DE2640420A1 - Als procidine bezeichnete proteaseinhibitoren, ein verfahren zu deren herstellung und deren verwendung als arzneimittelwirkstoff - Google Patents
Als procidine bezeichnete proteaseinhibitoren, ein verfahren zu deren herstellung und deren verwendung als arzneimittelwirkstoffInfo
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Description
Als Procidine bezeichnete Proteaseinhibitoren, ein Verfahren
zu deren Herstellung und deren Verwendung als Arzneimittelwirkstoff
Die Erfindung betrifft neue Proteaseinhibitoren, die als Procidine bezeichnet werden. Weiterhin betrifft die Erfindung
einen neuen Mikroorganismus und von diesem erzeugte und angesammelte Produkte. Insbesondere betrifft die Erfindung
einen neuen Stamm, der zur Art der Streptomyces gehört; weiterhin ein Verfahren zur Herstellung verschiedener
München: Kramer · Dr.Weser · Hirsch — Wiesbaden: Blumbach · Dr. Bergen · Zwirner
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I64Q42Q
Procidine unter Verwendung dieses Stammes. Schließlich
ist die Erfindung auf die Verwendung dieser neuen Procidine als Wirkstoff in Arzneimitteln gerichtet.
Im Rahmen der Erfindung sind ausgedehnte Untersuchungen
über von Mikroorganismen gebildete Produkte auf der Suche nach neuen Proteaseinhibitoren durchgeführt worden; dabei ist festgestellt worden, daß ein neuer Stamm, der zur Art der Streptomyces gehört, in seinem Züchtungs -Produkt eine Substanz bildet und ansammelt, die fähig ist, die Aktivitäten von Pepsin und verschiedenen sauren Proteasen stark zu inhibieren. Als Ergebnis der verschiedenen Untersuchungen konnten im Rahmen der Erfindung die dabei gebildeten Proteaseinhibitoren erfolgreich isoliert und in Form von Kristallen gewonnen werden.
über von Mikroorganismen gebildete Produkte auf der Suche nach neuen Proteaseinhibitoren durchgeführt worden; dabei ist festgestellt worden, daß ein neuer Stamm, der zur Art der Streptomyces gehört, in seinem Züchtungs -Produkt eine Substanz bildet und ansammelt, die fähig ist, die Aktivitäten von Pepsin und verschiedenen sauren Proteasen stark zu inhibieren. Als Ergebnis der verschiedenen Untersuchungen konnten im Rahmen der Erfindung die dabei gebildeten Proteaseinhibitoren erfolgreich isoliert und in Form von Kristallen gewonnen werden.
Bei dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten
Mikroorganismus handelt es sich um einen neuen Stamm, der aus einer Bodenprobe aus Fukuzaki-cho, Hyogo prefecture,
Japan, isoliert wurde und der als Streptomyces procidinanus bezeichnet worden ist. Der Mil:r ο Organismus ist beim
"Fermentation Research Institute", Abt. für industrielle
Forschung und Technologie, Chiba, Japan, hinterlegt worden und hat die Hinterlegungs-Nr. FERM-P No. 3156 erhalten.
Der Stamm ist weiterhin am 29. Juli 1976 in der "American
Mikroorganismus handelt es sich um einen neuen Stamm, der aus einer Bodenprobe aus Fukuzaki-cho, Hyogo prefecture,
Japan, isoliert wurde und der als Streptomyces procidinanus bezeichnet worden ist. Der Mil:r ο Organismus ist beim
"Fermentation Research Institute", Abt. für industrielle
Forschung und Technologie, Chiba, Japan, hinterlegt worden und hat die Hinterlegungs-Nr. FERM-P No. 3156 erhalten.
Der Stamm ist weiterhin am 29. Juli 1976 in der "American
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Type Culture Collection" hinterlegt worden und hat die Nr. ATCC No. 31233 erhalten.
Nachfolgend werden die "bakteriologischen Eigenschaften
dieses erfindungsgemäßen Mikroorganismus im einzelnen "beschrieben,
der nachfolgend als "Stamm SC-4708" bezeichnet wird. Bei der Beschreibung der Farben wird auf den "color
standard" des "Japan Color Institute" Bezug genommen.
Bakteriologische Eigenschaften des Stammes SC-4708
I. Charakteristische morphologische Eigenschaften:
Unter dem Mikroskop wurden eine Reihe von leicht gewellten •Luftmyzeln festgestellt, die aus gut verzweigten Substratmyzeln
wuchsen. Keine Bildung von Spiralen und Wirtein. Die ausgereifte Sporenkette besitzt 10 oder mehr Sporen
mit einer Größe von 1,4 bis 1,8 auf 0,8 bis 1,0 um, mit glatter Oberfläche.
II. Wuchs auf verschiedenen Kulturmedien:
(1) auf Sucrosenitratagar (gezüchtet bei 270C):
der Wuchs ist schlecht, farblos; kein luftmyzel;
kein lösliches Pigment.
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(2) auf Glycerolasparaginagar (gezüchtet "bei 270C):
der Wuchs ist 'blaß-gelblich; ein leuchtend graues Luftmyzel; ein lösliches Pigment, leicht blaß-gelt»;
(3) auf G-lucoseasparaginagar (gezüchtet bei 270G):
der Wuchs ist schlecht, blaß-gelb; kärgliches Luftmyzel, weiß; lösliches Pigment, leicht blaß-gelb;
(4) auf G-lucose-Czapeck-Agar (gezüchtet bei 27 C):
Wuchs, blaß-rötlich-gelb; kein Luftmyzel; Pigment, leicht rötlich-gelb;
(5) auf Stärkeagar (gezüchtet bei 27°C):
Wuchs, blaß-gelb; Luftmyzel, weiß; lösliches Pigment, leicht blaß-gelb;
(6) auf Nährmittelagar (gezüchtet bei 27°C):
sehr schlechter Wuchs, farblos; kein Luftmyzel; kein lösliches Pigment;
(7) auf Peptonglucoseagar (gezüchtet bei 27°C): Wuchs, matt-rötlich-gelb; Luftmyzel, kärglich und
weiß; lösliches Pigment, leicht matt-rötlich-gelb;
(8) auf Malzextraktagar (gezüchtet bei 270C):
Wuchs, gräulich-gelb; Luftmyzel, weiß; lösliches Pigment, leicht gräulich-gelb;
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ORIGINAL INSPECTED
(9) auf Tyrosinagar (gezüchtet bei 27°C): Wuchs, blaß-gelb; Luftmyzel, sehr leicht weiß;
kein lösliches Pigment; Tyrosinasereaktion negativ;
(10) auf Calciummalatagar (gezüchtet "bei 27°C): Wuchs schlecht; kein Luftmyzel; kein lösliches
Pigment; am Umfang der Wuchsstelle wurde Calciummalat
nicht gelöst;
(11) auf Kartoffelscheibe (gezüchtet bei 27°C): kein Wuchs nach 21 Tagen;
(12) auf Rübenscheibe (gezüchtet bei 270C):
kein Wuchs nach 21 Tagen;
(13) auf Pferdeserum (gezüchtet bei 3O0C):
kein Wuchs nach 21 Tagen;
(14) auf Cellulose (gezüchtet bei 27°C): kein Wuchs nach 21 Tagen;
(15) auf Hefemalzagar (gezüchtet bei 270C):
reichlicher Wuchs, gelblich-rosa bis blaß-rosa;
Luftmyzel, leuchtend-grau,, kein lösliches Pigment;
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(16) auf Hafermehlagar (gezüchtet bei 27°C):
kein Wuchs nach 21 Tagen;
(17) auf Ei (gezüchtet bei 270C): kein Wuchs nach 21 Tagen;
(18) auf Milch (gezüchtet bei 370C): kein Wuchs nach 21 Tagen;
(19) auf Gelatine (gezüchtet bei 200C):
Wuchs, farblos bis blaß-gelb; Luftmyzel, weiß; kein lösliches Pigment; keine wesentliche Gelatineverflüssigung;
(20) auf Peptonwasser (gezüchtet bei 270C):
kein Wuchs nach 21 Tagen.
III. Charakteristische physiologische Eigenschaften:
(1) Temperaturbereiche für das Wachstum: Die Ergebnisse von Versuchen bei 20, 24, 27, 30
und 37°C unter Verwendung von Glue ο seasparaginagar als Kulturmedium zeigen, daß Wachstum bei jeder
Temperatur, ausgenommen 370C, gegeben ist; optimale Wachstumstemperaturen scheinen zwischen 27 und
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3O0C zu liegen.
(2) Verwertung von Kohlenstoffquellen (gezüchtet auf Pridham-Gottrieb-agar bei 270C):
Gutes Wachstum mit "Verwertung von Glucose und Galaktose. Xylose, AraMnose, Bhamnose, !Fructose,
Saccharose, Maltose, Lactose, Raffinose, Inulin, Mannitol, Sorbitol, Dulcitol, Inositol und Salicin
wurden nicht verwertet.
Die oben aufgeführten charakteristischen Eigenschaften können dahingehend zusammengefaßt werden, daß der Stamm SC-4708
zur Art der Streptomyces gehört; sein Luftmyzel bildet weder Wirtel noch Spiralen; die Sporen weisen eine glatte Oberfläche
auf; eine spezifische Eigenschaft des Stammes ist sein schlechtes Wachstum mit Ausnahme von Hefemalzagar; das
Wachstum ist insbesondere bei 370C außerordentlich schlecht;
trotz seines schlechten Wachstums weist der Stamm ausgeprägte Aktivität zur Hydrolyse von Stärke auf; der Stamm gehört zum
nicht-chromogenen Typ von MikTOOrganismen; der Wuchs ist
farblos, blaß-gelb oder blaß-braun; das Luftmyzel ist weiß oder stark grau und wird leicht gebildet; lösliches Pigment
wurde nicht in wesentlichem Umfang festgestellt; bei den nachfolgenden Reaktionen, nämlich der Gelatineverflüssigung,
der Koagulation und Peptonbildung von entfetteter Milch,
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λχ.
der Auflösung von Calciummalat und der Reduktion von
Nitrat ist der Stamm stets negativ. Vergleicht man diese Eigenschaften mit denjenigen "bekannter Mikroorganismen,
welche diese Eigenschaften aufweisen, dann wird kein ähnlicher Stamm gefunden. Als ein Stamm mit relativ ähnlichen
Eigenschaften wird Streptomyces omiyaensis gefunden. Nachfolgend
werden die Eigenschaften des Stammes SG-4708 mit der Beschreibung des Stammes Streptomyces omiyaensis in
der Literatur (1) Bergey's "Manual of Determinative Bacteriology",
8. Auflage, Seite 762 (1974) und (2) Waksman "The Actinomycetes", Band 2, Seite 254, verglichen; die
dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
SG-4708 | Streptomyces omiyaensis |
|
Wirtelbildung | _ | _ |
Spiralbildung | - | - |
Sporenoberfläche | glatt | glatt |
Farbe des Luftmyzels | weiß bis stark-grau |
grau |
Farbe des Wuchses | farblos bis blaß-gelb |
weiß bis blaß gelb |
Melaninpigment Hydrolyse von Stärke Proteolyse
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SC-4708
Streptomyces omiyaensis
Gelatineverflüssigung
Verwertung von Kohlenstoffquellen
D-Glucose D-G-alaktose D-Xylose L-Rhamnose D-Pructose
Stoffwechselprodukte
Proeidine
Chloramphenicol
Wie aus obiger Tabelle ohne weiteres zu ersehen ist, erinnert der Stamm SC-4708 an Streptomyces omiyaensis, unterscheidet
sich davon jedoch in den proteolytischen Eigenschaften und bei der Verwertung von Kohlenstoffquellen und
weiterhin darin, daß er Chloramphenicol nicht bildet. Demzufolge ist der Schluß zutreffend, daß der Stamm 4708 einen
neuen Stamm darstellt und dem der Name Streptomyces procidinanus
gegeben wird.
Actinomycetes unterliegen gewöhnlich der künstlichen oder natürlichen Mutation. Demzufolge umfaßt der erfindungsgem.
Stamm Streptomyces procidinanus auch alle davon ausgehenden
Mutanten.
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«Η
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können neue Procidine
hergestellt werden; diese entsprechen der nachfolgenden allgemeinen Formel:
CH3 | ( | CH3 | CH | H3 |
CH | CH I |
|||
CH^OH I 'I |
\V 5
CH R1 R0
I I1 I2
CH2COM-CH-COm-CH-CONH-CH-CH-CH2CONH-CH-CONH-CH-CH-CH2-R3
wobei Rj. und R2, die identisch oder versc-hieden sein
können, für den Isopropylrest oder den Isopropyl-Methyl-Rest
stehen; sofern die beiden Reste R1 und R2 jeweils
für den Isopropylrest stehen, bedeutet R^ Viasserstoff;
für den Pail, daß die Reste R1 und R2 unterschiedlich
sind oder beide Reste R1 und R9 für den Isopropyl-Methyl-Rest
stehen, bedeutet R^ den Carboxylrest; wenn die Reste
R1 und R2 verschieden sind, dann liegt dieses Procidin als
ein Gemisch von Verbindungen vor.
Im einzelnen werden von dem erfindungsgemäßen Stamm SC-4708
neue Procidine erzeugt und angesammelt, welche für die Unterbindung von Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren
geeignet sind; die Strukturformeln dieser Procidine sind nachfolgend aufgeführt:
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Stamm S-735
CH, CH, CH, CH,
ν / ν /
CH, CH, CH, CH, CH, CH, CH CH
χ/ χ/χ/ I I
CH CH CH CH0OH CH, CH0OH
I I I I 2Il I3I 2ΐ|
CH2CONH-CH-COIIH-CH-COIIH-CH-CH-CH2-CONH-CH-COm-CH-CH-CH
CH2CONH-CH-COIIH-CH-COIIH-CH-CH-CH2-CONH-CH-COm-CH-CH-CH
Stamm S-II4
Dieser Stamm besteht aus einem Gemisch aus den beiden
nachfolgenden Verbindungen, nämlich
CH, CH, CH, CH, CH, CH,
N3/ 3 ^/ 3 ^/ 3
CH, CH, CH, CH, CH CH CH
^/ 3 <li 3 ι ι ι
CH CH CH0 CH0OH CH, CH0OH
I I I 2 I 2I I 3 I 2I
CH2C0IIH-CH-C0IIH-CH-σ01IH-CH-CH-CH2-C0m-CH-σ01ffi-CH-CH-CH2-C00H
und
CH, CH, CH, CH, CH3 CH,
CH, CH, CH CH, CH, CH CH
ψ3 I \3/3 I, I .:
CH CH0 CH CH0-OH CH, CH JOH
I I2I I 2Il I 3 / 2I
CH2CONH-CH-CONH-CH-COm-CH-CH-CH2-CONH-CH-CONH-CH-CH-CH2COOH
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Ϊ640Α20
Stamm 5-346
CH, GH, CH, GH, CH, CH,, CH,, CH,
\V 3 ^/ 3 ^/ 3 N?/ 3
CH, CH, CH CH CH CH
^/3III I
CH CH0 CH0 CH0OH CH, CH0OH
I 2 I 2 I 2A I 3 I 2I
CH2COIiH-CH-CONH-CH-COKH-CH-CH-CH2COFH-CH-CONH-CH-CH-CH2-COOH
Darüberhinaus erzeugt der Stamm SC-4708 das Procidin (S-735 A), das in der Britischen Patentschrift 1 314 231
beschrieben und nachfolgend mit seiner Strukturformel aufgeführt ist; dieses Procidin (S-735 A) und sein Methylesterderivat
(S-735-M) sind als Mittel gegen Magengeschwüre oder Zwölffingerdarmgeschwüre brauchbar; der Stamm SC-4708 erzeugt
auch dieses Procidin und kann daher zur Herstellung dieser Verbindungen eingesetzt werden.
Stamm S-735 A
CH, CH, CH, CH5
GH, CH, CH, CH3 CH5 CH5 CH CH
CH CH CH ChJoH CH, CH0OH
I I I I 2Sl I3I2I
σH2C0NH-CH-C0NH-CH-C0NH-σH-CH■·CH2-C0NH-CH-σ0NH-CH-CH-CH2-σ00H
Im "breitesten Umfang wir d daher mit der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von wenigstens einem Procidin der nachfolgenden allgemeinen StruWurformel angegeben:
709813/1030 ORlQhN'AL INSPECTED
^640420
GH-? GH·? CH, CH
\V 3 \V
GH, CH, CH CH
^3 I . I
CH R. R0 CH0OH CH, CH0OH
I1 I2 I 2 3 \
CH2CONH-CH-CONH-CH-CONH-CH-CH-CH2-CONH-CH-CONH-Ch-CH-CH2-R4
wobei die Reste R1 und R„, die identisch oder verschieden
sein können, den Isopropylrest oder den Isopropyl-Methyl-Rest "bedeuten; sofern beide Reste R und R0 für den Isopropylrest
stehen, bedeutet der Rest R. Wasserstoff, den Carboxylrest, oder den Methyl-Carboxylat-Rest; sofern die
beiden Reste R. und R2 verschieden sind, oder sofern die
beiden Reste R. und Rp für den Isopropyl-Methyl-Rest stehen,
bedeutet der Rest R, den Carboxylrest; sofern die Reste R1 und Rp verschieden sind, liegt dieses Procidin als ein
Gemisch von Verbindungen vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von .Procidinen
mit der oben angegebenen Struktur besteht darin, Streptomyces procidinanus in einem adäquaten Medium
zu kultivieren und daraus das gebildete Procidin zu isolieren.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen auch 10 Blatt Abbildungen mit den Fig. 1 bis 10; hierbei zeigen die Fig. 1, 3,
|NSPECrED
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λ*
5, 7 und 9 die IR-Spektren der Procidine S-735, S-114,
S-346, S-735-A und S-735-M; die Pig. 2, 4, 6, 8 und 10 zeigen die NMR-Spektren der Procidine S-735, S-114, S-346,
S-735-A und entsprechend S-735-M.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Kulturmedium
kann flüssig oder fest sein. Üblicherweise ist "bei der Verwendung eines flüssigen Mediums die Schüttelkultivierung
oder die Kultivierung unter aeroben Bedingungen geeignet und zweckmäßig. Es kann jedes "beliebige Medium verwendet
werden, solange der vorliegende Mikroorganismus darin wachsen und in diesem Medium Procidin ansammeln kann.
Im einzelnen können solche Kohlenstoffquellen wie etwa Glucose, Lactose, Glyzerin, Stärke, Sucrose, Dextrin,
Melassen, organische Säuren und dgl. verwendet werden; als Stickstoffquellen können solche Materialien wie etwa
Proteolyseprodukte, beispielsweise von Pepton, Casaaminosäure, oder ΪΤ-Z-Amine, Fleisohextrakt, Hefeextrakt, Sojabohnenkörner,
Maiswasser, Aminosäuren, Ammoniumsalze, Nitrate und andere organische oder anorganische Stickstoff enthaltende
Verbindungen verwendet werden. Es ist festgestellt worden, daß für die Bildung von S-114 und S-346 der Zusatz
von L-Ieucin zu dem Medium erforderlich ist. Die zugesetzte Menge an L-Leucin beträgt vorzugsweise 0,5 bis 2%, was jeweils
von den Kulturbedingungen abhängt. Als anorganische
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Salze können verschiedene Phosphate, Magnesiumsulfat, Natriumchlorid und ähnliche Salze zugesetzt werden. Zur
Beschleunigung des Wachstums der Mikroorganismen können
auch Vitamine oder mit den Nukleinsäuren verwandte Verbindungen zugesetzt werden. In einigen Fällen kann auch
der Zusatz von die Schaumbildung unterdrückenden Mitteln, wie etwa Silikone, Polypropylenglykol-Derivate oder Sojabohnenöl
wirksam sein, um die Menge der in dem Medium angesammelten Procidine zu steigern.
Bei der praktischen Durchführung der Kultivierung wird es angestrebt, auf das Medium eine Zucht aufzuimpfen, die
durch vorherige PräinkuMerung in kleinem Maßstat) erhalten
wurde. Die Bedingungen zur Kultivierung "bzw. zum Züchten, wie etwa die Züchtungstemperatur und die Züchtungsdauer,
werden geeignet ausgewählt und kontrolliert, so daß ein max. Gehalt an Procidinen angesammelt wird. In vielen Fällen
erfolgt das Züchten vorzugsweise unter aeroben Bedingungen bei 25 bis 350C für 2 bis 7 Tage bei pH-Werten im
Bereich von 4 bis 9,5.
In dem auf diese Weise gezüchteten Produkt werden Procidine gebildet und angesammelt. Wird die Züchtung in einem flüssigen Medium durchgeführt, so wird das Produkt grundsätzlich
in dem flüssigen Anteil angesammelt. Demzufolge wird das
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Züchtungsprodukt zuerst filtriert oder zentrifugiert, um die Mikroorganismuszellen zu entfernen; anschließend erfolgt
die Abtrennung des Produkts aus dem Piltrat oder der
überstehenden Flüssigkeit. Alternativ dazu kann das Produkt direkt aus dem Züchtungsprodukt ohne die Entfernung der Mikroorganismuszellen
abgetrennt werden. Die Abtrennung und Reinigung des angestrebten Produkts aus dem Züchtungsprodukt
kann leicht mittels verschiedener Kombinationen von Verfahren erfolgen, die auf den chemischen Eigenschaften der Procidine
beruhen. Zum Beispiel kann die Ausfällung durch Zusatz eines Fällmittels wie etwa Ammoniumsulfat, durchgeführt
werden; es kann die Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel wie etwa n-Butanol durchgeführt werden, das
nicht frei mit Wasser mischbar ist, jedoch die Procidine zu lösen vermag; es kann die Auflösung in einem polaren
Lösungsmittel wie etwa Methanol oder Äthanol erfolgen; die Entfernung von Verunreinigungen kann durch Behandlung mit
Hexan oder dgl. erfolgen; es kann die Gelfiltration mit Sephadex durchgeführt werden; die Ionen-Austauseh-Chromatographie
mit verschiedenen Ionenaustauschern wie etwa Ionen-Austausch-Harzen, -Cellulose, -Sephadex und dgl. kann durchgeführt
werden; schließlich kann die Adsorptions-Chromatographie mit Adsorptionsmitteln wie etwa aktivierter Holzkohle,
Aluminiumoxid, Siliciumdioxidgel, Amberlite XAD-1,2 und dgl. wirksam angewandt werden. Zusätzlich können natürlich
geeignete andere Reinigungsverfahren, die auf den Eigen-
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schäften der Procidine beruhen, "benutzt werden, soweit
diese verfügbar sind. Buren eine geeignete Kombination
dieser Verfahren können die Procidine aus dem Züchtungsprodukt in Form von Kristallen isoliert werden.
diese verfügbar sind. Buren eine geeignete Kombination
dieser Verfahren können die Procidine aus dem Züchtungsprodukt in Form von Kristallen isoliert werden.
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Rf-¥erte von
S-735, S-114, S-346, S-735-A und S-735-M aufgeführt, die mittels Dünn-Schicht-Chromatographie in verschiedenen Lösungsmittelsystemen bestimmt wurden. Als Dünnschicht wurde eine dünne Schicht aus Siliciumdioxidgel verwendet (hergestellt von Merck & Co., Handelsbez. 5715, Schichtdicke 0,25 mm) und die Entwicklung erfolgte bei Raumtemperatur.
S-735, S-114, S-346, S-735-A und S-735-M aufgeführt, die mittels Dünn-Schicht-Chromatographie in verschiedenen Lösungsmittelsystemen bestimmt wurden. Als Dünnschicht wurde eine dünne Schicht aus Siliciumdioxidgel verwendet (hergestellt von Merck & Co., Handelsbez. 5715, Schichtdicke 0,25 mm) und die Entwicklung erfolgte bei Raumtemperatur.
Tabelle 1:
Lösungsmittel | Rf - Werte | Lösungsmittel | |
Procidin | system A | Lösungsmittel | system C |
0,30 | system B | 0,61 | |
0,15 | 0,84 | 0,57 | |
S-735 | 0,16 | 0,58 | 0,63 |
S-114 | 0,14 | 0,62 | 0,49 |
S-346 | 0,42 | 0,54 | 0,65 |
S-735-A | 0,88 | ||
S-735-M | |||
709 8 1 3710 30
Lösungsmittelsystem A: Chloroform/Methanol/Essigsäure
(92,5 : 6 : 1,2)
Lösungsmittelsystem B: Chloroform/Methanol/Essigsäure
Lösungsmittelsystem B: Chloroform/Methanol/Essigsäure
(86 : 12 : 2)
Lösungsmittelsystem C: Butanol/Butylacetat/Essigsäure
Lösungsmittelsystem C: Butanol/Butylacetat/Essigsäure
Wasser (10 : 20 : 1 : 1)
Die Bestimmung der Pepsin inhibierenden Aktivität wurde entsprechend dem nachfolgenden Verfahren durchgeführt.
1,9 ml eines Reaktionsgemisches aus 1,0 ml 0,6%iger Caseinlösung, wobei das Caseinsubstat in 0,08 m Milchsäure-Pufferlösung
(pH 2,2)gelöst wurde? 0,7 ml 0,02 η Salzsäure/0,02 m Kaliumchlorid-Pufferlösung (pH 2,2);
0,2 ml procidinhaltiger Probelösung wurden mit 0,1 ml einer Lösung versetzt, die kristallines Pepsin in einer
Konzentration von 40 ug/ml enthält. Nach Durchführung der
Reaktion im Verlauf von 30 min bei 370C wird die Reaktion
durch Zugabe von 2,0 ml einer 1,7 m Perchlorsäure-Lösung be endet. Nachdem das Reaktionsgemisch eine weitere Stunde bei
Raumtemperatur stehen konnte, wird es zentrifugiert und daraufhin die Absorption (A)der erhaltenen überstehenden
Flüssigkeit bei
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280 nm bestimmt. Andererseits wurde an einer Vergleichsprobe, zu deren Herstellung die gleiche Pufferlösung ohne
Procidin verwendet wurde, die gleiche Bestimmung der Absorption (B) durchgeführt. Das Ausmaß der Inhibierung bzw.
der Inhibierungsgrad wird aus der Beziehung (B-A)/B χ 100 errechnet. In der nachfolgenden Tabelle 2 ist die erforderliche
Menge Procidin aufgeführt, die notwendig ist, um 50% der
Aktivität von 4 Ug kristallinem Pepsin (ID™) zu inhibieren,
wenn die Messung nach dem beschriebenen Verfahren erfolgt.
T a b e 1 Ie 2:
S-735 S-114 S-346 Erforderliche Menge zur
Inhibierung von 50% des 0,02 ug 0,02 ^ig 0,02
Pepsins (4
Um im einzelnen die Wirksamkeit gegen Geschwüre darzulegen, wird in der nachfolgenden Tabelle 3 die Wirkung
eines typischen erfindungsgemäßen Procidins, nämlich der Verbindung S-735 gegen ein Magengeschwür aufgeführt,
das durch Ligatur des Pylorus der Shay-Ratte hervorgerufen worden war.
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T a t> e 1 le 3:
Wirkung von S-735 gegen Geschwüre
Dosierung Zahl der Anteil an Sekret des Pepsinakti- Mittlere Ge-
(mg/kg) Tiere Magensaftes (ml) vitätCug/m]) schwür-Kaßzahl
O 6 3,10 i 0,18 6,23 - 0,37 6
0,5 4 4,50 ± 0,34 0,51 - 0,32 3,75
5,0 4 5,08 - 0,27 0 0
1. Bei den Ratten handelte es sich um männliche Viister
vom Typ HLA, mit einem Körpergewicht von 180 bis 240 g;
2. unmittelbar nach der Ligatur des Pylorus wurde S-735 oral verabreicht. Nach 18 Stunden wurde der Magen extrahiert
und mit bloßem Auge geprüft, ob ein Geschwür vorlag. Der Grad der Geschwürbildung ist in 6 Stufen eingeteilt
mit Maßzahlen von O bis 6.
Die Toxizität von S-735ist außerordentlich gering; bei
der Maus wurden LD™—Werte von 5 g/kg oder mehr bei oraler
Verabreichung und von 0,5g/kg oder mehr bei interabdominaler Einspritzung ermittelt. D.h., die erfindungsgemäßen
Procidine weisen eine sehr geringe Toxizität auf und zeigen trotzdem eine sehr stark Pepsin inhibierende
Wirkung. Daraus folgt, diese Procidine sind brauchbar als
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«.sr
Arzneimittel zur Unterbindung oder Heilung von Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren, für welche Pepsin
als eine der Ursachen angesehen wird.
Zur Erläuterung v/eiterer Details wird die Erfindung nachfolgend mit Bezugnahme auf Beispiele beschrieben; die
Beispiele dienen lediglich zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese einzuschränken.
Streptomyces procidinanus wurde in eine Sakaguchi-Flasche
mit einem Passungsvermögen von 500 ml eingeimpft, welche 100 ml steriles, flüssiges Medium mit einem pH-Wert von
7,0 mit den nachfolgenden Bestandteilen enthielt.
Glucose 1,096
Lactose 1,0%
Sojabohnenpulver 1,0%
Fleischextrakt 0,5%
Pepton 0,5%
Natriumchlorid 0,3%
Magne s iumsulfat 0,1%
Dikaliumphosphat 0,1%
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Die Kultivierung "bzw. Züchtung wurde bei 280C im Verlauf
von 2 Tagen unter wiederholtem Schütteln durchgeführt. Die Kulturbrühe wurde in Anteilen von jeweils 2,0 ml in 30
Sakaguchi-Flaschen mit einem Fassungsvermögen von 500 ml eingebracht, die jeweils 100 ml des oben angegebenen sterilisierten
flüssigen Mediums enthielten; die Züchtung wurde in jeder Flasche bei 280O für eine Dauer von 7 Tagen
unter gelegentlichem Schütteln fortgesetzt, wobei 3,0 1 Kulturbrühe erhalten wurden. Diese Kulturbrühe wurde filtriert,
und das erhaltene Filtrat wurde zweimal mit 2,0 1 n-Butanol behandelt, um aktive Substanzen zu extrahieren.
Der n-Butanol-Extrakt wurde konzentriert, und das erhaltene Konzentrat wurde mit 200 ml Methanol vermischt, um das
Konzentrat darin zu lösen. Die Lösung wurde anschließend durch eine Säule mit 100 ml aktivierter Holzkohle hindurchgeführt.
500 ml des Eluates wurden gesammelt und konzentriert und ergaben 1,8 g blaßgelber Pulver. Nach der Auflösung
in Methanol und dem Aufziehen auf 2 g Siliciumdioxidgel
wurden die Pulver stuf 150 g Siliciumdioxidgel überlagert,
das in einer Säule (mit einem Durchmesser von 2,6 cm) gepackt war und daraufhin mit einem Lösungsmittelgemisch aus
Chloroform, Methanol und Essigsäure (92,5 : 6 : 1,2) equilibriert und daraufhin mit diesem Lösungsmittelgemisch eluiert,
Die Eluate wurden jeweils in Fraktionen von 15 g aufgefangen und mittels Dünnschicht-Chromatographie analysiert. Da-
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It
bei vrurde festgestellt, daß die Substanz S-735-M in den
eluierten Fraktionen 43 "bis 51, die Substanz S-735 in
den Fraktionen 53 bis 67 und die Substanz S-735-A in den Fraktionen 72-85 enthalten war. Die entsprechenden Fraktionen
wurden gesammelt, konzentriert, die Substanzen getrocknet, anschließend aus wasserfreiem Methanol zweimal
umkristallisiert, worauf 20 mg S-735-M, 18 mg S-735 und
180 mg S-735-A jeweils in Form feiner Nadeln erhalten wurden.
Der Stamm Streptomyces procidinanus wurde in 4 Sakaguchi-Flaschen
mit einem Fassungsvermögen von 500 ml eingeimpft, von denen jede 100 ml sterilisiertes flüssiges Medium mit
einem pH-Wert von 7,0 mit den nachfolgenden Bestandteilen enthielt:
Glucose " 2,0%
Lactose 1,0%
Sojabohnenpulver 1,0%
Fleischextrakt 0,75%
Pepton 0,75%
Natriumchlorid 0,3%
Magne siumsulfat 0,1%
Dikaliumpho sphat 0,1%
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Die Züchtung erfolgte "bei 28 C im Verlauf von 2 Tagen
unter gelegentlichem Umschütteln und ergab 400 ml Kulturbrühe. Die Kulturbrühe wurde in zwei Tanks mit 25 1
Fassungsvermögen überführt, von denen jeder 12 1 des obigen, sterilisierten flüssigen Mediums enthielt. Jedem
Tank wurden ungefähr 100 ml Silikon zugesetzt und die Züchtung bei 280C im Verlauf von 72 Stunden unter Rührung
bei Luftzutritt durchgeführt. Die Kulturbrühe wurde filtriert und das erhaltene Filtrat wurde zweimal mit ungefähr
15 1 n-Butanol behandelt, um die aktiven Substanzen zu extrahieren. Der n-Butanol-Extrakt wurde konzentriert.
Der konzentrierte Extrakt wurde mit einem Liter Hexan gewaschen und anschließend 500 ml Methanol zugesetzt, um das
Konzentrat darin zu lösen. Die Lösung wurde durch eine Säule mit 300 ml aktivierter Holzkohle geführt und es wurden 1,51
Eluat gesammelt. Das Eluat wurde konzentriert und ergab 5,6 g
gelblich-braune Pulver. Nach der Auflösung in Methanol und dem Aufziehen auf 3 g Siliciumdioxidgel wurden die Pulver auf
200 g Siliciumdioxidgel überlagert, das in einer Säule (mit einem Durchmesser von 4,5 cm) gepackt war, und mit einem
Lösungsmittelgemisch aus Chloroform, Methanol und Essigsäure (92,5 : 6 : 1,2) equilibriert, und anschließend mit
diesem Lösungsmittelgemisch eluiert. Das Eluat wurde jeweils in Fraktionen von 15g gesammelt, wobei die Substanz S-735-M
in den eluierten Fraktionen 93 bis 101, die Substanz S-735 in den Fraktionen 109-12t und die Substanz S-735-A in den
Fraktionen 125 bis 134 enthalten war. Die entsprechenden
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Fraktionen wurden gesammelt, konzentriert und die Substanzen
getrocknet; im Anschluß daran wurde zweimal aus wasserfreiem Methanol umkristallisiert, wonach 140 mg S-735-M, 160 mg
S-735 und 1680 mg S-735-A jeweils in Form weißer Fädeln
erhalten wurden.
(i) Der Stamm Streptomyces procidinanus wurde in eine
Sakaguchi-Piasehe mit einem Passungsvermögen von 500 ml
eingeimpft, welche 100 ml sterilisiertes flüssiges Medium mit einem pH-Wert von 7»0 mit den nachfolgenden Bestandteilen
enthielt:
Glucose 1,0%
lactose 1,0%
Sojabohnenpulver 1,0%
Fleischextrakt 0,5%
Pepton 0,5% .
Natriumchlorid 0,3%
Magnesiumsulfat 0,1%
Dikaliumphosphat 0,1%
Die Züchtung unter Schütteln wurde bei 280C im Yerlauf von
2 Tagen durchgeführt. Die Kulturbrühe wurde aufgeteilt und jeweils in einer Menge von 10 ml in 10 Sakaguchi-Flaschen
mit einem Fassungsvermögen von 2 1 eingefüllt, welche jeweils
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500 ml sterilisiertes flüssiges Medium mit einem pH-Wert von 7,0 mit den folgenden Bestandteilen enthielt:
G-lucose 1,0%
Lactose 1,096
So j abohnenpulver 1,0%
!-Leucin 1,0%
Fleischextrakt 0,5%
Pepton 0,5%
Natriumchlorid 0,3%
Magnesiumsulfat 0,1%
Dikaliumpho sphat 0,1%
In jeder Flasche wurde die Züchtung bei 280C im Verlauf
von 7 Tagen unter gelegentlichem Schütteln durchgeführt, und ergab 5,0 1 Kulturbrühe. Die Kulturbrühe wurde filtriert,
und das erhaltene Eiltrat wurde durch eine Säule mit einem
Durchmesser von 3,3 cm geführt, in der 120 g aktivierter Holzkohle für die Chromatographie, die mit (480 ml) Wasser
befeuchtet waren, gepackt waren. Nachdem die Säule mit 6,0 1 Wasser und mit 3,0 1 4o%igem Methanol gewaschen worden
war, erfolgte die Eluierung mit 3,0 1 angewärmten Methanol bei 4O0C. Das mit Methanol eluierte Eluat wurde unter vermindertem
Druck konzentriert und ergab 4,1 g blaßgelbe Rohpulver. Die Rohpulver wurden in Methanol gelöst und durch
eine Säule mit einem Durchmesser von 2,2 cm geführt, in der
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40 g aktivierter Holzkohle für die Chromatographie, die mit
Methanol "befeuchtet waren, gepackt waren. Das mit 300 ml Methanol' eluierte Eluat wurde unter vermindertem Druck
konzentriert und erga"b 2,3 g weiße Pulver.
(2) Die auf diese Weise erhaltenen weißen Pulver wurden nach der Auflösung in Methanol und dem Aufziehen auf 3,0 g SiIiciumdioxidgel
auf 200 g Siliciumdioxidgel, das in einer Säule (mit einem Durchmesser von 2,6 cm) gepackt war, überlagert
und mit einem Lösungsmittelgemisch aus Chloroform, Methanol und Essigsäure (36 : 12 : 2) equilibriert und schließlich
mit diesem Lösungsmittelgemisch eluiert. Das Eluat wurde jeweils in Fraktionen von 20 g aufgefangen und diese mittels
Dünnschicht-Chromatographie analysiert. Es wurde festgestellt, daß die Substanzen S-114 und S-346 in den eluierten Fraktionen
64 Ms 68 enthalten waren. Diese Fraktionen wurde gesammelt und unter vermindertem Druck konzentriert und ergaben
1,4 g weiße Pulver. Die Pulver wurden nach der Auflösung in Methanol und dem Aufziehen auf 2,0 g Siliciumdioxidgel auf
200 g Siliciumdioxidgel, das in einer Säule (mit einem Durchmesser von 2,6 cm) gepackt war, überlagert, und mit einem
Lösungsmittelgemisch aus Butanol, Butylacetat, Essigsäure und Wasser (10 : 20 : 1 : 1) equilibriert, und schließlich
mit diesem Lösungsmittelgemisch eluiert. Das Eluat wurde
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in Fraktionen von jeweils 15 g aufgefangen und mittels
Dunnschich.t-Chromatograph.ie analysiert. Dabei wurde
festgestellt, daß die Substanz 3-346 in den eluierten Fraktionen 64 "bis 70 und die Substanz S-114 in den
eluierten Fraktionen 73 "bis 85 enthalten war. Die entsprechenden Fraktionen wurden gesammelt, konzentriert
und die Substanzen getrocknet. Die getrockneten Produkte wurden erneut in Methanol gelöst, und die Lösungen blieben
an einem kühlen Ort stehen, wobei 178 mg 3-346 und 303 mg
S-114 in Form von Nadeln anfielen.
An den verschiedenen, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Procidinen wurden deren chemische und physikalische
Eigenschaften bestimmt; die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4 aufgeführt.
7 O 9 8 1 3 / 1 G 3 O
4:
Elementaranalyse:
S-735
C: 61,20% H: 9,68% N: 10,84%
S-114
0: 60,05% H: 9,30% N: 10,02%
S-346
C: 60,57%
H: 9,40%
N: 9,82%
H: 9,40%
N: 9,82%
S-735-A
C: 59,28% H: 9,17% N: 10,16%
S-735-M
C: 60,01% H: 9,28%
N: 10,00%
Molekulargewicht:
641
699
713
685
699
-4 O CO CO
Schmelzpunkt:
Spezifisches Drehvermögen
UV-Absorptionsspektrum:
IR-Absorptions· spektrum:
NMR-Spektrum:
253-2550C | 231-2330C | 214-2160C | 233-235°C | 269-271 0 |
-83,45, (0,145% Methanol) |
-78,61 (0,533% Methanol) |
-71,95 (0,492% Methanol) |
-86,86 (0,152% Methanol) |
-85,42 (1,828% Methanol) I |
kein Maxi mum, Absorp tion bei 210-400 nm |
kein Maxi mum, Absorp tion bei 210-400 nm |
kein Maxi mum, Absorp tion bei 210-400 nm |
kein Maxi mum, Absorp*· tion bei 210-400 nm |
kein Maxi- * mum, Absorp tion bei 210-400 nm |
Fig. 1 | Fig. 3 · | Fig. 5 | Fig. 7 | Fig. 9 |
• Fig. 2 | Fig. 4 | Fig. 6 | Fig. 8 | Fig. 10 ,S0 cn |
ο | ||||
ro ο |
noch Tabelle 4s
S-735
S-114
S-346
S-735-A
S-735-M
Massenspektrum:
Molekülionpeak:
641 m/e
Molekülionpeak des Methylesters: 713 m/e
Molekülionpeak des Methylesters:
m/e
m/e
Molekülionpeak des Methylesters : m/e
Molekülionpeak:
699 m/e
Bestandteile
Alanin: Talin: 4-Amino-3-hydroxy- 6-methy1-heptansäure:
3-Amino-2-hydroxy-5-methy1-hexan:
Iso-valeriansäure
im Verhältnis
Alanin:
Valin:
Leucin:
4-Amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure: Iso-valeriansäure im Verhältnis
1:1:1:2:1
Valin:
Leucin:
4-Amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure: Iso-valeriansäure im Verhältnis
1:1:1:2:1
Alanin:
Leucin:
4-Amino-3-hydroxy-
6-methylheptansäure:
Iso-valeriansäure im Verhältnis
1:2:2:1
Leucin:
4-Amino-3-hydroxy-
6-methylheptansäure:
Iso-valeriansäure im Verhältnis
1:2:2:1
Alanin: Valin:
4-Am'ino-3-hydroxy- 6-methylheptansäure: Iso-valeriansäure im Verhältnis 1:2:2:1
4-Am'ino-3-hydroxy- 6-methylheptansäure: Iso-valeriansäure im Verhältnis 1:2:2:1
Alanin: Valin: 4-Amino-3-hydroxy- 6-methylheptansäure
4-Amino- , 3-hydroxy-6-methylheptansäuremethylester:
Iso-valeriansäure im Verhältnis
1:2:1:1:1
CD
to
IT
Leerseite
Claims (6)
- Patentansprüche :v1. Ein Procidin der nachfolgenden allgemeinen Strukturformel :CHx CHx OHx CHxCHx CH CH CHCH R, R0 CH0OH CHx CH0OHI I1 I2 I 2I I 3 I 2.l
CH0COHH-CH-COIIH-CH-COIiH-CH-CH-CH0COlTH-CH-COM-CH-CH-CH0-R,wobei die Reste R.. und R2, welche identisch oder verschieden sein können, den Isopropylrest oder den Isopropyl-Methyl-Rest bedeuten; wobei der Rest Rx Wasserstoff bedeutet, wenn beide Reste R1 und R? für den Isopropylrest stehen, oder wobei der Rest Rx den Carboxylrest bedeutet, sofern die Reste R1 und R2 verschieden sind, oder beide Reste R1 und R2 für den Isopropyl-Methyl-Rest stehen; wobei das Procidin als Gemisch vonMünchen: Kramer ■ Dr.Weser · Hirsch — Wiesbaden: Blumbach · Dr. Bergen · Zwirner709813/1030" 2' 264042QVerbindungen vorliegt, wenn die Reste R1 und R2 verschieden sind. - 2. Das Procidin nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die nachfolgende allgemeine Strukturformel:CH3 CH3 CH3 CH3CH3 CH3 CH3 CH3 CH3 CH3 CH CHCH CH CH CH0OH CH, CH0OHI I i 2I I 3 I 2IH2CONH-CH-COM-CH-CONH-CH-CH-CH2-CONH-CH-CONH-CH-CH-Ch3
- 3. Das Procidin nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die nachfolgende allgemeine Strukturformel:CH, CH, CH, CH, CH- GH, CBL CH,X / 3 X / 3 \v 3 X / 3CH3 CH3 CH CH CH CHCH CH2 CH2 CH2OH CH3 CH2OH CH2COM-CH-COM-CH-COM-CH-CH-CH2COM-CH-COM-CH-Ch-CH2-COOH
- 4. Das Procidin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» daß das Procidin aus einem Gemisch von Verbindungen mit den nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln besteht, nämlich aus:CH, CH^ CH, CH, CH- CH,^/3N3/3 ^ / 3OH, CH, CHx CHL CH CH CHCH CH CH9 CH9OH CH, CH9OHI I I 2 f 2Il I 3 \ 2ICH2COM-CH-CONH-CH-COM-CH-CH-CH2-CONH-CH-CONH-CH-CH-CH2-COOh- '" 164G42QundΠΈΓ r>TJ fill ΠΙΙ ΠΤΤ ΠΤΙOil-, Oil™ 011-7 Oii^ ν>Ά·2 v/tl-z\3/ 3 N3 / 3 ^ / 3CH5 CH5 CH CH5 CH5 CH CHCH CH0 CH CHaOH CHx CH0OHCH2COIIH-CH-COIiH-CH-CONH-CH-CH-CH2-COIiH-CH-COlIH-CH-CH-CH2-COOH
- 5. Verfahren zur Herstellung von wenigstens einem Procidin mit der nachfolgenden allgemeinen Strukturformel:CH^ CH-j CH^n!/ 3 ^/ 3CH^ CH CH/ 3 I I :CH R. R0 CH0OH CE, CH0OH1 I2 I 3| I3I 2HCH2CONH-CH-COMi-CH-COlIH-CH-CH-CH2-CONH-CH-COIIH-CH-CH-CH2-RH-COIIH-CH-CH-CH2-R4wobei die Reste R., und R?, die identisch oder verschieden sein können, den Isopropylrest oder den Isopropyl-Methyl-Rest "bedeuten; wobei R, Wasserstoff, den Carboxylrest oder den Methylcarboxylat-Rest bedeutet, sofern beide Reste R^ und Rp für den Isopropylrest stehen, oder wobei der Rest R, den Carboxylrest bedeutet, sofern die Reste R1 und R2 verschieden sind, oder sofern beide Reste R1 und R2 für den Isopropyl-Methyl-Rest stehen; wobei das Procidin als.ein Gemisch von Verbindungen vorliegt, wenn die Reste R1 und R2 verschieden sind,9 813/10302B4Ö420dadurch gekennzeichnet, daß der Stamm Streptomyces procidinanus in einem adäquaten Medium gezüchtet, und das gebildete Procidin isoliert wird.
- 6. Pharmazeutische Zusammensetzung, "bestehend aus einem Procidin nach Anspruch 1 und pharmazeutisch zulässigem Trägermaterial.ORIGINALV IC30
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