DE1405528C - Schienengebundene Fördereinrichtung - Google Patents
Schienengebundene FördereinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine schienengebundene Fördereinrichtung, insbesondere
Schienenbahn für den innerbetrieblichen Gütertransport, bestehend aus sich kreuzenden Gleisen mit in
konstanten Abständen geführten parallelen Schienen, welche eine im wesentlichen nach oben gerichtete,
leicht geneigte Lauffläche aufweisen, sowie einer Mehrzahl von Transportwagen, welche wahlweise in
hängender oder sich abstützender Anordnung mit einer Anzahl von auf den Laufflächen der Schienen abrollenden
Laufrädern versehen sind.
Schienengebundene Fahrzeuge sind im allgemeinen nur in Längsrichtung der zugehörigen Gleisanlage verschiebbar.
Um jedoch einzelne Schienenfahrzeuge bzw. schienengebundene
Förderbehälter — beispielsweise in einem Sammeldepot oder einer Vorratskammer —
möglichst raumsparend unterbringen zu können, müssen die einzelnen Schienenfahrzeuge bzw. Förderwagen
nebeneinander angeordnet werden, was wiederum die Anordnung mehr oder weniger komplizierter Weichen
oder Drehscheiben erfordert. Da eine maximale Krümmung des Schienenstranges vorgegeben ist, ist
eine raumsparende Bauweise nicht oder nur schlecht möglich.
Bei schienengebundenen Fahrzeugen ist es in diesem Zusammenhang bereits bekannt, einzelne Schienenabschnitte
in seitlicher Richtung bewegbar zu lagern, damit auf diese Weise einzelne Schienenfahrzeuge raumsparend
nebeneinander angeordnet werden können, ίο ohne daß dabei große räumliche Ausdehnung aufweisende
Schienenanlagen notwendig sind. Jedoch erfordert die Anordnung von seitlich versetzbaren Schienenabschnitten
einen relativ hohen baulichen Aufwand, wobei zusätzlich komplizierte Steuereinrichtungen notwendig
sind.
Im Hinblick auf diesen Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schienengebundene
Fördereinrichtung — insbesondere Schienenbahn für den innerbetrieblichen Gütertransport — zu schaffen,
bei welcher die einzelnen Transportwagen nicht nur in Längs-, sondern auch in Querrichtung verschiebbar
sind, ohne daß dabei komplizierte querverschiebba- , re Schienenabschnitte notwendig sind. ! Ί
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Laufräder mit ihrer Drehachse in an sich bekannter
Weise senkrecht angeordnet sind.
Bei konventionellen schienengebundenen Fahrzeugen, bei welchen die Drehachsen der Laufräder in der
Regel horizontal angeordnet sind, ist eine Bewegung derselben nur in einer Richtung — nämlich entlang des
Schienenstranges — möglich. Eine Versetzung der Schienenfahrzeuge in Richtung der Drehachse der
Laufräder — d. h. in Querrichtung — ist nicht möglich. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind jedoch die
Laufräder so angeordnet, daß ihre Drehachsen senkrecht angeordnet sind, wie dies bereits aus der GB-PS
5 24 750 bekannt ist. Es wurde jedoch dabei erstmalig erkannt, daß bei einer derartigen Anordnung der Laufräder
eine durch die Drehachse bedingte Vorzugsrichtung in der horizontalen Ebene nicht vorhanden ist, so
daß bei entsprechender Auslegung des Schienennetzes durchaus die Möglichkeit besteht, die Schienenfahrzeuge
bzw. Transportwagen in mehr als einer Richtung bewegen zu können.
Um eine möglichst einfache Bauweise der Schienen- "*
anlage und der Transportwagen zu erreichen, besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung darin, daß die
Gleise rechtwinklig angeordnete Kreuzungen aufweisen, an denen die Transportwagen auf vier im Rechteck
angeordneten Laufrädern wahlweise in Längs- oder Querrichtung verfahrbar sind.
Um zu erreichen, daß in jenem Bereich der Schienenanlage, in welchem eine seitliche Versetzung der Transportwagen
möglich ist, eine entsprechende Führung derselben gewährleistet ist, ist nach einem anderen
Merkmal der Erfindung wenigstens eine der Schienen von sich kreuzenden Gleisen im Bereich des Durchlasses mit einer Führungszunge versehen.
Um zu gewährleisten, daß die Transportwagen. im Betrieb der Abzweigungen gut geführt sind, erweist es
sich in vielen Fällen als zweckmäßig, wenn wenigstens eine der Schienen der sich kreuzenden Gleise mit
einem schwenkbaren Schienenabschnitt versehen ist.
Bei hängender Anordnung der Transportwagen ist es vorteilhaft, wenn die Schienen einen nach oben gerichteten
vertikalen Steg aufweisen, welcher in Verbindung mit dem Radkranz der Laufräder eine seitliche Führung
der Transportwagen ergibt.
Schließlich können bei sich abstützender Anordnung der Transportwagen die Schienen aus einem Rohr bestehen
und die Laufräder zur seitlichen Führung der Transportwagen mit nach unten ragenden Radnaben
versehen sein.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 eine seitliche Ansicht — teilweise im Schnitt — der Schiene einschließlich des Laufrades eines
Transportwagens bei hängender Anordnung,
F i g. 2 eine schematische Darstellung einer Schienenanlage für Transportwagen, weiche Laufräder entsprechend
F i g. 1 aufweisen,
F i g. 3 eine abgewandelte Ausführungsform einer schienengebundenen Fördereinrichtung gemäß der Erfindung
mit Transportwagen in sich abstützender Anordnung,
F i g. 4 eine Ansicht einer dritten Ausführungsform in einem Teilschnitt, bei welcher die Transportwagen
ebenfalls sich abstützend angeordnet sind,
F i g. 5 eine schematische Draufsicht auf eine Schienenanlage für Transportwagen gemäß F i g. 4,
F i g. 6 eine schematische Ansicht einer Gleiskreuzung, weiche mit einer Weiche gemäß der Erfindung
versehen ist,
F i g. 7 eine schematische Ansicht der in F i g. 6 dargestellten Weiche im Zustand unbetätigter Weiche,
F i g. 8 eine schematische Ansicht einer rechtwinkligen Kreuzungsweiche gemäß der Erfindung und
F i g. 9 eine schematische Ansicht der in F i g. 8 dargestellten Kreuzungsweiche, wobei die Weiche jedoch
auf die rechtwinklige Abzweigung umgestellt ist.
F i g. 1 zeigt einen als fahrbare Laufkranbrücke dienenden
Transportwagen, der vorzugsweise einen quadratischen oder rechteckigen Rahmen 1 aufweist, an
dessen vier Ecken senkrechte Radachsen 2 angeordnet sind, auf welchen je ein Laufrad 3 gelagert ist. Die Radlager
bestehen dabei aus je einem in einem Gehäuse 4 angeordneten Axiallager. Die in F i g. 1 nach unten gekehrte
Lauffläche des Laufrades 3 ruht auf der Oberseite eines nach innen gerichteten Flansches 6 einer Schiene
7, die aus einem U- oder L-Träger oder aus einem Träger mit anderem geeignetem Profil gebildet wird.
Während des Fahrens auf der Schiene 6 haben verschiedene Mittelpunktabstände aufweisende Punkte auf
der auf dem Flansch 6 ruhenden Lauffläche 5 in der Fahrtrichtung verschiedene Geschwindigkeiten, weshalb
ein gewisser Radschlupf zwischen den Laufrädern 3 und dem Flansch 6 auftritt. Um die hiermit verbundene
Reibung zu verringern, ist die Lauffläche 5 des Laufrades 3 ballig ausgebildet, während der Flansch 6 etwas
nach abwärts geneigt ist, wodurch die Auflagefläche des Laufrades 5 verringert wird. Hierdurch wird ferner
eine seitliche Führung des Transportwagens erzielt, weshalb zwischen dem Rand 8 des Laufrades 3 und
dem senkrechten Steg der Schiene 7 ein gewisser Spielraum frei bleiben kann, so daß nur stärkere seitliche
Schleuderbewegungen des Transportwagens vom Steg aufgenommen zu werden brauchen.
F i g. 2 zeigt eine Schienenanlage für einen Transportwagen mit Laufrädern gemäß Fig. 1. Die Pfeile
geben die Fahrtrichtung mehrerer hintereinander bewegter Transportwagen an. So kann es beispielsweise
in einem Werkstattraum von Bedeutung sein, daß die Förderanlage wenig Platz einnimmt, indem gekrümmte
Seiten- und Strichstrecken ebenso wie Drehscheiben vermieden werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
können die auf einer der Schienen befindlichen Transportwagen direkt auf ein Quergleis geschoben
werden, ohne daß die Transportwagen dabei in die neue Fahrtrichtung gedreht werden müßten. Ein von
einer behandelten Stelle 9, z. B. von einer Trockenanlage, auf den Schienen 10 entlangrollender Transportwagen
wird an seinen vorderen Laufrädern 3 durch eine kreuzende Schiene 11 aufgehalten, wobei die Hinterräder
des Transportwagens an einer zur Schiene 11 parallelen Schiene 12 stehen bleiben. Die an der Schienenkreuzung
anstoßenden Schienenlängen sind abgeschnitten, so daß Durchlässe 13 für die senkrechten
Achsen 2 der Laufräder 3 gebildet werden. Die freien Enden der Schienenstücke sind mit einer seitlichen
Führungszunge 14 versehen, deren Oberseite etwas tiefer liegt als die Lauffläche der Schiene, weil die Laufräder
3 nicht gleichzeitig an zwei beiderseits der Achse 2 liegenden Punkten aufliegen dürfen. Die Schiene könnte
selbstverständlich die Schiene 11 und 12 völlig kreuzen, d.h. sich über die Schienen 11 hinaus erstrecken,
und weitere kreuzende oder abzweigende Schienen könnten vorgesehen sein.
Der Transportwagen nach F i g. 3 unterscheidet sich von dem nach F i g. 1 nur dadurch, daß die Laufräder 16
nicht hängend, sondern stehend angeordnet sind. Die Schienen 17 bestehen hier aus L-Eisen, deren etwa horizontale
Flansche genügend geneigt sind, damit lediglich die ballige Lauffläche der Laufräder 16 auf ihnen
aufliegt. Ein derartiger Transportwagen kann mit sehr geringer Höhe gebaut werden. Die Schienenanlage ist
ferner noch einfacher als die nach F i g. 2, weil die Radachsen
nicht durch die Schienenflansche hindurch bewegt werden müssen. Jedoch muß auch hier der vertikale
Schienenteil an den Kreuzungen und Abzweigungen über eine genügend lange Strecke entfernt werden,
um eine Bewegung von Laufrad und Radachse auf eine anstoßende Schiene anderer Richtung zu ermöglichen.
F i g. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform , bei welcher die Schienen aus Rohren 20 anstatt aus Profileisen
bestehen. Diese Ausführung ist vorteilhaft, weil sie bei glatter und gleichmäßiger ebener Schienenlauffläche
billig hergestellt werden kann und außerdem gute Festigungseigenschaften aufweist. Hierdurch wird es auch
möglich, die Transportwagen mit höherer Geschwindigkeit zu bewegen. Alle nachstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele von Gleisanlagen weisen Rohre 20 als Schienen auf. Gemäß F i g. 4 läuft auf dem Rohr
20 ein Laufrad 21, welches sich hierbei um eine zur Gleisebene senkrechte Achse 22 dreht und auf dem
Rohr 20 mit einer konkav gekrümmten Lauffläche 23 anliegt. Der Krümmungshalbmesser dieser konkaven
Fläche ist etwas größer als der Außendurchmesser des Rohres 20, so daß die Berührungsfläche zwischen Laufrad
21 und Ring 20 gering ist. Das Laufrad 21 kann sich daher auf der Schienenlauffläche unter nur geringem
Gleiten abwälzen. Die konkave Krümmung der Lauffläche 23 geht in die Radnabe 24 über.
Jeder Transportwagen ist mit vier Rädern versehen, die zweckmäßig am Seitenrand des Transportwagens
— z. B. an seinen Ecken — angebracht sind. Zwei einander
kreuzende Gleise weisen daher zweckmäßig dieselbe Spurweite auf. Dies ist jedoch nicht unbedingt nötig,
und es sind durchaus Fälle denkbar, wo eine verschiedene Spurweite und daher längliche Transportwagen
von Vorteil sein können.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Schienenanlage sind
die einander kreuzenden Schienen durchbrochen, damit Durchlässe für die Radachsen entstehen. Die Laufräder
verlagern sich daher an den Durchlässen etwas nach
unten und sind dadurch Stoßen ausgesetzt, welche die
zulässige oder wünschenswerte Fahrgeschwindigkeit begrenzen. Wegen dieser Durchlässe besteht ferner an
diesen Punkten keine einwandfreie seitliche Führung der Laufräder, weshalb sie durch diese Durchlässe auch
dann hindurchtreten können, wenn eine Fahrtrichtungsänderung nicht beabsichtigt ist. Die Transportwagen
können daher seitlich schleudern. Es ist sogar denkbar, daß ein Laufrad in einem Durchlaß stecken
bleibt und eine Betriebsunterbrechung verursacht.
F i g. 5 zeigt eine Gleisanlage mit einigen Ausführungsformen einer Weiche, welche die soeben erwähnten
Nachteile ausschalten. Der Anschaulichkeit halber werden rechtwinklige Kreuzungen bzw. Abzweigungen
gezeigt, wobei jedoch auch andere Winkel möglich sind. Von einem Hauptgleis A zweigen mehrere Seitengleise
über zugehörige Weichen ab. Ein Seitengleis B zweigt vom Ende des Hauptgleises A ab, während
ein Seitengleis Can einer beliebigen Stelle des Hauptgleises A seitlich abzweigt. Ein Seitengleis D kreuzt ferner
das Hauptgleis A an einer beliebig gewählten Stelle und erstreckt sich daher vom Hauptgleis A aus nach
beiden Seiten.
F i g. 6 und 7 zeigen das Seitengleis C mit Einzelheiten. In F i g. 6 ist die Abzweigweiche so eingestellt, daß
das Hauptgleis in gerader Richtung befahren werden kann, während F i g. 7 die Weiche in der Stellung zum
Befahren des Seitengleises Czeigt.
Die eine Schiene 25 des Hauptgleises, welche ein Transportwagen bei einer Fahrtrichtungsänderung
nicht zu kreuzen braucht, ist nicht unterbrochen, während die andere Schiene 26, welche den Transportwagen
bei einer Fahrtrichtungsänderung kreuzen muß, an den Weichen an drei Stellen unterbrochen ist, so daß
zwei Schienenabschnitte 27 und 28 gebildet werden. Diese beiden Schienenabschnitte 27 und 28 sind um je
eine zur Gleisebene lotrechte Achse 29 bzw. 30 schwenkbar. Im dargestellten Beispiel befinden sich
diese Achsen 29 bzw. 30 in einem Abstand a von den Mittellinien der Schienenabschnitte 27 bzw. 28 in Riehtung
zur anderen Schiene des Gleises. Dieser Abstand a ist ebensogroß wie der Abstand b zwischen der Mittellinie
der Schienen und der Radachse eines hierauf laufenden Laufrades 22. Hier werden die Radachsen zwischen
den Schienen liegend gezeigt, wobei aber die Schwenkachsen der Schienenabschnitte an der Außenseite
der Schienen liegen müssen. Der Abstand c zwischen den Achsen 29 und 30 der beiden Schienenabschnitte
ist gleich dem Abstand zwischen den Radachsen eines Radpaares in der neuen Fahrtrichtung. Beim
hier gewählten Beispiel bilden die Radachsen die Eckpunkte eines Quadrates, weshalb die Spurweite in den
beiden einander kreuzenden Fahrtrichtungen dieselbe ist.
Die vorstehend erläuterte Weiche arbeitet folgendermaßen:
Wenn ein beispielsweise auf den Hauptgleis A ankommender Transportwagen auf das Seitengleis
C geschoben werden soll, nehmen die schwenkbaren Schienenabschnitte 27 bzw. 28 zunächst
ihre Stellung gemäß F i g. 6 ein. Durch eine entsprechende Vorrichtung wird der Transportwagen an einer
solchen Stelle angehalten, an der sich sein auf der durchlaufenden Schiene 25 des Hauptgleises laufendes
Rad zwischen den Verlängerungen der Schienenabschnitte 31 und 32 befindet, d. h., daß sich die Radachsen
ungefähr in der Entfernung a innerhalb der Mittellinie des jeweiligen Schienenabschnittes befinden. Dabei
nimmt der Transportwagen auf der unterbrochenen Schiene 26 des Hauptgleises A eine derartige Lage ein,
daß die Radachsen im wesentlichen mit den Schwenkachsen 29 und 30 der Schienenabschnitte 27 bzw. 28
übereinstimmen. Nachdem der Transportwagen in dieser Stellung angehalten wurde, werden die Schienenabschnitte,
z. B. mit hydraulischen Kolbenmotoren 35 und 36, im rechten Winkel aus ihrer ursprünglichen Stellung
herausgeschwenkt, wobei die am weitesten voneinander entfernten Enden der Schienenabschnitte gegeneinander
bewegt werden. Nach dieser Schwenkbewegung bilden die Schienenabschnitte 27 und 28 unmittelbare
Verbindungen zwischen den Schienenabschnitten 31 und 32 einerseits und den Schienen 33 und 34 des
Seitengleises C andererseits, so daß der Transportwagen nunmehr auf dem Seitengleis verschoben werden
kann. Während der Schwenkbewegung wälzen sich die Schienenabschnitte an den Radnaben 24 der Laufräder
ab. Falls der Wagen in der einen oder anderen Richtung etwas versetzt ist, wird er durch die schwenkenden
Schienenabschnitte zwangweise in die richtige Stellung gedrückt. Nachdem der Transportwagen vollständig
auf die Schienen 33 und 34 gefahren wurde, kann die Weiche, falls erforderlich, unbehindert in ihre
Ausgangsstellung umgestellt werden.
Die Weiche für rechtwinklige Fahrtrichtungsänderungen am Ende des Hauptgleises zum Übergang auf
das Seitengleis B ist von einfacher Bauart, weil dabei nur ein Laufrad eine Schiene kreuzen muß. Das Hauptgleis
besteht gemäß F i g. 8 und 9 aus einer durchlaufenden Schiene 37 und aus einer unterbrochenen Schiene
38. Am Endpunkt der festen Schiene 37 schließt sich eine ebenfalls durchlaufende Schiene 39 im rechten
Winkel an das Seitengleis B an. Die unterbrochene Schiene 38 des Hauptgleises A endet an einem um eine
Drehachse 41 schwenkbaren Schienenabschnitt 40. Ähnlich wie bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen, befindet sich die Drehachse 41 im Abstand a
von der Mittellinie der Schiene. Die Drehachse 41 ist außerdem in bezug auf die durchlaufenden Schienen 37
und 38 derart angeordnet, daß sie im wesentlichen mit der Radachse des diagonal entgegengesetzten Rades
übereinstimmt, wenn ein Wagen sich mit einem seiner Räder im Winkel zwischen den festen Schienen befindet.
Der Schienenabschnitt 40 erstreckt sich beiderseits der Drehachse 4. Sein erstes Ende erstreckt sich bis zur
durchlaufenden Schiene 39 des Seitengleises B, während sein anderes Ende in die Schiene 38 des Hauptgleises
in einer geringeren Entfernung von der Drehachse 41 als der der Spurweite übergeht. Die Enden der
Schienenabschnitte sind abgeschrägt, um ein Klemmen der Schienen bei der Schwenkbewegung zu vermeiden.
Die unterbrochene Schiene des Seitengleises B besteht aus einem festen Schienenstück 42, welches sich parallel
zur durchlaufenden Schiene 39 zwischen den Schienen des Hauptgleises erstreckt, wobei sich das eine
Ende des Schienenstücks 42 in einem Abstand von der durchlaufenden Schiene 37 befindet und dadurch eine
Lücke als Durchlaß für die Achsen der Laufräder frei läßt. An der entgegengesetzten Seite des Schienenabschnittes
40 setzt sich die unterbrochene Schiene des Seitengleises B als feste rohrförmige Schiene 43 fort,
wobei der Abstand zwischen ihren Enden und dem gegenüberliegenden Ende des Schienenstückes 42 die
gleiche Größe wie die Länge des Schienenabschnittes 40 hat, so daß dieses nach dem Drehen um 90° eine
unmittelbare Verbindung zwischen dem Schienenstück 42 und der Schiene 43 herstellt. Diejenigen Enden der
festen Schienen oder Schienenabschnitte, welche mit
den Enden der schwenkbaren Schienenabschnitte zusammenwirken, sind vorzugsweise mit Anschlägen 45
versehen, welche gleichzeitig die Schienen und Schienenstücke fluchtend zentrieren und eine Auflage für die
freien Enden der Schienenstücke bilden.
Die beschriebene Weiche arbeitet im wesentlichen in gleicher Weise wie die zuvor beschriebene. Wenn ein
Transportwagen auf dem Hauptgleis A verschoben wird, wird er dadurch abgebremst, daß eines seiner
Laufräder den von den durchlaufenden Schienen 37 und 39 gebildeten Winkel erreicht. Dann kann der
Schienenabschnitt 40 z. B. durch einen hydraulischen Kolbenmotor 44 oder einen einfachen hydraulischen
Zylinder um 90° geschwenkt werden. Daraufhin ist der Transportwagen auf dem Seitengleis in rechtem Win- j5
kel zu seiner vorhergehenden Fahrtrichtung bewegbar, ohne daß er vorher in seine neue Richtung eingeschwenkt
zu werden braucht.
Die in F i g. 5 in Verbindung mit dem Seitengleis D dargestellte Weiche stimmt in etwa mit der im Zusammenhang
mit F i g. 7 beschriebenen Ausführung überein. Da das Seitengleis D sich beiderseits des Hauptgleises
A erstreckt, müssen Maßnahmen getroffen werden, daß die Transportwagen beide Schienen des
Hauptgleises kreuzen können. Dies läßt sich in einfaeher Weise dadurch erreichen, daß die beiden Schienen
des Hauptgleises A durch schwenkbare Schienenstücke unterteilt sind, wobei jeder Schienenstrang der Anlage
zum Gleis D hin zwei schwenkbare Schienenstücke enthält. Alle Drehachsen der Schienenstücke müssen so
angeordnet sein, daß sie mit je einer Radachse gleichzeitig verlaufen, wenn sich ein Transportwagen an
einer Weiche befindet.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können Weichen für Fahrtrichtungsänderungen unter beliebigen
Winkeln hergestellt werden. Dabei sind bei den vorstehend beschriebenen Bauarten der Transportwagen
und Gleisanlagen in einem solchen Fall zusätzliche Schienen notwendig. Beträgt der Abzweigwinkel 45°,
so werden beispielsweise drei gleichlaufende Schienen benötigt. Ist der Winkel jedoch ein anderer als 45° oder
90°, dann muß das Seitengleis aus vier gleichlaufenden Schienen bestehen. Im übrigen entsprechen die Weichen
für diese Fahrtrichtung im wesentlichen den in F i g. 5 für das Seitengleis D dargestellten Weichen.
Die stützende Schienenunterlage oder -bettung kann beliebig sein, wobei sich die Laufflächen der Schienen
in Höhe mit dem Fuß- oder Erdboden oder auch tiefer befinden können. Besonders bei der Verwendung rohrförmiger
Schienen ist es jedoch zweckmäßig, die Schienen über dem Erd- oder Fußboden auf besonderen
Stützen anzubi Ingen. Da die Belastung der schwenkbaren
Schienenstücke durch die Transportwagen zum größten Teil in der Nähe der Mittelebene der Schienenstücke
auftritt, treten in den Schienenstücken keine höheren Drehbiegespannungen auf.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 609 008/2
Claims (6)
1. Schienengebundene Fördereinrichtung, insbesondere Schienenbahn für den innerbetrieblichen
Gütertransport, bestehend aus sich kreuzenden Gleisen mit in konstanten Abständen geführten parallelen
Schienen, welche eine im wesentlichen nach oben gerichtete, leicht geneigte Lauffläche aufweisen,
sowie einer Mehrzahl von Transportwagen, welche wahlweise in hängender oder sich abstützender
Anordnung mit einer Anzahl von auf den Laufflächen der Schienen abrollenden Laufrädern
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (3; 21) mit ihrer Achse (2; 22) in an sich
bekannter Weise senkrecht angeordnet sind.
2. Fördereinrichtung nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleise rechtwinklig angeordnete Kreuzungen aufweisen, an denen die
Transportwagen auf vier im Rechteck angeordneten Laufrädern (3; 21) wahlweise in Längs- oder
Querrichtung verfahrbar sind.
3. Fördereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2. dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Schienen (10; 11) von sich kreuzenden Gleisen im
Bereich des Durchlasses (13) mit einer Führungszunge (14) versehen ist.
4. Fördereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der
Schienen (10 oder 11) der sich kreuzenden Gleise mit einem schwenkbaren Schienenabschnitt (27; 28;
40) versehen ist.
5. Fördereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (10;
11; 17) einen nach oben gerichteten vertikalen Steg aufweisen, welcher in Verbindung mit dem Radkranz
der Laufräder (3) eine seitliche Führung der Transportwagen ergibt.
6. Fördereinrichtung nach einem der Ansprüche Γ bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen aus
Rohren (20) bestehen und daß die Laufräder (21) zur seitlichen Führung der Transportwagen mit
nach unten ragenden Radnaben (24) versehen sind.
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