DE4224042A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Pfahlgründung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur PfahlgründungInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D35/00—Straightening, lifting, or lowering of foundation structures or of constructions erected on foundations
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 13.
Pfahlgründungen sind in verschiedensten Baubereichen erforderlich.
Zum einen bei Neubauten, wenn der Baugrund nicht die erforderliche
Festigkeit aufweist und zum anderen bei Sanierungen bestehender
Gebäude, die infolge einer Schwäche des Untergrunds sich bewegt
(gesenkt, gehoben und/oder verwunden) haben.
Seit Jahrtausenden ist bereits der Einsatz von Rammpfählen bekannt.
So sind beispielsweise die historischen Pfahlbauten auf Rammpfählen
errichtet. Aus der Länge der Rammpfähle ergibt sich eine gewisse
Begrenzung, die sich auf die maximal mögliche Tiefe der Pfahlgrün
dung auswirkt.
Ein weiterer Nachteil der Rammpfahl-Technik ist es, daß dieses
Verfahren stets mit einer Erschütterung des Erdbodens und somit
auch umgebender Gebäude verbunden ist. Durch die Erschütterungen
können an den betreffenden Gebäuden Schäden auftreten, daher
scheidet der Einsatz von Rammpfählen für die nachträgliche Pfahl
gründung von erschütterungs empfindlichen Gebäuden aus.
Bekannt sind ferner Bohrpfähle, bei deren Verwendung auf ein Rammen
der Pfähle verzichtet wird. Bei diesem Verfahren schneidet sich der
Schneidkopf eines Rohres in das Erdreich. Das Rohr hat eine doppel
te Funktion. Einerseits dient es zum Einschneiden in das Erdreich,
andererseits wirkt es gegenüber dem umgebenden Erdreich wie eine
Schalung oder eine Brunnenwand, d. h. das umgebende Erdreich ist
in physikalischer Hinsicht vollkommen vom Erdreich im Inneren des
Rohres getrennt. Das Innere des Rohres kann nun mit geeigneten
Baggern, sogenannten Fallbaggern ausgebaggert werden. In dem so
entstandenen Hohlraum wird in üblicher Weise anschließend eine
Baustahlbewehrung eingebracht und der gesamte Hohlraum mit Beton
aufgefüllt.
Ein Bohrpfahl ist somit vergleichbar mit einer in der Erde befind
lichen Säule mit Schalung (= Rohr). Die hierzu im Einsatz befind
lichen kombinierten Bohr- und Baggergeräte sind üblicherweise
mehrere Tonnen schwer und müssen, um für den Fallbagger eine ent
sprechende Fallhöhe zu besitzen, sehr hoch sein.
Aus diesen Gründen ist der Einsatz derartiger Geräte bei beengten
räumlichen Verhältnissen ebenso wenig möglich, wie der gleichzei
tige Einsatz mehrerer entsprechender Geräte nah beieinander.
Sollen nach diesem Verfahren mehrere Pfähle ineinander angeordnet
werden, um beispielsweise einen Sprundwandeffekt zu erzielen, so
werden mehrere Bohrungen in der Weise nebeneinander angebracht,
daß die benachbarte Bohrung erst dann niedergebracht wird, wenn
sich in der vorangegangenen Bohrung der betonierte Pfahl befindet.
Ein weiterer Nachteil der Bohrpfähle besteht darin, daß im Gegen
satz zu den Rammpfählen, die im Pfahlbereich eine Verdichtung des
umgebenen Grunds bewirken, bei Bohrpfählen diese eine relativ ge
ringe Auswirkung auf die Physik des umgebenen Erdreichs bewirken
und vorhandene Schichten somit ohne wesentliche Veränderung durch
stoßen werden. Dieses Durchstoßen kann zu unterschiedlichsten
Folgen führen. Wenn beispielsweise eine tiefere wasserführende
Erdschicht mit einem höheren Druck durch eine Sperrschicht von
einer höheren wasserführenden oder nicht wasserführenden Erdschicht
mit niedrigeren Druckverhältnissen getrennt ist, so kann durch den
Bohrvorgang entlang des Schneidrohres Wasser von der unteren
wasserführenden Schicht infolge des höheren Drucks nach oben
aufsteigen und die dortige Erdphysik verändern.
Oberflächennahe verunreinigte Wasserströme können mit tiefergele
genen Trinkwasserströmen in nicht gewünschter Weise vermischt
werden etc.
Bei Torfschichten gelangt an der Schnittstelle unter Umständen
Luft an den Torf, was gegebenenfalls zu einer langfristigen Verän
derung der Konsistenz des Untergrundes (z. B. Zersetzung des Torfes
durch eindringende Bakterien) führen kann.
Ein bedeutender Nachteil sowohl bei der Bohrpfahlgründung als
auch der Rammpfahlgründung ergibt sich aus dem Platzbedarf der
Bohrer bzw. Rammen zum Einbringen der Pfähle wodurch ein gleichzei
tiges Einbringen mehrerer nahe benachbarter Pfähle unmöglich ist.
Ein weiterer Nachteil sowohl der Rammpfahlgründung, als auch der
Bohrpfähle ist, daß bei beiden Verfahren die Pfähle nicht senkrecht
unterhalb tragender Mauern bestehender Gebäude angebracht werden
können.
Aus der DE-OS 37 39 917 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens bekannt, bei welchem unterhalb
tragender Mauern Pfähle eingebracht werden können. Dazu wird an
mehreren Stellen des auszurichtenden Gebäudes unter dem Fundament
eine ausreichend große Arbeitsgrube geschaffen, um darin jeweils
Preßpfahlsegmente und hydraulische Pressen einbringen zu können.
Durch den Hebedruck der am Fundament des zu hebenden Gebäudes
dringen die Preßpfahlsegmente in den Untergrund, worauf das
nächste Preßpfahlsegment auf das zuvor eingepreßte Preßpfahlse
gment gesetzt wird.
Bei weicher Konsistenz des Untergrundes und gleichzeitig notwen
diger großer Gründungstiefe müssen viele Segmente aufeinander
gesetzt werden. Wegen der geringen seitlichen Einspannkräfte
durch den weichen Untergrund besteht die Gefahr, daß der nach dem
bekannten Verfahren erstellte Gründungspfahl seitlich einknickt.
Um dies zu vermeiden müßte der Preßpfahl die Eigenschaften einer
festen Säule aufweisen.
Beim Stand der Technik sind die Segmente nicht zugfest miteinander
verbunden. Eine statisch berechenbare Säule läßt sich so nicht re
alisieren. Dies ist besonders dann von Nachteil, wenn die trag
fähige Schicht weit unter dem Niveau des Gebäudefundaments liegt
und/oder wenn durch Absenkung des Grundwasserspiegels eine Setzung
des Untergrundes auftritt.
Auch aufgrund der mit zunehmender Einpreßtiefe auftretenden Man
telreibung am Preßpfahl ist beim Stand der Technik die maximale
Einpreßtiefe begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren anzugeben
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens schaffen,
womit die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß des
kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und durch eine Vorrichtung
gemäß des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 13 gelöst.
Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zu eigen, daß bei
weichem Untergrund eine Vielzahl von Preßpfahlsegmenten überein
ander angeordnet werden müssen und diese durch entsprechende Maß
nahmen zugfest miteinander verbunden sein müssen, um eine statisch
berechenbare Säule zu schaffen, auf welcher das Gebäude letztend
lich steht.
Eine weitere Überlegung die zur Entstehung der Erfindung geführt
hat, geht davon aus, daß mit zunehmender Einpreßtiefe die Mantel
reibung an den Außenflächen der bereits eingepreßten Segmente
so groß wird, daß dadurch ein großer Teil des Preßdruckes auf ge
nommen wird und der Stitzendruck des untersten Segments zu gering
ist um es noch tiefer eindringen zu lassen. Daher ist es vorgesehen
aus dem untersten Segment ein oder mehrere weitere Segmente mit
geringerem Querschnitt teleskopartig herauszudrücken.
Weiterbildungen und besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in Teils gebrochener Darstellung den Einsatz der
Erfindung an einem Gebäude.
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Anfangssegment des
Preßpfahles und ein darauf aufgesetztes Folge
segment.
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Anfangssegment gemäß
Fig. 2 entlang der Schnittlinie II-II.
Fig. 4 einen Querschnitt durch das Fundament eines Hauses,
dessen ursprüngliches Fundament durch ein Hilfsfun
dament verstärkt wurde.
Fig. 5 in schematischer Darstellung die Lage einer Viel
zahl von Preßpfählen unter einem Gebäude.
Fig. 1 zeigt in teils geschnittener Darstellung einen Preßpfahl
1 und eine Presse 12, sowie Teile des zu hebenden Gebäudes und des
Untergrundes. Unterhalb einer tragenden Außenwand mußte lediglich
so viel Raum geschaffen werden, wie die Presse 12 und ein Preß
pfahlsegment 2 bzw. 3 an Platz benötigen. Die Reaktionskraft zur
Aufbringung des Drucks wird hierbei durch das Gewicht des Gebäudes
aufgebracht. Es ist hierbei zwingend notwendig, daß zum Zeitpunkt
der Pfahlgründung die vom Gewicht des Gebäude kommende Reaktions
kraft größer sein muß, als die vom Widerstand des Erdreichs kommen
de Reaktionskraft, an ansonsten bereits zu diesem Zeitpunkt das
Gebäude gehoben würde.
Um ein ungewolltes Anheben des Gebäudes bereits beim Einbringen
der Preßpfähle 1 zu vermeiden ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
bei der Gründung mehrerer nebeneinander liegender Preßpfähle 1
diese segmentweise nacheinander einzupressen, wodurch erreicht
wird, daß die Anfangssegmente aller Preßpfähle zu jedem Zeitpunkt
des Einbringens etwa in gleicher Tiefe gründen (Wird in Fig. 5
näher erläutert).
Die Reaktionskraft für das Einbringen eines einzigen (oder weniger)
Preßpfahles 1 (-pfähle) kann hierbei von dem Gebäude aufgebracht
werden. Wenn nach Beendigung der Gründung aller Preßpfähle 1 an
jedem Preßpfahl 1 ein Hubelemente mit Druck beaufschlagt werden,
so hebt sich das gesamte Gebäude. Auf diese Weise können vorteil
haft dieselben hydraulischen Elemente zuerst für das Einbringen
der Preßpfähle 1 und anschließend für das Heben des Gebäudes ver
wendet werden.
Ab einer gewissen Einpreßtiefe nimmt der Widerstand gegen ein
weiteres Einpressen auch aufgrund der Mantelreibung an der Außen
seite des Preßpfahles 1 zu. Ein weiteres Einpressen würde unter
Umständen so hohe Kräfte erfordern, daß die Belastung an der als
Widerlager für die Presse 12 dienenden Fundamentstelle so groß
werden würde, daß eine Beschädigung des Gebäudes zu befürchten
wäre. Gleichwohl befindet sich aber das Anfangssegment des Preß
pfahles 1 noch nicht auf einer tragenden Schicht.
Ab einer gewissen Gründungstiefe, die jeweils von der Beschaffen
heit des Untergrundes und der Belastbarkeit des zu hebenden Gebäu
des abhängt, wird daher erfindungsgemäß der Preßpfahl 1 als Ganzes
nicht weiter eingedrückt, sondern es werden in Fig. 2 näher be
schriebene Innensegmente mit geringerem Querschnitt weiter in den
Untergrund gedrückt.
Dabei können je nach Anforderung auch mehrere Innensegmente mit
unterschiedlichem Durchmesser ineinander angeordnet, wobei das
jeweils kleinere Innensegment dann weitergepreßt wird, wenn der
zum Einpressen auf zuwendende Druck eine vorgegebene Grenze erreicht
hat.
Auf diese Weise kann tief in die beginnend tragfähigen Schichten
eingepreßt werden und aufgrund der eingetretenen Mantelreibung an
den Segmenten 2, 3 mit großem Durchmesser wird bereits ein Teil der
Fundamentlasten aufgenommen.
Bei großen Gründungstiefen können die verschiedenen Innensegmente
mit jeweils geringerem Innendurchmesser teleskopartig ausgefahren
werden, wobei die nächst kleineren Innensegmente jeweils dann
weiter ausgefahren werden, wenn der Spitzendruck oder die Mantel
reibung einen vorbestimmten Wert überschritten hat.
Die obersten Innensegmente können dabei sehr dünnwandig sein und
z. B. aus Stahl bestehen.
In Fig. 2 erkennt man einen Preßpfahl 1, der aus einem Anfang
segment 2 und beliebig vielen Folgesegmenten 3 zusammengesetzt ist.
In den Segmenten 2, 3 befinden sich mehrere axial verlaufende Aus
sparungen. Eine große Aussparung 4 verläuft direkt zentral, mehrere
kleinere Bewehrungsaussparungen 5 sind konzentrisch um die Mittel
achse des Segments angeordnet.
Im Gegensatz zu den durchgehenden Bewehrungsaussparungen in den
Folgesegmenten 3 sind die Bewehrungsaussparungen im Anfangssegment
2 als Sacklöcher ausgeführt. Innerhalb der Aussparung 4 befindet
sich ein Innensegment 6.
Die Unterseite des Preßpfahls 1 ist somit geschlossen, ein Durch
stoßen von Trennschichten im Untergrund kann so vorgenommen werden,
ohne daß die Gefahr besteht, daß die Erdphysik der einzelnen
Schichten durch Ausgleichsvorgänge z. B. Wasserbewegungen verändert
wird.
Beispielhaft für alle anderen Bewehrungsaussparungen 5 ist ein in
eine Bewehrungsaussparung 5 eingesetzter Bewehrungsstahl 7 gezeich
net.
Um ein durchgehendes Einschieben der Bewehrungsstähle 7 zu ermög
lichen müssen die Bewehrungsaussparungen 5 über die gesamte Länge
der -bekanntlich aus einer Vielzahl von Folgesegmenten 3 bestehen
den- Säule 1 fluchten. Das Fluchten kann beispielsweise durch op
tische Kontrolle beim Aufsetzen des jeweils nächsten Folgesegmentes
5 erfolgen oder zwangsweise durch eine Codierung an den Ober-und
Unterseiten der Preßpfahlsegmente 2, 3 erfolgen. Eine solche Co
dierung läßt sich etwa in Form von Nuten und dazu korrespondieren
den Vorsprüngen realisieren. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind die Vorsprünge und Nuten in dieser Darstellung nicht gezeigt.
Die einzelnen Preßpfahlsegmente 2, 3 besitzen jeweils eine Wendel
bewehrung 8 aus Stahl. Durch die Kombination aus Wendelbewehrung
8, den durchgebenden Bewehrungsstählen 7 und den mit Beton ausge
gossenen Bewehrungsausparungen 5 erhalten die erfindungsgemäßen
Preßpfähle 1 eine kraftschlüssige Verbindung und die berechenbare
Statik einer Säule.
Wie ersichtlich läßt sich das Innensegment 6 teleskopartig aus
dem Preßpfahl 1 nach unten drücken. Dadurch, daß das Innensegment
6 einen deutlich geringeren Querschnitt aufweist, läßt sich durch
das Innensegment 6 durch das auf den Preßpfahl 1 wirkende Gebäude
gewicht ein wesentlich höherer Flächendruck erreichen. Dazu wird
eine Presse verwendet, die nur auf das Innensegment 6 drückt. Dies
ist besonders dann von Vorteil, wenn beispielsweise der gesamte
Preßpfahl 1 die schlecht tragenden Schichten des Untergrunds
durchstoßen hat und auf einer tragenden Kiesschicht aufsteht,
dann kann durch den Druck auf das Innensegment 6 dieses teleskop
artig aus dem Preßpfahl 1 "ausfahren" und so eine verbesserte
Verankerung des Preßpfahls 1, der auf der Kiesschicht steht, in
dieser Kiesschicht bewirken.
In Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie II-II aus
Fig. 1 dargestellt, die Lage der zentral verlaufenden Ausnehmung
und der konzentrisch angeordneten Bewehrungsausnehmungen ist
deutlich zu erkennen.
Eine Ausführungsform für einen Einsatz bei dem das ursprüngliche
Fundament verstärkt werden muß ist in Fig. 4 gezeigt. Dazu erfolgt
eine Verstärkung durch einen unterhalb des Fundaments angebrachten
Hilfsfundament 9. Dazu wird nahe der tragenden Mauer unter welcher
später ein Preßpfahl 1 stehen soll innerhalb oder außerhalb des
Gebäudes punktuell das Erdreich unter den Fundamenten entfernt
und kontinuierlich oder relativ kontinuierlich durch einen bewehr
ten oder nicht bewehrten Beton zu ersetzt. Ebenso besteht die
Möglichkeit den Untergrund durch Betoninjektionen zu befestigen.
In diesem so entstandenen Hilfsfundament 9 werden mehrere Zugstre
ben 10 verankert. Die aus dem Hilfsfundament 9 herausragenden
freien Enden der Zugstreben 10 sind mit einem stabilen Tragrahmen
11 verbunden. An diesen Tragrahmen 11 stützt sich die Presse 12 ab.
Bei der Pfahlgründung wird somit das gesamte Gewicht des Gebäudes
auf dieses zweite Fundament ein, so daß ein stabiles Widerlager
vorhanden ist. Das Gebäude steht mit seinem Fundament sozusagen
auf diesem zweiten Fundament und wird im anschließenden Hubvorgang
mit diesem zweiten Fundament bewegt, d. h. im Regelfall gehoben.
Eine schematisierte Darstellung einer möglichen Anordnung einer
Vielzahl von Preßpfählen 1/1 . . 1/16 unter den Außenmauern
eines Gebäudes ist in Fig. 5 gezeigt. Zum Einbringen der Preß
pfähle wird jeweils eine Teilmenge der Preßpfähle mit Druck
beaufschlagt. Um nicht bereits beim Einbringen der Preßpfähle
eine lokale Anhebung des Gebäudes zu bewirken werden vorzugsweise
der jeweils erste , dritte, fünfte usw. Preßpfahl 1/1, 1/3,
1/5, . . . gemeinsam niedergebracht. In einem zweiten Schritt werden
der zweite, der vierte, sechste usw. Preßpfahl 1/2, 1/4, 1/6, . . .
eingebracht. Natürlich ist auch jede beliebige andere Verteilung
denkbar, es soll hier nur das Prinzip erklärt werden, nämlich
beim Einbringen der Preßpfähle wechselweise nur eine Teilmenge
aller später beim Heben zum Einsatz kommenden Preßpfähle zu
belasten.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht weiters vor, nicht zuerst
einen oder mehrere Preßpfähle vollständig bis zu der tragenden
Schicht niederzubringen sondern alle Preßpfähle in den einzelnen
Phasen etwa gleich tief einzubringen. Dazu werden die ersten
Segmente der ersten Preßpfahlgruppe eingedrückt, dann werden die
Anfangssegmente der zweiten Preßpfahlgruppe eingedrückt. Die
einzelnen Eindrückschritte sind sehr klein. Sie liegen vorzugsweise
im Bereich von einigen Millimeter.
Im nächsten Schritt werden die zweiten Segmente der ersten Preß
pfahlgruppe eingedrückt, daraufhin die zweiten Segmente der zweiten
Preßpfahlgruppe.
Das Eindrücken der Pfahlsegmente 2, 3 wird computergesteuert durch
eine Steuereinheit 13 durchgeführt, wobei für jeden Preßpfahl
die Einpreßgeschwindigkeit konstant gehalten wird und der Ein
preßdruck in Abhängigkeit von der Einpreßtiefe gespeichert
wird.
Beim Aufsetzen des jeweils nächsten Folgesegments wird der jewei
lige Preßpfahl entlastet. Aus der Entlastungsbewegung wird der
elastische Anteil der Setzung ermittelt. Je geringer dieser ela
stische Teil ist, desto näher befindet sich das Anfangssegment
des Preßpfahles 1 an einer tragfähigen Schicht.
So wird für jeden einzelnen Preßpfahl 1 dessen spezifisches Trag
verhalten gemessen und steht für spätere Nachweise der Standsicher
heit zur Verfügung.
Durch das gemeinsame Eindrücken in kleinen, gleichzeitigen Ein
preßschritten wird erfindungsgemäß erreicht, daß die Anfangsseg
mente aller Preßpfähle 1/1 bis 1/16 sich in etwa auf der gleichen
Ebene im Untergrund befinden. Dies hat gegenüber einem nacheinander
erfolgenden, vollständigen Einbringen der einzelnen Pfähle bis
zur Gründungsebene den Vorteil, daß eine unerwünschte Veränderung
des Untergrundes -hervorgerufen durch das vollständige Einbringen
des vorangegangenen Preßpfahls 1 hier nicht auftritt. Eine solche
unerwünschte Veränderung wäre beispielsweise ein Ausgleich unter
schiedlicher Porenwasserdrücke in den unterschiedlichen Gründungs
tiefen.
In erfindungsgemäßerweise können in einem 1. Schritt alle Preß
pfähle (1/1 bis 1/16) gleichzeitig eingedrückt werden, und in
einem 2. Schritt beim Eindrücken der Preßpfähle (1/1 bis 1/16)
jeweils abwechselnd eine erste Untermenge von Preßpfählen (1/1,
1/3, 1/5, . . ) und eine zweite Untermenge (1/2, 1/4,.1/6, . . ) einge
drückt werden oder umgekehrt. Hierdurch ist eine optimale Anpassung
an die örtlichen Bodenverhältnisse möglich.
In einer weitergehenden Ausgestaltung der Erfindung erfolgt beim
Eindrücken zudem eine Kontrolle der von den einzelnen Preßpfählen
entgegengesetzten Kräfte. Wenn die Eindrückkraft nicht gleich ist,
wird über den Einpreßweg nachgeregelt, so daß eine gleichmäßig auf
alle Preßpfähle verteilte Kraftübertragung erfolgt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es demnach nicht folgender
Fall auftreten, daß etwa bei einem schräg verlaufenden Sand/Fels
-Übergang ein Teil der Preßpfähle auf dem Fels gründet, der andere
Teil aber noch vollkommen im Sand steht.
Claims (17)
1. Verfahren zum Anheben eines Bauwerkes mittels einer Vielzahl
von Preßpfählen, wobei
- - jeder der Preßpfähle aus Segmenten besteht,
- - unterhalb des Fundamentes des anzuhebenden Bauwerks für jeden der Preßpfähle eine ausreichend große Arbeitsgrube geschaffen wird, damit darin ein Anfangssegment des jeweiligen Preß pfahles und eine Presse einbringbar ist,
- - die Presse zwischen das Fundament und das Anfangssegment des Preßpfahls angeordnet wird,
- - das Anfangssegment durch den von der Presse ausgeübten Druck in den Untergrund gedrückt wird,
- - eine beliebige Anzahl von auf das Anfangssegment auf setzbaren Folgesegmenten nacheinander auf gleiche Weise wie das Anfangs segment in den Untergrund gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - speziell ausgebildete Pfahlsegmente (2, 3) verwendet werden, die in ihrem Inneren jeweils Aussparungen (4, 5) unterschied licher Größe und Anzahl aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Segmente (2, 3) so übereinander gesetzt werden, daß
die Aussparungen (4, 5) jeweils fluchtend angeordnet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Segmente (2, 3) aus Stahlbeton hergestellt sind und
eine Wendelbewehrung (8) aus Stahl nahe der innerhalb von ihr
liegenden Aussparungen (5) aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Segmente (2, 3) aus Stahl hergestellt sind.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
- - in die zur Aufnahme von Stahlbewehrungen vorgesehenen fluch tenden Aussparungen (5) der einzelnen Segmente jeweils ein über den gesamten Preßpfahl oder eines Teils seiner Länge verlaufender Stahlstab (7) eingeführt wird,
- - die Aussparungen (5) mit einem Vergußmaterial ausgefüllt werden
- - nach dem Aushärten des Vergußmaterials die einzelnen Segmente (2, 3) des Preßpfahls (1) eine monolithische, fest verbundene, statisch berechenbare Säule ergeben.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen An
sprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die einzelnen Segmente jeweils eine zentrale Aussparung (4) aufweisen in der sich wiederum Innensegmente (6) befinden und
- - die Innensegmente (6) unabhängig von den Segmenten (2, 3) eingepreßt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprü
che 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Innensegmente (6) nach dem Aushärten des in die Aussparungen
(5) eingebrachten Vergußmaterials weitergepreßt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
- - unter dem Fundament des zu hebenden Gebäudes ein zusätzliches Hilfsfundament (9) erstellt wird,
- - eine Tragekonstruktion (10, 11) im Hilfsfundament (9) verankert wird, die das Gegenlager für die Presse (12) bildet.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche
1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß
beim Eindrücken der Preßpfähle (1/1 bis 1/16) jeweils abwech
selnd eine erste Untermenge von Preßpfählen (1/1, 1/3,
1/5, . . ) und eine zweite Untermenge (1/2, 1/4, 1/6, . . ) einge
drückt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen An
sprüche
1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß
- - alle Preßpfähle (1/1 bis 1/16) gleichzeitig eingedrückt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10
dadurch gekennzeichnet, daß
- - in einem 1. Schritt alle Preßpfähle (1/1 bis 1/16) gleich zeitig eingedrückt werden, und/oder
- - daß in einem 2. Schritt beim Eindrücken der Preßpfähle (1/1 bis 1/16) jeweils abwechselnd eine erste Untermenge von Preß pfählen (1/1, 1/3, 1/5, . . ) und eine zweite Untermenge (1/2, 1/4,.1/6, . . ) eingedrückt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen An
sprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - für jeden Preßpfahl individuell die Einpreßgeschwindigkeit konstant gehalten wird und der Einpreßdruck in Abhängigkeit der Einpreßtiefe gespeichert wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen An
sprüchen 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die beim Einpressen die von den einzelnen Preßpfählen entge gengesetzte Gegenkraft gemessen wird und
- - der Einpreßweg in Abhängigkeit von der Gegenkraft geregelt wird.
14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - beim Erreichen einer vorbestimmten Gegenkraft die nur noch die Innensegmente (6) weiter eingedrückt werden.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bestehend aus einer Presse und einer Vielzahl von aufeinandersetz
baren Pfahlsegmenten
dadurch gekennzeichnet, daß
die Segmente (2, 3) im Verlauf der einzelnen Segmente fluchtende
Ausnehmungen (4, 5) aufweisen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Segmenten (2, 3) jeweils Innensegmente (6) angeordnet sind,
die unabhängig von den Segmenten (2, 3) einpressbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 und/oder 16
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Hilfsfundament (9) und eine daran befestigte Tragkon struktion an dem zu hebenden Gebäude anbringbar ist und die Tragkonstruktion (10, 11) das Widerlager für die Presse (12) bildet.
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