DE4005032A1 - Vorrichtung und verfahren zum aufbringen einer kraft zwischen einer bodenplatte und einem gruendungselement - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zum aufbringen einer kraft zwischen einer bodenplatte und einem gruendungselementInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Aufbringen einer Kraft zwischen einer Bodenplat
te oder ähnlichem und einem Gründungselement, beispielsweise
einem Pfahl.
Bei schlecht tragfähigem Baugrund ist es üblich, die in den
Fundamenten oder der Bodenplatte ankommenden Lasten in tiefer
gelegenen Baugrundschichten abzutragen. Dazu können beispiels
weise Pfähle verwendet werden, die in die tieferliegenden,
tragfähigen Baugrundschichten hinabreichen. Die Pfähle werden
hergestellt, indem auf bekannte Art und Weise ein Bohrloch
bis zu der gewünschten Tiefe ausgehoben wird und anschließend
das Bohrloch beispielsweise mit Beton oder einer entsprechen
den Stahleinlage aufgefüllt wird. Die so hergestellten Pfähle
sind zwar in der Lage, die ankommenden Lasten in die tiefer
liegenden Baugrundschichten abzuleiten, weisen jedoch im Lau
fe des Baufortschritts durch die größerwerdenden Belastungen
Setzungen auf. Dies hat zur Folge, daß sich das gesamte Bau
werk um einen bestimmten Betrag setzt. Die zu erwartenden
Setzungen können zwar vorberechnet werden, jedoch stellen
sich später sehr häufig Setzungen in einer Größenordnung ein,
die vorher nicht rechnerisch ermittelt worden sind.
Sind Bauwerke ohne Tief- bzw. Pfahlgründung auf schlecht trag
fähigem Grund gegründet, können Setzungen in einer Größenord
nung auftreten, die nicht hingenommen werden können. Somit
kann es erforderlich sein diese Setzungen wieder rückgängig
zu machen. Dabei ist es bekannt, im Inneren des Gebäudes
Pfähle abzuteufen, die anschließend mit der Bodenplatte ver
bunden werden. Davor ist es jedoch erforderlich, zwischen
Bodenplatte und Gründungselement eine Druckkraft zu akti
vieren. Das Gründungselement, beispielsweise in Form eines
Pfahles, dient dabei als Widerlager, gegen das die Boden
platte hochgehoben wird.
Um Setzungen an Gebäuden zu beenden oder rückgängig zu machen,
sind unterschiedliche, jedoch sehr kostenintensive Verfahren
bekannt. So werden beispielsweise unterhalb der Gründungs
sohle des Gebäudes Injektionen eingebracht, durch deren Aus
dehnung sich das Bauwerk gegen die erfolgten Setzungen nach
oben bewegen soll. Weiterhin sind Trägerkonstruktionen bekannt,
die im Bereich der Gründungssohle eingesetzt werden und sich
dabei auf unterschiedliche Pfahlwiderlager abstützen. Durch
Pressen zwischen diesen Trägerkonstruktionen und den Pfahl
widerlagern ist es möglich, das Bauwerk anzuheben. Danach ist
es erforderlich, die entstandenen Fugen unterhalb der Grün
dungssohle kraftschlüssig zu schließen, d. h. die Gründungs
sohle zu unterfüttern.
Die bekannten Trägerkonstruktionen haben jedoch den Nachteil,
daß sie sehr kompliziert, aufwendig und vor allem äußerst
kostenintensiv sind. Zudem war es bislang nur möglich, die
neu eingenommene Lage des Bauwerks dadurch zu sichern, indem
die entstandene Fuge zwischen der Unterkante der Bodenplatte
und dem gewachsenen Boden so mit Material aufgefüllt wurde,
daß nachträgliche Setzungen nach dem Entfernen der Trägerkon
struktionen zuverlässig vermieden werden. Dies hat jedoch den
Nachteil, daß einerseits außerordentlich genau und mit quali
tativ sehr gutem Material gearbeitet werden mußte, was wie
derum sehr kostenintensiv ist, andererseits ist es nachteilig,
daß die Tragkonstruktion erst abgebaut werden kann wenn die
Unterfütterung zuverlässig ausgehärtet ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren vorzuschlagen, mit denen einerseits Setzungen eines
Bauwerks, welches auf Gründungselementen, beispielsweise Pfäh
len, gegründet ist, von vornherein zu vermeiden und anderer
seits Bauwerke, die mit Hilfe von Gründungselementen, wie bei
spielsweise Pfählen, gegründet worden sind, nachträglich wie
der anzuheben.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und bei einem Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 10 gelöst. Der Lösung dieser Aufgabe liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß die Gründungselemente von Bauwerken vorgespannt bzw. vor belastet werden müssen, um zu erwartende Setzungen zu vermei den oder um bereits erfolgte Setzungen wieder rückgängig machen zu können. Als Widerlager zur Vorspannung der Gründungs elemente soll dabei die Bodenplatte oder eine vergleichbare Konstruktion wie beispielsweise ein Streifenfundament, dienen. Ist nicht nur eine Vorspannung der Gründungselemente zur Ver hinderung von zu erwartenden Setzungen erwünscht, sondern sol len Setzungen nachträglich rückgängig gemacht werden, dient das Gründungselement, nachdem es nicht weiter vorgespannt wer den kann, als Widerlager, damit beispielsweise eine Boden platte entsprechend angehoben werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und bei einem Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 10 gelöst. Der Lösung dieser Aufgabe liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß die Gründungselemente von Bauwerken vorgespannt bzw. vor belastet werden müssen, um zu erwartende Setzungen zu vermei den oder um bereits erfolgte Setzungen wieder rückgängig machen zu können. Als Widerlager zur Vorspannung der Gründungs elemente soll dabei die Bodenplatte oder eine vergleichbare Konstruktion wie beispielsweise ein Streifenfundament, dienen. Ist nicht nur eine Vorspannung der Gründungselemente zur Ver hinderung von zu erwartenden Setzungen erwünscht, sondern sol len Setzungen nachträglich rückgängig gemacht werden, dient das Gründungselement, nachdem es nicht weiter vorgespannt wer den kann, als Widerlager, damit beispielsweise eine Boden platte entsprechend angehoben werden kann.
Damit das Stützrohr in die Bodenplatte eingesetzt werden kann,
muß diese eine Öffnung aufweisen. Für den Fall, daß Gründungs
elemente zur Verhinderung von Setzungen vorbelastet werden
sollen, kann die Bodenplatte beispielsweise bei ihrer Herstel
lung bereits entsprechende Aussparungen aufweisen, so daß eine
nachträgliche Durchkernung der Bodenplatte entbehrlich wird.
Sollen dagegen bereits erfolgte Setzungen rückgängig gemacht
werden, muß zunächst die Bodenplatte durchkernt werden.
Im Bereich der Öffnung der Bodenplatte wird ein Bohrloch aus
gehoben, beispielsweise durch Abteufung einer Verrohrung mit
einer verlorenen Spitze. In vorteilhafter Weise kann dabei der
nach oben gerichtete Teil der verlorenen Spitze eine Vorrich
tung zum Aufnehmen des anschließend einzuführenden Druckglie
des aufweisen, beispielsweise ein rohrartiges Ansatzstück,
dessen Innendurchmesser größer als der Durchmesser des Druck
gliedes ist. Das Druckglied wird dabei in das Rohrstück der
verlorenen Spitze eingeführt und stützt sich auf der verlorenen
Spitze ab.
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann ein Gründungs
element bzw. ein Pfahl dadurch hergestellt werden, daß das
Bohrloch mit einem schnell härtenden Material bis zur Unter
kante der Bodenplatte ausgefüllt wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung kann dabei vor dem Auffüllen
des Bohrlochs mit einem schnell härtenden Material zum Korro
sionsschutz ein Wellrohr über das Druckglied gestülpt werden,
welches sich mit seinem unteren Teil auf der verlorenen Spitze
abstützt und mit seinem oberen Teil in den Bereich der Boden
platte hineinragt. Das Wellrohr ist dabei in vorteilhafter
Weise aus nichtrostendem Material, beispielsweise aus Kunst
stoff oder ähnlichem hergestellt. Somit kann aus dem Boden
bereich austretendes Grundwasser nicht durch das erhärtete
Material bis zum Druckglied dringen und dieses möglicherweise
angreifen.
Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Stützrohr und der
Bodenplatte kann dabei in vorteilhafter Weise über ein, in den
sich zwischen Stützrohr und Bodenplatte bildenden Zwischen
raum eingefülltes, schnell härtendes Medium und/oder über die
Bodenplatte untergreifende Einrichtungen erfolgen.
Die Öffnung in der Bodenplatte ist in ihrem Durchmesser dem
nach größer, als der Außendurchmesser des Stützrohres, so daß
sich ein genügend großer Zwischenraum zum Einfüllen des schnell
härtenden Mediums ergibt. Unregelmäßigkeiten der Bodenplatten
öffnung können durch das Medium ausgeglichen werden. Um den
Kraftschluß zwischen dem Stützrohr und der Bodenplatte zu er
höhen, können in vorteilhafter Weise im Bereich der Bodenplat
te Anschlußeisen vorgesehen sein oder die Wandung der Boden
plattenöffnung so aufgerauht werden, daß sich eine vorteilhaf
te Verzahnung mit dem schnell härtenden Medium ergibt. Der
Außenumfang des Stützrohres kann dabei in vorteilhafter Weise
ebenfalls Anschlußeisen oder Anschlußstücke aufweisen, die eine
günstige Verzahnung mit dem schnell härtenden Medium gewähr
leisten. Zuzüglich können in vorteilhafter Weise im Endbereich
des Stützrohres Einrichtungen vorgesehen sein, die z. B. klammer
artig die Bodenplatte untergreifen.
Damit sichergestellt ist, daß das in den besagten Zwischenraum
einzufüllende, schnell härtende Medium nicht in das Innere des
Stützkörpers dringt, ist es in vorteilhafter Weise vorgesehen,
an dem unteren Ende des im Querschnitt ringförmigen Stützkör
pers eine ringförmig verlaufende Dichtlippe anzuordnen, die
den Stützkörper gegen die Bodenplatte abdichtet. Somit ist ge
währleistet, daß das einzufüllende Medium sich tatsächlich nur
in dem Zwischenraum zwischen Stützkörper und Bodenplatte be
findet. Der ringförmige Querschnitt des Stützkörpers ist des
halb von Vorteil, da es dadurch möglich ist, am Stützkörper
innen- oder außenliegende Gewinde vorzusehen.
Es ist nämlich von besonderem Vorteil, daß der obere Endbereich
des Stützrohres ein vorzugsweise innenliegendes Gewinde zur
kraftschlüssigen und lösbaren Verbindung mit dem Pressenstuhl
aufweist und daß unterhalb des Gewindes ein ringförmiges, nach
innen gerichtetes Ansatzstück ausgebildet ist. Durch das innen
liegende Gewinde kann ein Pressenstuhl in einfacher und
schneller Weise auf das Stützrohr aufgeschraubt werden, um
eine kraftschlüssige Verbindung zu schaffen. Nach Beendigung
des Preßvorgangs kann dann einfach und schnell der Pressen
stuhl entfernt werden, wobei der Pressenstuhl anschließend bei
einem nächsten Stützrohr sofort wieder verwendet werden kann.
Das ringförmige, nach innen gerichtete Ansatzstück dient dabei
in vorteilhafter Weise als Anschlag für eine, auf dem Druck
glied verschieblich angebrachte Einrichtung.
Es ist weiterhin von Vorteil, daß das Druckglied wenigstens im
Bereich der Bodenplatte ein Außengewinde aufweist, welches
eine kraftschlüssige Einrichtung verstellbar aufnehmen kann.
Dabei ist es selbstverständlich, daß die kraftschlüssige Ein
richtung auf das Druckglied aufgebracht wird, bevor das Stütz
rohr kraftschlüssig mit der Bodenplatte verbunden wird. Durch
das auf dem Druckglied vorgesehene Außengewinde kann die Ein
richtung beliebig auf dem Druckglied verschoben werden und in
jeder Position einen Kraftschluß mit dem Druckglied bilden.
Dabei ist es weiterhin von besonderem Vorteil, daß die Ein
richtung in Form einer Muffe ausgebildet ist, die ein dem Außen
gewinde des Druckglieds entsprechendes Innengewinde auf
weist, und im oberen Bereich in eine Kopfplatte übergeht, deren
Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser der sich durch
das Ansatzstück bildenden kreisförmigen Öffnung ist. Die Aus
bildung der Einrichtung als Muffe hat den Vorteil, daß eine
größere Anzahl von Gewindegängen vorgesehen sein kann, um den
Kraftschluß zwischen Muffe und Druckglied sicherzustellen.
Dabei müssen das Außengewinde des Druckgliedes und das Innen
gewinde der Muffe so ausgebildet sein, daß sich die Muffe auf
dem Druckglied leicht, aber kraftschlüssig verschieben läßt.
Da letztlich die Vorspannung bzw. Vorbelastung des Gründungs
elementes erhalten bleiben soll, muß sich das mit dem Grün
dungselement in Verbindung stehende Druckglied nach Entfernen
des Pressenstuhls auf irgendeine Weise an der Bodenplatte ab
stützen. Dies geschieht über das Stützrohr und insbesondere
über das ringförmige, nach innen gerichtete Ansatzstück des
Stützrohres und die Kopfplatte der Muffe. Aus diesem Grunde
muß der Außendurchmesser der Kopfplatte größer sein als der
Innendurchmesser der sich durch das Ansatzstück bildenden kreis
förmigen Öffnung, damit eine ausreichende Anschlagfläche zur
Verfügung gestellt werden kann.
Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Kopfplatte Injektions
öffnungen zum Einfüllen eines Mediums, beispielsweise einer
selbsthärtenden Korrosionsschutzmasse, und Einrichtungen zum
Ansetzen eines Spezialwerkzeugs zum Drehen der Muffe auf dem
Druckglied aufweist. Wenn die gewünschte Vorbelastung des
Druckgliedes bzw. des Gründungselementes erreicht ist, muß die
Muffe, bzw. die Kopfplatte, auf dem Druckglied so weit nach
oben gedreht werden, bis sie an den unteren Bereich des An
satzstückes des Stützrohres anschlägt bzw. an diesem anliegt.
Da es dabei einerseits zu gefährlich und andererseits zu be
schwerlich ist, die Verstellung der Muffe mit der Hand zu be
werkstelligen, kann ein Spezialwerkzeug in die Kopfplatte ein
gesetzt werden, mit dessen Hilfe das Verschieben der Muffe auf
dem Druckglied erfolgen kann. Damit anschließend der aus dem
Stützrohr, der Oberkante des Gründungselementes, dem Dicht
rohr, der Muffe und der Kopfplatte gebildete Hohlraum ausge
füllt werden kann, sind in der Kopfplatte Injektionsöffnungen
vorgesehen. Ein Ausfüllen des Hohlraums ist aus Korrosions
schutzgründen unbedingt erforderlich, so daß das Medium in vor
teilhafter Weise eine selbsthärtende Korrosionsschutzmasse ist.
Wie bereits erwähnt, ist es von Vorteil, daß der Pressenstuhl
in seinem unteren Bereich ein vorzugsweise außenliegendes Ge
winde aufweist, welches dem Gewinde des Stützrohres entspricht,
um eine lösbare und kraftschlüssige Verbindung zwischen dem
Pressenstuhl und dem Stützrohr herzustellen. Somit wird der
Pressenstuhl bei der Montage der Vorrichtung auf einfache und
schnelle Weise mit dem Stützrohr lösbar und kraftschlüssig in
Verbindung gebracht. Das Gewinde garantiert dabei eine gleich
mäßige Verteilung der Kraft im unteren Bereich des Pressenstuh
les bzw. im Endbereich des Stützrohrs. Nach Beendigung des Be
lastungsvorganges kann der Pressenstuhl genauso schnell und
leicht wieder vom Stützrohr entfernt werden.
In vorteilhafter Weise wird die Kraft zwischen dem Pressen
stuhl und dem Druckglied über eine Presse, vorzugsweise eine
Hydraulikpresse, aufgebracht. Hydraulikpressen sind im Handel
auch in kleineren Ausführungsformen erhältlich und in der Lage,
die gewünschten Kraftgrößenordnungen zu realisieren. Durch die
Handlichkeit von Hydraulikpressen ist eine schnelle Montage
sowie Demontage der Presse gewährleistet.
Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist es von
Vorteil, daß während des oder nach dem Kraftaufbringen die ver
stellbare Einrichtung des Druckglieds bis zum Anschlag mit dem
Stützrohr verstellt wird, um die aufgebrachte Kraft nach dem
Wegfall des Kraftaufbringens zu halten. Es ist also möglich,
bereits während des Aufbringens einer Kraft zwischen dem Pres
senstuhl und dem Druckglied die verstellbare Einrichtung des
Druckglieds nach oben zu verstellen, so daß beispielsweise bei
einem plötzlichen Ausfall der Presse nicht die gesamte Vorbe
lastung bzw. Vorspannung des Druckglieds verlorengeht. Weiter
hin ist es günstig, daß beim Erreichen der maximal aufzubringen
den Kraft innerhalb kürzester Zeit die aufgebrachte Vorbe
lastung bzw. Vorspannung durch nur noch kurzes Verstellen der
verstellbaren Einrichtung gesichert werden kann.
Wie bereits bei der Vorrichtung erwähnt, ist auch der Verfah
rensschritt sehr vorteilhaft, bei dem nach dem Einbringen des
Druckglieds in das Bohrloch ein rohrförmiger Korrosionsschutz,
beispielsweise ein Wellrohr, über das Druckglied gestülpt wird.
Eine Korrosion des Druckglieds durch aus dem Erdreich ein
dringendes Wasser ist damit wirksam verhindert.
Es ist weiterhin bei dem Verfahren von Vorteil, daß das
selbsthärtende Medium während des Ziehens eines Stützkörpers
für das Bohrloch in das Bohrloch eingebracht wird. Dadurch
wird verhindert, daß Teile der Bohrlochwandung beim Ziehen
des Stützkörpers herausbrechen und somit die Herstellung eines
homogenen Gründungselements verhindert wird.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielweise anhand eines be
vorzugten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsge
mäße Vorrichtung.
Die Bodenplatte 1 weist dabei eine im Querschnitt kreisrunde
Öffnung 2 auf. Diese Öffnung kann nachträglich, bei bereits
bestehender Bodenplatte 1, durch Auskernung hergestellt werden
oder bei einer zu betonierenden Bodenplatte 1 durch entsprechende
Aussparungen geschaffen werden. Unterhalb der Öffnung 2 wird
ein Bohrloch 3 durch eine Bohrung hergestellt, wobei das Bohr
loch 3 bis in eine tragfähige Schicht reicht. Die Bohrung
kann beispielsweise durch Abteufung einer nicht dargestellten
Verrohrung mit einer verlorenen Spitze 4 hergestellt werden.
Die verlorene Spitze 4 kann dabei auf ihrem oberen Teil ein rohr
förmiges Ansatzstück 5 aufweisen, dessen Durchmesser größer ist,
als der Durchmesser des Druckgliedes 6.
Das Druckglied 6 wird nach Herstellung des Bohrlochs 3 durch
die Öffnung 2 in das rohrförmige Ansatzstück 5 der verlorenen
Spitze 4 eingesetzt, wobei die Bohrlochwandung dabei durch die
nicht dargestellte Verrohrung gestützt wird. Anschließend kann
aus Korrosionsschutzgründen ein Wellrohr 7 über das Druckglied
6 gestülpt werden, dessen Innendurchmesser größer ist als der
Außendurchmesser des rohrförmigen Ansatzstückes 5, so daß der
Endbereich des Wellrohres 7 das rohrförmige Ansatzstück 5 um
greift.
Anschließend wird die nicht dargestellte Verrohrung gezogen
und gleichzeitig das Bohrloch 3 mit einem selbsterhärtenden Me
dium 8, beispielsweise Beton, aufgefüllt. Dadurch ist garan
tiert, daß die Bohrwandung nicht nach innen bricht und das
Bohrloch 10 zuschüttet. Wie gezeigt, kann das Wellrohr 7 eine
Länge aufweisen, welche über die Unterkante der Bodenplatte 1
hinausragt.
Das in das Bohrloch abgesenkte Druckglied 6 weist dabei über
seine gesamte Länge ein Außengewinde 9 auf, wobei es vorteil
haft ist, daß das Außengewinde 9 auch am unteren Bereich des
Druckgliedes 6 vorhanden ist, damit eine günstige Verbindung
zwischen dem Druckglied 6 und dem selbsterhärtenden Medium 8
geschaffen wird. Auf das Außengewinde 9 des Druckgliedes 6
wird anschließend von oben eine Muffe 10 aufgeschraubt und
auf dem Druckglied 6 so weit nach unten geschraubt, bis das
untere Ende der Muffe 10 sich knapp über der Oberfläche des
selbsthärtenden Mediums 8 befindet. Die Muffe 10 weist dabei
im oberen Bereich eine Kopfplatte 11 auf, die im Durchmesser
wesentlich breiter ist, als der untere Teil der Muffe 10.
Die Muffe 10 weist dabei ein dem Außengewinde 9 des Druckglie
des 6 entsprechendes Innengewinde 9′ auf.
Das Stützrohr 12 wird anschließend in die Öffnung 2 der Boden
platte 1 eingebracht, bis sich ihr unterer Teil etwas ober
halb des selbsthärtenden Mediums 8 bzw. der Unterkante der Bo
denplatte 1 befindet. Das Stützrohr 12 ist dabei entsprechend
der Öffnung 2 der Bodenplatte 1 kreisförmig im Querschnitt
ausgebildet. In seinem unteren Bereich weist das Stützrohr 12
eine ringförmige Dichtlippe 13 auf, die das Stützrohr 12 gegen
die Wandung der Öffnung 2 abdichtet. In den zwischen dem
Stützrohr 12 und der Öffnung 2 befindlichen, im Querschnitt
ringförmigen Zwischenraum 14 wird ein schnellhärtendes Medium 15
eingefüllt, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Stützrohr 12 und der Bodenplatte 1 hergestellt wird. Im
oberen Bereich weist das Stützrohr 12 ein ringförmiges, nach
innen gerichtetes Ansatzstück 16 auf, wobei der Durchmesser der
durch das Ansatzstück 16 gebildeten Öffnung kleiner ist, als
der Außendurchmesser der Kopfplatte 11 der Muffe 10.
Oberhalb des Ansatzstückes 16 weist das Stützrohr 12 ein bis
zum oberen Ende reichendes innenliegendes Gewinde 17 auf.
Der untere Bereich des Pressenstuhls 18 der nach dem Erhärten
des schnellhärtenden Mediums 15 auf dem Stützrohr 12 aufge
bracht werden soll, ist dabei im Querschnitt ringförmig ausge
bildet. Dieser ringförmige untere Teil des Pressenstuhls 18 hat
an seinem unteren Ende ein außenliegendes Gewinde 19, welches
mit dem innenliegenden Gewinde 17 des Stützrohres 12 korrespon
diert, so daß der Pressenstuhl 18 in einfacher Weise auf das
Stützrohr 12 aufgeschraubt werden kann.
Um eine Kraft zwischen dem Pressenstuhl 18 und dem Druckglied
6 aufzubringen, wird eine Presse 20 auf das obere Ende des
Druckgliedes 6 aufgesetzt, wobei sich die Presse 20 mit ihrem
anderen Ende an dem Pressenstuhl 18 abstützt. Wenn nun die
Presse 20 in Betrieb genommen wird, erzeugt sie eine Kraft
zwischen dem Druckglied 6 und dem Pressenstuhl 18, wodurch das
Druckglied 6 bzw. der durch das selbsthärtende Medium 8 ent
standene Pfahl 21 vorbelastet bzw. vorgespannt wird. Das Ge
wicht der Bodenplatte 1 dient dabei als Widerlager, so daß sich
der Pfahl 21 so lange nach unten bewegt, bis die gewünschte Vor
belastung bzw. Vorspannung erreicht ist. Soll dagegen die Bo
denplatte 1 angehoben werden, wird über die Presse 20 so viel
Druck auf den Pfahl 21 ausgeübt, bis der Pfahl 21 als Wider
lager dienen kann, dann nämlich, wenn er sich trotz Erhöhung
der Kraft der Presse 20 nicht weiter nach unten bewegt. Wenn
sich aber der Pfahl 21 nicht mehr weiter nach unten bewegt,
wird zwangsläufig die Bodenplatte 1 angehoben. Die Bodenplatte
1 kann somit um ein gewünschtes Maß nach oben gehoben werden,
um beispielsweise unerwünschte Setzungen wieder rückgängig zu
machen.
Um die Vorspannung des Druckglieds 6 bzw. des Pfahls 21 erhal
ten zu können, wird während oder aber nach Erreichen der ge
wünschten Vorbelastung bzw. der gewünschten Anhebung der Boden
platte 1 die Muffe 10 auf dem Druckglied 6 so lange nach oben
gedreht bis die Kopfplatte 11 der Muffe 10 an der Unterkante
des Ansatzstückes 16 des Stützrohres 12 anschlägt. Anschließend
kann die Presse 20 entlastet werden ohne daß dabei die aufge
brachte Vorbelastung bzw. Vorspannung des Druckglieds 6 bzw.
des Pfahles 21 verlorengeht. Das Hochdrehen der Muffe 10 auf
dem Druckglied 6 kann mit nicht dargestelltem Spezialwerkzeug
erfolgen, wobei das Spezialwerkzeug in ebenfalls nicht darge
stellte Einrichtungen im oberen Bereich der Kopfplatte 11 ein
gebracht werden kann.
Anschließend kann die Presse 20 entfernt werden und der Pres
senstuhl 18 auf einfache Art und Weise durch Drehung vom Stütz
rohr 12 gelöst werden.
Durch in der Kopfplatte 11 vorgesehene Injektionsöffnungen 22
kann der sich unterhalb der Kopfplatte 11 befindende Hohlraum 23
mit einer selbsterhärtenden Korrosionsschutzmasse verfüllt wer
den. Der die Oberkante der Bodenplatte 1 überragende Teil des
Druckgliedes 6 kann anschließend unterhalb der Oberkante der
Bodenplatte 1 abgeschnitten werden, wobei von Anfang an darauf
geachtet wird, daß die Oberkante des Stützrohres 12 unterhalb
der Oberkante der Bodenplatte 1 angeordnet ist, so daß ein Ab
trennen des oberen Teiles des Stützrohres 12 entbehrlich wird.
Die verbleibende Öffnung 2 in der Bodenplatte 1 kann dann ab
schließend mit Beton oder ähnlichem Material verfüllt werden,
so daß abschließend wieder eine völlig ebene Bodenplatte 1 zur
Verfügung gestellt werden kann.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Kraft zwischen einer
Bodenplatte oder ähnlichem und einem Gründungselement,
beispielsweise einem Pfahl,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen einem Pressenstuhl (18) welcher am oberen
Ende eines Stützrohres (12), welches die Bodenplatte (1)
durchdringt und mit ihr kraftschlüssig verbindbar ist,
angeordnet ist und einem im Inneren des Stützrohres (12)
angeordneten Druckglied (6) eine Kraft aufbringbar ist
wobei das Druckglied (6) mit seinem unteren Teil mit
dem Gründungselement in Verbindung steht und über eine
verstellbare Einrichtung (10, 11) gegen das Stützrohr
(12) abstützbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Stütz
rohr (12) und der Bodenplatte (1) über ein, in den
sich zwischen Stützrohr (12) und Bodenplatte (1) bil
denden Zwischenraum (14) eingefülltes, schnellhärten
des Medium (15) und/oder über die Bodenplatte (1)
untergreifende Einrichtungen erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stützkörper (12) einen ringförmigen Querschnitt
aufweist und an seinem unteren Ende eine ringformig
verlaufende Dichtlippe (13) angeordnet ist die den
Stützkörper (12) gegen die Bodenplatte (1) abdichtet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Endbereich des Stützrohres (12) ein vor
zugsweise innenliegendes Gewinde (17) zur kraftschlüs
sigen und lösbaren Verbindung mit dem Pressenstuhl
(18) aufweist und daß unterhalb des innenliegenden Ge
windes (17) ein ringförmiges, nach innen gerichtetes
Ansatzstück (16) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckglied (6) wenigstens im Bereich der Boden
platte (1) ein Außengewinde (9) aufweist, welches eine
kraftschlüssige Einrichtung (10, 11) verstellbar auf
nehmen kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (10, 11) in Form einer Muffe (10) aus
gebildet ist, die ein dem Außengewinde (9) des Druck
glieds (6) entsprechendes Innengewinde (9′) aufweist,
und im oberen Bereich in eine Kopfplatte (11) über
geht, deren Außendurchmesser größer als der Innen
durchmesser der sich durch das Ansatzstück (16) bil
denden kreisförmigen Öffnung ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kopfplatte (11) Injektionsöffnungen (22) zum Ein
füllen eines Mediums, beispielsweise einer selbsthär
tenden Korrosionsschutzmasse, und Einrichtungen zum An
setzen eines Spezialwerkzeugs zum Drehen der Muffe (10)
auf dem Druckglied (6) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Pressenstuhl (18) in seinem unteren Bereich ein
vorzugsweise außenliegendes Gewinde (19) aufweist,
welches dem innenliegenden Gewinde (17) des Stütz
rohres (12) entspricht, um eine lösbar und kraft
schlüssige Verbindung zwischen dem Pressenstuhl (18)
und dem Stützrohr (12) herzustellen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraft zwischen dem Pressenstuhl (18) und dem
Druckglied (6) über eine Presse (20), vorzugsweise
eine Hydraulikpresse, aufgebracht wird.
10. Verfahren zum Aufbringen einer Kraft zwischen einer
Bodenplatte oder ähnlichem und einem Gründungselement,
beispielsweise einem Pfahl,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb eines Durchbruches in der Bodenplatte ein Bohrloch hergestellt wird, in das ein Druck glied bis zur bodenseitigen Abstützung einge führt wird, anschließend ein Pressenstuhl kraft- und/oder formschlüssig mit der Bodenplatte im Bereich des Durchbruchs verbunden wird, und
daß anschließend die Kraft zwischen dem Pressen stuhl und dem Druckglied aufgebracht wird.
daß unterhalb eines Durchbruches in der Bodenplatte ein Bohrloch hergestellt wird, in das ein Druck glied bis zur bodenseitigen Abstützung einge führt wird, anschließend ein Pressenstuhl kraft- und/oder formschlüssig mit der Bodenplatte im Bereich des Durchbruchs verbunden wird, und
daß anschließend die Kraft zwischen dem Pressen stuhl und dem Druckglied aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Druckglied eine verstellbare Einrichtung ange
bracht wird, die im direkten oder indirekten kraft
schlüssigen Eingriff mit der Bodenplatte gebracht
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Pressenstuhl über ein Stützrohr kraft- und/oder
formschlüssig mit der Bodenplatte im Bereich des
Durchbruches verbunden wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
während oder nach dem Kraftaufbringen die verstellbare
Einrichtung des Druckgliedes bis zum Anschlag mit dem
Stützrohr verstellt wird, um die aufgebrachte Kraft
nach einem Wegfall des Kraftaufbringens zu erhalten.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Einbringen des Druckgliedes in das Bohrloch
ein rohrförmiger Korrosionsschutz beispielsweise ein
Wellrohr über das Druckglied gestülpt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein selbsthärtendes Medium während des Ziehens eines
Stützkörpers für das Bohrloch in das Bohrloch einge
bracht wird.
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