DE2638163C3 - Herstellung eines wasserlöslichen Extrakts aus Hefeproteinen bzw. anderen EiweiBkonzentraten - Google Patents
Herstellung eines wasserlöslichen Extrakts aus Hefeproteinen bzw. anderen EiweiBkonzentratenInfo
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- A23J3/00—Working-up of proteins for foodstuffs
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- A23J3/32—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents
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- A23J3/347—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents using enzymes of proteins from microorganisms or unicellular algae
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Description
20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines wasserlöslichen Extrakts aus Hefeproteinen bzw. anderen Eiweißkonzentraten bei gleichzeitiger Reduzierung
der als Nebenbestandteil in den Ausgangspro- 2r> dukten enthaltenen Kohlenhydrate, wobei einer autolysierenden
Hefe Molkenprotein bzw. andere Eiweißkonzentrate
zugesetzt werden, und dieses Eiweiß teilweise oder vollständig durch die Hefeenzyme abgebaut wird.
Sauer- und Labmolken der Käseherstellung können w
durch Hitzebehandlung oder durch Ultrafiltration enteiweißt wevüen. Es fallen Eiweißkonzentrate mit
einem Restlactosegehalt cn und Nebenprodukte, die die
Hauptmenge an Lactose erthalten. Die lactosehaltigen Nebenprodukte können zur Prr -Juktion von Hefe r,
verwendet werden, die zur Herstellung von Hefeextrakt geeignet ist Es ist erwünscht, die ernährungsphysiologisch
hochwertigen Eiweißkonzentrate in geeigneter Form dem Hefeextrakt zuzusetzen.
Eine Möglichkeit, Molkenhefe und Molkenproteine w
gemeinsam zu Extrakt zu verarbeiten, ist durch Heterolyse gegeben (siehe F. R e i f f, Die Hefen, Band
II, Seite 763, 1962, Verlag Hans Carl, Nürnberg). Daj Molkenproteinkonzentrat kann der autolysierenden
Hefe zugemischt werden und durch Einwirkung der r, Hefeproteinasen und -peptidasen in mehr oder weniger
hydrolysierter Form in das Endprodukt gelangen. Dabei ist es allerdings nötig, eine Entwicklung unerwünschter
Mikroorganismen zu unterbinden. Dieses wurde bisher durch Zusatz organischer Lösungsmittel erreicht, die vi
nach der Behandlung wieder entfernt werden müssen. Der pH-Wert des Ansatzes wurde bisher durch Zugabe
von Salzsäure und Natronlauge reguliert, wodurch ein zusätzlicher Aschegehalt des Endproduktes durch
Bildung von Natirumchlorid entsteht. r>
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Extrakts
aus Hefeproteinen bzw. anderen Eiweißkonzentraten bereitzustellen, das ohne chemische Zusätze
durchzuführen ist, den Aschegehalt des Endproduktes mi
niedrig hält und - trotz dieser Maßgaben = eine Unterbindung unerwünschter Mikroorganismen während
des Herstellungsprozesses und der Lagerung des Produktes gewährleistet. Dieses Verfahren sollte nach
Heterolyse von Molkenproteinen bzw. anderen Eiweiß- »>-.
konzentraten und autolysierender Hefe zu Produkten führen, die sowohl Würzmittel als auch proteinhaltige
Extrakte mit hohem Nährwert darstellen, die einem Lebensmittel in höherer Konzentration als bisher üblich
zugegeben werden können.
Diese Aufgabe wurde mit dem Verfahren des Anspruchs 1 gelöst, wobei also die Heterolyse des
Molkenproteins bzw. der anderen Eiweißkonzentrate und der Hefe unter Zusatz von Lactobacillus bulgaricus
durchgeführt wird, die selbstverständlich die Eigenschaften haben, die bei der Heterolysetemperatur zu
wachsen und aus den Kohlenhydraten im Eiveißkonzentrat und in der Hefe Milchsäure zu bilden.
An Stelle des Molkeneiweißkonzentrates können andere Eiweißkonzentrate mit einem eventuellen Rest
an Kohlenhydrat der autolysierenden Hefe zugesetzt werden, z. b. Retentate der Ultrafiltration von Magermilch,
Sojaproteinpräparate und Magermilchpulver.
Als Hefe kann Molkenhefe oder eine Hefe anderer Herkunft, vorzugsweise Saccharomyces, gezüchtet auf
der Basis von Melasse oder Getreidemaischen, eingesetzt
werden.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die bactericid wirkende
Milchsäure eine Entwicklung unerwünschter Mikroorganismen unterdrückt wird, ohne daß chemische
Zusätze nötig sind. Eine pH-Regelung während der Extraktherstellung ist ebenfalls nicht erforderlich, da
der pH-Wert durch die Aktivität der Milchsäurebakterien in die Nähe de? pH-Optimums der Proteinase-Einwirkung
im Ansatz (pH 4,35 für obergärige Brennereihefe nach B. Drews, Biochem. Z. 236, S.207, 1937)
gebracht wird.
Durch Pufferwivfcung des Eiweißes ist die produzierte
Menge an Milchsäure wesentlich höher als in ungepufferten Lösungen, da das Wachstum der Milchsäurebakterien
durch das Lactat-Anion weniger gehemmt wird als durch die freie Säure. Die Milchsäurebakterien
vergären nicht nur den Zucker im zugesetzten Proteinkonzentrat. Unter den Bedingungen der Heterolyse
(niedriger pH-Wert) kann auch das Glycogen der Hefe in Glucose gespalten werden, die dann durch die
Milchsäurebakterien fermentiert wird.
Die Reduzierung des Kohlenhydratgehaltes im Extrakt durch Milchsäurefermentation ermöglicht die
Verwendung des Produktes für verschiedene Diätformen.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Das
nach Enteiweißung der Molke in einer Ultrafiltrationsanlage (U) anfallende Permeat wird in den Fermenter
(F) gepumpt und dort mit Mischkulturen von Saccharomyces cerevisiae und Joghurtbakterien nach Zusatz von
CJ. 0,5 kg Extrakt/t Permeat aus dem Heterolyse-Tank
(H) als Wuchsstoffquelle sowie Ammoniumsulfat und/oder Ammoniak als Stickstoffquelle aerob fermentiert.
Die aus dem Fermenter (F) abgelassene Biomasse wird mit einer Zentrifuge (Z1) separiert, mit einer
zweiten Zentrifuge (Zi) gewaschen und zusammen mit dem Eiweißkonzentrat aus des Ultrafiltrationsanlage
(U) zur Einstellung der Heterolyse-Temperatur durch einen Wärmeaustauscher (A) geleitet. Das Heterolysai
im Tank (H)w\rd nach der vorgesehenen Reaktionszeit,
wie bei der Hefeextraktherstellung bekannt, wetterverarbeitet. Die Enzyme des Extraktes werden im Erhitzer
(£fj inaktiviert. Die festen Bestandteile werden durch die
Zentrifuge (Zi) abgetrennt, mit der Zentrifuge (2U) einmal gewaschen und mit der Walze (W) getrocknet.
Der Überstand mit den gelösten Proleinen wird im
In Tabelie J wird der Verlauf einer Heterolyse mit
Saccharomyces cerevisiae (120 g Trockenmasse/I), Joghurtkultur
(45 g Trockenmasse/l) und Molkeneiweiß (100 g Trockenmasse/I, mit 44% Eiweiß und 40%
Lactose, hergestellt durch Ultrafiltration) wiedergegeben. Der Ansatz (Laborversuch) wurde 40 Stunden bei
47° C gehalten. Nach wenigen Stunden Heterolyse stellt sich durch Milchsäurebildung und Pufferung des
freigesetzten und partiell hydrolysierten Molken- und Hefeproteins ein annähernd konstanter pH-Wert ein.
Nach 17 Stunden Heterolyse ändern sich die Werte des
Formolgrades, der Lactosekonzentration und der
Säuremenge in der zellfreien Flüssigkeit nicht mehr wesentlich.
Aus 11 Ansatz wurden 157 g Hefeextrakt (37%
Wasser und 6,6% Asche) und 113 g Rückstand (9,5% Wasser und 6,7% Asche) erhalten. Der Hefeextrakt mit
Molkeneiweißzusatz enthält 54,8% Rohprotein in der Trockenmasse, Ribonucliensäure und Desoxiribonucleinsäure
konnten nicht nachgewiesen werden. Der Rückstand der Hefeextraktherstellung enthält in der
Trockenmasse 50,2% Rohproteine, 1,2% Ribonucleinsäure
und 0,2% Desociribonucleinsäure.
Heterolyse von Saccharomyces cerevisiae und Molkenprotein mit Zusatz von Joghurtbakterien
Heterolysezeit in Stunden | 0,2 | 3.8 | ι Ι Blatt | 17,0 | 20,5 | 22.5 | 24,6 |
pH-Wert | 4.8 | 4,2 | 4.1 | 4,1 | 4,1 | 4,1 | |
g Lactose/100 ml | 4.8 | 4,5 | 13 | 13 | 1,2 | 5.1 | |
Formolgrad ml 0,1 η | 30 | 31 | 84 | 8! | 90 | 86 | |
NaOH/lOOml | |||||||
Alkalimetr. Titr. ml 0,1 η | 55 | 105 | 230 | 230 | 243 | 248 | |
NaOH/100 ml | |||||||
Untersucht wurde die zellfreie Flüssigkeit. | |||||||
Zeichnungen | |||||||
Hicr/i |
Claims (2)
- Patentansprüche;J, Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Extrakts aus Hefeproteinen bzw. anderen Eiweißkonzentraten bei gleichzeitiger Reduzierung der als Nebenbestandteil in den Ausgangsprodukten enthaltenen Kohlenhydrate, wobei einer autolysierenden Hefe Molkenprotein bzw. andere Eiweißkonzentrate zugesetzt werden und dieses Eiweiß ι ο teilweise oder vollständig durch die Hefeenzyme abgebaut wird, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Abbau mit einem Zusatz von Lactobacillus bulgaricus durchgeführt wird
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- is zeichnet, daß als Hefe Saccharomyes cerevisiae verwendet wird.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762638163 DE2638163C3 (de) | 1976-08-25 | 1976-08-25 | Herstellung eines wasserlöslichen Extrakts aus Hefeproteinen bzw. anderen EiweiBkonzentraten |
SE7709396A SE7709396L (sv) | 1976-08-25 | 1977-08-22 | Metod att tillverka en vattenloslig produkt av en ravara, innehallande protein och kolhydrat |
DK375377A DK375377A (da) | 1976-08-25 | 1977-08-24 | Fremgangsmaade til fremstilling af et raamateriale indeholdendeprotein og carbonhydrat samt apparat til udoevelse af fremgangsmaaden |
NZ185003A NZ185003A (en) | 1976-08-25 | 1977-08-24 | Producing water-soluble food product from proteinaceous raw material heterolysis by yeast and action of lactic acid bacteria |
GB35760/77A GB1543463A (en) | 1976-08-25 | 1977-08-25 | Production of protein-rich extracts |
NL7709398A NL7709398A (nl) | 1976-08-25 | 1977-08-25 | Werkwijze voor het bereiden van een in water oplosbaar produkt uit een uitgangsmateriaal, dat proteine en koolhydraat omvat. |
JP10116177A JPS54122739A (en) | 1976-08-25 | 1977-08-25 | Producing of water soluble product from protein or carbohydrate containing material |
FR7725919A FR2362596A1 (fr) | 1976-08-25 | 1977-08-25 | Procede d'obtention d'un produit soluble dans l'eau extrait d'une matiere premiere contenant une proteine et un hydrate de carbone et appareil pour la mise en oeuvre de ce procede |
AU28215/77A AU510281B2 (en) | 1976-08-25 | 1977-08-25 | Water soluble product from raw material containing protein and carbohydrate |
AT617877A ATA617877A (de) | 1976-08-25 | 1977-08-25 | Verfahren zur herstellung eines wasserloeslichen extraktes aus hefeproteinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2638163A1 DE2638163A1 (de) | 1978-03-02 |
DE2638163B2 DE2638163B2 (de) | 1978-11-09 |
DE2638163C3 true DE2638163C3 (de) | 1979-07-05 |
Family
ID=5986282
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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AT (1) | ATA617877A (de) |
DE (1) | DE2638163C3 (de) |
-
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- 1976-08-25 DE DE19762638163 patent/DE2638163C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-08-25 AT AT617877A patent/ATA617877A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2638163B2 (de) | 1978-11-09 |
DE2638163A1 (de) | 1978-03-02 |
ATA617877A (de) | 1981-04-15 |
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