DE3611886C2 - - Google Patents

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DE3611886C2
DE3611886C2 DE19863611886 DE3611886A DE3611886C2 DE 3611886 C2 DE3611886 C2 DE 3611886C2 DE 19863611886 DE19863611886 DE 19863611886 DE 3611886 A DE3611886 A DE 3611886A DE 3611886 C2 DE3611886 C2 DE 3611886C2
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Description

Die DE 26 34 959 C2 beschreibt ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Salzsäure mit gleichbleibendem HCl-Gehalt zwischen 20 und 36% durch Entfernung von Chlorwasserstoff aus Verbrennungsgasen, wobei die heißen Verbrennungsgase mit bereits gewonnener Salzsäure abgeschreckt und in anschließenden Waschkreisen mit verdünnter Salzsäure und Wasser chlorwasserstofffrei gewaschen werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die heißen, 1 bis 10 Vol.-% HCl sowie Wasserdampf enthaltenden Verbrennungsgase, die bei der gemeinsamen Verbrennung chlorkohlenwasserstoffhaltiger Abgase und flüssiger Rückstände an Chlorkohlenwasserstoffen entstehen, mit gekühlter Salzsäure einer bestimmten, zwischen 20 und 36% liegenden Chlorwasserstoffkonzentration, die der Konzentration der zu gewinnenden Salzsäure entspricht, in einer Quenchzone auf eine Temperatur unterhalb des Taupunktes der Salzsäure abschreckt, das Gas/Flüssigkeitsgemisch in einer Absorptionskühlzone in gekühlte Salzsäure und gekühltes 0,1 bis 1 Vol.-% HCl enthaltendes Verbrennungsgas trennt, die Salzsäure in einer Vorratszone einlaufen läßt, die ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt, und von dort im Kreislauf in die Quenchzone zurückführt, wobei man die zusätzlich anfallende Menge Salzsäure kontinuierlich als Produktion aus dem Quenchkreislauf abzieht; daß man das gekühlte, 0,1 bis 1 Vol.-%HCl enthaltende Verbrennungsgas aus der Absorptionskühlzone in einen ersten Waschkreislauf überführt und mit 3 bis 19%iger Salzsäure wäscht, die im Kreislauf durch eine Vorratszone geführt wird, die ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt; daß man das gewaschene, nach 0 bis 0,1 Vol.-% HCl enthaltende Verbrennungsgas aus dem ersten Waschkreislauf in einen zweiten Waschkreislauf überführt und mit 0,5- bis 2%iger Salzsäure wäscht, die im Kreislauf durch eine Vorratszone geführt wird, die ein Vielfaches der stündlich gewonnenen Salzsäuremenge faßt; daß man unter der Kontrolle eines Dichteschreibers dem zweiten Waschkreislauf soviel Wasser zufügt, daß eine gewünschte, zwischen 0,5 und 2% liegende Salzsäurekonzentration nicht überschritten wird; daß man bei zeitweiligem Überschreiten des mit Hilfe eines Dichteschreibers einstellbaren Sollwertes der Salzsäurekonzentration im Quenchkreislauf Salzsäure minderer Konzentration aus der Vorratszone des ersten Waschkreislaufs in die Vorratszone des Quenchkreislaufs pumpt; daß man bei zeitweiligem Unterschreiten des Sollwertes der Salzsäurekonzentration im Quenchkreislauf Salzsäure minderer Konzentration in der Vorratszone des Quenchkreislaufes ansammelt und erforderlichenfalls in die Vorratszone des ersten Waschkreislaufes überlaufen läßt und in beiden Fällen erst nach Wiedererreichen der Soll-Konzentration Salzsäure als Produkt aus dem Quenchkreislauf abzieht; und daß man je nach Bedarf Salzsäure mit 3 bis 19% HCl in der Vorratszone des ersten Waschkreislaufs ansammelt und ggf. in die Vorratszone des zweiten Waschkreislaufs überlaufen läßt oder Salzsäure mit 0,5 bis 2% HCl aus der Vorratszone des zweiten Waschkreislaufs in die Vorratszone des ersten Waschkreislaufs pumpt. Alle Prozentangaben verstehen sich als Masse-%, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes vermerkt ist. Das Verfahren der DE 26 34 959 C2 setzt jedoch an sich eine hohe Konzentration an gebundenem Chlor bzw. ein hohes Molverhältnis von Chlor zu Wasserstoff in den zu verbrennenden Rückständen voraus, da auf andere Weise eine Salzsäure höherer Konzentration nicht zu erhalten ist. Weiterhin müssen die Waschwassermengen vergleichsweise gering bleiben, um den Verdünnungseffekt in Grenzen zu halten. Die abschließende Wäsche des Verbrennungsgases mit 1proz. Natronlauge führt zu einem unnötig hohen Verbrauch an Alkali, da die Natronlauge begierig CO₂ absorbiert. Hier besteht Verstopfungsgefahr durch ausfallende Salze. Schließlich benötigt das bekannte Verfahren mit einem Quenchkreislauf, 2 Waschkreisläufen und einem Natronlauge-Kreislauf eine aufwendige Waschapparatur.
Die HCl-Konzentration des Endproduktes ergibt sich aus dem Verhältnis der gebildeten HCl-Menge zur Summe der Mengen Verbrennungs­ wasser und Waschwasser. Entstehen z. B. bei der Verbrennung von Chlorkohlenwasserstoffen mehr als 3 Mole Wasser je Mol HCl, so kann in der Praxis keine 35prozentige Salzsäure mehr gewonnen werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, auch bei Verbrennung von chlorkohlenwasserstoffhaltigen Abgasen und/oder flüssigen Rückständen an Chlorkohlenwasserstoffen mit beliebigen, d. h. also auch vergleichsweise geringen Gehalten an chemisch gebundenem Chlor eine Salzsäure hoher Konzentration gewinnen zu können.
Im einzelnen betrifft die Erfindung nunmehr ein Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Chlorwasserstoff und Chlor aus Verbrennungsgasen unter Gewinnung von Salzsäure, wobei man die heißen 0,1 bis 10 Vol.-% HCl sowie Wasserdampf enthaltenden Verbrennungsgase, die bei der Verbrennung chlorkohlenwasserstoffhaltiger Abgase und/oder flüssiger Rückstände an Chlorkohlenwasserstoffen entstehen, in einer Quenchzone mit bereits gewonnener Salzsäure abschreckt, das Gas/Flüssigkeitsgemisch in einer ersten Absorptionskühlzone in mit Chlorwasserstoff angereicherte, gekühlte Salzsäure und gekühltes chlorwasserstoffarmes Verbrennungsgas trennt, die angereicherte Salzsäure in einer Vorratszone wieder verdünnt und im Kreislauf in die Quenchzone zurückführt, die jeweils zusätzlich gewonnene Salzsäure als Produkt abzieht und das chlorwasserstoffarme Verbrennungsgas in anschließenden Waschstufen frei von Chlorwasserstoff und Chlor wäscht, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die heißen Verbrennungsgase mit unterazeotroper Salzsäure abschreckt; das chlorwasserstoffarme, 0,01 bis 0,1 Vol.-% HCl enthaltende Verbrennungsgas in einer ersten Waschstufe mit Wasser wäscht und das ablaufende Waschwasser in die Vorratszone für die mit HCl angereicherte Salzsäure leitet, wobei man die Waschwassermenge so berechnet, daß die angereicherte Salzsäure wieder bis auf einen unterazeotropen HCl-Gehalt verdünnt wird; daß man das gewaschene Verbrennungsgas in einer zweiten Waschstufe mit vollent­ salztem Wasser unter Zusatz einer so geringen Menge Alkalilauge behandelt, daß der pH-Wert des ablaufenden Waschwassers bei 7,1 bis 7,5 liegt, und das gereinigte Verbrennungsgas mit einem Restgehalt bis zu 20 ppm HCl und bis zu 5 ppm Cl₂ über Dach ausschleust; und das man aus der Vorratszone kontinuierlich unterazeotrope Salzsäure als Produkt abzieht, ggf. über einen Ionenaustauscher zur Entfernung von Eisenionen leitet und in einer zweiten Absorptionskühlzone mit vorzugsweise üblichem inertgashaltigem Chlorwasser­ stoffgas bis zu einem gleichbleibenden HCl-Gehalt von 20 bis 36% aufkonzentriert und ggf. das von der Salzsäzure nicht absorbierte Inertgas, das noch Chlorwasserstoff und Chlor enthält, dem chlorwasserstoffarmen Verbrennungsgas vor Eintritt in die erste Waschstufe zumischt.
Das Verfahren der Erfindung kann darüber hinaus wahlweise oder bevorzugt dadurch gekennzeichnet sein, daß man
  • a) die Menge der in der zweiten Waschstufe zuzusetzenden Alkalilauge durch den pH-Wert des ablaufenden Waschwassers automatisch, beispielsweise elektronisch, steuert;
  • b) in der zweiten Waschstufe eine 5- bis 30prozentige Natronlauge oder Kalilauge zusetzt;
  • c) die Konzentration der zu gewinnenden Salzsäure durch eine Dichtemessung im Ablauf der zweiten Absorptionskühlzone und damit verbundene Steuerung eines Mengenregelorgans im Zustrom des Chlorwasserstoffgases zur zweiten Absorptionskühlzone automatisch, beispielsweise elektronisch, regelt.
Unter einer unterazeotropen Salzsäure ist eine solche mit weniger als 20% HCl, vorzugsweise 3 bis 19% HCl zu verstehen. Alle Prozentangaben verstehen sich als Masse-%, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes vermerkt ist.
Bei der Verbrennung chlorhaltiger organischer Rückstände, wie sie in der chemischen Industrie in großer Menge anfallen, entsteht ein Abgas, das u. a. HCl und - entsprechend dem chemischen Gleichgewicht - auch Chlor enthält. Aus Gründen des Umweltschutzes müssen beide Stoffe weitgehend aus dem Abgas entfernt werden.
Die 200 bis 400°C heißen, HCl enthaltenden Verbrennungsgase werden mit 3- bis 19proz., vorzugsweise 10- bis 16proz. Salzsäure, welche bevorzugt eine Temperatur von 30 bis 40°C aufweist, auf vorzugsweise 40 bis 90°C abgeschreckt. Daran schließt sich eine weitere Abkühlung in der ersten Absorptionskühlzone an, welche das chlorwasserstoffarme Verbrennungsgas mit einer Temperatur von 30 bis 40°C, beispielsweise 35°C, verläßt.
Die Alkaliwäsche des Verbrennungsgases aus der ersten Waschstufe in der zweiten Waschstufe erfolgt durch Zugabe einer so geringen Menge von z. B. 20- bis 25proz. Natronlauge zum vollentsalzten Frischwasser (Kondensat), daß das aus der zweiten Waschstufe ablaufende Waschwasser einen pH-Wert von 7,1-7,5, vorzugsweise 7,2-7,3, aufweist. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß Waschwasser dieser geringen Alkalität restliches HCl und Cl₂ bindet, ohne CO₂ zu absorbieren. Dabei kann die Menge der in das Kondensat eindosierten Natronlauge durch den pH-Wert des aus der zweiten Waschstufe ablaufenden Waschwassers automatisch, z. B. elektronisch, gesteuert werden.
Die als Produktion abgezogene, unterazeotrope, vorzugsweise 3- bis 19proz. Salzsäure kann, sofern Bedarf dafür besteht, direkt einer Verwendung zugeführt werden. Im allgemeinen jedoch wird Salzsäure mit einer Konzentration von über 30% gebraucht. Die unterazeotrope Salzsäure wird deshalb mit technischem Chlorwasserstoffgas aus einer fremden Quelle, z. B. aus einer Kohlenwasserstoffchlorierung unter Abspaltung von HCl oder aus der thermischen Spaltung von 1,2-Dichlorethan zu Vinylchlorid und HCl, isotherm, d. h. unter Kühlung, aufkonzentriert. Auch dieser Vorgang kann durch eine automatische, z. B. elektronische, Steuerung mit Hilfe einer Dichtewaage geregelt werden, welche im Ablauf der zweiten Absorptionskühlzone vorgesehen ist und ein Mengenregelorgan im Zustrom des HCl-Gases zur zweiten Absorptionskühlzone steuert. Auf diese Weise ist eine Salzsäure konstanter Konzentration mit bis zu 36% HCl erhältlich.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung sei nunmehr anhand eines Fließschemas näher erläutert:
Aus der Brennkammer 1 gelangt nach Durchlaufen einer Dampfgewinnungseinrichtung 1 a heißes chlorwasserstoffhaltiges Verbrennungsgas mit einer Temperatur von 200 bis 400°C über Leitung 2 in die Quenche 3, wo es durch Einspritzen von verdünnter Salzsäure aus Leitung 4 mit z. B. 3-19proz., vorzugsweise 10-16- proz., HCl und einer Temperatur von 30-40°C auf eine Temperatur von 40-90°C abgeschreckt wird. Verbrennungsgas und Salzsäure gelangen über Leitung 5 in den indirekt auf 20 bis 30°C gekühlten Absorber (erste Absorptionskühlzone) 6. Die Hauptmenge des im Verbrennungsgas enthaltenen HCl wird von der verdünnten Salzsäure absorbiert, welche sich auf diese Weise etwas aufkonzentriert und in den Sammelbehälter (Vorratszone) 7 abfließt, von wo die Salzsäure mittels Pumpe 8 im ständigen Kreislauf wieder zur Quenche 3 gelangt.
Das chlorwasserstoffarme, auf 30 bis 40°C abgekühlte Verbrennungsgas strömt aus dem Absorber 6 über Leitung 9 in die erste Waschkolonne 10, in der restliches HCl ausgewaschen wird. Über Leitung 11 wird Frischwasser auf den Kopf der Kolonne 10 aufgegeben, welches nach erfolgtem Waschprozeß am Boden der Kolonne 10 über Leitung 12 in den Sammelbehälter 7 abfließt und dort durch Verdünnung verhindert, daß der HCl-Gehalt der Salzsäure über 19% steigt bzw. die Aufrechterhaltung einer gewünschten, zwischen 3 und 19% HCl liegenden Salzsäurekonzentration gewährleistet.
Das gewaschene Verbrennungsgas gelangt sodann über Leitung 13 in die zweite Waschkolonne 14, in der es mit schwach alkalischem, vollentsalztem Frischwasser (Kondensat) von restlichem HCl und Chlorgas befreit wird. Hierbei tritt das Kondensat über Leitung 15 und eine geringe Menge Natronlauge oder Kalilauge (5-30%ig, vorzugsweise 20-25%ig) über Leitung 16 in die Waschkolonne 14 ein. Um einen hohen Alkaliverbrauch durch Absorption von CO₂ zu vermeiden, wird ein Mengenregelventil 17 in Leitung 16 durch eine pH-Messung 18 in der Waschwasser-Ablaufleitung 19 automatisch gesteuert. Dabei wird das Mengenregelventil 17 für Alkalilauge immer nur soweit geöffnet, daß der pH-Wert des ablaufenden Waschwassers zwischen 7,1 und 7,5, vorzugsweise zwischen 7,2 und 7,3 liegt. Das gereinigte Verbrennungsgas, welches höchstens noch 20 ppm HCl und 5 ppm Cl₂ enthält, tritt über Leitung 20 in die Atmosphäre aus.
Der Anteil an jeweils neu gewonnener, 3-19proz. Salzsäure wird zwecks Konstanthaltung des Standes im Sammelbehälter 7 über Leitung 21 mit Mengenregelventil 21 a und Ionenaustauscher-Behälter 21 b zur Entfernung von Eisen-Ionen abgezogen und im Absorber (zweite Absorptionskühlzone) 22 mit aus Leitung 23 herangeführtem technischem Chlorwasserstoffgas isotherm bis auf maximal 36% HCl aufkonzentriert. Die im technischen Chlorwasserstoffgas enthaltenen Inertgase (ca. 12 Vol.-% CO₂ und N₂) entweichen über Leitung 24 und werden in Leitung 9 geführt, damit auch sie in den Waschkolonnen 10 und 14 von HCl (ca. 2 Vol.-%) und Cl₂ (ca. 1 Vol.-%) befreit werden.
Die Einhaltung der gewünschten Salzsäure-Konzentration wird mit Hilfe einer in der Ablaufleitung 25 des Absorbers 22 angebrachten Dichtewaage 26 überwacht, welche ihrerseits ein Mengenregelventil 27 für das über Leitung 23 einströmende HCl-Gas steuert. Die gewonnene, 20-36proz. Salzsäure gelangt aus Leitung 25 in den Lagerbehälter 28, der über Leitung 29 und 24 entlüftet ist. Über Leitung 30 und Pumpe 31 geht die gewonnene Salzsäure zum Verbraucher.
Andererseits ist es auch möglich, den Anteil an jeweils neu gewonnener, 3-19proz. Salzsäure direkt aus Leitung 21 über Leitung 32 abzuziehen und einem Verbraucher zuzuführen.
Beispiel 1
In der Brennkammer (1) werden 500 kg eines flüssigen Gemisches chlorkohlenwasserstoffhaltiger Rückstände mit Luft im Überschuß verbrannt. Der Chlorgehalt beträgt 58% entsprechend 290 kg. An Verbrennungsgas entsteht (ber. für 0°C und 1 bar):
Das Verbrennungsgas wird nacheinander in Quenche (3) und Absorber (6) mit 15proz. Salzsäure und mit einem Gehalt von noch 0,09 Vol.-% HCl in der ersten Waschkolonne (10) mit Wasser gewaschen und bis auf 20°C abgekühlt, wobei ein Teil des Wasserdampfes auskondensiert und praktisch das gesamte HCl absorbiert. Am Kopf der ersten Waschkolonne (10) tritt an Verbrennungsgas in Leitung (13) ein (ber. für 0°C und 1 bar):
Hierin sind 50 m³ Inertgas enthalten, die aus Absorber (22) über Leitung (24) zurückgeführt wurden. Dieses Inertgas enthält 1 Vol.-% Chlor und 2,0 Vol.-% HCl.
In den Salzsäuresammelbehälter (7) laufen aus Absorber (6) und aus der ersten Waschkolonne (10) an frisch produzierter Salzsäure insgesamt ab:
Waschwasserzugabe auf Kolonne (10)|1340 kg
H₂O kondensiert 297 kg
HCl absorbiert 289 kg
Summe 1926 kg
entsprechend einer Salzsäurekonzentration von 15% mit einer Temperatur von 35°C, die als Quenchflüssigkeit in der Quenche (3) und danach als Absorptionsflüssigkeit im Absorber (6) dient. Der Neuanfall von 1926 kg Salzsäure (15%) wird automatisch über Leitung (21) in den Absorber (22) eingespeist und mit 590 kg gasförmigem HCl zu 2516 kg Salzsäure (35%) aufkonzentriert, die über Leitung (25) und (30) abgezogen werden.
Das aus einer Chlorierung stammende HCl-Gas enthält 12 Vol-% Inertgas. Demzufolge beträgt das effektive HCl-Gas-Volumen 369 m³ (=590 kg HCl) zuzüglich 50 m³ Inertgas, das in den Waschkolonnen (10) und (14) gereinigt wird.
In der zweiten Waschkolonne (14) wird das Verbrennungsgas, das aus Waschkolonne (10) kommt, mit 1500 kg vollentsalztem Wasser und Natronlauge gereinigt. Durch automatische Regelung über pH- Messung (18) und Mengenregelventil (17) werden zur Neutralisation von HCl und zur Bindung des Chlors 52 kg NaOH (25%) über Leitung (16) eingespeist. Der pH-Wert des durch Leitung (19) ablaufenden Waschwassers liegt bei 7,2.
Über Kopf der Waschkolonne (14) tritt das Abgas mit 20°C in die Atmosphäre aus (ber. für 0°C und 1 bar):
Beispiel 2
In der Brennkammer (1) werden 400 kg eines flüssigen Gemisches chlorkohlenwasserstoffhaltiger Rückstände (Chlorgehalt 20%) und 600 m³ (0°C, 1 bar) Abgas mit 15 Vol.-% C₂H₄ und 8 Vol.-% CH₃Cl gemeinsam mit Luft im Überschuß verbrannt.
Gesamt-Chlorgehalt: 80 kg + 76 kg=156 kg
An Verbrennungsgas entsteht (ber. für 0°C und 1 bar):
Das Verbrennungsgas wird nacheinander in Quenche (3) und Absorber (6) mit 10proz. Salzsäure und mit einem Gehalt von noch 0,05 Vol.-% HCl in der ersten Waschkolonne (10) mit Wasser gewaschen und bis auf 20°C abgekühlt, wobei ein Teil des Wasserdampfes auskondensiert und praktisch das gesamte HCl absorbiert. Am Kopf der ersten Waschkolonne (10) tritt an Verbrennungsgas in Leitung (13) ein (ber. für 0°C und 1 bar):
Hierin sind 51 m³ Inertgas enthalten, die aus Absorber (22) über Leitung (24) zurückgeführt wurden. Dieses Inertgas enthält 1 Vol.-% Chlor und 2 Vol.-% HCl.
In den Salzsäurebehälter (7) laufen aus Absorber (6) und aus der ersten Waschkolonne (10) an frisch produzierter Salzsäure insgesamt ab:
Waschwasserzugabe auf Waschkolonne (10)|1000 kg
H₂O kondensiert 382 kg
HCl absorbiert 149 kg
Summe 1531 kg
entsprechend einer Salzsäurekonzentration von ca. 10% mit einer Temperatur von 35°C, die als Quenchflüssigkeit in der Quenche (3) und danach als Absorptionsflüssigkeit im Absorber (6) dient. Der Neuanfall von 1531 kg Salzsäure (10%) wird automatisch über Leitung (21) in den Absorber (22) eingespeist und mit 597 kg gasförmigem HCl zu 2128 kg Salzsäure (35%) aufkonzentriert, die über Leitung (25) und (30) abgezogen werden.
Das HCl-Gas enthält 12 Vol.-% Inertgas. Demzufolge beträgt das effektive HCl-Gas-Volumen 373 m³ (=597 kg HCl) zuzüglich 51 m³ Inertgas, das in den Waschkolonnen (10) und (14) gereinigt wird.
In der zweiten Waschkolonne (14) wird das Verbrennungsgas, das aus Waschkolonne (10) kommt, mit 1500 kg vollentsalztem Wasser und Natronlauge gereinigt. Durch automatische Regelung über pH-Messung (18) und Mengenregelventil (17) werden zur Neutralisation von HCl und zur Bindung des Chlors 62 kg NaOH (25%) über Leitung (16) eingespeist. Der pH-Wert des durch Leitung (19) ablaufenden Waschwassers liegt bei 7,3.
Über Kopf der Waschkolonne (14) tritt das Abgas mit 20°C in die Atmosphäre aus (ber. für 0°C und 1 bar):

Claims (4)

1. Verfahren zur kontinuierlichen Entfernung von Chlorwasser­ stoff und Chlor aus Verbrennungsgasen unter Gewinnung von Salzsäure, wobei man die heißen, 0,1 bis 10 Vol.-% HCl sowie Wasserdampf enthaltenden Verbrennungsgase, die bei der Verbrennung chlorkohlenwasserstoffhaltiger Abgase und/oder flüssiger Rückstände an Chlorkohlenwasser­ stoffen entstehen, in einer Quenchzone mit bereits gewonnener Salzsäure abschreckt, das Gas/Flüssigkeitsgemisch in einer ersten Absorptionskühlzone in mit Chlorwasserstoff angereicherte, gekühlte Salzsäure und gekühltes, chlor­ wasserstoffarmes Verbrennungsgas trennt, die ange­ reicherte Salzsäure in einer Vorratszone wieder verdünnt und im Kreislauf in die Quenchzone zurückführt, die jeweils zusätzlich gewonnene Salzsäure als Produkt abzieht und das chlorwasserstoffarme Verbrennungsgas in an­ schließenden Waschstufen frei von Chlorwasserstoff und Chlor wäscht, dadurch gekennzeichnet, daß man die heißen Verbrennungsgase mit unterazeotroper Salzsäure abschreckt; das chlorwasserstoffarme, 0,01 bis 0,1 Vol.-% HCl enthaltende Verbrennungsgas in einer ersten Wasch­ stufe mit Wasser wäscht und das ablaufende Waschwasser in die Vorratszone für die mit HCl angereicherte Salz­ säure leitet, wobei man die Waschwassermenge so berechnet, daß die angereicherte Salzsäure wieder bis auf einen unterazeotropen HCl-Gehalt verdünnt wird; daß man das gewaschene Verbrennungsgas in einer zweiten Wasch­ stufe mit vollentsalztem Wasser unter Zusatz einer so geringen Menge Alkalilauge behandelt, daß der pH-Wert des ablaufenden Waschwassers bei 7,1 bis 7,5 liegt, und das gereinigte Verbrennungsgas mit einem Restgehalt bis zu 20 ppm HCl und bis zu 5 ppm Cl₂ über Dach ausschleust; und daß man aus der Vorratszone kontinuierlich unterazeotrope Salzsäure als Produkt abzieht, ggf. über einen Ionenaustauscher zur Entfernung von Eisenionen leitet und in einer zweiten Absorptionskühlzone mit vor­ zugsweise üblichem, inertgashaltigem Chlorwasserstoffgas bis zu einem gleichbleibenden HCl-Gehalt von 20 bis 36% aufkonzentriert und ggf. das von der Salzsäure nicht ab­ sorbierte Inertgas, das noch Chlorwasserstoff und Chlor enthält, dem chlorwasserstoffarmen Verbrennungsgas vor Eintritt in die erste Waschstufe zumischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge der in der zweiten Waschstufe zuzusetzenden Alkalilauge durch den pH-Wert des ablau­ fenden Waschwassers automatisch steuert.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man in der zweiten Waschstufe eine 5- bis 30proz. Natronlauge oder Kalilauge zusetzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration der zu gewinnenden Salzsäure durch eine Dichtemessung im Ablauf der zweiten Absorptionskühlzone und damit verbundene Steuerung eines Mengenregelorgans im Zustrom des Chlorwasserstoffgases zur zweiten Absorp­ tionskühlzone automatisch regelt.
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