DE263193C - - Google Patents
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- E04B—GENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
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- E04B1/3505—Extraordinary methods of construction, e.g. lift-slab, jack-block characterised by the in situ moulding of large parts of a structure
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
^PATENTSCHRIFT
- M 263193 -" KLASSE 37a. GRUPPE
oder Eisenbeton mit Hohlräumen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. September 1910 ab.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Wänden,
Säulen und Decken ■ aus Beton oder Eisenbeton mit Hohlräumen und eine Vorrichtung
zum Halten der zugehörigen Preßgeräte. Das Verfahren besteht darin, daß zwischen den
Stielen der Schalung eine den Hohlräumen entsprechende Reihe von mehrteiligen Preßmänteln
mit sich verjüngenden Hohlräumen
ίο aufgestellt, alsdann der Beton schichtweise bis
zur Wandhöhe eingebracht und hierauf die Betonmasse durch Eintreiben keilförmiger
Preßpfähle in die Preßmäntel bis zum Erhärten des Betons unter Druck gehalten wird,
wonach die Preßpfähle und -mantel entfernt werden.
Die nach diesem Verfahren erzeugten Preßkräfte verlaufen senkrecht zur Längsachse der
Preßgeräte, und zwar wird auf die Betonmasse sowohl senkrecht zu den Schalungen als auch
■ in der Längsrichtung des Baukörpers ein gleichmäßig verteilter Druck ausgeübt, der bis
zum fertigen Abbinden andauert, während bei dem gebräuchlichen Stampfverfahren nur während
des Stampfens Pressungen und Druckwirkungen auftreten, während das eigentliche
Abbinden überhaupt ohne Druck erfolgte. Bei dem neuen Verfahren kann der Beton zwar
ebenfalls gestampft werden; dies ist aber überflüssig. Wesentlich ist vielmehr einzig und
allein die Erzielung wagerechter Pressungen, die bis zum fertigen Abbinden andauern.
Das Verfahren ist auf den Zeichnungen veranschaulicht.
Die zur Ausübung dieses Verfahrens dienen-" den Preßgeräte bestehen gewöhlich aus einem
Preßpfahl und mehrteiligen Preßmänteln. Die Preßpfähle 1 und 2 (Fig. 3 und 11) verlaufen
in der Längsrichtung schwach keilförmig und erhalten vorzugsweise runden oder dreieckigen
Querschnitt. Für besondere Zwecke (dünne Säulen und Pfeiler) werden auch Preßpfähle
mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt angewendet.
Die Länge und Stärke der Preßpfähle richtet sich nach der Höhe und Dicke des in einem
Arbeitsgang herzustellenden Baukörpers. Für Hochbauten werden beispielsweise Pfähle von
2 bis 4 m Länge benutzt. Sie werden zweckmäßig aus mit Eisen beschlagenem Holz oder
noch besser aus mit Beton gefülltem, dünnem gezogenem Stahlrohr angefertigt. Am dicken
Ende werden die Preßpfähle mit einem Verstärkungsring aus Schmiedeeisen versehen,
unter dem sich Ohren 24 (Fig. 11) befinden, in welche die zum Herausziehen der Pfähle
aus ihrem Mantel dienenden Werkzeuge eingehakt werden.
Die Preßmäntel bestehen in ihrer einfachsten Form aus zwei oder mehr Winkelschienen aus
Eisenblech, die zum Gebrauch ineinandergeschoben und durch dünnen Eisendraht zusammengehalten
werden. Der entstehende Hohlraum ist an seinem weiten Ende groß genug, um das dünne Ende des konischen
Pfahles aufzunehmen. Dieser einfache Mantel Wird zur Herstellung dünnerer Bauten verwandt.
In der Fig. 2 ist eine Ausführungs-
form im Querschnitt, aus zwei Mantelteilen bestehend, dargestellt, und zwar jeder Teil für
sich und außerdem beide Teile zusammengesteckt. Jeder Teil besteht aus einer Eisenblechschiene
von spitzwinkligem Querschnitt. Die Mantelteile 3 besitzen am unteren Ende eine angenietete Fußplatte 5 (Fig. 3), die mit
einem länglichen Ausschnitt zum Einführen der Kralle 20 (Fig. 9) der unteren Halteschiene
21 versehen ist. Die Länge der Mantelteile stimmt mit der der zugehörigen Preßpfähle
überein. Zur Herstellung von Röhren oder Säulen werden um runde Preßpfähle Mantel aus je zwei oder mehr rundgebogenen
Blechschienen 3 (Fig. 1) gelegt, die zum Gebrauch mit Bindedraht zusammengehalten
werden.
Für stärkere Mauern werden zwei weitere Arten von Mänteln benutzt, die Hohlräume
von überall gleich großem Querschnitt erzeugen, und zwar der Plattenmantel (Fig. 4
und 5) und der Keilmantel (Fig. 6 und 7). Der Plattenmantel überträgt die Preßkräfte
senkrecht auf die Außenflächen, der Keilmantel auf die Winkelhalbierenden der Eckwinkel.
Der Plattenmantel besteht aus drei Längsplatten 6, die der Länge nach auf der inneren
'Fläche in gleichem Maße keilförmig sind wie die einzuführenden Pfähle. Sie werden zum
Gebraueh durch Winkelschienen 3 der in der Fig. 2 gezeichneten Art zusammengehalten.
Die Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das von dem Preßpfahl noch nicht erreichte untere
Ende, Fig. 5 einen Schnitt durch das vom Preßpfahl durchdrungene obere Ende eines
derartigen Mantels. Zu diesem Mantel können runde und dreieckige Pfähle verwandt werden.
Der Keilmantel unterscheidet sich von dem Plattenmantel dadurch, daß statt der Außenflächen
die Ecken zweier Außenseiten eine Ausfüllung durch je eine Dreikantleiste 8 erhalten,
die auf ihrer inneren freien Fläche wie die Pfähle entsprechend keilförmig zulaufen.
Die Fig. 6 und 7 zeigen Schnitte durch das untere und obere Ende eines derartigen Mantels
; die Fig. 8 stellt eine abgeänderte Form eines ähnlich wirkenden Mantels mit abgerundeten
Teilen 12 dar.
Die Eckwinkel müssen sich genügend überdecken, um ein Eindringen des Betons in den
Hohlraum bei dem Auseinanderpressen des Mantels zu verhindern. Zur Verringerung der
Reibung können auf den Innenflächen der Mantelteile Gleitschi en en 10 angeordnet sein
, (Fig. 6 und 7). Die Teile 8 und 12 sind mit Eisenblech 9 beschlagen, das sich nach dem
Zusammenschieben der Teile überdeckt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Gerate ist die, daß beim Eintreiben der Pfähle
in die Mantel, wobei das untere Pfahlende den oberen Teil des Mantelhohlraumes genau ausfüllt,
die Mäntel gleichmäßig auseinandergedrückt werden und ihrerseits auf ihrem ganzen
Umfang gleichmäßigen Druck auf die umgebenden Betonmassen ausüben.
Die Einrüstung geschieht zwischen Holzstielen oder X-Trägern 26 oder Eisenbahnschienen
(Fig. 11 bis 16), die am unteren Ende ankerartig durch verkröpfte Eisenbänder
33, am oberen Ende durch Klammern 29, die sich in die oberen Gitterlehren (Fig. 10) einhaken,
genau in ihrer Lage festgehalten werden. Die Mantel 3 werden durch Einreiben mit einer fettigen Substanz isoliert und zwisehen
die beiderseitigen Schalungen 27 derart eingestellt, daß abwechselnd eine Kante oder
eine Fläche einer bestimmten Schalung zugekehrt ist (Fig. 15). Die unteren Enden werden
durch Krallen 20, die aus einem Bandeisen 21 herausgestanzt sind (Fig. 9), gegen seitliche
Verschiebung gesichert. Die oberen Enden der Preß mantel werden durch die öffnungen
einer Gitterlehre (Fig. 10) festgehalten, derart, daß sie sich weder verdrehen noch verschieben
können. Diese obere Lehre besteht aus zwei Winkeleisengurten 18 und zahlreichen Bandeisenstegen
19, die genau um die Querschnitte der zugehörigen Mantel passen.
Sind alle für die auf einmal herzustellende Länge des Baukörpers erforderlichen Mäntel
in die Schalung eingestellt, so beginnt das Einfüllen des Betons, und zwar werden zwischen
die Träger 26 immer je zwei Schalbretter 27 hochkantig gestellt eingeschoben, diese mit Beton hinterfüllt und dadurch am
Umfallen nach innen verhindert, hierauf zwei weitere Schalbretter darübergestellt und in
gleicher Weise hinterfüllt usw., bis die volle Höhe des herzustellenden Baukörpers erreicht
ist, die mit der Höhe der verwendeten Mantel übereinstimmt.' Damit die Wände auf beiden
Außenflächen genau eben und glatt ausfallen und damit sich der von innen her auszuübende
Druck gleichmäßig auf die Schalbretter verteilt, werden unmittelbar hinter der Schalung
vor dem jedesmaligen Einfüllen des Betons dünne Eisen- oder Zinkplatten aufgestellt.
Es ist zwar möglich, aber nicht notwendig, den Beton beim Einfüllen zu stampfen. Vor
allem hat man darauf zu achten, daß sich in der Betonschüttung keine größeren Hohlräume
bilden, was sich durch einfaches Stochern mittels eines Lattenstückes verhüten läßt. Ist
der Beton bis zur vollen Höhe des Baukörpers eingefüllt, so wird die obere Gitterlehre
bis über die Oberkanten der Mäntel emporgeschoben, und die .Halteklammern 29 für die
Gitterlehre werden mittels der zugehörigen Teile 30 wieder an den Trägern 26 befestigt.
Alsdann werden die Preßpfähle 2 (Fig. 11) mit ihrem dünneren Ende in die Mantelhohlräume
eingeführt und sodann mit einem Hammer oder einem leichten Rammbär bis zum unteren
Mantelende hinabgetrieben. Durch das Eintreiben der Pfähle werden flie nicht mehr von
der Gitterlehre zusammengehaltenen Mantelteile, deren Drabtumwindung nachgibt, auseinandergedrückt.
Der dreieckige Querschnitt einer Reihe von zusammenwirkenden Mänteln ist deswegen besonders günstig, weil infolge
ίο gegenseitigen Nachgebens benachbarter Mäntel
von solcher Querschnittsform gleichmäßigere Druckverteilung über den ganzen Baukörperquerschnitt
zustande kommt. Insbesondere werden die Außenwandungen des Baukörpers genau ebenso stark gepreßt wie die sie verbindenden
Stegplatten. Nach einigen Stunden hat der Beton so weit abgebunden, daß die
Preßgeräte herausgenommen und an anderer Stelle von neuem benutzt werden können.
Das Herausnehmen selbst geschieht in der Weise, daß zunächst die Pfähle gehoben werden,
was durch das Schwinden des Betons während des Abbindens ohne Schwierigkeit vonstatten geht. Die Mantelteile stehen alsdann
nur noch lose in der Masse und lassen sich ebenfalls leicht entfernen. Die äußeren
Schalungen 27 nebst den Trägern 26 und deren Verankerungen bleiben so lange stehen, bis
der Beton vollkommen fest geworden ist. Die Hohlräume ermöglichen es, die Mauer von
innen her mittels einer Brause von Zeit zu Zeit leicht anzufeuchten, um größere Härte
des Betons zu erzielen.
Die Fig. 13,14 und 16 zeigen die Herstellung
einer Platte, wie solche bei Decken usw. zur Verwendung kommen. Die Herstellung geschieht
auf den Unterlagschalen 25, während eine Mauer gemäß Fig. 11 unmittelbar auf
ihrem Fundament 34 errichtet wird.
Bei der Herstellung von Decken werden kleinere Räume mit einer einzigen Platte überdeckt,
die in der Nähe der Verwendungsstelle angefertigt und nach dem Abbinden umgelgt wird. Ausgedehntere Decken werden in der
Länge oder in der Quere oder in der Länge und Quere in kleinere Platten zerlegt, wie die
Fig. 17 schematisch zeigt.
Außer dem bereits hervorgehobenen Vorteil . läßt die beschriebene Preßbauweise auch noch
den erkennen, daß die einmal erreichte Höhe der eingefüllten Betonmasse erhalten bleibt,
während beim Stampfverfahren die Höhe des eingefüllten Betons abnimmt. Da ferner der
Querschnitt unter Bildung von Hohlräumen zusammengepreßt wird, ergibt sich die denkbar
beste Ausnutzung der aufgewendeten Betonmasse und ihrer Tragfähigkeit. Die erzielten
Baukörper sind daher viel standsicherer als gewöhnliche (volle) Eisenbetönwände von gleicher
Grundfläche. Die Preßbauweise erzielt fugenlose, durchweg homogene Bauten, die
wegen der Abgeschlossenheit der Hohlräume hygienisch vollkommen einwandfrei sind.
Durch die Doppelreihe von Hohlräumen wird die Ausgleichung von. Temperaturant erschieden
durch die Wand hindurch außerordentlich verlangsamt, und aus dem nämlichen Grunde sind
die beschriebenen Baukörper auch schalldämpfender als massive Wände. Bei den Preßbetonwänden
fällt wegen ihrer inneren Hohlräume das lästige Schwitzen der gewöhnlichen Betonwände weg. Die innere Reihe der Hohlräume
ist ferner, da sie durch die äußere Reihe immer noch gegen die Außenluft isoliert
ist, zur Verwendung als Heiz- oder Kühlkanäle, die äußere Reihe selbst für Abluftkanäle,
sehr geeignet. Die Preßbauweise macht sowohl auf der Innen- als auf der Außenseite
der Wände das Verputzen überflüssig und ermöglicht gleichzeitig das Beleben der Wandflächen
durch aufgepreßte Flächenmuster.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Wänden,
Säulen und Decken aus Beton oder Eisenbeton mit Hohlräumen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stielen
der Schalung mehrteilige Preßmäntel mit sich verjüngenden Hohlräumen aufgestellt 90 ■
werden, alsdann der Beton schichtweise bis zur Wandhöhe eingebracht und hierauf durch Eintreiben keilförmiger Preß pfähle
in die Preßmäntel bis zum Erhärten des Betons unter Druck gehalten wird, worauf die Preßpfähle und -mantel entfernt werden.
2. Vorrichtung zum Halten der Preßgeräte nach Anspruch 1, bestehend aus ·
einem Zackenbandeisen (20, 21) und einer Gitterlehre (18,19).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE263193C true DE263193C (de) |
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0295939A2 (de) * | 1987-06-18 | 1988-12-21 | Parma Oy | Betonfachwerksystem, Verfahren sowie Vorrichtung zur Herstellung von systemkompatiblen Säulen |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0295939A2 (de) * | 1987-06-18 | 1988-12-21 | Parma Oy | Betonfachwerksystem, Verfahren sowie Vorrichtung zur Herstellung von systemkompatiblen Säulen |
EP0295939A3 (de) * | 1987-06-18 | 1989-12-13 | Parma Oy | Betonfachwerksystem, Verfahren sowie Vorrichtung zur Herstellung von systemkompatiblen Säulen |
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