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Mehrstufenverfahren zur Trennung von Uranisotopen
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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Trennung von Uranisotopen,
insbesondere ein Verfahren zur wirksamen Trennung von Uranisotopen durch Zusatz
eines Katalysators zur Beschleunigung der Isotopenaustauschreaktion zwischen Uran(IV)-
und Uran(VI)-Verbindungen.
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Unter Uran(IV) sind alle vierwertigen Uranionen einschließlich der
Komplexionen zu verstehen, und ebenso sind unter Uran(VI) alle sechswertigen Uranionen
einschließlich der Komplexionen zu verstehen.
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Bekanntlich findet die Isotopenaustauschreaktion zwischen der Uran(IV)-Verbindung
und der Uran(VI)-Verbindung statt, wenn die beiden Verbindungen, die die Uranisotope
235U und 238U enthalten, in einer Lösung zusammengeführt werden, wodurch 235U in
der Uran(VI)-Verbindung und 238U in der Uran(IV)-Verbindung angereichert wird. Demgemäß
kann nach dem Zusammenführen in einer Lösung durch Trennung der beiden Verbindungen
auf chemischem oder
mechanischem Wege die mit dem einen Isotop 235U
angereicherte Uran(VI)-verbindung und die mit dem anderen Isotop 238U angereicherte
Uran(IV)-verbindung erhalten werden.
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Die nach einmaligem Kontakt und nach der Trennstufe angereicherte
U-Menge ist jedoch sehr gering. Das Verhältnis RE/RW, worin RE für das molare Verhältnis
an 235U in der Uran(VI)-Verbindung und Rw fürdls molare Verhältnis 235 von U in
der Uran(IV)-verbindung steht, beträgt nur 1,001 bis 1,0013. Wenn daher die natürliche
Uranverbindung mit 235U bis zu einem technisch brauchbaren Gehalt angereichert werden
soll, muß der vorstehend genannte Arbeitsschritt einige hundertmal bis zu einigen
tausendmal wiederholt werden. Aus diesem Grunde muß die zur Vollendung einer einzelnen
Isotopenaustauschreaktion erforderliche Zeit möglichst kurz sein, um das Verfahren
zur Trennung von Uranisotopen mit Hilfe der Isotopenaustauschreaktion wirtschaftlich
durchführen zu können.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, die Isotopenaustauschreaktion durch
Erhöhung der Salzsäurekonzentration auf 8n oder mehr, durch Zusatz von Eisen(III)-ionen
sowie durch Bestrahlung der gemischten Lösung mit Licht zu beschleunigen. Jede dieser
Methoden erwies sich jedoch aus verschiedenen Gründen als erfolglos, wenn das mit
235U angereicherte Produkt in der Praxis durch Trennung der beiden Verbindungen
gewonnen werden soll. Wenn beispielsweise eine Eisen (111)-verbindung in einer zur
Beschleunigung der Reaktion genügenden Menge einer gemischten Lösung, die Uran(IV)-
und Uran(VI)-verbindungen enthält, zugesetzt wird, reagiert das Uran(IV) mit der
zu oxydierenden Eisen(III)-verbindung zur Uran(VI)-verbindung. Uran(IV) verschwindet
somit aus dem gemischten System, so daß eine Anreicherung und Trennung von Uranisotopen
nicht mehr möglich sind. Ferner ist es unzweckmäßig, die Uran(VI)- und Uran(IV)-verbindungen
nach der
Reaktion unter sauren Bedingungen mit 8n-Salzsäure oder
höherkonzentrierter Salzsäure zu trennen. Wenn beispielsweise ein Kationenaustauscherharz
zur Trennung der Uran(VI)-verbindung von der Uran(IV)-verbindung durch selektive
Adsorption der Uran(IV)-verbindung am Harz verwendet wird, findet praktisch keine
Adsorption beider Verbindungen am Harz statt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Trennung von Uranisotopen
durch eine Isotopenaustauschreaktion, in der 235U in der Uran(VI)-verbindung und
238U in der Uran(IV)-verbindung angereichert wird, unter Beschleunigung dieser Reaktion
ohne Beeinträchtigung des anschließenden Trennschrittes, bei dem die Uran(IV)-verbindung
und die Uran(VI)-verbindung auf chemischem oder mechanischem Wege getrennt werden.
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Die Aufgabe, die die Erfindung sich stellt, wird gelöst durch ein
Mehrstufenverfahren zur Trennung von Uranisotopen, wobei jede Stufe die Isotopenaustauschreaktion,
in der die Uran(VI)- und Uran(IV)-verbindungen in einem System zusammengeführt werden,
das eine gemischte Lösung dieser Verbindungen enthält, sowie die Abtrennung der
mit Uran-235 angereicherten Uran(VI)-verbindungen von den Uran(IV)-verbindungen
nach der Isotopenaustauschreaktion umfaßt, und wobei die in jeder Stufe nach der
ersten Stufe zusammenzuführenden Uran(VI)- und Uran(IV)-verbindungen durch Reduktion
eines Teils der jeweils in der der betroffenen Stufe vorangehenden Stufe abgetrennten,
mit Uran-235-Isotop angereicherten Uran (v1 )-verbindungen gebildet worden sind.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Isotopenaustauschreaktion
in jeder Stufe in Gegenwart wenigstens eines in der gemischten Lösung gelösten Katalysators
unter sauren Bedingungen durchführt, wobei der absolute Wert des Differentialredoxpotentials
bE nicht höher ist als 1 V und die
Konzentration des Katalysators
in Mol/l im Bereich zwischen dem 0,5-fachen von tE und 3 liegt.
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Beim Verfahren gemäß der Erfindung muß eine den Katalysator enthaltende
gemischte Lösung verwendet werden, in der der absolute Wert des Differentialredoxpotentials
8 E nicht höher ist als 1 V. Der hier genannte Wert des Diffenrentialredoxpotentials
ß E ist die Differenz zwischen den Gleichgewichts-0xydations-Reduktionspoten tialen,
d.h. (E-EO), wobei E und Eo Gleichgewichts-Oxy dations-Reduktionspotentiale sind,
die durch ein Oxydations-Reduktions-Paar eines Katalysators bzw. eines Uran(IV)-Uran(VI)-Paares
in Lösungen, die unter den gleichen Bedingungen hergestellt worden sind und äquimolare
Oxydations- und Reduktionskomponenten enthalten, gegeben sind.
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Die vorstehend genannten, erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren
können grob in die beiden folgenden Gruppen unterteilt werden: Gruppe A: lonenarten
wenigstens eines Metalls aus der aus Kupfer, Indium, Thallium, Zirkonium, Zinn,
Vanadium, Niob, Arsen, Wismut, Chrom, Molybdän, Mangan, Rhenium, Ruthenium, Palladium,
Eisen, Quecksilber und Antimon bestehenden Gruppe; Gruppe B: Wenigstens eine organische
Verbindung aus der aus Chinonen, Hydrochinonen, Catechinen, Alloxanen und Alloxantinen
bestehenden Gruppe.
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Als Beispiele der vorstehend genannten organischen Verbindungen seien
genannt: Chinone, z.B. p-Benzochinon, Methyl-p-benzochinon, Äthyl-p-benzochinon,
2,5-Dimethylp-benzochinon, Durochinon, Chlor-p-benzochinon, Chloranil, Chloranilsäure,
o-Benzochinon, a-Naphthochinon, ß-Naphthochinon, ß-Naphthochinon-4-sulfonsäure,
Anthra-
chinon, Anthrachinon-1,8-disulfonsäure und 1-Hydroanthrachinon,
Hydrochinone, z.B. Hydrochinon, Methylhydrochinon, Hydroxyhydrochinon und Tetrahydroxyhydrochinon,
Catechine, z.B. Catechin, Catechin-o-carbonsäuren und Pyrogallole; Alloxane, z.B.
Alloxan und Methylalloxan, und Alloxantine, z.B. Alloxantin selbst und Methylalloxantin.
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Die zur Gruppe A gehörenden Katalysatoren können in verschiedenen
Oxydationsstufen vorliegen. Sie werden, um die Beschleunigung zu erzielen, entweder
als Metallionen oder Atomgruppenionen zugesetzt. Beispielsweise können im Falle
von Vanadium zwei-, drei-, vier- und fünfwertige Kationen, Oxydionen von Vanadium,
z.B.
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Meta-, Ortho-, Pyro- und Polyvanadinsäuren und Vanadium enthaltendeKomplexionen
verwendet werden.
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Wenn ß E positiv ist, ändert sich das Mengenverhältnis von Uran(IV)
zu Uran(VI) in einem Reaktionsgemisch durch Zugabe eines Katalysators in oxydierter
Form, weil der Katalysator das dran(IV) zu Uran(VI) oxydiert. In einem solchen Fall
ist es zweckmäßig, einen Katalysator in reduzierter Form zuzusetzen. Beispielsweise
wird Vanadium als dreiwertiges Ion zugesetzt. Wenn jedoch dann, wenn A E positiv
ist, ein Katalysator in oxydierter Form verwendet werden muß, wird der Katalysator
in einer genügend niedrigeren Konzentration im Vergleich zu derjenigen von Uran(IV)
verwendet. Wenn dagegen jE negativ ist, ist es zweckmäßig, einen Katalysator in
oxydierter Form zuzusetzen. Beispielsweise wird Zinn als vierwertiges Ion und nicht
als zweiwertiges Ion zugesetzt.
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Vorzugsweise wird ein Katalysator, in dem 8 E positiv ist, in reduzierter
Form verwendet, weil ein solcher KataTysator eine höhere katalytische Aktivität
hat als ein Katalysator, in dem bE negativ ist. Zu den Katalysatoren mit positiven
ß E-Werten gehören Ionenarten von Kupfer, Vanadium, Arsen, Molybdän, Mangan, Ruthenium,
Tallium,
Chrom, Palladium, Eisen, Quecksilber und Antimon. Von diesen Ionenarten werden diejenigen
von Kupfer, Vanadium, Arsen, Molybdän, Mangan, Ruthenium, Eisen und Antimon besonders
bevorzugt, da sie positive a E-Werte von nicht mehr als 0,5 V haben.
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Die zur Gruppe A gehörenden Katalysatoren werden in der Praxis in
Form von Salzen zugesetzt. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Chloride zu verwenden,
weil sie billig und leicht erhältlich sind. Andere Halogenide, Salze mit anorganischen
Säuren, z.B. Sulfate und Nitrate und Salze mit organischen Säuren, z.B. Oxalate
und Acetate, können ebenfalls verwendet werden. Es ist jedoch zweckmäßig, Salze,
die das gleiche Anion wie das im Reaktionsgemisch überwiegende Anion enthalten,
zu verwenden, weil die Salze in dem zur Trennung der Uranisotopen verwendeten Gemisch
dissoziiert werden.
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Im allgemeinen ist der Beschleunigungseffekt um so größer, je höher
die Katalysatorkonzentration ist. Beim Verfahren gemäß der Erfindung bewirkt ein
Katalysator mit niedrigem absolutem Wert von ß E selbst in niedriger Konzentration
eine starke Beschleunigung. Die untere Grenze steht in Wechselbeziehung zum absoluten
Wert von E, und eine genügende Beschleunigung wird durch Verwendung eines Katalysators
in einer Konzentration (Mol/l) von nicht weniger als dem 0,5-fachen absoluten Wert
von 4E erzielt. Andererseits ist es auf Grund der begrenzten Löslichkeit, des Verteilungsverhältnisses
usw. unzweckmäßig, den Beschleuniger in einer Konzentration von mehr als 3,0 Mol
zu verwenden.
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Es ist möglich, die Beschleunigung durch gleichzeitige Verwendung
von zwei oder mehr Katalysatoren beim Verfahren gemäß der Erfindung zu erreichen.
Beispielsweise können zwei Metallionen, zwei organische Verbindungen oder ein Metallion
und eine organische Verbindung wahlweise verwendet werden. In gewissen Fällen wird
ein
synergistischer Effekt durch die vorstehend genannten Kombinationen
erreicht. Ferner kann ein Katalysator, dessen Beschleunigungseffekt auf Grund seiner
geringen Löslichkeit begrenzt ist, mit einer anderen Katalysatorkomponente kombiniert
werden, um einen verbesserten Beschleunigungseffekt zu erzielen.
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Wie bereits erwähnt, ist ein deutlicher Beschleunigungseffekt bei
einer in Mol/l ausgedrückten Katalysatorkonzentration festzustellen, die größer
ist als der 0,5-fache Wert von t E, und wenigstens die doppelte Aus~ tauschgeschwindigkeit
im Vergleich zu der in Abwesenheit eines Katalysators durchgeführten Reaktion ist
festzustellen, wenn die Katalysatorkonzentration in Mol/l größer ist, als dem 1-fachen
Wert von OE entspricht.
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Insbesondere haben von den vorstehend genannten Katalysatoren diejenigen,
deren ß E-Wert im Bereich von 0 bis 0,5 V liegt, eine Austauschgeschwindigkeit,
die wenigstens das 5-fache der Austauschgeschwindigkeit bei der ohne Katalysator
durchgeführten Reaktion beträgt. Als Beispiele von Ionenarten,deren dE-Wert im Bereich
von 0 bis 0,5 V liegt, sind die Ionen von Kupfer, Zirkonium, Vanadium, Arsen, Molybdän,
Mangan, Ruthenium, Eisen und Antimon zu nennen. Zwar ändert sich das Redoxpotential
bekanntlich mit der Azidität, der Konzentration der zugesetzten Ionen, der Temperatur,
den Komplexbildnern usw., jedoch ist es lediglich notwendig, der Bedingung zu genügen,
dass E unter den gleichen Lösungsbedingun gen im Bereich von 0 bis 0,5 V liegt.
Beispielsweise sind Vanadium, Kupfer, Eisen, Ruthenium, Arsen usw. wirksam. Wie
bereits erwähnt, kann ein synergistischer Effekt durch eine geeignete Kombination
von Katalysatoren erzielt werden. Als typische Beispiele von Kombinationen, die
synergistische Effekte aufweisen, sind Kombinationen von Vanadium mit Chrom und
von Vanadium mit Kupfer zu nennen. Außer diesen Kombinationen kann als weiteres
Beispiel
die gleichzeitige Verwendung von Eisen mit anderen Metallen aus der Gruppe A, z.B.
Eisen und Kupfer, Eisen und Chrom sowie Eisen und Molybdän genannt werden. Ein synergistischer
Effekt wird auch durch eine geeignete Kombination wenigstens einer Katalysatorart
aus der Gruppe A und wenigstens einer organischen Verbindung aus der Gruppe B erzielt.
Bevorzugte Kombinationen sind Eisen(z.B. Eisen(II) -chlorid) mit Alloxan und Eisen
(z.B. Eisen(II) -chlorid) mit p-Benzochinon zu nennen.
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Im Rahmen der Erfindung gibt es gewisse Fälle, in denen eine stärkere
Beschleunigung durch Zusatz von Komplexbildnern (d.h. Liganden) zu dem Gemisch,
das die vorstehend genannten Katalysatoren enthält, erzielt wird.
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Es wird angenommen, daß diese Wirkung durch Komplexbildung zwischen
Uranionen und Liganden und/oder zwischen Katalysatorionen und Liganden, wodurch
E und/oder Eo so verändert werden, daß der Wert von tE klein wird, eintritt. Oranische
Verbindungen, die Stickstoff und/oder Schwefel mit einem freien R Elektronenpaar
enthalten, haben große Wirkungen als Liganden. Als typische Beispiele sind die Amine
zu nennen. Beispielsweise ist ein solcher Effekt-zu beobachten,wenn Eisen(II) -ionen
in Kombination mit einer Pyridinbase (z.B. Pyridin und y-Picolin) sowie mit cyclischen
Aminen (z.B. Piperazin) verwendet werden. Auch andere organische Verbindungen, z.B.
Dicarbonylverbindungen, Nitroverbindungen und Furane, sind wirksam.
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Im Rahmen der Erfindung wird der Beschleunigungseffekt nach der nachstehend
beschriebenen Methode bestimmt.
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Gemäß der Veröffentlichung von H.A.C.McKay in Nature 142 (1938) 997
wird die Geschwindigkeitskonstante k der mit markierten Isotopen durchgeführten,
durch die Gleichung
dargestellten Isotopenaustauschreaktion bis zum chemischen Gleichgewicht gemäß der
McKay'schen Gleichung k = - in (t - 1 (Liter/Mol.Min.) iu(Iv))+ £U(vI)) t berechnet,
indem das Austauschverhältnis F zum Zeitpunkt t (Minuten) nach Beginn der Reaktion
bestimmt wird, wobei Uran(IV) und Uran(VI) mit verschiedenen Isotopenverhältnissen
von Uran-235 und Uran-238 gemischt werden, bis die Isotopenaustauschreaktion in
geeigneter Weise unterbrochen wird. In der vorstehenden Gleichung steht /U(IV)7
für die molare Konzentration von Uran (IV) und /U(VI)/ für die molare Konzentration
von Uran(VI) in der gemischten Lösung. Das Austauschverhältnis F ist durch die Gleichung
Xt = Xt - Xo Xoo - Xo gegeben, in der Xo, Xt und Xm für die Isotopen-Molen brüche
im Uran zu Beginn der Reaktion, nach t Minuten bzw. zum Zeitpunkt der Gleichgewichtseinstellung
stehen.
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Die Messungen werden wie folgt vorgenommen: Eine Lösung von erschöpftem
Uran mit einem bekannten Molenbruch Isotop in Form von Uran(VI) wird in einem Reaktionsgefäß,
das in einem Wasserbad steht, hergestellt. Dieser Lösung wird eine bei der gleichen
Temperatur gehaltene Lösung von natürlichem Uran in Form von Uran(IV) zugesetzt
und sofort damit gemischt. Nach t Minuten wird die Reaktion durch Zugabe von kalter
Salzsäure zum Gemisch abgebrochen. Das Uran(IV) wird dann unter Verwendung eines
Ionenaustauscherharzes abgetrennt und gereinigt. Die erhaltene Probe wird im Massenspektrometer
analysiert, wobei der Molenbruch des Isotops Xt erhalten wird. Der Molenbruch des
Isotops beim Gleichgewicht Xookann aus den verwendeten Mengen von erschöpftem Uran
und natürlichem Uran berechnet werden. Die Reaktionsgeschwindig-
keitskonstante
in Abwesenheit des Katalysators, ko, kann nach der McKay'schen Gleichung aus den
in der beschriebenen Weise ermittelten Werten von Xt und Xoo berechnet werden. In
der gleichen Weise wird die Geschwindigkeits konstante k in Gegenwart eines Beschleunigers
gemessen, worauf der Beschleunigungseffekt als k/ko bestimmt wird.
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Wie aus der McKay'schen Gleichung bekannt ist, ist die Zeit t, die
erforderlich ist, bis das Austauschverhältnis einen bestimmten Wert erreicht hat,
umgekehrt proportional dem k-Wert, wenn die Konzentrationen von Uran(IV) und Uran(VI)
konstant sind. Daher ist die erforderliche Zeit t (Minuten) in Gegenwart eines Katalysators
mit großem k-Wert bedeutend kürzer. Wenn beispielsweise k verdoppelt ist, ist nur
die halbe Zeit für ein Austauschverhältnis in gleicher Höhe erforderlich. Dies bedeutet,
daß der doppelte Ausstoß pro Zeiteinheit bei einem chemischen Uran-Anreicherungsprozeß
unter Anwendung der Isotopenaustauschreaktion erzielbar ist. Hierdurch ergibt sich
ein großer technischer und wirtschaftlicher Vorteil.
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Beispiele von Beschleunigungseffekten, die für verschiedene Katalysatoren
nach der vorstehend beschriebenen Methode gemessen wurden, sind in Tabelle 1 genannt.
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Tabelle 1 Nr. Katalysator Zusatzstoff Säure Temp. k k/k Mol Mol Mol
°C 1/Mol ol Min.
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1 Eisen(II)- HCl 1 55 9,5 179 chlorid 2,5 2 dto. 0,1 " 2 50 0,082
58 3 Kupfer(I)-chlorid 0,1 " 4 70 1,4 175 4 Vanadium- " 4 70 0,17 21 trichlorid
0,05 5 Chromtrichlorid 0,1 " 4 70 0,01 1,25 6 p-Benzochinon 0,05 " 1,7 90 2,0 1,2
7 Hydrochinon 0,1 " 4 90 0,53 4,8 8 Alloxan 0,1 " 2 50 0,37 65 Vanadiumtrichlorid
9 0,05 Chromtrichlorid 0,1 " 4 70 0,38 48 Alloxan 0,02 10 Eisen(II)-chlorid 0,1
" 2 50 0,24 170 Eisen(II)-11 chlorid 0,07 " 2 50 0,18 129 Chromtri- -chlorid 0,2
12 Eisen(II)- y-Picolin 0,3 chlorid 0,7 Lithium- " 1,5 55 14,0 264 chlorid 2,5 Piperazin
0,3 13 dto. 0,7 Lithium- " 1,5 55 14,8 279 chlorid 2,5 14 " 1,0 Äthanol 40% " 4
55 42,4 820 15 " 0,1 HBr 2 50 0,087 62
Die vorstehend genannten,
durch k/ko ausgedrückten Beschleunigungseffekte können im Bereich von 1,1 bis 3000
liegen. Außerdem verringert die Beschleunigungsmethode gemäß der Erfindung nicht
die Isotopenaustauschge schwindigkeit bei bekannten Verfahren. Daher wird auch bei
Kombination mit diesem bekannten Verfahren durch das Verfahren gemäß der Erfindung
ungefähr die 1,1- bis 3000-fache Austauschgeschwindigkeit der bekannten Verfahren
erreicht.
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Die Effekte der Trennung der Uranisotope werden mit einem Massenspektrometer
gemessen. Da der Trennfaktor der Uranisotope klein ist, wird ein genauer Wert erhalten,
wenn die Isotopenaustauschreaktion wiederholt wird. Wenn beispielsweise der Prozess
achtmal in Gegenwart eines Katalysators wiederholt wird, liegt das molare Isotopenverhältnis
von Uran-2)5 im Bereich von 0,007267 - 0,007292.
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Diese Werte entsprechen einem Konzentrationsverhältnis im Bereich
von 1,0021 bis 1,0056. Versuche haben ferner bestätigt, daß eine Reaktionszeit,
die das k/kO-fache der Reaktionszeit in Gegenwart eines Katalysators beträgt, erforderlich
ist, um einen Isotopenaustausch in gleicher Höhe in Abwesenheit des Katalysators
zu erreichen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung kann nach zwei hauptsächlichen Ausführungsformen
durchgeführt werden. Bei einer Ausführungsform des Verfahrens werden der Schritt
der Isotopenaustauschreaktion und der Trennungsschritt chargenweise wiederholt (nachstehend
als "Chargenverfahren" bezeichnet). Bei der anderen Ausführungsform des Verfahrens
werden die beiden Schritte kontinuierlich wiederholt (nachstehend als "kontinuierliches
Verfahren" bezeichnet).
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I. Chargenverfahren Die Isotopenaustauschreaktion beim Chargenverfahren
wird in saurer Lösung durchgeführt, die 0,001 bis 2,0 Mol
Uran(IV)-verbindung,
0,001 bis 2,0 Mol Uran(VI)-verbindung und einen Katalysator enthält. Die saure Lösung
hat eine Protonenkonzentration im Bereich von 0,001 bis 6 Mol und kann wässrig sein
oder als Lösungsmittel ein Gemisch von Wasser mit einem mit Wasser verträglichen
organischen Lösungsmittel, z.B. Methanol, Äthanol, Äthylenglykol, Dioxan, Ameisensäure
und Aceton, enthalten. Als typische Beispiele von geeigneten Säuren sind Salzsäure
und Bromwasserstoffsäure in einer Konzentration von 0,001 bis 6 Mol und Schwefelsäure
in einer Konzentration von 0,001 bis 1,0 Mol zu nennen. Bei niedrigerer Säurekonzentration
steigt die Geschwindigkeit der Isotopenaustauschreaktion. Vom Standpunkt der Verhinderung
der Hydrolyse der Uran(IV)-verbindung bei erhöhter Temperatur sowie der Erzielung
eines höheren Verteilungskoeffizienten zwischen Uran(IV)- und Uran(VI)-verbindungen
beim Trennprozess liegt die Säurekonzentration im Falle von Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure
zweckmäßig bei 0,1 bis 6,0 Mol und im Falle von Schwefelsäure zweckmäßig bei 0,05
bis 0,5 Mol.
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Die Trennung von Uranisotopen mit Hilfe der Isotopenaustauschreaktion
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird im allgemeinen bei einer Temperatur
von 20 bis 15000 durchgeführt. Mit steigender Temperatur steigt die Isotopenaustauschgeschwindigkeit,
so daß eine schnelle Trennung der Isotope möglich ist. Vom Standpunkt der Stabilität
von Uran(IV), Katalysatoren usw. ist es jedoch nicht zweckmäßig, bei Temperaturen
oberhalb von 15000 zu arbeiten. Daher wird vorzugsweise eine Temperatur im Bereich
von 50 bis 13000 angewandt.
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Der Druck, unter dem die Reaktion beim Verfahren gemäß der Erfindung
durchgeführt wird, ist nicht entscheidend wichtig. Im allgemeinen wird bei Normaldruck
und einer Temperatur unterhalb des Siedepunkt-es des verwendeten Mediums gearbeitet.
Wenn die Temperatur über dem Siede-
punkt des verwendeten Mediums
liegt, wird das Verfahren unter einem Druck durchgeführt, der genügend hoch ist,
um zu verhindern, daß das Medium siedet.
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Als Uranverbindungen eignen sich für die Zwecke der Erfindung die
Chloride, Bromide, Sulfate, Formiate, Acetate und Propionate von Uran(IV) und Uran(VI)
sowie Gemische dieser Salze. Es ist zweckmäßig, Uran(IV)- und Uran(VI)-verbindungen,
deren Anion mit dem überwiegenden Anion im Reaktionsgemisch identisch ist, zu verwenden.
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Beispielsweise ist es in einer Salzsäurelösung zweckmäßig, Chloride
von Uran(IV) und Uran(VI) zu verwenden.
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Bei der Durchführung des Chargenverfahrens ist es unerlässlich, daß
in Kombination mit der Isotopenaustauschreaktion ein Trennverfahren angewandt wird,
das eine wirksame Trennung der Uran(VI)-verbindung von der Uran(IV)-verbindung nach
der Isotopenaustauschreaktion ermöglicht. Als Trennverfahren werden vorzugsweise
das Adsorptionstrennverfahren und das Extraktionstrennverfahren, die in verschiedener
Weise durchführbar sind, angewendet. Beim Adsorptionsverfahren kann die Trennung
häufig vorteilhaft durch selektive Adsorption entweder der Uran(IV)-verbindung oder
der Uran(VI)-verbindung unter Verwendung eines Kationenaustauscherharzes oder eines
Anionenaustauscherharzes, das in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Lösung
gewählt wird, erreicht werden. Beim Extraktionstrennverfahren kann die Extraktion
der Uran(VI)-verbindung häufig wirksam mit einer Lösung von Tributylphosphat oder
Tri-n-octylamin in Toluol durchgeführt werden, wobei die von der Uran (1V)-verbindung
abzutrennende Uran(VI)-verbindung in die organische Phase übergeht. Ein modifiziertes
Extraktionstrennverfahren, bei dem poröse Perlen beispielsweise aus Kieselgel, die
mit Tributylphosphat oder Trin-octylamin umhüllt sind, verwendet werden, ist ein
weiteres wirksames Verfahren.
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Als Kationenaustauscherharze können für das Adsorptionsverfahren beispielsweise
handelsübliche, stark saure Kationenaustauscherharze, die Sulfonsäuregruppen als
Austauschgruppen enthalten, verwendet werden. Für eine schnelle Durchführung der
Trennung werden jedoch zweckmäßig Kationenaustauscherharze mit kleiner Teilchengröße
von 30 bis 200 u oder poröse Harze, die den Ionenaustausch schnell durchzuführen
vermögen, verwendet.
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Ebenso eignen sich als Anionenaustauscherharze beispielsweise handelsübliche
stark basische Anionenaustauscherharze, die quaternäre Ammoniumionen als Austauschgruppen
enthalten. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Lösung können jedoch auch
schwach basische Anionenaustauscherharze vom Typ des tertiären Amins, die Pyridingruppen
als Austauschgruppen enthalten, verwendet werden. Für eine schnelle Durchführung
der Trennung werden auch vorzugsweise Anionenaustauscherharze mit kleiner Teilchengröße
von 30 bis 200 ? und poröse Harze verwendet.
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Diese Ionenaustauscherharze müssen in genügender Menge verwendet werden,
um entweder die gesamten Uran(IV)-ionen oder die Uran(VI)-ionen, die jeweils selektiv
zu adsorbieren sind, zu adsorbieren.
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Für die extraktive Trennung wird zweckmäßig eine Lösung verwendet,
die entweder die Uran(IV)-verbindung oder die Uran(VI)-verbindung selektiv in die
organische Phase zu extrahieren vermag. Im allgemeinen wird eine Lösung eines Phosphorsäureesters
oder eines höheren Amins in einem als Lösungsmittel dienenden Kohlenwasserstoff
verwendet.
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Als typische Beispiele sind Lösungen von Tributylphosphat in Toluol
oder Kerosin und Lösungen von Tri-n-octylamin in Toluol zu nennen. Das Extraktionsmittel
muß in genügender Menge verwendet werden, um die gesamte Uran(VI)-verbindung bzw.
Uran(IV)-verbindung, die aus der wässrigen Phase zu extrahieren ist, zu extrahieren.
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Die Zusammensetzung der Lösung bei der Isotopenaustauschreaktion wird
zweckmäßig in Abhängigkeit vom anzuwendenden Trennverfahren gewählt. Wenn beispielsweise
Kationenaustauscherharze für die Trennung verwendet werden, kann beispielsweise
Uran(IV) bei höherer Säurekonzentration nicht ausreichend adsorbiert werden.
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Die Selektivität der Adsorption zwischen Uran(IV)- und Uran(VI)-verbindungen
kann in Abhängigkeit von den Säurekonzentrationen zuweilen gering sein. Von diesem
Standpunkt liegt die praktisch anwendbare Säurekonzentration im Falle von Salzsäure
und Bromwasserstoffsäure bei 0,1 bis 4,0 Mol und im Falle von Schwefelsäure bei
0,05 bis 0,5 Mol. Wenn, Was den Katalysator anbelangt, mehrwertige Kationen in großer
Menge zugesetzt werden, wird die an Kationenaustauscherharzen adsorbierte Menge
der Uran(IV)-ionen gesenkt, wodurch eine wirksame Trennung nicht möglich ist. Bei
Verwendung von Anionenaustauscherharzen wird bei einer zu niedrigen Säurekonzentration
weder das Uran(IV)-ion noch das Uran(VI)-ion an diesen Harzen adsorbiert. Im Gegensatz
hierzu werden bei einer zu hohen Säurekonzentration beide Ionen zu stark am Harz
adsorbiert. In beiden Fällen ist keine wirksame Trennung möglich. Geeignet ist eine
Säurekonzentration von 2 bis 6 Mol im Falle von Salzsäure und Bromwasserstoffsäure
und von 0,05 bis 0,5 Mol im Falle von Schwefelsäure.
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In beiden vorstehend genannten Fällen können C1--, Br oder S04 -Ionen
teilweise durch Salze wie NaCl und LiCl ersetzt werden.
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Bei Verwendung von Anionenaustauscherharzen können einige der vorstehend
genannten Katalysatoren nicht verwendet werden. Beispielsweise wird ein Molybdänkatalysator
in 4-molarer Salzsäure an Anionenaustauscherharzen so stark adsorbiert, daß die
Adsorption von Uran(VI)-ionen verhindert wird und daher ein solcher Katalysator
für
das Verfahren, bei dem Anionenaustauscherharze verwendet werden,
ungeeignet ist. Wenn ferner die extraktive Trennung unter Verwendung einer Lösung
von Tributylphosphat oder Tri-n-octylamin in Toluol durchgeführt werden soll, kann
eine gemischte Lösung, die ein organisches Lösungsmittel enthält, bei der Isotopenaustauschreaktion
nicht verwendet werden. Mit einigen Ausnahmen, wie sie vorstehend genannten wurden,
können die meisten Katalysatoren der Gruppe A oder B zur Beschleunigung der Isotopenaustauschereaktion
verwendet werden, ohne die Trennung der U(IV)- und U(VI)-ionen durch Anionenaustauscher
oder organische Extraktionsmittel zu stören.
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Nachstehend wird die Durchführung der Isotopenaustauschreaktion und
der Trennung zwischen Uran(IV)- und Uran-(VI)-verbindungen im Zusammenhang mit dem
Trennverfahren, bei dem Anionenaustauscherharze verwendet werden, als Beispiel beschrieben.
Eine bei konstanter Temperatur gehaltene, die Uran(VI)-verbindung enthaltende saure
Lösung mit einer bestimmten Säurekonzentration wird mit einer sauren Lösung mit
der gleichen Säurekonzentration, die ein Reduktionsmittel und einen Katalysator
enthält, gemischt, um die Hälfte der Uran(VI)-verbindung in Uran(IV) umzuwandeln,
während die Isotopenaustauschreaktion zwischen ihnen durchgeführt wird. Nach einer
gewissen Zeit wird das Reaktionsgemisch durch eine Säule eines Anionenaustauscherharzes
vom Chloridionentyp geleitet, um die Uran(VI)-ionen daran zu adsorbieren, worauf
4-molare Salzsäure aufgegeben wird, um nur die in der Säule gebliebene Uran(IV)-verbindung
vollständig zu entfernen. Dann wird die Uran(VI)-verbindung eluiert, indem 1-molare
Salzsäure durch die Säule geleitet wird.
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Die Ur-an(VI)-verbindung in dem hierbei erhaltenen Ablauf ist mit
235U in einem Verhältnis, das einer Stufe des Isotopenaustauschqleichgewichts entspricht,
angereichert. Wenn eine Reihe solcher Arbeitsschritte, die
die
Reduktion von Uran(VI) zu Uran(IV), Durchführung der Isotopenaustauschreastion in
Gegenwart eines Katalysators und Abtrennung von Uran(VI) von Uran(IV) umfassen,
beispielsweise achtmal wiederholt worden ist, wird die Uran(VI)-verbindung isoliert
und gereinigt, worauf das Isotopenverhältnis mit dem Massenspektrometer und damit
der Grad der Anreicherung von 235U gemessen wird.
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Bei Verwendung von stark sauren Kationenaustauscherharzen werden die
Uran(IV)- und Uran(VI)-ionen am Harz adsorbiert, indem das Reaktionsgemisch nach
der in Gegenwart eines Katalysators für eine bestimmte Zeit durchgeführten Isotopenaustauschreaktion
durch eine Säule geleitet wird, die ein Kationenaustauscherharz in der H -Form enthält.
Anschließend wird als Elutionsmittel eine saure Lösung (beispielsweise eine 2- bis
6-molare wässrige saure Lösung bei Verwendung einer Salzsäure- oder Bromwasserstoffsäurelösung)
durch die Säule geleitet, um die Uranadsorptionszone zu bewegen, bis die Uran(IV)-Vorderfront
das untere Ende der Harzsäule erreicht. Bei dieser Arbeitsweise wird das die Uran(VI)-verbindung
enthaltende Elutionsmittel als Ablauf aufgefangen. Durch Wiederholung der Reihe
der gleichen Arbeitsschritte, wie sie für den Fall der Anionenaustauscherharze beschrieben
wurden, kann.
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chertes Uran erhalten werden.
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Bei Verwendung einer Lösung von Tributylphosphat oder Tri(n-octylamin)
in Toluol als Extraktionsmittel wird sie nach der Durchführung der Isotopenaustauschreaktion
in 4- bis 6-molarer Salzsäurelösung zugesetzt, um die Uran(VI)-verbindung aus der
Lösung der Reaktanten zu extrahieren. Durch umgekehrte Extraktion mit 1-molarer
Salzsäurelösung wird die Uran(VI)-verbindung wieder in die wässrige Phase überführt,
und nach Einstellung der Salzsäurekonzentration wird eine Salzsäurelösung, die
einen
Katalysator und ein Reduktionsmittel enthält, zugesetzt, um die halbe Menge der
Uran(VI)-verbindung zur Uran(IV)-verbindung zu reduzieren. Anschließend wird mit
der Isotopenaustauschreaktion begonnen, um die Reihe von Arbeitsschritten zu wiederholen.
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Für das Verfahren gemäß der Erfindung eignen sich Reduktionsmittel,
die die Uran(VI)-verbindung zur Uran(IV)-verbindung zu reduzieren vermögen. Als
Beispiele sind dreiwertige Titanionen, zweiwertige Chromionen und zweiwertige Vanadiumionen
zu nennen.
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II. Kontinuierliches Verfahren Das Verfahren gemäß der Erfindung kann
auch so durchgeführt werden, daß die Isotopenaustauschreaktion und die Trennung
zwischen Uran(IV)-verbindung und Uran(VI)-verbindung kontinuierlich wiederholt werden.
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Bei dieser Ausführungsform wird eine saure Lösung, die die Uran(VI)-verbindung
und den Katalysator in vorbestimmten Konzentrationen enthält, durch eine Säule geleitet,
die mit einem Kationenaustauscherharz, an dem Reduktionsmittel adsorbiert sind,
gefüllt ist, wobei eine Grenze zwischen der Uranadsorptionszone und der dieser Zone
benachbarten Reduktionsmittelzone ausgebildet wird und die Reduktion an dieser Grenze
stattfindet, während diese sich fortbewegt. Inzwischen findet in der Uranadsorptionszone
die Isotopenaustauschreaktion zwischen Uran(IV)-verbindung und Uran(VI)-verbindung
statt, wodurch Uran(IV)-ionen kontinuierlich und selektiv am Kationenaustauscherharz
adsorbiert werden, während die Uran(VI)-ionen überwiegend in der äußeren Flüssigphase
und nicht am Harz bleiben. Auf diese Weise findet die Trennung zwischen Uran(VI)-
und Uran(IV)-verbindungen statt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird eine weitere Lösung, die
ein Oxydationsmittel (vorzugsweise zusammen
mit einem Katalysator)
enthält, nach der Zuführung der vorstehend genannten Uranlösung der Uranadsorptionszone
zugeführt, wodurch eine weitere Grenze zwischen der Uranadsorptionszone und der
Oxydationsmittelzone ausgebildet und das Uran(IV)-ion vom Harz eluiert wird, während
es an der Grenze zu Uran(VI) oxydiert wird. Wenn das kontinuierliche Verfahren gemäß
dieser Ausführungs form durchgeführt wird, werden die adsorbierten Uran(IV)-ionen
mit einem Oxydationsmittel an der Grenze zwischen der Uranadsorptionszone und der
Oxydationsmittel-Adsorptionszone in Berührung gebracht, wobei sie in Uran(VI)-ionen
umgewandelt werden, worauf Berührung zwischen Uran(IV)- und Uran(VI)-ionen in Gegenwart
des Katalysators stattfindet und das Isotopenaustauschgleichgewicht einer Stufe
eingestellt wird. Ferner werden an der Grenzlinie zwischen der Uranadsorptionszone
und der Reduktionsmittel-Adsorptionszone Uran(VI)-ionen in der äußeren wässrigen
Phase mit dem Reduktionsmittel in Berührung gebracht und hierdurch in Uran(IV)-ionen
umgewandelt, die dann am Kationenaustauscherharz adsorbiert werden. Die Untersuchung
eines Abschnitts unter dem Mikroskop ergibt in diesem Fall, daß das Uran in der
äußeren wässrigen Phase und nicht das am Harz adsorbierte Uran um eine Stufe an
235U angereichert ist.
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Wenn somit die Uranadsorptionszone weiterbewegt wird, während die
Oxydation und die Reduktion in der oben beschriebenen Weise wiederholt werden, finden
Isotopenaustauschreaktionen und Isotopentrennungen zwischen Uran(IV)- und Uran(VI)-ionen
wiederholt statt, wobei 235U in der Nähe der Reduktionsgrenze in der Uranadsorptionszone
und 238U in der Nähe der Oxydationsgrenze angereichert werden.
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Wenn die Isotopenaustauschreaktionen und -trennungen zwischen Uran(IV)-
und Uran(VI)-ionen kontinuierlich in dieser Weise durchgeführt werden, kann die
Zahl der
Wiederholungen der Isotopenaustauschreaktion pro Stunde
bei weitem stärker im Vergleich zu dem oben beschriebenen Chargenverfahren gesteigert
werden. In dieser Hinsicht, d.h. in der wirtschaftlichen Trennung von Uranisotopen,
ist das kontinuierliche Verfahren dem Chargenverfahren weit überlegen. Bei der Durchführung
des kontinuierlichen Verfahrens im Vergleich zum oben beschriebenen Chargenverfahren
unterliegen die anzuwendenden Bedingungen jedoch verschiedenen Beschränkungen, insbesondere
hinsichtlich der wirksamen Trennung, weil die Trennung von Uran(VI)-verbindung und
Uran(IV)-verbindung in einer Lösung der gleichen Zusammensetzung wie bei der Isotopenaustauschreaktion
durchgeführt wird.
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Eine dieser Begrenzungen ist beispielsweise dadurch gegeben, daß die
Zusammensetzung der Lösungen so gewählt werden muß, daß die Uran(IV)-ionen selektiv
gegenüber den Uran(VI)-ionen am stark sauren Kationenaustauscherharz adsorbiert
werden kann. Die selektive Adsorption der Uran(IV)-ionen am Kationenaustauscherharz
bevorzugt vor den Uran(VI)-ionen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine wirksame
Isotopentrennung und wird erreicht, indem die Grenze zwischen der Uranadsorptionszone
und der Reduktionsmittelzone oder der Oxydationsmittelzone stationär gehalten wird.
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Wie bereits erwähnt, wird die Selektivität der Adsorption zwischen
Uran(VI)- und Uran(IV)-ionen an Kationenaustauscherharzen nicht nur durch die Eigenschaften
der Harze, sondern auch durch die Zusammensetzung der Lösungen stark beeinflußt.
Vor allem üben die verwendete Säure und ihre Konzentration einen erheblichen Einfluß
auf die Selektivität aus. Die Säurekonzentration ist auf den Bereich von 0,001 bis
4 Mol begrenzt.
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Bei Verwendung von Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure liegt die Säurekonzentration
zweckmäßig im Bereich von 0,01 bis 2 Mol. Schwefelsäure wird zweckmäßig in einer
Konzentration
von 0,005 bis 0,5 Mol verwendet.
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Im allgemeinen müssen die Bedingungen so gewählt werden, daß die Menge
des am Kationenaustauscherharz adsorbierten Uran(IV)-ions größer ist als 0,05 mMol/ml
nasses Harz, und daß der Selektivitätskoeffizient K von Uran(IV)-ionen über Uran(VI)-ionen
wenigstens 2, vorzugsweise 5 oder mehr beträgt. Der Selektivitätskoeffizient K wird
wie folgt definiert:
Hierin bedeuten / Ü(IV) / die Konzentration von Uran-(IV)-ion im Kationenaustauscherharz,
LU(IV/ diejenige in der Lösung, / U(VI) / die Konzentration des Uran(VI)-ions im
Kationenaustauscherharz und /U(VI) / die Uran(VI)-ionenkonzentration in der Lösung.
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Wenn ein Komplexbildner zugesetzt wird, kann die Selektivität in Abhängigkeit
von dem zwischen Uran(IV)-und/oder Uran(VI)-ionen und dem Liganden gebildeten Komplex
verändert werden. Zwar gibt es keine allgemeine Regel für die Regelung der Selektivität,
jedoch können geeignete Bedingungen für den Einzelfall durch Einstellung der Konzentration
des Komplexbildners und der Säure auf einen Wert innerhalb der oben genannten Bereiche
gewählt werden.
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Ein gemischtes Lösungsmittelsystem,das Wasser und ein mit Wasser verträgliches
organisches Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Äthylenglykol, Dioxan, Ameisensäure,
Aceton usw. enthält, kann ebenfalls verwendet werden.
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Durch Wahl eines geeigneten Mischungsverhältnisses kann mit einem
solchen Lösungsmittelgemisch die pro Mengeneinheit der Harze adsorbierte Uranmenge
erhöht oder die Selektivität von Uran(IV)-ionen gegenüber Uran(VI)-ionen gesteigert
werden.
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Bei Anwendung des kontinuierlichen Verfahrens besteht ebenfalls eine
Begrenzung hinsichtlich der verwendeten Reduktions- und Oxydationsmittel. Durch
Verwendung geeigneter Reduktions- bzw. Oxydationsmittel muß verhindert werden, daß
die Menge der adsorbierten Uran(IV)-ionen und die Selektivität der Uran(IV)-ionen
zum Ionenaustauscherharz nicht verringert wird.
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Als Reduktionsmittel werden dreiwertige Titanionen, zweiwertige Chromionen
und zweiwertige Vanadiumionen bevorzugt, wobei dreiwertige Titanionen besonders
bevorzugt werden. Als Oxydationsmittel werden zweiwertige Kupferionen und dreiwertige
Eisenionen bevorzugt, wobei die letzteren besonders bevorzugt werden.
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Bei Anwendung des kontinuierlichen Trennverfahrens bestehen ebenfalls
Begrenzungen hinsichtlich der Wahl eines geeigneten Katalysators für die Isotopenaustauschreaktion.
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Gemäß der Erfindung ist es wichtig, aus der großen Zahl von Katalysatoren,
die die Isotopenaustauschreaktion zwischen Uran(IV)-verbindungen und Uran(VI)-verbindungen
beschleunigen, den geeignetsten Katalysator für die jeweilige Methode der Trennung
von Uran(IV)-verbindungen und Uran(VI)-verbindungen zu finden. Bei Anwendung des
kontinuierlichen Verfahrens unter Verwendung eines Kationenaustauscherharzes ist
es wichtig, einen Katalysator zu wählen, der weder die Menge der adsorbierten Uran(IV)-ionen
noch die Selektivität der Uran(IV)-ionen gegenüber Uran(VI)-ionen zum Kationenaustauscherharz
verringert. Als Beispiele solcher Katalysatoren für den Fall der Verwendung von
Salzsäure oder Bromwasserstoff-! säure sind Kupfer(I)-verbindungen, dreiwertige
Vanadiumverbindungen, arsenige Säure, dreiwertige Wismutverbindungen, dreiwertige
Chromverbindungen, sechswertige Molybdänverbindungen, zweiwertige Manganverbin-
dungen,
Eisen(II)-verbindungen und Quecksilber(I)-verbindungen zu nennen. Weitere Beispiele
für den Fall der Verwendung von Schwefelsäure sind drei- und vierwertige Vanadiumverbindungen,
sechswertige Molybdänverbindungen, zweiwertige Manganverbindungen, arsenige Säure,
dreiwertige Chromverbindungen und Eisen(II)-verbindungen.
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Vorteilhafte Katalysatoren sind Kupfer (1)-chlorid, Vanadiumtrichlorid,
arsenige Säure, Wismuttrichlorid, Chromtrichlorid, Ammoniummolybdat, Mangan(II)-chlorid,
Eisen(II)-chlorid und Quecksilber(I)-chlorid jeweils als Lösung in Salzsäure. Als
weitere vorteilhafte Katalysatoren sind Kupfer(I)-bromid, Vanadiumtribromid, arsenige
Säure, Wismuttribromid, Ammoniummolybdat, Mangan(II)-bromid und Eisen(II)-bromid
jeweils als Lösung in Chromwasserstoffsäure, Ammoniumsulfatvanadat, Vanadylsulfat,
Ammoniummolybdat, Mangan(II)-sulfat, arsenige Säure, Ghr9m(III)-sulfat und Eisen(II)-sulfat
jeweils als Lösung in Schwefelsäure zu nennen. Der Katalysator ist zweckmäßig gleichzeitig
in der Oxydationsmittellösung vorhanden, wenn das kontinuierliche Verfahren unter
Verwendung einer Oxydationsmittellösung durchgeführt wird. Dreiwertige Wismutverbindungen
müssen als Lösung in Salzsäure bei einer Acidität von 0,5n oder mehr verwendet werden,
weil Fällungen von Wismutverbindungen in O,ln- bis 0,2n-Salzlösung gebildet werden.
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Zusammenfassend ist festzustellen, daß beim kontinuierlichen Verfahren
geeignete Konzentrationen von Uran und Säure sowie geeignete Arten und Konzentrationen
des Katalysators so gewählt werden müssen, daß 1) keine unlösliche Fällung in einem
Reaktionsgemisch oder in einem Kationenaustauscherharz gebildet wird, 2) mehr als
0,05 mMol Uran(IV)-ion pro ml nasses Harz adsorbiert wird und 3) in der Isotopenaustauschreaktion
und im Schritt der
Trennung von Uran(IV)- und Uran(VI)-verbindungen
der k-Wert über 2, zweckmäßig über 5 liegt.
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Es gibt zwar keine allgemeine Regel für die Voraussage der vorstehend
genannten Bedingungen, jedoch lassen sich diese durch Messen der Uranmenge, die
nach der Gleichgewichtseinstellung von Harz und Reaktionslösung adsorbiert worden
ist, leicht ermitteln.
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Die Uranverbindungen, die Arbeitstemperatur und der Druck können die
gleichen sein, wie sie für das Chargenverfahren genannt wurden.
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Als Kationenaustauscherharze können im Handel erhältliche stark saure
Kationenaustauscherharze, die Sulfonsäuregruppen enthalten, verwendet werden. Zur
Steigerung der lonenaustauschgeschwindigkeit bei gleichzeitig beschleunigter Isotopenaustauschreaktion
werden zweckmäßig Kationenaustauscherharze mit kleiner Teilchengröße im Bereich
von 30 bis 200, zweckmäßig von 50 bis 120 und/oder stark poröse Harze verwendet.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele ausführlicher erläutert.
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Beispiel 1 Ein mit Mantel, Rührer und Ablaßstutzen am Boden versehenes
25 l-Glasgefäß wurde durch Umwälzen von heißem Wasser durch den Mantel bei 700C
gehalten. 20 Liter einer Lösung (A), die 0,05 Mol Kupfer(I)-bromid als Katalysator
sowie 0,2 Mol Uranylchlorid und 1 Mol Bromwasserstoffsäure enthält, wurden hergestellt,
in das Gefäß eingeführt und auf 700C erhitzt. Unter kräftigem Rühren wurden 2 1
einer Lösung (B), die 2 Mol Titan(i11) bromid und 1 Mol Bromwasserstoffsäure enthielt,
der Lösung (A) zugesetzt, um die halbe Menge des Uranylions um Uran(IV)-ion zu reduzieren
und außerdem die Isotopenaustauschreaktion zu bewirken. Nach 2 Minuten wurde das
Reaktionsgemisch
auf 20 kg zerstoßenes Eis gegossen, um die Isotopenaustauschreaktion abzubrechen.
Dann wurde die Gesamtlösung auf eine Säule aufgegeben, die mit 4,6 1 Kationenaustauscherharz
(Dowex 50 w x 4) in der Wasserstofform gefüllt war, um die Uran(IV)- und Uranylionen
zu adsorbieren. Anschließend wurde 4-molare Bromwasserstoffsäure auf die Säule aufgegeben,
bis die Front der grünen Uran(IV)-ionenadsorptionszone den Austritt der Kolonne
erreichte.
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Etwa 5 1 der aus dem Austritt der Säule abgezogenen Uranylbromidlösung,
15 1 reines Wasser und 143 g Kupfer-(I)-bromid wurden erneut in das oben beschriebene
Gefäß eingeführt und auf 700C erhitzt. Die Konzentrationen in der vereinigten Lösung
betrugen 0,1 Mol Uranylbromid, 0,05 Mol Kupfer (I)-bromid und 1 Mol Bromwasserstoffsäure.
Unter kräftigem Rühren wurde 1 1 einer Lösung, die 2 Mol Titan(III)-bromid und 1
Mol Bromwasserstoffsäure enthielt, zugesetzt, um die halbe Menge des restlichen
Uranylions zum Uran(IV)-ion zu reduzieren und gleichzeitig die Isotopenaustauschreaktion
zu bewirken.
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Nach 4 Minuten wurde das vorstehend beschriebene Reaktionsgemisch
auf 20 kg zerstoßenes Eis gegossen, um die Isotopenaustauschreaktion abzubrechen.
Dann wurde die vereinigte Lösung auf eine Säule aufgegeben, die mit 2,3 1 Kationenaustauscherharz
(Dowex 50w x 4) in der Wasserstofform gefüllt war, um die Uran(IV)-ionen und Uranylionen
zu adsorbieren.
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Insgesamt acht Reihen von Arbeitsschritten zum Isotopenaustausch und
zur Isotopentrennung wurden in der gleichen Weise unter den in Tabelle 2 genannten
Bedingungen wiederholt.
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Tabelle 2 Stufe Titan(III)-brotnidlösun ~~~~~~~~~~~ Rühr-Zugesetztes
Titan I Brom- Menge dauer, Kupfer(I)- bromid wasser- Liter Minuten bromid Mol stoffsäure
Mol 3 143 g 2 1 0,5 8 4 143 g 2 1 0,25 16 5 143 g 1 1 0,25 32 6 143 g 0,5 1 0,25
64 7 143 g 0,2 1 0,31 128 8 143 g 0,1 1 0,31 256 Nach der Stufe 8 wurde das Isotopenverhältnis
des abgetrennten Uranylbromids mit dem Massenspektrometer gemessen. Hierbei wurde
ein Isotopenmolverhältnis für Uran-235 von 0,007282 ermittelt. Dieser Wert entsprach
dem 1,0042-fachen Wert des natürlichen Isotopenmolverhältnisses. Bei einer Wiederholung
des vorstehend beschriebenen Versuchs ohne Katalysator war im Vergleich zu dem erfindungsgemäßen
Versuch die 22-fache Reaktionszeit erforderlich, um das gleiche Konzentrationsverhältnis
zu erzielen.
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Beispiel 2 In das in Beispiel 1 beschriebene Gefäß wurden 20 1 einer
Lösung (A) gegeben, die 0,1 Mol Alloxan und 30% Dioxan sowie 0,2 Mol Uranylbromid
und 1 Mol Bromwasserstoffsäure enthielt, und auf 700C erhitzt.
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Unter kräftigem Rühren wurden 2 1 einer Lösung (B), die 2 Mol Titan(III)-bromid,
30% Dioxan und 1 Mol Bromwasserstoffsäure enthielt, zur Lösung <A) gegeben, um
die halbe Menge des Uranylions zum Uran(IV)-ion zu reduzieren und gleichzeitig die
Isotopenaustauschreaktion zu bewirken. Nach 1,2 Minuten wurde das Reaktionsgemisch
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise gekühlt. Das
Uranylbromid
wurde vom Uran(IV)-bromid unter Verwendung der gleichen Kationenaustauschersäule,
wie sie für den ersten Versuch in Beispiel 1 verwendet wurde, abgetrennt.
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15 1 reines Wasser, 6 1 Dioxan und 284 g Alloxan sowie die aus der
Säule abgelaufene Uranylbromidlösung wurden erneut in das gleiche Gefäß, das in
Beispiel 1 beschrieben wurde, eingeführt und auf 700C erhitzt. Die Konzentrationen
in der vereinigten Lösung betrugen 0,1 Mol für Uranylbromid, 1 Mol für Bromwasserstoffsäure,
30% für Dioxan und 0,1 Mol für Alloxan. Unter kräftigem Rühren wurde 1 1 einer Lösung,
die 2 Mol Titan(III)-bromid, 30% Dioxan und 1 Mol Bromwasserstoffsäure enthielt,
zugesetzt, um die halbe Menge des restlichen Uranylions zum Uran(IV)-ion zu reduzieren
und außerdem die Isotopenaustauschreaktion zu bewirken. Nach 2,4 Minuten wurde das
Uranylbromid vom Uran(IV)-bromid in der gleichen Weise wie beim ersten Versuch abgetrennt.
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Insgesamt acht Arbeitsstufen zum Isotopenaustausch und zur Isotopentrennung
wurden in der gleichen Weise unter den in Tabelle 3 genannten Bedingungen wiederholt.
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Tabelle 3 Stu- Titan(III)-bromidlösung Menge Rührfe Zuge- Titan-
Bromwas- Dioxan dauer setz- (III)- serstoff- Min.
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tes bromid säure Alloxan 3 284 g 1 Mol 1 Mol 30% 1,0 1 4,8 4 284
g 1 Mol 1 Mol 30% 0,5 1 9,6 5 284 g 1 Mol 1 Mol 30% 0,25 1 19,2 6 284 g 0,5 Mol
1 Mol 30% 0,25 1 38,4 7 284 g 0,2 Mol 1 Mol 30% 0,31 1 76,8 8 284 g 0,1 Mol 1 Mol
30% 0,31 1 154
Das Isotopenverhältnis des abgetrennten Uran(VI)
wurde mit dem Massenspektrometer gemessen, wobei ein Isotopenmolverhältnis für Uran-235
von 0,007280 gemessen wurde. Dieser Wert entsprach dem 1,0039-fachen des natürlichen
Isotopenmolverhältnisses. Wenn der vorstehend beschriebene Versuch in Abwesenheit
von Alloxan und Dioxan durchgeführt wurde, war zur Erzielung des gleichen Konzentrationsverhältnisses
die 36-fache Reaktionszeit des vorstehend beschriebenen Versuchs erforderlich.
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Beispiel 3 In das in Beispiel 1 beschriebene Gefäß wurden 20 l einer
Lösung (A) gegeben, die 0,73 Mol Eisen(II)-chlorid als Katalysator sowie 0,2 Mol
Uranylchlorid und 4 Mol Salzsäure enthielt,und auf 700C erhitzt. Unter kräftigem
Rühren wurden der Lösung (A) 2 1 einer Lösung (B) zugesetzt, die 2 Mol Titan(III)-chlorid
und 4 Mol Salzsäure enthielt, um die halbe Menge des Uranylions zum Uran(IV)-ion
zu reduzieren und die Isotopenaustauschreaktion zu bewirken. Nach 1,0 Minuten wurden
10 1 mit Eis gekühlte 4-molare Salzsäure dem Reaktionsgemisch zugesetzt, um die
Isotopenaustauschreaktion abzubrechen. Das Gesamtgemisch wurde auf eine Säule aufgegeben,
die mit 1,8 1 Anionenaustauscherharz (Dowex 1 x 4) in der Chloridform gefüllt war,
um das Uranylion zu adsorbieren. Die Säule wurde mit 51 4-molarer Salzsäure gespült,
um das Uran(IV)-ion von der Säule zu entfernen, worauf 10 1 1-molare Salzsäure durch
die Säule geleitet wurden, um das Uranylion zu desorbieren.
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Die aus dem Austritt der Kolonne ausgeflossene Uranylchloridlösung
wurde erneut in das in Beispiel 1 beschriebene Gefäß gegeben und auf 700C erhitzt.
Unter kräftigem Rühren wurden 4 1 einer Lösung zugesetzt, die 0,5 Mol Titan(III)-chlorid,
2,56 Mol Eisen(II)-chlorid
9,5 Mol Salzsäure enthielt, um die halbe
Menge des restlichen Uranylions zum Uran(IV)-ion zu reduzieren und die Isotopenaustauschreaktion
zu bewirken. Nach 1,4 Minuten wurden 10 1 4-molare Salzsäure, die mit Eis gekühlt
war, zugesetzt, worauf das Reaktionsgemisch auf eine mit 1,0 1 Anionenaustauscherharz
(Dowex 1x4) in der Chloridform gefüllte Säule aufgegeben wurde, um das Uranylion
zu adsorbieren.
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Insgesamt acht Reihen von Arbeitsstufen zum Isotopenaustausch und
zur Isotopentrennung wurden in der gleichen Weise unter den in Tabelle 4 genannten
Bedingungen wiederholt.
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Tabelle 4 Stufe Titan(III>-chloridlösuna Rührdauer, Titan- Eisen-
Salz- Flüssig- Minuten (III)- (II)- säure keitschlo- chlo- menge rid rid Mol Mol
Mol 3 0,5 2,56 9,5 2,0 1 1,4 4 0,25 2,56 9,5 2,0 1 2,8 5 0,1 2,04 10 2,5 1 6,0 6
0,05 2,04 10 2,5 1 12 7 0,025 2,04 10 2,5 1 24 8 0,01 1,64 8,8 3,1 1 51,8 Das Isotopenmolverhältnis
für Uran-235 betrug 0,007285.
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Dieser Wert war das 1,0046-fache des natürlichen Isotopenmolverhältnisses.
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Wenn der vorstehend beschriebene Versuch ohne Eisen(II chlorid als
Katalysator wiederholt wurde, war die 750-fache Reaktionszeit erforderlich, um das
gleiche Konzentrationsverhältnis zu erzielen.
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Beispiel 4 Ein mit Mantel, Rührer, und Ablaßstutzen am Boden versehenes
25 l-Glasgefäß wurde durch Umwälzen von heißem Wasser durch den Mantel bei 550C
gehalten. In das Gefäß wurden 20 1 einer Lösung (A) gegeben, die 1,0 Mol Eisen(II)-chlorid
und 40% Äthanol sowie 0,05 Mol t i' 1 und 4 Mol Salzsäure enthielt, und auf 550C
erhitzt. Unter kräftigem Rühren wurde 1,0 1 einer Lösung (B), die 1,0 Mol Titan(III)-chlorid
und 4 Mol Salzsäure enthielt, der Lösung (A) zugesetzt, um die halbe Menge des Uranylions
zum Uran(IV)-ion zu reduzieren und die Isotopenaustauschreaktion zu bewirken.
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Nach 0,6 Minuten wurden 10 1 eisgekühlte 4-molare Salzsäure dem Reaktionsgemisch
zugesetzt, um die Isotopenaustauschreaktion abzubrechen. Das Gesamtgemisch wurde
dann auf eine Säule aufgegeben, die mit 0,5 1 Anionenaustauscherharz (Dowex lx4)
in der Chloridform gefüllt war, um das Uranylion zu adsorbieren. Die Säule wurde
mit 1,0 1 4-molarer Salzsäure gespült, um das Uran(IV)-ion aus der Säule zu entfernen,
worauf 5 1 1,0-molare Salzsäure zur Desorption des Uranylions durch die Säule geleitet
wurden.
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Die aus der Säule abgelaufene Uranylchloridlösung wurde erneut zusammen
mit 8 1 Äthanol in das oben genannte Gefäß eingeführt und auf 550C erhitzt. Unter
kräftigem Rühren wurden 7,1 1 einer Lösung, die 2,86 Mol Eisen-(11)-chlorid sowie
0,07 Mol Titan(III)-chlorid und 11,4 Mol Salzsäure enthielt, zugesetzt, um die halbe
Menge des restlichen Uranylions zum Uran(IV)-ion zu reduzieren und die Isotopenaustauschreaktion
zu bewirken. Nach 1,2 Minuten wurden 10 1 eisgekühlte 4-molare Salzsäure zugesetzt,
worauf das Gesamtgemisch zur Adsorption des Uranylions auf eine Säule, die mit 250
ml Anionenaustauscherharz (Dowex 1x4) in der Chloridform gefüllt war, aufgegeben
und die gleichen
Arbeitsschritte wie in der ersten Stufe wiederholt
wurden.
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Insgesamt acht Reihen von Arbeitsstufen wurden zum Isotopenaustausch
und zur Isotopentrennung unter den in Tabelle 5 genannten Bedingungen durchgeführt.
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Tabelle 5 Stufe Titan(III)-chloridlösunq Titan- Eisen- Salz- Flüssig-
Ätha- Rührdauer, (III)- (II)- säure keits- nol Minuten chlo- chlo- Mol menge, Liter
rid rid Liter Mol Mol 3 0,036 2,86 11,4 7 8 2,4 4 0,018 2,86 11,4 7 8 4,8 5 0,016
2,15 8,6 4 4 4,8 6 0,G16 2,15 8,6 2 2 4,8 7 0,008 2,15 8,6 2 2 9,6 8 0,008 2,15
8,6 2 2 19,2 Das Isotopenmolverhältnis für Uran-235 nach der achten Arbeitsstufe
betrug 0,007289, d.h. das 1,0051-fache des natürlichen Isotopenverhältnisses.
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Bei einer Wiederholuny des vorstehend beschriebenen Versuchs ohne
Eisen(II)-chlorid und Äthanol war die 800-fache Reaktionszeit erforderlich, um das
gleiche Konzentrationsverhältnis zu erzielen.
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Beispiel 5 Ein mit Rührer und Ablaßstutzen am Boden versehenes 25
l-Glasgefäß wurde durch Umwälzen von heißem Wasser durch den Mantel bei 700C gehalten.
20 1 einer Lösung (A), die 0,2 Mol Kupfer(I)-chlorid sowie 0,2 Mol Titan(III)-chlorid
und 6 Mol Salzsäure enthielt, wurden hergestellt und bei 700C gehalten. Außerdem
wurden 10 1 einer Lösung (B), die 0,2 Mol Uranylchlorid, das aus natürlichem Uran
mit einem Isotopenmolverhältnis
von Uran-235 von 0,007252 erhalten
worden war, und 6 Mol Salzsäure enthielt, in das Gefäß eingeführt und auf 700C erhitzt.
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In das Gefäß wurden 10 1 der Lösung (A) eingeführt und gerührt. Nach
4,3 Minuten wurden 5 l einer 60% Tributylphosphat in Toluol enthaltenden Lösung
in das Gefäß eingeführt, worauf das Gesamtgemisch kräftig gerührt wurde, um das
Uranylchlorid in die Toluolphase zu extrahieren. Nach 5 Minuten wurde das Rühren
abgebrochen, und nach der Trennung der beiden Phasen wurde eine wässrige Phase aus
dem Austrittsstutzen abgezogen.
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2,5 1 einer 1-molaren Salzsäurelösung und das Gesamtgemisch wurden
kräftig gerührt, um das Uranylchlorid in die wässrige Phase zu extrahieren. Nach
5 Minuten wurde der Rührer abgestellt, und nach der Trennung der beiden Phasen wurden
eine wässrige Phase und eine Toluolphase getrennt abgezogen. Die wässrige Phase
wurde erneut in das Gefäß eingeführt, worauf 2,5 1 konzentrierte Salzsäure zur Einstellung
der Konzentration der Salzsäure auf 6-molar zugesetzt und außerdem 5 1 der Lösung
(A) in das Gefäß gegeben wurden. Die zweite und die anschließenden Arbeitsstufen
wurden in der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, unter den in Tabelle 6
genannten Bedingungen wiederholt, wobei die ebenfalls in der Tabelle genannten Ergebnisse
erhalten wurden.
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Tabelle 6 Stufe Titan CIII) -chloridlösung Rühr-Titan- Kupfer- Salz-
Flüssig- dauer, säure (I)- säure keits- Min.
-
chlo- chlo- Mol menge, rid rid Liter Mol Mol 2 0,2 0,2 1 5 4,3 3
0,1 0,2 1 5 8,6 4 0,05 0,2 1 5 17,2 5 0,02 0,2 1 6,25 43 6 0,01 0,2 1 6,25 86 7
0,005 0,2 1 6,25 172 8 0,005 0,2 1 13,13 172 Nach der Stufe 8 wurde das Uranylchlorid
in üblicher Weise abgetrennt und gereinigt. Das Isotopenverhältnis wurde durch Analyse
mit dem Massenspektrometer bestimmt.
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Ein Isotopenmolverhältnis von Uran-235 von 0,007271, das 1,0026-fache
des natürlichen Isotopenmolverhältnisses, wurde gefunden.
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Bei einer Wiederholung des vorstehend beschriebenen Versuchs ohne
Verwendung von Kupfer(I)-chlorid als Katalysator war im Vergleich zu diesem Versuch
die 140-fache Reaktionszeit erforderlich, um das gleiche Konzentrationsverhältnis
zu erzielen.
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Beispiel 6 Der in Beispiel 5 beschriebene Versuch wurde unter Verwendung
einer Lösung von 20% Trioctylamin in Toluol an Stelle der im Falle von Beispiel
5 verwendeten Lösung von 60% Tributylphosphat in Toluol wiederholt.
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Das Isotopenmolverhältnis für Uran-235 betrug hierbei 0,007272, d.h.
das 1,0028-fache des natürlichen Isotopenmolverhältnisses.
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Bei einer Wiederholung dieses Versuchs ohne Kupfer(I)-chlorid war
im Vergleich zu diesem Versuch die 140-
fache Reaktionszeit erforderlich,
um das gleiche Konzentrationsverhältnis zu erzielen.
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Beispiel 7 In eine Säule, die einen Innendurchmesser von 10 mm und
eine Länge von 1000 mm hatte und mit einem Mantel und einem Filter am Boden versehen
war, wurde ein Kationenaustauscherharz (Dowex 50w x 8, 37 - 53 200 bis 400 mesh)
in der Wasserstofform bis zu einer Höhe von 800 mm gefüllt. Die Säule wurde durch
Umwälzen von heißem Wasser durch den Mantel bei 700C gehalten.
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Die folgenden drei Lösungen (A), (B) und (C) wurden hergestellt: (A)
Eine wässrige Lösung, die 0,05 Mol Uranylchlorid mit einem Isotopenmolverhältnis
für Uran-235 von 0,007252, 0,5 Mol Eisen(II)-chlorid, 0,1 Mol Alloxan und 0,5 Mol
Chlorwasserstoff enthält.
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(B) Eine wässrige Lösung, die 0,1 Mol Titan(III)-chlorid und 0,5 Mol
Chlorwasserstoff enthält.
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(C) Eine wässrige Lösung, die 0,1 Mol Eisen(III)-chlorid, 0,5 Mol
Eisen(II)-chlorid, 0,1 Mol Alloxan und 0,5 Mol Chlorwasserstoff enthält.
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Durch Aufgabe von 1,0 1 der Lösung (B) auf die bei 700C gehaltene
Säule wurde das gesamte Kationenaustauscherharz mit dem purpurfarbenen Titan(III)-ion
substituiert. Anschließend wurden 500 ml der Lösung (A) in einer Menge von 100 ml/Std.
auf die Säule aufgegeben. An der Grenze wurde das gelbe Uranylion durch das Titan(III)-ion
zum grünen Uran(IV)-ion reduziert, und das hierbei gebildete Uran(IV)-ion wurde
am Kationenaustauscherharz adsorbiert. Die Wanderungsgeschwindigkeit der Grenze
betrug 9,6 cm/Std. Nach Aufgabe von
500 ml der Lösung (A) erreichte
die Uranadsorptionszone 48 cm.
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Anschließend wurde die Lösung (C) in einer Menge von 50 ml/Std. auf
die Säule aufgegeben. An der hinteren Grenze wurde grünes Uran(IV)-ion durch das
Eisen(III)-ion zu gelbem Uranylion oxydiert, und das hierbei gebildete Uranylion
wurde vom Harz desorbiert. Die Wanderungsgeschwindigkeit dieser Grenze betrug 4
cm/ Stunde. Die vom Austritt der Säule ablaufende Uranlösung wurde in Fraktionen
aufgefangen. Das Uran in der Fraktion an der vorderen Grenze wurde getrennt und
zur Analyse mit dem Massenspektrometer gereinigt. Das Isotopenmolverhältnis für
Uran-235 betrug 0,007433, d.h.
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das 1,025-fache des natürlichen Isotopenmolverhältnisses.
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Bei einer Wiederholung des vorstehend beschriebenen Verfahrens ohne
Eisen(II)-chlorid und ohne Alloxan als Katalysator betrug die Wanderungsgeschwindigkeit
der Grenze 3 cm/Tag, und das 35-fache der Reaktionszeit im Vergleich zum Arbeiten
in Gegenwart dieser Verbindungen war notwendig, um nur 1/3 des Konzentrationsverhältnisses,
das in Gegenwart des Katalysators erzielt wird, zu erreichen.
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Beispiel 8 Zwei Lösungen (A) und (B) der in Beispiel 7 genannten
Zusammensetzung wurden hergestellt. Durch Aufgabe von 1,0 1 der Lösung (B) auf die
bei 700C gehaltene gleiche Säule auf die in Beispiel 7 beschriebene Weise wurde
das gesamte Kationenaustauscherharz mit purpurfarbenem Titan(III)-ion substituiert.
Anschließend wurde die Lösung CA) in einer Menge von 100 ml/Std. auf die Säule aufgegeben.
An der Grenzlinie wurde gelbes Uranylion durch das Titan(III)-ion zum grünen Uran(IV)-ion
reduziert, und das hierbei gebildete Uran(IV)-ion wurde
am Kationenaustauscherharz
adsorbiert. Die Wanderungsgeschwindigkeit der Grenze betrug 9,6 cm/Std.
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Die aus dem Austritt der Säule ablaufende Uranlösung wurde in Fraktionen
von je 5 ml aufgefangen. Das Uran in der Fraktion von der vorderen Grenze wurde
abgetrennt und zur Analyse durch Massenspektrometrie gereinigt. Das Isotopenmolverhältnis
für Uran-235 betrug 0,007383, d.h. das 1,018-fache des natürlichen Isotopenmolverhältnisses.
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Beispiel 9 In einen mit Rückflußkühler, Thermometer und Tropftrichter
versehenen 4 l-Vierhalskolben wird eine Lösung von 2 g Natriumpolyacrylat in 4800
g Wasser gegeben, worauf die Lösung gerührt wird. Zur Lösung werden 262,5 g Styrol,
7,5 g Äthylvinylbenzol, 30 gaDivinylbenzol, 3 g Azobisisobutyronitril und 225 g
Butylstea rat gegeben, wobei ölige Tröpfchen in der Lösung gebildet werden Anschließend
wird die Polymerisation 8 Stunden bei 800c durchgeführt. Das polymerisierte Produkt
wird in ein mit Filter versehenes Waschbad gegeben, wo es mit einem großen Überschuss
von Methanol und Wasser gewaschen und dann 24 Stunden bei 700c getrocknet wird.
150 g des getrockneten Harzes werden in einen 3 l-Reaktor gegeben und mit 2000 g
Dichloräthan und 580 g Chlorsulfonsäure eine Stunde bei 10°C sulfoniert. Das Austauschvermögen
dieses Harzes beträgt 4,9 Milliäquivalent/g (H-Form).
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Das in dieser Weise hergestellte Harz wird in eine am Boden mit einem
Filter und mit einem Mantel versehene Säule von 20 mm Durchmesser und 2 m Länge
bis zu einer; Höhe von 1,6 m gefüllt und mit Salzsäure und Wasser gut gewaschen.
1 Eine konzentrierte Uranyliösung wurdc hergestellt durch Zugabe von IVasserstoXfRetroxzd
im leichten Uberschuß zu
einer konzentrierten Uran(IV)-Lösung,
die durch Auflösen von metallischem Uran in konzentrierter Salzsäure hergestellt
worden war, und Kochen des Gemisches für 30 Minuten.
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Diese Lösung wurde mit Wasser und Katalysator gemischt, wobei eine
wertige Uranlösung erhalten wurde. Ferner wurde eine Titantrichloridlösung durch
Auflösen von Titanschwamm in konzentrierter Salzsäure hergestellt.
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Außerdem wurde eine arißrige Oxydationsmittellösung mit folgender
Zusammensetzung hergestellt: Uranlösung: 0,05 Mol U02 , 0,5 Mol Eisen(II)-chlorid,
Protonenkonzentration 1,0 Mol Reduktions- I mittellösung: 0,08 Mol Ti(III), Protonenkonzentration
1,0 Mol Oxydationsmittellösung: 0,10 Mol Fe(III), 0,5 Mol Sisen(II)-chlorid, Protonenkonzentration
1,0 Mol Die vorstehend beschriebene Säule wird bei 900C gehalten. Zuerst wird die
Reduktionsmittellösung auf die Säule aufgegeben, wodurch das gesamte Kationenaustauscherharz
mit dem Reduktionsmittel substituiert wird. Dann wird die Uranlösung auf die Säule
aufgegeben, wodurch während des Kontaktes der Uranylionen mit den Reduktionsmitteln
die Uranylionen zu Uran(IV)-ionen reduziert werden. Die gebildeten Uran(IV)-ionen
werden am Kationenaustauscherharz adsorbiert, wodurch die Uranadsorptionszone allmählich
verbreitert wird. Die Aufaabe der Uranlösung wird abgebrochen, wenn sich die Uranadsorptionszone
auf 30 cm verbreitert hat.
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Anschließend wird die Oxydationsmittellösung auf die Säule aufgegeben,
um die adsorbierten Uran(IV)-ionen zu Uranylionen zu oxydieren, die sich in Richtung
des Elutionsmittelstroms bewegen, bis sie die Reduktionsgrenze am vorderen Ende
der Uranadsorptionszone er-
reichen, worauf sie erneut zu Uran(IV)-ionen,
die am Harz adsorbiert werden, reduziert werden. Mit weiterer Aufgabe der Oxydationsmittellösung
wandert die Uranadsorptionszone weiter, bis die Grenze an der Vorderfront der Uranadsorptionszone
den Boden der Säule erreicht. Wenn die Uranlösung aus dem Austritt der Säule abzulaufen
beginnt, werden Proben in Fraktionen von je 5 ml genommen. Nachdem die Grenze am
hinteren Ende der Uranadsorptionszone aus dem Boden der Säule ausgetreten ist, wird
die Aufgabe der Oxydationsmitte lösung abgebrochen. Während dieses Arbeitsvorganges
wird die Menge des Elutionsmittels auf 240 ml/Std. und die Wanderungsgeschwindigkeit
der Uranadsorptionszone auf 2,3 m/Tag eingestellt.
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Die Gesamtkonzentration von Uran in den in Fraktionen aufgefangenen
Proben beträgt 0,058 Mol, gemessen quantitativ bei 390 my durch Entwickeln einer
Farbe durch Zusatz von 3%iger wässriger Wasserstoffperoxydlösung, 20%iger wässriger
Natriumcarbonatlösung und 20%iger wässriger Natriumhydroxydlösung zu einem Teil
der Proben. Ferner wird ein Teil der Proben der kolorimetrischen Analyse unterworfen,
wobei eine Uran ! konzentration von 0,009 Mol ermittelt wird. Das Isotopenverhältnis
wird mit dem Massenspektrometer für die der vorderen Grenze und der hinteren Grenze
nächstliegenden Fraktionen gemessen. Hierbei wird für die vordere Grenze ein Isotopenverhältnis
von 0,006804 und für die der hinteren Grenze benachbarte Fraktion ein Isotopenverhältnis
von 0,007749 gefunden. Diese Werte entsprechen dem 0,9382-fachen bzw. 1,0685-fachen
Wert des natürlichen Isotopenmolverhältnisses von 0,007252.
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Das Ausmaß der Beschleunigung der Isotopenaustauschreaktion, gerechnet
als k/ko bei 900C, bei Uran(IV)-und Uranylkonzentrationen von je 0,05 Mol bei einer
Protonenkonzentration
von 1,0 Mol und einer Eisen(II)-chloridkonzentration von 0,5 Mol beträgt 80.
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Es wird festgestellt, daß das selektive Adsorptionsvermögen des Kationenaustauscherharzes
für das Uran-(IV)-ion bei Uran(IV)- und Uranylkonzentrationen von je 0,025 Mol bei
90°t bei gleicher Zusammensetzung der Uranlösung, wie sie vorstehend genannt wurde,
6,8mal so hoch wie für das Uranylion ist Beispiele 10 bis 14 Der in Beispiel 9 beschriebene
Versuch wird wiederholt, wobei jedoch die in Tabelle 7 genannten Lösungsbedin gungen
angewandt werden. Die Ergebnisse der Messung der Durchflußmengen, der Wanderungsgeschwindigkeiten
und der Isotopenverhältnisse sind in Tabelle 8 genannt.
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T a b e l l e 7 Beispiel Ti(III)- U(VI)-Kon- Fe(III)- Protonen- Katalysator
k/ko Selektivi-Konzentra- zentration Konzen- konzen- Art Konz. tätskoeffition, Mol
Mol tration, tration, zient K Mol Mol 10 0,09 0,045 0,08 1,0 Äthylendiamin 0,5 M
63 6,8 Dioxan 50V/V% VCl4 0,05 M 11 0,08 0,05 0,10 0,6 Pyridin 0,5 M FeCl2 0,3 M
13 8,4 12 0,06 0,04 0,07 0,8 Picolinsäure 0,1 M 57 10,5 Dioxan 30 V/V% ß-Naphthochinon
0,05 M 13 0,08 0,05 0,08 0,7 Nitromethan 0,1 M 10 6,8 Chloranilsäure 0,02 M 14 0,10
0,06 0,12 1,0 Alloxan 0,01 M Acetylaceton 0,5 M 53 5,9 Ameisensäure 10 V/V%
Tabelle
8 Beispiel Durchfluß- Wanderungs- Isotopenmolverhältmenge geschwindig- nis 1/Std.
keit der vorn hinten Grenze, m/Tag 10 562 4.5 0.006860 0.007622 11 254 2.2 0.006674
0.007799 12 690 4.5 0.006730 0.007752 13 1120 10.5 0.006983 0.007554 14 319 4.4
0.006860 0.007636