DE22291C - Gufsform für die Herstellung von Compound - Panzerplatten - Google Patents
Gufsform für die Herstellung von Compound - PanzerplattenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nach dem Verfahren von Wilson wird die mit Stahl zu überziehende Eisenplatte mit einem
schmiedeisernen Rahmen versehen, welcher, mit der Platte gegen eine Coquillenplatte geprefst,
den Raum für den einzugiefsenden flüssigen Stahl freiläfst. Dieser ' Rahmen mufs genau
hergestellt werden und verursacht deshalb nicht unerhebliche Kosten; er giebt ferner zu Blasenbildung
Veranlassung. Der gröfste Uebelstand indefs, welchen er im Gefolge hat, besteht
darin, dafs er, obgleich beim Eingiefsen des Stahles anscheinend fest schweifsend, bei der
späteren Bearbeitung sich dennoch oft löst und dann Anlafs zu Ausschufs oder doch zu einer
erheblichen Dimensionsminderung der erzeugten Panzerplatte giebt.
Ein weiterer Uebelstand ist der, dafs dabei der aufgegossene Stahl scharfe rechtwinklige
Kanten erhält, die bei der weiteren Behandlung durch Hammer und Walze um so eher rissig
werden, je härter, seiner Bestimmung gemäfs, der Stahl genommen wird.
Die Vermeidung der geschilderten Mängel in dem bisherigen Verfahren ist Zweck dieser Erfindung.
Die dabei benutzte Einrichtung ist in beiliegender Zeichnung dargestellt.
A ist ein Kasten aus starkem Eisenblech, dessen Dimensionen sich nach der Gröfse der
herzustellenden Panzerplatten richten. Derselbe ist unten sowohl wie oben mit je einer Verankerung
B Bl versehen, welche dem innen auftretenden Druck zu widerstehen geeignet ist.
Dieser Kasten wird am Boden mit feuerfestem Material C ausgemauert und auf diesem dann an
einer Wand die Coquille D aufgestellt, die je nach ihrer Dimension aus weniger oder mehr
Theilen besteht. Das untere Ende der Coquille wird auf dem Mauerwerk C durch feuerfestes
Material abgedichtet.
Gegen die Coquille werden dann aufrecht die Stäbe s s1 in einer solchen Entfernung von
einander gestellt, wie sie durch die Breitendimension des zu erzielenden Stahlaufgusses bedingt
ist.
Die der Coquille zugekehrte und nach innen gerichtete Kante dieser Stäbe bildet einen
spitzen· Winkel, und zwar zweckmäfsig einen solchen von 6 ο bis 700, so dafs der aufzugleisende
Stahl Kanten von einem entsprechend stumpfen Winkfei erhält.
Gegen diese Leisten wird die vorher in Hellrothglut versetzte Eisenplatte E gestellt.
Damit diese sich unten auch dicht gegen die Leisten lege und ihre genaue Lage erhalte,
wird sie vor dem Erhitzen in der Weise an den Kanten abgeschrägt, wie dies in Fig. 4
dargestellt ist.
In dem Kasten A und auf dem gemauerten Boden desselben werden starke eiserne Keilstücke
KK1 K2J£S aufgestellt, und zwar in einer
genau durch die Querschnittsdimensionen der Platte E bestimmten Lage zur Coquille, welche
Lage durch Hinterlegen der Keilstücke mit besonderen Klötzen gesichert wird, so dafs die
Platte E, beim Einsetzen in die Grube mit ihren schrägen Kanten auf diese Keile treffend, an
ihnen abgleitet und genau in die für sie bestimmte Lage kommt, wobei sie durch ihr bedeutendes
Gewicht sich selbst gegen die Stäbe s s1 und indirect gegen die Coquille drückt. ,
Am oberen Ende wird dann durch geeignete Hebel h die Platte ebenfalls gegen die Coquille
gedrückt und sodann eine Absteifung derselben gegen die Verankerung vorgenommen. Zum
Zweck des besseren Verschlusses der Fuge zwischen den Leisten s s1 und der Platte E verwende
ich Schnüre oder Bänder aus Asbest, welche durch eingeflochtenen oder eingewebten
feinen Eisendraht haltbar gemacht werden können.
In Fällen, wo es sich um die Erzeugung einer gröfseren Anzahl von Compound-Panzerplatten
gleicher Dimensionen handelt, kann der Stahl auch unter Weglassung der Leisten in
eine passend gearbeitete Coquille gegossen werden, die den einzugiefsenden Stahl auch in
der Breite begrenzt.
Jedoch auch in diesem Fall mufs der Stahl die erwähnten stumpfwinkligen Kanten erhalten.
Nachdem die Form, wie beschrieben, fertiggestellt, wird der leere Raum um sie herum
mit Sand ausgefüllt und sie ist zum Gufs bereit.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Gufsform zur Herstellung von Compound-Panzerplatten, bestehend:aus einer Coquillenplatte in Verbindung mit lose angelegten oder mit derselben aus einem Stück bestehenden eisernen, die Breite sowie die Dicke des aufzugiefsenden Stahles bestimmenden Leisten, welche eine vorgängige Bearbeitung der Längskanten der eisernen Grundplatte auf die beabsichtigte Breite des Stahlaufgusses entbehrlich macht;
aus abgeschrägten, lose angelegten oder mit der Coquillenplatte aus einem Stück bestehenden Leisten zur Erzielung von Längskanten mit stumpfem Winkel an dem Stahlaufgufs;aus Asbeststreifen oder Schnüren zur Abdichtung der Fugen zwischen den lose angelegten oder festen Leisten der Coquille und der mit Stahl zu begiefsenden Eisenplatte;aus den beschriebenen Keilen KK1 K* Ks in Combination mit der nach bestimmten Dimensionen vorgenommenen Abschrägung der Kanten eines Kopfendes der mit Stahl zu bedeckenden Eisenplatte behufs Adjustirung dieser gegen die Coquille und selbstthätiger Anpressung ihres unteren Endes an letztere mittelst ihres Eigengewichtes.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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