DE124053C - - Google Patents

Description

PATENTAMT.

JVl 124053 KLASSE 5 c.

Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren dient zum Niederbringen von Senkbrunnen oder Senkschächten und- besteht im Wesentlichen darin, dafs das beim bisher üblichen Verfahren so häufige und lästige Hängenbleiben und Abreifsen des Schachtes absichtlich herbeigeführt wird, und' zwar nach Bedürfnifs einmal oder beliebig oft, um bei weiterem-Senken nicht die Reibung der ganzen jeweils fertigen Schachtlänge in den durchsunkenen Erdschichten, sondern stets nur diejenige. eines beliebig kurzen Theiles überwinden zu müssen, die des stehenbleibenden Theiles dagegen in demselben Sinne wie sein Gewicht nutzbringend als Gegendruck für Prefswerkzeuge anzuwenden, welche zwischen die getrennten Theile gebracht werden. Diese Prefswerkzeuge beschleunigen das Niederbringen des jeweils unteren Theiles des Brunnens.

Der bisher angestrebte, möglichst feste, durchgehende Längsverband durch senkrechte Verankerung wird sonach beim vorliegenden Verfahren vermieden und selbst für die einzeln zu senkenden Schachtabschnitte überflüssig.

Die bisher während der Dauer des Senkens zur Verminderung der Schachtreibung stets offen gelassene, möglichst tiefe Baugrube um die obere Schachtöffnung herum wird beim vorliegenden Verfahren schon vor der ersten Schachttrennung vollständig zugeschüttet. Damit werden viele Gefahren und Betriebsschwierigkeiten vermieden und werthvoller Raum gewonnen.

Beim Zuschütten der Baugrube wird nicht nur durch Einstampfen, Einschlämmen u. s. w.. die Reibung des oberen Schachttheiles im Erdboden möglichst erhöht, sondern apch durch Einbringen und Verschütten in den Schacht eingreifender, als . Anker wirkender Hölzer, eiserner Träger oder dergl. das Gewicht der benachbarten Erdmassen in demselben Sinne wie das Gewicht und die Erdreibung des Schachtes zur Verstärkung des Gegendruckes gegen die Prefswerkzeuge wirksam gemacht.

Da das Verfahren auf Schächte aus be-" liebigem Material Verwendung finden kann, und seine Einzelheiten sich dabei verschieden gestalten, so soll das Beispiel eines gemauerten Schachtes zur Erläuterung dienen.

Der Schacht wird in den Theileri A und B (s. Fig. 1) ausgeführt, welche durch die wagrechte, mörtelfreie Fuge D getrennt sind. A und B werden darauf zusammen so weit gesenkt, bis A die gewünschte Höhenlage erreicht hat. Hierauf wird A hinterfüllt und im Erdreich befestigt (s. Fig. 2). Durch Prefswerkzeuge wird B dann von A um einige Schichtenhöhen abgedrückt. In der so erweiterten Fuge D werden einige Schichten aufgemauert, dann wird wieder abgedrückt u. s. w. Das Eindringen des Erdreiches in die erweiterte Fuge verhindert ein an A. befestigter, der ersten Senkung beider Schachttheile kein Hindernifs bietender Blechmantel C.

Beabsichtigt man mehrfache Trennung, so wird der Schacht von vornherein in mehreren durch mörtelfreie Fugen getrennten und mit Blechmänteln versehenen Theilen hergestellt, doch kann die Trennung z. B. bei nachträglichem Vertiefen alter Schächte auch durch Ausstemmen einer Schicht, und der Blech-

mantel durch stückweise einzubringende HoIzschalung oder sonstige Absteifung oder Befestigung des Erdreiches ersetzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Verfahren zum Niederbringen von Senkbrunnen oder Senkschächten, dadurch gekennzeichnet, dafs nach anfänglich und beliebig weit in der bisher üblichen Weise bewerkstelligtem Niederbringen des Schachtes eine Trennung desselben in einen oberen und einen unteren Theil stattfindet, von denen der obere nunmehr an der Senkung nicht mehr theilnimmt, sondern im Erdboden befestigt wird und den in der sich öffnenden Fuge zwischen unterem und oberem Theil angebrachten Prefswerkzeugen zum Niederpressen des unteren Theiles als Widerlager dient.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.