DE2634959C2 - Verfahren zur Gewinnung von Salzsäure durch Entfernung von Chlorwasserstoff aus Verbrennungsgasen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Salzsäure durch Entfernung von Chlorwasserstoff aus VerbrennungsgasenInfo
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- DE2634959C2 DE2634959C2 DE2634959A DE2634959A DE2634959C2 DE 2634959 C2 DE2634959 C2 DE 2634959C2 DE 2634959 A DE2634959 A DE 2634959A DE 2634959 A DE2634959 A DE 2634959A DE 2634959 C2 DE2634959 C2 DE 2634959C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Salzsäure mit gleichbleibendem
HCl-Gehalt zwischen 20 und 36% durch Entfernung von Chlorwasserstoff aus Verbrennungsgasen, wobei
die heißen Verbrennungsgase mit bereits gewonnener Salzsäure abgeschreckt und in anschließenden Waschkreisen
mit verdünnter Salzsäure und Wasser chlorwasserstofffrei gewaschen werden. Alle Prozentangaben
verstehen sich als Gewichts-%, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes vermerkt ist.
Die DE-AS 12 42 579 betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung
von Chlorwasserstoffsäure aus einem durch katalytische Oxidation von Chlorwasserstoffgas
mit einem sauerstoffhaltigen Gas erhaltenen Gasgemisch.
Die DE-OS 22 62 875 betrifft ein Verfahren zur Verbrennung chlorhaltiger Rückstände und Abfälle unter
gleichzeitiger Rückgewinnung des dabei erhaltenen Chlorwasserstoffs, wobei man die chlorhaltigen Rückstände
bei 600—15000C mit überschüssiger Luft unter
gleichzeitiger Zumischung azeotrop siedender Salzsäure, die bei der Aufarbeitung der Verbrennungsgase gebildet
wird, verbrennt.
Die DE-PS 12 28 232 beschreibt ein Verfahren zur Vernichtung flüssiger chlorierter Kohlenwasserstoffrückstände
mit unterschiedlichem Chlorgehalt durch Verbrennen, wobei ein ruß- und chlorfreies Abgas sowie
Salzsäure gewonnen werden. Die Verbrennungsgase verlassen den Ofen mit "einer Temperatur von etwa
600° C und werden in der Abgasleitung mit Wasser oder etwa 20%iger Salzsäure auf etwa 100° C abgeschreckt,
wobei eine Teilkondensation bzw. Absorption des in den Verbrennungsgasen enthaltenen Chlorwasserstoffs
stattfindet. Nach Kühlung auf etwa 20°C fällt eine etwa 35%ige Salzsäure an. Die noch chlorwasserstoffhaltigen
Verbrennungsgase werden in einem Absorptionsturm mit Wasser oder Salzsäure berieselt, wobei weitere etwa
35%ige Salzsäure anfällt. Die ausgewaschenen Verbrennungsgase werden in einem nachgeschalteten
Waschturm nochmals mit Wasser gewaschen, wobei eine etwa 20%ige Salzsäure abläuft, die teilweise zum
Abschrecken der heißen Verbrennungsgase und zur Berieselung des Absorptionsturms verwendet wird.
Das Verfahren der DE-PS 12 28 232 ist jedoch nicht zur kontinuierlichen Gewinnung von Salzsäure mit
gleichbleibender HCl-Konzentration geeignet, sofern Chlorwasserstoff aus Verbrennungsgasen entfernt werden
soll, die bei der gemeinsamen Verbrennung chlorkohlenwasserstoffhaltiger Abgase und flüssiger Rückstände
an Chlorkohlenwasserstoffen entstehen. Die Schwierigkeit rührt hier daher, daß die Schwankungs-
breite der bei der Produktion anfallenden chlorkohlenwasserstoffhaltigen
Abgase und dementsprechend auch des Chlorwasserstoffgehalts in den Verbrennungsgasen
groß ist. Ein weiterer Nachteil ist in dem noch vergleichsweise hohen HCl-Gehalt von z.B. 0.25VoIumen-%
im gewaschenen Abgas zu sehen.
Zur Überwindung dieser Nachteile wurde ein Verfahren entwickelt, das die Aufbereitung der heißen Verbrennungsgase
in einem Quench-Kreislauf mit nachfolgendem ersten und zweiten Waschkreislauf vorsieht,
wobei jeder der drei Kreisläufe einen im Vergleich zur Salzsäureproduktion großen Vorratsbehälter für Salzsäure
umfaßt, worin Salzsäure in jeweils abnehmender Konzentration vorübergehend gelagert wird. Ist nun
der HCl-Gehalt der Verbrennungsgase zeitweilig zu hoch und es fällt Salzsäure mit höherer als der gewünschten
Konzentration an, so wird aus den entsprechenden Vorratsbehältern Salzsäure niederer Konzentration
zugemischt, bis der gewünschte HCl-Gehalt wieder erreicht ist und erneut Salzsäure aL Produktion
entnommen werden kann. Umgekehrt wird bei zeitweilig
zu niedrigem HCl-Gehalt der Verbrennungsgase die mit niedrigerer als der gewünschten Konzentration anfallende
Salzsäure im Vorratsbehälter des Quenchkreislaufs gesammelt und ggf. sogar in die nachfolgenden
Vorratsbehälter für Salzsäure abnehmender Konzentration überlaufen gelassen, bis der HCl-Gehalt des Verbrennungsgases
wieder steigt und erneut Salzsäure als Produktion entnommen werden kann. Bei dem Verfahren
der Erfindung enthält das gewaschene Abgas schließlich weniger als 20 ppm HCI und Cb.
Beim Verfahren der DE-AS 12 42 579 ist die Herkunft
des HCl-haltigen Gasgemisches eine ganz andere und es
enthält gemäß Spalte 6, Zeile 9, etwa 35,8Gew.-% Chlor im Gegensatz zum im wesentlichen chlorfreien
Gasgemisch beim Verfahren der Erfindung.
Das Gasgemisch der DE-AS 12 42 579 soll gemäß Spalte 5, Zeilen 13—20, und Spalte 8, Zeilen 66—68, bis
zum Taupunkt abgeschreckt werden, damit der Gasstrom nach der Auswaschung eine unveränderte Zusammensetzung
behält. Das aber ist gerade nicht das Problem der Erfindung, weshalb im vorliegenden Verfahren
in der Quenchzone auf eine Temperatur unterhalb des Taupunktes der Salzsäure abgeschreckt wird.
Die »Waschkreise« der DE-AS 12 42 579 sind anders ausgelegt als beim Verfahren der Erfindung. Innerhalb
des 1. Waschkreises (2, 3, 4, 6, 12, 2) mit 30,5proz. HCI befindet sich ein 2. Waschkreis (3,5) mit 24;8proz. HCl.
Dagegen kann bei den Waschtürmen (6) und (9) kaum von Wasch-»Kreisen« gesprochen werden, da die aus (9)
abfließende 13 proz. HCl nicht wieder auf den Kopf von
(9), sondern auf (6) gelangt und der Bodenablauf aus (6) nicht wieder auf den Kopf von (6) gepumpt wird, sondern
teils als Produkt abgezogen (12, 13, IC) und teils zum Abschrecken des Reaktionsgasgemisches von
365°C auf 95°C verwendet wird (12,2,1).
Beim Verfahren der DE-OS 22 62 875 wird das Reaktionsgasgemisch in der Quenche, im Absorber und in
der Waschkolonne stets mit 21 proz. HCI und anschließend
in derselben Waschkolonne nochmals mit Wasser gewaschen. Auch hier verfügt nur die Quenche über
einen eigenen Waschkreis, während die nachfolgenden Waschmittelströme auf andere Weise untereinander
verbunden sind, so daß kaum von einer Ähnlichkeit mit dem Verfahren der Erfindung gesprochen werden kann.
Im einzelnen ist das Verfahren der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man die heißen, 1 bis 10 VoIumen-%
HCI sowie Wasserdampf enthaltenden Verbrennungsgase,
die bei der gemeinsamen Verbrennung chlorkohlenwasserstoffhaltiger Abgase und flüssiger
Rückstände an Chlorkohlenwasserstoffen entstehen, mit gekühlter Salzsäure einer bestimmten, zwischen 20
und 36% liegenden Chlorwasserstoffkonzentration, die der Konzentration der zu gewinnenden Salzsäure entspricht,
in einer Quenchzone auf eine Temperatur unterhalb des Taupunktes der Salzsäure abschreckt, das Gas/
Flüssigkeitsgemisch in einer Absorptionskühlzone in
ίο gekühlte Salzsäure und gekühltes 0,1 bis 1 Volumen-%
HCl enthaltendes Verbrennungsgas trennt, die Salzsäure in eine Vorratszone einlaufen läßt die ein Vielfaches
der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt, und von dort im Kreislauf in die Quenchzone zurückführt,
wobei man die zusätzlich anfallende Menge Salzsäure kontinuierlich als Produktion aus dem Quenchkreislauf
abzieht; daß man das gekühlte 0,1 bis 1 Volumen% HCl enthaltende Verbrennungsgas aus der Absorptionskühlzone
in einen ersten Waschkreislauf überführt und mit 3 bis 19, vorzugsweise 5 bis 15%iger Salzsäure wäscht, die
im Kreislauf durch eine yorratszone geführt wird, die
ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt; daß man das gewaschene, noch 0 bis 0,1 Volumen-%
HCl enthaltende Verbrennungsgas aus dem ersten Waschkreislauf in einen zweiten Waschkreislauf
überführt und mit 0,5 bis 2%iger Salzsäure wäscht, die im Kreislauf durch eine Vorratszone geführt wird, die
ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt; daß man unter Kontrolle eines Dichteschreibers
dem zweiten Waschkreislauf soviel Wasser zufügt, daß eine gewünschte, zwischen 0,5 und 2% liegende Salzsäurekonzentration
nicht überschritten wird; daß man bei zeitweiligem Überschreiten des mit Hilfe eines Dichteschreibers
einstellbaren Sollwertes der Salzsäurekonzentration im Quenchkreislauf Salzsäure minderer Konzentration
aus der Vorratszone des ersten Waschkreislaufs in die Vorratszone des Quenchkreislaufs pumpt;
daß man bei zeitweiligem Unterschreiten des Sollwertes der Salzsäurekonzentration im Quenchkreislauf SaIzsäure
minderer Konzentration in der Vorratszone des Quenchkreislaufs ansammelt und erforderlichenfalls in
die Vorratszone des ersten Waschkreislaufs überlaufen läßt und in beiden Fällen erst nach Wiedererreichen der
Soll-Konzentration Salzsäure als Produkt aus dem Quenchkreislauf abzieht; und daß man je nach Bedarf
Salzsäure mit 3 bis 19% HCl in der Vorratszone des ersten Waschkreislaufs ansammelt und ggf. in die Vorratszone
des zweiten Waschkreislaufs überlaufen läßt oder Salzsäure mit 0,5 bis 2% HCI aus der Vorratszone
des zweiten Waschkreislaufs in die Vorratszone des ersten Waschkreislaufs pumpt.
Das Verfahren der Erfindung kann weiterhin bevorzugt dadurch gekennzeichnet sein, daß
5s a) man das N2, CO2,02 und Wasserdampf enthaltende
Verbrennungsgas aus dem zweiten Waschkreislauf durch von Wasser berieselte Eisen- oder Kupferspäne
leitet, daraufhin mii im Kreislauf geführter, etwa l%iger Natronlauge berieselt und mit einem
Gehalt von weniger als 20 ppm HCI/CI2 in die Atmosphäre
entläßt.
b) die Vorratszonen des Quenchkreislaufs sowie des ersten und zweiten Waschkreislaufs jeweils das 10
bis 40fache Volumen der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge fassen.
Das Verfahren der Erfindung sei nunmehr anhand des aus der Zeichnune ersichtlichen Fließschemas näher er-
läutert:
Die in die Abkühlungseinrichtung (Quenche) (1) mit einer Temperatur von etwa 10000C eintretenden heißen,
chlorwasserstoffhaltigen Verbrennungsgase werden durch die über den Absorptionskühler (2) und den
Vorratsbehälter (3) mittels Pumpe (4) im Kreislauf geförderte Abschreckflüssigkeit (Salzsäure), die über Leitung
(5) durch mindestens drei in einer Ebene liegende Düse in die Quenche (1) einströmt, bis weit unter den
Taupunkt auf etwa 600C abgeschreckt. Durch weitere Abkühlung der Verbrennungsgase im Absorptionskühler
(2) wird der überwiegende Teil des Chlorwasserstoffs unter Bildung zusätzlicher Salzsäure absorbiert.
Die Menge der im Kreislauf geförderten Salzsäure, welche hier in der Endkonzentrationsstufe vorliegt, und die
Kühlfläche des Absorptionskühlers (2) sind so aufeinander abgestimmt, daß die Flüssigkeit den Absorptionskühler (2) mit einer Temperatur von 15—200C, z.B.
17°C, verläßt und durch die Düsen wieder in die Quenche (1) eintritt. Auf diese Weise kann partialdruckmäßig
z. B. eine 30%ige Salzsäure erhalten werden. Der Vorratsbehälter (3) dient zur vorübergehenden Speicherung
etwa 20 bis 36%iger Salzsäure.
Auf dem Dichteschreiber (30) des Quenchkreislaufs wird der im Behälter (3) gewünschte Konzentrationsbereich
der Salzsäure, z. B. 29-30% HCl, eingestellt. Der Schreiber (30) regelt das Ventil (7), so daß dieser Konzentrationsbereich
durch entsprechende Zufuhr von 3—19%iger, vorzugsweise 5—15%iger, Salzsäure aus
dem 1. Waschkreislauf über Leitung (6) nach oben hin nicht überschritten wird. Gleichzeitig entriegelt der
Schreiber (30) innerhalb des gewünschten Konzentrationsbereiches das Ventil (8), das darüber hinaus vom
automatischen Standhöhenmesser (9) gesteuert wird. Demzufolge kann nun solange die im kontinuierlichen
Verfahren laufend neu gebildete Salzsäure in konzentrierter Form (z. B. 29 — 30% HCI) über Leitung (10) aus
dem Quenchkreislauf zum Verbrauch abgezogen werden, wie die vom Standhöhenmesser (9) kontrollierte
Mindeststandhöhe der Salzsäure im Behälter (3) nicht unterschritten wird.
Der im Absorptionskühler (2) nicht kondensierte Anteil der Verbrennungsgase, der überwiegend aus den
Inertgasen Stickstoff und Kohlendioxid sowie geringen Mengen Wasserdampf, Sauerstoff und Chlorwasserstoff
zusammengesetzt ist, gelangt mit einer Temperatur von etwa 30cC über Leitung (11) mit Tröpfchenabscheider
(12) in den Waschturm (13) des ersten Waschkreislaufes, wodurch Waschung mit 3—19%iger, vorzugsweise
5—i5%iger, gekühlter Salzsäure eine weitere Abkühlung der Verbrennungsgase auf etwa 20cC erfolgt und
der Chlorwasserstoffgehalt der Verbrennungsgase weiter gesenkt wird. Die Waschflüssigkeit wird hierbei mit
Pumpe (14) über Leitung (15), Vorratsbehälter (16) zur vorübergehenden Speicherung der 3 bis 19, vorzugsweise
5 bis 15%igen Salzsäure, Leitung(17) und Waschturm
(13) im Kreislauf geführt Von Leitung (17) zweigt Leitung (6) mit Absperrventil (7) zum Vorratsbehälter (3)
hin ab, wodurch dessen Inhalt mit verdünnter Salzsäure vermischt werden kann. Andererseits verbindet eine
Oberlaufleitung (18) den oberen Teil des Vorratsbehälters (3) mit dem Vorratsbehälter (16) für den Fall, daß
sich im Vorratsbehälter (3) große Mengen Salzsäure ansammeln, die eine niedrigere als die gewünschte HCl-Konzentration
aufweisen. Diese Überlaufmengen an Salzsäure zu geringer Konzentration oder Dichte von
z. B. weniger als 30 Gewichts-% HCl gelangen auf diese Weise zur weiteren vorübergehenden Speicherung in
den Vorratsbehälter (16) des ersten Waschkreislaufes.
Die im Waschturm (13) gewaschenen Verbrennungsgase gelangen über Leitung (19) mit Tröpfchenabscheider
(20) in den Waschturm (21) des zweiten Waschkreislaufes, der im oberen Drittel mit Glockenboden ausgestattet
ist. Die Waschung erfolgt mit einer 0,5 —2%igen gekühlten Salzsäure, wodurch die Verbrennungsgase
auf etwa 18°C abgekühlt und der Chlorwasserstoffgehalt der Verbrennungsgase weiter gesenkt wird. Die
ίο Waschflüssigkeit wird hierbei mit Pumpe (22) über Leitung
(23), Vorratsbehälter (24) zur vorübergehenden Speicherung der 0,5—2%igen Salzsäure, Leitung (25)
und Waschturm (21) im Kreislauf geführt. Damit die Glockenboden des Waschturms (21) stets mit Wasser
bedeckt sind und damit der Chlorwasserstoffgehalt der Waschflüssigkeit im zweiten Waschkreislauf 2% nicht
übersteigt, wird über Kopf des Waschturmes (21) laufend Frischwasser zudosiert. Die Zufuhr dieses Frischwassers
auf die Glockenboden des Waschturmes (21) wird vom Dichteschreiber (31) geregelt. Von Leitung
(25) zweigt Leitung (26) mit Absperrventil (27) zum Vorratsbehälter (16) hin ab, wodurch dessen Inhalt weiter
verdünnt werden kann, sofern die Standhöhenmessung (28) das Ventil (27) freigibt. Dies geschieht nur, wenn die
eingestellte Mindeststandhöhe des Behälters (16) unterschritten wird. Andererseits verbindet eine Überlaufleitung
(29) den oberen Teil des Vorratsbehälters (16) mit dem Vorratsbehälter (24) für den Fall, daß sich im Vorratsbehälter
(16) große Mengen verdünnter Salzsäure ansammeln. Diese Überlaufmengen an verdünnter Salzsäure
gelangen auf diese Weise zur weiteren vorübergehenden Speicherung in den Vorratsbehälter (24) des
zweiten Waschkreislaufes. Überschüssige Mengen an 0,5—2%iger Salzsäure laufen über die Trennwand (37)
im Behälter (24) und schließlich über Leitung (36) ab.
Die im Waschturm (21) gewaschenen Verbrennungsgase gelangen über Leitung (32) mit Abscheidetopf (33)
in den Rieselturm (34). Im Abscheidetopf (33), der mit Metallspänen (z. B. Eisen, Kupfer) gefüllt ist und von
oben mit Wasser berieselt wird, werden die im Verbrennungsgas noch vorhandenen sehr geringen Mengen
Chlor und Chlorwasserstoff chemisch gebunden. Die gelösten Metallchloride werden über die Leitungen (35)
und (36) ausgeschleust.
Der Rieselturm (34) wird über Kopf mit verdünnter, etwa l%iger Natriumlaugi beschickt, wodurch auch die
letzten Reste von Chlor und Chlorwasserstoff aus dem Verbrennungsgas entfernt werden. Das gereinigte Abgas
(N2, CO2 O2, H2O) verläßt die Anlage über Leitung
so (38). Die Natronlauge wird über Bodenableitung (39),
Behälter (40), Leitung (42) und Rieselturm (34) mit Hilfe der Pumpe (41) mehrmals im Kreislauf gepumpt, ehe sie
als verbrauchte Lauge über Leitung (43) abläuft und zur Neutralisation der über Leitung (36) ablaufenden SaIzsäure
dienen kann.
In einer Brennkammer werden 200 NmVh eines chlorkohlenwasserstoffhaltigen Abgases mit einem '
Chlorgehalt von 0,17 kg/Nm3 (Zusammensetzung in Volumen-%:
Äthylen: 7,8; Äthan: 1,0; Methan: 0,2; Dichloräthan: 4,0; Äthylchlorid: 2,0; HCl: 0,6; Sauerstoff: 3,4;
Inerte (N2, CO2): 81,0) zusammen mit 226 kg/h flüssigen
Rückständen an Chlorkohlenwasserstoffen (C: 45,5; H: 6,5%; Cl: 48%) verbrannt Die Zerstäubung der flüssigen
Rückstände erfolgt mit 450 NmVh Luft und 90 kg/h Wasserdampf, die Verbrennung zusätzlich mit
1350 NmVh Luft.
Die eingesetzten 200 NmVh Abgas und 226 kg/h flüssige Rückstände enthalten 142 kg/h (überwiegend gebundenes)
Chlor und ergeben nach der Verbrennung 146 kg/h Chlorwasserstoff.
2250 NmVh chlorwasserstoffhaltige Verbrennungsgase der Zusammensetzung:
NmVh | VoIu- men-% |
|
Inerte (N2, CO2
HCI Wasserdampf Sauerstoff |
1845
90( = 146kg) 293 22 |
82 4 13 1 |
Summe | 2250 | 100 |
verlassen die Brennkammer und treten mit etwa 10000C
in die Quenche (1) ein. Gleichzeitig werden 100 NmVh Stickstoff zum Schutz eines zur Quenche gehörigen
Stahlkompensators vor Korrosion mit in die Quenche eingeleitet. Die Verbrennungsgase werden in der Quenche
(1) mit 20 NmVh (23 020 kg/h) 30gewichtsprozentiger Salzsäure von 17°C auf eine Temperatur von 60°C
abgeschreckt und verlassen diese zusammen mit der auf 47°C erwärmten Salzsäure. In dem nachgeschalteten
Absorptionskühler (2) werden die Gase auf 3O0C, die Salzsäure auf 17°C abgekühlt. Hierbei kondensiert der
überwiegende Teil des Wasserdampfes, nämlich 176 kg/h H2O, aus. Außerdem werden 128 kg/h Chlorwasserstoff
von der Salzsäure absorbiert, so daß 23 324 kg/h 30,16%ige Salzsäure den Absorptionskühler
(2) in Richtung zum Vorratsbehälter (3) (Volumen: 12 m3) verlassen. Um wiederum eine genau 30%ige
Salzsäure zu erhalten, strömen 182 kg/h 10%ige Salzsäure aus dem 1. Waschkreislauf über Leitung (6) in den
Vorratsbehälter (3) zu. Von den nunmehr 23 506 kg/h 3O°/oiger Salzsäure werden 486 kg/h über Leitung (10)
zum Verbrauch abgezogen, während wiederum 23 020 kg/h (20 NmVh) im Kreislauf über die Düsen (5)
mit einer Temperatur von 170C in die Quenche (1) einströmen.
Der nicht kondensierte Anteil der Verbrennungsgase, der den Absorptionskühler (2) über Leitung (11) verläßt,
hat die Zusammensetzung:
NmVh | VoIu- men-% |
|
inerte (N2, CO2) HCl Wasserdampf Sauerstoff |
1945 Il (-18kg) 74 ( = 59 kg) 22 |
94,8 0,5 3,6 1,1 |
Summe | 2052 | 100.0 |
rerseits ein Abgang in gleicher Menge über Leitung (6) in Richtung zum Quenchkreislauf gegenübersteht.
Der nicht kondensierte Anteil der gewaschenen Verbrennungsgase, der den Waschturm (13) über Leitung
(19) verläßt, hat die Zusammensetzung:
NmVh kg/h
Inerte(N,,CO2)
HCI
HCI
Wasserdampf
Sauerstoff
Sauerstoff
1945
42
22
22
Im 2. Waschkreislauf (21-25) werden 10 NmVh l°/oiee Salzsäure mit einer Temperatur von 15°C umgepumpt.
Hierdurch kondensieren weiter 4 kg/h Wasserdampf und 1,4 kg/h HCI aus den auf 18°C gekühlten
Verbrennungsgasen aus. Um die Salzsäurekonzentration im Vorratsbehälter(24) (Volumen: 12 m3)auf 1% zu
halten und vor allem zum Ausgleich der über Leitung (26) abgenommenen 140,5 kg/h l°/oigen Salzsäure, werden
auf den Kopf des Waschturmes (21) 135,1 kg/h Frischwasser zugegeben, so daß Zu- und Abgänge im 2.
Waschkreislauf ausgeglichen sind.
Der nicht kondensierte Anteil der zweifach gewaschenen Verbrennungsgase, der den Waschturm (21)
über Leitung (32) verläßt, hat die Zusammensetzung:
NmVh
kg/h
Inerte (N2, CO2
HCI
HCI
Wasserdampf
Sauerstoff
Sauerstoff
1945
37
22
22
Im Natronlaugekreislauf (34, 39—42) werden 10 NmVh l°/oige NaOH umgepumpt. Über Kopf des im
to oberen Teil mit Glockenboden ausgestatteten Rieselturms
(34) werden 100 Liter/h l°/oige NaOH zudosiert,
während über Leitung (43) eine gleiche Menge verbrauchte Natronlauge aus dem Behälter (40) abgezogen
wird. Das über Leitung (38) in die Atmosphäre entlassene Abgas (2004 NmVh) besteht aus 1945 NmVh Inerten
(CO2, N2); 22 NmVh Sauerstoff; 37 NmVh Wasserdampf
und weniger als 20 ppm HCl und Cl2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Im 1. Waschkreislauf (13-17) werden 10 NmVh 10%ige Salzsäure mit einer Temperatur von 16° C umgepumpt Hierdurch kondensieren 25 kg/h Wasserdampf und 16,5 kg/h HCl aus den auf 20° C gekühlten
Verbrennungsgasen aus. Um die Salzsäurekonzentration im Vorratsbehälter (16) (Volumen: 12 m3) auf 10%
zu halten, werden aus dem 2. Waschkreislauf über Leitung (26) 140,5 kg/h l%ige Salzsäure zudosiert Dies
bedeutet für den 1. Waschkreislauf einerseits einen Zugang von insgesamt 182 kg/h 10%iger HCl, dem ande-
Claims (3)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Salzsäure mit gleichbleibendem HCl-Gehalt zwischen
20 und 36% durch Entfernung von Chlorwasserstoff aus Verbrennungsgasen, wobei die heißen
Verbrennungsgase mit bereits gewonnener Salzsäure abgeschreckt und in anschließenden Waschkreisen
mit verdünnter Salzsäure und Wasser chlorwasserstofffrei gewaschen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß man die heißen, 1 bis 10 Volumen-% HCl sowie Wasserdampf enthaltenden
Verbrennungsgase, die bei der gemeinsamen Verbrennung chlorkohlenwasserstoffhaltiger Abgase
und flüssiger Rückstände an Chlorkohlemwasserstoffen
entstehen, mit gekühlter S?lzsäure einer bestimmten, zwischen 20 und 36% liegenden Chlorwasserstoffkonzentration,
die der Konzentration der zu gewinnenden Salzsäure entspricht, in einer Quenchzone auf eine Temperatur unterhalb des
Taupunktes der Salzsäure abschreckt, das Gas/Flüssigkeitsgemisch in einer Absorptionskühlzone in gekühlte
Salzsäure und gekühltes 0,1 bis 1 Volumen-% HCl enthaltendes Verbrennungsgas trennt, die Salzsäure
in einer Vorratszone einlaufen läßt, die ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge
faßt, und von dort im Kreislauf in die Quenchzone zurückführt, wobei man die zusätzlich anfallende
Menge Salzsäure kontinuierlich als Produktion aus dem Quenchkreislauf abzieht; daß man das gekühlte,
0,1 bis 1 Volumen-% HCl enthaltende Verbrennungsgas aus der Absorptionskühlzone in einen ersten
Waschkreislauf überführt und mit 3 bis 19%iger Salzsäure wäscht, die im Kreislauf durch eine Vorratszone
geführt wird, die ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt; daß man das
gewaschene, noch 0 bis 0,1 Volumen-% HCl enthaltende Verbrennungsgas aus dem ersten Waschkreislauf
in einen zweiten Waschkreislauf überführt und mit 0,5 bis 2%iger Salzsäure wäscht, die im Kreislauf
durch eine Vorratszone geführt wird, die ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge
faßt; daß man unter der Kontrolle eines Dichteschreibers dem zweiten Waschkreislauf soviel Wasser
zufügt, daß eine gewünschte, zwischen 0,5 und 2% liegende Salzsäurekonzentration nicht überschritten
wird; daß man bei zeitweiligem Überschreiten des mit Hilfe eines Dichteschreibers einstellbaren
Sollwertes der Salzsäurekonzentration im Quenchkreislauf Salzsäure minderer Konzentration
aus der Vorratszone des ersten Waschkreislaufs in die Vorratszone des Quenchkreislaufs pumpt; daß
man bei zeitweiligem Unterschreiten des Sollwertes der Salzsäurekonzentration im Quenchkreislauf
Salzsäure minderer Konzentration in der Vorratszone des Quenchkreislaufes ansammelt und erforderlichenfalls
in die Vorratszone des ersten Waschkreislaufes überlaufen läßt und in beiden Fällen erst nach
Wiedererreichen der Soll-Konzentration Salzsäure als Produkt aus dem Quenchkreislauf abzieht; und
daß man je nach Bedarf Salzsäure mit 3 bis 19% HCl in der Vorratszone des ersten Waschkreislaufs ansammelt
und ggf. in die Vorratszone des zweiten Waschkreislaufs überlaufen läßt oder Salzsäure mit
0,5 bis 2% HCl aus der Vorratszone des zweiten Waschkreislaufs in die Vorratszone des ersten
Waschkreislaufs pumpt. .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das N2, CO2,02 und Wasserdampf
enthaltende Verbrennungsgas aus dem zweiten •Waschkreislauf durch von Wasser berieselte Eisenoder
Kupferspäne leitet daraufhin mit im Kreislauf geführter, etwa l%iger Natronlauge berieselt und
mit einem Gehalt von weniger als 20 ppm HC1/C12 in
die Atmosphäre entläßt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
daß die Vorratszonen des Quenchkreislaufs sowie des ersten und zweiten Waschkreislaufs
jeweils das 10 bis 40fache Volumen der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge fassen.
Priority Applications (14)
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