DE1226996B - Verfahren zur Abtrennung und Rueckgewinnung von Caesium aus waessrigen basischen Loesungen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung und Rueckgewinnung von Caesium aus waessrigen basischen LoesungenInfo
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Description
- Verfahren zur Abtrennung und Rückgewinnung von Caesium aus wäßrigen basischen Lösungen Die Erfindung betrifft ein Lösungsmittelextraktionsverfahren zur Abtrennung und Rückgewinnung von Caesiummengen aus basischen wäßrigen Lösungen. Im besonderen betrifft die Erfindung die Abtrennung von Caesium-137 zusammen mit anderen Caesiumisotopen aus einer wäßrigen Lösung, welche das Caesium neben Kernspaltungsprodukten enthält; die Erfliidung betrifft auch die Abtrennung von Caesium aus Lösungen, wie sie bei der Behandlung eaesiumhaltiger Erze anfallen.
- Bei der Aufbereitung von mit Neutronen bestrahltem Kernbrennstoff durch Lösungsmittelextraktion aus wäßriger Lösung fallen große Mengen an wäßrigen Spaltprodukt-Abfallösungen an, welche hinreichende Mengen an bestimmten wertvollen Spaltprodukten enthalten, daß sich deren Rückgewinnung lohnt. Insbesondere findet das Ganunastrahlung emittierende Caesium-137-Isotrop weiterhin zunehmende Nutzanwendung als Multi-Curie-Quelle für die Bestrahlung von Nahrungsmitteln, Chemikalien sowie für radiotherapeutische Zwecke. Auch die Nachfrage nach natürlichem Caesium (aus Erzen) nimmt rasch zu, da sich neue Verwendungsmöglichkeiten für dieses Element ergeben. Von hohem Interesse ist eine Verwendung in Raketentriebwerken als Ionenantriebsquelle.
- Das Hauptproblem bei der Rückgewinnung von Caesium aus Lösungen besteht in seiner wirksamen Abtrennung von anderen daneben vorliegenden Metallen, insbesondere anderen Alkalimetallen. Bei den derzeit bekannten Verfahren zur Caesiumrückgewinnung ist eine Ausfällung und die Verwendung von Festkörper-Ionenaustauschern vorgesehen. Ausfällungsprozesse besitzen im allgemeinen einen verhältnismäßig niedrigen Wirkungsgrad; insbesondere bei Anwendung auf radioaktive Lösungen sind diese Verfahren schwerfällig, und ihre Durchführung in großem Maßstab bereitet Schwierigkeiten. Festkörper-Ionenaustauscher haben den Nachteil, daß sie schwierig zu transportieren sind und daher nicht einfach den Bedingungen kontinuierlicher Aufbereitungsverfahren angepaßt werden können.
- Demgegenüber lassen sich flüssige Extraktionsagentien in einfacher Weise pumpen und zur Verwendung in kontinuierlichen Gegenstrom-Rückgewinnungsverfahren im großen Maßstabe verfügbar machen. Es besteht daher ein Bedarf nach einem einfachen, kontinuierlichen, praktisch durchführbaren Verfahren zur Abtrennung von Caesiumgehalten aus hochradioaktiven wäßrigen Abfallösungen im großfabrikatorischen Maßstab; ein diesem Bedürfnis genügendes Verfahren zu schaffen ist ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung. Allgemein gesprochen soll durch die vorliegende Erfindung ein Lösungsmittelextraktionsverfahren zur Abtrennung von Caesium aus caesiumhaltigen wäßrigen Lösungen geschaffen werden. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Abtrennung von Caesium von anderen Alkahmetallen und Erdalkalimetallen. Weiter soll durch die Erfindung Caesium-137 aus einer lösungshaltigen Quelle abgetrennt werden, welche außerdem auch die hauptsächlichen bei der Kernspaltung erzeugten Radioisotope enthält. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Abtrennung von Caesiumgehalten aus einer Spaltprodukt-Abfallösung, wie sie bei der Aufbereitung von mit Neutronen bestrahlten Kernbrennstoffen anfällt. Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
- Die Erfindung beruht auf der grundlegenden Entdeckung, daß eine bestimmte Klasse von substituierten Phenolen eine besonders günstige Kombination erwünschter Eigenschaften besitzt, die sie zur selektiven, d. h. trennscharfen Extraktion von Caesiumgehalten aus einer wäßrigen basischen Lösung geeignet machen. Bei Auflösung in einem organischen Verdünnungsmittel ergeben diese'Phenole eine flüssige organische Phase, mit welcher sich ein kontinuierliches Flüssig-Flüssig-Lösungsmittelextraktionsverfahren zur selektiven Ab- trennung von Caesiumgehalten in der organischen Phase als lösliches Caesiumphenolat durchführen läßt. Die der Erfindung zugrunde liegende Entdeckung hat gezeigt: Löst man ein geeignetes substituiertes Phenol aus der im folgenden näher definierten Klasse in einem organischen Verdünnungsmittel auf und bringt es mit einer caesiumhaltigen wäßrigen basischen Lösung in Kontakt, so geht das Caesium in die organische Phase über, wodurch eine wirksame Abtrennung von den übrigen Bestandteilen der Lösung erreicht wird. Ist beispielsweise die zu behandelnde wäßrige Lösung eine hochradioaktive Abfallösung aus der Aufbereitung von Kernbrennstoffen, so erhält man eine mit Caesium konzentrierte caesiumhaltige Produktlösung, die praktisch frei von anderen radioaktiven Stoffen und anderen metallischen Verunreinigungen ist. Stammt die zu behandelnde Lösung aus der Aufbereitung caesiumhaltiger Erze, so erhält man einen hochreinen caesiumhaltigen organischen Auszug, der praktisch frei von sonstigen Alkalimetaffen oder Erdalkalimetallen ist. Die Wirksamkeit und Gründlichkeit der Abtrennung läßt sich durch Auswaschen des caesiumhaltigen organischen Extrakts mit verdünnter Base noch erhöhen. Der organische Auszug kann in einfacher Weise von seinem Caesiumgehalt befreit und das Phenol-Verdünnungsmittel durch Kontakt mit einer verdünnten Säu-r-elösung zur Rezyklierung brauchbar gemacht werden. Das gereinigte Cäesium kann sodann durch Verdampfung der Restlösung oder nach irgendeiner anderen bekannten Methode rückgewonnen werden>. -Die-.erfindungsgemäß bestimmten Phenole, weiche als selektive Extraktionsagentien für Caesium besonders geeignet sind, werden aus der folgenden Gruppe gewählt, welche aus einem Orthophenylphenol oder einem Orthobenzylphenol oder einem parasubstituierten Alkylphenol besteht, wobei der Alkylsubstituent 9 bis 20 Kohlenstdffatome enthält. Parasubstituierte Alkylphenole, wie beispielsweise 2-Chlor-4-cyclohexylphenol, haben sich ebenfalls als selektive Phenolextraktionsagentien geeignet erwiesen.
- Zur Verwendung als Caesiumextraktionsagens wird das jeweils ausgewählte besondere Phenol in einem organischenVerdünnungsmittel,vorzugsweiseineinenimit einem hohen Flammpunkt, das im wesentlichen unver" mischbar mit wäßrigen Lösungen ist, aufgelöst. Das organische Verdünnungsmittel wird aus solchen Stoffen gewählt, welche das Extraktionsvermögen des Phenols, wie es durch den Extraktionskoeffizienten gemessen wird, nicht nachteilig beeinflussen; es soll beim Kontakt mit wäßrigen basischen caesiumhaltigen Lösungen keine permanenten Emulsionen bilden. Organische Lösungs- und Verdünnungsmittel, welche diesen An- forderungen genügen, können aus der Gruppe Nitrobenzol, Xylol, Toluol, Dialkylbenzole mit hohem Flammpunkt, wie beispielsweise Diäthylbenzol und Diisopropylbenzol, - sowie Gemischen eines aliphatischen Erdölprodukts mit einem langkettigen Alkohol, wie beispielsweise Tridecanol, gewählt werden.
- -Der Caesiumextraktionskoeffizient ist ein Maß für die Wirksamkeit bzw. den Wirkungsgrad, mit welchem das Caesium extrahiert werden kann, wobei höhere Koeffizienten eine wirkungsvollere Extraktion . anzeigen. Dieser Koeffizient nimmt mit zunehmender Phenolkonzentration des Extraktionslösungsmittels zu, -und es ist daher, -von Vorteil, die txtraktion mit einem Lösungsmittel vorzunehmen, das eine so hohe Phenolkonzentration enthält, als mit gutem physikalischem Verhalten vereinbar ist. Es wurde festgestellt, daß die Caesiumextraktionslösung unterhalb einer Phenolkonzentration von etwa 0,5molar gewöhnlich unbrauchbar schwach ist und daß oberhalb einer Phenolkonzentration von 2 Mol eine Tendenz zur Emulsionsbildung beim Kontakt der phenolhaltigen organischen Phase mit wäßrigen basischen caesiumhaltigen Speiselösungen besteht.
- Es wurde festgestellt, daß der Betrag des Extraktionskoeffizienten mit zunehmender Alkalität (d. h. zunehmendem pI-I-Wert) der wäßrigen caesiumhaltigen Speiselösung zunimmt; allerdings besteht bei Verwendung bestimmter Phenole eine obere Grenze, bis zu welcher die Alkalität erhöht werden kann, ohne daß eine Einbuße an Caesiumextraktionsvermögen infolge eines übermäßigen Verlustes an Phenolextraktionsmittel aus der organischen Phase auftritt. Beim Kontakt mit hochalkalischen Speiselösungen wurde gefunden, daß erhebliche Mengen Phenol aus der organischen in die wäßrige Phase übergehen können, womit eine Abnahme des pH-Wertes der wäßrigen Lösung einhergeht. Wie jedoch in dem weiter unten aufgeführten Beispiel III klar gezeigt wird, läßt sich ein Verlust an Phenolextraktionsmittel an die wäßrige Phase wirksam dadurch hintanhalten, daß man dem wäßrigen Raffinat oder der letzten Extraktionsstufe Säure zusetzt und sodann das hierbei erhaltene freie Phenol wieder in die organische Phase rezykliert.
- Das Caesium läßt sich aus der organischen Phase in einfacher Weise zurückgewinnen, indem man diese mit verdünnter Säure in Kontakt. bringt. I-Berfür ist zumeist Salpet6rsäure verwendet worden, jedoch sind auch andere Säuren>. wie beispielsweise - Chlorwasserstoffsäure und Schwefelsäure, sowie auch organische Säuren, wie etwa Essigsäure, Zitronensäure usw., außerst wirksam. Indem man den Entzug bei einem hohen Wert des Verhältnisses organische Phase zu flüssiger Phase vornimmt, kann das Caesinm. während des Entziehungszyklus hochkonzentriert sein. Die Entziehung erfolgt äußerst wirksam, vorausgesetzt, daß genügend Säure verwendet wird, so daß die wäßrige Entziehungslösung nach dem Kontakt mit dem Extraktionslösungsmittel einen pH-Wert von 7 oder weniger besitzt.
- Der zulässige und für die praktische Durchführung geeignete Bereich der Parameter, welche die Durch" führung des einfachen, praktischen und wenigstens halbkontinuierlichen Flüssig-Flüssig-Extraktionsverfahrens gemäß der Erfindung unter Verwendung der obenerwähnten Klasse von Pheilolen zur selektiven und quantitativ vollständigen Entfernung von Caesium;-gehalten aus einer diese enthaltenden wäßrigen ba# sischen Lösung bestimmen, ergibt sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Beispiel I Dieses Beispiel veranschaulicht die Auswirkung der Phenolkonzentration- in der organischen Phase auf den Caesiumextraktionskoeffizienten.
- Verschiedene Konzentrationen von Paradodecylphenol wurden in Diisopropylbenzol als Verdünnungsmittel gelöst und in dieser Weise Lösungen im Bereich von 0,5- bis 2molar hergestellt. Diese Lösungen wurden zur Extraktion von Caesium aus einer 10-4Molaren Caesiumnitrat-/0,OlmolarenNatriumhydroxyd-Lösung verwendet, welche mit Caesitim-134 als Indikator markiert war. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1 Organische Phase .... 0,5 bis 2 Mol Paradodecyl- phenol, gelöst in Diisopropyl- benzol Wäßrige Phase ....... 0,01 Mol NaOH, 0,0001 Mol CsNO, markiert mit Cs-134 End-pH ............. 11,7 bis 11,8 Phasenverhältnis ..... 1: 1 Molarität des Cs-Extraktionsagens (Cs-Extraktionskoeffizient) 0,5 0,3 1,0 1,8 1,2 3,5 1,5 6,5 2 14,0 - Beispiel 11 Dieses Beispiel veranschaulicht das Vermögen des jeweils gemäß der Erfindung ausgewählten Phenols zur wirksamen Abtrennung des Caesiums von anderen Alkalimetallen, wie beispielsweise Natrium, Kahum, Lithium und Rubidium sowie jedes dieser Metalle voneinander.
- Wäßrige Lösungen von 1 Mol Natriumnitrat, Kaliumnitrat, Lithiumnitrat und Rubidiumnitrat, die jeweils 0,3 g Caesium pro Liter mit Caesium.-134 als Indikator markiert enthielten, wurden hergestellt und mit dem entsprechenden Alkalimetallhydroxyd auf den in der Tabelle II angegebenen anfänglichen pH-Wert eingestellt. Jede dieser Lösungen wurde sodann in einzelnen Chargen bzw. Beschickungen in Kontakt mit einem gleichen Volumen einer lmolaren Lösung von Paradodecylphenol in Xylol gebracht. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle 11 OH-Anfangs- Extraktionskoeffizient (E. 0) Trennfaktor System konzentration End-pH-Wert M = Na, Li, K, Cs or Rb CS/M 1-1,1 0,20 0,0018 100 0,02 11,3 0,45 0,0045 100 Naffla NaOH .................. 0,05 11,7 1,0 0,016 62 0,10 11,9 1,4 0,051 28 0,20 12,1 1,8 0,11 16 0,01 10,7 0,17 0,0026 65 0,02 11,0 0,38 0,0062 61 LiNO, - LiOH ................... 0,05 11,1 0,95 0,019 50 0,10 11,2 1,5 0,044 34 0,20 11,3 2,0 0,11 18 0,01 11,0 0,10 0,0026 39 0,02 11,4 0,23 0,0083 27 KNO, - KOH .................... 0,05 11,8 0,55 0,023 24 0,10 12,1 0,90 0,045 20 0,20 12,5 1,3 0,091 14 0,01 10,5 0,019 0,0013 15 0,02 11,0 0,064 0,006 11 0,05 11,7 0,206 0,025 8,2 RbN0a - RbOH .................. 0,10 12,1 0,388 0,056 7,0 0,20 12,7 0,608 0,095 6,4 0,40 13,3 0,72 0,136 5,3 0,60 13,6 0,70 0,148 4,7 Tabelle III Organische Phase .... 1 Mol Orthophenylphenol in Diisopropylbenzol Wäßrige Phase ...... simulierte Spaltproduktlö- sung, auf den angegebenen pH-Wert eingestellt Phasenverhältnis ..... 1/1 Anfangs- End- OPP-Konzentration* in der wäßrigen Phase, pH-Wert molar 4,3 4,3 0,002 6,4 6,4 0,002 7,3 7,0 0,002 10,2 9,8 0,002 11,5 11,0 0,011 13,0 12,4 11,27 13,2 12,6 0,43 13,4 128 0,59 13,6 13:0 0,67 Bestimmt durch Bromierung des OPP nach Extraktion mit CHCI"; das verbrauchte Brom durch Differenz mit KI und Ti- tration des Jodäquivalents bestimmt. - In ausgeprägtem Gegensatz hierzu ist der Verlust an 4-sec.-Butyl-2-oc-Methylbenzol-phenol klein (0,05 g pro Liter kontaktierte wäßrige Phase) selbst bei einem pH-Wert 13, und die Änderung des pH-Wertes in der kontaktierten wäßrigen Phase ist gering. Dennoch kann das Verfahren der Regeneration des f reien Phenols durch Ansäuern des wäßrigen Raffinats oder durch Säurezugabe zur letzten Extraktionsstufe in einem Gegenstrom-Extraktionssystem als Standardmaßnahme vorteilhaft sein, wo unerwünschte Verluste des jeweiligen Phenolextraktionsmittels auftreten Beispiel IV Die Abtrennung von C4esi-um von Verunreinigungen durch Lösungsmittelextraktion kann dadurch auf ein noch höheres Niveau verbessert werden, daß man die caesiumhaltige organische Phase mit einer Lauge einer Konzentration im Bereich von 0,01- bis 0,5molar auswäscht. Da beim Auswaschen auch etwas Caesium aus der organischen Phase mit entfernt wird, wird die verbrauchte Auswaschlösung zweckmäßig in die Extraktionsstufen rückgeführt. Die Wahl der optimalen Laugenkonzentration für das Auswaschen hängt von dem jeweiligen speziellen Phenol ab. Vorzugsweise wird die Laugenlösung so verdünnt, als ohne Entfernung einer übermäßigen Caesiummenge möglich, verwendet, um so die Rückführungsmenge so niedrig als möglich zu halten. Wie aus der folgenden Tabelle IV ersichtlich ist, beträgt für Orthophenylphenol die Mindestkonzentration der Lauge 0,2 bis.0,3 Mol; eine niedrigere Konzentration führt zu übermäßigen Caesiumverlusten aus der organischen Phase. Für 4-Chlor-2-phenyl-phenol und 4-sec.-butyl-2-(a-Methylbenzyl)-phenol sind 0,1 Mol NaOH bzw. 0,01 Mol NaOH gee.ignete Werte für die Auswaschung.
Tabelle IV Organische Phase .... 1 Mol Orthophenylphenol in Xylol mit aus wäßriger Lösung extrahiertem Cs-Gehalt Kontakt ............ 10 Minuten, Chargentest Volumenverhältnis von organischer Phase zu wäßrige Phase ....... 7: 1 Auswaschlösung ..... wie angegeben Nac),-i #,nfangs. End- Cs-Extraktions- koeffizient (MOI) pH-Wert (O/A) 0,001 11,0 10,5 0,026 0,01 12,0 10,9 0,057 0,05 1217 11,6 0,18 #0,10 12,9 11,8 0,29 0,20 13,1 .12,2 0,4,8 0,30 13,3 12,4 0,60 0,50 13,5 12,6 0,78 Tabelle V Aktivität Extraktionskoeffizient Indikator-Isotop Anfangs- End- Zählungen pro Minute pro Millffiter (organische und wäßrige PH-Wert: pH-Wert organische Phase) Phase wäßrige Phase 10,0 9,6 a 5,0-105 <2 .10-4 11,0 10,7 1,4- 102 5,1-106 3 .10-4 Eu-152* ............. 12,0 11,0 1,2- 102 5,1-105 2-10-3 13,2 12,8 1,0.103 5,2 , lOr' 2 - 10-s 10,0 9,7 a 1,4 - lOr' <7 - 10-4 11,0 10,5 a 1,4 , lOr' <7 - 10-4 Zr-Nb95 ............. 12,0 11,2 a 1,4-105 <7 - 10-4 13,0 12,3 1,3-102 1,4-105 9.10-4 10,0 9,7 a 1,4 - lOr' <7 - 10-4 11,0 10,7 a 1,4 , lOr' <7 .10-4 Sr-85 ................ 12,0 11,6 a 1,4-105 <7 .10-4 13,0 12,7 9-102 1,5.105 6 - 10-s 10,0 9,8 a 7,4- 104 <1,4 -10-3 11,0 10,8 a 7,4- 104 <1,4 -10-3 Ru-103 .............. 12,0 11,7 a 7,4-104 <1,4 - 10-3 13,0 12,5 a 7,3 -104 <1,4 - 10-3 * <100 Zählungen pro Minute pro Milliliter. * Eu-152 ist zwar kein wesentliches Spaltprodukt, kann jedoch in einfacher Weise als Stellvertreter für die Seltenen-Erden-Spalt- produkte dienen. - Beispiel VI Eines der hauptsächlichen Lösungsmittelextraktionsverfahren zur Abtrennung und Reinigung von Uran und Plutonium voneinander und von in bestrahlten Uran-Brennstoffelementen enthaltenen Spaltprodukten ist das sogenannte »Purex«-Verfahren. Dieses Verfahren ist in einem Aufsatz (Symposium on Reprocessing of Irradiated Fuels«, Book 1, pp. 83 bis 128, in TID-7534, einer Veröffentlichung des Tdchnical Information Services, Extension der United States Atomic Energy Commission, beschrieben. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist besonders zur Rückgewinnung von Caesium aus dem beim Purex-Verfahren anfallenden stark sauren wäßrigän Abfallkonzentrat geeignet. Zum Zweck einer wirksamen Extraktion des Caesiums wird der pH-Wert des genannten Raffinats auf einen Wert im basischen Bereich eingestellt. Um ferner eine Ausfällung bestimmter Metallkationen zu verhindern, wird die Lösung mit einem Komplexbildner, wie beispielsweise einem Tartrat, Citrat oder Acetat, behandelt, um wasserlösliche Komplexsalze .zu bilden.
- Dieses- Beispiel 'soll die Anweü.dbarkeit des Verfahr hns gemäß` der vorliegenden Edmdung zur * selektiven 'Abtrennung Von Caesiumgehalten aus einer typischen #Wäßrijzen# Purex-Abfallösung, welche Caesium und andeje Ke#r-n!s-palt-ungsprodukte enthält, veranschau'-licheh., Einemit Tartrat als Komplexbildner behandelt e-'#imulierte -Wäßrige Abfallögung wurde auf einen pH-Wert von #12,8e.inRestellt. Die, Lösung. wurde so# 'dänn im #Gegen:stiom in einer - Lösungsmittelextrak# tionsanlame mit sechs Extraktionsstufen und zwei Auswaschstufen behandelt. In den Extraktionsstufen betrug ,das Verhältnis organischePhase zu wäßriger Phase 1 : i; 'der mit Caesium beladene organische Auszug wurde sodann in- zwei Stufen mit 0,3molarem Natriumhydroxyd mit einem Verhältnis Wäßriger Phase zu organischer Phäse'von 5 -. 1 ausgewaschen. Zur Regene-,iation der 'wasserlöslichen Phenolate wurde der ffl-Wert in der untersten (sechsten) Extraktionsstufe abgesenkt, um den Verlust des Phenolextraktions# mittels an das Raffinat möglichst zu verringern und ein hohes Extraktionsvermögen aufrechtzuerhalten, Durch Säprezqgabe zu dieser Stufe wurden die in der wäßrigen- - , Pfiase gelösten wasserlöslichen Phenolat-'salze in das freie Phenol übergefüLrt, das sich wiederum auf das Extraktionslösungsmittel zurückverteilte. Eine Analyse der Phenolkonzentration in dem Extraktions:-lösungsmittel jeder Stufe zeigt, daß der Rückfluß, an Phenol erheblich ist; seine Konzentration in, -der ogganischen Lösungsmittelphise ist in den Stufen 2 bi§ 11 bis 17 % höher als in der zu Beginn eingesetzten organischen Lösungsinittelphase. Eine Analyse des Raffinats ae- das Phenolextraktionsmittel zeigt, daß weniger #ls.>U,2P/, des Phenols verlorengingen. Durch einmaligen- Kontakt des ausgewaschenen organischen Auszugs mit 0,05 Volumteilen einer 0,05molaren Salpetersäure wurde das Caesium praktisch quantitativ aus diesem Extrakt abgenommen, wobei man eine wäßrige Lösung mit einem Caesiumgehalt von 2,4 g Caesium pro Liter erhielt. Der Gesamtfaktor für das Verhältnis Caesium zu Natriumverunreinigung (Speiselösung gegenüber Endprodukt) betrug 16 000 mit einer Caesiumrückgewinnung von über 98 0/,. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt.
Tabelle VI Organische Phaise. .................. ......... 0,97 Mol Orthopbenylphenol in Diisopropylbenzol Wäßrige Speiselösung ......................... simulierte Purex-Abfallösung*, mit Tartrat komplexge- bunden (2 Mol Natriumtartrat pro Mol Fe); mit Lauge &eifach verdünnt auf pH 12,8; enthielt 0,12 g Cs pro Liter und Cs-134 als Indikator Auswaschung ...... ........... ............... 0,3molare NaOH Säure-zusatz.(zur sechsten Extraktionsstufe) ...... 3molare HNO, Kontakt ........... .......................... 2 Minuten; chargenweise im Gegenstrom mit einem Ver- hältnis organische Phase zu Speiselösung zu Waschlösung zu Säure von 1:1-0,2:0,12 CS-Akti'ität Lösungsmittel- Stufe End- Zählungen pro Minute pro Milliliter Cs-Extraktions- Phenol- PH-Wert organische koeffizient Konzentration Phase wäßrige Phase molar Auswaschung 2 ......... 11,4 1,75-105 8,33 104 2,1 0,96 Auswaschung 1 ........... 11,4 1,89.105 8,61 104 2,5 1,00 Wäßrige Speiselösung ... 12,8 - 1,64-105 - - Extraktion 1 ............ 12,1 1,88.105 9,92 .104 1,9 1,02 Extraktion 2 ............ 12,1 1,17-105 4,21 .104 2,8 1,17 ,Extraktion 3 . -. . - ....... 12,1 5,13 - 104: 1,93 .104 2,7 1,15 Extraktion 4 ............ 12,1 2,03-104 7,72-103 2,6 1,11 Extraktion 5 ............ 12,1 6,61-103 2,61-103 2,5 1,12 Extraktion 6 ............ 8,8 < 100 2,51-103 - 1,13 Die simulierte Purex-Abfallösung enthielt in Mol pro Liter. 4,Q H+, 4,45 NO, 110 S04, 0,6 Na, 0,5 Fe, 0,1 Al, 0,005 U, 0,01. Ni, 0,01 Cr, 0,01 PO,1 und in Gramm pro Liter 0,37 Cs, 0,6 Zr, 0,17 Sr; 0,47 Ce (111), 0,29 Ru und 0,87 Sm. Tabelle VII Organische Phase ............................ 1 Mol 4-Chlor-2-phenyl-phenol in DIPB Wäßrige Speiselösung ........................ simulierte Purex-Lösung, mit Tartrat komplexgebunden; mit Lauge dreifach auf pH 12,6 verdünnt; enthielt 0,12 g Cs pro Liter und Cs-134 als Indikator Auswaschung ................................ 0,3 Mol NaOH Säurezugabe (zur sechsten Extraktionsstufe) . . . . , 3 Mol HNO, Kontakt .................................... 2 Minuten; chargenweise im Gegenstrom mit einem Ver- hältnis organische Phase zu Speiselösung zu Waschlösung zu Säure von 1:1:0,2:0,08 Cs-Aktivität C.s-Extraktions- Stufe End-pH-Wert Zählungen pro Minute pro Millil:ter koeffizient organische Phase wäßrige Phase Auswaschung 2 ................. 10,7 1,40-105 2,15 .104 6,5 Auswaschung 1 ................. 11,1 1,44-106 1,94- 104 7,4 Wäßrige Speiselösung ............ 12,6 - 1,39 , 10r, - Extraktion 1 .................... 11,5 1,44-105 5,66-104 2,5 Extraktion 2 .................... 11,5 6,71 .104 2,65 .104 2,5 Extraktion 3 .................... 11,5 3,08.104 1,23.104 2,5 Extraktion 4 .................... 11,5 1,32,104 5,28 -103 2,5 Extraktion 5 .................... 11,5 4,25-103 1,87-103 2,3 Extraktion 6 .................... 6,7 < 100 1,89.103 - Tabelle VIII Organische Phase ............ ................ 1 Mol 4-sec.-Butyl-2-(a-Methylbenzyl)-phenol in Diiso- propylbenzol Wäßrige Speiselösung ........................ simulierte Purex-Lösung, mit Tartrat komplexgebunden (2 Mol pro Mol Fe); mit Lange dreifach auf pH 12,6 ver- dünnt; enthielt 0,12 g Cs pro Liter und Cs-134 als Indikator Auswaschung ............................... 0,3 Mol NaOH Säurezusatz (zur fünften Extraktionsstufe) ....... 3 Mol HNO, Kontakt .................................... 2 Minuten; chargenweise im Gegenstrom mit einem. Ver- hältnis organische Phase zu Speiselösung zu Waschlösung zu Säure von 1:1:0,2:0,075 Cs-Aktivität Stufe End-pH-Wert Zählungen pro Minute pro Miffiliter Cs-Extraktions- organische Phase wäßrige Phase koeffizient Auswaschung 2 ................. 1,78 -106 5,55-103 32 Auswaschung 1 ................. - 1,78 -105 5,27-103 34 Wäßrige Speiselösung ............ 12,6 - 1,76 , 10r, - Extraktion 1 .................... 12,7 1,80-105 2,06-104 8,7 Extraktion 2 .................... 12,7 2,62 -104 3,39-103 7,7 Extraktion 3 .................... 12,7 4,45-103 6,1 -102 7,3 Extraktion 4 .................... 12,6 6 -102 2 -102 3,3 Extraktion 5 .................... 10,9 70 1,6 # 102 - Tabelle IX Verhältnis Alkarb- Endgültige SPelse- Produktlösung lauge Caesium zu Rubidium ... 0,105 6,1 Caesium zu Kahum ..... 0,054 3900 Caesium zu Natrium .... 0,26 450 Caesium zu Lithium ..... 10 <19 000 Selbstverständlich ließe sich durch Vermehrung der Waschstufen oder durch Änderung der Verfahrens- bedingungen, beispielsweise des pH-Wertes, eine noch wirksamere und vollständigere Abtrennung erzielen. Tabelle X Trenn- Verhältnis faktor Endgültige CS/m* Produktlösung Caesium zu Rubidium ... 27 795 Caesium zu Kalium ..... 13 6350 Caesium zu Natrium .... 0,44 1060 Caesium zu Lithium ..... 115 250000 * M = Ru, K, Na oder Li.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Rückgewinnung von Caesium aus einer wäßrigen basischen Lösung, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man das Caesium mit einer mit Wasser unvermischbaren organischen Lösungsmittelphase extrahiert, welche eine wenigstens etwa 0,5molare Konzentration an Orthophenylphenol oder Orthobenzylphenol oder an einem parasubstituierten Alkylphenol, dessenAlkylsubstituent 9 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, in einem organischen Lösungsmittel aufweist, und daß man das Caesium aus der organischen Lösungsmittelphase rückgewinnt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkylphenol 4-sec.-Butyl-2-(a-Methylbenzyl)-phenol dient. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkylphenol Paradodecylphenol dient. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Lösungsmittelphase so gewählt wird, daß der pH-Wert der wäßrigen Phase nach der Extraktion des Caesiums aus ihr im basischen Gebiet liegt. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Lösungsmittelphase so gewählt ist, daß sie nach einmaligem Kontakt mit der wäßrigen basischen Lösung in einer einzigen Extraktionsstufe einen Caesiumextraktionsfaktor von wenigstens 0,1 ergibt. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die caesiumhaltige organische Lösungsmittelphase nach der Extraktion aus der wäßrigen Speiselösung mit einer verdünnten wäßrigen basischenWaschlösung gewaschen wird und daß die verbrauchte Waschlösung zurückgeführt wird.
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