DE2633363B2 - Wäßrige, beim Gefrier-Auftaucyclus beständige Emulsion eines organischen Peroxids - Google Patents
Wäßrige, beim Gefrier-Auftaucyclus beständige Emulsion eines organischen PeroxidsInfo
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Description
tert-Butyl-peroctoat
ist.
(b) 1 bis 10 Gew.-% eines wasserlöslichen oberflächenaktiven Mittels und
(c) zum Rest auf 100 Gew.-% aus Wasser.
2. Emulsion nach Anspruch 1, mit einem organischen Peroxid-Anteil von 35 bis 55 Gew.-%.
3. Emulsion nach Anspruch 1 oder 2, mit Di(sek.-butyl)-peroxidicarbonat als organisches Peroxid der allgemeinen Formel (1).
4. Emulsion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel (b).
5. Emulsion nach Anspruch 4, mit Polyvinylalkohol als oberflächenaktives Mittel (b).
6. Emulsion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit
der wäßrigen Phase als kontinuierliche Phase
Die Polymerisation von äthylenisch ungesättigten Materialien, die durch freie Radikale angeregt werden
kann, z. B. von Vinylmonomeren wie Vinylchlorid, durch
organische Peroxide ist im Schrifttum eingehend beschrieben und hat eine große kommerzielle Anwendung gefunden. So findet die Polymerisation von
Vinylchlorid z. B. an zahlreichen Standorten statt, die
vom Herstellungsort des organischen Peroxids entfernt sind. Es steht fest, daß organische Peroxide unbeständige Verbindungen sind und daß ihre Unbeständigkeit mit
ihrer Reaktionsfähigkeit zunimmt Sehr reaktionsfähige organische Peroxide haben den Nachteil, daß sie sich bei
Raumtemperatur häufig schnell zersetzen. Andererseits macht sie diese Unbeständigkeit besonders geeignet als
Polymerisationsinitiatoren bei relativ niedrigen Polymerisat'onstemperaturen, z. B. von 20 bis 60° C. Es werden
deshalb bei der Herstellung, beim Transport und der Lagerung der sehr reaktionsfähigen organischen Peroxide besondere Vorsichtsmaßnahmen eingehalten. In
zahlreichen Fällen ist es notwendig, den Transport und die Lagerung derartiger Peroxide in Lösungsmitteln und
unter Umgebungstemperatur durchzuführen, um einen Verlust der Wirksamkeit durch eine langsame Zersetzung oder die Gefahr einer sich selbst beschleunigenden
Zersetzung zu vermeiden. Weniger reaktionsfähige organische Peroxide, wie Lauroylperoxid und Dibenzoylperoxid. sind bei Raumtemperatur beständiger und
können infolgedessen leichter und mit weniger aufwendigen Vorsichtsmaßnahmen transportiert und gelagert
werden. Derartige weniger reaktionsfähige organische Peroxide werden üblicherweise als Initiatoren für
Polymerisationen in geografischen Bereichen verwendet, die vom Herstellungsort des organischen Peroxids
weiter entfernt sind. Ihre größere Beständigkeit bei Raumtemperatur bat aber zur Folge, daß sie weniger
wirksame Polymerisationsinitiatoren bei den genannten
niedrigeren Polymerisationstemperaturen sind.
Sehr reaktionsfähige organische Peroxide werden häufig als Lösungen in verträglichen Lösungsmitteln
hergestellt und transportiert, wobei z. B. als Lösungsmittel Leichtbenzine oder andere Kohlenwasserstoffe, wie
ίο Hexan, Cyclohexan und Toluol in Betracht kommen.
Durch verdünnen der sehr reaktionsfähigen organischen Peroxide mit den Kohlenwasserstofflösungsmitteln wird im allgemeinen die Gefahr einer autokatalytischen Zersetzung des Peroxids herabgesetzt Um die
is Wirksamkeit der Peroxide zu erhalten, müssen jedoch
auch solche Lösungen bei Temperaturen unterhalb der Umgebungstemperatur aufbewahrt werden. Auch der
Transport der verdünnten Lösungen der organischen Peroxide in Kohlenwasserstoffen hat einige Nachteile.
Zunächst besteht die Möglichkeit, daß dss organische
Peroxid und das Lösungsmittel sich bei niedrigen Temperaturen in zwei Phasen trennen, wodurch eine
konzentrierte Phase des organische!^ Peroxids entsteht,
deren Transport und Lagerung gefährlich sein kann. Im
Falle des Auslaufens oder Vergießens kann das flüchtige
Lösungsmittel verdampfen und als Rückstand das Peroxid in relativ unverdünntem und gefährlichem
Zustand zurücklassen. Beim Auftreten eines Brandes kann das in der Regel entflammbare Lösungsmittel zu
der Feuergefahr beitragen. Ferner ist es nachteilig, daß durch den Lösungsmittelgehalt der Lösung erheblich
höhere Kosten auftreten. Schließlich ist bei einigen Polymerisationen die Anwesenheit eines derartigen
Lösungsmittels nicht erwünscht
Einige sehr reaktionsfähige Percarbonate, wie Diisopropylperoxydicar ^onat, Di-n-propylperoxydicarbonat
und Di-selc-butylperoxydicarbonat, werden als gefrorene Feststoffe oder als unverdünnte Flüssigkeiten in
gekühltem Zustand versandt Diese Versandform
erfordert besondere Handhabungen wegen der konzentrierten Natur des Peroxids. Trotzdem besteht der
Wunsch nach sehr reaktionsfähigen organischen Peroxiden für zahlreiche Polymerisationen, da sie bei
gegebenen Polymerisationstemperaturen mit größerer
Wirksamkeit als weniger reaktionsfähige Initiatoren
verwendet werden können und dadurch kürzere Polymerisationszeiten pro Ansatz möglich sind
Man hat auch schon vorgeschlagen, die Lagerung und die Handhabung von organischen Peroxiden durch den
Endverbraucher dadurch zu erleichtern, daß man eine Emulsion oder Dispersion des Initiators herstellt Für
diesen Fall wird auf die US-PS 38 25 509 verwiesen, in der eine wäßrige Emulsion eines organischen Peroxids
beschrieben ist, in der das Peroxid in einer Menge bis zu
19 Gew.-% vorliegt Das oberflächenaktive Mittel ist
eine Kombination von Polyvinylalkohol und Polyoxyäthylen-Sorbitanmonolaurat. Nachdem die wäßrige
Emulsion des organischen Peroxids hergestellt worden ist, wird sie dem Polymerisationsgefäß zugesetzt, um die
Polymerisation des äthylenisch ungesättigten Material? anzuregen. Es wird dort diese Emulsion besonders für
solche Polymerisationsreaktionen empfohlen, die in einem wäßrigen Medium durchgeführt werden, wie bei
der Emulsions- oder Suspensionspolymerisation von
hi Vinyl- oder Vinylidenhalogeniden. Um sicherzugehen,
daß Emulsionen dieser Art beim Stehen nicht brechen, wird in der genannten Patentschrift empfohlen, daß die
Emulsion durch Rühren stabilisiert wird.
Im Falle einer Emulsion eines sehr reaktionsfähigen
organischen Peroxids kann eine Pbasentrennung sehr
gefährlich sein, da eine konzentrierte Masse des unverdünnten organischen Peroxids entsteht Pie
Zersetzung einer solchen unverdünnten Masse des organischen Peroxids kann in Abhängigkeit von vielen
Faktoren, wie der Menge, des Behälters und der
Zersetzungstemperatur zu einer Zersetzung fuhren, die
zur Freisetzung von Wärme und entflammbaren Gasen führt Derartige Bedingungen können zur Entstehung
von Bränden, Verpuffungen, Zerstörungen der Behälter
und Detonationen führen.
Es wurde nun gefunden, daß wäßrige Emulsionen von
organischen Peroxiden hergestellt werden können, die beim Gefrier-Auftaucyclus beständig sind, d. h. daß die
Emulsion gefroren und aufgetaut werden kann, ohne daß eine Phasentrennung eintritt bzw. daß sie bricht.
Insbesondere wurde gefunden, daß wäßrige Emulsionen von flüssigen organischen Peroxiden, die etwa 30 bis 75
Gew.-% organisches Peroxid, eine eiHulgierte Menge
mindestens eines oberflächenaktiven Mittels und Wasser enthalten, gefroren werden können und beim
Gefrieren und Auftauen ihren emulgierten Zustand behalten.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb eine wäßrige, beim Gefrier-Auftaucyclus beständige Emulsion eines
organischen Peroxids, bestehend aus:
(a) 30 bis 75 Gew.-% eines organischen Peroxids der
allgemeinen Formel
O O
Il Il
R1-O-C-O-O-C-O-R1 (1)
in der Ri ein aliphatischer Rest mit 2 bis 8
Kohlenstoffatomen oder
tert-Butyl-peroctoat
ist,
(b) 1 bis 10 Gew.-% eines wasserlöslichen oberflächenaktiven Mittels und
(c) zum Rest auf 100 Gew.-% aus Wasser.
Im gefrorenen Zustand behalten die Emulsionen gemäß der Erfindung ihren emulgierten Zustand für
einen Zeitraum, der mindestens ausreichend ist, eine sichere Handhabung und Verwendung zu gewährleisten. Dieses Merkmai, d. h. die Beständigkeit gegenüber
einer Phasentrennung, ermöglicht eine wesentlich sicherere Handhabung bei der Lagerung, Handhabung
und dem Transport der sehr reaktionsfähigen organischen Peroxide gegenüber den bisherigen Arbeitsweisen.
Durch die Gegenwart von Wasser wird die Gefährlichkeit, insbesondere die Feuergefährlichkeit, in
der Handhabung der organischen Peroxide wesentlich reduziert Prüfungen einer 40gewichtsprozentigen wäßrigen Emulsion von Di-seJc-butylperoxydicarbonat-Emulsion haben gezeigt daß eine solche Zusammensetzung im wesentlichen nicht-entflammbar ist. Die Rate
der homolytischen Zersetzung der flüssigen, wäßrigen Peroxidemulsionen ist zwar größer als diejenige von
Lösungen gleicher Konzentration in Kohlenwasserstofflösungsmitteln, doch hat der größere Sicherheitsgrad der wäßrigen Emulsionen, insbesondere gegenüber
einer Brandgefahr, ein größeres Gewicht. Außerdem wird die Rate der homolytischen Zersetzung des
organischen Peroxids in der wäßrigen Emulsion
vernachlässigbar, sobald die Emulsion ausgefroren ist,
so daß die ausgefrorene Emulsion sowohl sicherer in der Handhabung, Lagerung und im Transport ist und
außerdem ihre Wirksamkeit für lange Zeiträume behält
In aufgetautem Zustand sind die beim Gefrier-Auftaucyclus beständigen, wäßrigen Emulsionen von
organischen Peroxiden gemäß der vorliegenden Erfindung als Initiatoren für die Suspensions- oder
Emulsionspolymerisation von äthylenisch ungesättigten
ίο Verbindungen geeignet wie z.B. Vinylchlorid und
andere Vinylverbindungen. Beim Auftauen der Emulsionen tritt keine Phasentrennung ein und sie behalten
ihren aktiven Peroxidgehalt für einen ausreichenden Zearaum, so daß der Hersteller des Polymerisats
t5 Gelegenheit hat das Peroxid ohne wesentlichen Verlust
seiner Wirksamkeit zu verwenden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das organische Peroxid die dispergierte (diskontinuierliche)
oder innere Phase und das wäßrige Medium die
kontinuierliche oder äußere Phase der Emulsion. Diese
Ausführungsform wird bevorzugt da das organische Peroxid in winzigen Kügelchen oder Tröpfchen
aufgeteilt ist Bei einer anderen Ausführungsform ist das wäßrige Medium die dispergierte (diskontinuierliche)
Phase und das organische Peroxid ist die äußere oder kontinuierliche Phase. Beide Ausführungsformen werden hier als wäßrige Emulsion bezeichnet und beide
dienen auch für die Verdünnung des sehr reaktionsfähigen organischen Peroxids mit Wasser und zur
jo Erzeugung einer sicheren Peroxidzusammensetzung.
Es ist überraschend, daß diese Emulsionen beim Gefrier-Auftauzyklus beständig sind, da eine der für das
Brechen einer Emulsion vorgeschlagenen Arbeitsweisen das Gefrieren und Auftauen der Emulsion ist
Von besonderem Interesse sind bei der Erfindung wäßrige Emulsionen mit einem Peroxid-Anteil von 35
bis 55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der flüssigen Emulsion. Ganz besonders! bevorzugt sind
Emulsionen, die 40 bis 50 Gew.-% organisches Peroxid
enthalten. Diese Emulsionen zeichnen sich durch eine
gute Beständigkeit aus, wogegen bei relativ verdünnten Emulsionen, d.h. solchen, die 5 bis 20 Gew.-%
organisches Peroxid, z. B. Di-n-propylperoxydicarbonat,
enthalten, eine Phasentrennung beim Stehen zu
beobachten ist
Eine gefrorene, wäßrige Emulsion eines organischen
Peroxids, die beim Gefrieren und Auftauen beständig ist, hat besondere Vorzüge. Erstens ist sie relativ sicher und
leicht zu handhaben und zu transportieren. Einrichtun
gen für den Transport von gefrorenen bzw. gekühlten
Gütern gibt es bereits für den nationalen und den internationalen Verkehr. Als zweiten Vorteil enthält die
Emulsion, da sie gefroren ist einen eingebauten Wärmeverbrauch für den Fall einer Zersetzung oder des
Ausfallens der Kühlkraftquelle, da die latente Schmelzwärme der Wasserkomponente der gefrorenen Emulsion eine große Wärmemenge verbraucht bevor das
Produkt flüssig wird. Dadurch können eventuell erforderliche Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wer
den. Drittens ist die Emulsion wegen des Vorhanden
seins des Wassers im wesentlichen nicht entflammbar. Viertens und im Gegensatz zu Lösungen von organischen Peroxiden in Kohlenwasserstoffen bietet die hohe
latente Verdampfungswärme des Wassers einen noch
b5 größeren Wärmeschutz im Falle der autokatalytischen
Zersetzung. Fünftens bewahrt die gefrorene Emulsion ihre Stabilität beim Auftauen und kann in einem
wäßrigen Medium auf die gewünschte Konzentration
verdünnt werden, wobei auch in diesem Fall die
Emulsionsform erhalten bleibt, So kann man beispielsweise eine 40%ige gefrorene, wäßrige Emulsion eines
organischen Peroxids ohne weiteres auftauen und mit Wasser, in der Regel unter Rühren, auf eine
Konzentration von 10 Gew,-% verdünnen. Schließlich
ist die Geschwindigkeit der homolytischen Zersetzung der gefrorenen wäßrigen Emulsion des organischen
Peroxids sehr niedrig, so daß die Wirksamkeit des organischen Peroxids im wesentlichen während des
gefrorenen Zustands der Emulsion konstant bleibt Dadurch ist die Menge des für den Verbraucher zur
Verfügung stehenden Peroxids im Zeitpunkt des Verbrauchs im wesentlichen immer gleich und stimmt
auch mit derjenigen fiberein, die bei der Herstellung der gefrorenen Emulsion vorlag.
Die in den Emulsionen gemäß der Erfindung enthaltenen Peroxide eignen sich für die Polymerisation
von äthylenisch ungesättigten Materialien durch Bildung von freien Radikalen. Die Peroxide und ihre
wäßrigen Emulsionen nach der Erfindung sind besonders für die Polymerisation im wäßrigen Medium, z. B. in
wäßriger Suspension oder Emulsion, geeignet
Im gefrorenen Zustand besitzen die Emulsionen nach der vorliegenden Erfindung eine gute Integrität Bei der
Ausführungsform der Erfindung, bei der das Wasser die kontinuierliche Phase der flüssigen Emulsion darstellt,
scheint die gefrorene Emulsion eine Dispersion von winzigen Kügelchen des organischen Peroxids in einer
Matrix von gefrorenem Wasser zu sein. Überraschenderweise hat der gefrorene Gegenstand eine ausgezeichnete Festigkeit, d. h. er ist nicht zerbrechlich und
kann nicht leicht wie ein Eiskörper gebrochen werden. Diese physikalischen Merkmale sind ein weiterer
Vorteil der gefrorenen Emulsionen nach der Erfindung, weil dadurch ihre Handhabbarkeit gegenüber einem
leicht brechbaren Körper erleichtert wird.
Die in den Emulsionen gemäß der Erfindung enthaltenen organischen Peroxide sind Peroxydicarbonatester der allgemeinen Formel
R1-O-C-O-O-C-O-R1 (1)
in der Ri ein aliphatischer Rest mit 2 bis 8, insbesondere
3 bis 4 Kohlenstoffatomen ist. Beispiele für Ri sind
η-Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-,
tert-Butyl-, Capryl-, 2-Äthylhexyl-,
Peroxydicarbonate sind aus der Literatur gut bekannt
und zahlreiche dieser Verbindungen sind auch im Handel erhältlich. Man stellt die Peroxydicarbonatester
typischerweise durch eine sorgfältig kontrollierte Umsetzung der entsprechenden Alkylchlorformate mit
wäßrigem Natriumperoxid bei niedrigen Temperaturen, z. B. O bis 100C her, wie dies beispielsweise beschrieben
ist in Journal of American Chemical Society, Band 72 (1950) 1254 und in der US-PS 23 70 588. Spezifische
Beispiele von geeigneten Peroxydicarbonatestern sind
Di(2-äthy!hexy|)peroxydicarbonatund
Di^tert-butylcyclohexyljperoxydicarbonat
Besonders bevorzugt ist Dj(sek.-butyl)-peroxydicarbonat
Die Herstellung von wäßrigen Emulsionen ist in dtr
Literatur eingehend beschrieben. Im allgemeinen werden das bzw. die oberflächenaktiven Mittel im
wäßrigen Medium gelöst und bei der vorliegenden Erfindung wird das organische Peroxid der wäßrigen
ίο Phase unter Rühren zugesetzt Die Reihenfolge der
Zugabe der beiden Phasen, d. h. ob die äußere Phase zu
der inneren Phase oder umgekehrt zugegeben wird, ist im allgemeinen ohne Bedeutung, da eine Emulsion durch
die gut bekannte Inversionsarbeitsweise hergestellt
werden kann. Wegen der Unbeständigkeit und der
Gefahr, die mit der Handhabung von großen Mengen von Peroxiden verbunden sind, wird aber empfohlen,
das Peroxid zur diskontinuierlichen Phase der Emulsion zu machen. Deshalb ist es vorteilhaft die Emulsion so
herzustellen, daß das organische Peroxid der wäßrigen Phase langsam zugegeben wird. Bei derjenigen Ausführungsform der Erfindung, bei der das Wasser die
diskontinuierliche Phase der Emulsion bildet, empfiehlt sich die umgekehrte Art der Zugabe, soweit nicht ein
Die bei der Herstellung der Emulsion verwendete Temperatur ist nicht erfindungiwesentlich, sie sollte
aber ausreichend niedrig sein, um eine nennenswerte Zersetzung des Peroxids zu vermeiden. Im Einzelfall
hängt die Temperatur von dem speziellen organischen Peroxid und den bei seiner Handhabung auftretenden
Gefahren ab. Für besonders reaktionsfähige organische Peroxide wird empfohlen, daß die Temperatur des
wäßrigen Mediums im Bereich von etwa +5 bis etwa
200C liegt Falls das verwendete oberflächenaktive
Mittel höhere Temperaturen zur Auflösung im wäßrigen Medium verlangt ist es zweckmäßig, die wäßrige
Lösung des oberflächenaktiven Mittels zu kühlen, bevor das Peroxid zugegeben wird. Zur Herstellung der
wäßrigen Emulsion wird bevorzugt entionisiertes oder destilliertes Wasser verwendet
Auch die Einrichtungen zur Herstellung von Emulsionen sind gut bekannt Für die Erfindung kann eine
beliebige bekannte Einrichtung dieser Art verwendet
werden, mit deren Hilfe es möglich ist, die interne Phase,
z. B. das organische Peroxid, in der externen Phase, z. B.
das wäßrige Medium, so zu dispergieren, daß die Teilchengröße der entstandenen Emulsion klein genug
ist, um eine Koaleszenz und Zusammenbrechen der
so Emulsion in der erforderlichen Zeit bis zum Verbrauch
zu verzögern. Die Auswahl der Emulsionseinrichtung hängt in erster Linie von der Viskosität der Emulsion in
allen Herstellunftsstufen, der erforderlichen mechanischen Energie und dem erforderlichen Wärmeaustausch ab. Alle diese Faktoren sind in der Fachwelt bestens bekannt Beispiele von geeigneten Rührern sind
mechanische BlfUrührer, Ankerrührer, Propellerrührer
mit einem oder mehreren Propellern auf einem gemeinsamen Schaft und Turbinenrührer. Auch Kolloid-
ho mühlen und Homogenisatoren lasser, rieh verwenden.
Die bei der Herstellung der Emulsion gebildete Wärme sollte mit einer derartigen Geschwindigkeit abgeführt
werden, daß das gesamte flüssige Medium unterhalb
einer Temperatur gehalten wird, bei der das organische
ti") Peroxid eine nennenswerte homolytische Zersetzung
erfährt.
Die Viskosität der sich bildenden flüssigen Emulsion kann in Abhäneiekeit von der Menee des verwendeten
organischen Peroxids und der Menge des verwendeten Wassers variiert werden. Falls gewünscht, kann die
Viskosität in üblicher Weise erhöht werden, z. B. durch Zugabe eines Verdickungsmittels zur kontinuierlichen
Phase, durch Erhöhung des Anteils der inneren Phase oder durch Erniedrigung der Teilchengröße der
dispergierten Phase. Die Viskosität der flüssigen Emulsion kann schwanken, die Emulsion sollte aber
nicht derartig viskos sein, daß die flüssige Emulsion nicht durch normale Pumpeinrichtungen gefördert in
werden kann. Die flüssige Emulsion sollte deshalb in einer Zustandsform vorliegen, daß sie pumpfähig ist und
durch die üblichen Pumpeinrichtungen für Flüssigkeiten förderbar ist.
Die flüssige Emulsion wird dann in eine Kühlzone ii
gebracht, wo sie abgekühlt und ausgefroren wird. Für diesen Zweck können beliebige Kühleinrichtungen
verwendet werden, die die Temperatur der Emulsion auf mindestens -18°C erniedrigen können. Die Emulsion
kann in einer beliebigen gut handhabbaren Form „>(>
ausgefroren werden, z. B. als Flocken, Pulver, Granulat oder in größerer Gestalt, wie z. B. als Eiswürfel oder
noch größer. Je größer der ausgefrorene Gegenstand ist, desto größer ist der Zeitraum für das Ausfrieren und
die Entfernung der latenten Schmelzwärme des wäßrigen Mediums. Aus diesem Grund ist die Größe der
ausgefrorenen Gegenstände in der Regel klein, z. B. von der Größe eines Eiswürfels mit einer Kantenlänge von
etwa 2,5 cm oder in Form von Schuppen mit einem Durchmesser von 1 bis 5 cm und einer Dicke von 0,6 bis jo
1,9 cm. Eine derartige Größe erleichtert die Handhabung und gibt eine größere Flexibilität bei der
Verwendung einer bestimmten Menge der gefrorenen Peroxidemu'.sion. Die minimale Menge hängt selbstverständlich
von der Größe des hergestellten festen s5 Gegenstandes ab. Die Temperatur, auf die die flüssige
Emulsion zum Ausfrieren abgekühlt wird, kann schwanken. Im allgemeinen liegen diese Temperaturen
zwischen etwa —30 und etwa -20C, bevorzugt bei —18
bis —5°C, z.B. —18°C. Bei einer Temperatur von
— 18" C sind organische Peroxide, wie Di-n-propylperoxydicarbonat
und Di-sek.-butylperoxydicarbonat noch flüssig. Deshalb ist bei einer solchen Temperatur bei
einem derartigen Peroxid die diskontinuierliche Phase, die aus dem emulgieren, flüssigen Percarbonatester
besteht, noch eine Verteilung von feinen Tröpfchen in einer Matrix der gefrorenen wäßrigen Phase.
Jede Art der Ausrüstung für den indirekten Wärmeübergang bei der Verfestigung der Emulsion, die
zu keiner Verunreinigung des verfestigten Gegenstands führt kann bei der Herstellung der gefrorenen Emulsion
der organischen Peroxide gemäß der Erfindung verwendet werden. Geeignete Beispiele solcher Ausrüstungen
sind tafelförmige oder bandförmige Einheiten. Die Einheit des letzten Typs wird für die Durchführung
der Verfestigung in kontinuierlicher Arbeitsweise verwendet Bei diesen Einheiten wird die flüssige
Emulsion auf einer flüssigen Metallplatte oder Metallband, das auf der Unterseite einen Mantel für
einströmendes Kühlmittel besitzt zugeführt Die Art, in der die flüssige Emulsion zugeführt wird, bestimmt den
Typ des erhaltenen Produks, z. B. Flocken oder Pallete . Die tafelförmige Einrichtung kann mit Formen ausgestaltet
sein, die die flüssige Emulsion aufnimmt, faiis die Viskosität zu hoch ist oder ein bestimmtes geformtes
Produkt gewünscht wird. Die gefrorenen Gegenstände werden dann von dieser Einrichtung manuell oder
automatisch entfernt
Die Bildung einer flüssigen Emulsion wird durch das wasserlösliche, oberflächenaktive Mittel unterstützt.
Die übliche Funktion des oberflächenaktiven Mittels besteht darin, die Grenzflächenspannung herabzusetzen
und die Bildung einer stark vergrößerten Grenzfläche der dispergierten Phase mit einer stark verringerten
Energiezufuhr durch das mechanische Rühren zu ermöglichen. Das oberflächenaktive Mittel wird deshalb
verwendet, um die Bildung der Emulsion zu erleichtern und/oder die Stabilität der einmal gebildeten Emulsion
zu erhöhen. Diese Wirkungen sind in der Regel mit einer Herabsetzung der Grenzflächenspannung zwischen den
beiden Phasen und einer Schutzkolloidwirkung begleitet. Die Menge des oberflächenaktiven Mittels zur
Herstellung der Emulsion liegt bevorzugt bei 3 bis 7 Gew.-%, insbesondere etwa 5 Gew.-% der Emulsion.
Die genau erforderliche Menge des oberflächenaktiven Mittels kann durch einfache Vorversuche unter
Berücksichtigung der vorstehenden Angaben leicht ermittelt werden. Da die oberflächenaktiven Mittel
relativ teuer sind, wird in der Regel nur so viel oberflächenaktives Mittel verwendet, wie zur Erzielung
des gewünschten Ergebnisses erforderlich ist.
Das oberflächenaktive Mittel sollte in der wäßrigen Phase in der erforderlichen Menge löslich sein, um die
gewünschte Aufgabe zu erfüllen und sollte in der wäßrigen Phase bei allen Temperaturen gelöst bleiben,
bei denen die Emulsion entweder in gefrorenem Zustand oder als flüssige Emulsion gelagert wird.
Alternativ kann das oberflächenaktive Mittel in der ölphase löslich sein, wenn eine Peroxidlösung verwendet
wird. Das oberflächenaktive Mittel sollte eine geringe chemische Reaktionsfähigkeit besitzen, d. h. es
sollte chemisch inert oder mit dem organischen Peroxid verträglich sein und sollte auch mit den Komponenten
des Polymerisationssystems, für das die flüssige Emulsion später verwendet wird, chemisch verträglich
sein.
Bei der Erfindung kann ein beliebiges oberflächenaktives Mittel verwendet werden, das die angegebenen
Eigenschaften besitzt und das die Bildung einer wäßrigen Emulsion eines organischen Peroxids fördert
und die Stabilität einer solchen Emulsion erhöht. Das oberflächenaktive Mittel kann anionisch, kationisch,
nicht-ionisch oder amphoter sein. In der Regel ist das oberflächenaktive Mittel aber anionisch oder nichtionisch. Es sind auch Kombinationen von zwei oder
mehreren oberflächenaktiven Mitteln oder Kolloiden verwendbar. Kombinationen von kationischen unc
anionischen oberflächenaktiven Mitteln werden in der Regel nicht verwendet, weil die Gefahr besteht daß die
Wirkung der beiden oberflächenaktiven Mittel sich aufheben würde. Die Auswahl eines speziellen oberflächenaktiven
Mittels für ein besonderes organisches Peroxid kann dadurch erleichtert werden, daß man die
Polymerisation berücksichtigt für die die Emulsion des organischen Peroxids verwendet werden solL Bei
wäßrigen Polymerisationen von äthylenisch ungesättigten Verbindungen, d. h. Polymerisationen in wäßriger
Emulsion oder Suspension, werden oberflächenaktive Mittel verwendet um das Polymerisationsprodukt in
dispergierter Form in dem wäßrigen Polymerisationsmedium zu halten. Anionische oberflächenaktive Mittel
werden in der Regei für Emuisionspoiymerisationen benutzt wogegen nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel eine große Verwendung bei Suspensionspolymerisationen finden. Da das oberflächenaktive Mittel in der
Emulsion des organischen Peroxids mit dem wäßrigen
• 8. BO 030 136/264
Polymerisationsmedium verträglich sein muß. wird zweckmäßigerweise für die Emulsion des Peroxids ein
oberflächenaktives Mittel herangezogen, das mit dem für die Polymerisation verwendeten Emulgiermittel
ähnlich oder gleich ist.
Eine ausführliche Darstellung des Emulsionsgebietes befindet sich in Band 8, Seiten 117-154 des Werkes
Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 2.
Auflage, John Wiley and Sons, Inc. (1965). Eine Liste von
typischen oberflächenaktiven Mitteln der hier in Betracht kommenden Art ist auf den Seiten 128-130
dieses Werkes angeführt. In dem gleichen Werk werden die oberflächenaktiven Mittel in Band 19 auf den Seiten
507-593 behandelt.
Besonders bevorzugt sind bei den Emulsionen gemäß der Erfindung nicht-ionische oberflächenaktive Mittel.
Die nicht-ioni.schen oberflächenaktiven Mittel lassen
eignet sich bei der Erfindung insbesondere der
Polyvinylalkohol. Der Polyvinylalkohol (PVA) ist ein hydrophiles makromolekulares Kolloid, das in der Regel
durch saure oder alkalische Hydrolyse eines Polyvinylesters, insbesondere von Polyvinylacetat hergestellt
wird. Das Molekulargewicht von PVA hängt vom Molekulargewicht des als Ausgangsstoff verwendeten
Polymerisats ab. Der Hydrolysegrad des Stammpolymerisats bestimmt die Eigenschaften des PVA. Für die
Verwendung als wasserlösliches, oberflächenaktives Mittel sollte eine wesentliche Hydrolyse stattgefunden
haben, z. B. sollten 65% oder mehr der Acetatgruppen oder ähnlichen Gruppen hydrolysiert sein. Das mittlere
Molekulargewicht des als Ausgangsmaterial verwendeten Polyvinylacetats wird mit 11 000 bis 1 500 000
angegeben.
Andere hydrophile organische Kolloide, die bei den
511.11 III IUIgCIIUC VJIUypCM UIItCItCIICII. milUAjTIICI IC
Alkylphenole, äthoxylierte aliphatische Alkohole, Carboxylester, Carboxylamide und Polyoxyalkylenoxid-Blockcopolymere.
Diese nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel erhält man aus Ce-C^ alkylsubstituierten Phenolen. Die
Anzahl der Mole an Äthylenoxid pro Mol des hydrophoben Alkylphenols kann zwischen 1,5 und etwa
30 schwanken. Der Anteil des angelagerten Äthylenoxids zur Erzielung einer guten Wasserlöslichkeit liegt
in der Regel bei 40 bis 95 Gew.-%, bevorzugt bei 60 bis 95 Gew.-Vo. Ein typisches Beispiel dieser Gruppe ist
No.iylphenoxypoly(äthylenoxy)äthanol.
Diese nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel werden im allgemeinen aus C12 —Cie Alkoholen oder
Mischungen von Alkoholen dieser Kettenlänge hergestellt und das Molverhältnis des angelagerten Athylenoxids zu dem hydrophoben Anteil schwankt zwischen
etwa 1 bis 50, bevorzugt 4 bis 20. Beispiele on Alkoholen, die für diesen Zweck äthoxyliert werden,
sind Lauryl-, Oleyl-, Cetyl-, Stearyl-, Tridecyl-, Myristyl-
und Trimethylnonylalkohol, ferner C12 — C15 primäre
lineare und Ci 1 - C15 sekundäre Alkohole.
Beispiele von diesen oberflächenaktiven Mitteln sind Glycerinester, Polyäthylenglycolester, Anhydrosorbitester, äthoxylierte Anhydrosorbitester, Äthylen- und
Diäthylenglycolester, Propandiolester und äthoxylierte natürliche Fette und öle. Die Glycerinester sind
entweder Mono- oder Diglyceride von Fettsäuren, in der Regel von C|2-C|8-Fettsäuren. Die Polyäthylenglycolester sind ebenfalls Ester von Fett-, Harz- und
Tallölsäuren. Die Fettsäuren enthalten in der Regel 12 bis 18 Kohlenstoffatome.
Die Mono-, Di- oder Triester aus Sorbitan und Fettsäure sind die im Handel in der Regel erhältlichen
Fettsäureester von Anhydrosorbit Sorbitan ist eine Mischung von Anhydrosorbiten, deren Hauptkomponenten 1,4-Sorbitan und Isosorbid sind. Die Fettsäuren
sind typischerweise C^-Cie-Fettsäuren. Die Äthoxylierung der Sorbitanfettsäureester führt zu einer Serie von
hydrophilen oberflächenaktiven Mitteln. Die Anzahl der
Oxyäthyleneinheiten pro Estermolekül schwankt in der Regel zwischen 4 und 20.
Die Äthylenglycol, Diäthylenglycol und 1,2-Propandiolester von Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen werden ebenfalls als oberflächenaktive Mittel
verwendet Äthoxyliertes Rhizinusöl und Lanolinderivate sind Produkte von erheblichem kommerziellem
Volumen aus der Gruppe der äthoxylierten natürlichen Fette und öle.
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und Gummen, wie Stärke, Gelatine, Pectin und Natriumalginat. Geeignete anorganische Suspendiermittel, die bei den Emulsionen gemäß der Erfindung
verwendet werden können, sind Ton, Bentonit und andere feinverteilte Feststoffe. Zur Erleichterung der
r. Bezugnahme werden hier alle diese Stoffe, die zur Emulgierung des Peroxids in Wasser dienen, als
oberflächenaktive Mittel bezeichnet.
Der restliche Anteil der flüssigen Emulsion (außer dem organischen Peroxid und den bzw. dem oberflä
chenaktiven Mitteln) ist Wasser. Das Wasser ist in der
Regel entionisiert, oder von Mineralbestandteilen befreit und entionisiert, um eine Einführung von
Verunreinigungen in das System der Emulsion zu vermeiden. In Abhängigkeit von seiner Menge an
r> organischem Peroxid und oberflächenaktivem Mittel enthält die Emulsion bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%
Wasser, insbesondere etwa 55% Wasser. Wenn die Emulsion andere Zusatzstoffe enthält, wie z. B. Kohlenwasserstofflösungen, können Verschiebungen in dT
erforderlichen Wassermenge auftreten. Die im Einzelfall erforderliche Wassermenge läßt sich durch Vorversuche leicht ermitteln, wobei bevorzugt eine derartige
Wassermenge benutzt wird, daß eine beständige wäßrige Emulsion des organischen Peroxids bei den
> angegebenen Konzentrationen erhalten wird.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Vergleichsversuchen und Beispielen noch näher erläutert
Es wurde eine flüssige, wäßrige Emulsion eines Di(sek.-butyl)-peroxydicarbonats hergestellt, indem 5 g
Polyvinylalkohol als oberflächenaktives Mittel zu 88% hydrolysiert) zu 55 g Wasser bei 5° C gegeben wurden,
um das oberflächenaktive Mittel zu befeuchten. Die Mischung wurde auf 65° C erwärmt und eine Stunde
gerührt um das oberflächenaktive Mittel aufzulösen.
bo Diese Lösung wurde über Nacht bei etwa 0°C gehalten,
nachdem die Lösung auf Raumtemperatur abgekühlt war. Es wurden 40 g Peroxydicarbonat zugegeben und
die Mischung wurde 30 Minuten bei 5 bis 100C zur Herstellung der Emulsion gerührt Die Wirksamkeit der
Peroxydicarbonatemulsion wurde nach 8,15,21,27 und
40 Tagen bestimmt, wobei die Menge des nicht-zersetzten Peroxydicarbonats in der Emulsion gemessen
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Vergleichsversuch 2
Es wurde der Vergleichsversuch 1 wiederholt mit der Ausnahme, daß 75 g Wasser und 20 g Di(sek.-butyl)peroxydicarbonat
verv. endet wurden. Die Wirkungsstarke
der 20%igen Emulsion wurde in den gleichen Abständen wie bei dem Vergleichsversuch 1 gemessen und
diese Ergebnisse sind auch in Tabelle I aufgenommen.
Vergleichsversuch 3
Eine 40gew.-%ige Lösung von Di(sek.-butyl)peroxydicarbonat
in Leichtbenzin wurde hergestellt und bei + 10° C aufbewahrt. Die Wirkungsstärke des Peroxydicarbonats
wurde nach 6, 14, 21, 27 und 40 Tagen gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Vergleichsversuch 4
Es wurde eine 20gew.-%ige Lösung von Di(sek.-butyl)peroxydicarbonat
in Leichtbenzin hergestellt und bei + 10°C gehalten, Nach 7, 14,21,27 und 40 Tagen wurde
die Wirkungsstärke des Peroxydicarbonats gemessen. Die Ergebnisse sind aus Tabelle I zu ersehen.
Wirkungsstärke (in % Peroxydicarbonat) Lagerung bei 10 C
/ei! | .4/IgI. »„11. ■ 40%. Emulsion |
\/A-..i ..—- ■» | ,,___, , | l/_.-~l 4 |
Tage | 39,50 | - I» I g I . »VI.,. I- 20"/». Emulsion |
40%. Losung | 20%. Lösung |
0 | 19,78 | 39,66 | 20,04 | |
6 | 37.97 | |||
7 | 30,90 | 19,66 | ||
8 | 16,52 | |||
14 | 19,83 | 37,00 | 19.16 | |
15 | 11,52 | 13,75 | ||
21 | 7,51 | 11,28 | 36,08 | 18,78 |
27 | 4,62 | 9,16 | 35,57 | 18,52 |
40 | 6,15 | 34,60 | 18,00 | |
Die Werte der Tabelle I zeigen, daß die flüssigen Emulsionen der organischen Peroxydicarbonate weniger
beständig als die entsprechenden Lösungen in Kohlenwasserstofflösungsmitteln, z. B. in Leichtbenzin.
So hat z. B. die 40%ige Emulsion (Vergleichsversuch 1)
nach 15 Tagen etwa 50% ihrer Wirkungsstärke verloren, wogegen die 40%ige Lösung nach 14 Tagen
nur weniger als 7% ihrer Vvlrkungsstärke verloren hat In ähnlicher Weise hat die 20%ige Emulsion nach 15
Tagen etwa 30% ihrer Wirkungsstärke verloren, wogegen die 20%ige Lösung nur 4,4% ihrer Wirkungsstärke nach 14 Tagen verloren hat
Vergleichsversuch 5
Wie in Vergleichsversuch 1 wurde eine 40gew.-%ige flüssige Emulsion von Di(sek.-butyl)peroxydiccarbonat
und eine getrennte 40gew.-%ige flüssige Emulsion von Di(n-propyl)peroxydicarbonat hergestellt Diese Emulsionen
wurden bei -4" C aufbewahrt und es wurden Proben zur Bestimmung der Wirksamkeit des Peroxids
bei verschiedenen Zeitabständen durchgeführt Bei —4° C waren die Emulsionen noch flüssig, d. h. sie waren
noch fließfähig und konnten sich der Form eines Behälters anpassen, in dem sie aufbewahrt wurden. Am
21. Tag hatte sich die Di(n-propyl)peroxydicarbonat-Emulsion in zwei Phasen getrennt und nach 102 Tagen
hatte sie 70% ihres ursprünglichen aktiven Sauerstoffgehalts verloren. Die Di(sek.-butyl)-peroxydicarbonat-Emulsion
zeigte keine Phasentrennung und hatte nach 103 Tagen etwa 8% ihres ursprünglichen aktiven
Sauerstoffgehalts verloren.
Nach der Arbeitsweise von Vergleichsversuch 1 wurde eine 40gew.-%ige Emulsion von Di(sek.-butyl)-peroxydicarbonat
hergestellt. Die Emulsion wurde in einen Kunststoffbehälter zur Herstellung von Eiswürfeln
gegeben und auf -23° C gekühlt Die erhaltenen gefrorenen Würfel mit einer Kantenlänge von etwa
2,5 cm waren hart, nicht zerbröckelnd, leicht handhabbar und gut aufbewahrbar.
40
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß aliquote Anteile der Proben der
Emulsion in Ampullen ausgefroren wurden. Der Inhalt 3 der Ampullen wurde in verschiedenen Zeitabständen
auf den Gehalt an aktivem Sauerstoff untersucht Nach 108 Tagen war kein Verlust an aktivem Sauerstoff
meßbar. Aus den Ergebnissen der Beispiele 1 und 2 geht
so hervor, daß gefrorene wäßrige Emulsionen der organischen Peroxide, z. B. von Peroxydicarbonaten, beständig
und leicht handhabbar sind. Der Vergleichsversuch 5 zeigt an, daß eine nicht ausreichende Menge an
oberflächenaktivem Mittel verwendet wurde, um eine Phasentrennung der flüssigen Emulsion des Di(n-propyl)peroxydicarbonats
am 21. Tag zu verhindern, obwohl die Menge an oberflächenaktivem Mittel (5%) ausreichend war, um eine Phasentrennung der flüssigen
Emulsion des Di(sek.-butyl)peroxydicarbonats zu verhindern.
Außerdem geht aus den beiden Experimenten des Vergleichsversuchs 5 hervor, daß bei diesen nicht
gefrorenen Emulsionen ein erheblicher Verlust an aktivem Sauerstoff zu beobachten war.
Vergleichsversuche
DD Nach der Arbeitsweise von Vergleichsversuch 1 wurden 18,14 kg einer 40gew.-%igen flüssigen, wäßrigen
Emulsion von Di(sek.-butyl)peroxydicarbonat her-
gestellt. Die Emulsion wurde in einen offenen Metallbehälter mit einer Kapazität von etwa 20 Litern
gegeben und wurde dann in ein Wasserbad gegeben, das bei einer Temperatur von etwa 50°C gehalten wurde.
Die Anfangstemperatur der Emulsion lag bei etwa 20° C. Die Zersetzung des Percarbonats zeigte sich durch das
Aufsteigen von kleinen Blasen in der Emulsion an. Zum Schluß begann die Emulsion zu schäumen und der
Schaum trat aus dem Behälter. Das Überschäumen der Zusammensetzung dauerte etwa 15 Minuten an.
Versuche, den Schaum mit einer Fackel, die an einen 2,4 m langen Stab befestigt war, anzuzünden, waren
nicht erfolgreich. Nach längerem Einwirken der Flamme der Fackel war es möglich, den Schaum zu
einem Film zu trocknen.
Vergleichsversuch 7
Die Arbeitsweise von Vergleichsversuch 6 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß der Metallbehälter
direkt in ein Holzkohlenfeuer aus 4,54 kg Holzkohle gestellt wurde. Die Emulsion hatte eine Temperatur von
24°C, als der Behälter auf die Holzkohle gestellt wurde. Nach dem Erwärmen auf Zersetzungstemperatur
schäumte die Emulsion über wie in dem Vergleichsversuch 6. Ein direkter Kontakt des Schaums mit der
Holzkohle führte nicht zu einer Entzündung des Schaums. Es wurde außerdem noch das Anzünden des
Schaums mit einer Fackel, die an einem 2,4 m langen Stab befestigt war, probiert. Auch in diesem Fall wurde
keine Entzündung erreicht.
Vergleichsversuch 8
18,14 kg einer 4O°/oigen Lösung von Di(sek.-butyl)peroxydicarbonat
in einem geruchlosen Leichtbenzin wurden hergestellt und in einen Metallbehälter von
etwa 18,8 Litern gegeben. Der Behälter faßte nur 16,8 kg
dieser Emulsion. Ein Docht wurde in diese Lösung eingetaucht und über eine Seite des Behälters gelegt.
Der Docht wurde mit einer Fackel, die an einem 2,4 m langen Stab befestigt war, angezündet Dadurch kam es
zu einer Zündung der Lösung im Behälter, die rasch und sehr heftig verbrannte.
Die Vergleichsversuche 6 bis 8 zeigen, daß wäßrige Emulsionen von Peroxydicarbonaten im wesentlichen
nicht entflammbar sind, wogegen Lösungen der Peroxydicarbonate in Leichtbenzin leicht entzündbar
sind.
Dieses Beispiel zeigt die Beständigkeit einer gefrorenen wäßrigen Emulsion eines organischen Peroxids
unter Änderung der Konzentration des Peroxids im Bereich von 40 bis 65 Gew.-%.
Die Herstellung der Emulsion erfolgte wie in Beispiel 1 und als Peroxid wurde Di(sek.-butyl)peroxydicarbonat
und als oberflächenaktives Mittel Polyvinylalkohol verwendet Die gefrorenen Emulsionen waren mindestens
bei zwei Gefrier-Auftauzyklen beständig.
Die nachstehende Tabelle zeigt den Gehalt an Peroxid und an Polyvinylalkohol als Gewichtsprozent
der Emulsion.
Peroxid
I'V Λ
65 | 1,0% |
60 | 1.0% |
60 | 2.0% |
50 | 4,17% |
50 | 3.33% |
40 | 3.33% |
40 | 4,0% |
40 | 5.0% |
Beispiel 4 |
In diesem Beispiel wurde als Peroxid Di(2-äthylhexyl)-peroxydic?.rbonat
als Peroxid und Polyvinylalkohol als nherf]ärhensiWtivp<
Mittpl verwendet. Die Konzentration
des Peroxids wurde zwischen 30 und 65 Gew.-% der Emulsion variiert. Die gefrorenen Emulsionen
waren für mindestens zwei Gefrier-Auftauzyklen beständig.
In der folgenden Tabelle ist der Gehalt an Peroxid und an Polyvinylalkohol der Emulsion in Gewichtsprozenten
angegeben.
Peroxid | PVA |
65 | 1.0% |
ö0 | 1.0% |
60 | 2.0% |
50 | 1.0% |
50 | 2.0% |
50 | 3,0% |
40 | 2.4% |
40 | 4.3 % |
40 | 5,0% |
40 | 6,0% |
35 | 5,4% |
35 | 6.5 % |
30 | 3.5% |
5.0% | |
5.8% | |
30 | 7.0% |
In diesem Beispiel wird die Beständigkeit von gefrorenen wäßrigen Emulsionen von verschiedenen
organischen Peroxiden demonstriert
Die Herstellung der Emulsion erfolgte wie in Beispiel
1 und als oberflächenaktives Mittel wurde Polyvinylalkohol verwendet Die gefrorenen Emulsionen waren
mindestens bei zwei Gefrier-Auftauzyklen beständig.
Peroxid
Gewichtsprozent
PVA4).
Gewichtsprozent
Gewichtsprozent
NPP1) | 40 | 5,0 |
IPP2) | 40 | 5.0 |
TBPO3) | 40 | 5.0 |
') NPP = DKn-propyliperoxydicarbonat.
2) IPP = Di(isopropyI)peroxydicarbonaL
3) TBPO = t-Butylperoxyoctoat.
4) PVA = Polyvinylalkohol.
Claims (1)
1. Wäßrige, beim Gefrier-Auftaucyclus beständige
Emulsion eines organischen Peroxids, bestehend aus;
(a) 30 bis 75 Gew.-% eines organischen Peroxids der allgemeinen Formel
O O
Il Il ω
R1—O—C —Ο —O—C-O—R,
in der Ri ein aliphatischen Rest mit 2 bis 8
Kohlenstoffatomen oder
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