DE2637097C3 - Verfahren zur Herstellung von geformtem Koks für metallurgische Zwecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geformtem Koks für metallurgische ZweckeInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B53/00—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
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Description
Es sind bereits Verfahren zur Wärmebehandlung von brennbaren Stoffen bekannt, bei denen ein senkrecht
stehender Ofen mit Gaseinlaßöffnungen in verschiedener Höhe benutzt wird.
Beispielsweise ist in der US-PS 18 22 383 ein Schwelverfahren zur Herstellung von Brennstoff aus
flüchtige Anteile enthaltenden Stoffen, wie bituminöse Kohle, Holz usw. beschrieben, bei dem zunächst ein
großer Teil der flüchtigen Bestandteile bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des
Materials abdestilliert wird ohne sie zu zersetzen, danach der feste Rückstand über die Zersetzungstemperatur
der noch verbliebenen flüchtigen Bestandteile erhitzt wird, die entfernten flüchtigen Bestandteile
fraktioniert kondensiert werden und der Dampf des hochsiedenden Teils der flüchtigen Bestandteile oder
ein entsprechender Dampf von außerhalb des Systems auf den heißen festen Rückstand geleitet wird, wobei
dieser Dampf der hochsiedenden Teile thermisch zersetzt wird und sich der bei der Zersetzung
entstehende Kohlenstoff auf den festen Rückstand abscheidet. Zur Durchführung dieses Verfahrens dient
ein Ofen, der an drei Stellen in verschiedener Höhe Gascinlaßöffnungen aufweist. Die Behandlung der
Beschickung erfolgt bei dem in der US-PS 18 22383
beschriebenen .Schwelverfahren bei Temperaturen unter 7000C. Somit eignet sich dieses Verfahren nicht
zur Herstellung von Formkoks aus geformter Sinterkohle, da hierfür unter anderem bedeutend höhere
Temperaturen erforderlich sind.
Aus der DE-AS 10 67 785 ist eine Vorrichtung zum Behandeln von brennbare Substanzen enthaltendem
körnigen Gut mit Spülgas in einem senkrecht stehenden Schacht bekannt, dessen oberer und unterer Teil
verschiedene Durchmesser besitzen. Die Vorrichtung enthält ein zentral in den oberen Teil des Schachtes
hineinragendes Rohr und einen zwischen dem unteren zylindrischen Mantel größeren Durchmessers und dem
in diesen hineinragenden oberen zylindrischen Mantel kleineren Durchmessers gebildeten Ringraum. Sowohl
durch das Rohr als auch durch den Ringraum kann das Spülgas zugeführt bzw. abgeleitet werden. Auch diese
Vorrichtung eignet sich nicht zur Herstellung von Formkoks aus geformter Sinterkohle.
Während sich der in der US-PS 18 22 383 und der DE-AS 10 67 785 beschriebene Stand der Technik auf
die Schwelung von Kohle bezieht, wie aus den angegebenen Behandlungstemperaturen zu erkennen ist (Endtemperatur
etwa 550 bis 700=C), sind auch verschiedene Verfahren zur Verkokung von Steinkohle bekannt (Endtemperatur
der pyrogenen Zersetzung von etwa 900° C
oder höher). Üblicherweise wird Fettfeinkohle verkokt, die infolge ihrer guten Back- und Erweichungseigenschaften
auch einen stets vorzüglichen Hochofenkoks ergibt; vgl. Ullmanns Enzyklopädie der technischen
Chemie, 3. Auflage 10. Bd. (1958), S. 243. Die Verkokung
erfolgt gewöhnlich im Horizontalkammerofen.
SteinkohlenkokE. wird in mehrere Sorten unterteilt. Als Hochofenkoks wird normalerweise ein Hochtemperaturkoks
bezeichnet, dessen mittlere Koksendtemperatur >1000°C betragen hat. Bei Hochofenkoks ist
die Stückfestigkeit von besonderer Bedeutung. Ein Sondererzeugnis mit bestimmten Eigenschaften ist Gießereikoks.
Stückigkeit, Körnungsaufbau, geringe Porosität, hohe Festigkeit und niedriger Anteil an Ballaststoffen
sind die entscheidenden Merkmale dieses Kokses, der als Brennstoff zum Schmelzen des Roheisens
im Kupolofen Verwendung findet. Das Optimum der einzelnen Merkmale wird durch die Auswahl der Kohle,
sowie durch lange Garungsdauern bei niedrigen Verkokungstemperaturen eingestellt (Endtemperatur etwa
800 bis 9000C). Fine weitere Kokssorte ist Koks für elektrometallurgische Zwecke.
Um die Möglichkeit zur Verwendung von früher nicht verkokungswürdigen Kohlen und zur Herstellung
von Koks mit gleichbleibender Qualität zu eröffnen,
so wurde in jüngerer Zeit stark an der Entwicklung von
Verfahren zur Herstellung von Formkoks gearbeitet. Bei der Herstellung von Formkoks wird das Verformen
von Kohlepulver unter Zusatz eines Bindemittels bereits
in technischem Maßstab durchgeführt, während bisher noch kein Verfahren zum Verkoken der Sinterkohle
in einem solchen Maßstab erfolgreich angewendet wird, der den Anforderungen an Menge und Qualität
des für den Einsatz im Hochofen bestimmten Kokses genügt. Diese Tatsache deutet an. daß es schwierig ist.
fto in technischem Maßstab geformten Koks hoher Qualität
herzustellen, ohne daß die Sinterkohlc zerbricht,
zusammenbackt oder Sprünge bekommt, was von den Heiz- oder Beschickungsbedingungcn beim Verkokungsprozeß
verursacht werden kann.
/,-, Im Gegensatz zur Herstellung von Formkoks für die
Verwendung in (großen) Hochöfen (Hochofen-Formkoks) sind zur Herstellung von Formkoks für die Verwendung
in Gielterei Öfen (Gießerei-Formkoks) be
reits Verfahren im technischen Maßstab bekannt. So beschreiben W. Schreiber und R. Mevves in Journal of
Mines, Metalls & Fuels, 1959, Special, S. 135 bis 141 ein
Verfahren, bei dem Briketts in einer als »Otto-Schaftverkokungsofen«
bezeichneten Einrichtung verkokt werden. Die Briketts werden im Ofen von oben direkt
mit Brennerflammen erhitzt. Die Verbrennungsgase strömen in gleicher Richtung wie die zu verkokenden
Briketts. Die Temperatur der Briketts steigt mit einer hohen Geschwindigkeit von 20 bis 30cC pro Minute
innerhalb von 20 bis 30 Minuten auf 600°C an. Dabei bildet sich sehr rasch eine carbonisierte Schale um die
Briketts, so daß weder Agglomeration noch Verformungen der Briketts vorkommen. Das weitere Erhitzen
auf 900°C und die anschließende Verkokung wird mit Hilfe von Spülgas durchgeführt, das vorn Boden
des Ofens im Gegenstrom zu den nach unten sinkenden Briketts strömt. Beide Gasströme werden, etwa in
der Mitte des Schaftofens abgezogen.
In diesem bekannten Verfahren wird Gießerei-Formkoks erhalten, der in Eisenwerken im Kupolofen befriedigend
verwendet werden kann. Dagegen s.ind Versuche, auf diese Weise auch einen Hochoien-Formkoks
herzustellen, bzw. Gießerei-Formkokr- auch in
Hochöfen zu verwenden, über das Erprobungsstadium nicht hinausgekommen; vgl. W. Schreiber und R.
Mewes, a.a.O, S. 141. Gießerei-Formkoks kann allenfalls für kleine Hochöfen verwendet werden; vgl.
R. Mewes, »Erdöl und Kohle · Erdgas · Petrochemie 15« (1962), S. 535.
Brauchbarer Gießerei-Formkoks kann in jüngster Zeit auch nach einer Reihe anderer Verfahren erhalten
werden. Dabei wird zwischen Kalt- und Heißbrikettierverfahren unterschieden. Teilweise wird der
dabei erhaltene Formkoks auch als Koks für elektrometallurgische Zwecke eingesetzt. Die Herstellung
von Hochofen-Formkoks befindet sich bei allen in jüngster Zeit entwickelten Verfahren noch im Versuchsstadium.
Als Beispiel dafür ist das polnische ICHPW-Formkoksverfanren zu erwähnen, bei dem
nichtbackende stückige Kohle in einem Spülgasofen bei 800°C verkokt wird. Dieses Verfahren wird im
halbtechnischen Maßstab betrieben; vgl. Cougres International de Charleroi 1966 »Le Coke en siderurgie«
Vortrag A 8. Der nach dem ICHPW-Verfahren erhaltene
Formkoks wird überwiegend >n Gießereien verbraucht. Untersuchungen über die Verwertung des
Formkokses im Hochofen wurden durchgeführt. Sie waren wenig erfolgreich.
Trotz intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit existiert bisher keine großtechnische Anlage
zur Erzeugung von Hochofen-Forrnkoks. Aus mehreren Gründen, zu denen Kosten- und Umweltschutzüberlegungen,
insbesondere aber die Notwendigkeit gehören, auch die bisher nicht für den Einsatz im
Hochofen verkokbaren Kohlen verwerten zu können, besteht daher ein großes Bedürfnis nach einem Verfahren
zur Herstellung von Formkoks, der sich /ur Verwendung in (großen) Hochöfen eignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver- w>
fahren zur Herstellung vom Formkoks für metallurgische Zwecke aus Sinterkohle zu schaffen, bei dem
die Sinterkohle während des im technischen Maßstab kontinuierlich durchgeführten Verkokens ihre Form
behält und bei dem gleichzeitig die Backfähigkeit der ι-,
eingesetzten K-ohle zur Erhöhung der Festigkeit des
Forrnkokses fι'hrt. Die Herstellung des Formkokses
soll kostensDa'end und in technischem Maßstab erfolgen und unter weitestgehender Verwendung von
Kohle mit mäßiger Backfähigkeit soll Koks erhalten werden, der sich zur Verwendung in großen Hochöfen
eignet.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs
gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Aufgabe, Formkoks mit der für die Verwendung im
Hochofen nötigen Qualität in technischem Maßstab und wirtschaftlich aus geformter Sinterkohie herzustellen,
erstmals gelöst. Die zu diesem Zweck gegebene neue technische Lehre ist das Ergebnis umfangreicher
Untersuchungen über das Verhalten von geformter Sinterkohle während des Verkokungsvorganges. Zur
Durchführung dieser neuen technischen Lehre sind die beispielsweise aus der US-PS 18 22 383 und der DE-AS
10 67 785 bekannten öfen mit Gaseinlaßöffnungen in verschiedener Höhe nicht geeignet.
Zur Entwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden umfangreiche Untersuchungen über den Einfluß
des Heizens und der Art der B.chickung auf das Verhalten der Siütcrkohlc während der Verkokung und
über die Festigkeit und sonstigen Eigenschaften des geformten Kokses durchgeführt. Die Untersuchungen
erfolgten in einem sogenannten Verkokungsofen-Simulator, in dem die Heiz- und Beschickungsbedingungen
beliebig eingestellt werden können. Ein Ergebnis der Untersuchungen besagt, daß der in Fig. 1 gezeigte, im
Inneren der Sinterkohle gemessene Bereich der Heizgeschwindigkeit günstig ist. Diese Meßdaten bieten
wertvolle Informationen zur Bestimmung der günstigsten Heizbedingunger, unter denen Koks von höchster
Qualität bei niedrigsten Produktionskosten erhalten werden kann. Dabei ermöglicht das Untersuchungsverfahren
die Berücksichtigung aller im Verkokungsofen im technischen Maßstab möglicherweise auftretenden
Erscheinungen.
Es wurde die Ober- und Untergrenze der Heizgeschwindigkeit bestimmt, bei der die Temperatur im
Inneren der Sinterkohle zwischen 200 und 4000C
gehalten wird. Damit werden die besten Bedingungen zu. Erhöhung der Festigkeit des geformten Kokses
erreicht, da die Geschwindigkeit, mit der die Kohleteilchen, beginnend an der Oberfläche und fortschreitend
zum Inneren der Sinterkohle, erweichen und zusammenschmelzen, mindestens aul einem bestimmten Wert
gehalten wird. Gleichzeitig werden damit ungünstige Erscheinungen, wie das Zerbrechen, Zusammenbacken
oder Springen an der Oberfläche der Sinterkohle während des Verkokens vermieden.
Es ist bereits qualitativ bekannt, daß beim Erhitzen der Sinterkohle auf Temperaturen über 4000C infolge
der Wiederverfestigung und Schrumpfung der Agglomer-.ie
Sprünge an ihrer Oberfläche auftreten können. In den Untersuchungen zur Entwicklung des erfindungsgemäßen
Verfahrens konnte diese Erscheinung quantitativ erfaßt werden. Vom Standpunkt des Wirkungsgrades
der Anlage,! ist es wünschenswert, die Verkokung
bei Temperaturen durchzuführen, die nahe an der vorgenannten oberen Grenze liegen. Im erfindungsgemäßen
Verfahren erfolgt die Verkokung auf der Basis der in F i g. 1 gezeigten Ergebnisse der Untersuchung
der Hei/.geschwindigkeiten, mit denen aie Temperatur im Inneren der Sinterkohle von 200 auf 1000^C erhöht
wird. Die nach F i g. I günstige Heizgeschwindigkeil hängt natürlich von den Herstellungsverfahren, der
Größe und Zusammensetzung der Kokskohle und der im Verkokungsofen herrschenden Anfangstemperatur
ab. Der Verlauf der Kurven als Ganzes und das Grundprinzip bleiben jedoch unverändert.
Auch wenn das in Fig. I gezeigte neue Heizschema bekannt ist. bleiben bei der Anwendung der Kenntnis
noch große Schwierigkeiten, um mit den bekannten Verfahren zur Verkokung von Kohle eine kontinuierliche
Verkokung in technischem Maßstab zu erreichen. Beispielsweise ist nämlich die Verwendung eines
aufrecht stehenden Ofens, z. B. eines Lurgi-Verkokungsofens
und eines Gases als Heizmittel bei der kontinuierlichen Verkokung von Kohle oder Sintcrkoh-Ie
bekannt. Die bekannten Verkokungsöfen eignen ',ich
jedoch nicht zur Verwirklichung der in F i g. I gezeigten komplizierten Bedingungen für die Hei/geschwindipkeit.
Wenn für die Heizgeschwindigkeit schwierigere
Bedingungen einzuhalten sind, wird die Verkokung deshalb im allgemeinen nacheinander in mehreren
Verkokungsöfen durchgeführt, um die Bedingungen einhalten zu können. Bei einem solchen Verfahren
treten jedoch gewöhnlich technische Schwierigkeiten bei der Handhabung der heißen Kohle und beim
•\bdichten der heißen Gase auf. Aus diesen Gründen wurden bereits einige andere Verfahren zum Einstellen
der llei/gcschwindigkeit vorgeschlagen. Beispielsweise
werden die Bereiche der Schwclzone. in denen eine
relativ niedrige Heizgeschwindigkeit erforderlich ist.
mit einem kalten Gasstrom gekühlt und ein Teil des
Heizgases wird aus dem Ofen abgeblasen Das erfordert
jedoch kompli/iertere Anlagen und ve: hindert damit Anlagen größeren Maßstabs.
Zur Lösung dieser Probleme wurden bei der Entwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Änderung der thermischen Eigenschaften der Sinterkohle, wie spezifische Wärme und Wärmeleitfähigkeit
während des Verkokungsvorgangs, und die beim
Erhitzen der Sinterkohle mit einem Gas als Heizmittel auftretenden Erscheinungen unter theoretischen und
praktischen Gesichtspunkten untersucht. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird deshalb in Übereinstimmung
mit dem bei den Untersuchungen erhaltenen Heizschema eine neue Lehre für die Bedienung des
Vcr';cki:""r.cfc"r /U' v„^r.;,_„.-,u. ^„,.„lu n;o D«OnJa,
heu der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß die Temperatur und die Strömungsgeschwindigkeit des
durch Einlaßöffnungen im mittleren und unteren Teil des Verkokungsraums eines aufrecht stehenden Verkokungsofen1,
zugeführten Heizgases derart gesteuert werden, daß die nach F i g. i erforderlichen Versuchsbedingungen
eingehalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Zeichnungen nähv.;· erläutert.
F i g. 1 ist eine graphische Darstellung des im
erfindungsgemäßen Verfahren, zweckmäßigen Bereiches der Heizgeschwindigkeit bei der Verkokung.
F i g. 2 zeigt die Beziehung zwischen der Temperatur und der Verkokungsdauer. Die F i g. 3a. 3b und 3c zeigen
den Einfluß von Temperatur und Strömungsgeschwindigkeit des durch die Einlaßöffnungen zugeführten
Heizgases auf die Temperaturverteilung im Verkokungsofen und auf die Heizgeschwindigkeit im Inneren
der Sinterkohle.
F i g_. 4 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
F ι g. 2 zeigt die Temperaturverteilung des Heizgases
und der Sinterkohle. bezogen auf die besonderen Bedingungen, die in einem Verkokungsofen auftreten,
der Einlaßöffnungen für das Heizgas in verschiedener Höhe besitzt. Nach F ι s. 2 wird der Verkokungsofen
erfindungsgemäß vorzugsweise unter folgenden Bedingungen betrieben:
Volumen der Sinterkohle-Briketts: 80 cm1, Zuführung
des Heizgases an der unteren Einlaßöffnung mit einer Temperatur von 1050°C und einer Strömungsgeschwindigkeit
von 800 NmVt trockener Kohle und an der im Mittelteil befindlichen Einlaßöffnung mit einer Temperatur
von 700" C und einer Strömungsgeschwindigkeit von 2400 NmVt trockener Kohle. In F i g. 2 ist ein
ίο spezielles Beispiel der Temperaturverteilung dargestellt,
bei dem die Temperaturkurve im Bereich der im Mittelteil befindlichen Einlaßöffnung des Verkokungsofens einen Wendepunkt aufweist, der vermutlich auf
die Existenz dieser Einlaßöffnung zurückzuführen ist.
ij Die Oberflächentemperatur der Sinterkohle steigt nach
dem Einfüllen im oberen Teil des Ofens rasch bis in die Nähe der Temperatur des Gases im oberen Teil des
Ofens an. Mit dem Absinken der Sinterkohle im Verkokungsofen nähen sie sich der Temperatur u'es
Heizgases. In unmittelbarer Nähe der im Mittelteil befindlichen Einlaßöffnung ist ihre Temperatur nahezu
so hoch wie die des durch die Einlaßöffnung zugefiihrten Heizgases. Andererseits steigt aber infolge der sehr
niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0.2 kcal/mh°C die Temperatur im Inneren der Sinterkohle bis zur
Wiederveriestigung der Agglomerate nur mit beträchtlicher Verzögerung gegenüber der Oberflächentemperatur
a:.. Der Wiederverfesiigungsbereich ist bei etwa 500'C durchschritten und danach nähert sich die
jo Temperatur im Inneren der der Oberfläche an. Im
Bereich der im Mitreiteil befindlichen Einlaßöffnung des
Ofens sind sie nahezu gleich. Unterhalb der im Mittelteil
befindlichen Einlaßöffnungen nimmt die Steigung der Kurve wieder zu. d. h.. die Temperatur des Heizgases
ändert sich schneller. Die Temperatur der Sinterkohle, deren thermische Leitfähigkeit auf über 0,8 kcal/mh°C
angestiegen ist. erhöht sich jetzt gleichzeitig mit der des Heizgases bis zur Erreichung der endgültigen Verkokungstemperatur.
Das Verkokungsverfahren unter Verwendung von Heizgas aus in verschiedener Höhe angebrachten
ΡΐηΙηΠ,ΛίΓηπησρη ict HaHnrrh CTplrpnn7PMrhnpt HaR im
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Verkokungsofen leicht eine Temperaturverteilung des Heizgasts erreicht wird, die dem in F i g. 1 gezeigten
i% günstigen Verlauf der Heizgeschwindigkeitskurve entspricht.
Die Wirkung der erfindungsgemäß einstellbaren Größen, nämlich der Temperatur und der Menge bzw.
Strömungsgeschwindigkeit des durch die Einlaßöffnungen zugeführten Heizgases, auf die Temperaturverteilung
des Heizgases im Verkokungsofen und auf die Heizgeschwindigkeitskurve im Inneren der Sinterkohle
wird anhand von F i g. 3 weiter erläutert.
F i g. 3a zeigt die Wirkung einer Änderung der Menge
des Heizgases, das durch die im Mittelteil befindliche Einlaßöffnung zugeführt wird. Die Änderung der
Temperatur des Heizgases im oberen Teil des Verkokungsofens beeinflußt hauptsächlich die Heizgeschwindigkeit
im Inneren der Sinterkohle von 200 bis 400;C Fig. 3b zeigt die Wirkung der Änderung der
» Temperatur des im Mittelteil zugeführten Heizgases,
wenn die durch die Heizgase an jeder Einlaßöffnung zugeführte Wärmemenge konstant gehalten wird. In
diesem Fall verursacht die Änderung der Temperatur, die dem Wendepunkt der Temperaturkurve des
Heizgases in der Nähe der im Mittelteil befindlichen Einlaßöffnung entspricht eine Verschiebung des Minimums
der Heizgeschwindigkeitskurve für das Innere der Sinterkohle. wodurch die Heizgeschwindigkeit
zwischen 500 und 10000C beeinflußt wird. F i g. 3c zeigt
die Wirkung der Änderung des Verhältnisses der durch das Heizgas dem mittleren und dem unteren Teil des
Ofens zugeführten Wärmemenge, wobei die gesamte Wärmemenge der zugeführten Heizgase und ihre
Temperaturen konstant gehalten werden. Der ursprüngliche günstige Verlauf der Heizgeschwindigkeitskur'-e
bleibt nicht erhalten, wenn das Verhältnis der durch die Heizgase zugeführten Wärmemenge einen
bestimmten Wert überschreitet.
Wie vorstehend erläutert, wird mit dem Verkokungsverfahren der Erfindung unter Verwendung von in
verschiedener Höhe am Ofen angebrachten Einlaßöffnungen für das Heizgas der in F i g. I gezeigte
vorteilhafte Verlauf der Hei/gesdiwindigkeitskurvc
erreicht. Besonders wichtig ist jedoch die richtige Wahl der Temperatur und der an jeder Einlaßöffnung
zugeführten Menge des Heizgases. Her für die praktische Durchführung des Verfahrens geeignete
Bereich dieser Größen wurde auf der Grundlage von theoretischen Untersuchungen der Wärmeleitfähigkeit
und mit Hilfe von Versuchen bestimmt.
Die Menge des durch die im Mittelteil des Ofens befindliche Einlaßöffnung zugeführten Heizgases soll so
eingestellt werden, daß die Temperatur des Heizgases im oberen Teil des Verkokungsofens 300 bis 500" C
beträgt, vgl. F i g. 3a. Die untere Grenze dieses
Temperaturbereichs entspricht in etwa der Temperatur, bei der das Erweichen der Kohle beginnt und die
Obergrenze der Temperatur, bei der die Wiederverfest;<uing
vollständig ist. Die unteren Grenzwerte der günstigen Heizgeschwindigkeitskurve der F i g. 1 zwischen
200 und 400"C im Inneren der Sinterkohle bestimmen im wesentlichen den Anstieg der Temperatur
im Inneren der Sinterkohle, wenn ihre Erweichung beginnt. Aus diesem Grund soll die Temperatur des
Heizgases mindestens so hoch sein, wie die Erweichungstemperatur der Kohle. Auf der anderen Seite
bestimmt die notwendige Begrenzung der Temperatur zur Vermeidung des Auftretens von Sprüngen an der
Oberfläche der Sinterkohle, die als Folge von Volumenänderungen entstehen, die Obergrenze der
Temperatur lieb rict^gascv Vci itiutin.ii im diese
Temperatur nahezu gleich der Wiederverfestigungstemperatur.
Die Temperatur des durch die im Mittelteil des Verkokungsofens befindliche Einlaßöffnung zugeführten
Heizgases soll im Bereich von 600 bis 800~C liegen, vgl. Fig. 3b. Wie in Verbindung mit F i g. 2 erläutert
wurde, besteht in diesem Bereich nur ein geringer Unterschied zwischen der Temperatur des Heizgases
und der der Sinterkohle, so daß. wie aus F i g. 1 ersichtlich ist. die geringste Heizgeschwindigkeit im
Temperaturbereich der Sinterkohle von 600 bis 800°C benötigt wird. Aus diesem Grunde ist es vernünftig, daß
dieser Temperaturbereich mit dem günstigsten Temperaturbereich des durch die im Mittelteil des Verkokungsofens
befindliche Einlaßöffnung zugeführten Heizgases übereinstimmt.
Die Wärmemenge des durrh die unteren Einlaßöffnung zugeführten Heizgases soll höchstens 50% der
gesamten Wärmemenge betragen, die dem Verkokungsraum zugeführt wird. vgl. F i g. 3c. Die Festlegung
dieses Wertes geschieht vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Heizgeschwindigkeit im
inneren der Sirsterkohle im Temperaturbereich von 500
bis 800cC den oberen Grenzwert nicht überschreiten
soll.
In der in F i g. 4 gezeigten Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens bedeutet 1 die Beschickungskammer für die Sinterkohle, 2 den
Verkokungsraum, 3 den Auslaß für den geformten Koks und 4 ein Wasserbad. Die Einlaßöffnungen 5 und 6 sind
im mittleren und unteren Teil des Verkokungsraumes 2 angeordnet. Das auf die vorstehend beschriebenen
Temperaturen erhitzte Gas zum Heizen der Sinterkohle wird den Einlaßöffnungen von den Hochtemperaturgaserzeugern
7 und 8 zugeführt. Während die durch die Beschickungskammer 1 eingespeiste Sinterkohle iin
Verkokungsraum herabsinkt, wird sie von den an den Einlaßöffnungen 5 und 6 zugeführten Heizgasen
entsprechend der Heizkurve, wie sie beispielsweise in Fig. 2 gezeigt ist, bis auf die endgültige Verkoktingstemperatur
aufgeheizt. Hierauf wird der geformte Koks durch den Auslaß 3 entnommen und im Wasserbad 4
gekühlt. Durch die Auslaßöffnung 9 entweicht das Abgas, das aus dem zugeführten Heizgas und den
während der Verkokung von der Sinterkohle abgegebenen gasförmigen Produkten (Rohgas) besteht. Das
Abgas wird durch eine Vorrichtung 10 zur Entfernung von Teer geleitet und kann nach entsprechender
weiterer Behandlung als Heizgas verwendet werden.
Der Verkokungsraum hat folgende Maße: Innendurchmesser: 0.8 m; Abstand von der Beschickungsöffnung
für die Sinterkohle zu der im Miltelteil angebrachten Einlaßöffnung für das Heizgas: etwa 5 m;
Abstand zwischen den beiden Einlaßöffnungen für das Heizgas: etwa 2 m; Tagesproduktion an geformtem
Koks: etwa 20 Tonnen. Die vorstehend beschriebene Vorrichtung ist von milderer Größe.
Der Wärmegehalt des heißen Kokses nach beendeter Garung kann zum Vorheizen von weiterem Heizgas für
den Verkokungsofen dienen. Ebenso können die Abgase aus dem Verkokungsofen im Kreislauf zum Vorheizen
weiteren Heizgases verwendet werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Der in den Beispielen und Vergleichsbeispielen erhaltene Formkoks wird gemäß JIS K-2151-1977 auf
seine Festigkeit geprüft.
Dabei wird die Probe in eine vorgeschriebene ι rGmrric.tcst . orriciü^g c;ngc„rac..;. ~:e "n.cr s:ncr
vorgeschriebenen Geschwindigkeit eine vorgeschriebene Anzahl von Rotationen ausführt. Danach wird
die Probe durch bestimmte Siebe gesiebt, das Gewicht einer jeden Fraktion wird bestimmt und die addierten
Prozentanteile der Probe werden als Trommelfestigkeitsindex folgendermaßen ausgedrückt:
Teilchengröße
Trommelfestigkeitsindex bei Anzahl der Umdrehungen 30 150
mehr als 50 | Dl | DI |
mehr als 25 | DI | DI |
mehr als 15 | Dili | Dl |
In diesem Beispiel ist die Herstellung von geformtem
Koks für metallurgische Zwecke nach dem Verfahren der Verkokung bei hohen Temperaturen beschrieben.
Das Verfahren wird in einem aufrecht stehenden kontinuierlich arbeitenden Verkokungsofen mit Sinterkohle
und Anthrazit als Hauptbestandteilen durchgeführt, die unter hohem Druck zusammen mit 8% Teer
oder Pech zu Briketts verpreßt werden.
Die Briketts haben ein Volumen von etwa 80 cm3, eine Dichte von etwa 1,3 g/cmJ und sie enthalten 6,0%
Wasser. 22.1% flüchtige Bestandteile und 9.4% Asche. Die Briketts werden kontinuierlich in einer Menge von
750 kg/h durch die Beschickungsöffnung I in den in F-" ig. 4 gezeigten Verkokungsofen eingespeist. Durch
die im Mittelteil des Ofens befindliche Einlaßöffnung 5 wird Heizgas mit -:iner Temperatur von 72O°C und einer
Strömungsgesch Aindigkeit von 2000 Nm Vh und durch die untere Einlaßöffnung 6 Heizgas mit einer Temperatur
von 1100°C und einer Strömungsgeschwindigkeit
von 1H)O NmVh eingeblascn. Das durch die Auslaßöffnung
9 im oberen Teil des Ofens entweichende Abgas hut eine Temperatur von 420r C.
Der unter diesen Bedingungen hergestellte geformte
Koks hat die folgenden Eigenschaften:
Dichte: 1,22 g/cm', Porosität: 35%, flüchtige Bestandteile:
0,8% und Aschegehalt: 12.7%. Die Trommelprobe ergibt folgende Indizes: Dl . =84.3% und Dl ". =80,0%.
Der erhaltene geformte Koks besitzt die für den großtechnischen Einsatz als Hochofenkoks erforderlichen
Eigenschaften.
Gemäß Beispiel I wird geformter Koks für metallurgische Zwecke hergestellt, jedoch werden die
Sinterkohlebriketts in einem mit Heizgas betriebenen Vorheizofen auf 250" C vorgeheizt.
Die vorgeheizten Briketts werden in einer Menge von 800 kg/h in den Verkokungsofen eingespeist. Durch die
im Mittelteil befindliche Einlaßöffnung wird Heizgas mit einer Temperatur von 720cC und einer Strömungsgeschwindigkeit
von 1400 NmVh und durch die untere Einlaßöffnung Heizgas mit einer Temperatur von
IIOO°C und einer Strömungsgeschwindigkeit von 500
NmVh eingeblasen. Die Temperatur im oberen Teil des Ofens beträgt etwa 470°C.
Der geformte Koks hatte nahezu die gleichen Eigenschaften wie der in Beispiel 1 erhaltene.
Vergleichsbeispiel 1
Gemäß Beispiel 1 wird geformter Koks hergestellt,
jedoch wird das Heizgas durch die im Mittelteil
befindliche Einlaßöffnung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1300 NmVh statt 2000 NmVh
eingeblasen. Infolgedessen beträgt die Temperatur des Gases im oberen Teil des Ofens nur 280° C. Der
geformte Koks weist im Vergleich zu dem in Beispiel 1 erhaltenen besonders deutliche Unterschiede im Trommelindex
auf. Es werden die Werte Dl '.T = 66,6% und Dl'"? =63,4% erhalten. Die Ursache dafür ist vermutlich
die Heizgeschwindigkeit im Bereich von 200 bis 400cC
im Inneren der Briketts, die viel geringer ist als der in F i g. 1 gezeigte günstige Bereich der Heizgeschwindigkeit.
Vergleichsbeispiel 2
Gemäß Beispiel 2 wird geformter Koks hergestellt, jedoch wird das Heizgas durch die im Mittelteil
befindliche Einlaßöffnung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 2300 NmVh statt 1400 NmVh
eingeblasen. Infolgedessen hat das Gas im oberen Teil des Ofens eine Temperatur von 550cC. Der Trommelindex
des erhaltenen geformten Kokses hat folgende
Werte: Dl W = 82.7% und Dl ;,' = 52.6%. Der erste Wert
stimmt mit den i den Beispielen 1 und 2 erhaltenen nahezu überein, während der zweite Wert viel kleiner
ist. Die Ursache dafür ist vermutlich die Heizgeschwindigkeit, die viel höher ist, als der günstige Bereich für das
Innere der Sinterkohlenbriketts bei 200 bis 500'C. Dies verursacht ein Aufquellen und anschließendes Springen
der Briketts.
Vergleichsbeispiel 3
Gemäß Beispiel I wird geformter Koks hergestellt, jedoch wird das Heizgas durch die im Mittelteil
befindliche Einlaßöffnung mit einer Temperatur von 82OnC und einer Strömungsgeschwindigkeit von 1700
NmVh cingcblasen. Die Temperatur im oberen Teil des Ofens beträgt 450"C.
Der Trommelindex des erhaltenen geformten Kokses hat folgende Werte: O/Vi = 81.0% und D/'"' = 66.5%.
Der Wert für Dl']·, ist im Vergleich mit den in den
Beispielen I und 2 erhaltenen auffällig niedrig. Die
Ursache dafür ist vermutlich die Heizgeschwindigkeit, die höher ist als der günstige Bereich im Inneren der
Briketts bei 500 bis 700"C. Infolgedessen entstehen in den Briketts beim Erhitzen Sprünge.
Vergleichsbeispiel 4
Gemäß Beispiel 2 wird geformter Koks hergestellt. jedoch wird das Heizgas durch die im Mittelteil
befindliche Einlaßöflnung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von nur 900 NmVh, durch die untere
Einlaßöffnung dagegen mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 700 NmVh eingeblasen. Die Temperaturen
der Heizgase werden gegenüber Beispiel 2 nicht verändert. Der Trommelindex des erhaltenen geformten
Kokses hat die Werte D/',f=83.3% und D/'£ = 64,7%. Der zweite Wert ist im Vergleich zu den
in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen auffallend niedrig. Die Ursache dafür ist vermutlich die Heizgeschwindigkeit,
die oberhalb der Obergrenze des für das Innere der Briketts bei 600 bis 800=C günstigen Bereiches liegt.
Vermutlich führt das zu schnelle Aufheizen zu Sprüngen in den Briketts.
in den vorstehenden Beispielen unü Vcig!en.!i:>ücispielen
wird die Festigkeit des erhaltenen Kokses durch den Trommelindex beschrieben. Die Festigkeit ist eine
der wichtigsten Eigenschaften des geformten Kokses bei seiner Verwendung für metallurgische Zwecke.
Dadurch wird die Bedeutung ersichtlich, die der im erfindungsgemäßen Verfahren definierte günstige Bereich
der Heizgeschwindigkeit bei der Verkokung der Sinterkohlebriketts besitzt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wurde auch der Einfluß der Zusammensetzung der Kokskohle und der
Größe der Briketts untersucht. Die Versuche wurden mit Sinterkohle durchgeführt, die einen Anteil von 20 bis
35% an flüchtigen Bestandteilen besaß. Dabei wurde geformter Koks erhalten, dessen Festigkeit mindestens
genau so groß war, wie die von üblichem Hochofenkoks. Die untersuchten Brikettgrößen reichten von 27 bis 112
cm3.
Der günstige Bereich der Heizgeschwindigkeit hängt im geringen Maße von der Zusammensetzung und der
Größe der Briketts ab. Die Grundlagen des erfindungsgemäßen Verfahrens bleiben jedoch unverändert.
Hierzu 4 Blatt zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Formkoks für metallurgische Zwecke aus Kohlepulver durch Verkoken von aus dem Kohlepulver und einem Bindemittel wie Teer, Pech oder Asphalt hergestellter Sinterkohle in einem aufrecht stehenden Verkokungsofen durch kontinuierliches Heizen mit einem auf hohe Temperaturen erhitzten Gas als Heizmittel, das durch im mittleren und unteren Teil des Verkokungsofens angebrachte Einlaßöffnungen zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mana) Temperatur, Geschwindigkeit und Menge des durch die Einlaßöffnungen im mittleren und unteren Teil des Verkokungsofens zugeführten Heizgases derart steuert, daß der durch die Kurven gemäß F i g. 1 begrenzte günstige Bereich der Heizgeschwindigkeit, mit der die Temperatur im Inneren der Sinterkohle von 200 auf 10000C erhöht wird, eingehalten wird, wozu manb) durch die Einlaßöffnung im mittleren Teil des Verkokungsofens Heizgas mit einer Temperatur von 600 bis 8000C zuführt,c) die Geschwindigkeit und Menge des im mittleren Teil des Verkokungsofen zugeführten Heizgases derart steuert, daß seine Temperatur im oberen Teil des Verkokungsofens 300 bis 5000C beträgt, undd) höchstens 50% rier in.'-esamt zugeführten Wärmemenge durch die untere Einlaßöffnung dem unteren Teil dts Vr -kokungsofens zuführt.
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