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"Trasse für Fördereinrichtungen mit Hängebahnfahrwerken"
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Die Erfindung betrifft eine Trasse für Fördereinrichtungen mit Hängebahnfahrwerken,
wobei die Tragschiene, die aus ihr gebildeten horizontalen, vertikalen, in Kurven
und Schleifen verlegten Schienenstränge, sowie die dazugehörenden Weichen und Umkehrschleifen
eine besondere Ausbildung erfahren haben.
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Es sind Trassen für Fördereinrichtungen mit Hängebahnfahrwerken bekannt,
deren Schienen für die mit Reibradantrieb ausgerüsteten Fahrwerken aus breitflanschigem
I-profilähnlichem Walzstahl gebildet werden.
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Ausgeführte Anlagen dieser Art haben gezeigt, daß allein schon das
aus breiten Flanschen und einem relativ dünnen Steg zusammengesetzte Profil nicht
optimal ist, daß es bei größeren Fahrgeschwindigkeiten und Belastungen zu Verwindungen
der Tragschiene kommt, daß die Genauigkeit der Stahlwalzprofile unzureichend ist,
die Fahrwerke unruhig und geräuschvoll laufen und die Reib- sowie Tragrollen schnell
verschleißen. Hinzu kommt, daß die außerordentlich schweren Stahlschienen große
Schwierigkeiten bei der Montage verursachen, daß ein befriedigender Schienenstoß
nur durch Schweißung mit anschließendem aufwendigem Verschleifen der Schweißstellen
zu erzielen ist, daß sich einwandfreie Bogenstücke aus dem Walzprofil nicht herstellen
lassen und, daß es schwierig ist genau fluchtende und im Schienenstoß genau übereinstimmende
Weichen, ohne langwierige Nacharbeit an der Baustelle, daraus herzustellen.
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Alle diese Nachteile zu beseitigen hat sich die Erfindung zur Aufgabe
gestellt. Die einzelnen Erfindungsteile und die dazu verwendeten Mittel werden im
nachfolgendem an Hand der Figuren 1 bis 10 beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch das neue Tragschienenprofil
mit den Verbindungselementen am Schienenstoß, Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig.
1, Fig. 3 einen Schienenbogen in Seitenansicht, Fig. 4 einen Schnitt durch die Drehachse
einer Weiche, Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig. 4, Fig. 6 eine Draufsicht auf eine
Weichenkombination bestehend aus vier Einzelweichen, Fig. 7 eine-Seitenansicht einer
unteren vertikalen Umkehrschleife mit einer räumlich gekrümmten Leitschiene als
Unschwenkeinrichtung für den Transportgutbügel des Fahrwerkes, Fig. 8 eine Vorderansicht
zu Fig. 7, Fig. 9 eine Seitenansicht einer oberen vertikalen Umkehrschleife mit
einem schwenkbaren Leitschienenstück als Umschwenkeinrichtung fiir den Transportgutbiigel
des Fahrwerkes und Fig. 10 eine Vorderansicht zu Fig. 9.
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Die neuartige Tragschiene 100 wird erfindungsgemäß durch zwei mit
kräftiger Wurzel versehene Stege, welche den Laufflansch 120 und den Befestigungsflansch
130 miteinander verbinden, gebildet. Das durch diesen Doppelsteg entstandene Hohlprofil
zeichnet sich durch hohe Steifigkeit aus und ermöglicht die Ausbildung eines besonders
breiten Laufflansches 110, der eine große Antriebskraftübertragung gewährleistet.
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Entsprechend der Erfindung wird die Tragschiene 100 im Strangziehverfahren
aus Leichtmetall hergestellt. Daraus ergeben sich weitere Vorteile: So wird z.B.
eine hohe Form- und Maßgenauigkeit der Schiene erzielt, die eine mit Stahlwalzprofilen
nicht erreichbare Laufruhe des Fahrwerkes bewirkt.
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Die durch das Leichtmetallstrangziehen gegebene Oberflächengüte vervielfacht
die Standzeit der an den Tragrollenlaufflächen 111 abrollenden Tragrollen, der an
der Reibrollenlauffläche 112 angreifenden, kraftübertragenden Reibrolle und der
sich an den Führungsrollenlaufflächen 121 der Stege 120 abstützenden Führungsrollen.
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Die einzelnen Schienenstücke werden mittels Stegverbindungslaschen
123 und Laschenschrauben 124 praktisch fugenlos zur Trasse zusammengefügt. Der Steghohlraum
122 des Tragschienenprofils ermöglicht die Unterbringung der Stegverbindungslaschen
123 im Innern der Schiene, womit diese Laschen aus Stahl gefertigt sein können und
keiner Oberflächenbehandlung und keines Korrosionsschutzes bedürfen.
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Zur Vermeidung kleiner Niveauunterschiede an der Reibrollenfläche
112 am Schienenstoß 102 werden die aneinanderstoßenden breiten Lauf flanschen 110
zusätzlich mit Laufflanschverbindungslaschen 113 und Laschenschrauben 114 miteinander
verbunden.
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Es gehört mit zur Erfindung, da die aus dem Strangziehprofil nicht
herstellbaren Bogenstücke der Tragschiene im Gießverfahren gefertigt werden und
spanend bearbeitete Lauf- und Verbindungsflächen erhalten.
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Aus der Art der Lastaufhängung an Hängebahnfahrwerken, die sowohl
horizontale, als auch vertikale Schienenstränge befahren, ergibt sich, daß in senkrechten
Krümmungen der Trasse die Transportgeschwindigkeit der Last, gegenüber der Laufgeschwindigkeit
des Fahrwerkes erheblich differiert, was zu sehr unangenehmen Lastbeschleunigungen
und Lastverzögerungen führt die ihrerseits dann Ursache starken Schwingens der pendelnd
aufgehängten Last sind und die Leitschiene 170 übermäßig beanspruchen.
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Um dies zu mildern werden erfindungsgemäß die in einer durch die Symmetrieachse
des Schienenprofils verlaufenden Ebene gekrümmten Bogenstücke der Tragschiene beim
Übergang aus einem vertikalen in einen horizontalen Schienenstrang mit in Laufrichtung
der Fahrwerke zunehmenden Krümmungsradien R1, R2, R3, bzw. beim Übergang aus einem
horizontalen in einen vertikalen Schienenstrang mit abnehmenden Krümmungsradien
ausgeführt.
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Im Rahmen der Erfindung hat auch die bei Fördereinrichtungen mit Hängebahnfahrwerken
häufig erforderliche Kreuzungsweiche eine besondere Gestaltung erfahren.
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Es war mit den bisher bekannten Tragschienen und Weichen außerordentlich
schwierig eine exakt fluchtende Schienenverbindung zwischen den starr verlegten
Schienenstränge und dem verstellbaren Tragschienenstück der Weiche herzustellen.
Erfindungsgemäß wurde dieses Problem durch eine einbaufertige Einzelweiche 180 gelöst,
die mit starren Tragschienenstücken 181 an den Tragachienenenden 100 der Trasse
in der bereits beschriebenen Weise verbunden wird.
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Die starren Tragschienenstücke 181 der Weiche sind die Stutzen des
Weichenlagerkreuzes 183, in dessen Mitte das Weichenlager 184 für die Lagerung des
Lagerzapfens 185 zum verstellbaren Tragschienenstück angeordnet ist.
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Für den Einbau der Weiche erübrigen sich jegliche Justierungsarbeiten,
da die genaue Ausrichtung durch die stranggezogene Tragschiene und die Verbindungslaschen
gesichert ist. Anstelle der am Schienenstoß sonst zu beiden Seiten des Laufflansches
angebrachten ausführungsgleichen Laufflanschverbindungslaschen 113 wird einerseits
eine spezielle, verlängerte Lasche als Fanglasche 186 angebracht, die den Anschlag
für das verstellbare Tragschienenstück 182 bildet und dieses zugleich in der Endstellung
sicher abstützt. Der an sich bekannte Verstellmechanismus für die Weiche wurde zwecks
besserer Darlegung der Erfindung in der Zeichnung weggelassen. Auf seine Beschreibung
kann ebenfalls verzichtet werden.
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Die beschriebene Ausbildung der Einzelweiche 180 ist zugleich Bauelement
für die Ausführung von 2- und Mehrfachweichen. (Z.B.
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bei sich kreuzenden Doppelschienensträngen). In Fig. 6 ist eine Vierfachweiche
dargestellt, die sich aus der Aneinanderreihung von äe zwei Einzelweichen 180 ergibt,
wenn das Einbaumaß A der Weiche zum Mittenabstand zweier paralleler Schienenstränge
entspricht. Die Einzelweichen 180 sind dann jeweils mit zwei starren Tragschienenstücken
181 mit den Tragschienenstücken 100, bzw. mit den anderen zwei Tragschienenstücken
181 gegenseitig verbunden.
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Wenn infolge Platzmangel die Umkehr der Fahrwerke für die Rückfahrt
mittels einer in einem horizontalen Schienenstrang liegenden Umkehrschleife nicht
möglich ist, muß eine vertikale -mit dem Laufflansch in vertikaler Ebene liegende
- Umkehrschleife vorgesehen werden.
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Nach dem Durchfahren des Fahrwerkes 200 durch eine vertikale Umkehrschleife
wiirde der Transportbügel 260 in die verkehrte Richtung weisen. Er muß deshr-tlb
mit einer besonderen Schwenkeinrichtung um 180° geschwenkt werden.
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Anstelle der bekannten aufwendigen Umschwenkung mittels Schrittmotors,
die außer den Imputsgebern an der Schiene einen Spezialmotor an jedem Fahrwerk verlangt,
werden nach der Erfindung zwei wesentlich einfachere und zuverlässigere Transportgutbügelumschwenkeinrichtungen
beschrieben: Bei der in den Figuren 7 und 8 dargestellten Einrichtung sorgt eine
räumlich gekrümmte, im Abstand zur Tragschiene 100 verlaufende Leitschiene 170 für
die Umschwenkung des Transportgutbügels 260. Am Fahrwerk 20fl ist @ tarr der Fahrwerkrahmen
213 befestigt, in welchem der Transportgutbügel 260 schwenkbar gelagert ist. Er
wird insbesondere in vertikalen Bögen mittels der Leitrolle 270 in -ler Leitschiene
170 gefihrt, um ein zu starkes Pendeln oder eine ungewollte Lageveränderung des
angehängten Transportgut es zu verhindern.
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Die Erfindung nutzt diese Funktion der Leitschiene -170 und erzwingt
durch eine geeignete Formgebung derselben die verlangte 180°-Schwenkung des Transportgutbügels
260. Beim Einhahren des Fahrwerkes 200 in die Umkehrschleife - ohne ausgehängtes
Transportgut - wird, bewirkt durch den sich erfindungsgemäß vergrößer@len Abstand
der Leitschiene 170 von der Tragschiene 100 gebracht. Damit er jedoch .aus reiner
labilen Lage nicht in seine frühere Stellung zurückkippen kann, überfährt die Leitrolle
270 zunächst eine Rücklaufsperre 173 unI wird dann in der Leitschienentasche 172
s@@@nge zurückgehalten, bis ein Zurückfallen des Transportgutbügels 260 nicht mehr
möglich ist.
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Das räumlich gekrümmte Leitschienenstück 171 s@@gt dann für die Weiterschwenkung
des Transportgutbügels 260 in die endgiiltige, um 1800 geschwenkte Fosition, die
in der eichnung strichpunktiert dargestellt ist.
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Für obere Umkehrschleifen erweist sich die eben beschriebene, außerordentlich
einfache Transportbügelumschwenkeinrichtung nicht so zuverlässig wie in unteren
IJmkehrschleifen. Es wurde deshalb nach dem Frinzip der Transportbügelumschwenkung
mittels der Leitschiene eine in den Figuren 9 und 10 dargestellte weitere Ausführung
entwickelt: Die Leitschiene 170 ist vor der Umkehrschleife durch ein schwenkbares
Leitschienenstück 175 unterbrochen, das durch seine Formgebung die in zwei gegeneinander
versetzten vertikalen Ebenen verlaufenden Äuf- bzw. Abwärtsieitschienen 170 überbrückt
und dessen Drehachse im gleichen Abstand von der Tragschiene 100 angeordnet ist,
wie die Schwenkachse des Transportgutbügels 260 im Fahrwerkrahmen 210. Das Fahrwerk
200 wird nach dem Einlaufen der Leitrolle 270 in den unteren Abschnitt des schwenkbaren
Leitschienenstückes 175 gestoppt.
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Bei Stillstand des Fahrwerkes 200 schwenkt ein nicht dargestellter
und - weil für das Frinzip unwesentlich - auch nicht näher beschriebener Antrieb
das schwenkbare Leitschienenstück 175 und damit auch den Transportgutbügel 260 weiter,
so daß dieser nach Durchlauf der Umkehrschleife in seiner richtigen Gebrauchsposition
steht.
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L e e r s e i t e