DE2647894C3 - Verfahren zur Herstellung'"1" metallurgischer Koksformlinge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung'"1" metallurgischer KoksformlingeInfo
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Description
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20
25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochfester metallurgischer und schwach aneinanderheftender
Koksformlinge durch Umhüllen von Brikettgrünlingen aus einem Kohlegrusgemisch einer Teilchengröße
bis zu 1,5 mm mit einem kohlehaltigen feinteiligen Material und Aufkohlen der erhaltenen Verbundbrikettgrünlinge
in einer Koksofenbatterie.
Es ist unmöglich, auf großtechnischem Wege hochfesten metallurgischen Koks durch Beschicken
einer üblichen Koksofenbatterie mit eine niedrige Fließfähigkeit aufweisenden, feinteiligen Kohlegrusgemischen
einer maximalen Fließfähigkeit von höchstens 20 d.d.p.m. herzustellen. Diese Versuche führen unweigerlich
zur Bildung von lediglich eine niedrige Festigkeit aufweisenden Koks. Zur Vermeidung der geschilderten
Schwierigkeiten ist bereits ein Verfahren entwickelt worden, bei dessen Durchführung durch Druckverformung
von Kohlegrusgemischen der angegebenen niedrigen Fließfähigkeit hergestellte Brikettgrünlinge in
eine übliche Koksofenbatterie eingebracht und darin aufgekohlt werden.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens läßt sich sicherlich die Festigkeit der einzelnen Koksformlinge
verbessern. Die niedrige Fließfähigkeit der Kohlegrusgemische verhindert jedoch ein Aneinanderhaften der
einzelnen Koksformlinge, so daß es unmöglich ist, die in einer üblichen Koksofenbatterie gebildeten Koksformlinge
mit Hilfe eines Koksausdrückers bzw. einer Koksausschiebevorrichtung auszutragen.
Eine übliche Koksofenbatterie zur Herstellung von metallurgischem Koks besteht aus Koksöfen zum
Aufkohlen einer Kohlecharge, Verbrennungskammern zum Verbrennen von Heizgas, Regeneratoren zum
Auffangen der Restwärme eines Verbrennungsabgases bn
und Solkanälen zum Ableiten des Verbrennungsabgases zu einem Kamin bzw. einer Esse. Die Koksöfen und die
Verbrennungskammern sind auf den Regeneratoren abwechselnd angeordnet und bilden auf diese Weise
eine Koksofenbatterie, jede Verbrennungskammer (,5
enthält zahlreiche Kanäle, in denen ein Heiz- oder Brenngas verbrannt wird. Den Koks erhält man durch
Erhitzen und Aufkohlen einer Kohlecharge in den Koksöfen auf beiden Seiten der Verbrennungskammer
durch die bei der Verbrennung des Brenn- oder Heizgases gebildete und durch die Ofenwandungen
hindurchreichende Hitze. Der gebildete Koks wird über einen Weg von etwa 16 rr. mit Hilfe eines auf einer Seite
der Koksöfen vorgesehenen Koksausdrückers horizontal abgeschoben und auf diese Weise von der anderen
Seite der Koksöfen nach außen abgeführt Stücke der aus den Brikettgrünlingen, die durch Druckverformung
von eine niedrige Fließfähigkeit aufweisenden Kohlegrusgemischen erhalten wurden, gebildeten Koksformlinge
haften nicht aneinander bzw. sind nicht miteinander verbacken. Weiterhin gibt es keinen Spalt zwischen
der Ofenwandung und dem gebildeten Koks. Folglich wirken also die vom Koksausdrücker ausgeübten Kräfte
auch seitlich, d. h. in Richtung der Ofenwandung. Auf diese Weise entsteht zwischen den Koksformlingen und
der Ofenwandung ein recht hoher Reibungswiderstand. Der daraus resultierende und ungewöhnlich erhöhte
Laststrom des Koksausdrückers macht es nicht nur sehr schwierig, oder gar unmöglich, die gebildeten Koksformlinge
aus dem Ofen auszutragen, sondern kann auch zu anderen größeren Schwierigkeiten, z. B. einem
Bruch der Ofenwand, führen.
Um nun Koksformlinge aus Kohlegrusgemischen bzw. Rohkohlegrusgemischen niedriger Fließfähigkeit
herstellen zu können, ist es folglich erforderlich, in einer Koksofenbatterie zu arbeiten, die mit speziellen und
einen Austrag der gebildeten Koktformlinge mit Hilfe
eines Koksausdrückers ausgestatteten Ofenkanälen versehen ist. Oder man muß in einem Schachtofen
arbeiten, aus dem ein Austrag der gebildeten Koksformlinge durch ihre Schwerkraft möglich ist. Es ist jedoch
unmöglich, in derartigen SpezialÖfen oder Schachtöfen auf wirksame Weise Koks in größeren Mengen
herzustellen
Die oben aufgezeigten Schwierigkeiten werden auch nicht durch das aus der US-PS 37 25 038 beschriebene
Verfahren behoben. Darin wird insbesondere ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Mischung aus
Kohlegrus und einem Eisenerz auf Brikettgrünlinge, die ebenfalls aus Kohlegrus hergestellt wurden, aufgebracht
werden, wonach sich zur Herstellung der Koksformlinge ein Carbonisieren bzw. ein Aufkohlen in üblichen
Koksofenbatterien anschließt. Nach diesem Verfahren lassen sich lediglich Briketts aus gewöhnlichem
Kohlegrus, d. h. hoher Fließfähigkeit, zur Bildung des Kerns der Briketts verarbeiten. Des weiteren haftet den
nach diesem Verfahren hergestellten Briketts der Nachteil an, daß sie nicht für beliebige metallurgische
Prozesse eingesetzt werden können.
Die DE-OS 19 43 763 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Koks mit überwiegend gleicher
Stückgröße aus backenden Kohlen, die bei der Verkokung so behandelt werden, daß sie einen
zusammenhängenden Kokskuchen ergeben, wobei die Unterteilung des Kuchens in etwa gleich große Stücke
durch eingelagerte, örtlich angereicherte Stoffe erfolgt, die den Zusammenhalt des aus der Kammer ausgebrachten
Kokskuchens derart gezielt schwächen, daß dieser an den durch die angereicherten Stoffe
vorbestimmten Stellen auseinanderbricht. Als den Zusammenhalt schwächender Stoff sind insbesondere
Eisenerze vorgesehen. Die nach diesem Verfahren hergestellten Koksformlinge sind wegen der zusätzlichen,
den Zusammenhalt schwächenden Stoffe ebenfalls in ihrer Anwendungsbreite eingeschränkt. Des weiteren
gestattet dieses bekannte Verfahren auch nicht den
Einsatz von Kohlegrusgemischen niedriger Fließfähigkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so weiterzubilden,
daß die Herstellung hochfester metallurgischer und schwach aneinanderheftender bzw. miteinander verbakkener
ICoksformlinge aus im wesentlichen eine niedrige Fließfähigkeit aufweisenden KohlegrusgemisclTen einer
maximalen Fließfähigkeit von höchstens 20 dd.p.m. mit Hilfe üblicher Koksofenbatterien möglich ist, wobei das
Verfahrensprodukt für beliebige metallurgische Prozesse einsetzbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kern aus einem Kohlegrusgemisch einer
maximalen Fließfähigkeit von höchstens 20 d.d.p.m. (nach ASTM D 2639-74) und die Hülle aus JCohlegrus
einer maximaleii Fließfähigkeit vor. mindestens 30
d.d.p.m. oder aus einem bituminösen Material eines Verhältnisses C/H von 0,7 bis 1,9 gebildet wird.
Beim Eintragen der aus den genannten Materialien gebildeten Verbundbrikettgrünlinge in eine übliche
Koksofenbatterie und Aufkohlen der in der Koksofenbatterie befindlichen Verbundbrikettgrünlinge erhält
man erfindungsgemäß schwach miteinander verbackene bzw. schwach aneinanderhaftende und eine hohe
Festigkeit aufweisendiKoksformlinge.
Unter dem Ausdruck »dd.p.m.« ist ein Maß für die Fließfähigkeit einer kohlebildende »dial divisions per
minute« (vgl. die US-Standardvorschrift ASTM D 2639-74 sowie Annual Book of ASTM Standards, 1974. jo
Teil 26, herausgegeben von der American Society for Testing and Materials) zu verstehen.
Der Grund dafür, warum die maximale Fließfähigkeit der als inneres Kernmaterial verwendeten Kohlegrusgemische
auf höchstens 20 d.d.p.m. begrenzt ist. ist folgender: Wenn man unter Verwendung von Kohlegrusgemischen
einer maximalen Fließfähigkeit über 20 d.d.p.m. Koksformlinge herstellt, erreicht man zwischen
den Einzelstücken der gebildeten Koksformlinge ohne weiteres eine gegenseitige Haftung bzw. ein gegenseitiges
Verbacken. In diesem Falle wäre es also nicht, wie dies erfindungsgemäß der Fall ist, erforderlich, Verbundbrikettgrünlinge
aus einem Innenkern und einer äußeren Hülle herzustellen. In der Tat sind beispielsweise
bei Verwendung von Kohlegrusgemischen, die im 4-, wesentlichen aus amerikanischen und eine niedrige
Flüchtigkeit aufweisenden backenden bzw. bituminösen Kohlen bestehen, die Einzelstücke der gebildeten
Koksformlinge selbst bei einer maximalen Fließfähig-· keit von etwa 30 d.d.p.m. miteinander verbacken bzw.
aneinander haftend.
Metallurgischer Koks, insbesondere Koks für Hochöfen, muß eine Festigkeit von mindestens 20,0 DI ,"
aufweisen. Zur Gewährleistung der erforderlichen Koksfestigkeit wird folglich die Teilchengröße der
Kohlegrusgemische für die Herstellung des Innenkerns auf höchstens 1,5, vorzugsweise höchstens 1,0 mm
gehalten.
Die als Innenkernmaterial verwendeten, eine niedrige Fließfähigkeit aufweisenden Kohlegrusgemische der bo
angegebenen Maximalfließfähigkeit und Teilchengröße werden nach Zusatz einer geeigneten Menge eines
bekannten Bindemittels, wie Asphalt, Kohleteer und Pech, auf einer Brikettiervorrichtung durch Druckverformung
in Briketts überführt oder in sonstiger Weise b5 zu Pellets verarbeitet.
Erfindungsgemäß wird nun das in der geschilderten Weise erhaltene Kernmaterial mit einer äußeren Hülle
versehen. Dies dient dazu, eine schwache wechselseitige Verbackung der Einzelstücke der gebildeten Koksformlinge
beim Aufkohlen in der Koksofenbatterie sicherzustellen. Folglich sollte die maximale Fließfähigkeit des
als äuberes Hüllmaterial verwendeten Kohlegruses mindestens 30 d.dp.m. betragen.
Die Stücke des erfindungsgemäß geformten Koksproduktes haften infolge der hohen Zusammenbackfähigkeit
bzw. Haftfähigkeit des äußeren Hüllmaterials während des Austragens des Koksprodukts schwach
aneinander und werden unter der beim Herabfallen auf eine Koksrampe auftretenden Schlagwirkung in Koksformlingeinzelstücke
getrennt Die Trennung erfolgt an den miteinander verbundenen Oberflächen der jeweils
äußeren Hülle. Bei diesem Trennvorgang führt eine geringe Festigkeit des äußeren Hüllmaterials zu einem
Bruch der Außenhülle zu kleinen Stücken. Auf diese Weise entsteht viel Grus, wodurch die Koksherstellung
weniger wirtschaftlich wird. Um nun das Auftreten einer solchen Grusbildung zu vermeiden, ist es zweckmäßig,
zur Herstellung der äußeren Hülle einen Kohlegrus mit einem A.P.-Index von mindestens 70% zu verwenden.
Der A.P.-Index (Abkürzung für Zusammenbackeigenschaftsindex) stellt einen prozentualen Wert dar, der wie
folgt ermittelt wird: 35 g einer Kohleprobe werden auf eine Teilchengröße von höchstens 1 mm vermählen,
dann mit IC Gew.-% Spezialasphalt (C/H: 0,71; Erweichungspunkt: 69°C; Conradson-Kohlenstoff:
25,2%) als Bindemittel verknetet und dann unter einem Druck von 300 kg/cm2 mittels einer Druckausformvorrichtung
zu Brikettgrünlingen ausgeformt. Die Brikettgrünlinge werden in einen Versuchskoksofen bei einer
Ofentemperatur von 5000C eingebracht und zur Herstellung von Koks bis zu einer Endtemperatur von
900° C aufgekohlt. Dann werden die erhaltenen Koksformlinge in eine Trommeltestvorrichtung für den
Roga-lndex (Durchmesser: 200 mm; Länge 70 mm; UpM: 50; ISO R335) überführt. Nach lOOOmaliger
Umdrehung der Trommel werden die Koksformlinge durch ein Sieb einer Maschenweite von 3 mm gesiebt.
Dann wird das Gewichtsverhältnis von eine Obergröße aufweisendem Koks zu den Koksformlingen vor dem
Sieben berechnet.
Anstelle des Kohlegruses der angegebenen maximalen Fließfähigkeit und des angegebenen A.P.-Index kann
ertindungsgemäß zur Herstellung der äußeren Hülle auch ein bituminöses Material eines C/H-Verhältnisses
von 0,7 bis 1,9 verwendet werden. Empfehlenswerte bituminöse Materialien sind beispielsweise Kohleteer,
Kohleteerpech, emulgiertes Kohleteerpech, Asphalt und modifizierter Asphalt, z. B. durch Propan entbituminisierter
Asphalt oder unter Wasserstoffatmosphäre hitzebehandelter Asphalt, sowie emulgierter Asphalt.
Das C/H-Verhältnis des als äußeres Hüllmaterial verwendeten bituminösen Materials ist im Hinblick auf
Vorversuche zur Ermittlung einer schwachen wechselseitigen Haftung zwischen Einzclstücken der gebildeten
Koksformlinge beim Aufkohlen in einer Koksofenbatterie auf einen Bereich von 0,7 bis 1,9 begrenzt. Bei einem
C/H-Verhältnis von unter 0,7 verdampft das bituminöse Material als solches weitestgehend und geht dadurch
verloren. Auf diese Weise erreicht man keine wechselseitige Haftung der Koksformlinge aneinander. Bei
einem C/H-Verhältnis über 1,9 nimmt die Viskosität des bituminösen Materials ab, wodurch ebenfalls eine
ausreichende Haftung zwischen den Einzelstücken der gebildeten Koksformlinge verhindert wird.
Die Dicke bzw. Stärke der den Innenkern bedecken-
den äußeren Hülle sollte, je nach der Größe des Innenkerns, vorzugsweise im Bereich von 0,5 mm bis
10 mm liegen. Bei einer Stärke de>· Außenhülle von weniger als 0,5 mm ist die Zusammenbackfähigkeit der
gebildeten Koksformlinge unzureichend. Bei einer größeren Stärke oder Dicke der Außenhülle als 10 mm
entsteht beim Herabfallen der schwach aneinanderhaftenden Koksformlinge auf eine Koksrampe zu viel
Koksstaub.
Verbundbrikettgrünlinge aus einem Innenkern und einer den Innenkern bedeckenden äußeren Hülle lassen
sich dadurch herstellen, daß man zunächst in der geschilderten Weise lediglich den Innenkern herstellt
und dann die Oberfläche des ausgeformten Innenkerns mit dem als äußeren Hüllmaterial verwendeten
Kohlegrus beaufschlagt und bedeckt. Andererseits kann auch der Innenkern in das durch Erwärmen oder
Emulgieren flüssig gemachte bituniinöse Material
eingetaucht werden. Weiterhin kann auch das verflüssigte bituminöse Material auf die Oberfläche des
Innenkerns aufgesprüht werden, um das bituminöse Material auf der Oberfläche des Innenkernmaterials
abzulagern. Schließlich ist es auch noch möglich, die Verbundbrikettgrünlinge direkt mit Hilfe einer Formvorrichtung
zum Pressen zylindrischer Formlinge mit Doppelschichten oder einer Doppelwalzenformvorrichtung
durch Zuspeisen des Materials für den Innenkern und des Materials für die äußere Hülle herzustellen.
Die in der geschilderten Weise hergestellten Verbundbrikettgrünlinge
werden dann zum Aufkohlen in üblicher bekannter Weise in eine übliche Koksofenbatterie
eingebracht.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind insbesondere darin zu sehen, daß ein Kohlegrusgemisch
einer relativ niedrigen Fließfähigkeit zur Ausbildung des Kerns der Koksformlinge eingesetzt werden kann. Ein
weiterer beachtlicher Vorteil besteht darin, daß diese Koksformlinge, da sie lediglich aus organischem
Material bestehen, in ihrer Anwendungsbreite bei metallurgischen Prozessen nicht eingeschränkt sind.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren gemäß der Erfindung näher veranschaulichen.
Als Innenkernmaterial wird eine durch Vermischen von Kohlegrus der folgenden Zusammensetzung:
einer Teilchengröße von jeweils höchstens 1,5 mm erhaltene Masse verwendet Die Masse besitzt folgende
Eigenschaften:
Australische Schwarzwasserkohle ' 20 Gew.-%
verwitterte kanadische Balmer-Kohle 30Gew.-%
russische Kuznetsk-OS-Kohle 30 Gew.-%
in den Vereinigten Staaten
von Amerika hergestellter
»verzögerter« (delayed) Ölkoks 20Gew.-%
verwitterte kanadische Balmer-Kohle 30Gew.-%
russische Kuznetsk-OS-Kohle 30 Gew.-%
in den Vereinigten Staaten
von Amerika hergestellter
»verzögerter« (delayed) Ölkoks 20Gew.-%
Α,Ρ.-Index: | 83,1% |
maximale Fließfähigkeit: | 2,5 d.d.p.m. |
Aschegehalt: | 7,4 Gew.-% |
Gehalt an flüchtigen | |
Bestandteilen: | 18,5Gew.-% |
mittlere maximale Reflexion: | 1,77%. |
Die mittlere maximale Reflexion wird wie folgt ermittelt: Eine Kohleprobe wird auf eine Teilchengröße
von höchstens 0,83 mm vermählen. Dann wird die vermahlene Kohleprobe mit einem Acrylharz gefroren
und poliert. Schließlich wird die Lichtreflexion des
erhaltenen Gebildes in einem Öl entsprechend den US-Standardvorschriften ASTM D 2797-72 und
D 2798-72 ermittelt
Das Kohlegrusgemisch wird mit 10 Gew.-% eines durch Entbituminisieren von Asphalt mittels Propan
erhaltenen modifizierten Asphalts verknetet, worauf das Knetgemisch mittels einer Druckausformvorrichtung
zur Herstellung von als Innenkerne dienenden Brikettgrünlingen ausgeformt wird.
Die erhaltenen und als Innenkerne dienenden Brikettgrünlinge werden dann zur Herstellung von drei
verschiedenen Verbundbrikettgrünlingen mit einem der folgenden drei Hüllmaterialien bedeckt:
a) Australischer, schwach kokender Kohlegrus einer maximalen Fließfähigkeit von 100 d.d.p.m. und eines
A.P.-Indexvon86%;
b) amerikanischer, mittelflüchtiger Kohlegrus einer maximalen Fließfähigkeit von 2700 d.d.p.m. und eines
A.P.-Index von 93% und
c) modifizierter Asphalt, der mittels Propan entbiluminisiert
wurde und ein C/H-Verhältnis von 0,71 aufweist
Bei Verwendung der Hüllmaterialien a) und b) werden diese auf die Oberfläche der als Innenkerne
dienenden Brikettgrünlinge aufgestäubt Bei Verwendung des Hüllmaterials c) wird der modifizierte Asphalt
durch Erwärmen verflüssigt und in dieser Form auf die Oberfläche der als Innenkerne dienenden Brikettgrünlinge
aufgesprüht. In jedem Falle werden aus einem Innenkern und einer äußeren Hülle bestehende
Verbundbrikettgrünlinge erhalten.
Die in der geschilderten Weise hergestellten Verbundbrikettgrünlinge
werden in eine übliche Koksofenbatterie eingetragen und darin in üblicher bekannter
Weise aufgekohlt. Die Eigenschaften der erhaltenen Koksformlinge sind in der folgenden Tabelle I
zusammengestellt:
Art des Hüllmaterials
Größe der
Brikettgrünlinge
Brikettgrünlinge
Gewicht des abgelagerten Hüllmaterials in Gew.-% Laststrom
auf dem
Koksausdrücker
(Standard: 130A)
auf dem
Koksausdrücker
(Standard: 130A)
Prozentuale | Festigkeit |
Verbackung | der Koks |
der Koks | formlinge |
formlinge | (DlJ?) |
in Gew.-% | |
80 | 93,0 |
93 | 92,0 |
91 | 92,5 |
34 | 94.0 |
a) (erfindungsgemäß)
b) (erfindungsgemäß)
c) (erfindungsgemäß)
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
32 χ 43 χ 43
32x43x43
32x43x43
32x43x43
32x43x43
32x43x43
32x43x43
17,1 15,0
9,0
135
130
120
200 <
130
120
200 <
Die in Tabelle I angegebenen Meßwerte für die Koksfestigkeil DI J^ sind entsprechend der japanischen
Standardvorschrift JIS K.-2151 ermittelt. Die prozentuale Zusammenbackfähigkeit der erhaltenen Koksformlinge
gibt das Gewichtsverhältnis der aneinanderheftenden Koksformlingstücke zum Gesamtgewicht der
Koksformlinge in Prozenten an.
Aus Tabelle I geht hervor, daß die erfindungsgemäß hergestellten Koksformlinge eine 80- bis 93%ige und
damit hohe Zusammenbackfähigkeit besitzen. Der Laststrom auf dem Koksausdrücker im Bereich von 120
bis 135A liegt folglich dicht am Standardlaststrom von 130A. Dies zeigt die einfache Entladbarkeit der
Koksformlinge durch den Koksausdrücker. Im Gegensalz dazu zeigen die außerhalb der Erfindung hergestellten
Koksformlinge ohne äußeres Hüllmaterial nur eine niedrige Zusammenbackfähigkeit von 34%. Der Lasistrom
am Koksausdrücker übersteigt 200 A und ist damil im Vergleich zu dem Standardlaststrom von 130
A anormal erhöht. Es ist folglich unmöglich, die außerhalb der Erfindung hergestellten Koksformlinge
mit dem Koksausdrücker auszutragen, er muß vielmehr durch Menschenkraft ausgetragen werden.
Zum Zweck der Untersuchung der Beziehung zwischen der maximalen Fließfähigkeit des als äußeres
Hüllmaterial verwendeten Kohlegruses und der prozentualen Zusammenbackfähigkeit der gebildeten Koksformlinge
werden fünf verschiedene Arten von Kohlegrus einer maximalen Fließfähigkeit von 10 bis unter 20
d.d.p.m., von 20 bis unter 30 d.d.p.m., von 30 bis unter 50
ίο d.d.p.m., von 50 bis unter 150 d.d.p.m. und von 150
d.d.p.m. und darüber als äußere Hüllmalerialien verwendet. In jedem Falle werden entsprechend
Beispiel 1 aus einem Innenkern und einem äußeren Hüllmaterial bestehende Verbundbrikettgrünlinge hergestellt.
Die erhaltenen Verbundbrikettgrünlinge werden in eine übliche Koksofenbatterie gefüllt und zur
Herstellung von Koksformlingen in üblicher bekannter Weise aufgekohlt. Dann werden die erhaltenen
Koksformlinge auf ihre prozentuale Zusammenbackfähigkeit, ihre Festigkeit, ihre Austragfähigkeit und den
(verursachten) Laststrom auf dem Koksausdrücker hin untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II
zusammengestellt:
Tabelle II | Äußeres Hüllmalerial | A.P.-lndex | 70 | Prozentuale | Laststrom auf | Austragfähig | Festigkeit der | ! |
Maximale | 70 | Zusammen- | dem Koksaus | keit der Koks | erhaltenen | |||
Fließfähigkeit | maximale Fließ | (0/0) | 70 | backfähigkeit | drücker | formlinge durch | Koksform | |
des Innenkern- | fähigkeit | der Koksform | den Koksaus | linge | ||||
materials | (d.d.p.m.) | mindestens | linge | (Standardwert: | drücker | I | ||
(d.d.p.m.) | mindestens | (Gew.-%) | 130A) | (DI ft') | ||||
mindestens 150 | mindestens | 90 bis 100 | 140 bis 160 | möglich | 92 bis 95 | 1 | ||
0 bis 20 | 50 bis unter 150 | 70 > | 70 bis 90 | 140 bis 160 | möglich | 92 bis 95 | I | |
30 bis unter 50 | 70 > | 60 bis 70 | 160 bis 190 | möglich | 92 bis 95 | I | ||
20 bis unter 30 | 30 bis 60 | 230 < | unmöglich | 92 bis 95 | I | |||
0 bis 20 | 10 bis unter 20 | 10 bis 30 | 230 < | unmöglich | 92 bis 95 | I | ||
Aus Tabelle II geht hervor, daß eine höhere maximale Fließfähigkeil des als äußeres Hüllmaterial verwendeten
Kohlegruses zu einer höheren prozentualen Zusammenbackfähigkeit der Koksformlinge und folglich
einem niedrigeren Laststrom auf dem Koksausdrükker führt. Wenn die maximale Fließfähigkeit des als
äußeres Hüllmaterial verwendeten Kohlegruses über dem erfindungsgemäß einzuhaltenden Mindestwert
liegt, d. h„ wenn die maximale Fließfähigkeit mindestens 30 d.d.p.m. beträgt, erhalten die Koksformlinge eine
hohe prozentuale Zusammenbackfähigkeit von 60 bis 100%, so daß sie durch den Koksausdrücker ausgetra
gen werden können. Im Gegensatz dazu ist bei Verwendung von Kohlegrus einer maximalen Fließfähigkeit
unterhalb der «rfindungsgemäß einzuhaltenden Untergrenze, d. h. einer maximalen Fließfähigkeit unter
30 d.d.p.m., als äußeres Hüllmaterial die prozentuale
Zusammenbackfähigkeit der fertigen Koksformlinge niedrig, d.h. im Bereich von 10 bis 60%. Derartige
Koksformlinge können nur noch, wenn überhaupt, unter größten Schwierigkeiten durch den Koksausdrücker
ausgetragen werden.
Da die einzelnen Stücke von erfindungsgemäß hergestellten Koksformlingen, wie ausführlich dargelegt,
infolge Anwesenheit eines äußeren Hüllmaterials während des Austragens aus einer Koksofenbatterie
schwach aneinander haften bzw. schwach miteinander verbacken sind, wird es möglich, sie mit einem üblichen
Koksausdrücker einer Koksofenbatterie auszutragen. Weiter wird die Masse aus schwach aneinanderheftenden
Koksformlingstücken infolge der beim Herabfallen auf eine Koksrampe auftretenden Schlagwirkung von
den haftenden Oberflächen zwischen den äußeren Hüllen ausgehend wieder zu Einzelstücken zerbrochen
und gelrennt. Hierdurch läßt sich nicht nur die Notwendigkeil einer Siebung vermeiden, sondern auch
die Gefahr einer Bildung von Grus oder Staub auf ein Mindestmaß senken. Die erfindungsgemäß hergestellten
Koksformlinge besitzen eine Koksfestigkeit DI }"
von mindestens 92,0. Eine derartige Festigkeit reicht für metallurgischen Koks aus. Erfindungsgemäß wird es
folglich möglich, in hoher Ausbeute einen hochfesten metallurgischen Koks in einer üblichen Koksofenbatterie
herzustellen, wobei der Koks im wesentlichen aus einem eine niedrige Fließfähigkeit aufweisenden Rohkohlegrusgemisch
einer maximalen Fließfähigkeit von höchstens 20 d.d.p.m. besteht Dies macht das Verfahren
gemäß der Erfindung in hohem Maße wirtschaftlich interessant
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung hochfester metallurgischer
und schwach aneinanderheftender Koksformlinge durch Un-jiüilen von Brikettgrünlingen
aus einem Kohlegrusgemisch einer Teilchengröße bis zu 1,5 mm mit einem kohlehaltigen feinteiligen
Material und Aufkohlen der erhaltenen Verbundbrikettgrünlinge in einer Koksofenbatterie, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern aus einem Kohlegrusgemisch einer maximalen Fließfähigkeit
von höchstens 20 d.d.p.m. (nach ASTM D 2639-74) und die Hülle aus Kohlegrus einer maximalen
Fließfähigkeit von mindestens 30 d.d.p.m. oder aus einem bituminösen Material eines Verhältnisses C/H
von 0,7 bis 1,9 gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung der Hülle ein
Kohlegrus eines A.P.-lndex von mindestens 70% verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle in einer Stärke von 0,5
bis 10,0 mm ausgebildet wird.
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