2641872 A1 DE2641872 A1 DE 2641872A1 DE 19762641872 DE19762641872 DE 19762641872 DE 2641872 A DE2641872 A DE 2641872A DE 2641872 A1 DE2641872 A1 DE 2641872A1
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Description

  • Verfahren zum Bereiten von rotem Most aus roter Traubemnaische,
  • wobei die Maische zur Farbstoffgewiunung ausgelaugt wird Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Bei der Rotweingewinnung ist es üblich, die zur Mostgewinnung bestimmte Maische zur Farbstoffgewinnung einer Wärmebehandlung zu unterziehen, wie aus dem Beitrag "Bin wirtschaftliches Verfahren zur Kurzhocherhitzung von Rotweinmaische" erschienen ill "DER DEUTSCTIE 1EINBAU" 27/1974, S. 1040 - 1044, hervorgeht. Diese Wärmebehandlung bewirkt das Lösen und Austreten der Farb- und Gerbstoffe aus den Beerenhülsenzellen. Bei der Behandlung hat man festgestellt, daß mit zunehmender Erhitzung der Maische die Farbstoffausbeute steigt, doch wird dadurch, daß mit zunehmender Erhitzung auch die farbschädigenden Oxydasen aktiviert werden, die auch durch die Kurzhocherhitzung nur teilweise zu Inaktivieren sind, nur ein Teil der gelösten Farbstoffe gewonnen. Des weiteren empfindet man es als nachteilig, daß die umfangreiche AWärmebehandlung, die weder eine optimale Farbausbeute noch allein die Haltbarkeit des Mostes während einer beliebig langen Lagerung sicherstellt sowie zur Durchführung eine aufwendige Apparatur erfordert, gerade in die Kelter- bzw. Preßsaison fällt, die für jeden weintraubenverarbeitenden Betrieb eine Arbeitsspitze darstellt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Bereiten von rotem Most aus roter Traubenmaische anzugeben, das ohne Wärmebehandlung der Maische zur Farbstoffgewinnung auskommt, das eine größere Farbstoffausbeute gestattet, das bei der Bereitung geringe Anforderungen an die Lagerbehältnisse sowie das Kelterpersonal stellt und einen Most liefert, der sowohl für ein Gärverfahren als auch für ein Saftherstellungsverfahren geeignet ist.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß man die Maische zum Auslaugen stummschwefelt, nach dem Auslaugen abpreßt und den dabei gewonnenen Most anschließend an das Pressen oder an eine an das Pressen folgende beliebig lange Lagerung teilweise oder gänzlich entschwefelt. Durch diesen von der Erfindung beschrittenen Lösungsweg wird bei der Mostbereitung die Farbstoffauslaugung bei Umgebungstemperatur möglich, da zum Lösen und Austreten der Farbstoffe aus den Beerenhülsenzellen nunmehr die beim Stummschwefeln in die Mai sehe eingebrachte S02 zur Anwendung gelangt. Es ergibt sich dadurch eine höhere Farbstoffausbeute gegenüber den bekannten Wärmebehandlungsverfahren, weil das beim Wärmebehandlungsverfahren durch Erhitzen hervorgerufene Aktivieren der farbschädigenden Oxydasen nicht eintritt. Deshalb wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die Farbstoffausbeute in dem Maße gesteigert, wie sie bei der Wärmebehandlung durch Aktivieren der Oxydasen vermindert wird. Ein weiterer Vorteil, der insbesondere zur Verkürzung der Mostbereitungszeit führt, ist durch die Erfindung dadurch gegeben, daß mit dem Stummschwefeln zum Auslaugen auch das llaltbarmachen gegen mikrobiologischen Verderb für den nach dem Auslaugen gewonnenen Most erfolgt, damit dieser beliebig lange in eine Lagereinrichtung eingelagert werden kann, ohne daß diese oder der Most Sterilisationsmaßnahmen zu unterziehen ist.
  • Diese sind jedoch für die Lagerung des nach der üblichen Wärmebehandlung gewonnenen Mostes vorzusehen. Somit entfallen die Sterilisationsmaßnahmen und der damit verbundene Zeitaufwand durch das erfindungsgemäße Verfahren. Auch wird die Mostbereitung durch Wegfall der Wärmebehandlung wesentlich vereinfacht, da sowohl Bedienung und Wartung der für die Wärmebehandlung erforderlichen, sehr aufwendigen Einrichtung als auch das Sterilisieren der Mostlagerungseinrichtung für eine sich an die Mostgewinnung anschließende beliebig lange Lagerung entfällt.
  • Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Verfahrensweise der Erfindung wird darin gesehen, daß man zum Stummschwefeln eine Menge von ca. 2000 mg S02 pro Liter Maische verwendet. Diese Menge ist erfindungsgemäß für das Farbstoffauslaugen ausreichend, wenn man zum Auslaugen mindestens eine Stunde vorsieht. Zum Beeinflussen dieser Zeit sowie zum Beeinflussen der bei der Farbstoffauslaugung ebenfalls vonstattengehenden Gerbstoffauslaugung hat es sich gemäß der Erfindung als zweckmäßig erwiesen, daß man die Maische vor dem Stummschwefeln stehen läßt oder vor dem Stehenlassen mit einem Enzym oder einer Enzymkombination versetzt. Gemäß der Erfindung ist es im Hinblick auf den der Mostgewinnung folgenden Entschwefelungsvorgang besonders vorteilhaft, wenn man während der auf den Preßvorgang folgenden Lagerung eine Mostbehandlung durchführt. Auch kann gemäß weitergehender Erfindung der durch das Stummschwefeln bedingte S02-Verbrauch dadurch niedrig gehalten werden, daß man die beim Entschwefeln zurückgewonnene S02 erneut zum Stummschwefeln verwendet. Hierdurch werden Umweltprobleme ausgeschlossen.
  • Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird in weitergehender Ausbildung der Erfindung eine Einrichtung mit einer von einer Traubenverarbeitungseinrichtung abführenden Maischeleitung, die mit einer S02-Eingabestelle versehen ist, vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Maischeleitung an einen zur Farbstoffauslaugung bestimmten Verweilbehälter angeschlossen ist, der einerseits mit einer Entschwefelungseinrichtung über eine vom Behälterboden abführende Mostleitung verbunden ist, die mit einer Eingabestelle versehen und an die in Fließrichtung nach der Eingabe stelle eine Pumpe sowie eine Abscheidevorrichtung eingeschaltet sind und andererseits über eine zum Ableiten der ausgelaugten Maische bestimmte Maischeleitung mit der Beschickungseinrichtung einer Preßvorrichtung in Verbindung steht, die mit ihrer Mostauffangvorrichtung über eine Preßmostleitung an die Eingabestelle der Mostleitung angeschlossen ist, wobei die Maischeleitung,die Mostleitung und die Maischefür die ausgelaugte Maische leitungVuber Jewelseipgan an den Verweilbe an- und abschaltbar sind. Für eine nach dem Pressen erfolgende Mostlagerung ist es gemäß der Erfindung erforderlich, daß an die Mostleitung unter Zwischenschaltung von Dreiwegeventilen eine die Pumpe umgehende Leitung angeschlossen ist, in die ein Lagerbehälter zwischengeschaltet ist. Damit Umweltprobleme ausgeschlossen werden, ist es gemäß weitergehender Erfindung erforderlich, daß'die Entschwefelungseinrichtung mit der Dosiervorrichtung für SO2 über eine Leitung verbunden wird.
  • Weitergehend wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das vor dem Stummschwefeln das Stehenlassen der Maische und gegebenenfalls vor dem Stehenlassen das Zudosieren vön einem Enzym oder einer Enzymkombination vorsieht, eine Einrichtung mit einer von einer Traubenverarbeitungseinrichtung abführenden mit einer Eingabestelle versehenen Maischeleitung vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Maischeleitung an einen zur larbstoffauslaugung bestimmten Verweilbehälter angeschlossen ist, der mit einem an eine Dosiervorrichtung für S02 angeschlossenen Rührwerk versehen ist und der einerseits mit einer Entschwefelungseinrichtung über eine vom Behälterboden abführende Mostleitung verbunden ist, die mit einer Eingabestelle versehen und an die in Fließrichtung nach der Eingabestelle eine Pumpe sowie eine Abscheidevorrichtung eingeschaltet sind und andererseits über eine zum Ableiten der ausgelaugten Maische bestimmte Maischeleitung mit der Beschickungseinrichtung einer Preßvorrichtung in Verbindung steht, die mit ihrer Mostauffangvorrichtung über eine Preßmostleitung an die Eingabestelle der Mostleitung angeschlossen ist, wobei die Maischeleitung, die Mostleitung und die Maischeleitungfür die ausgelaugte Maische an den Verweilbehälter an- und abschaltbar sind. Zum Versetzen der Maische mit einem Enzym oder einer Enzymkombination sieht die Erfindung vor, daß an die Eingabestelle der Maischeleitung eine Dosiereinrichtung für ein Enzym oder eine Enzymkombination angeschlossen ist. Des weiteren ist gemäß der Erfindung zur erneuten Verwendung des bei der Entschwefelung zurückgewonnenen S02 vorgesehen, daß die Entschwefelungseinrichtung mit der Dosiervorrichtung für SO2 über eine Leitung verbunden ist.
  • Anoh gehört zur Erfindung die Anwendung des nach erfindungsgemäßen Verfahren und Einrichtung bestehenden Mostes zum Bereiten von Rotwein, Süßreserve, Traubensaft, Halb- und Vollkonzentrat.
  • Weitere Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen und der Beschreibung der nachfolgenden Ausführungsbeispiele zu entnehmen, die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind.
  • Es zeigen: Fig. 1 eine Mostbereitungseinrichtung zur unmittelbaren Entschwefelung des gepreßten Mostes, Fig. 2 eine Mostbereitungseinrichtung zum Entschwefeln des gepreßten Mostes nach liner Lagerung, Fig. 3 eine Mostbereitungseinriditung nach Fig. 1 mit besonderer Ausbildung des Verweilbehälters.
  • Eine Einrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht, wie aus Fig. 1 ersichtlich, aus einem Verweilbehälter 10, an den eine von einer nicht näher dargestellten Traubenverarbeitungseinrichtung abführende mit einer Eingabestelle 11 für S02 versehene Maischeleitung 12 angeschlossen ist, einer vom Boden des Verweilbehälters 10 abführenden, mit einer Eingabestelle 14 für Preßmost ausgestatteten zu einem nicht näher dargestellten Lagerbehälter führenden Mostleitung 13, in die nach der Eingabestelle 14 eine Pumpe 15, eine Abscheidevorrichtung 16 sowie eine Entschwefelungseinrichtung 17 eingeschaltet sind und einer Preßvorrichtung 18, deren Beschickungsvorrichtung 19 über eine Maischeleitung 20 mit zwischengeschalteter Maischepumpe 21 an den Verweilbehälter 10 und deren Mostauffangvorrichtung 22 mit einer Preßmostleitung 23 an die Eingabestelle 14 der Mostleitung 13 angeschlossen sind.
  • Eine Verbindungsleitung 24, die die Entschwefelungseinrichtung 17 mit einer an die S02-Eingabestelle 11 angeschlossenen Dosiervorrichtung 25 für S02 verbindet, ist für den Fall vorgesehen, daß die zurückgewonnene SO2 erneut zur Stummschwefelung Verwendung finden soll. Des weiteren ist in die Maischeleitung 12 ein Absperrorgan 26, in die Mostleitung 13 ein Absperrorgan 27 und in die Maischeleitung 20 ein Absperrorgan 28 eingesetzt sowie auf dem Behälter 10 ein Be- und Entlüftungsventil 29 angebracht, an das gegebenenfalls eine Inertgasquelle anschließbar ist. Mittels der angeschlossenen Inertgasquelle kann gegebenenfalls über der Maische im Verweilbehälter eine Schutzgasatmosphäre geschaffen werden, die die Maische vor dem Einfluß des Luftsauerstoffes schützt. Auch kann zur intensiveren Auslaugung der Behälter 10 mit einem Rührwerk versehen sein.
  • Bei dieser Einrichtung wird, nachdem die Absperrorgane 27 28 geschlossen und das Absperrorgan 26 sowie das Ventil 29 geöffnet sind, die von der Traubenverarbeitungseinrichtung bei Umgebungstemperatur gewonnene Maische über die Maischeleitung 12 dem Verweilbehälter 10 zugeleitet. Dabei dosiert die Dosiereinrichtung 25 über die Eingabestelle 11 in den fließenden Maischestrom die zum Stummschwefeln der Maische erforderliche Menge von 2000 mg S02 pro Liter Maische. Nachdem der Behälter 10 mit der Maische angefüllt ist, wird das Absperrorgan 26 geschlossen. Nunmehr verbleibt die stummgeschwefelte Maische eine zur Lösung und zum Austritt der Farbstoffe aus den Beerenhülsenzellen erforderliche Verweilzeit von mindestens einer Stunde in dem Behälter 10. Nach Ablauf dieser Zeit wird dem Behälter 10 nach Öffnen des Absperrorgans 27 zunächst der Mostvorlauf mittels der Pumpe 15 entnommen und über die Mostleitung 13 der Abscheidevorrichtung 16 und danach der Entschwefelungseinrichtung 14 zugeführt. Dabei kann die Abscheidevorrichtung 16, die zum Klären des Mostes dient, eine Zentri -Puge, eine Filtereinrichtung oder ein Absetzbehälter sein.
  • Anschließend an die Mostvorlaufentnahme erfolgt die Entnahme der ausgelaugten Maische. Hierzu gelangt nach Schließen des Absperrorgans 27 und Öffnen des Absperrorgans 28 die Pumpe 21 zur Anwendung, die die Maische über die Leitung 20 der Beschickungsvorrichtung 19 der Preßvorrichtung 18 zuführt. Der abgepreßte Most, der sich in der Auffangvorrichtung 22 der Preßvorrichtung 18 sammelt, wird über die Leitung 23 und die Eingabestelle 14 von der Pumpe 15 angesaugt und sodann in der Weise über die Leitung 13 der Entschwefelungseinrichtung 17 zugeleitet, wie für den Vorlaufmost vorgesehen. Kann allein durch Falldruck die ausgelaugte Maische aus dem Behälter 10 in die Beschickungsvorrichtung 19 gelangen, so entfällt die Pumpe 21. Der teilweise oder gänzlich entschwefelte Most verläßt die Entschwefelungseinrichtung 17 über die Leitung 13 und gelangt anschließend in nicht näher dargestellte Behältnisse, in denen Vorlaufmost und Preßmost gemeinsam oder unabhängig voneinander gelagert werden können. Diesen kann der Most sodann zur weiteren Verarbeitung, insbesondere zur Fruchtsaft- und SüBreserveherstellung sowie zur Weinbereitung entnommen werden.
  • Die Einrichtung nach der Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen nach der Fig. 1 im wesentlichen durch eine die Pumpe 15 umgehende Leitung 30, in die ein Lagerbehälter 31 eingeschaltet ist. Die Umgehungsleitung 30 ist vor der Pumpe 15 mit einem Dreiwegeventil 32 und nach der Pumpe 15 ebenfalls mit einem Dreiwegeventil 33 an die Mostleitung 13 angeschlossen. Soll nun der Vorlaufmost und der Preßmost vor der Entschwefelung eine längere Zeit gelagert werden, was insbesondere während der Kelter- bzw. Preßsaison sehr erwünscht ist, dann ist vor dem Füllen des Behälters 31 und zwar vor Beginn des Mostvorlaufes und vor der Maischepressung die Entschwefelungseinrichtung 17 außer Betrieb zu setzen und einerseits das Ventil 32 derart zu schalten, daß kein Durchgang von der Mostleitung 14 zur Umgehungleitung 30, jedoch Durchgang von der Mostleitung 13 zur Pumpe 15 besteht und andererseits das Ventil 33 in eine Stellung zu schalten, in der Durchgang von der Mostleitung 13 zur Umgehungsleitung 30, jedoch kein Durchgang von der Mostleitung 13 zur Abscheidevorrichtung 16 besteht. Nach dem Füllen des Behälters 30 werden die Ventile 32 und 33 derart geschaltet, daß kein Durchgang mehr von der Mostleitung 13 zur Umgehungsleitung 30 vorhanden ist. Nunmehr kann der Most im Behälter 26 lagern und den verschiedensten Behandlungsmethoden ausgesetzt werden, z.B. einem Schönuiigs- oder Klärverfahren. Soll der Most nach seiner Lagerung der Entschwefelungseinrichtung 17 zugeführt werden, dann ist einerseits das Ventil 32 derart zu schalten, daß Durchgang von der Umgehungsleitung 30 zur Pumpe 15, jedoch kein Durchgang von der Umgehungsleitung 30 zur Leitung 13 in Richtung zur Eingabestellz 14 besteht und andererseits das Ventil 33 iii eine Stellung zu schalten, bei der Durchgang von der Pumpe 15 zur Abscheidevorrichtung 16, jedoch kein Durchgang von der Leitung 13 zur Umgehungsleitung 30 besteht. Für den Fall, daß ein abgepreßter Most ohne vorhergehende Lagerung sofort entschwefelt werden muß, sind Ventil 32 und 33 derart zu schalten daß freier Durchgang für die Leitung 13, jedoch keine Verbindung von der Mostleitung 13 zur Umgehungsleitung 30 besteht; des weiteren ist die Entschwefelungseinrichtung 17 in Betrieb zu nehmen. Bei genereller Verwendung des Verweilbehälters 31 zum Klären des Mostes für den nachfolgenden Entschwefelungsvorgang kann auf die Abscheidevorrichtung 16 verzichtet werden.
  • Ferner unterscheidet sich die Einrichtung nach Fig. 3 von derjenigen nach Fig. 1 nur dadurch, daß einerseits statt der S02-Dosiervorrichtung 25 eine Dosiervorrichtung 34 für ein Enzym oder eine Enzymkombination an die Eingabestelle 11 angeschlossen ist und andererseits der Verweilbehälter 10 mit einem langsam laufenden Rührwerk 35 versehen ist, das mit der S02-Dosiervorrichtung 25 in Verbindung steht.
  • Bei dieser Einrichtung nach Fig. 3 wird, nachdem die Absperrorgane 27, 28 geschlossen und das Absperrorgan 26 sowie das Ventil 29 geöffnet sind, die von der Traubenverarbeitungseinrichtung bei Umgebungstemperatur gewonnene Maische über die Maischeleitung 12 dem Verweilbehälter 10 zugeleitet. Nun verbleibt die Maische in dem Behälter 10, nachdem er gefüllt und das Absperrorgan 26 geschlossen ist, eine kurze Zeit, damit der Zellverband der Beeten durch mosteigene Enzyme bereits vor der Auslaugung aufgeschlossen wird. Dieser AufschlieBvorgang kann noch durch ein Enzym oder eine Enzymkombination unterstützt werden, die mittels der Dosiereinrichtung 34 über die Eingabestelle 11 in den fließenden Maischestrom einzudosieren ist. Sodann werden das Rührwerk 35 und die Dosiervorrichtung 25 so lange eingeschaltet, bis der Maische soviel S02 zudosiert ist, daß in der Maische alle biochemischen Vorgänge unterbunden sind. Die zudosierte S02 Menge kann durch das vorangegangene Aufschließen gegebenenfalls unter 2000 mg pro Liter Maische liegen. Nunmehr verbleibt im Behälter 10 die stummgeschwefelte Maische eine zur Lösung und zum Austritt der Farbstoffe aus den Beerenhülsenzellen erforderliche Verweilzeit, die eine Stunde betragen kann. Nach Ablauf dieser Zeit wird dem Behälter 10 nach Öffnen des Absperrorgans 27 zunächst der Mostvorlauf mittels der Pumpe 15 entnommen und über die Mostleitung 13 der Abscheidevorrichtung 16 und danach der Entschwfelungseinrichtung 14 zugeführt. Anschließend an die Mostvorlaufentnahme erfolgt die Entnahme der ausgelaugten Maische.
  • Hierzu gelangt nach Schließen des Absperrorgans 27 und Öffnen des Absperrorgans 28 die Pumpe 21 zur Anwendung, die die Maische über die Leitung 20 der Beschickungsvorrichtung 19 der Preßvorrichtung 18 zuführt. Der abgepreßte Most, der sich in der ßuffàngvorrichtung 22 der Preßvorrichtung 18 sammelt, wird über die Leitung 23 und die Eingabestelle 14 von der Pumpe 15 angesaugt und sodann in der Weise über die Leitung 13 der Entschwefelungseinrichtung 17 zugeleitet, wie für den Vorlaufmost vorgesehen. Kann allein durch Falldruck die ausgelaugte Maische aus dem Behälter 10 in die Beschickungsvorrichtung 19 gelangen, so entfällt die Pumpe 21. Der teilweise oder gänzlich entschwefelte Most verläßt die Entschwefelungseinrichtung 17 über die Leitung 13 und gelangt in die nicht näher dargestellten Behältnisse, in denen Vorlaufmost und Preßmost gemeinsam oder unabhängig voneinander gelagert werden können. Diesen kann der Most sodann zur weiteren Verarbeitung, insbesondere zur Fruchtsaft- und Süßreserveherstellung sowie zur Weinbereitung entnommen werden. Ferner ist gemäß der Erfindung die für die Einrichtung nach Fig. 2 vorgesehene Umgehungsleitung 30 mit zwischengeschaltetem Lagerbehälter 31 auch für die Einrichtung nach Fig. 3 zu verwenden, falls der stummgeschwefelte Most vor dem Entschwefeln ebenfalls beliebig lange gelagert werden soll. Auch kann es zweckmäßig sein, den Behälter 10 zumindest während des Befüllens und des Stehenlassens der Maische über das Ventil 29 an die nicht näher dargestellte Inertgasquelle anzuschließen.
  • Patentansprüche2

Claims (14)

  1. Patentansprüche: 1.) Verfahren zum Bereiten von rotem Most aus roter Traubenmaische, wobei die Maische zur Farbstoffgewinnung ausgelaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Maische zum Auslaugen stumnisciiwefelt, nach dem Auslaugen abpresst und den dabei gewonnenen Most anschließend an das Pressen oder an eine an das pressen folgende beliebig lange Lagerung teilweise oder gänzlich entschwefelt.
  2. 2. ) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Stuninischwefeln eine Menge von ca. 2000 mg 502 pro Liter Maische verwendet.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Auslauge;I mindestens eine Stunde vorsieht.
  4. 4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Maische vor dem Stummschwefeln stehen läßt.
  5. 5.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Maische vor dem Stehenlassen mit einem Enzym oder einer Enzymkombination versetzt.
  6. 6.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekermzeichnet, daß man während der auf das Pressen folgenden Lagerung eine Mostbehandlung durchführt.
  7. 7. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mai die beim bntschwefeln zurückgewonnene 2 erneut zum Stu,unschwefeln verwendet.
  8. 8. ) ninriclltung zur Durchführung des Verfahrens nach spruchel1 - 3 mit einer von eimer Traubenverarbeitungseinrichtung abführendeii Maischeleitung, wobei die Malscheleitung mit einer S02-Eingabestelle verseheii ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Maischeleitung (12) an einen zur Farbstoffauslaugung bestimmten Verweilbehälter (10) angeschlossen ist, der einerseits mit einer Entschwefelungseinrichtung über eine vom Behälterboden abführende Mostleitung (13) verbunden ist, die mit einer Eingabestelle (14) versehen und an die in Fließrichtung nach der Eingabestelle (14) eine Pumpe (15) sowie eine Abscheidevorrichtung (16) eingeschaltet sind und andererseits über eine zum Ableiten der ausgelaugten Maische bestimmte Maischeleitung (20) mit der Beschickungseinrichtung (19) einer Preßvorrichtung (18) in Verbindung steht, die mit ihrer Mostauffangvorrichtung (22) über eine Preßmostleituiig (23) an die Eingabestelle (14) der Mostleitung (13) angeschlossen ist, wobei die Maischeleitung (12), die Mostleitung (13) und die Maischeleitung (20) für die ausgelaugte Maische über jeweils ein Absperrorgan (26, 27, 28) an den Verweilbehälter (10) an- und abschaltbar sind.
  9. 9.) Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an die Mostleitung (13) unter Zwischenschaltung von Dreiwegeventilen (32, 33) eine die Pumpe (15) umgehende Leitung (30) angeschlossen ist, in die ein Lagerbehälter (31) zwischengeschaltet ist.
  10. 10.) Einrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Entschwefelungseinrichtung (17) mit der Dosiervorrichtung (25) für S02 über eine Leitung (24) verbunden ist.
  11. 11.) Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 4 und 5 mit einer von einer Traubenverarbeitungs einrichtung abführenden Maischeleitung, wobei die Maischeleitung mit einer ingabestelle versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Maischeleitung (12) an einen zur Farbstoffauslaugung bestimmten Verweilbehälte; 2igeschlossen ist, der mit einem an eine Dosiervorrichtung (25) für SO2 angeschlossenen Rührwerk (35) versehen ist und der einerseits mit einer EntschwefelungseinrichtunW 4 er eine vom Behälterboden abführende Mostleitung (13) verbunden ist, die mit einer Eingabestelle (14) versehen und an die in Fließrichtung nach der Eingabestelle (14) eine Pumpe (15) sowie eine Abscheidevorrichtung (16) eingeschaltet sind und andererseits über eine zum Ableiten der ausgelaugten Maische bestimmte Maischeleitung (20) mit der Beschickungseinrichtung (19) einer Preßvorrichtung (18) in Verbindung steht, die mit ihrer Mostauffangvorrichtung (22) über eine Preßmostleitung (23) an die Eingabestelle (14) der Mostleitung (13) angeschlossen ist, wobei die Maischeleitung (12), die Mostleitung (13) und die Maischeleitung (20) für die ausgelaugte Maische über jeweils ein Absperrorgan (26, 27, 28) an den Verweilbehälter (10) an- und abschaltbar sind.
  12. 12.) Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an die Eingabestelle (11) der Maischeleitung (12) eine Dosiereinricljtung (34) für eine Enzym oder eine Enzymkombination angeschlossen ist.
  13. 13.) Einrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Entschwefelungseinrichtung (17) für SO2 mit der Dosiereinrichtung (25) über eine Leitung (24) verbunden ist.
  14. 14.) Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 13 bereiteten Mostes zum Bereiten von Rotwein, Süßreserve, Traubensaft, Halb- und Vollkonzentrat.
DE19762641872 1976-09-17 1976-09-17 Verfahren zum bereiten von rotem most aus roter traubenmaische, wobei die maische zur farbstoffgewinnung ausgelaugt wird Pending DE2641872A1 (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0096481A1 (de) * 1982-05-17 1983-12-21 United Vintners, Inc. Extraktion und Farbintensivierung von Anthocyaninen aus Tresterpulpe und anderem Material
MD750Z (ro) * 2013-08-05 2014-10-31 Иван ПРИДА Procedeu de fabricare a mustului de struguri extractiv destinat producerii vinului şi procedee de fabricare a vinurilor cu utilizarea acestuia
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MD799Z (ro) * 2013-11-14 2015-02-28 Иван ПРИДА Procedeu de fabricare a mustului de struguri extractiv
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