DE3935323C2 - Fahrzeug und Weiche für eine Magnetbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrweg und eine Weiche für eine Magnetbahn. Aus der Praxis ist das Nahverkehrssystem M-Bahn der AEG-Magnetbahn GmbH be­ kannt. Diese Magnetbahn fährt vorzugsweise auf aufgeständerten Fahrwegen, die als Brückenträger ausgebildet sind und auf denen die Fahrzeuge entgleisungssi­ cher fahren. Dadurch, daß sich der für den Passagierverkehr erforderliche Flucht­ weg in der Fahrwegmitte befindet und dieser aus Sicherheitsgründen eine Min­ desttiefe (Geländerhöhe) aufweisen muß, ist das verwendete Fahrwegprofil so ausgeführt, daß vom Obergurt (Schiene) zu den Querversteifungen (Querholme) ein Mindestabstand eingehalten wird. Die Einleitung der statischen und fahrdyna­ mischen Kräfte erfolgt dabei fast am höchsten Punkt der Fahrwegträger über die Trag-, Führ- und Antriebsschiene. Dadurch wirken hohe Biegemomente auf die Fahrwegträger ein.

Ein weiterer Magnetfahrweg ist aus der DE 23 39 060 C3 bekannt. Dieser ent­ spricht dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei diesem Fahrweg sind für die Funk­ tionen Tragen und Seitenführungen/Notabsetzen getrennte Schienen angeordnet. Die die Tragfunktion übernehmende Stator-Schiene ist verhältnismäßig weit oben am Fahrwegträger angeordnet, so daß auch bei diesem Fahrweg hohe Biegemo­ mente auf die Fahrwegträger einwirken.

Die der Anmeldung zugrundeliegende Aufgabe kann darin gesehen werden, einen Magnetfahrweg zu schaffen, bei dem trotz Einhaltung der aus Sicherheitsgründen erforderlichen Mindesttiefe des Fahrwegprofils nur geringe Biegemomente auf die Fahrwegträger einwirken. Außerdem soll eine Weiche für einen derartigen Fahr­ weg angegeben werden.

Diese Aufgabe wird durch einen Fahrweg mit den Merkmalen im Anspruch 1 und durch eine Weiche gemäß dem Anspruch 4 gelöst.

Das durch Einschweißen des L-Profils am unteren Teil des als Doppel-T-Träger ausgebildeten Fahrwegträgers gebildete Hohlprofil bewirkt eine Erhöhung des Trägheits- und Widerstandsmoments, was eine Reduzierung der Gesamtbauhöhe des Fahrwegträgers ermöglicht. Da das Hohlprofil sich im unteren Teil des Fahr­ wegs befindet, liegt auch die auf dem Hohlprofil befestigte Multifunktionsschiene im unteren Teil des Fahrwegs. Dadurch werden die auf die Stege der Fahrwegträger einwirkenden Momente verringert.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrwegs sind in den Un­ teransprüchen 2 und 3 angegeben.

Die erfindungsgemäße Ausbildung des Fahrwegs ermöglicht auch eine einfache systemkonforme Weiche. Aufgrund der nur geringen erforderlichen Bauhöhe des Weichenmittelstückes und eines daran angepaßten Schwebegestells (Fahrgestells) läßt sich ein antriebspassives, aber das Fahrzeug über Magnetkräfte tragendes Weichenmittelstück realisieren, dessen - je nach Abzweigungsrichtung - nicht benutztes Gleisstück vom Fahrzeug (Schwebegestell) überfahren werden kann. Durch die geringe Bauhöhe des Weichenmittelstückes wird die beim Wei­ chenstellvorgang zu bewegende Masse geringer. Hierdurch ergibt sich eine Ver­ schleißreduzierung.

Ein Beispiel für die Anordnung und Bauweise des erfindungsgemäßen Magnet­ bahnfahrwegs ist in Fig. 1 dargestellt.

Die Anordnung und Wirkungsweise der zugehörigen Weiche ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt.

Bezeichnung Fig. 1:
Fahrweg: 11 Fahrwegträger (Längsträger); 12 L-Profil (verschweißt); 13 Quer­ holm 21 Tragschiene; 22 Seitenführungsprofil; 23 Langstator (LSA);
Zubehör: 3 Stromschienen; 4 Linienleiter (Datenübertragung);

Bezeichnungen Fig. 2 und Fig. 3:
1 Fahrweg (Weichenbereich); 2 Weichenmittelstück (beweglich und antriebspassiv);
31 Seitenführungsprofil (gerade); 32 Seitenführungsprofil (gebogen); 5 Seitenfüh­ rungsrolle.

Claims (5)

1. Fahrweg für eine Magnetbahn mit zwei Fahrwegträgern, die unten durch einen Querholm verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwegträger als Doppel-T-Träger ausgebildet sind, daß am unte­ ren Teil jedes Doppel-T-Trägers ein L-Profil derart angeschweißt ist, daß je­ weils ein Hohlprofil entsteht, und daß eine die Trag-, Führ- und Antriebs­ funktion übernehmende Multifunktionsschiene auf dem Hohlprofil befestigt ist.

2. Fahrweg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Multifunktionsschiene lösbar und justrierbar aus­ gebildet ist.

3. Fahrweg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stegen der Fahrwegträger oder auf den Multifunktionsschienen Stromschienen und/oder Linienleiter befestigt sind.

4. Weiche für einen Fahrweg nach einem der Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß über einen Weichenantrieb ein um einen Drehpunkt oder mittels eines Verschiebemechanismus geführtes Weichenmittelstück je nach gewünschter Fahrtwichtung positioniert wird, und daß das Fahrzeug in den kurzen Ab­ schnitten am Übergang zu den festen Gleisen durch am Fahrzeug angeord­ nete freigängige Seitenführungsrollen, die an fahrwegseitig angeordneten Seitenführungsprofilen abrollen, seitlich geführt wird.

5. Weiche nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichenbe­ reich das gleiche Fahrprofil wie der Regelfahrweg aufweist.