DE2637535A1 - Verfahren zur herstellung von loesungen von im wesentlichen linearen polydihalophosphazenen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von loesungen von im wesentlichen linearen polydihalophosphazenenInfo
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Description
-?'-.. PAVENTAN1VAfT'-
DR. E. WIEGAND DlPL-ING. W. NIEMANN 9 R T7 ζ 3
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT ZO 0- / 3 O α
- MÖNCHEN HAMBURG
TELEFON: 555476 8000 MD N C HE N 2,
2o, August 1976
W 42 628/76 3-ho
The Firestone Tire & Rubber Company Akron, Ohio (V.St.A.)
Verfahren zur Herstellung von Lösungen von im wesentlichen
linearen Polydihalophosphazenen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von Lösungen von im wesentlichen linearen PoiYdihalophosphazenen sowie die solchermassen hergestellten Lösungen.
Diese Lösungen der Polydihalophosphazene eignen sich zur Umsetzung der Polydihalophosphazene
zu anderen Derivaten.
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Die Umsetzung von Polyphosphazenen ist in den US-PS 3 702 833 und 3 515 688 sowie an anderen
Stellen der Literatur beschrieben.
In allen Fällen wird beschrieben, dass die Derivate ausgehend von Polydichlorphosphazenen als
Ausgangsmaterial hergestellt werden. Die Polydichlorphosphazene werden im allgemeinen kurz nach ihrer
Herstellung durch thermische Polymerisation von cyclischen Oligomeren mit niederem Molekulargewicht, wie
trimeren oder tetrameren cyclischen Dichlorophosphazenen, verwendet. Das Polymerisat liegt oftmals schon
nach der Herstellung als Gel vor oder wandelt sich beim Stehenlassen zu einem Gel. Das Gel verfestigt sich
zu einer festen Masse, die in allen gebräuchlichen Lösungsmitteln unlöslich ist und die aus dem Polymerisationsgefäss
praktisch nicht entfernt werden kann.
Die Verwendung von Katalysatoren zur Durchführung der Polymerisation bei niedrigeren Temperaturen
und höheren Geschwindigkeiten führt zu einer erhöhten Gelbildung, wenn die Polymerisation nicht sorgfältig
geregelt wird.
Bisher durchgeführte Anstrengungen zur Stabilisierung
der Dichlorphosphazenpolymere durch Zugabe andersartiger Materialien haben sich als nicht zufriedenstellend
erwiesen, insbesondere da die Gegenwart solcher Zusätze die nachfolgende Umsetzung zu Derivaten nachteilig
beeinflussen kann.
Da die Umsetzung zu Derivaten ein Ausgangsmaterial erforderlich macht, das leicht löslich ist, weil die Umsetzung
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in Lösung erfolgt, wie dies in den vorgenannten Patentschriften
beschrieben ist, ist das Aufzeigen eines Weges zur Lösung jeglichen vorliegenden Gels von besonderer
Bedeutung, da dadurch die Ausbeute an Derivaten erhöht werden kann und eine Verschmutzung der
Apparatur vermieden werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, Mittel zum Lösen und Stabilisieren von Dihalophosphazenpolymeren zur Verfügung
zu stellen, insbesondere solchen Polymeren, die aus cyclischen Oligomeren niederen Molekulargewichts
unter Verwendung von Katalysatoren hergestellt werden, wobei die Gelbildung oder Vernetzung inhibiert oder
vermieden wird.
Ferner ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Dispergieren von gelierten Polyphosphazenen zur
Verfügung zu stellen, so dass diese Produkte für eine anschliessende Umsetzung zu Derivaten geeignet sind
und um das Reinigen und Ausspülen der Vorrichtungen, in denen die Polymerisation und weitere Umsetzung durchgeführt
wird, zu erleichtern.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Halophosphazenpolymere solubilisiert und stabilisiert
werden, wobei ihre Neigung zur Gelbildung und Vernetzung inhibiert oder vermieden wird, wenn zum Kohlenwasserstofflösungsmittel
für das Polymer eine sauerstoffenthaltende organische Verbindung, wie Alkohole, Ketone,
Aldehyde,Ester,Äther, Polyäther, Glykole oder aromatische
Hydroxyverbindungen zugegeben werden. Die Dihalophosphazenpolymere
sind insbesondere im wesentlichen lineare
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Polydichlorphosphazene der allgemeinen Formel (NPCl^) ,
in der η eine Zahl zwischen etwa 10 und etwa 50 000 bedeutet.
Der insbesondere bevorzugte Zusatz ist Pentanol und die bevorzugte Zugabemethode besteht in der Zugabe
unter kräftigem Rühren.
Werden cyclische Dichlorophosphazene niedrigen Molekulargewichts in Gegenwart von Lewis-Säuren katalysiert
, ist das Produkt im allgemeinen in trockenem Benzol nur teilweise löslich.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Polymerisation in Glasröhrchen
Polymerisation in Glasröhrchen
Gereinigtes Trimer (20 g) wurde in ein Glasröhrchen
mit etwa 0,02 inM Diäthylaluminiumäthoxid
eingebracht. Das Röhrchen wurde verschlossen und das Material 1,5 Stunden bei 2450C polymerisiert. Das
Polymerisat wurde zu trockenem Benzol in einem verschlossenem Gefäss unter inerter Atmosphäre eingebracht,
Dies führte zu einer aufgequollenen unlöslichen Masse. Diese aufgequollene Masse an Polymerisat wurde in zwei
Teile unterteilt. Zum Teil A wurden 1,3 Vol.-% Pentanol
zugegeben, während der Teil B als Kontrolle diente und
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kein Zusatz erfolgte. Beide Teile wurden dann in geschlossenen
Gefässen unter inerter Atmosphäre 15 bis 18 Stunden bei 300C gerührt. Teil A löste sich vollständig
mit einer Viskosität in verdünnter Lösung (DSV) entsprechend 2,18 und einem prozentualen Gelgehalt
von 0,0. Das Polymer konnte in diesem Zustand leicht von einem Reaktionsgefäss in ein anderes überführt
werden und anschiiessend umgesetzt werden, beispielsweise
mit Natriumalkoxiden (US-PS 3 370 020, 3 700 629, Inorg. Chem. 5_, 1209 1966). Andererseits
blieb Teil B eine aufgequollene unlösliche Masse, die
schwierig in anderes Reaktionsgefäss zu überführen ist,
und für eine nachfolgende Umsetzung ungeeignet ist.
Polymerisation in Reaktoren aus rostfreiem Stahl
Gereinigtes Trimer (471 g) wurde in einen 500 ml Reaktor aus rostfreiem Stahl (Typ 316) mit 1,0 mM
Diäthylaluminiumäthoxyd eingebracht. Die Polymerisation wurde dann bei 205° C 19,5 Stunden lang unter inerter
Atmosphäre ausgeführt. Versuche, das Polymerisat mit trockenem Benzol zu entfernen, waren nicht erfolgreich.
Bei Zugabe von 1,5 Vol.-% trockenem Pentanol und zusätzlichem Rühren ergab sich jedoch eine glatte Polymerisatlösung,
die leicht aus dem Reaktor entfernt werden konnte und für die in Beispiel 1 genannten nachfolgenden Reaktionen
verwendet werden konnte.
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In einen 500 ml Reaktor aus rostfreiem Stahl (Typ 316) wurden 471 g Trimer und 1f0mM Diäthylaluminiumäthoxyd
eingebracht. Das Material wurde erhitzt (205° C) und etwa 3 Stunden lang gerührt. Nach 19,5 Stunden wurde
der Reaktor ausreichend abgekühlt, um Benzol, das 1,5 Vol.-% Pentanol enthielt, zugeben zu können. Die Polymer-Lösungsmittel-Mischung
wurde 21 Stunden gerührt, bevor sie unter Druck ausgebracht wurde. Das Polymer wurde in einer Ausbeute
von 53,9 % erhalten und hatte einen DSV-Wert von
1,21 und einen prozentualen Gelgehalt von 0,0. Es wurde
äusserst wenig Substanz im Reaktor zurückgehalten.
500 g Trimer und 1,1 mM Diäthylaluminiumäthoxyd
wurden in ein Reaktionsgefäss eingebracht. Nach 21 stündiger Polymerisation wurde die Temperatur auf 500C ferniedrigt
und 261 g Benzol, die 1,5 g 8-Hydroxychinolin enthielten, wurden zugegeben. Nach 24,6stündigem Rühren
wurde die Masse unter Druck ausgepresst. Das Polymer hatte eine gelbgrüne Farbe und war vollständig löslich.
Folgende Werte wurden gemessen: 41% Umsatz, DSV 0,99 und 0,0% Gel.
20 g gereinigtes Trimer wurden in ein Glasröhrchen eingebracht. Als Katalysator wurden etwa 0,02 mM
. Diäthylaluminiumäthoxyd zugegeben. Nach 1 1/2stündiger Polymerisation bei 2450C wurde das Polymerisat in
Benzol gegeben. Das Polymerisat wurde zu einer aufge-
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quollenen Gelmasse. Das Gel wurde in zwei Teile unterteilt. Zu Teil A wurden 1,3 Vol.-% Pentanol zugegeben. Teil B
stellte die Kontrollprobe dar. Nach Rühren über Nacht in einem Bad von 300C lag der Teil B noch immer in Gelform
vor. Der Teil A, zu dem Pentanol zugegeben wurde, war jedoch vollständig gelöst. Folgende Werte wurden ermittelt:
DSV = 3,18, %Gel = 0,0.
In jeweils zwei Flaschen wurden 200 ml einer Masse aus Polydichlorphosphazen und trocknenem Benzol eingebracht.
Die Flasche A enthielt zusätzlich 1,5 Vol.-% trockenes Pentanol. Die Flasche B, die als Kontrolle diente,
enthielt nur die Masse. Die Werte DSV und %Gel wurden periodisch gernessen,wobei folgende Ergebnisse erhalten
wurden:
Zeit (Tage) Flasche A (Pentanol) Flasche B (Kontrolle)
0 1,60 O,O 1,60 0,0
54 1,71 0,0 2,01 . .0,0
100 1,61 0,0 1,44 27,8
Es wurde ferner gefunden, dass die Zugabe von Pentanol das bereits durch Altern gebildete Gel löst.
1,5 Vol.-% trockenes Pentanol wurden zur Kontrollflasche
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B zugegeben und über Nacht in einem Polymerisationsbad gerührt. Es wurden folgende Werte erhalten: DSV = 1,66,
%Gel 0,0.
Auch aridere Verbindungen als Pentanol haben sich als geeignet erwiesen, das Gel aufzulösen. Dies ergibt
sich aus den folgenden Beispielen.
.Polydichlorphosphazenpolymerisat, das durch Polymerisation
unter Verwendung eines Diäthylaluminiumäthoxydkatalysators erhalten wurde, wurde in 4 g Teile unterteilt.
Jeder Teil wurde in eine Flasche mit den nachstehend angegebenen Lösungsmitteln und Zusätzen eingebracht.
Zusatz | Tabelle | II | • | |
keiner | Menge des Zusatzes |
Lösungsmittel | Ergebnisse | |
1 | keiner | 6 6 | aufgequollene, viskose Masse |
|
2 | Trockenes Pentanol |
Tetrahydro furan |
leicht körnig | |
3 | Trockenes Äthanol |
1,5Vol.-% | 6 6 | viskos, glatt |
4 | Trockenes Cyclohexa nol |
0,5Vol.-% | C6H6 | viskos, glatt |
5 | 8-Hydroxy chinolin |
0,5Vol.-% | C6H6 | viskos, glatt (etwas mehr vis kos) |
6 | 0,5Gew.-% | C6H6 | viskos, glatt (etwas weniger viskos) |
|
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Auch andere sauerstoffenthaltende Lösungsmittel wie Glykole, Äther und Polyäther, sind zur Auflösung
der Gele und zur Vermeidung der Gelbildung geeignet. Ausserdem sind aromatische Hydroxyverbindungen, einschliesslich
den Hydroxychinolinen, für diesen Zweck einsetzbar.
Polydichlorphosphazene, die gemäss der Erfindung
in Lösung gebracht werden können, sind insbesondere jene, die durch katalytische Polymerisation von cyclischen
Oligomeren mit niedrigem Molekulargewicht entsprechend der allgemeinen Formel (NPHaI0) . ,
zn, m der
η im allgemeinen zwischen etwa 3 und 7 liegt, und wobei eine Aluminium- oder Borverbindung als Katalysator verwendet
wird, insbesondere Aluminiumalkyl, Aluminiumalkoxyd,
Aluminiumhalogenid und Aluminiumhydrid sowie Mischungen derselben und entsprechende Bromverbindungen,erhalten
■werden.
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Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Lösungen von im wesentlichen
linearen Polydihalophosphazenen geeignet zur Umsetzung zu vollständig substituierten, halogenfreien
Polyphosphazenderxvaten, wobei cyclische Dihalophosphazene niedrigen Molekulargewichts entsprechend der
allgemeinen Formel (NPX2)n, in der X Chlor, Brom oder
Jod und η eine ganze Zahl zwischen etwa 3 und etwa 7 bedeuten, unter Bildung von im wesentlichen linearen
Polydihalophosphazenen der allgemeinen Formel (NPX9) ,
in der m eine ganze Zahl zwischen etwa 10 und etwa 50 000 bedeutet, thermisch polymerisiert werden, und
das lineare Polyphosphazen vor der Umsetzung zu Derivaten durch Reaktion mit Alkoxy- oder Aryloxygruppen,
wobei im wesentlichen alle am Phosphoratom des Phosphazens gebundenen Halogenatome entfernt werden,
gelöst wird, dadurch gekennzeichnet , dass das im wesentlichen lineare Polymer vor dem Umsetzen
der Polyphosphazene zu Derivaten in einer KohlenwasserStofflösungsmittelmischung gelöst wird,
die bis zu etwa 10 Gew.-% eines sauerstoffenthaltenden,
solubilisierenden Verdünnungsmittels, ausgewählt aus Alkoholen, Ketonen, Aldehyden, Estern, Äthern, PoIyäthern,
Glykolen und aromatischen Hydroxyverbindungen sowie Mischungen derselben, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass als Verdünnungsmittel ein aliphatischer
Alkohol verwendet wird.
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-■-- 11 -
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass als Verdünnungsmittel Pentanol verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass als Verdünnungsmittel Äthanol verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass als Verdünnungsmittel Cyclohexanol verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdünnungsmittel Diglyme verwendet wird*
7. Verfahren nach Anspruch Ty dadurch gekennzeichnet,
dass als Verdünnungsmittel Tetrahydrofuran verwendet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass als Zusatz eine aromatische Hydroxyverbindung verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeic hn
e t ,dass als Zusatz 8-Hydroxychinolin verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , dass als Phosphazen ein Polydichlorphosphazen
eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1Of dadurch g e kenn
zei chne t , dass das Lösen und herrühren
mit einem Kohlenwasserstoff und einem Verdünnungsmittel durchgeführt wird.-
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12. Lösungen von im wesentlichen linearen Po
zenen, die durch katalytisch-thermische Polymerisation
unter Verwendung einer Lewis -Säureverbindung von Aluuairiiur
als Katalysator gebildet worden sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Lösungsmittelmischung
im wesentlichen aus einem Kohlenwasserstofflösungsmittel und wenigstens einem sauerstoffenthaltenüen,
solubilisierenden Verdünnungsmittel besteht.
709809/1053
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