DE2636346A1 - Stabiles natriumacetylsalicylat und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents

Stabiles natriumacetylsalicylat und verfahren zu dessen herstellung

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DE2636346A1 DE19762636346 DE2636346A DE2636346A1 DE 2636346 A1 DE2636346 A1 DE 2636346A1 DE 19762636346 DE19762636346 DE 19762636346 DE 2636346 A DE2636346 A DE 2636346A DE 2636346 A1 DE2636346 A1 DE 2636346A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C67/00Preparation of carboxylic acid esters
    • C07C67/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C67/52Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation

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Description

  • Stabiles Natriumacetylsalicylat und Verfahren
  • zu dessen Herstellung Seit der Entdeckung der wertvollen analgetischen und antipyretischen Eigenschaften der Acetylsalicylsäure (Aspirin) vor etwa 60 Jahren sind ständig Versuche zur Herstellung stabiler, neutraler, wasserlöslicher Derivate dieser Verbindung unternommen worden. Ein derartiges Derivat würde eine Reihe wichtiger Vorteile gegenüber Aspirin selbst bieten - es könnte Patienten, die unfähig sind, Tabletten zu schlucken, in Lösung verabreicht werden, es wäre leichter absorbierbar und, was am wichtigsten ist, es würde das Auftreten gastrointestinaler Störungen, die sich aus der sauren Natur und der niedrigen Wasserlöslichkeit (1 g/100 ml) des Aspirins ergeben, vermindern.
  • Bei den Versuchen zur Herstellung eines stabilen, neutralen, wasserlöslichen Derivates des Aspirins ist eine Vielzahl von Salzen und anderen Derivaten dieser Verbindung synthetisiert worden: Lithium-, Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Kalzium- und Magnesiumsalze, Amin- und Aminosäuresalze, Kalziumsalzkomplexe mit Harnstoff, mit Aminosäuren und dergleichen. Unglücklicherweise hat sich jedoch herausgestellt, dass bei diesen Verbindungen auf die Lagerstabilität nicht vertraut werden kann. Offensichtlich macht die Neutralisierung der Carboxylgruppe der Acetylsalicylsäure die Acetylgruppe äusserst empfindlich gegenüber Hydrolyse und anderen Arten der Zersetzung, weshalb sich viele dieser Verbindungen bei der Lagerung unter Ausbildung verschiedenartiger Abbauprodukte, wie beispielsweise Salicylsäure, Essigsäure und dergleichen, schnell zersetzen.
  • Insbesondere wirkt sich die Tatsache, dass das Lagerungsverhalten dieser Aspirinsalze und anderer Derivate nicht vorhersehbar und äusserst schwankend ist, störend aus. Unterschiedliche Chargen bzw. Ansätze derartiger Verbindungen, die durch das gleiche Verfahren erzeugt worden sind, variieren in ihrer Stabilität erheblich; einige Chargen haben sich nach mehreren Wochen Lagerzeit , andere nach mehreren Monaten zersetzt, während wiederum andere für sogar noch längere Zeiträume in offenbar gutem Zustand verbleiben, sich jedoch dann aus unersichtlichem Grund plötzlich und mit sehr hoher Geschwindigkeit zersetzen. Dieses unvorhersehbare Verhalten erklärt zweifelsohne die in erheblichem Masse widersprüchlichen Aussagen im Hinblick auf die Stabilität der Salze und verschiedener anderer Derivate des Aspirins, die in der Vergangenheit durch verschiedene Forscher gemacht worden sind.
  • Einfache Salze des Aspirins sind wesentlich besser löslich, pharmakologisch wirksamer und länger andauernd, den Magen weniger angreifend und schmackhafter als Aspirin selbst. Unter derartigen Salzen ist das Acetylsalicylsäurenatriumsalz (Natriumaspirin) das vorteilhafteste im Hinblick auf die Löslichkeit, die Geschwindigkeit des Wirkungseintritts, die Serumhöhen und die Schmackhaftigkeit. Natriumaspirin ist etwa 1000-fach besser in Wasser löslich als Aspirin selbst. Es stellt eine neutrale, gut verträgliche Verbindung dar, die in dem Gastrointestinaltrakt gut absorbiert wird. Es wirkt schneller und ist in seiner Wirkung besser vorhersagbar als Aspirin und dessen verschiedenartige Zubereitungen. Aspirinnatriumsalz stellt eine Verbindung mit einem salzartigen, jedoch annehmbaren Geschmack dar, wenn es in fester Form genommen wird, während es bei der Einnahme in Lösung nahezu geschmacklos ist. Unglücklicherweise ist, wie dies auch bei vielen anderen Salzen des Aspirins der Fall ist (Kalium-, Ammonium-, Lithium-, Kalzium-, Magnesium-Salze etc.) das herkömmliche Natriumaspirin als instabile Verbindung erhältlich, die sich selbst nach Lagerung während einiger Monate bei Raumtemperatur erheblich zersetzt. Nachdem für die Herstellung von stabilem Natriumaspirin bisher kein praktisches und wirtschaftlich durchführbares Verfahren verfügbar ist, ist diese wertvolle Droge in der medizinischen Praxis bisher nicht verwendet worden.
  • Aspirinnatrium ist durch eine Vielzahl von Methodiken erzeugt worden. So ist Aspirin mit Natriumcarbonat in Gegenwart kleiner Mengen organischer Lösungsmittel, wie Methanol, Methyl- und Athylformiat, Methyl- und Äthylacetat und dergleichen umgesetzt worden. Das resultierende Produkt ist sehr unrein und instabil, was wahrscheinlich auf die heterogene Natur der Reaktion zurückzuführen ist, bei der unlösliche Reaktanten in ein unlösliches Reaktionsprodukt übergeführt werden. Durch diese Methodik erzeugtes Aspirinnatrium schmilzt nach der Lagerung während mehrerer Monate unter Erzeugung erheblicher Mengen an Essig- und Salicylsäuren.
  • Aspirin-natrium ist auch durch Umsetzung von Aspirin mit Verbindungen, wie Natriumhydrogencarbonat, Natriumsilikat etc., in wässriger Lösung erzeugt worden. Wenngleich die Reaktion hier homogen abläuft, kann das Produkt nicht direkt aus dem Reaktionsgemisch wegen seiner hohen Wasserlöslichkeit isoliert werden. Daher ist eine destillative Wasserentfernung erforderlich. Jedoch sind derartige Destillationen nicht nur teuer und zeitaufwendig bei Produktion im Industriemasstab, sondern das Aspirinnatrium erleidet während der Destillation auch eine Hydrolyse, was zu niedrigen Ausbeuten eines unreinen Produktes oder eines Produktes schlechter Stabilität führt.
  • Um die hydrolytische Zersetzung während des Destillationsvorgangs zu minimieren, ist vorgeschlagen worden, dass die Wasserentfernung bei sehr niedrigen Temperaturen und Drucken durchgeführt werden soll, während das Reaktionsgemisch im gefrorenen Zustand gehalten wird. Dies stellt offensichtlich ein teures, mühsames und unpraktisches Verfahren dar, welches für die Herstellung eines billigen Produktes, wie eines Aspirinderivates, nicht geeignet ist. Darüberhinaus führt auch dieses Verfahren zu einem Produkt unbefriedigender Stabilität.
  • Zur Vermeidung des Destillationsvorganges ist vorgeschlagen worden, Aspirin mit Natriumbicarbonat in Gegenwart einer äusserst geringen Wassermenge, die gerade zur Benetzung des Gemisches ausreichend ist, umzusetzen.
  • Jedoch auch hier, möglicherweise wegen der heterogenen Natur der Reaktion, ist das erhaltene Produkt instabil und unrein und mit unumgesetztem Aspirin und Natriumbicarbonat verunreinigt.
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch Erzeugung einer hochkonzentrierten wässrigen Lösung von Aspirinnatrium, Behandlung dieser Lösung unter derartigen Bedingungen, dass das Aspirinnatrium in Form eines Hydrates kristallisiert, Isolierung des Hydrates und sodann Dehydratisierung des Hydrates unter Erzeugung von wasserfreiem Aspirinnatrium in Form eines stabilen, frei fliessenden und nicht verbackenden teilchenförmigen Feststoffes. Überraschenderweise wird dieses Produkt in Form plattenartiger granularer Kristalle, anstelle der länglichen nadelartigen Kristalle, wie diese herkömmlich bekannt sind, erhalten.
  • Wenn ein wassermischbares, organisches Lösungsmittel wie ein niedriger aliphatischer Alkohol einer wässrigen Lösung von Aspirinnatrium in Übereinstimmung mit den üblichen und herkömmlichen Methodiken der organischen Chemie zugefügt wird, so ergibt sich ein Niederschlag von Aspirinnatrium in Form nadelartiger Kristalle. Eine typische derartige Methodik ist in Beispiel I beschrieben.
  • Beispiel I Eine Aspirinnatriumlösung, die durch Umsetzung von 100 g Aspirin mit Natriumhydrogencarbonat in Gegenwart von 50 ml Wasser erhalten worden ist, wird mit 1000 ml Isopropanol bei 5 0C vermischt. Das resultierende Gemisch wird während 5 Stunden im Kühlschrank gehalten, das kristalline Produkt abfiltriert, mit kaltem Isopropanol und sodann mit Benzol gewaschen und bei Raumtemperatur getrocknet. Die Ausbeute beträgt 40 g (35,7 % der Theorie).
  • Das Produkt liegt in Form voluminöser weisser Nadeln vor, die bei etwa 2200C schmelzen. Die Reinheit des Produktes beträgt 99,5 % + 0,2 %. Die Analyse sowie der Schmelzpunkt entsprechen wasserfreiem Natriumsalz der Acetylsalicylsäure. Das erhaltene wasserfreie Aspirinnatrium zeigt all die Charakteristika des Aspirinnatriums, das durch die verschiedenartigen bekannten Methodiken erzeugt wird, einschliesslich seiner Instabilität.
  • Es ist nunmehr gefunden worden, dass Aspirinnatrium mit hoher Lagerstabilität sowie anderen wünschenswerten Eigenschaften (wie freies Fliessen, keine Neigung zur Verbackung und leichte Kompressibilität) erhalten wird, wenn dieses Salz zuerst in hydratisierter Form kristallisiert und sodann dehydratisiert wird. Dies ist umso überraschender, als das Intermediärhydrat eine instabile Verbindung darstellt, die leicht zu Essigsäure, Salicylsäure und anderen Zersetzungsprodukten zerfällt und eine erhebliche Zersetzung innerhalb von 24 Stunden bei Raumtemperatur zeigt (mehrere %).
  • Wenn ein niedriger aliphatischer Alkohol, wie beispielsweise Isopropanol, einer konzentrierten Lösung von Aspirinnatrium ohne jegliche spezielle Vorsichtsmassnahmen zugegeben wird, so ergibt sich, wie dies im vorstehenden Beispiel I beschrieben worden ist, ein voluminöser Niederschlag von wasserfreiem Aspirinnatrium in Form nadelähnlicher Kristalle. Wenn der gleiche Vorgang jedoch unter speziellen Bedingungen und unter Anwendung spezieller Prozeduren, die zur Veranschaulichung im Detail im folgenden Beispiel II beschrieben sind, so ergibt sich ein hydratisiertes Aspirinnatrium, welches im Gegensatz zu den nadelähnlichen Kristallen des Beispiels I in Form granularer, frei fliessender Kristalle erhalten wird. Es ist weiter gefunden worden, dass das zuletzt genannte Produkt nach Dehydratisierung ein wasserfreies Aspirinnatrium ergibt, das sich von der direkt erhaltenen wasserfreien Form, in seiner Kristallform und anderen Eigenschaften unterscheidet. Diese neue wasserfreie Form des Aspirinnatriums gemäss der Erfindung stellt einen frei fliessenden Feststoff in der Form granularer plattenähnlicher Kristalle oder Plättchen dar, die eine gute Lagerstabilität aufweisen und leicht zu Tabletten oder anderen Dosisformen komprimierbar sind.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist es bevorzugt, als Lösungsmittel einen aliphatischen Alkohol mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Propanol, Isopropanol, Butylalkohol, Isobutylalkohol,oder tert.-Butylalkohol oder Gemische beliebiger dieser Lösungsmittel anzuwenden. Im allgemeinen stellt Isopropanol ein nützliches, billiges und bevorzugtes Lösungsmittel dar. Das Lösungsmittel kann für die Wiederverwendung leicht durch Destillation wiedergewonnen werden.
  • Es ist weiter gefunden worden, dass die Ausbeute an Aspirinnatrium sehr massgeblich erhöht wird, wenn das erfindungsgemässe Verfahren anstelle dessen verwendet wird, bei dem sich die wasserfreie Form direkt ergibt, wie dies in Beispiel I beschrieben worden ist.
  • Die zur Herstellung der konzentrierten wässrigen Lösung des Aspirinnatriums, die als Ausgangsmaterial bei der Durchführung der Erfindung angewandt wird, angewandte Methodik ist unerheblich. Wässrige Lösungen von Aspirinnatrium können durch Behandlung von Aspirin mit Neutralisierungsmitteln, wie Natriumhydroxid, Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat,hergestellt werden.
  • Infolge der hohen Alkalinität der beiden erstgenannten Agentien und der resultierenden extensiven Hydrolyse stellt Natriumhydrogencarbonat das bevorzugte Neutralisierungsmittel dar.
  • Beispiel II Eine Aspirinnatriumlösung, die durch Umsetzung von 100 g Aspirin mit Natriumhydrogencarbonat in Gegenwart von 0 50 ml Wasser erhalten worden war, wurde auf 5 C abgekühlt und es wurden 1000 ml Isopropanol langsam unter Rührung und Abkühlung hinzugegeben. Die Menge der Zugabe des Alkohols betrug etwa 300 ml/Std., die Rührgeschwindigkeit etwa 60 Upm und die Temperatur wurde auf 5 0C aufrechterhalten. Der resultierende kristalline Niederschlag wurde durch Filtration abgetrennt, mit kaltem Isopropanol und sodann mit Benzol gewaschen und sodann bei Raumtemperatur getrocknet. Ausbeute 103 g (78 % der Theorie).
  • Die Reinheit des Produktes betrug 99,5 % t 0,2 k und es wurde dies in Form schwerer granularer, frei fliessender Kristalle gewonnen. Die Analyse zeigte, dass das Produkt 15 % Kristallwasser enthielt, das Natriumaspirindihydrat entspricht.
  • Beispiel III Die Methodik des Beispiels II wurde durchgeführt, jedoch mit der Ausnahme, dass 1000 ml tert.-Butylalkohol langsam und unter Rührung und Abkühlung hinzugefügt wurden, um die Temperatur bei etwa 50C zu halten. Der resultierende granulare, plattenartige kristalline Dihydratniederschlag wurde abgetrennt, mit kaltem tert.-Butylalkohol und hiernach mit Benzol gewaschen und sodann bei Raumtemperatur getrocknet. Die Ausbeute betrug 99 g (75 % der Theorie).
  • Das Schmelzen des Dihydrates ist durch das folgende Verhalten gekennzeichnet.Bei rascher Erhöhung der Temperatur des Dihydrates schrumpfte die Verbindung über einen Temperaturbereich von 200C, bis etwa 1050C und wurde allmählich nass. Sie schmolz bei etwa 1250C, verfestigte sich 0 dann erneut im Bereich von 140 bis 150 C, wobei sich dann keine weitere offensichtliche Veränderung zwischen 150 bis 2500C ergab.
  • Das Dihydrat ist etwas instabil und erleidet, wenn es mehr aLs nur einige Stunden bei Raumtemperatur steht, eine erhebliche Zersetzung zu Salicylsäure, Essigsäure und anderen Verbindungen, wobei die Zersetzung bei höheren Temperaturen sogar noch rascher vonstatten geht.
  • Aus diesem Grund ist es anzuraten, das Hydrat rasch abzutrennen und die Dehydratisierung zu der wasserfreien Form durchzuführen.
  • Die vorstehenden Beispiele zeigen, dass die wasserfreie nadelartige Form und das hydratisierte Natriumaspirin unter ähnlichen Bedingungen gebildet werden. Eine geringe Abänderung der Betriebsbedingungen führt entweder zu der wasserfreien Verbindung oder zu dem Dihydrat. Es ist hilfreich, wenngleich dies nicht unbedingt notwendig ist, das Reaktionsgemisch mit einem Kristall des hydratisierten Salzes, wenn diese letzgenannte Form gewünscht ist, als Samen zu versetzen.
  • Zur Erzeugung der hydratisierten Form des Aspirinnatriums, insbesondere um dieses Produkt in hoher Ausbeute sicherzustellen, muss eine sorgfältige Kontrolle der Betriebsvariablen durchgeführt werden. An erster Stelle muss die wässrige Aspirinnatriumlösung, die als Ausgangsmaterial verwendet wird, hochkonzentriert sein, so dass der flüssige Teil des erhaltenen Reaktionsgemisches bei Beendigung der Vorgänge, die in den Beispielen II und III beschrieben sind, einen sehr geringen Gehalt an freiem Wasser aufweist. Wenn diese Vorsichtsmassnahme nicht vorgesehen wird, ist die Ausbeute an hydratisiertem Aspirinnatrium sehr erheblich,infolge von dessen Löslichkeit in dem Lösungsmittel, das erhebliche Wassermengen enthält, herabgesetzt. Andererseits muss die wässrige Aspirinnatriumausgangslösung offensichtlich ausreichend Wasser zur Verfügung stellen, dass das Dihydrat des Aspirinnatriums gebildet werden kann, das es im Verlauf der nachfolgenden Vorgänge enthält. Wie ersichtlich wird, enthält die wässrige Aspirinnatriumlösung der Beispiele II und III etwa 2,5 Mal die stöchiometrisch erforderliche Menge an Wasser zur Bildung des Dihydrates, wodurch mehr als ausreichend Wasser für den vollständigen Ablauf dieser Reaktion zur Verfügung steht, was jedoch gleichzeitig zu einem Endreaktionsgemisch führt, das weniger als 5 % freies Wasser enthält.
  • Um das Aspirinnatrium in hydratisierter Form sicherzustellen, ist es auch vorteilhaft, andere Variablen des Vorganges im wesentlichen so zu halten, wie es in Beispiel II beschrieben ist, wenn in einem ähnlichen Masstab gearbeitet wird.
  • Es ist festgestellt worden, dass die Konzentration der angewandten Aspirinnatriumausgangslösung, die angewandte Isopropanolmenge, die Geschwindigkeit der Zugabe dieses Alkohols, die Temperatur, die während der Zugabe des Isopropanols oder anderen Lösungsmittels aufrecht erhalten wird, und die Geschwindigkeit der Rührung, wie sie alle in Beispiel II angegeben worden sind, eine vorteilhafte Kombination der Betriebsvariablen vom praktischen Standpunkt her darstellen, was sich durch Versuche gezeigt hat.
  • Diese Mengen und Bedingungen, wenngleich diese bevorzugt sind, sind für die erfolgreiche Durchführung der Erfindung nicht kritisch. So führt die Absenkung der Temperatur bei der Zugabe von Isopropanol oder anderem Lösungsmittel auf -150C zu keiner erheblichen Zunahme der Ausbeute an hydratisiertem Aspirinnatrium.
  • Es ist auch festgestellt worden, dass die Erhöhung der Isopropanolmenge auf mehr als 10 Teile pro Teil Aspirin die Ausbeute nicht wesentlich beeinträchtigt, während sich dann ein erheblicher Abfall der Ausbeute ergibt, wenn dieses Verhältnis erheblich unter 5 Gewichtsteile pro Gewichtsteil Aspirin abgesenkt wird.
  • Im allgemeinen werden jedoch die besten Ergebnisse unter -Verwendung einer konzentrierten Aspirinnatriumlösung erhalten, die etwa 1 bis 2,5 Gewichtsteile Aspirinnatrium für jeden Gewichtsteil Wasser enthält, wobei eine bevorzugte Konzentration 0,4 bis 0,6 Teile Wasser pro Teil Aspirinnatrium darstellt. Die Ausfällung des Aspirinnatriumdihydrates wird im allgemeinen unter Verwendung von zumindest einigen Gewichtsteilen Lösungsmittel für jeden Gewichtsteil Aspirinnatrium innerhalb des Bereiches von etwa 5 bis 10 Teilen Lösungsmittel für jeden Teil Aspirinnatrium erreicht, wobei ein grösserer Überschuss zu dem Verfahren nicht erheblich beiträgt, jedoch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit der Wiedergewinnung unerwünscht ist. Die Temperatur, bei der die Ausfällung durchgeführt werden kann, liegt im Bereich vom Gefrierpunkt der Lösung bis zur Raumtemperatur und vorzugsweise zwischen etwa -10 und +100C.
  • Innerhalb gewisser Grenzen sind auch die Geschwindigkeit der Zugabe des Lösungsmittels sowie die Geschwindigkeit der Rührung, die in Beispiel II gezeigt sind, nicht kritisch. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Zugabegeschwindigkeit des Isopropanols und die Bewegungsgeschwindigkeit eng miteinander in Beziehung stehen. Es muss daher bei einer vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeit die Isopropanolzugabe derart eingestellt werden, dass die Ausbildung des wasserfreien, nadelförmigen Salzes vermieden wird. Die Ausbildung dieses wasserfreien Salzes kann leicht durch direkte visuelle Untersuchung einer Probe des Gemisches durchgeführt werden. Die Anwesenheit nadelartiger Kristalle zeigt die Produktion wasserfreien Salzes an, weshalb für die gewählte Bewegungsgeschwindigkeit eine geringere Zugabegeschwindigkeit des Alkohols erforderlich ist. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass die relativen Geschwindigkeiten der Zugabe und Rührung in Abhängigkeit von der Grösse des Ansatzes, dem Typ der verwendeten Ausrüstung und der hierin verwickelten mechanischen Faktoren schwanken. Daher können diese Faktoren während der Produktion vorbestimmt oder kontrolliert werden, um die Ausbildung der nadelähnlichen Kristalle zu verhindern.
  • Zusätzlich ergibt die Rührgeschwindigkeit einen weiteren, ziemlich unabhängigen Effekt. Die Rührgeschwindigkeit besitzt eine direkte Wirkung auf die Grösse der ausgebildeten Kristalle; je langsamer die Rührgeschwindigkeit ist, umso grösser sind die Kristalle und umgekehrt. Es ist häufig erwünscht, dass Kristalle einer gewissen Grösse erzeugt werden, da dieser Faktor die Fliesscharakteristiken des dehydratisierten Produktes sowie dessen Geeignetheit oder Leichtigkeit der Handhabung bei der Herstellung von Dosisformen, wie Tabletten, beeinflusst.
  • Die vorstehend angeführten Beispiele zeigen, dass, wenngleich die Mengen der Reaktanten in beiden Beispielen identisch sind, die Ausbeute mehr als doppelt so hoch ist, wenn das Produkt in Form des Hydrates ausgefällt und anschliessend dehydratisiert wird, als wenn die wasserfreie Form direkt erzeugt ist, was zweifelsohne auf die geringere Löslichkeit des Hydrates in dem Endreaktionsmedium zurückzuführen ist.
  • Das Aspirinnatriumdihydrat gemäss der Erfindung kann leicht in wasserfreies Aspirinnatrium durch Entfernung des Hydratationswassers durch Erhitzung im Vakuum bei mittleren Temperaturen, wie beispielsweise im Bereich von 20 bis 500C umgewandelt werden. Es werden daher aus 100 g des Hydrates etwa 85 g des reinen wasserfreien Salzes erhalten, das bei etwa 2200C schmilzt.
  • Es ist auch möglich, die herkömmlichen nadelartigen wasserfreien Kristalle des Aspirinnatriums in die neue granulare Form des wasserfreien Aspirinnatriums gemäss der Erfindung dadurch über zuführen, dass man zunächst die nadelähnlichen wasserfreien Kristalle hydratisiert und sodann dehydratisiert. Diese Methodik ist in dem folgenden Beispiel veranschaulicht.
  • Beispiel IV 100 g wasserfreies Aspirinnatrium der nadelähnlichen kristallinen Form wurden in 50 ml Wasser aufgelöst, auf 5 0C abgekühlt und sodann mit Isopropanol genauso behandelt, wie dies in Beispiel II beschrieben worden ist. Nach Filtration des kristallinen Niederschlages, welcher das Dihydrat darstellt, Waschen und Dehydratisierung zur Entfernung des Hydratationswassers, wurden etwa 75 g eines Produktes erhalten, das die granulare wasserfreie kristalline Form des Aspirinnatriums gemäss der Erfindung aufweist. Die Reinheit des Produktes betrug 99,5 % + 0,2 8.
  • Das wasserfreie erfindungsgemässe Salz unterscheidet sich, was wichtig ist, in mehrfacher Hinsicht von den wasserfreien Salzen, die durch die Methodiken des Standes der Technik erzeugt worden sind, oder von dem Produkt, das in Beispiel I beschrieben worden ist. Der grosse Unterschied in der Gesamtheit des physikalischen Aussehens zwischen dem wasserfreien Aspirinnatrium gemäss der Erfindung und dem gemäss Beispiel I hergestellten Aspirinnatrium zeigt sich bei visueller Untersuchung infolge des unterschiedlichen Aussehens der plattenähnlichen und nadelartigen Kristalle.
  • Von grösster praktischer Bedeutung ist die Tatsache, dass die Stabilität des Produktes der Erfindung für alle praktischen Zwecke ausreichend hoch ist. Bei Lagerung bei Raumtemperatur in einer geschlossenen Phiole beträgt das Zersetzungsausmass gleichmässig weniger als 3,5 %.
  • Das erfindungsgemässe wasserfreie Aspirinnatrium stellt eine frei fliessende, nicht verbackende, granulare Masse mit einem plattenähnlichen Kristallhabitus dar. Diese frei fliessenden, nicht verbackenden granularen Plättchen sind direkt und leicht zu pharmazeutischen Tabletten und ähnlichen Einheitsdosisformen verpressbar, wobei sie bei der Lagerung eine gute Stabilität zeigen.
  • Dies konnte im Fall der bekannten nadelähnlichen Kristalle nicht festgestellt werden, die eine vorhergehende Vermahlung und Kompaktierung vor der Verpressung erfordern, was zu einer Kontaminierung und zu einer Einbusse der Stabilität führt.
  • Wie dies bei der Herstellung, Handhabung und Lagerung hygroskopischer Produkte üblich ist, ist die Vermeidung einer Feuchtigkeitsansammlung während dieser Vorgänge wünschenswert.
  • Bei der Verarbeitung und Zubereitung der wasserfreien plattenähnlichen Kristalle des Aspirinnatriums können herkömmliche Methodiken und Bestandteile Verwendung finden.
  • Die Kristalle können mit Bindemitteln, Trägerstoffen, Exzipienzsubstanzen und Puffern, wie Kalziumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Aluminiumhydroxid, Aluminiumglyzerat und dergleichen zu Tabletten verpresst werden. Die hohe Stabilität und Löslichkeit der Kristalle gestattet die Ausbildung nahezu geschmackloser Lösungen, so dass bei Verwendung die Kristalle oder aufschäumenden Tabletten, die hieraus zubereitet sind, in Wasser aufgelöst und in Flüssigkeit anstelle von Tabletten verabreicht werden können.

Claims (10)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aspirinnatrium, dadurch g e k e n n z e i c h n e t dass man eine konzentrierte wässrige Lösung von Aspirinnatrium ausbildet, Aspirinnatriumdihydrat hieraus in Form granularer plattenartiger Kristalle unter Vermeidung der Ausbildung nadelartiger Kristalle ausfällt, das Dihydrat abtrennt und das Hydratationswasser von dem Dihydrat unter Erhalt von reinem wasserfreien Aspirinnatrium entfernt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aspirinnatrium in Form plattenartiger Kristalle, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass man eine konzentrierte wässrige Lösung von Aspirinnatrium ausbildet, die etwa 1 bis 2,5 Gewichtsteile Aspirinnatrium pro Gewichtsteil Wasser enthält, mit dieser Lösung allmählich und gründlich ein wassermischbares organisches Lösungsmittel vermischt, das unter gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 3 und 4 Kohlenstoffatomen und deren Gemischen ausgewählt ist, in einer Menge von etwa 5 bis 10 Gewichtsteilen Lösungsmittel pro Gewichtsteil Aspirinnatrium als einziges Ausfällungsmittel zur Ausfällung, während die Temperatur während der Ausfällung zwischen etwa -10 und +100C gehalten wird, das Dihydrat abtrennt und das Hydratationswasser unter Erhalt von im wesentlichen reinem wasserfreiem Aspirinnatrium entfernt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass man als Lösungsmittel Isopropylalkohol verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass man das Aspirinnatrium in 0,4 bis 0,6 Gewichtsteilen Wasser auflöst, dass man als Lösungsmittel Isopropanol verwendet und dass man dieses Lösungsmittel in einer Menge von zumindest 5 Gewichtsteilen pro Gewichtsteil Aspirinnatrium hinzufügt.
  5. 5. Wasserfreies Aspirinnatrium in Form granularer plattenartiger Kristalle, die eine hohe Lagerstabilität, überlegene Trockenfliesseigenschaften und leichte direkte Kompressibilität aufweisen.
  6. 6. Reines stabiles, wasserfreies Aspirinnatrium in Form plattenartiger Kristalle, hergestellt durch Ausfällung plattenartiger Kristalle aus Aspirinnatriumdihydrat aus einer konzentrierten wässrigen Lösung von Aspirinnatrium durch allmähliche Zufügung eines Überschusses eines wassermischbaren organischen Lösungsmittels mit einer derartigen Geschwindigkeit, dass die Ausbildung nadelartiger wasserfreier Kristalle vermieden wird, und anschliessende Dehydratisierung des Dihydrates unter Erhalt der Aspirinnatriumkristalle im wasserfreien Zustand.
  7. 7. Aspirinnatriumdihydrat in Form granularer plattenartiger Kristalle, erhalten durch Ausfällung aus einer konzentrierten wässrigen Lösung von Aspirinnatrium durch allmähliche Zufügung eines wassermischbaren organischen Lösungsmittels.
  8. 8. Reines stabiles wasserfreies Aspirinnatrium in Form plattenartiger Kristalle, hergestellt durch Ausfällung plattenartiger Kristalle von Aspirinnatriumdihydrat aus einer konzentrierten wässrigen Lösung von Aspirinnatrium, die etwa 1 bis 2,5 Gewichtsteile Aspirinnatrium pro Gewichtsteil Wasser enthält, durch allmähliche und gründliche Vermischung eines wassermischbaren organischen Lösungsmittels hiermit, das unter gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 3 und 4 Kohlenstoffatomen ausgewählt ist, in einer Menge von etwa 5 bis etwa 10 Gewichtsteilen pro Gewichtsteil Aspirinnatrium, während die Temperatur während der Ausfällung zwi-0 schen etwa -10 und +10 C gehalten wird, und nachfolgende Abtrennung der ausgefallenen plattenartigen Kristalle des Aspirinnatriumdihydrates und Entfernung des Kristallwassers hiervon.
  9. 9. Aspirinprodukt, g e k e n n z e i c h n e t durch wasserfreie plattenähnliche Kristalle von Aspirinnatrium, das mit einem pharmazeutisch annehmbaren Bindemittel zu Tabletten verpresst worden ist.
  10. 10. Aspirinprodukt, das wasserfreie plattenähnliche Aspirinnatriumkristalle enthält, die mit einer Puffersubstanz zu Tabletten verpresst sind.
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