DE4012336A1 - Verfahren zum praeparieren einer kohlenwasserstoff-in-wasser-emulsion aus rohoel oder bitumen sowie damit hergestellte kohlenwasserstoff-in-wasser-emulsion - Google Patents
Verfahren zum praeparieren einer kohlenwasserstoff-in-wasser-emulsion aus rohoel oder bitumen sowie damit hergestellte kohlenwasserstoff-in-wasser-emulsionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Präparieren einer
Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsion aus Rohöl oder Bitumen sowie
ein daraus resultierendes Produkt der Kohlenwasser
stoff-in-Wasser-Emulsion.
Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen, zu deren Bildung Tenside
verwendet werden, setzt man etwa nach der Offenbarung der
US-Patente 34 67 195 und 42 65 264 bei der Herstellung und dem
Transport von schweren Rohölen und Bitumen mit hohen Viskositäten
ein.
Aufgrund der physikalischen Chemie des Systems der
Kohlenwasserstoff/Wassersurfactanten oder -Tenside sind die
Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen der Alterung unterworfen,
d.h. sie neigen im Laufe der Zeit zu einer Erhöhung ihrer
Viskosität. Das Altern ist ein schwerwiegendes Problem im Umgang
mit Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen, aufgrund der
Tatsache, daß die Emulsionen transportiert und gelagert werden
müssen, bevor sie endgültig verarbeitet werden, wozu die Emulsion
in vielen Fällen bis zu dreißig Tagen oder länger stabil bleiben
muß.
Durch die US-PS 41 44 015 sind zudem aus natürlich vorkommenden
Bitumina und/oder Rückstandsölen gebildete Öl-in-Wasser-Emul
sionen als Brennstoffe bekannt.
Bleiben die Emulsionen nicht stabil, so hat dies die
Verschmelzung oder Koaleszenz der ausgelegten Öltröpfchenphase
der Emulsion zur Folge und entsprechend einen Ansteig der
Viskosität der Emulsion. Die Koaleszenz der Öltröpfchenphase hat
letztendlich die Trennung der Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emul
sionen in separate Phasen von Öl und Wasser zur Folge.
Es ist natürlich äußerst wünschenswert, Kohlenwasserstoff-in-Was
ser-Emulsionen zu bilden, welche über relativ lange Zeiträume
hinweg stabile Viskositäten behalten und so Transport und
Lagerung der Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen gestatten.
Angesichts dieses Standes der Technik hat sich der Erfinder das
Ziel gesetzt, die erkannten Nachteile zu beseitigen und derartige
Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen aus schwerem Rohöl und
Bitumina mit hohen Viskositäten zu schaffen, die ausreichend
stabil sind.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruches 1 gelöst; es
soll ein Verfahren angeboten werden, bei welchem dem
Kohlenwasserstoff-Wasser-Tensid-System ein Stabilisierungszusatz
zur Bildung stabilisierter Produkte der Kohlenwasserstoff-in-Was
ser-Emulsion beigemischt wird.
¹) ppm= parts per million = Teile pro Million
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabili
sieren der vorstehend erwähnten Kohlenwasserstoff-in-Was
ser-Emulsionen. Bei dem Verfahren nach vorliegender Erfindung
wird eine Öl-in-Wasser-Emulsion gebildet durch Mischen eines
durch hohe Viskosität gekennzeichneten schweren Rohöls oder
Bitumenkohlenwasserstoffes mit Wasser und einem Emulgator sowie
einem wasserlöslichen Stabilisierungszusatz aus Al+++ in einer
Konzentration von mehr als 30 ppm¹) in bezug auf das Gesamtvolumen
der Emulsion. Es hat sich gezeigt, daß die Zusätze von Al+++ zu
einer Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsion in einer Konzentration
von mehr als 30 ppm - in bezug auf das gesamte Emulsionsvolumen
- Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen wirksam stabilisieren
im Vergleich zu Emulsionen, denen kein Al+++-Zusatz beigemischt
wurde. Al+++-Konzentrationen in einer Größenordnung über 1000 ppm
- in bezug auf das Gesamtvolumen der Emulsion - haben sogar eine
noch größere Wirkung auf die anfängliche Herabsetzung der
Viskosität der Emulsion gezeigt; die Stabilität der Emulsion
bricht jedoch innerhalb von ein paar Stunden zusammen; daher
liegen die Al+++-Zusätze bevorzugt unter 1000 ppm.
Al+++-Konzentrationen im Bereich unter 30 ppm wirken wenig
stabilisierend auf Emulsionen.
Erfindungsgemäß wird bevorzugt, daß der Al+++-Stabi
lisierungszusatz in einer Konzentration von etwa 30 bis 70 ppm
- in bezug auf das Gesamtvolumen der Emulsion - vorhanden ist.
Der oben erwähnte Al+++-Zusatz sollte in Form eines wasserlös
lichen Zusatzes beigegeben werden, und eine besonders geeignete
Form ist Aluminiumnitrat. Das in Übereinstimmung mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Produkt der Kohlen
wasserstoff-in-Wasser-Emulsion zeigt wesentlich stabilisierte
Viskositäten über einen Zeitraum von zumindest dreißig Tagen. Bei
Aufrechterhaltung stabiler Emulsionen können die Kohlenwasser
stoff-in-Wasser-Emulsionen transportiert und gelagert werden,
ohne daß die Gefahr besteht, daß sie in getrennte Öl- und Wasser
phasen zerfallen.
*) CST= Centistokes (kinematische Viskosität) hier 1000×
10-6
bis 51 000×10-6
m²/sec;
**) CST= Centistokes; hier = 90 000×10-6
**) CST= Centistokes; hier = 90 000×10-6
bis 150 000×10-6
m²/sec;
***) BTU/LB = British Thermal Unit/pound
***) BTU/LB = British Thermal Unit/pound
Die im Verfahren bevorzugt eingesetzten schweren Rohöle und/oder
Bitumen haben folgende chemische und physikalische Eigenschaften:
78 bis 86 Gew.-% Kohlenstoff; 9 bis 11 Gew.-% Wasserstoff; 0,2
bis 1,3 Gew.-% Sauerstoff; 0.5 bis 0.7 Gew.-% Stickstoff; 2 bis
4,5 Gew.-% Schwefel; 0,05 bis 0,33 Gew.-% Asche; 50 bis 1000 ppm
Vanadium; 20 bis 500 ppm Nickel; 50 bis 60 ppm Eisen; 30 bis 200
ppm Natrium; eine API° (= American Petroleum Institute) Dichte
von weniger als 18; eine Viskosität bei 122°F (= 50°C): 1000 bis
51 000 (CST)*); eine Viskosität bei 74°F (=23°C): 90 000 bis 150 000
(CST)**); LHV (low heat value = geringer Wärmewert): 150 000 bis
19 000 (BTU/LB)***) oder in Joules/kg: 34 890 000 bis 44 194 000;
Asphaltene: zwischen 9 bis 15 Gew.-%.
Erfindungsgemäß wird eine an sich bekannte Mischung aus Wasser
und einem Tensid-Emulgator mit einem Kohlenwasserstoff gemischt,
um eine Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsion mit einem
Wassergehalt von etwa 5 bis 40 Gew.-% zu bilden. Der
Tensid-Emulgator ist in bezug auf den in der
Öl-in-Wasser-Emulsion eingesetzten Kohlenwasserstoff in einer
Konzentration von etwa 0,01 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 1
Gew.-%, vorhanden.
Geeignete Tensid-Emulgatoren umfassen Emulgatoren, die aus der
Gruppe ausgewählt werden, welche anionische und nichtionische
Tenside und Mischungen davon enthält, sowie kationische Tenside
und Mischungen von kationischen und nichtionischen Tensiden. Ist
der eingesetzte Emulgator ein anionisches Tensid, so werden die
bevorzugten anionischen Tenside aus der Gruppe ausgewählt, die
schweflige Alkylaryl-Sulfonate (sulfonic alkyl aryl acid salts),
Alkylsulfate und/oder Mischungen davon enthält. Ist der
Tensid-Emulgator ein nichtionisches Tensid, so werden die
bevorzugten nichtionischen Tenside aus der Gruppe ausgewählt, die
polyoxyethylenierte Alkohole (polyoxyethylenated), polyoxyethyle
nierte Alkylphenole und/oder Mischungen davon enthält. Das
bevorzugte nichtionische Tensid ist polyoxyethyleniertes
Nonylphenol mit mindestens zwanzig Einheiten Ethylenoxid in einer
hydrophil-lipophilen Balance von mehr als 14.
Ist der Emulgator ein kationisches Tensid, so wird das bevorzugte
Tensid aus der Gruppe ausgewählt, die ethoxylierte Amine,
Amidoamine, quartäre Ammoniumverbindungen und/oder Mischungen
davon enthält. Wie vorstehend erwähnt, beträgt die Konzentration
des Emulgators in bezug auf das Bitumen etwa 0,01 bis 4 Gew.-%,
bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%.
Erfindungsgemäß wird die stabilisierte Kohlenwasserstoff-in-Was
ser-Emulsion gebildet, indem ein Kohlenwasserstoff und Wasser mit
einem Emulgator und einem wasserlöslichen Zusatz aus Al+++ in
einer Konzentration von etwa 30 bis 1000 ppm, bevorzugt etwa 30
bis 70 ppm, gemischt werden, in bezug auf das Gesamtvolumen der
Emulsion. Der bevorzugte Stabilisierungszusatz ist Aluminium
nitrat. Es hat sich gezeigt, daß Al+++-Zusätze in Konzentrationen
von weniger als 30 ppm - in bezug auf das Gesamtvolumen der
Emulsion - zur Herabsetzung der Viskosität der Emulsion oder zur
Aufrechterhaltung deren Stabilität nicht wirksam sind, wohingegen
Zusätze von mehr als 1000 ppm die Viskosität erheblich
reduzieren; die resultierenden Emulsionen brechen jedoch
innerhalb von einigen Stunden zusammen.
Weitere Vorteile und Merkmale sind den Unteransprüchen zu
entnehmen sowie dem folgenden Beispiel, das ebenfalls die
vorliegende Erfindung und ihre Vorzüge erläutert.
Um die Wirkung des erfindungsgemäßen Stabilisierungszusatzes auf
das Altern der Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsionen zu zeigen,
wurde eine Öl-in-Wasser-Emulsion gebildet, bei welcher ein
Kohlenwasserstoff mit folgenden chemischen und physikalischen
Eigenschaften eingesetzt wurde:
Der Kohlenwasserstoff wurde mit Wasser und einem Emulgator
gemischt um eine Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsion mit einem
Wassergehalt von 30 Gew.-% zu bilden. Der zur Herstellung der
Öl-in-Wasser-Emulsion verwendete Emulgator war polyoxyethylenier
tes Nonylphenol mit 17,5 Einheiten Ethylenoxid, und das Tensid
war in einer Konzentration von 0,2 Gew.-% - in bezug auf den
Kohlenwasserstoff - vorhanden.
Die Emulsion wurde in vier Gruppen unterteilt, diese wurden als
Emulsionen 1, 2, 3 und 4 gekennzeichnet. Der Emulsion 2 setzte
man Aluminiumnitrat in einer Konzentration von 30 ppm - in bezug
auf das Gesamtvolumen der Emulsion - zu. Der Emulsion 3 wurde
Aluminiumnitrat in einer Menge von 50 ppm - ebenfalls in
bezug auf das Gesamtvolumen der Emulsion - zugesetzt. Die
Emulsion 4 erhielt einen Zusatz von 70 ppm Aluminiumnitrat in
bezug auf das Gesamtvolumen der Emulsion. Die vier Emulsionen
wurden dann bei einer Temperatur von (75°F=) 24°C in Behältern
aufbewahrt und die Viskosität der Emulsionen am Tag der Bunkerung
gemessen, dann acht Tage später und nochmals nach dreißig Tagen.
In nachfolgender Tabelle I sind die Werte der Alterung der
Emulsion zusammengefaßt.
Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß die Al+++-Zusätze in den
Emulsionen 2, 3 und 4 dazu beitrugen, zum einen die
Gesamtviskosität der Emulsion herabzusetzen sowie zum anderen
gegenüber Emulsion 1, in welcher kein Al+++ vorhanden war, eine
Viskositätsstabilität aufrechtzuerhalten. Die Werte stützen die
Behauptung, daß Al+++-Zusätze zur Stabilität der Emulsion führen.
Die Erfindung kann auch in anderen Ausführungsformen verkörpert
und auf andere Weise durchgeführt werden, ohne daß man vom
Erfindungsgedanken oder den kennzeichnenden Merkmalen der
Erfindung abwiche. Vorliegende Ausführung soll daher in jeder
Hinsicht erläuternder und nicht beschränkender Art sein; auch
sollen die nachstehenden Ansprüche alle Abänderungen, die in
Bedeutung und Umfang einer Aquivalenz liegen, miterfassen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Präparieren einer Kohlenwasserstoff-in-Was
ser-Emulsion aus Rohöl oder Bitumen, das mit Wasser sowie
einem Emulgator gemischt und der ein wasserlöslicher
Stabilisierungszusatz aus Al+++ in einer Konzentration von
mehr als 30 ppm, bezogen auf das Gesamtvolumen der Emulsion,
zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Stabilisierungszusatz in Form einer wasserlöslichen
Aluminiumnitratverbindung.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stabilisierungszusatz in einer Konzentration von
etwa 30 bis 1000 ppm, bevorzugt 30 bis 70 ppm, zugegeben
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Emulgator in einer Konzentration von
etwa 0,01 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 1,0 Gew.-%,
bezüglich des Rohöls oder Bitumens vorhanden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, gekennzeichnet durch einen
Emulgator aus der Gruppe, welche anionische und
nichtionische Tenside und/oder Mischungen davon enthält,
kationische Tenside und/oder Mischungen von kationischen und
nichtionischen Tensiden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Emulgator ein anionischen Tensid aus der Gruppe ist, welche
Alkylarylsulfonate, Alkylsulfate und/oder Mischungen davon
enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Emulgator ein nichtionisches Tensid aus der Gruppe ist,
welche polyoxyethylierte Alkohole, polyoxyethylierte
Alkylphenole und/oder Mischungen davon enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Emulgator ein kationisches Tensid aus der Gruppe ist, welche
ethoxylierte Amine, Amidoamine, quartäre Ammoniumverbin
dungen und/oder Mischungen davon enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als nichtionisches Tensid polyoxyethyleniertes
Nonylphenol mit zumindest zwanzig Ethylenoxid-Einheiten
eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
nichtionische Tensid mit einer hydrophil-lipophilen Balance
(HLB-Wert) von mehr als 14 verwendet wird.
11. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion einen Wassergehalt
von etwa 5 bis 40 Gew.-% aufweist.
12. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch ein Bitumen-Rohöl der folgenden
chemischen und physikalischen Eigenschaften: 78 bis 86
Gew.-% Kohlenstoff; 9 bis 11 Gew.-% Wasserstoff; 0,2 bis 1,3
Gew.-% Sauerstoff; 0,5 bis 0,7 Gew.-% Stickstoff; 2 bis 4,5
Gew.-% Schwefel; 0,05 bis 0,33 Gew.-% Asche; 50 bis 1000 ppm
Vanadium; 20 bis 500 ppm Nickel; 50 bis 60 ppm Eisen; 30 bis
200 ppm Natrium; Asphaltene zwischen 9 bis 15 Gew.-%.
13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Dichte
API° unter 18; Viskosität bei 50°C: 1000 bis 51 000 (CST);
Viskosität bei 23°C: 90 000 bis 150 000 (CST); LHV: 15 000 bis
19 000 (BTU/LB) oder 34 890 000 bis 44 194 000 Joule/kg.
14. Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsion, gekennzeichnet durch
eine stabile Viskosität, bei einem Wassergehalt von etwa 5
bis 40 Gew.-% und einen Stabilisierungszusatz in Form von
Aluminium Al+++ in einer Konzentration von zumindest 30 ppm.
15. Kohlenwasserstoff-in-Wasser-Emulsion nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisierungszusatz in
einer Konzentration von etwa 30 bis 1000 ppm, bevorzugt 30
bis 70 ppm, vorhanden ist.
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