DE2632867A1 - Mittel und verfahren zum aufpolieren von lackierten holzoberflaechen - Google Patents
Mittel und verfahren zum aufpolieren von lackierten holzoberflaechenInfo
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Description
263
HELMUT SCHROETER KLAUS LEHMANN
FORMBY'S REFINISHING PRODUCTS INC. li-fo-10
20. Juli 1976
Mittel und Verfahren zum Aufpolieren von lackierten HoIzoberflächen
Die Erfindung betrifft Mittel und Verfahren zum Aufpolieren von lackierten Holzoberflächen.
Bei herkömmlichen Verfahren zur Aufarbeitung von lackierten Holzoberflächen wird der gesamte Überzug vom Holz abgezogen.
Dabei wird gleichzeitig Kolzfüllmasse entfernt und die Patina
geht verloren. Diese Verfahrensweise ist mühsam und zeitraubend und führt beispielsweise bei Möbelstücken zu Produkten,
deren Wert durch Verlust der Patina, d.h. der Altersfärbung, stark vermindert ist.
Fach dem Abziehen der Holzoberfläche auf.herkömmliche Weise
ist es erforderlich, den gesamten Poliervorgang von neuem durchzuführen, d.h. (I) schmirgeln, (II) beizen, (III) mit
Holzfüllmasse versehen, (IV) nochmals schmirgeln, (V) siegeln und (VI) Aufbringen eines Oberflächenüberzugs. Dieses Vorgehen
ist mühsam und sehr zeitraubend und führt nur dann zu guten Ergebnissen, wenn geschultes Personal mit jahrelangen
Erfahrungen zur Verfügung steht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel zum Aufpolieren von lackierten Holzoberflächen zur Verfugung zu stellen, mit dem
ein bestehender Überzug ohne Abziehen, Entfernen von Holzfüllmasse und Verlust von Patina wiederhergestellt werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies mit einem Mittel zum Aufpolieren erreicht, das den Politurüberzug in eine Flüssigkeit verwandelt
und so die Beseitigung von Verfärbungen und Schadstellen der Harzgrundmasse (gum base) erlaubt, wonach die
•7 η α ο ι η / η Q α ο
ORIGINAL INSPBOTIi
bestehende Politur wieder getrocknet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich von Hand in relativ
kurzer Zeit und ohne große Mühe durchführen, wobei die unbeeinträchtigte Harzgrundmasse der bestehenden Politur verbleibt
und nach dem Trocknen eine Siegel- und Holzfüllmasse ergibt.
Nach der erfindungsgemäßen Behandlung ergibt sich eine verbesserte,
aufpolierte Oberfläche, die ohne weitere Behandlung verwendet werden kann. Es können aber auch weitere Oberflächenüberzüge
aufgebracht werden, wie Firnis, Schellack, Lack, Polyurethan und dergl.
Erfindungsgemäß wird ein flüssiges Mittel zum Aufpolieren von lackierten Oberflächen zur Verfügung gestellt, das mehrere
Lösungsmittel enthält, die den vorhandenen Überzug erweichen oder verflüssigen, so daß Verfärbungen, Wachse, Schmutz, Fett
und ein Teil der Harzgrundmasse der Politur leicht entfernt werden
Das erfindungsgemäße Mittel enthält vorzugsweise Aceton,
Methylenchlorid, Toluol, Methanol und Isopropylalkohol. Ein
bevorzugtes Mittel der Erfindung weist folgende Zusammensetzung auf:
Aceton etwa 20 Volumprozent Methylenchlorid etwa 20 Volumprozent Toluol etwa 20 Volumprozent
Methanol etwa 20 Volumprozent Isopropylalkohol etwa 20 Volumprozent
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufpolieren von mit Firnis, Schellack oder Lack überzogenen Holzoberflächen besteht darin,
daß man das erfindungsgemäße Mittel auf den Überzug aufbringt, wodurch zumindest die Oberflächenzone des Überzugs erweicht
oder verflüssigt wird, anschließend den erweichten oder verflüssigten Teil des Überzugs entfernt und den restlichen Überzug
in situ trocknen läßt.
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Vorzugsweise wird die Entfernung des erweichten oder verflüssigten
Anteils mit einem Poliermaterial oder einer Poliervorrichtung, die porös oder flüssigkeitsdurchlässig ist,
durchgeführt. Dabei wird der zu entfernende Teil des Überzugs vom Poliermaterial absorbiert. Umgekehrt kann das Poliermaterial
auch dazu dienen, dem Überzug Flüssigkeit zuzuführen, d.h. es kann ursprünglich mit dem erfindungsgemäßen
Mittel beladen oder befeuchtet werden. Ferner kann die erste Stufe des Auftragens des erfindungsgemäßen Mittels auf den
Überzug auch durch das Poliermaterial hindurch durchgeführt werden. In der Praxis kann ein beispielsweise von Hand durchgeführter,
einziger Poliervorgang sowohl zum Auftragen des Mittels als auch zum Entfernen des erweichten oder verflüssigten
Teil des Überzugs ausreichen.
Vorzugsweise wird zum Polieren Stahlwolle verwendet, vorzugsweise mit dem Feinheitsgrad 0000.
Wie bereits erwähnt, können im Rahmen des Aufpolierens auch
einer oder mehrere Überzüge aus einem Lackmaterial aufgebracht werden, wie Firnis, Lack, Schellack, Polyurethan oder dergl.
Ein bevorzugtes Mittel der Erfindung besteht aus einem einfachen Gemisch von 20 Prozent Aceton, 20 Prozent Methylenchlorid,
20 Prozent Toluol, 20 Prozent Methanol und 20 Prozent Isopropyl-. alkohol.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird feine Stahlwolle in das Mittel der vorgenannten Zusammensetzung eingetaucht. Mit dieser Stahlwolle wird der
zu behandelnde Holzüberzug so lange geschliffen, bis er flüssig geworden ist. Da die Bestandteile des erfindungsgemäßen Mittels
die Politur erweichen und verflüssigen, gelangt diese durch die Oberfläche der siebartig wirkenden Stahlwolle, wobei Verfärbungen,
Wachse, Schmutz, Fett und beschädigte Harzgrundmasse entfernt werden und die intakte Harzgrundmasse verbleibt und
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nach, dem Trocknen als Siegel- und Holzfällmasse wirkt.
Anschließend wird mit feiner Stahlwolle, beispielsweise vom Reinheitsgrad 0000, poliert. Schließlich können gegebenenfalls
einer oder mehrere Oberflächeniiberziige aufgebracht werden.
Das Mittel der Erfindung löst den unter dem Furnier befindlichen Leim oder den Leim in Holzverbindungen nicht auf.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren gelingt eine Restaurierung von alter Politur, ohne daß diese abgeschliffen wird und ohne
daß Holzfiillmasse beseitigt oder die Patina verloren geht. Sin Aufpolieren von Holzoberflachen erfordert dabei nur etwa
25 Prozent des Zeitaufwands und etwa 20 Prozent des Arbeitsaufwands,
der bei herkömmlichen Verfahren zum Aufpolieren notwendig ist.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Es werden folgende Materialien verwendet:
ein kleiner Behälter, beispielsweise eine Schüssel, Kaffeekanne oder Glasschale; Kunststoffolie* zum Abdecken des Bodens
im Arbeitsbereich; Gummihandschuhe, um eine Beschmutzung der, Hände mit alter Politur zu vermeiden; ein Behälter für
gebrauchte Stahlwolle; Mittel zum Aufpolieren mit der vorgenannten Zusammensetzung; und Stahlwolle vom Feinheitsgrad 0000.
Das Verfahren wird folgendermaßen durchgeführt:
1. Eine kleine Menge (etwa 2 Tassen des erfindungsgemäßen
Mittels wird in den dafür vorgesehenen Behälter gegossen.
2. Eine Packung Stahlwolle Nr. 0000 wird in gleiche Teile gebrochen.
3. Ein Teil der Stahlwolle wird in das Aufpoliermittel eingetaucht
und ausgepreßt. Das Aufpoliermittel soll von der Stahlwolle nicht tropfen oder ablaufen.
4. Mit der befeuchteten Stahlwolle wird die alte Politur durch reibende Bewegungen behandelt, wobei mit der Oberseite des
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auzupolierenden Möbelstücks begonnen wird.
Man arbeitet in kleinen Flächen von etwa der Größe eines Tellers, wobei die alte Politur mit dem Aufpoliermittel
gut befeuchtet wird. Es werden kreisartige Bewegungen durchgeführt, wobei kein Druck erforderlich ist, da das Aufpoliermittel
von alleine wirkt. Anschließend wird die Stahlwolle im Aufpoliermittel gereinigt und ausgepreßt. Mit der Zeit
wird das Aufpoliermittel schmutzhaltig, es wird jedoch so
lange verwendet, bis es dick wird. Anschließend wird das verbrauchte Aufpoliermittel· in ein Gefäß gegeben und fest
verschlossen. Die Arbeit wird sodann mit sauberem Aufpoliermittel fortgesetzt. Das Aufpoliermittel kann vollständig verbraucht
werden. Nach mehreren Stunden setzt sich im gebrauchten Aufpoliermittel ein Niederschlag ab. Der saubere Überstand wird
abgegossen und wieder verwendet.
Sobald die Politur in einem Bereich vollständig flüssig geworden ist, wendet man sich einem neuen Bereich zu. Dabei wird
überlappend gearbeitet. Sobald die gesamte Oberfläche flüssig geworden ist, nimmt man ein sauberes Stück Stahlwolle und
sauberes Aufpoliermittel und verfährt wie zuerst, mit der Ausnahme, daß man diesmal in Richtung der Holzmaserung von
einem Ende zum anderen durchschleift. Wie bereits erwähnt, wird bei diesem Verfahren die alte Politur in eine Flüssigkeit
verwandelt. Die feine Stahlwolle sorgt für eine filterartige Entfernung von Entfärbungen, Wachs und Schmutz, während etwa
15 bis 20 Prozent der sauberen Politur in das Holz eingerieben werden, wo keine erneute Beeinträchtigung mehr eintritt.
Nach Behandlung mit dem sauberen Aufpoliermittel in Richtung der Maserung, wodurch die Politur durch Entfernen von unregelmäßigkeiten
und Strichen geglättet wird, läßt man mindestens 30 Minuten trocknen. Schließlich wird die gesamte Oberfläche
mit einem sauberen Stück trockener Stahlwolle gründlich aber nicht fest poliert. Anschließend kann gegebenenfalls frische
Politur aufgebracht werden.
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Claims (11)
1. Flüssiges Mittel zum Aufpolieren von lackierten Holzoberflächen,
enthaltend mehrere lösungsmittel zur Erweichung und Verflüssigung des vorhandenen Überzugs, so daß Verfärbungen,
Wachse, Schmutz, Fett und Harzgrundmasse der Politur mit einem flüssigkeitsdurchlässigen Poliermaterial
entfernt werden können.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Aceton, Methylenchlorid, Toluol,
Methanol und Isopropylalkohol enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es jeweils etwa 20 Volumprozent der einzelnen Bestandteile enthält.
4. Verfahren zum Aufpolieren von lackierten Holzoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß man
(I) den vorhandenen Überzug so weit erweicht und verflüssigt, daß Verfärbungen, Wachse, Schmutz, Fett und Harzgrundmasse
entfernt werden können, und
(II) diese Materialien mit einem flüssigkeitsdurchlässigen
Poliermaterial entfernt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Erweichen und Verflüssigen des
Überzugs das Mittel nach Anspruch 1 bis 3 verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als flüssigkeitsdurchlässiges Poliermaterial Stahlwolle verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß man das weichmachende und verflüssigende
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Mittel mit angefeuchteter Stahlwolle auf die Holzoberflache
aufbringt und die zu entfernenden Materialien in die Stahlwolle aufnimmt.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich
(I) die Oberfläche nach dem Entfernen der Materialien trocknet,
(II) die trockene Oberfläche poliert und
(III) auf die polierte, trockene Oberfläche Poliermaterial aufträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man
(I) ein Stück Stahlwolle in das Mittel zum Aufpolieren von
lackierten Holzoberflächen nach Anspruch 1 eintaucht und es ausdrückt,
(II) mit der angefeuchteten Stahlwolle die aufzupolierende
Oberfläche schleift,
(III) die Oberfläche in kleinen Bereichen bearbeitet, die
vorhandene Politur mit dem Mittel gut feucht hält, bis die Politur in einem Bereich vollständig entfernt
ist und anschließend einen weiteren Bereich, der sich mit dem vorher bearbeiteten Bereich überlappt, bearbeitet,
(IV) nach Behandlung der gesamten Fläche ein weiteres Stück Stahlwolle mit dem Mittel nach Anspruch 1 befeuchtet und
die Stufen (I), (II) und (III) wiederholt, aber dabei durchgehend von einem Ende zum andern entlang der
Maserung schleift,
(V) die Oberfläche trocknen läßt und
(VI) die Oberfläche mit einem weiteren Stück Stahlwolle poliert.
10. Verfahren nach Anspruch 91 dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich Poliermaterial auf die
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Oberfläche aufträgt.
11. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 3 zum Aufpolieren
von lackierten Holzoberflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Stahlwolle mit diesem Mittel befeuchtet und mit der befeuchteten Stahlwolle die
Holzoberfläche behandelt.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US60535075A | 1975-08-18 | 1975-08-18 |
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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US1759154A (en) * | 1926-01-11 | 1930-05-20 | Chadeloid Chemical Co | Paint and varnish remover and process of making same |
GB446147A (en) * | 1935-07-25 | 1936-04-24 | Frank Fancutt | New or improved composition for the stripping of coated surfaces |
-
1976
- 1976-03-05 AU AU11734/76A patent/AU1173476A/en not_active Expired
- 1976-05-21 FR FR7615337A patent/FR2321531A1/fr not_active Withdrawn
- 1976-07-21 DE DE19762632867 patent/DE2632867A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2321531A1 (fr) | 1977-03-18 |
AU1173476A (en) | 1977-09-29 |
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