-
Weiche für zwei- oder mehrspurige Gleise, iiisbesondere
-
für Portal- und Baukräne Die Erfindung be-trifft eine Weiche für zwei-
oder mehrspurige Gleise, insbesondere für Portal- und Baukräne, deren Laufräder
beidseits der Lauffläche je einen Spurkranz aufweisen.
-
In Häfen, an Verladestellen und auf Baustellen werden Kräne verwendet,
die mit Doppelspurkranzrädern ausgerüstet sind.
-
Die Spurweiten liegen im allgemeinen über drei Meter. Die Kräne fahren
auf Gleisen, die in Geraden und Kurven verlegt sind. Weichen sind nicht bekannt.
-
Herkömmliche Weichen für schienengebundene Fahrzeuge, deren Laufräder
nur einen Laufkranz aufweisen, können nicht verwendet werden, weil eine Möglichkeit
für den Durchlauf des zweiten Spurkranzes fehlt. Bei herkömmlichen Weichen sind
nämlich die Schienen des Stammgleises durchgehend weitergeführt, so daß sie jeweils
die Außenschienen der beiden Zweiggleise bilden. Die sich im Bereich des Herzstückes
der Weiche kreuzenden Innenschienen der jeweiligen Zweiggleise sind bis in die Nähe
der zugeordneten Schienen des Stammgleises geführt. Vor ihren Enden sind bewegliche
Zungen so gelagert, daß jeweils eine der Zungen eine Schiene
des
Stammgleises mit der zugeordneten innenliegenden Schiene des Zweiggleises verbindet,
während die andere Zunge von der anderen Schiene des Stammgleises weggeschwenkt
ist. Ein überfahren der Schienen durch einen zweiten Spurkranz ist deshalb nicht
möglich.
-
Bei räumlich ausgedehn-ten Anlagen mit Portal- oder Baukränen hilft
man sich dadurch, daß man mit mehreren Kranken arbeitet.
-
Dann muß jedoch die Last von einem Kran ahgflsetzt und von einem anderen
Kran wieder aufgenommen werden. Wenn die Anlage stark ausgelastet ist, sind dementsprechend
auch die Kräne beschäftigt. Wenn die Anlage allerdings ausgedehnt und nicht stark
ausgelastet ist, sind Investitionen für mehrere Kräne erforderlich. In jedem Fall
sind aber zusätz]iclle Arbeitsgänge durch Absetzen und Wiederaufnehmen von Lasten
erforderlich. Aufgabe der Erfindung ist es, den Einsatzbereich von gleisgebundenen
Schienenfahrzeugen, insbesondere Portal -und Baukränen, mit Doppelspurkranzrädern
zu erweitern.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eiiie Weiche für zwei- oder mehrspurige
Gleise, insbesondere für Portal- und Baukräne, deren Laufräder beidseits der Lauffläche
je einen Spurkram aufweisen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß jeder Schiene des
Stammgleises zwei gegen die Außenseitei der Schiene schwenkbare Zungen zugeordnet
sind, die jeweils untereinander und mit den Ztlngen der anderen Schienen verbunden
sind und daß die Zungen jeder Schiene um eine vertikale Achse schwenkbar vor den
Enden der zugeordneten Schienen des Zweiggleises gelagert sind.
-
Mit einer solchen Weiche lassen sich die eingangs erläuterten Probleme
überwinden. Wie bei herkömmlichen Weichen werden die Zungen und die zugeordneten
Teile so wie gegebenenfalls die Enden der Schienen vom Stammgleis bzw. Zweiggleisen
auf einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Weichen
liegt allerdings bei der erfindungsgemäßen Weiche in jeder der Betriebsstellungen
jeweils eine der Zungen an jeder Schiene des Stammgleises an, und zwar immer an
den in die gleiche Richtung weisenden @ußenseiten der Schienen. Durch gleichsinniges
Verschwenken aller Zungen wird die Weiche verstellt.
-
Grundsätzlich ist es möglich, die beiden Jeweils einer Schiene zugeordneten
Zungen um eine gemeinsame Achse zu schwenken. Aus herstellungstechnischen Gründen
kann es jedoch zweckmäßig sein, wenn die Zungen jeder Schiene unabhängig voneinander
jeweils um eine Achse schwenkbar gelagert sind.
-
Dann können nämlich die Zungen jeder Schiene unter ihren aufweisen,
Füßen angeordnete Drehteile /die in Ausnehmungen von Unterlagsplatten einfassen
und gegen fierausheben durch die L)rehteller überfassende Niederhalter gesichert
sind.
-
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Weiche sollte darauf geachtet werden,
daß die bei der jeweiligen Betriebsstellung funktionierenden beiden Zungen die gewiinscllte
Lage zum Ende der zugeordneten Stammschiene einrlelllnen, d.h. bei Verwendung von
Enden und Zungen, die keilförmig verjiingt sind, daß aneinanderliegende En(len und
Zungen im wesentlichen das Schienenprofil bilden, die Zungen ducll bis dicht an
das zugeordnete Ende herangeschwenkt werden. Das kunn bei den großen Spurwei ten
eincrseits und bei verhältnismäßig kleinen Krümmungsradien andererseits zu Schwierigkeiten
führen.
-
Deshalb wird vorgeschlagen, daß die Zungen jeder Schiene über einen
einstellbaren Abstandshalter miteinander und mit den Zungen benachbarter-Schienen
über ein starres, ggf.
-
einstellbares Gestänge (an dem der Antrieb angreift) verbunden sind.
Dadurch werden Einstellarbeiten nach Montage der Weiche möglich, so daß eine sichere
Funktion der Weiche gewährleistet ist.
-
Vorzugsweise kann der Abstandshalter einen rnit den beiden Zungen
verbundenen Bolzen aufweiten, der z.B. mit Muttern an den zugeordneten Zungen befestigt
wird. Unter Umständen kann es auch erforderlich sein, daß der Abstandshalter bzw.
der Bolzen ein Geleiik mit im wesentlichen vertikaler Achse aufweist zum Ausgleich
unterschiedlicher Wegänderungen des Gestänges sowie der Befestigungspunkte des Abs-tandshalters
an den Zungen infolge der Schwenkbewegung der Zungen.
-
Insbesondere ist ein solches Gelenk dann erforderlich, wenn die Zungen
um jeweils gesonderte Aclssen geschwenkt werden.
-
Es ist fernerhin zweckmäßig, wenn die erfindungsgemäße Weiche ein
Herzstück im Bereich der Kreuzung der Schienen des Zweiggleises mit beidseits der
Schienjlangeordneten Rampen aufweist,auf denen die Spurkränze der Laufrüder laufen,
um ein stoßfreies Überfahren des Ifrzstücks 11 ermöglichen.
-
Schließlich können die freien Enden der Schienen der Zweiggleise jeweils
durch beidseits angeordIlete .t;L,\lrhalter und durch in eine Ausnehmung des Schienenfußes
eingreifende, insbesondere kreisringförmige Platten als Wandeschutz gesichert sein.
Die Ausbildung des Wanderschutzes als Kreisringförmige Platte hat insbesondere den
Vorteil, daß die Kreisringförmige
Platte auf ihrer Innenseite durch
eine Schweißnaht mit z.B.
-
der Grundplatte verbunden werden kann.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert; es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Weiche, Fig. 2 einen Teil des Gegenstandes
riacli Fig. 1 mit weiteren Einzelheiten, Fig. 3 einen Schnitt in Richtung III-III
durch den Gegenstand nach Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt in Richtung IV-IV durch den
Gegenstand nach Fig. 2, Fig. 5 eine Draufsicht auf einen weiteren Teil des Gegenstandes
nach Fig. 1 mit weiteren Einzelheiten.
-
Die dargestellte Weiche ist für eine Gleisanlage bestimmt, auf der
ein nicht dargestellter Bau- oder Portalkran mit Doppelspurkranzlaufrädern verfahren
wird. Die Weiche weist auf, - - - - - -ein Stammgleis mit Schienen 1,2 / an das
sich zwei Zweiggleise mit Schienen 3,4 bzw. 5,6 anschließen. Die jeweils inneren
Schienen 4,5 der Zweiggleise kreuzen sich im Bereich eines Herzstückes 7 und sind
ebenso wie die jeweils äußeren Schienen 3, 6 der Zweiggleise bis in den Bereich
von Grundplatten 8,9 gefUhrtW/°sie ebenso wie die Schienen 1,2 des Stammgleises
enden. Jede Grundplatte 8 bzw. 9 trägt ein
Paar Zungen 1o,11 bzw.
12,13, die jeweils so verschwenkt werden können, daß eine Verbindung zwischen dem
Stammgleis und einem der Zweiggleise hergestellt wird. Die Zungen werden mit Hilfe
eines Gestänges 14 verschwenkt, an das ein Antrieb 15 angeschlossen ist.
-
Die Anordnung der Zungen und der Schienenenden auf den Grundplatten
8 bzw. 9 ist gleich, so daß es genügt, die eine Seite der Weiche im folgenden zu
beschreiben.
-
Aus den Fig. 2 und 4 entnimmt man, daß die Enden 16 bzw. 17 der Schienen
3 bzw. 5 durch beidseits der Schienenfüße angeordnete und auf der Grundplatte 9
befestigte Spurhalter 18, 19 gegen seitliche Verschiebung gesichert sind. Zusätzlich
sind atf die Grundplatte 9 in diesem Bereich kreisringförmige Platten 20, 21 aufgeschweißt,und
zwar durch eine am Innenumfang der Platte geführte Schweißnaht. Die Platten 20 bzw.
21 greifen in zugeordnete Ausnehmungen 22 bzw. 23 in den Schienenfüßen der Enden
16,17 ein und bilden dadurch einen Wanderschutz.
-
Aus Fig. 2 entnimmt man, daß vor den Enden 16,17 der Schienen 3,5
die Zungen 1o,11 in einem Drehstuhl gelagert sind. Dazu ist auf der Oberseite der
Grundplatte 9 eine Unterlatsplatte 24 befestigt, die zwei kreisrunde Ausnehmungen
25,26 aufweist, in die ebenfalls kreisrunde plattenförmige Drehteller 27,28 eingreifen,
die jeweils unter den Füßen der Zungen lo,11 befestigt sind. Die Drehteller 27,28
überragen die Füße der Zungen wo,11. Um zu verhindern, daß sich die Zungen bzw.
die Drehteller 27,28 aus ihren Ausnehmungen 25,26 herausheben, sind auf der Unterlagsplatte
24 jeweils beidseits der Schienenfüße Niederhalter 29 angebracht, die die überstehenden
Ränder
der Drehteller 27, 28 übergreifen. Wie man insbesondere
den den Fig.1 und2 entnimmt, ist jede der Zungen um eine eigene vertiale Achse schwenkbar,
wobei jede Achse von einem Drehteller gebildet wird.
-
Die Zungen weisen in üblicherweise Füße auf, die auf Gleitstühlen
30 verschieblich sind, die ihrerseits auf der Grundplatte befestigt sind. Die in
Richtung des Stammgleises weisenden Enden der Zungen verjüngen sich keilförmig,
so daß sie zusammen mit dem sich ebenfalls keilförmig verjüngenden Ende 31 der Schiene
1 ein im wesentlichen vollständiges Schienenprofil bilden, wenn die eine oder andere
Zunge 1o bzw. 11 gegen eine der Außenseiten des Endes 31 geschwenkt wird. Durch
Verschwenken der Zungen aus der in Fig. 2 dargestellten Stellung in die eine oder
andere Richtung werden dann jeweils die Schienen des Stammgleises mit den betreffenden
Schienen eines Zweiggleises so verbunden, daß ein Fahrzeug mit Doppelspurkranzrädern
die Weiche überfahren kann.
-
Die beiden Zungen wo,11 sind ebenso wie zugeordnete Zungen der anderen
Schiene zu einem Zungenpaar verbunden, das seinerseits über das Gestänge 14 mit
dem anderen Zungenpaar verbunden ist. Die Verbindung der beiden Zungen lo,11 ergibt
sich insbesondere aus Fig. 3. Man erkennt, daß jede der gegen die Außenseiten der
Schiene 1 bzw. deren Ende 31 schwenkbaren Zungen lo, 11 eine an den Fuß angeschlossene
Konsole 32 bzw.
-
33 aufweist, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel von einem
durch ein Knieblech versteiften Winkelprofil gebildet wird, dessen nach unten weisender
Schenkel eine durchgehende Bohrung für einen Gewindebolzen 34 aufweist, der an jeder
der Konsolen 32,33 mit jeweils zwei Muttern 35 befestigt ist.
-
Mit Hilfe der Muttern kann der Abstand der Konsolen und
damit
der Zungen so eingestellt werden, daß beim Verstellen der Weiche wie gewünscht jeweils
eine der Zungen wo,11 dicht gegen das Ende 31 der Schiene geschwenkt wird.
-
Zum Ausgleich unterschiedlicher Bewegungsverhältnisse, die dadurch
entstehen, daß die Zungen wo,11 um gesonderte Achsen, die von den Drehteller 27,28
gebildet werden, geschwenkt werden, ist der Gewindebolzen 34 geteilt und sind die
beiden Teile des Bolzens über ein Gelenk 36 mit im wesentlichen vertikalerAchse
verbunden. Der Gewindebolzen 34 und das Gelenk 36 sind bei der dargestellten Ausführungsform
unterhalb der Grundplatte 9 angeordnet, die seitliche Ausnehmungen 37,38 aufweist,
in die die nach unten ragenden Teile der Konsolen32, 33 eingreifen.
-
Im übrigen ist an einer der Konsolen das Gestänge 14 befestigt, das
in herkömmlicher Weise und ggf.auM einstellbar ausgebildet sein kann.
-
Die Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf das Herzstück 7 der erfindungsgemäßen
Weichen in dem sich die beiden Schienen 4 bzw. 5 der Zweiggleise kreuzen. Das Herzstück
7 weist eine Grundplatte 39 auf,auf der die sich kreuzenden Bereiche der Schienen
4, 5 befestigt sind. Im Bereich des Herzstückes 7 sind die Schienen 4 bzw. 5 beidseits
mit in Richtung auf den Mittelpunkt des Herzstücks ansteigenden Rampen 40,41 versehen,
auf die die Spurkränze der Laufräder auflaufen, wenn sie sich dem Herzstück nähern.
Dadurch wird ein stoßfreier Überlauf d Herzstückes gewährleistet.
-
- Patentansprüche -