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Verfahren zur herstellung eines Weges an der schrägen
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Böschung eines Demmes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Weges an der schrägen Böschung eines Dammes, bei dem in Abständen entlang
des Dammes in die Böschung Pfähle eingetrieben werden, bei dem an die aus der Böschung
herausragenden Enden der Pfähle entlang des Damraes aufeinanderfolgenden Stützwangen
angesetzt werden, und bei dem der zwischen den Stützwangen und der Böschung eingefaßter
Raum zur Bildung des Weges mit Füllgut aufgefüllt wird.
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Ein derartiges Verfahren ist notorisch bekannt und wird beispielsweise
dazu verwendet, um eine verschüttete Berme an einem Bahndamm neu zu erstellen. Dabei
werden als Pfähle Schienenstücke und als Stützwangen Leitplanken für Autobahnen
aus verzinktem Stahlblech verwendet. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß eine
derartige Abstützung unzureichend ist. Durch die beim Befahren des
Bahlikörpers
auftretenden Erschütterungen lösen sich die Pfähle und das Schotterbett des Dahnkörpers
drückt die Stützwangen nach aussen. Ausserdem werden die Stützwangen bei stärkeren
Niederschlägen durch das sich sammelnde Regenwasser unterspült, durch mit der Zeit
das Füllgut der Berme durch den freigespülten Raum die Böschung herabgespült wird.
Die Folge ist, daß nach einiger Zeit die Berme wieder schräg und unbegehbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs
beschriebenen Art so zu gestalten, daß ein Lockern der Pfähle und ein ktegdrücken
der Stützwangen sowie ein Unterspülen der Stützwangen weitgehend vermieden wird.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Auffüllen
des erwähnten Raumes zwischen der Böschung und den Stützwangen mit Füllgut in den
die Stützwangen umgebenden Bereich des Dammkörpers ein den Dammgrund in diesem Bereich
verfestigenden Mittel eingespült wird. Das Einspülen kann mittels einer Einspülpfeife
erfolgen. Als ein solches Mittel eignen sich beispielsweise flüssiger N örtel oder
flüssiger Zement, die vorzugsweise noch mit das Abbinden und Verfestigen fördernden
chemischen Substanzen versetzt sind.
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Durch den erfindungsgemäßen Verfahrensschritt wird gewährleistet,
daß sich entlang der Stützwangen ein betonartiger Körper bildet. In diesen Körper
sind die Pfähle zumindest bis zum Bereich der Einspielung und vorzugsweise auch
der untere Bereich der Stützwangen eingebettet. Es ist dadurch nicht nur gewährleistet,
daß die Pfähle und Stützwangen fest sitzen und sich bei Erschütterungen kaum lösen
können, sondern es wird zudem noch der Vorteil erzielt, daß die 3Litzwangen nicht
mehr unterspült werden können.
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Damit sich vor den Stützwangen über dem verfestigten Bereich kein
Wasser sammelt, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgeschlagen, daß entlang des Dammes in Abständen kurze Abschnitte beim
Einspülen des den Dammgrund verfes-tig¢1l(1en Mittels freigelassen werden. Durch
diese Abschnitte kann dann das Wasser abfließen.
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Eine praktische Weiterbildung des Verfahrens kann ferner darin bestehen,
daß vor dem Einspülen an der Stelle, wo die erwähnten Abschnitte freigelassen werden,
eine die Stützwangen unterquerende Rinne gegraben wird, daß diese Rinne mit einem
nicht mit dem verfestigenden Iíittel rc-agierenden Kern gefüllt wird, daß der Kern
nach dem Verfestigen des Dammgrundes in dem erwähnten Bereich entkernt wird und
daß die dann wieder freigelegte Rinne mit einem sickerfähigen Material, wie beispielsweise
Kies gefüllt wird. Als Kern kann beispielsweise ein Holz- oder Styroporkörper verwendet
werden. Es ist aber auch möglich, einen leerenlaus Papier bestehenden Zementsack
zusammenzuknüllen und in die freigelegte Rinne als Kern einzulegen.
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kTach dem Verfestigen des Darnmgrundes kann das Papier wieder aus
der Rinne herausgerissen werden, wobei es unerheblich ist, wenn Teile des Papiersackes
an der Rinnenwand hänbleiben.
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Zweckmäßigerweise werden die erwähnten Abschnitte etwa im-mittleren
Teil jeder Stützwange freigelassen.
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Wenn die Erschütterungen des Dammkörpers besonders stark sind, ist
es zweckmäßig, die Pfähle so tief in die Böschung einzutreiben, daß sie die Gleitlinie
des Dammes durchstoßen.
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Darüberhinaus können als Pfähle Injektionslanzen verwendet werden,
die nach dem Eintreiben in die Böschung ebenfalls mit dem dem Dammgrund verfestigenden
Mittel injeziert werden.
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Eine Anordnung zur lieuerstellung einer Berme mit solchen Injektionslanzen
wurde bereits in der älteren Am"eldung P 26 11 091.8 des gleichen Anmelders vorgeschlagen.
Im vorliegenden Fall ergibt sich bei Anwendung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Wehre sowie gleichzeitiger Verwendung von Injektionslanzen eine ausserordentlich
vorteilhafte Kombination, die in jedcln Fall ein Lockern der Pfähle und Wegdrücken
der Stützwangen sowie ein Unterspulen der Stützwangen sicher vermeidet.
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Die Stützwangen können an den Pfählen befestigt werden.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Abstand zwischen den Pfählen so
gewählt wird, daß er gleich der Länge der Stützwangen ist. In diesem Fall sollten
die Stützwangen so angeordnet werden, daß ihre Stoßfugen an den Pfählen zu liegen
kommen. Dann könnten nämlich jeweils zwei aneinanderstoßende Stützwangen an je einem
Pfahl befestigt werden. Diese Naßnahme ist auch im Hinblick mit den beim Einspülen
freigelassenen Abschnitten vorteilhaft, wenn diese, wie oben ausgeführt, etwa in
der Mitte der Stützwangen vorgesehen werden. Es ist dann gewährleistet, daß die
Pfähle nicht in den Bereich der von der Einspülung und Verfestigung freien Abschnitte
fallen.
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Um zu verhindern, daß an den Stoßfugen zwischen den Stützwangen Füllgut
der Berme hindurchtritt, kann eine anders zweckmäßige Weiterbildung daran bestehen,
daß die Stützwangen einander überlappend angeordnet werden.
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Eine andere zweckmäßige Maßnahme zur Weiterbildung der Erfindung kann
darin bestehen, daß die Pfähle nach dem Eintreiben in die Böschung des Dammes an
ihrem aus der Böschung herausschauenden Ende durch Aufsetzen von Verlängerungsstücken
verlängert werden, und daß an den Verlängerungsstücken
zur Bildung
eines Geländers Querstangen befestigt werden.
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Eine Vorrichtung zur Befestigung der Stützwangen an den Pfählen kal-.n
aus einer vorzugsweise aus Rundstahl U-fölrnig gebogenen Klammer bestehen, deren
U-Schenkel sowohl an ihrem freien Ende als auch an ihrem mit dem U-Ver}indungssteg
verbundenen Ende in der gleichen Richtung aus der U-Ebene herausgebogen sind, derart,
daß der Berührungsbereich des U-Verbindungs steges zwischen den U-Schenkeln mit
dem betreffenden Pfahl einerseits und der Berühungsbereich der freien Schenkel enden
mit der betreffenden Stützwange andererseits unterhalb des die Oberkante der betreffenden
Stützwange übergreifenden niittl eren Teiles der U-Schenkel etwa in der gleichen
Höhe liegen. Eine so gebogene Klammer gewährleistet, daß sie sicher sitzt und nicht
hochrutschen kann.
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Zur Überlappung geeignete Stützwangen können dadurch gekennzeichnet
sein, daß sie vorzugsweise von Betonplatten gebildet sind, die an ihren seitlichen
Stirnkanten auf die halbe Dicke abgesetzt sind, und daß jeweils zwei komplementär
ausgebildete oder angeordnete Absätze benachbarter Stützwangen ineinandergreifen
oder übergreifen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch einen Bahndamm mit einer verschütteten
Berme; Fig. 2 einen Schnitt II-II durch Fig. 3, der dem Schnitt durch den Bahndamm
in Fig. 1 entspricht, wobei jedoch erste Maßnahmen zur Neuerstellung der Berme getroffen
worden sind;
Fig. 3 eine Ansicht III in Fig. 2; Fig. 4 einen Schnitt
IV-IV durch Fig. 3, der dem Schnitt durch den Bahndamm in Fig. 1 entspricht, wobei
jedoch die restlichen Maßnahmen zur Fertigstellung der Berqe getroffen worden sind;
Fig. 5 eine vergrößerte perpektivische Darstellung der Vorrichtung zur Befestigung
der Stützwangen an einem Pfahl; Fig. 6 eine Ansicht von der Seite auf die Stützwangen,
wobei die Pfähle mit einem Geländer versehen worden sind.
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Fig. 1 zeigt einen Bahndamm 1 mit einer Böschung 2.
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Auf dem Bahndainm befindet sich ein Schotterbett 3 mit Bahnschwellen
5. Die Gleise sind nicht dargestellt.
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Die ursprüngliche Böschung des Schotterbettes ist mit 6 bezeichnet.
Neben dem Schotterbett 3 verlief ursprünglich auf dem Bahndamm 1 eine Berme 7.
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Mit 8 ist die Böschung eines verbreiterten Schotterbettes bezeichnet.
Man erkennt, daß bei dem verbreiteten Schotterbett die Berme 7 verschüttet ist.
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Zur Neuerstellung der Berme wird gemäß Fig. 2 zunächst ein Teil des
Schotterbettes abgetragen und eine Einbauplanie hergerichtet. Danach werden Injektionspfähle
10 in den Dammkörper getrieben, und zwar vorzugsweise so tief, daß sie die Gleitlinie
9 durchstoßen. Dann werden an den Pfählen Betonplatten 13 mittels Halteklammern
14 befestigt.
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;Re man aus Fig. 3 entnehmen kann, werden unterhalb des mix tieren
Bereiches der Betonplatten 13 im planiertell Dammgrund Rinnen 21 freigelegt, an
die darni beispielsweise ein zusammengeknüllter Zementsack aus Papier 22 eingelegt
wird. Statt des Papiersackes können auch Kernkörper aus Holz, Styropor oder dergleichen
verwendet werden. Dann wird in die Injektionspfäble 10 eine den Dammgrund verfestigende
Flüssigkeit eingedrückt. Diese tritt durch seitliche Üffnullgen 11 in den Injcktionslanzen
in das umgebende Erdreich ein und bildet mit diesem nach dem Verfestigen eine verzweigte
Wurzel 12. @ Man beachte hierbei, daß der Schnitt gemäß Fig. 2 nicht durch eine
Injektionslanze geführt ist, sondern zwischen zwei Injektionslanzen liegt, so daß
die dargestellte Injektionslanze 10 im Dammkörper nur mit gestrichelten Linien angedeutet
ist. Der Schnitt gemäß Fig. 4 ist dagegen durch eine Injek-tionslanze geführt. Die
Linge der Injektionslanzen wird zwecl mäßigerweise so gewählt, daß diese die Gleitlinie
9 des Dammes 1 (Fig. 1) durchstoßen.
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Nach dem Injezieren der Injektionslanzen wird das Verfestigende Mittel
mittels einer Einspülpfeife auch in den Grund der für die Berge vorbereiteten Einbauplanie
eingespült. Das Einspülen erfolgt entlang der Betonplatten 13.
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Dadurch ergibt sich ein verfestigter Körper 23 (Fig. 4) der sich kontinuierlich
entlang des Dammes unterhalb der Betonplatten 13 erstreckt. Im Gegensatz dazu haben
die Wurzeln 12 der Injektionspfähle 10 keine Verbindung miteinander.
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Im nächsten Verfahrensschri#tt wird der Kernkörper 22 aus den Rinnen
21 entfernt. Die dann wieder freigelegten Rinnen 21 werden mit Kies gefüllt. Dann
wird der Bereich zwischen dem Schotterbett 3 und den Betonplatten 13 mit Erde 15
aufgefüllt, deren Oberfläche dann die neuerstellte Berme bildet.
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Tn Fig. 5 ist gezeigt, daß die aneinanders toßenden Stirnkanten der
Be-Lonplatten 13 mit auf die halbe Dicke abgesetzten Vorsprüngen 24 versehen sind.
Dabei sind die Platten 13 so aneinandergesetzt, daß komplementäre Vorsprünge 24
einander überlappen. Die Trennfugen verlaufen dabei direkt an den Pfählen 10. Auf
diese Weise ist es möglich, mit einer Halteklammer 14 gleichzeitig zwei aneinanderstoßende
Betonplatten 13 an dem betre@enden Pfahl 10 zu befestigen. Die Halteklammer 14 besteht
aus Rundstahl und ist etwa U-förmig gebogen. Die freien Enden der Klammer sind aus
der U-Ebene seitlich weggebogen. Auch der mit dem Verbindungssteg verbundene Teil
der U-Schenkel ist aus der U-Ebene ausgebogen. Damit wird erreicht, daß der Berührungsbereich
der Klammer 14 mit dem Pfahl 10 einerseits und die Berührungsbereiche der Klammercnden
mit den Betonplatten 13 andererseits etwa in der gleichen Möhe liegen. Zwischen
diesen Berührungsbereichen liegt der geringstmögliche Durchmesser, gemessen zwischen
der von den Betonplatten 13 abgewanten Seite des Pfahles 10 und der entgegengesetzten
Seite der Betonplatten 13. Diese Maßnahme gewährleistet einen festen Sitz der Klammer
14. Sie kann ohne fremde Einwirkung nicht nach oben rutschen.
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In Fig. 6 ist die Nöglichkeit dargestellt, auf die Injektionslanzen
10 noch Verlängerungsstücke 25 aufzustecken. Durch Anschweißen von Querstegen 26
und 27 an die Verlängerungsstücke 25 kann dann das Geländer fertiggestellt werden.
Das Aufstecken der Verlängerungsstücke 25 auf die aus dem Damm herausschauenden
Enden der Injektionslanzen 10 kann in verschiedener Weise erfolgen. Eine Möglichkeit
besteht beispiisweise darin, daß man in die rohrförmigen Verlängerungsstücke 25
am unteren Ende einen Zapfen einsetzt, der dann in die Injektionslanzen 10 eingetaucht
wird.