DE2641387B2 - Verfahren zum Abscheiden einer Glasschicht - Google Patents

Verfahren zum Abscheiden einer Glasschicht

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden einer Glasschicht aus der Gasphase auf ein Substrat, wobei das Substrat in einer Silan, Sauerstoff und ein inertes Trägergas enthaltenden Atmosphäre auf eine w Temperatur erhitzt wird, bei der das Silan oxydiert wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 34 81 781 bekannt und führt dazu, daß sich durch die Oxydation von Silan Siliziumdioxid bildet, das sich als Schicht auf dem Substrat niederschlägt. ή
Glasschichten werden in großem Umfang beim Herstellen von integrierten Halbleiterschaltungen für die verschiedensten Zwecke verwendet, z. B. für Abdeckvorgänge, Diffusionsquellen, Isolatoren, Beschädigungsschutz unterliegenden Materials, Bauteilpassi- «i vierung, Getterung usw. Zu solchen Glasschichten gehören sowohl Siliziumdioxid-(SiO2)Schichten als auch dotierte Siliziumdioxidschichten, wie z. B. Borsilikatglasschichten (enthaltend Bortrioxid, B2O3) und Phosphorsilikatglasschichten (enthaltend Phosphorpentoxid, b5 P2O5). Ein typisches Verfahren zum Abscheiden einer Siliziumdioxidschicht aus der Gasphase auf ein Substrat, zu dem auch das eingangs erwähnte zu rechenen ist, besteht darin, daß das Substrat in einer Silan (SiH4), Sauerstoff und ein inertes Trägergas sowie, falls eine dotierte Siliziumdioxidschicht gewünscht wird, ein Nitrid oder Alkyl eines Dotierstoffes enthaltenden Atmosphäre auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der das Silan zur Bildung von Siliziumdioxid oxydiert wird, das als eine Schicht auf dem Substrat niedergeschlagen wird.
Nach dem Abscheiden stehen derartige Glasschichten im allgemeinen unter Zugspannung. Bei Halbleiterbauteilen, bei denen die Glasschichten auf Metall niedergeschlagen werden, bilden sich häufige Sprünge und Nadellöcher in den Glasschichten, wenn diese Bauteile erwärmt werden. Zum Beispiel werden Siliziumdioxidschichten bei integrierten Schaltungen als Isolierschichten zwischen mehrschichtigen Aluminiumleitern verwendet Nach Erhitzen solcher Siliziumdioxidschichten über ihre Niederschlagstemperatur, z. B. über 4500C, wird die Zugspannung in diesen Schichten noch größer, da das Aluminium sich stärker ausdehnt als das Siliziumdioxid, wodurch zahlreiche Brüche in den Schichten erzeugt werden. Diese Brüche können dazu führen, daß es zwischen den mehrschichtigen Aluminiumverbindungen zu Kurzschlüssen kommt, was zum Ausfall derartiger Bauteile führt Bei Bauteilen, wo Siliziumdioxidschichten auf Aluminium zur Passivierung und zum mechanischen Schutz niedergeschlagen werden, führen solche Brüche dazu, daß Feuchtigkeit an die Aluminiumverbindungen gelangt, wodurch die Korrosion des Aluminiums hervorgerufen wird, die sich fortsetzt, bis die Aluminiumverbindungen vollständig korrodiert sind, was zu offenen Schaltkreisen und zum Ausfall derartiger Bauteile führt.
Es ist festgestellt worden, daß Zugspannungen aus der Gasphase abgeschiedener Glasschichten durch deren Verdichten bei Temperaturen oberhalb der Aufdampftemperatur verringert werden können. Es ist z. B. möglich, Silikatglasschichten hinreichend zu verdichten, indem sie beispielsweise in reinem Stickstoff für ungefähr 15 Minuten auf ungefähr 800° C erhitzt werden. Manchmal ist es jedoch notwendig, Metallkontakte, wie z. B. Aluminiumkontakte, niederzuschlagen, bevor die Glasschicht angebracht wird. Solche Bauteile können ohne Risiko für längere Zeit nicht viel höher als auf 4500C erhitzt werden, da das Aluminium dann mit dem Silizium bei einer Temperatur von ungefähr 575° C (Al-Si-Etektikum) legiert.
Ein anderes Verfahren zum Verdichten einer aufgedampften Silikatglasschicht, bei dem solche hohen Temperaturen vermieden werden, besteht in einem Erwärmen der Glasschicht auf eine Temperatur zwischen ungefähr 400 und 4500C in einer Wasserdampfatmosphäre, die als Katalysator während dieser Dichtebehandlung bei niedriger Temperatur wirkt (vgl. j. electrochem. Soc. 117; 1970/4, S. 568-573 sowie DE-OS 22 24 515).
Die vorerwähnten Verfahren führen dazu, daß sich bei Raumtemperatur die Spannungen in solchen Glasschichten von Zug- in Druckspannungen ändern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe es möglich ist, Glasschinhten aus der Gasphase abzuscheiden, die nach ihrem Niederschlag bei Raumtemperatur und/oder bei Betriebsnenntemperatur unter Druckspannung oder nur geringer Zugspannung stehen, so daß sich irgendwelche zusätzliche Wärmebehandlung erübrigt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre gegen-
über dem normalerweise in dieser Atmosphäre als Folge der Oxydation des Silans vorhandenen (Normalgehalt), gemessen in Mol-%, während des Abscheidens auf das Zwei- bis Fünfzehnfache erhöht wird.
Die Maßnahmen der Erfindung führen zu Glasschichten, die wesentlich weniger zur Rißbildung neigen, so daß irgendwelche Nachbehandlungen, insbesondere Dichtebehandlungen, nicht mehr erforderlich sind.
Nach der Erfindung wird also eine spannungsarme Glasschicht auf ein erhitztes Substrat durch Oxydation gasförmigen Silans unter gezieltem Zufügen von Wasserdampf zur Reaktionsatmosphäre in einer zum Abscheiden aus der Gasphase geeigneten Reaktionskammer (CVD-Kammer) aufgebracht, um den Wasserdampfgenalt der Atmosphäre über den ohnehin sich aus der Oxydation des Silans ergebenden hinaus zu erhöhen. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß ein inertes Trägergas, im vorliegenden Beispiel Stickstoff (N2), durch ein mit Wasser gefülltes Gerät geblasen wird, um den Stickstoff mit Wasserdampf bei Raumtemperatur zu sättigen. Der wasserdampfgesättigte Stickstoff wird dann vom Sättigungsgerät über eine Leitung schließlich in die CVD-Reaktionskammer geleitet Der Wasserdampfgehalt kann auch dadurch erhöht werden, daß der Sauerstoff in ähnlicher Weise durch ein entsprechendes Sättigungsgerät geleitet wird.
Die spannungsarme Glasschicht wird auf das erwärmte Substrat durch Oxydation des gasförmigen Silans in Gegenwart von Sauerstoff gemäß der folgenden Reaktionsgleichung aufgebracht:
SiH4 + 2O2- SiO2 + 2 H2O
Da Wasserdampf eines der Reaktionsprodukte ist, ist es erforderlich, den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre erheblich zu erhöhen, um einen Effekt zu erreichen. Unter der Annahme, daß annähernd 50% des gasförmigen Silans in der CVD-Reaktionskammer oxydiert wird, wird der Wasserdampfgehalt in Mol-% — unter Gleichgewichtsbedingungen — der Atmosphäre in der Kammer um die Faktoren von ungefähr 4, 7,9 oder 15 gegenüber dem Wasserdampfgehalt, wie er normalerweise unter Annahme vor 50% Oxydation des Silans vorhanden ist, gemäß den verschiedenen nachfolgend beschriebenen Beispielen jeweils erhöht. Eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen Maßnahmen zum Durchführen eines Verfahrens zum Abscheiden aus der Gasphase unter Verwendung von gasförmigem Silan, Sauerstoff und einem inerten Trägergas ist in der US-PS 34 81 781 enthalten.
Beispiel 1
Unter Verwendung eines Gerätes, wie es in der genannten Patentschrift beschrieben ist, wird zunächst dafür gesorgt, daß das Gas-System auf die gewünschte Abscheidetemperatur gebracht wird, die im vorliegenden Fall 4500C beträgt. Eine Regeleinrichtung, mit der erreicht wird, daß die verschiedenen Gase in die CVD-Kammer gelangen, wird sodann eingeschaltet, so daß Sauerstoff und Stickstoff mit Wasserdampf gesättigt in das Kammerinnere gelangen. Als nächstes wird das Substrat, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einer 0,14 mm dicken Siliziumscheibe mit (1 H)-Ebenen-Orientierung besteht, auf einen Halter innerhalb der CVD-Kammer gelegt und bis zur Abscheidetemperatur (4500C) erwärmt.
Ais nächstes wird Silan in die CVD-Kammer geleitet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel liefert die Silanquelle 10 Vol.-% Siliziumtetrahydrid (SiH4) in Argon.
Sodann wird eine Siliziumdioxidschicht, im vorliegenden Beispiel mit einer Dicke von ungefähr 1000 nm, auf das Substrat niedergeschlagen, während das Silan durch Sauerstoff oxydiert wird.
■> Die Durchflußgeschwindigkeiten der verschiedenen Bestandteile bei Abscheidetemperatur steuern die Geschwindigkeit, mit der die Siliziumdioxidschicht niedergeschlagen wird. Im beschriebenen Beispiel werden Durchflußgeschwindigkeiten von 6000 cm3/min bei 25°C wasserdampfgesättigtem Stickstoff, 687 cm3/min Sauerstoff und 233 cmVmin 10% SiH4 in Argon verwendet Bei diesen Durchflußgeschwindigkeiten wird der Wasserdampfgehalt in Mo!-% der Atmosphäre 9,2fach erhöht und eine Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 100 nm/min erreicht
Um Vergleichsbedingungen zum Nachweis dafür zu schaffen, daß die Zugbeanspruchung erniedrigt wird, wenn Siliziumdioxidschichten in einer CVD-Kammer bei nennenswerter Erhöhung des Wasserdampfgehalts der Atmosphäre gegenüber dem Wasserdampfgehalt, der normalerweise als Folge der Oxydation des Silans vorhanden ist, niedergeschlagen werden, wird das Abscheiden aus der Gasphase gemäß Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit Ausnahme des zusätzlichen Zuführens von Wasserdampf zur Atmosphäre. Bei Verwendung derselben Durchflußgeschwindigkeiten kann keine spürbare Änderung der Niederschlagsgeschwindigkeit gegenüber der im Beispiel 1 angegebenen festgestellt werden.
J" Beispiel 2
Hierbei wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch die Durchflußgeschwindigkeit der 10% Silan in Argon auf 94 cm3/min reduziert, wodurch der Wasserdampfgehalt
)5 in Mol-% der Atmosphäre auf das 14,5fache gegenüber dem durch die Oxydation des Silans bedingten Normalgehalt erhöht wurde. Durch Ändern der Durchflußgeschwindigkeit des Silans im Argon wurde in diesem Beispiel die Niederschlagsgeschwindigkeit auf ungefähr 35 nm/min verringert.
Um Vergleichswerte zu schaffen, wurde das Abscheideverfahren gemäß Beispiel 2 wiederholt, mit der Ausnahme der zusätzlichen Zugabe von Wasserdampf zur Atmosphäre. Unter Verwendung derselben Durch-
■4) flußgeschwindigkeiten konnte keine Änderung der Niederschlagsgeschwindigkeit gegenüber dem beschriebenen Beispiel 2 festgestellt werden.
Beispiel 3
•jo Hier wurde wiederum gemäß Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß die Abscheidetemperatur auf 350° C herabgesetzt, und die Durchflußgeschwindigkeit des Silan-Argon-Gemisches (10% Silan) auf 425 cmVmin erhöht wurde, wodurch der Wasser-
ri dampfgehalt (Mol-%) der Atmosphäre ungefähr um das 4,15fache gegenüber dem normalerweise aus der Oxydation des Silans vorhandenen gesteigert und die Niederschlagsgeschwindigkeit auf ungefähr 175 nm/min erhöht wurde.
W) Um Vergleichsdaten zu erhalten, wurde das Abscheide-Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt mit der Ausnahme der Zugabe von Wasserdampf zur Atmosphäre.
b.. B e i s ρ i e 1 4
Hierbei wurde gemäß dem Abscheide-Verfahren nach Beispiel 3 vorgegangen mit dem Unterschied, daß die Durchflußgeschwindigkeit des Silan-Argon-Gemi-
sches (10% Silan) auf 233cm3/min reduziert und dadurch der Wasserdampfgehalt (Mol-%) der Atmosphäre um 6,7mal gegenüber dem normalerweise durch die Oxydation des Silans bedingten erhöht und die Niederschlagsgeschwindigkeit auf ungefähr 50nm/min reduziert wurde.
Zum Erhalt von Vergleichsdaten wurde das Abscheide-Verfahren nach Beispiel 4 wiederholt, jedoch ohne die Zugabe von zusätzlichem Wasserdampf zur Atmosphäre.
Damit der Einfluß festgestellt werden konnte, den der erhöhte Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre auf die Reduzierung der Zugbeanspruchungen von gemäß den vorstehenden Beispielen aufgebrachten Siliziumdioxidschichten hat, wurden Dehnungsmessungen bei Raumtemperatur durchgeführt, deren Ergebnisse, ausgedrückt in Pa, in Tabelle I wiedergegeben sind. Bei jedem Beispiel wurde die durch die Zugspannung des Siliziumdioxidfilms hervorgerufene Substratdurchbiegung (ermittelt durch Messen der Verschiebung des Zentrums des kreisförmigen Siliziumscheibchens im Verhältnis zu seinen Kanten) gemessen, und, nach Korrektur im Hinblick auf die Anfangsflachheit des Substrats, die durchschnittliche Belastung in Pa unter Verwendung einer bekannten Formel, die die Beanspruchung als Funktion der Substratbiegung ausgedrückt, ermittelt.
Tabelle I Wasserdampf Niederschlags Beanspruchung
Glasschichten auf Silizium gehalt geschwindigkeit
Erhöhung gegen
über durch
chemische Reaktion (nm pro (xlO» Pa)
bedingten Gehalt Minute)
keine Erhöhung 100 2,8
9,2mal 100 2,4
SiCVSchicht auf Scheibe keine Erhöhung 35 2,7
(Si) von 45O0C 14,5mal 35 1,7
niedergeschlagen keine Erhöhung 175 3,2
4,'5mal 175 2,8
(Si) SiO2-Schicht auf keina Erhöhung 50 2,5
Scheibe von 3500C 6,7mal 50 2,2
niedergeschlagen
Aus Tabelle I geht hervor, daß die Zugspannung in der niedergeschlagenen Siliziumdioxidschicht durch Erhöhen des Wasserdampfgehalts der Atmosphäre in der CVD-Kammer verringert wird. Obwohl die Beanspruchung in diesen Schichten bei gleichzeitiger Abnahme der Niederschlagsgeschwindigkeit reduziert wird, zeigt Tabelle I, daß bei einer durchschnittlichen Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 100 nm/min die Zugsapannung in Siliziumdioxidschichten, die bei ungefähr 4500C niedergeschlagen wurden und eine Dicke von ungefähr 1000 nm besaßen, von 2,8 χ 108 Pa auf 2,4 χ 108 Pa verringert wird durch Erhöhen des Wasserdampfgehaltes (Mol-%) der Atmosphäre um ungefähr 9,2ma! gegenüber dem normalerweise sich durch die Oxydation des Silans ergebenden Gehalt. Bei der gleichen Abscheidetemperatur von ungefär 4500C, jedoch bei einer Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 35 nm/min wird die Zugspannung von 2,7 χ 108 Pa auf 1,7 χ ΙΟ8 Pa verringert durch Erhöhen des WasserdampfgehaUes um einen Faktor von ungefähr 14,5.
Während eine Abscheidetemperatur von 4500C dort zulässig ist, wo Aluminium für das Metallisierungssystem einzusetzen ist, wird im allgemeinen bei der Verwendung von Gold für die Metallisierung eine Abscheidetemperatur von ungefähr 3500C gewählt, da sich das Gold mit Silizium bei Au-Si-Eutektiktemperatur von ungefähr 3700C legiert. Bei Verwendung einer Abscheidetemperatur von ungefähr 3!5O°C wird, wie Tabelle I zeigt, bei einer durchschnittlichen Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 175 nm/min die Zugspannung in den niedergeschlagenen Siliziumdioxidschichten von 3,2 χ 108Pa auf 2,8 :< 108Pa verringert durch Erhöhen des Wasserdampfgehalts (Mol-%)
der Atmosphäre um 4,15mal gegenüber dem sich normal aus der Oxydation des Silans ergebenden Gehalt. Bei derselben Abscheidetemperatur von ungefähr 350° C, jedoch bei einer durchschnittlichen Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 50 nm/min wird die Zugbeanspruchung von 2,5- 108Pa auf 2,2-108Pa verringert durch Erhöhen des Wasserdampfgehalts um ungefähr 6,7mal gegenüber dem Gehalt, der bei der Oxydation von angenommenen 50% des Silans normal vorhanden isi.
Um die Tatsache weiter zu erhärten, daß die Zugbeanspruchung durch Abscheiden von Glasschichten in eine. CVD-Kammer, in der der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre merklich über den normalerweise durch die Oxydation des Silans bedingten angehoben wird, verringert wird, wurden Glasschichten auf ein Substrat mit einem 1 μίτι dicken Aluminium-Testmuster niedergeschlagen. Ein Aluminium-Testmuster (musterförmige Aluminiumschicht auf einem thermisch oxydierten Siliziumscheibchen) wird deshalb verwendet, weil aus der Gasphase auf Aluminium niedergeschlagene Oxidschichten sehr bruchempfindlich sind.
Beispiel 5
Das Abscheiden aus Gasphase wurde gemäß Beispiel 1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Siliziumdioxidschicht auf ein 1 μπι dickes Aluminiumtestmuster niedergeschlagen wurde, das auf einer thermisch oxydierten Siliziumscheibe angeordnet war.
Zum Erhalt von Vergleichsdaten wurde das Abscheideverfahren gemäß Beispiel 5 ohne die Zugabe zusätzlichen Wasserdampfs zur Atmosphäre wiederholt.
Beispiel 6
Hier svurde das Abscheiden aus der Gasphase gemäß Beispiel 2 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Siliziumdioxidschicht auf eine 1 μπι dicke Schicht niedergeschlagenen Aluminiums aufgebracht wurde, die sich als durchgehende Schicht auf einer thermisch oxydierten Siliziumscheibe befand.
Beispiel 7
Es wurde das Abscheiden aus der Gasphase nach Beispiel 5 wiederholt mit der Ausnahme, daß eine 1 μηι dicke Phosphorsilikat-Glasschicht auf ein Aluminium-Testmuster gebracht wurde, indem anstelle der 10%igen Silanmischung eine Gasmischung von 3 Vol.-% Siliziumtetrahydrid (SiH4) und 0,75 Vol.-% Phosphin (PH3) in Argon verwandt wurde, deren Durchflußgeschwindigkeit auf 725 cmVmin erhöht wurde.
Zum Erhalt von Vergleichsdaten wurde das Abschei-
den aus der Gasphase nach Beispiel 7 wiederholt mit de Ausnahme, daß zusätzlicher Wasserdampf der Atmo Sphäre nicht beigegeben wurde.
Nach dem Abscheiden der Glasschichten aus de Gasphase auf die Aluminiumsubstratproben gemäß dei Beispielen 5 bis 7 wurden die Proben in einer heißei (ungefähr 55°C) Aluminium-Ätzflüssigkeit ungefäh 10 min behandelt, um Sprünge in den aufgebrachter Glasschichten zu ermitteln. Die im vorliegender Beispiel benutzte Ätzflüssigkeit bestand aus 10 VoIu menteilen konzentrierter 85°/oiger H3PO4, 1 Volumen teil konzentrierter 70%iger HNO3 und 2 Volumenteiler destillierten Wassers. Jegliche Sprünge oder Löcher it der Glasdeckschicht ermöglichen dem Ätzmittel, zun Aluminium durchzudringen und dies chemisch zi entfernen. Eine anschließende mikroskopische Untersu chung offenbarte die Stellen, an denen sich Brüche ode dergleichen befanden. Die Ergebnisse dieser Untersu chungen der Aluminiumproben sind in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle 11 Wasserdampfgehalt Niederschlags Optische Prüfung Optische Prüfung nach
Wärmenachbehandlung
Glasschichten auf Aluminium geschwindigkeit
Erhöhung gegenüber
durch chemische
Reaktion bedingten
Gehalt (nm pro Minute) Erheblich
Keine Erhöhung 100 Einige Sprünge gesprungen
Einige Sprünge
SiO2-Schicht auf 1 μηι dickem 9,2mal 100 Keine Sprünge Keine Sprünge
Al-Muster bei 4500C 14,5mal 35 Keine Sprünge Einige Sprünge
Keine Erhöhung 100 Keine Sprünge Keine Sprünge
9,2mal 100 Keine Sprünge
Phosphorsilikat-Glasschicht
auf 1 μπι dickem Al-Muster bei
4500C
Mikroskopische Untersuchungen zeigten, daß die Siliziumdioxidproben, die ohne Erhöhung des Wasserdampfgehaltes niedergeschlagen worden waren, einige Sprünge aufwiesen, während die Siliziumdioxidschichten, die in einer Atmosphäre niedergeschlagen worden waren, die einen 9,2 und 14,5mal höheren Wasserdampfgehalt hatten, keine Sprünge aufwiesen. Sowohl die Phosphorsilikatglasproben, die ohne Erhöhung des Wasserdampfgehaltes hergestellt wurden, als auch die Proben, die in Gegenwart zusätzlichen Wasserdampfs niedergeschlagen wurden, hatten keine Sprünge. Dies ist darauf zurückzuführen, daß Phosphorsilikat-Glasschichten niedrigere Eigenzugspannungen nach dem Niederschlag besitzen als Siliziumdioxidschichten, die unter denselben Bedingungen niedergeschlagen werden.
Alle Proben, die auf Aluminium aufgebrachte Glasschichten besaßen, wurden dann einer Wärmenachbehandlung unterworfen, der sich ein nochmaliges Ätzen und eine nochmalige Untersuchung unter dem Mikroskop auf Sprünge anschloß. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle II enthalten. Die mit einer Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 1 nm/min aufgebrachten Siliziumdioxidproben wurden für 1,5 Stunden in Stickstoff nochmais auf 4500C erhitzt, abgekühlt und nochmals für zusätzlich 10 Minuten in heißem Aluminium-Ätzmittel behandelt Mikroskopische Untersuchungen zeigten, daß die Siliziumdioxidproben, die ohne Erhöhung des Wasserdampfgehaltes
aufgebracht worden waren, erhebliche Sprünge aufwie sen, während die Siliziumdioxidproben, die in einei Atmosphäre mit einem ungefähr 9,2mal höherer Wasserdampfgehalt hergestellt waren, nur wenig« Sprünge besaßen. Die mit einer Niederschlagsgeschwin digkeit von ungefähr 35 nm/min in einer Atmosphän mit 4,5mal höherem Wasserdampfgehalt hergestellter Siliziumdioxidproben wurden für 0,5 Stunden ir Stickstoff nochmals auf 4500C erhitzt, abgekühlt unc nochmals geätzt; mikroskopische Untersuchungen zeig ten an diesen Proben keine Sprünge. Die Phosphorsili kat-Glasproben wurden für 10 Minuten nochmals au 525° C erhitzt, abgekühlt und nochmals geätzt. Einigt Sprünge zeigten sich in der Phosphorsilikat-Glasschicht die ohne Erhöhung des Wasserdampfgehaltes herge stellt worden war, während an der Glasprobe, die ii einer Atmosphäre mit einem ungefähr 9,2mal größerei Wasserdampfgehalt aufgebracht worden war, kein< Sprünge entdeckt wurden.
Die in den Tabellen I und II enthaltenen Ergebnisse zeigen, daß unter bestimmten Abscheidebedingungei Glasschichten, und zwar sowohl Silizium-Dioxidschich ten als auch dotierte Silikatglasschichten, die durch die Oxydation von Silan in einer CVD-Kammer aus der Gasphase abgeschieden werden, wobei der Wasser dampfgehalt der Atmosphäre in der Kammer erheblicl über den normal durch die Oxydation des Silans siel ergebenden Gehalt angehoben wird, niedrigere Eigenzugspannungen besitzen als Glasschichten, die ohn«
Erhöhung des Wasserdampfgehaltes aufgebracht werden. Derartige spannungsarme Schichten sind wesentlich widerstandsfähiger gegenüber Sprüngen, so daß das erfindungsgemäße Verfahren für ihren Einsatz bei der Herstellung von Halbleiterbauteilen größere Zuverlässigkeit gewährleistet. Durch Infrarot-Absorptionsspektroskopie von Siliziumdioxid- und Phosphorsilikatglas-Schichten, die in Gegenwart zusätzlichen Wasserdampfs aus der Gasphase abgeschieden worden waren, zeigte sich, daß keine größeren Mengen eingeschlossenen Wassers in der niedergeschlagenen Schichtstruktur vorhanden waren, als sie normalerweise unter den sogenannten »trockenen« (kein zusätzlicher Wasserdampf) Bedingungen beobachtet wurden. Die Analyse der Zusammensetzung der Phosphorsilikatglasschich- |-, ten ergab, daß der Phosphorgehalt unter den »nassen« Abscheidebedingungen nicht merkbar beeinträchtigt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die Maßnahme des zusätzlichen Eingehens von Wasserdampf in die Atmosphäre in der CVD-Kammer noch ein weiterer Vorteil erreicht. Bei der Durchführung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung wird das mit Wasserdampf gesättigte Trägergas, z. B. Stickstoff, in die CVD-Kammer vor Beginn der Zufuhr von Silan (SiH4) gegeben. Durch das Zufügen von Wasserdampf zur Atmosphäre vor Beginn des Silanzustroms vollzieht sich der Anfangsniederschlag der Glasschichten in einer Atmosphäre, die hinsichtlich des Wasserdampfgehaltes annähernd Gleichgewichts- so bedingungen aufweist, anstatt in einer Atmosphäre, die einen darunterliegenden Wasserdampfgehalt besitzt. Durch diese Verfahrensweise wird die Abscheidefläche des Substrats dem Wasserdampf vor Beginn des eigentlichen Abscheideverfahrens ausgesetzt. Als Folge dieser Maßnahme wird die Oberfläche des Substrats, das aus Siliziumdioxid bestehen kann, teilweise wasserhaltig durch die Umwandlung von Sauerstoffbrücken an der Oberfläche in Silanol-Gruppen. Nach dem Beginn des Silanflusses enthält die anfänglich niedergeschlagene Glasschicht dann ebenfalls mehr OH-Gruppen wegen des höheren Dampfgehaltes in der Umgebungsatmosphäre. Folglich wird das Potential für molekulare Anordnungen und für die Bildung von Sauerstoffbrükken-Bindungen zwischen dem Substratoxid und der aufgedampften Glasschicht erheblich gesteigert und die Haftung der Glasschicht am Substrat dadurch verbessert.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Abscheiden von Glasschichten aus der Gasphase, die nach ihrem Aufbringen vergleichsweise niedrige Eigenzugbeanspruchung aufweisen. Derartige spannungsarme Glasschichten sind erheblich weniger anfällig für die Bildung von Rissen, und eine weitere Verdichtungsbehandlung wird grundsätzlich überflüssig. Die Verwendung solcher aus der Gasphase niedergeschlagener Glasschichten bei der Herstellung von Halbleiterbauteilen führt zu höherer Ausbeute und größerer Zuverlässigkeit, insbesondere wenn die Glasschichten als Isolator oder Passivierung eingesetzt werden, da Glasbrüche den Hauptgrund für Bauteilverschlechterung oder -ausfälle darstellen.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Abscheiden einer Glasschicht aus der Gasphase auf ein Substrat, wobei das Substrat in einer Silan, Sauerstoff und ein inertes Trägergas enthaltenden Atmosphäre auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der das Silan oxydiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre gegenüber dem normalerweise in dieser Atmosphäre als Folge der Oxydation des Silans vorhandenen (Normalgehalt), gemessen in Mol-%, während des Abscheidens auf das Zwei- bis Fünfzehnfache erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei ungefähr auf das Vierfache des Normalgehalts erhöhtem Wasserdampfgehalt und einer Abscheidungstemperatur von 3500C und eine Niederschlagsgeschwindigkeit von 175 nm/min erhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei ungefähr auf das Siebenfache des Normalgehalts erhöhtem Wasserdampfgehalt und einer Abscheidungstemperatur von 3500C eine Niederschlagsgeschwindigkeit von 50 nm/min erhalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei auf das ungefähr Neunfache gegenüber dem Normalgehalt erhöhtem Wasserdampfgehalt und einer Abscheidungstemperatur j« von 4500C eine Niederschlagsgeschwindigkeit von 100 nm/min erhalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei gegenüber dem Normalgehalt ungefähr tünfzehnmal größerem Wasserdampfge- j5 halt und einer Abscheidungstemperatur von 4500C eine Niederschlagsgeschwindigkeit von 35 nm/min erhalten wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der 4» Wasserdampf der Atmosphäre vor dem Einleiten des Silans in die Atmosphäre zugesetzt wird.
DE2641387A 1975-12-18 1976-09-15 Verfahren zum Abscheiden einer Glasschicht Expired DE2641387C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
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Publications (3)

Publication Number Publication Date
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DE2641387C3 DE2641387C3 (de) 1979-08-02

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ID=24575370

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