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Die Erfindung befaßt sich
mit einem Verfahren zur Trennung und Rückgewinnung von Chlor aus einem gasförmigen Gemisch,
welches Chlor, Kohlendioxid und weiteres Gas aufweist, welches unter
den eingesetzten Bedingungen nicht kondensierbar ist. Die Erfindung
befaßt
sich auch mit einem Verfahren zum Entfernen von Chlor aus einem
derartigen gasförmigen
Gemisch.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren zur Trennung und Rückgewinnung von Chlor aus einem
gasförmigen
Gemisch, welches Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas
in hohen Konzentrationen enthält.
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Eine Vielzahl von Verfahrensweisen
wurden bereits zur Rückgewinnung
von Chlor aus einem gasförmigen
Gemisch vorgeschlagen, welches Chlor enthält, wobei die nachstehenden
Veröffentlichungen
als Beispiele mit eingeschlossen sind:
- (1)
US-A-3,972,691 beschreibt ein Verfahren zur Rückgewinnung von flüssigem Chlor
aus einem gasförmigen
Gemisch, welches 20 bis 90 Vol.-% Chlor, 10 bis 80 Vol.-% Kohlendioxid,
Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenmonoxid aufweist. Das Verfahren
weist auf, daß das
gasförmige
Gemisch bei 4–8
atm (4–8 × 105Nm–2) komprimiert und gekühlt wird
und das komprimierte, gasförmige
Gemisch in einer Rektifizierkolonne der vollständigen Rückflußbauart verflüssigt wird,
und dann die Temperatur des in einem Bodenteil der Rektifizierkolonne
gesammelten flüssigen
Chlors eingestellt wird, um das Verdampfen von Kohlendioxid zu bewirken,
welches im flüssigen
Chlor gelöst
ist.
- (2) US-A-2,199,797 gibt an, daß eine organische Verunreinigung,
welche mit einer Konzentration von 1 Gew.-% oder weniger im Chlorgas
enthalten ist, mit flüssigem
Chlor dadurch entfernt werden kann, daß das Chlorgas in Gegenstromkontakt
mit flüssigem
Chlor in einer Waschkolonne gebracht wird.
- (3) GB 938 073 beschreibt ein Verfahren zur Trennung einer nicht
kondensierbaren Verunreinigung, welche einen Siedepunkt hat, der
niedriger als jener von Chlor ist und ein explosives Gemisch mit
Chlor bildet, von gasförmigem
Chlor, welches die Verunreinigung enthält. Das Verfahren weist auf,
daß die
Temperatur des gasförmigen
Chlors stufenweise herabgesetzt wird und der abschließend erhaltene
gasförmige
Rest in Gegenstromkontakt mit dem flüssigen Chlor gebracht wird,
dessen Temperatur auf die Kondensationstemperatur des gasförmigen Chlors
oder niedriger herabgesetzt wurde, und zwar in einer Verflüssigungskolonne, um
das gasförmige
Chlor zu verflüssigen,
wodurch Chlor von der Verunreinigung mit niedrigem Siedepunkt getrennt
wird.
- (4) US-A-3,443,902 beschreibt ein Verfahren zum Komprimieren
von Chlorgas, welches man dadurch erhalten hat, daß ein, eine
Verunreinigung enthaltendes Chlorgas in Gegenstromkontakt mit flüssigem Chlor in
einer Waschkolonne gebracht worden ist und die Verunreinigung somit
absorbiert und durch das flüssige Chlor
entfernt wird, wodurch ein Teil des Chlorgases durch den Wärmeaustausch
mit dem flüssigen
Chlor in der Waschkolonne verflüssigt
wird, und daß dann
das so verflüssigte
Chlor zum selben Zweck wie das vorstehend genannte flüssige Chlor
eingesetzt wird.
- (5) GB 1 164 069 gibt an, daß ein gasförmiges Gemisch, welches ein
nicht kondensierbares Gas einschließlich Stickstoff und Chlor
umfaßt,
in flüssiges
Chlor und das nicht kondensierbare Gas durch Komprimieren des gasförmigen Gemisches
auf 6–10
atm (6–10 × 105Nm–2) getrennt werden kann,
das komprimierte gasförmige
Gemisch in zwei Stufen gekühlt
wird und das gekühlte
gasförmige
Gemisch weiter auf –120°F bis –150°F durch Wärmeaustausch
gekühlt
wird.
- (6) US-A-2,540,905 ist ein Verfahren zum Rückgewinnen von Chlor in einer
Form frei von Kohlendioxid angegeben. Das Verfahren weist auf, daß Chlor
aus einem Verflüssigungsrestgas
absorbiert wird, welches man nach der Elektrolyse von Sole erhalten
hat und 5 bis 10 Gew.-% Chlor zusammen mit Kohlendioxid, Kohlenmonoxid,
Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und anderen gasförmigen Komponenten
enthält,
unter Einsatz eines chlorinierten Lösungsmittels; und daß dann bewirkt
wird, daß Kohlendioxid,
welches zu diesem Zeitpunkt absorbiert worden ist, bei einer Temperatur
von höher
als der Absorptionstemperatur mittels eines Verfahrens verdampft
wird, welches beispielsweise darin besteht, daß ein unterer Teil einer Absorptionskolonne
erwärmt
wird.
- (7) US-A-2,765,873 beschreibt ein Verfahren zum Rückgewinnen
von Chlor in einer Form im wesentlichen frei von nicht kondensierbarem
Gas. Das Verfahren weist auf, daß bewirkt wird, daß ein Lösungsmittel
ein gasförmiges
Gemisch absorbiert, welches 30 bis 50 Gew.-% Chlor und Luft umfaßt, und
zwar unter einem Druck von 2,0 bis 14,3 atm (2–14,3 × 105Nm–2)
mit einer Kolonnentemperatur an der Oberseite von –22,8°C bis 32,3°C und mit
einer Kolonnentemperatur von 27,8°C
bis 52,8°C
größer als
die Kolonnentemperatur an der Oberseite.
- (8) DE-B-2 413 358 beschreibt ein Verfahren nur zum Absorbieren
von Chlor aus einem Gemisch aus Chlor und Kohlendioxidgas als Hydrochlorid
eines Alkalimetalls und/oder Erdalkalimetalls unter Einsatz einer mehrstufigen
Gegenstromabsorptionseinrichtung, welche ein Alkalimetallhydroxid
und/oder ein Erdalkalimetallhydroxid nutzt, wobei beim Betreiben
der Vorrichtung der pH-Wert der Endstufe der Flüssigkeitsseite auf etwa 7,5
eingestellt wird.
- (9) RO-A-62 211 (Chemical Abstracts, 89 (12) 94428 h) beschreibt
ein Verfahren zum Entfernen von Cl2 durch
Waschen von Abgasen mit wässrigem
NaOH, welches Na2SO3 oder
Na2S2O3 enthält.
- (10) US-A-3,399,512 beschreibt ein Verfahren zum Reduzieren
der Menge der flüchtigeren
Verunreinigungen im Chlorgas. Das verdichtete Gas wird mit gereinigtem
verflüssigten
Chlor, beispielsweise in einer Rektifizierzone eines Turms, kontaktiert.
Das austretende Gas wird zur Bereitstellung des gereinigten verflüssigten
Chlors und eines einen Großteil
der Verunreinigungen enthaltenes Abgases gekühlt.
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Die Verfahrensweisen, die in den
Veröffentlichungen
(1), (2), (3) und (4) jeweils angegeben sind, werden jeweils eingesetzt,
wenn Chlor oder Chlor und Kohlendioxid als eine oder mehrere kondensierbare
Komponenten mit relativ hohen Konzentrationen enthalten sind. Für die Rückgewinnung
von Chlor aus dem das Chlor enthaltenden, gasförmigen Gemisch, bei dem die
Konzentration des nicht kondensierbaren Gases sich auf etwa 50 Vol.-%
oder sogar noch größer beläuft, sind
diese Verfahrensweisen mit den Nachteilen behaftet, die auf das
beträchtliche
Vorhandensein von nicht kondensierbarem Gas zurückzuführen sind.
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Diese Verfahrensweise nutzen alle
einen Gegenstromkontakt zwischen dem sich abwärts bewegenden flüssigen Chlor
und dem aufsteigenden Rohchlorgas in einer Kolonne, obgleich sie
hinsichtlich ihrer Zweckbestimmung zur Verflüssigung, zum Waschen und zur
Destillation jeweils bestimmt sind und sich daher von einander unterscheiden.
Wenn die nicht kondensierbaren Komponenten mit hohen Werfen in dem
aufsteigenden Rohchlorgas enthalten sind, ist es daher unmöglich, eine
Mitnahme infolge des aufsteigenden Gases und eine Verminderung der
Effizienz des Gas-Flüssig-Kontakts
infolge der Leitung der sich abwärts
bewegenden Flüssigkeit
oder aus einem ähnlichen
Grunde zu vermeiden, wodurch es schwierig wird, die beabsichtigte Trennung
zu bewerkstelligen.
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Wenn die Menge der sich abwärts bewegenden
Flüssigkeit
im Hinblick auf eine Aufrechterhaltung der Effizienz größer wird,
werden sowohl die Kühlbelastung
als auch die Wärmebelastung
der Destillationskolonne größer, und
zusätzlich
müssen
größere Aggregate
für die
größeren Anlagen,
wie Hauptkolonnenkörper,
Kondensator und Reboiler, genommen werden. Daher ist ein derartiger
Vorschlag nicht wirtschaftlich. Bei dem Verfahren nach (4) wird
die Umwälzarbeit
des nicht kondensierbaren Gases enorm, und der Taupunkt des komprimierten
Gases wird niedriger. Wenn der Kompressionsdruck niedrig ist, dann
besteht die mögliche
Schwierigkeit, daß Chlor
nicht bei dem Wärmeaustausch
mit der Waschkolonne verflüssigt
werden kann. Selbst wenn eine Verflüssigung möglich ist, werden die Energiekosten
größer, was
auf ein größer werdendes
Kompressionsverhältnis
des Kompressors und eine größer werdende
Umweltbelastung zurückzuführen ist,
so daß die Vorteile
dieser Verfahrensweise verloren gehen.
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Ferner sind die Verfahrensweisen
(1) und (5) hauptsächlich
für Chlorgas
mit einer hohen Konzentration bestimmt. Ein Chlor enthaltendes,
gasförmiges
Gemisch, welches zu behandeln ist, wird komprimiert und gekühlt, um
Chlor zu seiner beabsichtigten Trennung zu verflüssigen. Diese Verfahrensweisen
sind jedoch für die
Rückgewinnung
von hochreinem Chlor bestimmt. Ein Abgas, welches vom Chlor getrennt
wird,
und hauptsächlich
ein nicht kondensierbares Gas umfaßt, enthält daher Chlor mit einer Konzentration
von 5–9 Vol.-%
nach (1) und 10 Vol.-% sogar bei dem Verfahren nach (5).
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Die industrielle Rückgewinnung
von Chlor stellt ein umweltbelastendes Problem durch die Abgabe
des Abgases dar, welches Chlor mit derartig hohen Konzentrationen
enthält.
Um ein Abgas ohne Schwierigkeiten und ohne die Gefahr einer Umweltbelastung
an die Atmosphäre
abgeben zu können,
muß ein
Gas frei von Chlor sein. Dies macht jedoch wenigstens einen chemischen
Stoff in einer sehr großen
Menge zur Entfernung des Chlors erforderlich, so daß es keine
Anlagen gibt und keine Vorgehensweisen gibt, welche nicht zu einem Verlust
an Chlor führen
würden.
Diese Verfahrensweisen sind daher nicht wirtschaftlich. Um den Chlorgehalt in
einem Abgas auf einen derartigen Wert herabzusetzen, daß das Chlor
vernachlässigt
werden kann, ist es unvermeidbar, daß der Kompressionsdruck weiter
erhöht
werden muß und
daß zugleich
die Kühl- und Verflüssigungstemperatur
weiter abgesenkt werden muß.
Dies führt
jedoch zu größeren Energiekosten
und auch zu größeren Kühlkosten.
Ferner wird es im Hinblick auf die Sicherheit der Anlagen nicht
bevorzugt, ein Chlor enthaltendes, gasförmiges Gemisch auf einen hohen
Druck zu komprimieren. Zusätzlich
ist es nicht gestattet, die Kühl-
und Verflüssigungstemperatur
auf den Gefrierpunkt von Kohlendioxid (–56,6°C bei 5,2 atm (5,2 × 105Nm–2)) oder niedriger herabzusetzen,
um ein Verstopfen der Anlage infolge des Auftretens von Trockeneis zu
verhindern. Ein derartiges Verflüssigungsverfahren
kann daher nicht den Einschluß von
Chlor mit einer gewissen Konzentration in einem Abgas vermeiden.
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Die Verfahrensweisen nach (6) und
(7) nutzen beide ein Lösungsmittel,
wodurch eine Verunreinigung absorbiert und dann desorbiert wird,
um Chlor zurück
zu gewinnen. Unter diesen umfaßt
das Verfahren nach (6), daß ein
unterer Teil einer Absorptionskolonne erwärmt wird, um zu bewirken, daß ein Teil
von Chlor und ein Hauptteil des Kohlendioxids, welche im Lösungsmittel
absorbiert sind, verdampft werden, so daß Chlorgas, welches man in
einer Verdampfungskolonne erhält,
eine höhere
Reinheit haben kann. Es ist daher unvermeidbar, daß Chlor
in Verbindung mit einem Abgas von der Oberseite der Absorptionskolonne
anfällt.
Insbesondere wenn Kohlendioxid mit einem hohen Wert enthalten ist,
ist es erforderlich, das Erwärmen
des unteren Teils der Absorptionskolonne in entsprechender Weise
zu intensivieren. Als Folge hiervon wird die Chlorkonzentration im
Abgas größer, und
der Verlust an Chlor und Lösungsmittel
steigt in signifikanter Weise an.
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Das Verfahren nach (7) macht eine
durchzuführende
Verdampfung unter einem beträchtlich
hohen Druck in einer Verdampfungskolonne erforderlich, da aus dem
Lösungsmittel
freigesetztes Chlor durch die Verflüssigung rückgewonnen wird. Wenn das Lösungsmittel
in der Absorptionskolonne Luft mehr als erforderlich absorbiert,
wird Chlor mit einer verminderten Reinheit zurückgewonnen. Es ist daher erforderlich,
die Menge des absorbierenden Lösungsmittels
zu reduzieren. Aufgrund dieses Erfordernisses und bei der Verwendung von
Kohlendioxid und nicht kondensierbarem Gas, wenn diese mit hohen
Werten enthalten sind, kann man die Absorption von Chlor nicht in
ausreichender Weise erreichen, und die Werte von Chlor und Lösungsmittel
in Verbindung mit dem Abgas werden abrupt größer.
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Um die Chlorkonzentration im Abgas
durch die Lösungsmittelabsorptionsmethode
herabzusetzen, kann man wählen,
ob die Menge eines Lösungsmittels
vergrößert wird,
die Temperatur des Lösungsmittels
herabgesetzt wird oder der Druck in einer Absorptionskolonne weiter
erhöht
wird. Es ist jedoch schwierig, Chlor mit einer hohen Reinheit zurück zu gewinnen,
da die Absorption von Kohlendioxid und nicht kondensierbarem Gas
bei allen diesen möglichen
Verfahren unterstützt
wird.
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Chlor ist ein nutzbares Rohmaterial,
welches in industriellem Maßstab
hauptsächlich
bei der Soleelektrolyse erzeugt wird, welche häufig eingesetzt wird. Gasförmige Komponenten
werden als Nebenprodukte bei der Herstellung von Chlor gebildet.
Diese Komponenten treten in Verbindung mit Chlor auf, so daß infolge
der Toxizität
von Chlor diese nicht zur Atmosphäre ohne eine weitere Behandlung
abgegeben werden können.
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Folglich wird in einem derartigen
Gas enthaltenes Chlor üblicherweise
durch Absorption mit einer alkalischen Substanz entfernt. Wenn jedoch
ein weiteres Gas neben Chlor enthalten ist und das weitere Gas sauer
ist (ähnlich
Kohlendioxidgas), wird nicht nur Chlor sondern auch Kohlendioxid
in einer alkalischen Lösung
absorbiert. Als ein Korollar hierzu ist ein alkalischer Stoff in
einer Menge erforderlich, welche gleich der Summe von Kohlendioxid
und Chlor ist. Insbesondere wenn ein Gas Kohlendioxid mit einem
großen
Wert und Chlor mit einem Spurenwert enthält, tritt eine Schwierigkeit
dahingehend auf, daß eine
große
Menge eines alkalischen Stoffes für die Entfernung einer derartigen
Spurenmenge an Chlor erforderlich ist. Es ist daher erwünscht, ein
Verfahren für
die selektive Absorption und das Entfernen von Chlor bereitzustellen,
welches in Kohlendioxid enthalten ist.
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Das Verfahren nach (8) wurde bereits
als ein Verfahren zum Entfernen von Chlor von einem Gemisch aus
Kohlendioxidgas und Chlor vorgeschlagen. In diesem Verfahren ist
der pH-Wert von 7,5 jedoch ein Wert, welcher wesentlich höher als
6,35 ist, bei welchem es sich um die erste Dissoziationskonstante
(pKa) von Kohlensäure
handelt, wie dies in 4 gezeigt
ist, und welcher in den Bereich fällt, in welchem Kohlendioxidgas mit
einem Alkalimetallhydroxid und/oder einem Erdalkalimetallhydroxid
reagiert, um ein entsprechendes Bicarbonat zu bilden.
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Um nur Chlor aus dem Gemisch aus
Kohlendioxid und Chlor in dem vorstehend genannten Bereich zu absorbieren,
ist es erforderlich, einen alkalischen Stoff genau in einer äquimolaren
Menge wie Chlor einzusetzen. Wenn sich die Konzentration von Chlor
verändert,
ist es schwierig, einen entsprechenden Gleichgewichtszustand von
alkalischem Stoff hinsichtlich der Menge mit Chlor einzustellen.
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Zusätzlich liegt der pH-Wert von
7,5 nahe der Dissoziationskonstante von Chlorwasserstoffsäure. Wenn
der pH-Wert kleiner als der vorstehend angegebene Wert wird, nimmt
die Chlorwasserstoffsäure
die Form einer freien Säure
an, so daß eine
Zersetzungsneigung vorhanden ist. Es ist daher eine genaue Einstellung
des pH-Wertes erforderlich. Selbst wenn Chlor in erfolgreicher Weise
entfernt wird, hat die erhaltene Hydrochloridlösung stark oxidative Effekte
und einen auffälligen
Geruch, so daß sie
in dieser Form nicht entsorgt werden kann. Es ist daher ein zusätzlicher
Schritt für
die Reduktion erforderlich.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
nach der Erfindung stellt ein Verfahren zur Trennung und Rückgewinnung
von Chlor aus einem gasförmigen
Gemisch bereit, welches Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbares
Gas aufweist, wobei insbesondere das Chlor im wesentlichen in seiner
Gesamtheit aus dem gasförmigen
Gemisch zurückgewonnen
werden soll und jegliches Chlor, welches in dem Restgas enthalten
sein kann, derart behandelt werden soll, daß das Restgas in die Atmosphäre abgegeben
werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt nach
der Erfindung wird somit ein Verfahren zur Trennung und Rückgewinnung
von Chlor aus einem gasförmigen
Gemisch bereitgestellt, welches Chlor, Kohlendioxid und weiteres Gas
enthält,
wobei die Chlorkonzentration des gassförmigen Gemisches 10–60 Vol.-%
beträgt.
Das Verfahren weist auf, daß das
gasförmige
Gemisch komprimiert und gekühlt
wird, wodurch das gasförmige
Gemisch in ein Restgas getrennt wird, welches hauptsächlich von
einem Hauptteil des weiteren Gases gebildet wird, welches unter
den eingesetzten Bedingungen nicht kondensierbar ist, und ein Kondensat,
welches hauptsächlich
von Chlor gebildet wird, und daß das
Kondensat einer Stripperkolonne zugeführt wird, um Kohlendioxid und
einen kleineren Teil des im Kondensat gelösten kondensierbaren Gases
zu desorbieren.
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Gemäß einem zweiten Aspekt nach
der Erfindung wird auch ein Verfahren zur Trennung und Rückgewinnung
von Chlor aus einem gasförmigen
Gemisch bereitgestellt, welches Chlor, Kohlendioxid und weiteres Gas
enthält
und welches in einem Trenn- und Rückgewinnungssystem durchgeführt wird,
wobei die Chlorkonzentration des gasförmigen Gemisches 10–60 Vol.-%
beträgt.
Das Verfahren weist auf, daß i)
das gasförmige Gemisch
komprimiert und gekühlt
und dasselbe verflüssigt
wird, wodurch es in ein Restgas, welches hauptsächlich aus einem Hauptteil
des weiteren Gases gebildet wird, welches unter den eingesetzten
Bedingungen nicht kondensierbar ist, und ein Kondensat getrennt
wird, welches hauptsächlich
von Chlor gebildet wird, ii) das Kondensat alleine einer Stripperkolonne
zugeführt
wird, um Kohlendioxid und einen kleineren Anteil des nicht kondensierbaren
und im Kondensat gelösten
Gases zu desorbieren, wodurch Chlor getrennt und rückgewonnen
wird, iii) ein Strip-Gas, welches von der Oberseite der Stripperkolonne
abgeströmt
ist und hauptsächlich
von Chlor und Kohlendioxid gebildet wird, mit dem Restgas vom Schritt
i), iv) wenigstens ein Teil des gemischten Gases einer Absorptionskolonne
zugeführt
wird, welche einen halogenierten Kohlenwasserstoff als ein Lösungsmittel
nutzt, wodurch ein Hauptteil des verbleibenden Chlors zur Verringerung
des Chlorgehalts absorbiert wird und ein Abgas, welches im wesentlichen
Kohlendioxid und das nicht kondensierbare Gas umfaßt, getrennt
und von dem System abgegeben wird, und v) das Lösungsmittel mit dem darin absorbierten Chlor
einer Destillationskolonne zugeführt
wird, um Chlor von dem halogenierten Kohlenwasserstoff zu trennen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
nach der Erfindung kann auch als ein zusätzliches Verfahren zum Entfernen
von Chlor aus dem im Schritt iv) des Verfahrens gemäß dem zweiten
Aspekt nach der Erfindung freigesetzten Abgas eingesetzt werden.
Das Verfahren weist auf, daß eine
wässrige
Lösung
oder Suspension, welche ein Alkalimetallsulfid und/oder ein Erdalkalimetallsulfid
enthält,
zugeführt
wird, und das gasförmige
Gemisch mit der Lösung
oder Suspension unter Einstellung des pH-Wertes der Lösung oder
Suspension innerhalb eines Bereiches von 1,9 bis 6,3 gewaschen wird,
wodurch nur Chlor aus dem gasförmigen
Gemisch entfernt wird.
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Beim ersten Lösungsgedanken nach der Erfindung
wird ein gasförmiges
Gemisch, welches Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas
aufweist, gekühlt
und verflüssigt,
um zuvor das nicht kondensierbare Gas zu trennen. Wenn man nur das
Kondensat einer Stripperkolonne zuführt, wird es destilliert, um
Chlor rückzugewinnen.
Das Verfahren gemäß dem ersten
Lösungsgedanken
nach der Erfindung gestattet, daß die Belastung der Stripperkolonne
reduziert wird, wodurch ermöglicht
wird, daß der
Durchmesser der Stripperkolonne in signifikanter Weise gegenüber der
Stripperkolonne herabgesetzt werden kann, welche bei der US-A-2,765,873 eingesetzt
wird. Daher lassen sich die Gestehungskosten für die Stripperkolonne herabsetzen.
Das Verfahren nach dem ersten Lösungsgedanken
nach der Erfindung hat daher in industrieller Hinsicht eine äußerst große Bedeutung.
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Bei dem zweiten Lösungsgedanken nach der Erfindung
wird ein Schritt zur Rückgewinnung
von Chlor unter Einsatz eines halogenierten Kohlenwasserstofflösungsmittels
mit dem Verfahren gemäß dem ersten
Lösungsgedanken
kombiniert, wodurch das im zugeführten
Gas zur Behandlung enthaltene Chlor im wesentlichen in seiner Gesamtheit
als hochreines Chlor zurückgewonnen
werden kann. Der zweite Aspekt befaßt sich daher mit einem Verfahren
zur Trennung und Rückgewinnung
von Chlor, welches aus industrieller Sicht sehr vorteilhaft ist.
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Das zusätzliche Verfahren ermöglicht,
daß Chlor
aus einem Gas entfernt werden kann, welches Kohlendioxidgas und
Chlor enthält.
Wenn ein Abgas bei einem Verfahren gemäß dem zweiten Lösungsgedanken auftritt,
welches Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas aufweist und
Chlor mit einer Konzentration von 1 Gew.-% oder weniger enthält, wird
dieses durch das zusätzliche
Verfahren behandelt, bei dem Chlor im wesentlichen vollständig entfernt
werden kann. Somit ist es möglich,
daß man
eine Anlage bereitstellen kann, welche praktisch frei von Schwierigkeiten
im Hinblick auf die Umweltbelastung ist.
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Wie sich aus den voranstehenden Erläuterungen
ergibt, ist die Erfindung äußerst wertvoll
aus praktischer Sicht im Zusammenhang mit der industriellen Erzeugung
von Chlor.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Flußdiagramm
zur Verdeutlichung einer beispielsweisen Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung
eines Verfahrens, bei dem Chlor aus einem gasförmigen Gemisch getrennt und
rückgewonnen
wird, welches Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas
aufweist, indem (1) das gasförmige
Gemisch komprimiert und gekühlt
wird, (2) das erhaltene gasförmige
Gemisch in ein Restgas, welches im wesentlichen in einem Hauptteil
des nicht kondensierbaren Gases gebildet wird, und ein Kondensat
getrennt wird, welches hauptsächlich
von Chlor gebildet wird, und dann (3) das Kondensat alleine einer
Stripperkolonne zugeführt
wird um Kohlendioxid und einen kleineren Anteil des nicht kondensierbaren
und im Kondensat gelösten
Gases zu desorbieren;
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2 ist
ein Flußdiagramm
zur Verdeutlichung einer Vorrichtung, welche ein Vergleichsbeispiel
darstellt, wobei ein übliches
Verfahren entsprechend dem in 1 gezeigten
Verfahren zur Anwendung kommt;
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3 ist
ein Flußdiagramm
zur Verdeutlichung eines Beispiels einer Anlage zur Durchführung eines industriell
einsetzbaren Verfahrens zur Trennung und Rückgewinnung von Chlor, welches
aufweist, daß i)
ein gasförmiges
Gemisch komprimiert wird, welches 10 bis 60 Vol.-% Chlor, Kohlendioxid
und nicht kondensierbares Gas aufweist und dieses dann gekühlt und
verflüssigt
wird, ii) dieses in ein Restgas, welches im wesentlichen von einem
Hauptteil des nicht kondensierbaren Gases gebildet wird, und ein
Kondensat getrennt wird, welches hauptsächlich von Chlor gebildet wird,
iii) nur das Kondensat einer Stripperkolonne zugeführt wird,
um Kohlendioxid und einen kleineren Anteil des nicht kondensierbaren
Gases, welches im Kondensat gelöst
ist, zu desorbieren, wodurch das Chlor getrennt und rückgewonnen
wird, iv) ein Strip-Gas, welches von der Oberseite der Stripperkolonne
abströmt
und das hauptsächlich
von Chlor und Kohlendioxid gebildet wird, mit dem Restgas von dem
Schritt i) gemischt wird, v) wenigstens ein Teil des gemischten
Gases einer Absorptionskolonne zugeführt wird, um einen Hauptteil
des verbleibenden Chlors mit einem halogenierten Kohlenwasserstoff zu
absorbieren, vi) ein Abgas, welches Kohlendioxid und das nicht kondensierbare
Gas aufweist, und nicht mehr als 1 Vol.-% Chlor enthält, abgetrennt
wird, und das Abgas von dem System abgegeben wird, vii) das chlorabsorbierte
Lösungsmittel
einer Destillationskolonne zugeführt
wird, um das Lösungsmittel
in einem rückgewonnenen
Gas, welches hauptsächlich
Chlor aufweist und den halogenierten Kohlenwasserstoff zu trennen, viii)
das Lösungsmittel
zum Einsatz als ein Absorptionsmittel in der Absorptionskolonne
zurückgeführt wird, und
ix) das rückgewonnene
Gas zu der Kompressionsstufe zurückgeführt wird;
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4 verdeutlicht
Ionenformen von Absorptionsmitteln, welche bei der praktischen Durchführung der Erfindung
zum Einsatz kommen können,
wobei unterschiedliche pH-Werte der wässrigen Lösungen angegeben sind;
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5 ist
ein Flußdiagramm
zur Verdeutlichung der Absorption des Chlors im Beispiel 8; und
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6 ist
ein Flußdiagramm
einer Anlage, welche zur Durchführung
der Verfahrensweisen nach den verschiedenen Aspekten nach der Erfindung
in Kombination geeignet ist.
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Nach den jeweiligen Aspekten nach
der Erfindung wird das Verfahren bei einem gasförmigen Gemisch eingesetzt,
welches Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas aufweist und
Chlor enthält.
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Die folgenden Gase können beispielsweise
als zu behandelnde Gase erwähnt
werden:
- a) ein gasförmiges Gemisch, welches in
der Stufe der Herstellung von Chlor anfällt, wenn Wasserstoffchlorid
oxidiert wird, und das Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbares
Gas enthält;
- b) ein gasförmiges
Gemisch, welches man dadurch erhält,
daß Chlor
in einem beträchtlichen
Ausmaße
aus dem gasförmigen
Gemisch a) entfernt wird und einen noch verbleibenden Teil des Chlors
zusammen mit Kohlendioxid und nicht kondensierbarem Gas enthält.
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Bei der Chlorierung und der Phosgenierung
von organischen Verbindungen wird im starkem Maße Wasserstoffchlorid als ein
Nebenprodukt gebildet. Da die Menge wesentlich größer als
der Bedarf an Hydrochlorsäure
ist, bleibt eine Menge Wasserstoffchlorid ungenutzt und wird vernichtet
und entsorgt. Beträchtliche Kosten
waren für
die Entsorgung erforderlich.
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Folglich ist es erwünscht, ein
Verfahren zum effizienten Rückgewinnen
von Chlor aus Wasserstoffchlorid bereitzustellen, welches in großen Mengen
gemäß den voranstehenden
Ausführungen
ungenutzt blieb, wobei man auf industrielle Weise Chlor erzeugen
kann.
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Es ist seit vielen Jahren bekannt,
Chlor durch Oxidation von Wasserstoffchlorid bzw. Chlorwasserstoff zu
erzeugen. Jedoch gibt es bisher kein industrielles Herstellungsverfahren,
welches abgeschlossen ist.
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In jüngster Zeit wurde aufgefunden,
daß ein
Chromoxidkatalysator, welchen man durch Kalzinieren von Chromhydroxid
erhält,
insbesondere eine hohe Aktivität
selbst bei relativ niedrigen Temperaturen hat, wodurch sich eine
industrielle Verfahrensweise bereitstellen läßt, mit der man Chlor durch
Oxidation von Chlorwasserstoff erzeugen kann.
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Bei dem Verfahren nach den jeweiligen
Aspekten der Erfindung kann das gasförmige Gemisch, welches Chlor,
Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas enthält, und welches beim Verfahren
verarbeitet wird, ein gasförmiges
Gemisch sein, welches bei einem Verfahren wie jenem anfällt, das
in jüngster
Zeit zu der Herstellung von Chlor entwickelt wurde. Insbesondere
ist die Erfindung als ein effektives Verfahren zur Rückgewinnung
von Chlor oder als ein Verfahren zum Entfernen von Chlor aus einem
Abgas bei dem vorstehend genannten industriellen Herstellungsverfahren
von Chlor zweckmäßig.
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Nachstehend werden gewisse Verfahrensführungen
näher erläutert, welche
von der Erfindung erfaßt werden.
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In 1 sind
ein Kompressor 101, eine Stripperkolonne 102,
welche von einer üblichen
Schalenkolonne oder einer Packungskolonne gebildet wird, ein Wärmeübertrager 103,
ein Separator 104 und ein Reboiler 105 gezeigt.
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Ein gasförmiges Gemisch, welches im
allgemeinen 10 bis 60 Vol.-% Chlor und 40 bis 90 Vol.-% Kohlendioxid
und nicht kondensierbares Gas enthält, wird über eine Leitung 106 zugeführt und
dann mit einem vorbestimmten Druck mit Hilfe des Kompressors 101 komprimiert.
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Als nicht kondensierbares Gas kann
Stickstoff, Sauerstoff oder Kohlenmonoxid beispielsweise erwähnt werden.
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Das komprimierte, gasförmige Gemisch
wird auf eine vorbestimmte Temperatur mit Hilfe des Wärmeübertragers 103 gekühlt, wodurch
ein Teil des Chlors verflüssigt
wird. Das erhaltene flüssige-gasförmige Gemisch
wird über
eine Leitung 112 dem Separator 104 zugeführt, in
welchem das Gemisch in ein Restgas, welches im wesentlichen von
einem Hauptteil des nicht kondensierbaren Gases gebildet wird, und
ein Kondensat getrennt wird, welches hauptsächlich von Chlor gebildet wird.
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Das Kondensat wird über eine
Leitung 107 einem oberen Teil der Stripperkolonne 102 zugeführt, und während der
Absenkbewegung durch die Kolonne wird das Kondensat in Kontakt mit
dem Chlordampf gebracht, welcher durch den Reboiler 105 zum
Sieden gebracht wird. Als Folge hiervon wird bewirkt, daß Kohlendioxid
und nicht kondensierbares Gas, welche im Kondensat gelöst sind,
verdampfen, so daß das
Kondensat als flüssiges
Chlor mit einer hohen Reinheit am Boden der Stripperkolonne gesammelt
wird, und dieses anschließend
als erzeugtes Chlor über
eine Leitung 111 abgezogen wird.
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Wenn ein gasförmiges Gemisch, welches Chlor,
Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas enthält, komprimiert wird, und dann
in eine Stripperkolonne eingebracht wird, um eine Verflüssigung
und Destillation hierdurch vorzunehmen, ist es erforderlich, daß die Stripperkolonne
einen größeren Durchmesser
hat, vorausgesetzt daß eine übliche Oberflächengeschwindigkeit
eingesetzt wird. Wenn jedoch das nicht kondensierbare Gas ausgesondert
wird und nur das Kondensat in eine Stripperkolonne eingebracht wird,
wie dies bei der Erfindung der Fall ist, so ist es möglich, das
Strippen in einer Kolonne mit einem Durchmesser vorzunehmen, welcher
etwa 30% im Vergleich zu jenem der üblichen Stripperkolonne beträgt.
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Kohlendioxid und nicht kondensierbares
Gas, welche von dem Kondensat durch die Stripperbehandlung abgenommen
worden sind, können
an der Oberseite der Stripperkolonne abströmen, um durch eine Leitung 109 zu
gehen und dann verbinden sie sich wieder mit dem Restgas, welches
von dem Separator über eine
Leitung 108 zugeführt
wird. Anschließend
werden sie als Abgas von dem System bzw. von der Anlage abgegeben.
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Um Chlor aus dem gasförmigen Gemisch
soweit wie möglich
rückzugewinnen,
ist es erwünscht,
den Kompressionsdruck des Kompressors so hoch wie möglich einzustellen
und die Kühltemperatur
des Wärmeübertragers
so niedrig wie möglich
zu machen. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, den Kompressionsdruck bei
einem Chlor enthaltenden Gas aus Sicherheitsgründen zu erhöhen. Zusätzlich gibt es eine weitere
Begrenzung dahingehend, daß das
Kühlen
zur Verflüssigung
eines Gemisch, welches Kohlendioxid enthält, stärker als auf eine Temperatur
des Schmelzpunktes von Kohlendioxid erfolgen sollte (–56,6°C bei einem
CO2-Partialdruck
von 5,2 atm (5,2 × 105Nm–2)). Folglich gibt es
auch eine Begrenzung hinsichtlich der Kühltemperatur, um ein Zusetzen
der Anlage infolge des Auftretens von Trockeneis zu verhindern.
Der Kompressionsdruck und die Kühl-
und Verflüssigungstemperatur
am Wärmeübertrager
sollten in geeigneter Weise unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen
Einflußgrößen, wie
die vom Kompressor aufgenommene Leistung bzw. Energie, bestimmt
werden, wobei auch die Kühlleistung
am Wärmeübertrager,
die Wärmeleistung
am Reboiler und die Kosten für
die Entsorgung des Abgases miteinbezogen werden sollten, und alle
diese Einflußgrößen als gleichwertig
berücksichtigt
werden sollten.
-
Im allgemeinen wird es bevorzugt,
den Kompressionsdruck des gasförmigen
Gemisches auf 3 bis 15 kg/cm2-G (4–16 × 105Nm–2) einzustellen, und
die Kühl- und Verflüssigungstemperatur
auf –10°C bis –50°C einzustellen
sowie die Stripperkolonne bei einem Druck von 3 bis 15 kg/cm2-G und einer Bodentemperatur von 20 bis
45°C zu
betreiben.
-
Die bei einer solchen Arbeitsweise
erhaltene Reinheit des Chlors ist üblicherweise 99 Vol.-% oder
größer.
-
In 3 sind
ein Kompressor 301, ein Kühler 302, ein Kondensator 303,
ein Gas/Flüssig-Separator 304,
eine Stripperkolonne 305, ein Reboiler 306, eine
Absorptionskolonne 307, ein Wärmeübertrager 308, ein Druckreduzierventil 309,
eine Destillationskolonne 310, ein Kondensator 311,
ein Gas/Flüssig-Separator 312, ein
Reboiler 313, ein Kühler 314 und
Pumpen 315 und 316 gezeigt. Natürlich können die
jeweiligen Kolonnen 305, 307 und 310 im
allgemeinen gepackte Kolonnen oder Schalenkolonnen sein.
-
Ein gasförmiges Gemisch 317,
welches Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas aufweist, wird
mit einem rückgewonnenen
Gas 326 von dem Gas/Flüssig-Separator 312 vermischt
und dann auf einen vorbestimmten Kompressionsdruck mit Hilfe des
Kompressors 301 komprimiert.
-
Auf diese Weise läßt sich ein gasförmiges Gemisch
behandeln, welches Chlor in einem Bereich von 10 bis 60 Vol.-% enthält. Da die
gasförmigen Gemische
mit einem derartigen Chlorgehalt auch bei der Herstellung von Chlor
durch Oxidation von Chlorwasserstoff in Anwesenheit eines spezifischen
Chromoxidkatalysators anfallen, können diese gasförmigen Gemische
mit diesem Verfahren behandelt werden.
-
Als nicht kondensierbares Gas im
gasförmigen
Gemisch können
beispielsweise Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenmonoxid und/oder dergleichen
erwähnt
werden.
-
Der Kompressionsdruck kann sich auf
3 bis 15 kg/cm2-G (416 × 105Nm–2)
belaufen, und vorzugsweise auf 5 bis 12 kg/cm2-G
(6–13 × 105Nm–2). Das gasförmige Gemisch
wird mit Hilfe des Kühlers 302 gekühlt und im
Anschluß daran
erfolgt eine Verflüssigung
durch den Kondensator 303. Wenigstens zwei Drittel des
Chlors, welches im gasförmigen
Gemisch enthalten ist, werden hierbei verflüssigt.
-
Die Kühl- und Verflüssigungstemperatur
kann in einem Bereich von –10°C bis –50°C liegen,
wobei –20°C bis –40°C bevorzugt
werden.
-
Nachdem das erhaltene Gas-Flüssig-Gemisch
mit Hilfe des Separators 304 in ein Restgas 319,
welches im wesentlichen von einem Hauptteil des nicht kondensierbaren
Gases gebildet wird, und ein Kondensat 318 getrennt worden
ist, welches hauptsächlich
von Chlor gebildet wird, wird das letztgenannte der Stripperkolonne 305 zugeführt.
-
Die Stripperkolonne 305 kann
bei 3 bis 15 kg/cm2-G, vorzugsweise bei
5 bis 12 kg/cm2 betrieben werden.
-
Das Kondensat, welches dem Oberteil
zugeführt
wurde, fällt
durch die Kolonne nach unten. Während dieses
Vorgangs wird bewirkt, daß Kohlendioxid
und nicht kondensierbares in dem Kondensat gelöstes Gas von dem Kondensat
abdampfen, indem sie als Dampf aufsteigen, welcher hauptsächlich Chlor
aufweist, welches durch den Reboiler 306 zum Sieden gebracht
wird, wobei eine Bodentemperatur von 20 bis 45°C vorhanden ist. Folglich wird
das Kondensat als flüssiges
Chlor am Boden der Kolonne gesammelt und man erhält das Chlorerzeugnis 321.
Das Kohlendioxid und das nicht kondensierbare Gas, welche von dem
Gas abgedampft worden sind, können
zusammen mit Chlor als ein Strippergas 320 von der Oberseite
der Stripperkolonne 305 ausströmen und werden mit dem Restgas 319 vermischt.
Wenigstens ein Teil des Mischgases wird der Absorptionskolonne 307 zugeführt. Die
Absorptionskolonne wird vorzugsweise unter dem selben Druck wie
die Stripperkolonne betrieben, da die Absorptionswirkung größer wird,
wenn der Druck der Absorptionskolonne größer ist, vorausgesetzt, daß die Temperatur
des absorbierenden Lösungsmittels
konstant ist.
-
Von einem Gas 323, welches
in die Absorptionskolonne 307 eingebracht wird, werden
nahezu das gesamte Chlor und Teile des Kohlendioxids und des nicht
kondensierbaren Gases in einem Lösungsmittel 330 absorbiert,
welches von der Oberseite der Kolonne sich nach unten bewegt. Das
Gas 323 wird daher von dem System als ein Abgas 324 freigesetzt,
welches Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas aufweist und
nicht mehr als 1 Vol.-% Chlor enthält. Das bei dem vorstehend
beschriebenen Verfahren eingesetzte Lösungsmittel ist ein halogenierte
Kohlenwasserstoff, wie Kohlenstofftetrachlorid oder Chloroform.
Das Lösungsmittel
kann in einer Menge von dem 2- bis 100-fachen, vorzugsweise dem
3- bis 30-fachen des Gewichts des Gases eingesetzt werden, welches
in die Absorptionskolonne eingebracht wird.
-
Ein Lösungsmittel 325 mit
Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbarem Gas, welche darin
absorbiert sind, wird von dem Boden abgezogen und mit Hilfe der
Pumpe 315 dem Wärmeübertrager 308 zugeführt. Nach
der Vorerwärmung
durch den Wärmeübertrager 308 wird
das Lösungsmittel
der Destillationskolonne 310 zugeführt.
-
Die Destillationskolonne 310 kann
bei einem Druck von 0,1 bis 15 kg/cm2-G
(1,1–16 × 105Nm–2), vorzugsweise bei
1 bis 10 kg/cm2-G (2–4 × 105Nm–2)
betrieben werden.
-
Das in die Destillationskolonne 310 eingebrachte
Lösungsmittel
wird mit Hilfe des Reboilers zum Sieden gebracht, durch den Kondensator
kondensiert und mit Hilfe einer Rückleitung 327 zu der
Destillationskolonne destilliert, so daß die absorbierten Gase verdampfen
können,
um ein rückgewonnenes
Gas zu separieren, welches hauptsächlich Chlor aufweist.
-
Ein Lösungsmittel 328, welches
eine Chlorkonzentration von nicht höher als 5000 ppm pro Gewicht vorzugsweise
nicht größer als
500 ppm pro Gewicht hat, wird am Boden der Kolonne abgezogen und
dann zu dem Wärmeübertrager 308 geleitet.
Nachdem die Wärme
von dem Lösungsmittel
durch den Wärmeübertrager 308 abgeführt worden
ist, erfolgt eine frische Zufuhr 329 des Lösungsmittels
zum Ausgleichen des ggf. aufgetretenen Verlustes. Das Lösungsmittel
wird anschließend
durch den Kühler 314 gekühlt und
dann zu der Absorptionskolonne 307 zurückgeführt. Obgleich das Absorptionsvermögen der
Absorptionskolonne größer wird, wenn
die Temperatur am Einlaß der
Absorptionskolonne niedriger ist, ist es unmöglich, die Temperatur über den
Schmelzpunkt des Lösungsmittels
hinaus herabzusetzen (beispielsweise –22,6°C bei Kohlenstofftetrachlorid).
Es ist erwünscht,
die Temperatur des Kondensators der Destillationskolonne in einem
solchen Maße herabzusetzen,
daß das
Lösungsmittel
nicht verdampft und verstreut wird. Jedoch führt eine zu niedrige Temperatur
zu einer Verflüssigung
von Chlor, so daß mehr
Chlor in Verbindung mit dem Lösungsmittel
vorhanden ist, wodurch das Absorptionsvermögen des rezirkulierten Lösungsmittels
in der Absorptionskolonne herabgesetzt wird. Daher wird eine derartige
zu niedrige Temperatur nicht bevorzugt.
-
Es ist daher erforderlich, die optimalen
Bedingungen für
die Temperatur des Lösungsmittels
am Einlaß der
Absorptionskolonne und der Temperatur des Kondensators der Destillationskolonne
unter Berücksichtigung
der vorstehend angegebenen Verhältnisse
zu bestimmen. Vorzugsweise kann die Temperatur des Lösungsmittels
am Einlaß der
Absorptionskolonne in einem Bereich von –20°C bis 0°C liegen, und die Temperatur
des Kondensators der Destillationskolonne kann in einem Bereich
von –20°C bis –10°C liegen.
-
Nachstehend erfolgt nunmehr die Beschreibung
eines Verfahrens zur Entfernung des Chlors aus einem gasförmigen Gemisch,
welches Chlor, Gas und Kohlendioxidgas enthält. Dieses Verfahren weist
auf, daß eine
wässrige
Lösung
oder Suspension, welche ein Alkalimetallsulfid und/oder ein Erdalkalimetallsulfid
enthält, oder
ein Alkalimetallsulfid und/oder ein Erdalkalimetallsulfid zusammen
mit einem Alkalimetallhydroxid und/oder einem Erdalkalimetallhydroxid
enthält,
mit einem Anteil von nicht größer als
dem zweifachen Molverhältnis
von Alkalimetallsulfid und/oder Erdalkalimetallsulfid zugegeben
wird, und das gasförmige
Gemisch mit der Lösung
oder der Suspension unter Einstellung des pH-Wertes der Lösung oder
der Suspension innerhalb eines Bereiches von 1,9 bis 6,3 gewaschen
wird, wodurch das Chlor von dem gasförmigen Gemisch entfernt wird.
-
Beispiele von Alkalimetallhydroxid,
welches bei der praktischen Durchführung des vorstehend genannten
Verfahrens zweckmäßig ist,
umfassen Hydroxide von Alkalimetallen, wie Lithium, Natrium und
Kalium, während
beispielhafte Erdalkalimetallhydroxide die Hydroxide von Magnesium,
Kalzium, Barium und dergleichen sein können.
-
Andererseits kann das Metall in Form
des Sulfids ein Erdalkalimetall, wie Magnesium, Kalzium oder Barium
sein. Ein Alkalimetall mit einer hohen Löslichkeit in Wasser wird jedoch
bevorzugt.
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Wenn ein Alkalimetallsulfid und/oder
ein Erdalkalimetallsulfid zusammen mit einem Alkalimetallhydroxid
und/oder einem Erdalkalimetallhydroxid bei dem vorstehend genannten
Verfahren eingesetzt werden, ist es wesentlich, daß das Hydroxid
in einem Anteil von nicht größer als
dem zweifachen Molverhältnis
von Sulfid eingesetzt wird.
-
Da dieses Verfahren einen alkalischen
Stoff zur Neutralisierung des Chlors erforderlich macht sowie auch
ein Sulfid zum Reduzieren des Chlors erforderlich macht, ist wenigstens
ein Äquivalent
eines reduktiven Sulfids pro 2 Äquivalente
eines alkalischen Stoffes erforderlich, welcher für die Neutralisierung
benötigt
wird.
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Wenn der Anteil des alkalischen Stoffes
das Zweifache des Molverhältnisses
des Sulfids überschreitet, wird
das reduktive Sulfid grob und Chlor kann selbst dann nicht absorbiert
werden, wenn der pH-Wert innerhalb eines Bereiches von 1,9 bis 6,3
eingestellt wird.
-
Wenn der Anteil von dem alkalischen
Stoff nicht größer als
das Zweifache des Molverhältnisses
des Sulfids ist, wirkt Sulfid als ein Ersatz für Hydroxid. Ferner gilt, daß je größer der
Anteil von Sulfid ist, desto mehr Bisulfid in der absorbierenden
Lösung
vorhanden ist. Die pH-Einstellung wird dadurch infolge der Pufferwirkung
erleichtert.
-
Folglich kann die Waschlösung eine
solche sein, welche weder Alkalimetallhydroxid noch Erdalkalimetallhydroxid
enthält.
Chlor in einem Abgas kann mit einer wässrigen Lösung oder Suspension eines
Alkalimetalls und/oder eines Erdalkalimetallsulfids alleine absorbiert
werden.
-
Der für die Absorptionsreaktion für Chlor
geeignet pH-Bereich ist 1,9 bis 6,3. Ein pH-Wert von größer als
6,3 wandelt Kohlendioxidgas in Bicarbonationen um, wie dies in 4 gezeigt ist, so daß das Alkali
verbraucht wird. Mehr Alkali wird daher verbraucht, wodurch das
Verfahren unwirtschaftlich wird.
-
Wenn der pH-Wert kleiner als 1,9
wird, wird freie schweflige Säure
gebildet und zersetzt, wodurch leicht Schwefeldioxidgas auftreten
kann. Daher ist ein derartig niedriger pH-Wert nicht bevorzugt.
-
Die bevorzugte pH-Werteinstellung
der wässrigen
Lösung
in einem Bereich von 1,9 bis 6,3 kann dadurch erhalten werden, daß die Menge
des Alkalimetallsulfids und/oder des Erdalkalimetallsulfids, welche
zuzugeben ist, sowie die Menge des Alkalimetallhydroxids und/oder
Erdalkalimetallhydroxids, welche zuzugeben ist, in einem Verhältnis von
nicht größer als
dem Zweifachen des Molverhältnisses
des Sulfids zugegeben wird.
-
In diesem Fall können Hydroxid und Sulfid jeweils
in einer Feststofform oder in einer wässrigen Lösung zugegeben werden, wobei
die letztgenannte Vorgehensweise bevorzugt wird. Sie können zusammen
als eine einzige oder gemeinsame Lösung zugegeben werden. Es braucht
nicht erwähnt
zu werden, daß sie
als gesonderte, wässrige
Lösungen
zugegeben werden.
-
Die Konzentration der jeweiligen
wässrigen
Lösung
kann vorzugsweise in einem solchen Bereich liegen, daß im Falle
eines Alkalimetallsalzes oder eines Erdalkalimetallsalzes die Rohmaterialien
und das erhaltene Salz und Sulfat gelöst sind. Die Arbeitsweise ist
jedoch nach wie vor selbst dann noch durchführbar, wenn sie in Form einer
Aufschlämmung
zugegeben werden.
-
Wenn der Arbeitsablauf in einem homogenen
System mit einer Konzentration in der Nähe der Löslichkeit des Salzes erfolgt,
sollte die Reaktionstemperatur unter Berücksichtigung der Löslichkeit
als gleichwertiges Kriterium bestimmt werden. Da die Löslichkeiten
von Alkalimetall- und Erdalkalimetallsulfiden und -chloriden alle
nicht zu sehr von der Temperatur abhängig sind, kann der Einsatz
von höheren
Temperaturen keine nennenswerte Beeinflussung im Hinblick auf eine
Steigerung der Konzentrationen hervorrufen.
-
Die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen
Chlor und einem Sulfid wird größer, wenn
die Temperatur größer wird.
Eine Reaktionstemperatur von 0°C
bis 70°C
wird jedoch im Hinblick auf mögliche
Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Korrosion und der Zersetzung
von Materialien des Reaktors bevorzugt.
-
Im Hinblick auf den Ablauf der Reaktion
kann das Gas dadurch absorbiert werden, daß sich in einem agitierten
Behälter
Blasen bilden, oder daß eine
Behandlung in einer Waschkolonne erfolgt.
-
Obgleich die Stufenzahl in Abhängigkeit
von dem zulässigen
Wert von Chlor im behandelten Gas variiert, ist es nicht erforderlich,
die Stufenzahl in zu großem
Maße zu
vergrößern, da
die Reaktion oder Absorptionsgeschwindigkeit groß ist.
-
Das vorstehend beschriebene Verfahren
nachstehend unter Bezugnahme auf 5 näher erläutert.
-
Ein gasförmiges Gemisch 401,
welches Kohlendioxidgas und Chlorgas enthält, und welches auch Stickstoff,
Sauerstoff und dergleichen in einigen Fällen enthalten kann, wird in
einen unteren Teil einer Absorptionskolonne 407 eingeleitet,
wodurch das gasförmige
Gemisch 401 mit einer Waschflüssigkeit 402 gewaschen
wird, welches von einem oberen Teil der Kolonne zurückgeführt wird.
Die Waschflüssigkeit 402 ist
eine wässrige
Lösung
oder Suspension, welche voranstehend beschrieben worden ist, enthält ein Alkalimetallsulfid und/oder
ein Erdalkalimetallsulfid oder ein Alkalimetallsulfid und/oder ein
Erdalkalimetallsulfid zusammen mit einem Alkalimetallhydroxid und/oder
einem Erdalkalimetallsulfid und hat einen pH-Wert, welcher innerhalb eines Bereiches
von 1,9 bis 6,3 eingestellt ist.
-
Die Waschflüssigkeit wird mit Wasser bis
zu einer gewünschten
Konzentration verdünnt,
und sie wird zurückgeleitet,
wobei zugleich der pH-Wert
eingestellt wird. Hierdurch wird die Durchflußrate mit Hilfe eines Überlaufs 404 konstant
gemacht.
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Nach der Behandlung wird ein Abgas 406,
von dem Chlorgas alleine entfernt worden ist, mit der Waschflüssigkeit
aus dem System ausgegeben.
-
Das Verfahren gemäß den verschiedenen Ausführungsvarianten
nach der Erfindung stellt bei der praktischen Durchführung in
Kombination einen wesentlichen Teil eines industriellen Herstellungsverfahrens für Chlor
dar.
-
Insbesondere ist es möglich, ein
kombiniertes Verfahren dadurch bereitzustellen, daß die ersten
und die zweiten Ausführungsformen
und das zusätzliche
Verfahren kombiniert werden, wie dies in 6 gezeigt ist. Das kombinierte Verfahren
ermöglicht
eine hocheffiziente Rückgewinnung
von Chlor aus einem gasförmigen
Gemisch, welches Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas aufweist
und Chlor enthält,
und ferner kann Chlor nahezu vollständig aus einem Abgas abgeführt werden,
welches aus dem System abgegeben werden soll, so daß sich die
Umweltbelastungs- und -verschmutzungsprobleme lösen lassen.
-
Das kombinierte Verfahren wird nachstehend
unter Bezugnahme auf 6 näher erläutert.
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Ähnlich
den voranstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen wird ein gasförmiges Gemisch,
welches Kohlendioxid und nicht konden sierbares Gas aufweist, und
Chlor enthält, über eine
Leitung 531 einem Kompressor 501 zugeführt, in
welchem es auf einen vorbestimmten Druck komprimiert wird. Das gasförmige Gemisch
wird mit Hilfe eines Kühlers 502 auf
eine vorbestimmte Temperatur gekühlt
und dann mit Hilfe eines Kondensators 503 verflüssigt, so
daß ein
Teil des Chlors verflüssigt
wird. Das erhaltene Gas-Flüssig-Gemisch
wird einem Separator 504 zugeleitet, in welchem es in ein
Restgas, welches hauptsächlich
als Hauptanteil das nicht kondensierbare Gas aufweist, und ein Kondensat
getrennt wird, welches hauptsächlich von
Chlor gebildet wird. Das Kondensat wird einem oberen Teil einer
Stripperkolonne 505 zugeführt. Während der Abwärtsbewegung
durch die Kolonne 505 wird das Kondensat in Kontakt mit
dem Chlordampf gebracht, welcher mit Hilfe eines Reboilers 506 erzeugt
worden ist, so daß Kohlendioxid
und nicht kondensierbares Gas, welche im Kondensat gelöst sind,
zum Verdampfen gebracht werden. Chlor wird am Boden der Stripperkolonne
als flüssiges
Chlor gesammelt, welches eine hohe Reinheit hat, und es wird dann
als Chlorerzeugnis über eine
Leitung 511 abgezogen. Die Reinheit des bei einer derartigen
Arbeitsweise erhaltenen Chlors ist üblicherweise 99 Vol.-% oder
höher.
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Das Kohlendioxid und das nicht kondensierbare
Gas, welche von dem Kondensat verdampft worden sind, können von
der Oberseite der Stripperkolonne und dann durch eine Leitung 509 strömen, und
sie treffen auf das Restgas, welches von dem Separator über eine
Leitung 508 zugeführt
wird.
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Wenigstens ein Teil des Gasgemisches
welches so durch Zusammenführung
erhalten worden ist, wird einer Absorptionskolonne 512 zugeführt. Von
dem Gasgemisch, welches in die Absorptionskolonne eingebracht wird,
werden das gesamte Chlor und Teile des Kohlendioxids und des nicht
kondensierbaren Gases in einem Lösungsmittel 511 absorbiert,
welches sich von der Oberseite der Kolonne nach unten bewegt. Folglich kann
das Gasgemisch in ein Abgas 514 umgewandelt werden, welches
Kohlendioxid und nicht kondensierbares Gas aufweist und nicht mehr
als 1 Vol.-% Chlor enthält.
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Ein Lösungsmittel 515 mit
Chlor, Kohlendioxid und nicht kondensierbarem Gas, welche darin
absorbiert sind, wird von dem Boden abgezogen und mit Hilfe einer
Pumpe 516 einem Wärmeübertrager 517 zugeführt. Nach
einer Vorerwärmung
durch den Wärmeübertrager 517,
wird das Lösungsmittel
einer Destillationskolonne 518 zugeführt.
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Das in die Destillationskolonne 518 eingebrachte
Lösungsmittel
wird mit Hilfe eines Reboilers 519 zum Sieden gebracht,
mit Hilfe eines Kondensators 513 kondensiert und mit Hilfe
einer Rücklaufleitung 520 zur
Destillationskolonne destilliert, so daß die absorbierten Gase verdampft
werden, um ein rückgewonnenes
Gas bei der Trennung zu erhalten, welches hauptsächlich Chlor aufweist.
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Ein Lösungsmittel 521, welches
eine Chlorkonzentration von nicht größer als 5000 ppm pro Gewicht, vorzugsweise
nicht größer als
500 ppm pro Gewicht hat, wird an dem Boden der Kolonne abgezogen
und dann mit Hilfe einer Pumpe 522 dem Wärmeübertrager 517 zugeführt. Nach
der Abführung
der Wärme
von dem Lösungsmittel
durch den Wärmeübertrager 517 wird
eine frische Aufgabe 523 des Lösungsmittels zum Ersetzen von
irgendeinem Verlust zugegeben. Das Lösungsmittel wird anschließend mit
Hilfe eines Kühlers 524 gekühlt und
dann zu der Absorptionskolonne 512 zurückgeleitet.
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Ein Abgas 514, welches Kohlendioxid
und nicht kondensierbares Gas aufweist und nicht mehr als 1 Vol.-%
Chlor enthält,
wird in einen unteren Teil einer Absorptionskolonne 525 eingeleitet,
in welcher das Abgas 514 mit Hilfe einer Waschflüssigkeit 526 gewaschen
wird, die von einem oberen Teil der Kolonne rezirkuliert wird. Die
Waschflüssigkeit
ist eine wässrige
Lösung
oder eine Suspension, welche voranstehend beschrieben worden sind,
und enthält ein
Alkalimetallsulfid und/oder ein Erdalkalimetallsulfid oder ein Alkalimetallsulfid und/oder
ein Erdalkalimetallsulfid zusammen mit einem Alkalimetallhydroxid
und/oder einem Erdalkalimetallhydroxid und hat einen pH-Wert, welcher
innerhalb eines Bereiches von 1,9 bis 6,3 eingestellt ist. Die Waschflüssigkeit
wird mit Wasser bis zu einer gewünschten
Konzentration verdünnt,
und zurückgeleitet,
wobei der pH-Wert eingestellt wird und die Durchflußrate mit
Hilfe eines Überlaufs 527 konstant
gehalten wird.
-
Nach der Behandlung wird ein Abgas 528,
aus dem Chlor alleine mit der Waschflüssigkeit entfernt worden ist,
von dem System oder der Anlage abgegeben.
-
Die Waschflüssigkeit wird aus Wasser 530 und
einer wässrigen
Lösung
aus Natriumsulfid zubereitet.
-
[Beispiele]
-
Die Erfindung wird nachstehend detailliert
anhand von folgenden Beispielen näher erläutert. Die Beispiele 6–8 stellen
keine Ausführungsformen
der Erfindung dar, sondern beziehen sich beispielhaft auf Techniken,
welche sich bei den bevorzugten Ausführungsformen einsetzen lassen.
-
Beispiel 1:
-
Eine Vorrichtung nach dem Flußdiagramm
von 1 wurde bereitgestellt.
-
Die näheren Einzelheiten der Stripperkolonne,
des Wärmeübertragers
und des Separators sind nachstehend angegeben:
Stripperkolonne:
Material: | SUS316L |
Abmessungen
der Kolonne: | 50
mm auf × 1,000
mm groß |
Abmessungen
des gepackten Teils: | 50
mm auf × 385
mm hoch |
Gepacktes
Material: | "Sulzer Labopack" (Warenzeichen; Erzeugnis
von Sumitomo Heavy Industries, Ltd.) |
Reboiler
Teil: | Elektrische
Heizeinrichtung, 1,0 KW max. |
Wärmeübertrager:
Material: | SUS316L |
Wärmeübertragungsbereich: | 1,5
m2 |
Separator:
Material: | SUS316L |
Fassungsvermögen: | 3,5
l |
-
Ein gasförmiges Gemisch mit 50 Vol.-%
Chlor, 15 Vol.-% Kohlendioxid, 10 Vol.-% Stickstoff und 25 Vol.-%
Sauerstoff wurde bei 7 kg/cm2-G (8 × 105Nm–2) mittels des Kompressors
komprimiert, und dann wurde bewirkt, daß es mit einer Durchflußrate von
1,050 kgmol/h durch den Wärmeübertrager
ging, wodurch das gasförmige
Gemisch auf –24°C gekühlt wurde.
Nach der Kühlung
durch den Wärmeübertrager
wurde das gasförmige
Gemisch dem Separator zugeführt,
so daß es
in ein Gas und eine Flüssigkeit
getrennt wurde. Die Flüssigkeit
alleine konnte sich durch die Stripperkolonne nach unten bewegen.
Die der elektrischen Heizeinrichtung zugeführte Energiemenge wurde derart
gesteuert, daß das
Reboilerteil der Stripperkolonne durch die elektrische Heizeinrichtung
auf einer Temperatur bei 25°C blieb.
Das flüssige
Chlor wurde kontinuierlich abgezogen, um den Flüssigkeitsstand des Chlors im
Reboiler konstant zu halten.
-
Wenn die Vorrichtung einen stationären Zustand
erreicht hatte, belief sich die Temperatur am oberen Teil der Stripperkolonne
auf –8°C, die Temperatur
am Reboiler auf 25°C,
und der Druck an dem Oberteil auf 7,0 kg/cm2-G.
Zu diesem Zeitpunkt erhielt man mit einer Rate von 0,30 kgmol/h
Chlor vom Boden der Stripperkolonne und seine Reinheit belief sich
auf 99,2 Vol.-%.
-
Beispiel 2:
-
Unter Einsatz der beim Beispiel 1
verwendeten Vorrichtung wurde ein gasförmiges Gemisch mit 39 Vol.-%
Chlor, 13 Vol.-% Kohlendioxid, 9 Vol.-% Stickstoff und 39 Vol.-%
Sauerstoff auf 10 kg/cm2-G (11 × 105Nm–2) mit Hilfe des Kompressors
komprimiert, und dann wurde bewirkt, daß es mit einer Durchflußrate von 1,050
kgmol/h durch den Wärmeübertrager
ging, wodurch das gasförmige
Gemisch auf –40°C gekühlt wurde.
-
Nach der Kühlung durch den Wärmetauscher
wurde das gasförmige
Gemisch dem Separator zugleitet, so daß es in ein Gas und eine Flüssigkeit
getrennt wurde. Die Flüssigkeit
alleine konnte sich durch die Stripperkolonne nach unten bewegen.
Die Menge der der elektrischen Heizeinrichtung zugeführten Energie
wurde derart gesteuert, daß das
Reboilerteil der Stripperkolonne bei 37°C unter Verwendung der elektrischen
Heizeinrichtung blieb. Das flüssige
Chlor wurde kontinuierlich abgezogen, um den Flüssigchlorpegel im Reboiler konstant
zu halten.
-
Wenn die Vorrichtung einen stationären Zustand
erreicht hatte, belief sich die Temperatur am oberen Teil der Stripperkolonne
auf –12°C, die Temperatur
am Reboiler auf 37°C,
und der Druck am Oberteil auf 10 kg/cm2-G.
Zu diesem Zeit-punkt erhielt man Chlor mit einer Rate von 0,35 kgmol/h
vom Boden der Stripperkolonne und seine Reinheit belief sich auf
99,2 Vol.-%.
-
Beispiel 3:
-
Unter Einsatz der in Beispiel 1 verwendeten
Vorrichtung wurde ein gasförmiges
Gemisch mit 10 Vol.-% Chlor, 17 Vol.-% Kohlendioxid, 30 Vol.-% Stickstoff
und 43 Vol.-% Sauerstoff auf 12 kg/cm2-G
(13 × 105Nm–2) mit Hilfe des Kompressors
komprimiert, und dann wurde bewirkt, daß es mit einer Durchflußrate von
1,050 kgmol/h durch den Wärmeübertrager
ging, wodurch das gasförmige
Gemisch auf –40°C gekühlt wurde.
-
Nach der Kühlung mit Hilfe des Wärmeübertragers
wurde das gasförmige
Gemisch dem Separator zugleitet, so daß es in ein Gas und eine Flüssigkeit
getrennt wurde. Alleine die Flüssigkeit
konnte sich durch die Stripperkolonne nach unten bewegen. Die Menge
der der elektrischen Heizeinrichtung zugeführten Energie wurde derart
gesteuert, daß das
Reboilerteil der Stripperkolonne bei einer Temperatur von 45°C mit Hilfe der
elektrischen Heizeinrichtung blieb. Das flüssige Chlor wurde kontinuierlich
abgezogen, um den Pegel des flüssigen
Chlors im Reboiler konstant zu halten.
-
Wenn die Vorrichtung einen stationären Zustand
erreicht hatte, belief sich die Temperatur am oberen Teil der Stripperkolonne
auf –8°C, die Temperatur
am Reboiler auf 45°C,
und der Druck am Oberteil auf 12 kg/cm2-G.
Zu diesem Zeitpunkt erhielt man Chlor mit einer Rate von 0,04 kgmol/h
vom Boden der Stripperkolonne und seine Reinheit belief sich auf
99,2 Vol.-%.
-
Vergleichsbeispiel 1:
-
Gemäß dem in 2 angegebenen Flußdiagramm erfolgte eine Betriebsweise
unter Einsatz der Stripperkolonne und des Wärmeübertragers wie beim Beispiel
1. Es ist jedoch noch zu erwähnen,
daß die
Stripperkolonne, derart modifiziert wurde, daß ein gasförmiges Gemisch von der Bodenseite
her anstelle von der Oberseite her zugeführt wurde. Ein gasförmiges Gemisch
mit 50 Vol.-% Chlor, 15 Vol.-% Kohlendioxid, 10 Vol.-% Stickstoff
und 25 Vol.-% Sauerstoff wurde bei 7 kg/cm2-G
mit Hilfe eines Kompressors 201 komprimiert, und dann mit
einer Durchflußrate
von 0,24 kgmol/h der Bodenseite der Stripperkolonne zugeführt. Die
Auslaßgastemperatur
wurde auf etwa –24°C mit Hilfe
eines Wärmeübertragers 203 eingestellt.
Die Menge der der elektrischen Heizeinrichtung zugeführten Energie
wurde derart gesteuert, daß das
Reboilerteil der Stripperkolonne bei 18°C mit Hilfe der elektrischen
Heizeinrichtung gehalten wurde. Das flüssige Chlor wurde kontinuierlich
abgezogen, um einen konstanten Flüssigchlorpegel im Reboiler 205 einzuhalten.
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Wenn die Vorrichtung einen stationären Zustand
erreicht hatte, belief sich die Temperatur am Gasauslaß des Wärmeübertragers 203 auf –24°C, die Temperatur
des Reboiler 205 auf 18,4°C, und der Druck an der Oberteil
auf 7 kg/cm2-G. Zu diesem Zeitpunkt erhielt
man Chlor mit einer Rate von 0,09 kgmol/h vom Boden der Stripperkolonne
und seine Reinheit belief sich auf 99,0 Vol.-%. Es ist deutlich
zu ersehen, daß die
Behandlungskapazität
für ein
gasförmiges
Gemisch bei einem Verfahren, bei dem nur ein Kondensat einer Stripperbehandlung
gemäß dem Beispiel
1 unterzogen wird, sich auf wenigstens das etwa 4-Fache des üblichen
Verfahrens gemäß dem Vergleichsbeispiel
beläuft.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Unter Einsatz einer Vorrichtung gemäß dem Vergleichsbeispiel
1 erfolgte ein ähnlicher
Testlauf abgesehen davon, daß die
Zufuhrrate des Gases zu dem Boden der Stripperkolonne auf 0,60 kgmol/h
geändert wurde.
Es war jedoch unmöglich,
die Vorrichtung in einem stationären
Zustand zu betreiben, da die Temperaturen der Gase am Einlaß und am
Auslaß des
Wärmeübertragers
variierten und instabil waren. Selbstverständlich läßt sich der Betriebsablauf
nicht mehr durchführen,
wenn die Behandlungskapazität
beim üblichen
Verfahren vergrößert wird.
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Beispiel 4:
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Eine Vorrichtung gemäß dem Flußdiagramm
nach 3 wurde bereitgestellt.
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Ein gasförmiges Gemisch mit 38,9 Vol.-%
Chlor, 12,9 Vol.-% Kohlendioxid und 48,2 Vol.-% Stickstoff plus
Sauerstoff wurde der Vorrichtung zugeführt. Wenn der Kompressionsdruck
des Kompressors und die Kühl-
und Verflüssigungstemperatur
des Kondensators auf 7 kg/cm2-G und –24°C jeweils
eingestellt waren, wurden 37% des gasförmigen Gemisches, insbesondere
67,5 des Chlors im gasförmigen
Gemisch kondensiert. Das Kondensat wurde dem oberen Teil der Stripperkolonne
zugeführt.
Die Stripperkolonne wurde dadurch betrieben, daß der Druck an der Oberseite
und die Bodentemperatur auf 7 kg/cm2-G und –25,4°C jeweils eingestellt
waren. Hierbei erhielt man flüssiges
Chlor, welches 99,5% Chlor enthält.
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Ein destilliertes Gas von dem oberen
Teil der Stripperkolonne enthält
18,6 Vol.-% Chlor, 17,1 Vol.-% Kohlendioxid und 64,3 Vol.-% Stickstoff
plus Sauerstoff. Kohlenstofftetrachlorid in Mengen des 3,6-Fachen
des Gewichts des Zufuhrgases zu der Absorptionskolonne wurde auf –15°C gekühlt, und
es wurde ein absorbierendes Lösungsmittel
eingesetzt. Die Absorptionskolonne wurde derart betrieben, daß der Druck
an der Oberseite sich auf etwa 7 kg/cm2-G
belief. Die Zusammensetzung eines Abgases von der Oberseite der
Absorptionskolonne belief sich auf 47 ppm Volumen Chlor, 19,7 Vol.-%
Kohlendioxid, 80,1 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff, und 0,2 Vol.-%
Kohlenstofftetrachlorid (Tetrachlorkohlenstoff).
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Kohlenstofftetrachlorid mit darin
absorbiertem Chlor wurde mit Hilfe der Pumpe vom Boden der Destillationskolonne
zugeführt.
Die Destillationskolonne wurde bei einem oberen Druck von 1,3 kg/cm2-G, einer Kondensatortemperatur von –15°C und einer
Temperatur am Boden von 105,6°C
betrieben. Die Zusammensetzung des an der Oberseite der Destillationskolonne
rückgewonnenen
Gases belief sich auf 89,4 Vol.-% Chlor, 7,3 Vol.-% Kohlendioxid,
3,3 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff, und 500 ppm Volumen Kohlenstofftetrachlorid.
Die Chlorkonzentration im Lösungsmittel
belief sich auf 5 ppm pro Gewicht. Die Rückgewinnungsrate von Chlor
war 99,99%.
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Beispiel 5:
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Der beim Beispiel 4 eingesetzten
Vorrichtung wurde ein gasförmiges
Gemisch zugeführt,
welches 25 Vol.-% Chlor, 11 Vol.-% Kohlendioxid und 64 Vol.-% Stickstoff
plus Sauerstoff umfaßt.
Wenn der Kompressionsdruck und die Kühl- und Verflüssigungstemperatur
auf 9 kg/cm2-G (10 × 105Nm–2)
und –37°C jeweils
eingestellt waren, wurden 20% des gasförmigen Gemisches, insbesondere
71% Chlor im gasförmigen
Gemisch kondensiert.
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Dann wurde nur das Kondensat der
Stripperkolonne zugeführt.
Die Stripperkolonne wurde derart betrieben, daß der Druck an der Oberseite
und die Temperatur an der Bodenseite sich auf etwa 9 kg/cm2-G und 28,9°C jeweils beliefen, wodurch
man flüssiges
Chlor erhielt, welches 96,3% Chlor enthält. Hierbei hatte das Gas am
Einlaß der
Absorptionskolonne eine Zusammensetzung von 9,9 Vol.-% Chlor, 12,9
Vol.-% Kohlendioxid und 77,2 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff.
Kohlenwasserstofftetrachlorid in einer Menge von dem 4,1-Fachen
des Gewichts des Zufuhrgases zu der Absorptionskolonne wurde auf –17°C gekühlt, und
es wurde ein absorbierendes Lösungsmittel
eingesetzt. Die Absorptionskolonne wurde derart betrieben, daß der Druck
an der Oberseite sich auf 9 kg/cm2-G belief.
Die Zusammensetzung eines Abgases von der Oberseite der Absorptionskolonne
belief sich auf 16 ppm Volumen Chlor, 12,4 Vol.-% Kohlendioxid und
87,4 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff und 0,2 Vol.-% Kohlenwasserstofftetrachlorid.
Andererseits wurde das absorbierende Lösungsmittel mit Hilfe der Pumpe
von der Bodenseite der Absorptionskolonne der Destillationskolonne
zugeführt.
Die Destillationskolonne wurde bei einem Druck an der Oberseite von
3,5 kg/cm2-G (4,5 × 105Nm–2)
einer Kondensatortemperatur von 2°C
und einer Temperatur am Boden von 132,9°C betrieben. Die Zusammensetzung
des destilierten Gases an der Oberseite der Destillationskolonne
belief sich auf 75,7 Vol.-% Chlor, 15,8 Vol.-% Kohlendioxid, 8,5
Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff und 480 ppm Volumen Kohlenwasserstofftetrachlorid.
Die Chlorkonzentration im Lösungsmittel
belief sich auf 36 ppm gewichtsbezogen. Die Rückgewinnungsrate von Chlor belief
sich auf 99,99%.
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Beispiel 6:
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In einer Flasche, welche mit 1 l
einer 10 gewichtsprozentigen wässrigen
Lösung
aus Natriumsulfid gefüllt
war, und welche mit einem Überlaufrohr
versehen war, welche sich am unteren Ende öffnete, wurde ein Gemisch aus
1 l/min Kohlendioxidgas und 100 ml/min Chlorgas derart eingeleitet,
daß es
unter Blasenbildung aufsteigen konnte, wobei zugleich spurenhafte
pH-Wertveränderungen
auftraten. Zu Beginn wurde das abgeblasene Gas in seiner Gesamtheit
absorbiert. Der pH-Wert fiel, wenn das Abblasen fortgesetzt wurde.
Wenn der pH-Wert auf 6 und niedriger gefallen war, begann ein Teil
des Gases durchzugehen. Wenn der pH-Wert 4 erreicht hatte, wurde
mit der Zugabe einer 10%igen wässrigen
Lösung
des Natriumsulfids mit einer Rate von 15,7 cc/min begonnen, um den
pH-Wert bei 4 aufrecht zu erhalten.
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Im vorstehend beschriebenen Zustand
wurde bewirkt, daß das
ohne Absorption in der Lösung
durchgehendes Gas durch ein Sammelgefäß mit einer N/2-Lösung aus
Kaliumjodid und dann durch ein weiteres Sammelgefäß mit N/2-Lösung von Ätznatron
strömen
konnte. Diese Lösungen
waren mit N/10 Natriumthiosulfat titriert, und eine wässrige Stärkelösung wurde
als ein Indikator verwendet, wodurch die Chlorpegel in den Sammelgefäßen mittels
Titration bestimmt wurden. Die Konzentration von Chlor im Abgas
ergab sich mit nicht größer als
1 ppm pro Volumen.
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Zusätzlich wurden die Kohlensäure absorbiert
in der N/2-Lösung
von Kaliumjodid und jene sorbiert in der N/2-Lösung von Ätznatron jeweils mit N/10 NaOH
und N/10 HCl titriert, wobei Methylorange als Indikator eingesetzt
wurde. Als Ergebnis hat sich bestätigt, daß das abgeblasene Kohlendioxidgas
nicht in seiner Gesamtheit absorbiert wurde und daß es bis
zu einem gewissen Ausmaß durch
die Flasche gehen konnte.
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Beispiel 7:
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Ein ähnlicher Reaktor wie in Beispiel
6 wurde mit einer wässrigen
Lösung
beschickt, welche 86 Gew.-% Natriumsulfid und 1,4 Gew.-% Ätznatron
enthielt. In ähnlicher
Weise wurden 1 l/min Kohlendioxidgas und 100 cc/min Chlorgas gemischt
und durchgeleitet. Wenn der pH-Wert 4 erreicht hatte, wurde mit
der Zufuhr einer wässrigen
Lösung
mit derselben Zusammensetzung wie die Zufuhrlösung mit einer Rate von 12,1
ml/min begonnen, so daß der
pH-Wert bei 4 aufrecht erhalten wurde. Ein durch die Flasche im
vorstehend genannten Zustand gegangenes Gas wurde mit Hilfe einer ähnlichen
Methode wie beim Beispiel 6 analysiert. Als Ergebnis hat sich bestätigt, daß der Chlorpegel
nicht größer als
1 ppm pro Volumen war und das Kohlendioxid in seiner Gesamtheit
durchgegangen ist.
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Beispiel 8:
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Gemäß dem Flußdiagramm in 5 wurde ein gasförmiges Gemisch 401 welches
30 Vol.-% Kohlendioxidgas, 70 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff
und 1000 ppm pro Volumen Chlorgas enthält, mit einer Rate von 500
Nm3/h von einem unteren Teil der Absorptionskolonne 407 eingeleitet.
Die Absorptionskolonne hatte einen Durchmesser von 0,8 m und war
mit 1-inch Raschig-Ringen bis zu einer Höhe von 2,2 m gepackt. Das gasförmige Gemisch 401 wurde
mit einer absorbierenden Flüssigkeit 402 gewaschen,
welche bei 10 m3/h von der Oberseite der
Kolonne zurückgeleitet
wurde. In der Kolonne wurde der pH-Wert bei 4,0 mit etwa 94,5 kg/h
einer wässrigen
Lösung 403 aufrecht
erhalten, welche 10 Gew.-% Natriumsulfid enthält, und welcher zugleich Wasser 405 mit
einer Rate von 278 kg/h zugegeben wurde. Zugleich wurde der Flüssigkeitsspiegel
mit Hilfe einer Überlaufleitung 404 konstant
gehalten. Ein behandeltes Gas 406, welches von der Kolonne
am oberen Teil hiervon abging, wurde als Probe genommen. Aufgrund
seines Absorptionsvermögens
und der Analyse mit einer N/10 wässrigen
Lösung
von Kaliumjodid ergab sich ein Chlorwert von 1 ppm pro Volumen oder
niedriger.
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Beispiel 9:
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Das Flußdiagramm einer beim vorliegenden
Beispiel eingesetzten Vorrichtung ist in 6 verdeutlicht.
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Das Aufgabematerial für die Vorrichtung
war ein gasförmiges
Gemisch mit 38,9 Vol.-% Chlor, 12,9 Vol.-% Kohlendioxid und 48,2
Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff. Wenn der Kompressionsdruck des
Kompressors und die Kühl- und Verflüssigungstemperatur
des Kondensators auf 7 kg/cm2-G und –24°C jeweils
eingestellt waren, wurden 27,3% des gasförmigen Gemischs, insbesondere
67,5% Chlor, in dem gasförmigen
Gemisch kondensiert. Das Kondensat wurde nur dem oberen Teil der
Stripperkolonne zugeführt.
Die Stripperkolonne wurde derart betrieben, daß der Druck an der Oberseite
und die Temperatur am Boden auf 7 kg/cm2-G und –25,4°C jeweils
eingestellt waren, wodurch man flüssiges Chlor erhielt, welches
99,5% Chlor enthält.
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Ein destilliertes Gas von dem oberen
Teil der Stripperkolonne enthielt 18,6 Vol.-% Chlor, 17,1 Vol.-% Kohlendioxid
und 64,3 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff.
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Kohlenwasserstofftetrachlorid in
einer Menge von dem 3,6-Fachen des Gewichts des Zufuhrgases zu der
Absorptionskolonne wurde auf –15°C gekühlt, und
es wurde ein absorbierendes Lösungsmittel
eingesetzt. Die Absorptionskolonne wurde derart betrieben, daß der Druck
an der Oberseite mit 7 kg/cm2-G eingehalten war.
Die Zusammensetzung eines Abgases von der Oberseite der Absorptionskolonne
belief sich auf 47 ppm pro Volumen Chlor, 19,7 Vol.-% Kohlendioxid,
80,1 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff, und 0,2 Vol.-% Kohlenwasserstofftetrachlorid.
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Kohlenwasserstofftetrachlorid mit
darin absorbiertem Chlor wurde mit Hilfe der Pumpe von der Bodenseiten
der Destillationskolonne zugeführt.
Die Destillationskolonne wurde mit einem Druck an der Oberseite von
1,3 kg/cm2-G, einer Kondensatortemperatur von –15°C und einer
Temperatur an der Bodenseite von 105,6°C betrieben. Die Zusammensetzung
des von der Oberseite der Destillationskolonne zurückgewonnenen Gases
belief sich auf 89,4 Vol.-% Chlor, 7,3 Vol.-% Kohlendioxid, 3,3
Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff, und 500 ppm pro Volumen Kohlenwasserstofftetrachlorid.
Die Chlorkonzentration im Lösungsmittel
belief sich auf 5 ppm pro Gewicht. Die Rückgewinnungsrate von Chlor
war 99,99%.
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Das von der Oberseite der Absorptionskolonne
abgegebene gasförmige
Gemisch hatte eine Zusammensetzung von 47 ppm pro Volumen Chlor,
19,7 Vol.-% Kohlendioxid, 18,1 Vol.-% Stickstoff plus Sauerstoff, und
0,2 Vol.-% Kohlenwasserstofftetrachlorid. Dieses gasförmige Gemisch
wurde in die Abgas-Waschkolonne eingeleitet, um Chlor zu entfernen.
Das gasförmige
Gemisch wurde von der Bodenseite her zugeleitet, während die
absorbierende Flüssigkeit,
welche rezirkuliert war, von der Oberseite sich in Richtung nach
unten bewegen konnte. Als Folge hiervon wurde das Chlor in dem gasförmigen Gemisch
absorbiert.
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Als absorbierende Flüssigkeit
wurde bewirkt, daß eine
wässrige
Lösung,
welche 10 Gew.-% Natriumsulfid enthält, in Richtung nach unten
strömt
und zugleich der pH-Wert bei 4,2 eingestellt wurde. Die absorbierende
Flüssigkeit
wurde in Kontakt mit dem gasförmigen
Gemisch gebracht, so daß das
Chlor absorbiert wurde.
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Die Chlorkonzentration im Gas, welche
an der Oberseite abging, war nicht größer als 1 ppm pro Volumen.