DE2639365A1 - Mischung von disulfoanthrachinoncarbonsaeuren und ihren salzen und stretford- verfahren unter deren verwendung - Google Patents

Mischung von disulfoanthrachinoncarbonsaeuren und ihren salzen und stretford- verfahren unter deren verwendung

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DE2639365A1 DE19762639365 DE2639365A DE2639365A1 DE 2639365 A1 DE2639365 A1 DE 2639365A1 DE 19762639365 DE19762639365 DE 19762639365 DE 2639365 A DE2639365 A DE 2639365A DE 2639365 A1 DE2639365 A1 DE 2639365A1
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    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
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Description

lh. Zeichen , , - - -fl _.. - > ν -, ο . , Tag 1. SertemLer I''""'
Mischung von Diaulfoanthrachinoncarbonsäurö^und ilrren Salzen und Stretford-Verfahren anter deren Verwendung
Die vorliegende Erfindung besielit sich auf Mischungen disulfonierter Anthrachinone, und insbesondere auf Mischungen disulfonierter Antiaraciiiaone mit großer löslichkeit und Verwendbarkeit in Stretford-Verfahren, das nachstehend beschrieben wird.
Anthrachinondisulfonsäuren werden auSer ihrer Yerwendung als Vorstufen in der Farben ind us tr ie im wolil "bekannten Stretford-Verfahren verwendet= Das Stretford~Yerfahren ist ein Flussig-Reinigungsverfahren zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff aus G-asströmen and flüssigen Kohlenwasserstoffen. In Stretford-¥@rfahrsn taiagt man ein
Bchwefelwasserstoffhaltiges EIuid9 wie s.B. @inen Petroleum- oder Kohlengasstrom, in engen Eoiatafct mit einer wässerigen alkalischen Lösung von Salzen @ia@r oder aä@hr®rer Änthra- chinondisulfonsämroa ülqö ^οώ Taaaclliaisalsans, t?i@ ζοΈ.
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und setzt elementaren Schwefel frei, der sich abscheidet und abfiltriert wird. Die Anthrachinondisulfonsäuren wirken als Wasserstoff-Akzeptoren und können leicht zur Wiederverwendung ohne nennenswerten Verlust regeneriert werden. Die Regenerierung wird in einem getrennten Arbeitsgang durch Luftoxjdation ausgeführt.
Viele wasserlösliche Anthrachinondisulfonsäuren können als Wasserstoff-Akzeptoren im wässerigen System des Stretford-Verfahrens wirken. Aus praktischen Gründen zieht man jedoch Anthrachinondisulfonsäuren vor, die eine hohe Löslichkeit im Verfahren haben und gegenüber dem "Aussalzeffekt" der anorganischen Kationen unempfindlich sind, die im Verfahren vorliegen, da kleinere Absorptionseinheiten unter Verwendung konzentriertersr Lösungen für einen besseren und wirtschaftlicheren Betrieb sorgen können. Es ist auch vorteilhaft, wenn die Anthrachinondisulfonsäuren im Akzeptor- und im Regenerierungs-Seliritt rasch reagieren.
Es wurde festgestellt, daß bestimmte Anthrachinondisulfonsäur en im Stretford-Verfahren gut arbeiten. Besonders wertvoll s iad 2,7-*üathraehinond is ulf onsäur e, 1,6-Anthrachinondisulfonsäure and 1,7-Anthrachinondisulfonsäure.
j Die bekannten Verfahren, durch welche diese Anthrachinondisulfonsäuren hergestellt werden, leiden jedoch an ernstlichen Nachteilen» Wenn man Anthrachinon in Abwesenheit von Quecksilber q&qt seinen Ionen disulfoniert, erhält man eine Mischung von 23β- und 2,7-Anthraehinondisulfonsäure. Das 2,7-Isomere ist als Stretford-Entschwefelungsmittel ziemlich gut verwendbarρ da es genügend wasserlöslich ist und ziemlicl rasch regeneri®rt werden kann. Das 2,6-Isomere jedoch ist in dem System9 äas normalerweise im Stretford-Verfa hren verwendet wird, relativ unlöslich, und man kann nur vergleichsweise kleine Mengen in Einheiten wirkungsvoller Bauart tolerieren. Da sich die Isomeren in relativ gleichen Mengen bildes9 r;jenn man Anthrachinon disulfoniert, ist, so~-
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fern es !seine Verwendung für das 2,6-Isomere gibt, die Syn- j these und Abtrennung des 2,7-Isomeren wirtschaftlich nicht ; attraktiv. Somit hängt die rasche Verfügbarkeit des 2.7-Isomeren direkt von der wirtschaftlichen Nachfrage nach dem 2,6-Isomeren ab, und der Preis für das 2,7-Isomere wird j unannehmbar hoch, wenn der Markt für das 2,6-Isomere schwin- j det.
Andere geeignete Methoden für die Herstellung von Anthrachinond!sulfonsäuren, die im Stretford-Verfahren verwendbar sind, erfordern die Verwendung von Quecksilber oder bestimmter seiner Salze. Verfahren, denen diese Technologie zugrundeliegt, müssen jedoch einen Quecksilber-Entfernungsschritt für die Produkte enthalten, und das Abwasser dieser Verfahren würde untragbare Mengen an Derivaten dieses gefährlichen Elementes enthalten. Die Techniken, durch welche Quecksilber entfernt werden kann, sind nicht gut entwickelt und wirkungsvoll, und wären sogar dann, wenn sie verfügbar wären, aufgrund der hohen Kapitalinvestitionen nicht wirtschaftlich, die nötig sind, um die große und komplizierte Anlage zu bauen.
Erfindungsgemäß stellt man Mischungen von Disulfoanthrachinonmono-,-di- und -polycarbonsäuren, die eine hervorragende Verwendbarkeit im Stretford-Verfahren haben, durch direkte Sulfonierung und gleichzeitige oder anschließende AlkylOxydation eines Anthrachinone folgender Formel her:
worin η eine ganze Zahl von 1 bis 4 und jedes R unabhängig ausgewählt aus
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->r-6
Alkylresten mit 1 bis 4· Kohlenstoffatomen und Ohlor ist, wobei mindestens ein R ein Alkylrest ist, unter der Bedingung, daß die Substitution in einem einzelnen Ring auf Mono-, Di- oder Tri-substitution und die Substitution in zwei Ringen auf Mono- oder Bi-substitution in jedem Ring begrenzt ist.
Die Mischungen der erfindungsgemäßen Disulfonanthrachinoncarbonsäuren haben eine außergewöhnliche Löslichkeit, sogar unter den anspruchsvollen Anforderungen, die für das Stretford-Terfahren bestehen, und benötigen keinen teuren Abtrennungsschritt. Außerdem verlangtdas direkte Sulfonierungsverfahren nicht die Verwendung von Quecksilber oder seinen Verbindungen, und man vermeidet das unerwünschte Ausströmen dieser Verbindungen in die Umwelt.
Anthrachinone, die man zur Herstellung von Mischungen der erfindungsgemäßen Disulfoanthrachinoncarbonsäuren verwenden kann, haben folgende Strukturformel:
worin R und η wie oben definiert sind. In diesem Zusammenhang soll der Ausdruck MAlkylrest" gerade und verzweigte Alkylketten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen umfassen.
Als Beispiele für Anthrachinon-Startmaterialien der oben genannten Formel, die brauchbare Bisulfonsäuren und -salze ergeben, sollen erwähnt werden:
1-Methylanthrachinon, 2-Methylanthrachinon, 1-Äthylanthrachinon, 2-Äthylanthrachinon, 2-n-Propylanthrachinon, 2-Isopropylanthrachinon, 1-t-Butylanthrachinon, 2-n-Butylanthrachinon, 2-Isobutylanthrachinon, 2-sec-Butylanthrachinon,
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ψ ■ I
2-t-Butylanthrachinon, i-t-Butylaminoanthrachinon, 1,2- · | Dimethylanthrachinon, 1 ^-Dimethylanthrachinon, 1,4-DimethylJ anthrachinon, 1,2,4-Triinetliylantlirachinon, 1,3-Diäth.ylanthra-! chinon, 1 -Methyl-4-isopropylanthrachinon, 2, 6-Dimethylanthrachinon, 2,7-Dimethylanthrachinon, 2,3,6-Trimethylanthrachinon, 1,4,6-Trimethylanthrachinon, 1,3, β-Tr imethylanthrachijnon , 1,3,5,7-T etramethylanthrachinon, 1,3 9 δ, 8-Tetramethyl- · anthrachinon, i-Chloro^-methylanthrachinon, 2-Chloro-7-methylanthrachinon, 2-Cliloro-3-aiethylantlirachinon, 1-Chloro-2-methylanthrachinon, 2-öhloro-6-metliylanthrach.iiion. Vorteilhaft sind die Alkylanthrachinone und Alkylchloroanthrachinone, die man leicht durch Friedel-Grafts-Seaktion mit Phthalsäureanhydrid mit nachfolgendem Ringschluß erhalten kann. Diese umfassen z.B. 2-Methylanthrachinon9 2-Äthylanthrachinon5 293-Dimethjlanthraohinon und 1,2-Disnethylanthrachinon. Die Anthrachinone kaira man allein oder in Mischungen in der direktes 3?al£©ai©rsmg
Die erf indungsgemäße direkte Bisialfonierung der Anthrachinone kann man unter Bedingungen a,a©fHir@a9 äi@ in der Disulfonierung von Anthrachinone!! ^ohl"b@kanBt sind. Somit kann man z.B. solche Bedingungen YarMaraäsQj, fji® sie in Wuertz, US-PS ITr. 2 074 309 und Sogers, ÜS-PS Ir0 1 965 383 beschrieben sind. Besonders erwähnt s©i? da® Sogar® auf Seite 2, Zeilen 17 bis 46, anregt, daß fli@s© Sltrfchode sur Behandlung
j Alkylanthrachinonen verwendet werden kann* Es gibt jedoch • keine Lehre von spezifischen AlkylanthraeMnonen,, die man gemäß dem Verfahren von Sogers disulf©nieren gibt es eine Lehre oder eine Anregung9 daß äas Heaktions-
produkt einer solchen Disulfonierung in einem Gasreinigiingsverfahren verwendet werden soll.
Von Locher und Fierz (HeIv. CMm. Acta, 10 β42 (1927)) wurde berichtet, daß Versuche, die direkte Sulfonierung von 2-Methylanthrachinon zustandszutaisgen,, aicht erfolgreich waren (siehe auch Suter, CJ., Organic Chemistry of Sulfur, Seite 306, John Wiley & Sons, Inc., MIC9 1944). Lauer, J0 Kcakt_Cli_eni.4~2_7 J30, 185 (1931) B berichtet, daß die SuIfο-
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nierung in 120 % der theoretischen Menge Schwefeltrioxid als .40 %iges Oleum bei 150 0C etwa 30 $ der 3,7- und 33 5& der 3,6-Disulfonsäuren ergab. (Suter zitiert auch Lauer, loc cit).
Typischerweise führt man die Disulfonierung des erfindungsgemäßen Anthrachinonmaterials erfindungsgemäß aus, indem man einen Überschuß rauchender Schwefelsäure, die von 30 $> bis 50 # Schwefeltrioxid enthält, bei 140 ° bis 170 0C einsetzt,. b|is die Disulfonierung vollendet ist. Ein Alkalisulfat, wie z.B. Natriumsulfat, kann man dem Disulfonierungssystem zufügen, um die Oxydation des Anthrachinonkernes möglichst gering zu halten. Die D!sulfonsäuren trennt man aus der Reaktionstnasse durch Neutral is ierung der .sulfonierenden Masse nach ! Verdünnen und schließliches Abdampfen ab, da das Material so außergewöhnlich löslich ist, daß gebräuchliche Aussalzverfahren unwirksam sind.
1
Im Gegensatz zu den Darstellungen und Folgerungen des Standes der Technik (Locher et al und Lauer) wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäße Disulfonierung von 2-Methylanthrachinon in 50 $igem Oleum bei 150 0C für 4 Stunden ein außerj ordentlich wasserlösliches Material ergibt, das, wenn überj haupt, nur geringen Methyl-Restgehalt hat. Die Oxydation tritt unter den Reaktionsbedingungen ein, und Carboxylgruppen entstehen aus den Methylgruppen. Das eütetehende j Produkt ist, wenn es aus dem sulfonierenden Medium isoliert wird, extrem wasserlöslich und zeigt eine ausgezeichnete Aktivität in Stretford-Verfahren.
j In diesem Zusammenhang soll der Ausdruck "Stretford-Verfehj ren" alle bekannten Ausführungsformen des Verfahrens zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff aus Fluiden enthalten, wie z.B. aus Petroleum- oder Kohlengaemischungen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen, wobei man die Fluide mit einer alkalischen Lösung einer oder mehrerer Anthrachinond!sulfonsäuren und typischerweise von Vanadiumsalzen in Berührung bringt, wobei man den Schwefelwasserstoff oxydiert, Schwefel
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i ■ ■ !
freisetzt und die reduzierte(n) Anthrachinondisulfouaäure
oder -säuren mittels eines sauerstoffhaltigen Gases reoxydiert. Das Stretford-Verfahren wird in der Veröffentlichung "Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Koksofengas durch das Stretford-Verfahren" ("Removal of Hydrogen Sulphide from Coke Oven Gas by the Stretford-Process")von I. Nicklin und B. H. Holland näher erläutert, die beim Europäischen Symposium "Reinigung von Koksofengas" ("Cleaning of Coke Oven Gas", Saarbrücken, 21. und 22. März 1963, vorgetragen wurde und durch die Nordwest-Gas-Behörde (North Western Gas Board, Seiten 2 bis S) erhältlidi ist; weiter durch US-PS ITr. 3 035 839 (Spalte 1, Zeile 23 bis Spalte 2, Zeile 52); US-PS Nr. 2 997 439 (Spalte 1, Zeile 17 bis-Spalte 2, Zeile 18) und GB-PS Nr. 878 251; auf die lehren dieses bekannten Standes der Technik wird hier voll Bezug genommen.
Die erfindungsgemäßen Disulfoanthrachinonmono-,-di- oder -polycarbonsäuren kann man aufgrund ihrer extremen Wasserlöslichkeit als Anthrachinond!sulfonsäuren im Stretford-Verfahren anstelle von oder in Verbindung mit bisher verwendeten Anthrachinondisulfonsäuren und in viel höherer Konzentration verwenden. Durch die Verwendung der höheren Konzentrationen erzielt man einen geringeren Kapitalaufwand und geringere Betriebskosten.
Die Produkte der oben genannten Behandlungen der Alkylanthrachinone durch das erfindungsgemäße Verfahren sind komplexe Mischungen, die sowohl Sulfonsäure- als auch Carbonsäuregruppec tragen. Eine vollständige Identifizierung und Strukturbestimmung war bisher nicht möglich.
Bestimmte Derivate der Produkte kann man vorteilhaft durch analytische Techniken (Infrarot-Spektroskopie, kernmagnetische Resonanz und Elementaranalyse) untersuchen und ihre Grundstrukturen nachweisen.
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Die Disulfonsäure, die aus 2-Methylanthrachinon durch das Verfahren von Beispiel I erzeugt wurde, wurde durch das Fischer-Chlorierungsverfahren umgewandelt, bei welchem die Sulfonsäuregruppen durch Chloratome ersetzt werden, indem man sie für einen ausgedehnten Zeitraum im wässerigen Medium in Gegenwart von Salzsäure und ITatriumchlorat erhitzte Die Methode ist ähnlich jener, die zur Herstellung von 2,7-Dichloranthrachinon aus 2,7-Anthrachinondisulfonsäure von Schmidt, Bull. soc. ind. Mulhouse 84, 409 (1914) (wie in Elsevier·s Eneyelopädie der Organischen Chemie 13, 424 berichtet, Elsevier Publishing Co., HYC - Amsterdam, 1946); weiter von lauer, J. pr. Chem. 2 130 185 (1931) und Jones und Mason, J. Chem. Soc. 1934 1813, beschrieben wird.
Das so erzeugte chlorierte Material zeigte 20,2 # Chlor und 0,0 i> Schwefel bei der Analyse; die Formel für Dichloroanthrachinonmonocarbonsäure C..,-H7CIpO. erfordert 22,0 # Chlor und 0,0 $> Schwefel.
Die Untersuchung dieses Derivates durch Infrarot-Spektroskopie (IE) und kernmagnetische Resonanz (NMR) zeigte folgende Charakteristik des Produktes aus Beispiel I: Die NMR-Spektren, man in Dimethylsulfoxid-dg-Lösungen erhielt, zeigten keine restlichen Methylgruppen. Die IR-Spektren zeigten die Absorptionsmerkmale von Anthrachinon und Carbonsäuregruppen an.
Der Durchgang der Chloranthrachinoncarbonsäure (erzeugt durch Fischer-Chlorierung des Produktes aus Beispiel I) durch einen GasChromatographen (1,8288 m χ 3,175 mm (6 ft χ 1/8 in, 3 $, OV-17 Saufe, programmiert von 175 bis 300 0C bei 5 $> min.) zeigte sieben flüchtige Komponenten in folgenden Mengen: 41,9, 21,9, 10,0, 9,7, 7,4, 5,2 und 4,0 #.
Die genauen ursprünglichen Strukturen sind somit nicht bekannt. Da jedoch Anthrachinon selbst unter ähnlichen SuIf0-nierungsbedingungen vorwiegend eine Mischung der 2,6- und
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2,7-Isomeren ergibt, ist es berechtigt anzunehmen, daß die Hauptbestandteile aus Beispiel I ebenso "non-peri" Isomere sind (die peri-Stellungen sind 1, 4, 5 und 8), d.h. 3,6-Disulfonanthrachinon-2-carbonsäure und 3,7-Disulfonanthrachinon-2-carbonsäure. Ausgehend von der Tatsache, daß 2-Methylanthrachinon zuerst in der 1-Stellung in Schwefelsäure nitriert wird, ist es nicht unwahrscheinlich anzunehmen, daß die nächsten zwei Isomeren mengenmäßig 1,6-Disulfonanthrachinon-2-earbonsäure und 1,7-Disulfonanthrachinon-2-carbonsäure sind. Andere Isomere können peri-Produkte sein, wobei die Sulfonsäuregruppen in 1,5k 1,8t 4»5- oder 4,8-Stell stehen. Monosulfoniertes Material und decarboxylierte Derivate sind etwas entfernte Möglichkeiten.
Die Erfindung betrifft also gemischte Disulfoanthrachinonmono-,--di- oder -polycarbonsäuren, die man durch direkte SuIf ο rung eines Anthrachinone folgender Formel herstellt,
worin η eine ganze Zahl von 1 bis 4 und jedes R unabhängig ausgewählt aus Alkylresten mit"1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Chlor ist, wobei mindestens ein R ein Alkylrest ist; unter der Bedingung, daß die Substitution in einem einzelnen Ring auf Mono-, Di- oder Tri-substitution und die Substitution in zwei Ringen auf Mono- oder Di-substitution in jedem Ring begrenzt ist.
Die erfindungsgemäßen gemischten Disulfoanthrachinonmono-, -di- oder -polycarbonsäuren haben außergewöhnliche Verwendbarkeit im Stretford-Verfahren.
Nachstehend wird die Erfindung durch Beispiele näher erläutert
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Al,
Beispiel I
In einen 1000 ml-Vierhalskolben, ausgestattet mit einem
Rührer, Heizgerät, Thermometer und Trockenrohr, gab man
500 g rauchende Schwefelsäure (50 Gew.-^ freies SO,) bei
60 0C und 200 g 2-Methylanthrachinon. Der Ansatz wurde
1 Stunde gerührt, worauf man 50 g Natriumsulfat zugab. Die
Temperatur wurde im Verlauf von 3 Stunden auf 150 0C erhöht, und die Mischung bei 150 bis 155 0C weitere 4 Stunden ge- j rührt, wonach man sie auf Raumtemperatur abkühlen ließ. [ Den Ansatz versenkte man vorsichtig in 2000 ml Wasser bei I 50 0C unter Kühlung von außen zur Kontrolle der exothermen j Reaktion. Die Temperatur stellte man dann auf 80 0G ein und ! gab zur gerührten Masse vorsichtig 400 g Calciumcarbonat zu, j bis die Lösung gegen Kongorot-Testpapier nicht mehr sauer [ war. Die Masse wurde filtriert und der Kuchen mit warmem ! Wasser gewaschen. Gewicht des Kuchens: 621 g. Das Filtrat ; wurde sprühgetrocknet. Gewicht: 391 g. !
Beispiel II I
Auf gleiche Weise wie in Beispiel I disulfonierte man 236 g 1,3-Dimethylanthrachinon unter Verwendung von 550 g 50 $igem Oleum. Die Mischung versenkte man in 2200 ml Wasser und bewirkte die Neutralisation mit etwa 440 g Calciumcarbonat.
Das sprühgetrocknete Piltrat wog 440 g.
Beispiel III
Auf die Weise von Beispiel I disulfonierte man 212 g 2-Äthylanthrachinon.
Beispiel 17
Auf die Weise von Beispiel I disulfonierte man 2,3-Dimethylanthrachinon.
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Al
Beispiel Y
Auf genau gleiche Weise wie in Beispiel I disulfonierte man 200 g 2-Methylanthrachinon. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur versenkte man den Ansatz vorsichtig in 4000 ml Wasser · bei 50 0C unter Kühlung von außen zur Kontrolle der exothermen Reaktion. Dann neutralisierte man beginnend bei 40 0C die Masse bis zur leichten Alkalität gegen Brill a ηtgelb-Papier (Brilliant Yellow Papers) mit einem Brei aus Calciumhydroxid, den man aus 1090 mlH20 und 254 g Calciumoxid herstellte. Nach der Neutralisation wurde die Mischung auf 80 0C erhitzt und filtriert. Der Kuchen wurde mit warmem Wasser gewaschen. Der Kuchen wurde getrocknet. Gewicht des Kuchens: 640 g. Das Piltrat wurde mit 60 g wasserfreiem Soda behandelt und das Dicalciumsalz in das Dinatriumsalz umgewandelt. Nach Erhitzen auf 90 0C wurde die Mischung geklärt und das Calciumcarbonat entfernt.
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0RK2IWAL ir^

Claims (6)

263936R ■ ■ . - ί\':υ·3:ιί.ί ■'.,■ .. ·:/■
1.. Mischung von DisulfoanthrarihiuonoarbonDaii. or αη·.ι ίϊ
Salzen zur Verwendung im Stretiord-Verfahren, ; i.e oian y'
Reaktionsprodukt der direkten Sulfonieiung eines 4nt.hra
chinons folgender Formel darstellt:
vor;·:
η eine ganze Zahl von 1bis4und jedes R unabhängig ausgewählt aus " i
Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Chlor |
ist, wobei mindestens ein R ein Alkylrest ist, unter ' der Bedingung, daß die Substitution in einem einzelnen Ring auf Hono—, Di- oder Tri-substitution und die Sub- stitution in zwei Ringen auf Mono- oder iii-substitution in jedem Ring begrenzt ist.
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ; die Sulfonierung mit Schwefelsäure mit einem Gehalt von 30 fo bis 50 i> Schwefeltrioxid bei einer Temperatur von 140 bis
170 0C ausgeführt worden ist. i
3. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß j das Anthrachinon, das sulfoniert und oxydiert wurde, 2- i Methylanthrachinon war. '
■ ■ . . ■ . j
4. Stretford-Verfahren, bei dem man ein schwefelwasser- j stoffhaltiges Gas mit einer wässerigen alkalischen Lösung ; von Salzen von Anthrachinondisulfonsäurenund von Tanadiuai ■', in Berührung bringt, den Schwefelwasserstoff oxydiert, j Schwefel bildet, den man daraufhin aus der genannten !
709813/1027 0BielNAL
ig ierr-r:eri "rl, dadurch ro" ■■:;::;■·".!. '. . genannte wässerige alkalische l:^"uuf- ^i»:: »■ von JJisulfoanthrachinoncarbonsäuren el^set'-t, direkte Sulfonierung eines Ant- re-hinons fcLi-- ι dargestellt hat:
j worin η eine ganze Zahl von 1 bis 4 und jeder: H un;;vh;;., !.
ι ausgewählt
aus Alkylresten mit 1 bis 4- Kohlenstoffa -omei:. und Chlor ist, wobei mindestens ein R ein AlV;rlrest ia' , unter der Bedingung, daß die Substitution in einem einzelnen Ring auf Mono-, Di- oder Γri-.substitution
j und die Substitution in zwei Ringen auf /orio- oder ; Di-s übst it ut ion in jedem Ring begrenzt is*;.
5. Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekenn2eicx.net, -la'5 die Sulfonierung mit Schwefelsäure mit einem Gehalt von 30 $ bis 50 fo Schwefeltrioxid bei einer Temperatur von HO bis 170 0C ausgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß das Anthrachinon, das sulfoniert und oxydiert wird, 2-Methylanthrach.inon ist.
BAD ORIGSNAi.
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