DE2252587B2 - Verfahren zur Herstellung reiner, löslicher Phosphazenpolymerer - Google Patents
Verfahren zur Herstellung reiner, löslicher PhosphazenpolymererInfo
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- C01B21/0986—Phosphonitrilic dichlorides; Polymers thereof
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Description
35
Bei der Herstellung von Phosphazenkautschuken umfaßt eine kürzlich vorgeschlagene Methode (a) die
Herstellung und Reinigung von (NPCIj)3 oder (NPCb)4,
(b) die Polymerisation von (NPCbJ-Trimerem oder
Tetramerem zu höheren Polymeren und (c) die Umsetzung der erhaltenen Polymeren mit Fluorkohlenstoffderivaten
zur Bildung der gewünschten Phosphazenkautschuke.
Da für viele Zwecke flüssige oder halbflüssige Derivate weniger erwünscht als feste Produkte sind,
erwies sich die Anwesenheit von Trimerem oder Tetramerem oder anderen Materialien mit niedrigem
Molekulargewicht als unzweckmäßig.
In dem vorliegenden Zusammenhang wird der Ausdruck Oligomere zur Bezeichnung von (NPCb)n
Polymeren mit niedrigem Molekulargewicht verwendet, wobei η eine kleine ganze Zahl unter 7 ist, gewöhnlich 3
oder 4.
Ferner ist die Umsetzung mit diesen Oligomeren sowohl für die Fluorverbindung als auch das Oligomere,
das gewonnen und wieder verwendet werden kann und welches das gewünschte Phosphazenpolymerprodukt
verunreinigt, unrentabel.
Aus der DE-AS 11 74 994 ist ein Verfahren zur Herstellung von härtbaren phosphor- und stickstoffhaltigen
Harzen durch Umsetzung von löslichem PoIyphosphornitrilhalogenid mit Hydroxylverbindungen bekannt.
Gemäß Spalte 1, Zeile 23 bis Spalte 2, Zeile 30 der DE-AS können Phosphornitrilchloride durch Erhitzen
von Ammoniumchlorid mit Phosphorpentachlorid in Tetrachioräthan unter Rückfluß hergesielit werden,
wobei ein Gemisch von Fhosphornitrilchloriden erhalten wird. Eine Umkristallisation aus Dichloräthan ergibt
weiche Kristalle von (PNCl2)* in denen η = 3 oder 4 ist
Ein Erhitzen der Kristalle in einem Behälter auf 3600C
bringt eine leichte Polymerisation mit sich, bis eine kautschukartige Masse erhalten wird.
Triphosphornitrilchlond und Tetraphosphornitrilchlorid
können durch Extrahieren des durch Umsetzung von Ammoniumchlorid mit Phosphorpentachlorid eizeugten
Gemisches mit Benzin mit einem Siedepunkt zwischen 40 und 6O0C und Aufarbeiten des Extrakts
erhalten werden. Wie Versuche gezeigt haben, ist der
Prozentsatz an Hochpolymerem vergleichsweise gering.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, bei welchem reine, lösliche Phosphazenpolymere
mit einem hohen Molekulargewicht (n>7) erhalten werden, bei welchem eine einfache und
wirksame Abtrennung von nichtumgesetzten Trimeren, Tetrameren und anderen Oligomeren von voll polymerisierten
Phosphazenkautschuken erfolgt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung reiner löslicher Phosphazenpolymerer der allgemeinen
Formel (NPC12)„ (n = ganze Zahl
>7), bei dem man (NPCb)y (V= ganze Zahl <7) in üblicher Weise
polymerisiert und der Einwirkung von Lösungsmitteln aussetzt, ist dadurch gekennzeichnet daß man das
polymerisierte Gemisch in einem Lösungsmittel für dieses löst und danach mit einem Nichtiösungsmittel für
das Polymere (mit n>7), das mit dem vorgenannten Lösungsmittel mischbar ist, in einer gesonderten Phase
das Polymere abtrennt (koaguliert), das abgetrennte (koagulierte) Polymere gewinnt und Trimeres, Tetrameres
oder andere Oligomere gegebenenfalls in die Polymerisation Turückführt.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden Oligomere vor der Derivatbildungsstufe entfernt und
dadurch Zeit und Lösungsmittel, die gewöhnlich bei der Entfernung von Oligomeren nach der Derivatbildung
erforderlich sind, eingespart; ferner werden teure Chemikalien eingespart, indem nur Polymeres mit
hohem Molekulargewicht der Derivatbildung zugeführt wird, und Trimere, Tetramere und andere Oligomere
können wieder verwendet werden.
Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung sind insbesondere folgende:(l) Kostspielige Reagenzien
werden nur zur Derivatbildung der erwünschten hochmolekularen Fraktion des Polymerisationsgemisches
verwendet, (2) die Abtrennung einer brauchbaren Fraktion von der Fraktion mit niedrigem Molekulargewicht
nach der Derivatbildung wird vermieden, (3) das Polymerisationsgemisch kann in vorteilhafter Weise
eine mäßige Umwandlung ohne auftretende Gelbildung erfahren und (4) unter Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens können nichtpolymerisierte Trimere und Tetramere und andere Oligomere in die Polymerisationsstufe
zurückgeführt werden.
Nach bisher berichteten Arbeiten auf dem Gebiet der Phosphonitrilchloridpolymeren und substituierten Polymeren
wurden die Polymeren mit niedrigem Molekulargewicht und die nichtumgesetzten Oligomeren von den
Produkten mit höherem Molekulargewicht nach der Derivatbildung abgetrennt, wobei üblicherweise angenommen
wurde, daß eine Abtrennung vor der Derivatbildung zu einer Gelierung von Bestandteilen
mit hohem Molekulargewicht führen würde.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können Gemische von Lösungsmitteln und Gemische von
Nichtlösung,«mitteln anstelle der einzelnen Lösungsmittel
verwendet werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert
(1) (NPCl2)-Trimeres, Tetrameres oder ein Gemisch
von Oligomeren wurde in ein Polymerisationsgefäß eingebracht und in üblicher Weise polymerisiert
(2) Das polymerisierte Gemisch wurde in einem
Lösungsmittel gelöst, so daß die erhaltene Lösung etwa 5 bis 10 Gew.-% Feststoffe aufwies. Toluol ist ein
bevorzugtes Lösungsmittel, jedoch können andere Lösungsmittel oder Gemische von Lösungsmitteln
verwendet werden, die sogar geringe Mengen an Nichtlösungsmitteln als Verdünnungsmittel enthalten
können. ts
(3) Ein geeignetes Nichtlösungsmittel für das Polymere,
das aus Flüssigkeiten besteht, die mit dem Lösungsmittel mischbar sind, wurde zu der Lösung
zugesetzt, bis das Polymere, das noch Lösungsmittel und Nichtlösungsmittel enthält, sich in einer gesonderten
Phase abtrennt
Bevorzugte Nichtlösungsmittel sind Heptan und Hexan. Bei Verwendung von Toluol betrug das
angewendete Verhältnis von Heptan oder Hexan zu Toluol 2:1 bis 1 :2, wobei ein bevorzugtes Verhältnis
beii etwa 1,25:1 lag.
Das Verhältnis von Lösungsmittel (bzw. Lösungsmitteln) zu Nichtlösungsmittel (bzw. Nichtlösungsmitteln)
wird so gewählt, daß die Phase, die das Polymere enthält, flüssig oder halbflüssig ist, um die nachfolgende
Aufarbeitung und Behandlung des gewonnenen Polymeren zu vereinfachen. Andererseits überführt die
Erhöhung des Verhältnisses von Nichilösungsmittel zu Lösungsmittel die flüssige Polymeriösung in einen
festen Kautschuk.
(4) Die Heptanschicht wurde von der öligen
Toluol-Polymerschicht abgetrennt In dieser Stufe konnte das Polymere durch Waschen mit mehr Heptan
weiter verdichtet werden, um einen festen Gummi zu ergeben oder falls bevorzugt, konnte das Polymere in
weiterem Lösungsmittel, z. B. Toluol, vollständig gelöst
werden.
(5) Der in Heptan unlösliche ölige oder feste Gummi wurde zu dem Toluol zugegeben und wieder gelöst Das
ölige Material wurde in wenigen Minuten wieder gelöst während der Kautschuk einige Stunden benötigte.
(6) Das Toluol-Polymermaterial wurde dann zur Herstellung des Derivatproduktes durch Umsetzung
mit entsprechenden Reagenzien, z. B. gemäß der US-PS 35 15 688 oder der US-PS 33 70 020 verwendet
(7) Das heptanlösliche Material wurde durch Abdampfen des Heptans gewonnen. Trimeres, Tetrameres
und andere aus dem heptanlöslichen Material gewonnene Oligomere wurden rückgeführt und wurden, wie in
der Stufe 1 beschrieben, wieder polymerisiert
Andere geeignete Lösungsmittel außer Toluol, das bevorzugt ist sind Benzol, Tetrahydrofuran, Äther,
Diglykolmethyläther.Triglykolmethyläther und Dioxan.
Zu Nichtlösungsmitteln, die mit diesen Lösungsmitteln mischbar sind, gehören Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Butylchlorid und ähnliche aliphatische Verbindungen.
Vergleichsversuche
Es wurde von demselben polymerisierten Gemisch ausgegangen und einerseits gemäß der Erfindung eine
Abtrennung (Koagulation) nach Lösung des Gemisches in Benzol und andererseits eine Extraktion mit Hexan
(Stand der Technik) durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle wiedergegeben.
Poly- Zusammenmerisat Setzung vor
Probe Behandlung
Probe Behandlung
Behandlung
% Fest- % Zusammenstoff- setzung des
gewon- entfernten
nen Materials
gewon- entfernten
nen Materials
Zusammensetzung des
festen
Polymer
festen
Polymer
56,8% Hochpolymer +
Oligomere
Oligomere
43,2%Trimer
56,8% Hochpolymer +
Oligomere
Oligomere
43,2%Trimer
52,6% Hochpolymer +
Oligomere
Oligomere
47,3%Trimer
57,4% Hochpolymer +
Oligomere
42,6%Trimer
Oligomere
42,6%Trimer
Koagulation: nach Auflösen in 420 ml Benzol, Koagulation durch langsamen
Zusatz von 1400 ecm Hexan unter Rühren, Dekantieren von Lösungsmittel,
Trocknen des Polymeren
Extraktion: nach Zusatz von 500 ml Hexan zum Polymer wurde mehrere
Stunden gerührt, Dekantieren von Lösungsmitteln, Trocknen des
Polymeren
Polymeren
Koagulation: wie bei Probe A
Extraktion: wie bei Probe B
39,3 28,8% Oligomere
72,2%Trimer
68,24 15,7% Oligomere
68,24 15,7% Oligomere
84,3 % Trimere
36,5 27,2% Oligomere
59,3
72,8 % Trimer
28,5 % Oligomere
28,5 % Oligomere
71,5% Trimer
100% Hochpolymer +
Oligomere
0% Trimer
Oligomere
0% Trimer
76% Hochpolymer +
Oligomere
24% Trimer
Oligomere
24% Trimer
96,9% Hochpolymer +
Oligomere
3,1 % Trimer
Oligomere
3,1 % Trimer
77,3% Hochpolymer +
Oligomere
22,7% Trimer
Oligomere
22,7% Trimer
Vergleich
Vergleich
Das aus der Tabelle ersichtliche Ergebnis ist sehr überraschend:
Bei Probe A (Erfindung) werden 100% Hochpolymeres + Oligomeres und 0% Trimeres erhalten, während
bei Probe B (vgl. unter Extraktion) 76% Hochpolymeres + Olisomere und 24% Trimeres erhalten wurden.
Bei den Proben C und D wurden ähnliche Ergebnisse erzielt.
Die Proben A und B waren Laboratoriumsversuche, während die Proben C und D Versuche mit einer
Pilotanlage waren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung reiner löslicher
Phosphazenpolymerer der allgemeinen Formel (NPCl2)Ii (n = ganze Zahl
>7), bei dem man (NPCl2)V (Y= ganze Zahl
<7) in üblicher Weise polymerisiert und der Einwirkung von Lösungsmitteln aussetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß man das polymerisierte Gemisch in einem Lösungsmittel für dieses löst und danach mit einem
Nichtiösungsmittel für das Polymere (mit /i>7), das
mit dem vorgenannten Lösungsmittel mischbar ist, in einer gesonderten Phase das Polymere abtrennt
(koaguliert), das abgetrennte (koagulierte) Polymere gewinnt und Trimeres, Tetrameres oder andere
Oligomere gegebenenfalls in die Polymerisation zurückführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Lösungsmittel für das polymerisierte Gemisch Toluol oder Benzol verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Nichtiösungsmittel für
das Polymerprodukt, welches mit dem Lösungsmittel mischbai' ist Hexan, Heptan oder deren
Gemische verwendet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß man bei Verwendung
von Toluol als Lösungsmittel das Verhältnis des Nichtlösungsmittels Hexan oder Heptan zu Toluol
wie 2 :1 bis 1 :2 wählt.
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Legal Events
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8228 | New agent |
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8230 | Patent withdrawn |