DE2628804B2 - Verfahren zur Herstellung eines hochfesten elastischen Dichtungsbelages - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines hochfesten elastischen DichtungsbelagesInfo
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Description
35
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochfesten, elastischen Dichtungsbelages,
bei dem auf eine Armierung aus ungewobenen Polyesterfasern ein Bitumenüberzug aufgebracht wird.
Gegenwärtig bestehen gewisse bekannte Dichtungsbeläge aus einer Armierung aus ungewobenen Poly-
esterfasern und aus einem herkömmlichen, mit Füllstoff gemischten Bitumenüberzug.
Es sind ebenfalls Dichtungsbeläge aus verbessertem Bitumen mit elastischen Eigenschaften und mit einer
herkömmlichen Armierung aus Glasfaservlies oder aus Glasgewebe bekannt Dieses verbesserte Bitumen
enthält insbesondere Hochpolymere des Typs der Blockcopolymer-Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol.
Diese bekannten Beläge weisen jedoch einen Widerstand, eine Bruchdehnung und eine Elastizität auf,
die verhältnismäßig gering sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit dem ein Dichtungsbelag mit größerem Widerstand sowie größerer Bruchdehnung und Elastizität erhalten
wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Armierung imprägniert wird, indem
sie über Beschichtungsrollen geführt wird, die in ein Bitumenbad von einer Temperatur zwiichen 160 und
180° C getaucht und mit einer feinen Bitumenschicht überzogen werden, daß diese imprägnierte Armierung
mit einem Gemisch aus Bitumen, einem elastomeren Polymerisat und einem Butadienpolymerisat beschichtet
wird, das in einem Ankerrührwerk unter einer Temperatur zwischen 180 und 200"C durch wirksames,
aber nicht zu heftiges Mischen von Bitumen, feinpulverigetu
elastomerem Polymerisat und einem während des Mischens beigefügten Butadienpolymerisat erhalten
worden ist und daß die Fertigbearbeitung des Dichtungsbelages durch Auftragen eines mineralischen
Antiklebe-Schutzmittels oder durch eine Schutzschicht aus Schieferflitter oder gefärbtem Granulat erfolgt
Das Imprägnieren der Armierung erfolgt in einem Bitumenbaa mit einem Kugeldruck-Erweichungspunkt
zwischen 40 und 50° C und einer Eindringung zwischen 80 und 100 bei 250C, was beim Oliensis-Test bezüglich
der Ausschwitzungserscheinungen ein Resultat von weniger als 0,3 mm ergibt Die Temperatur des
Imprägnierungsbades wird zwischen 160 und 180° C gehalten. Die Armierung aus ungewobenen Polyesterfasern
bleibt mit dem Bitumen nur während der zur völligen Sättigung nötigen Zeit in Berührung, und die
Beschichtungsrollen sind mit einer nur feinen Bitumenschicht bedeckt Nach dem Abquetschen der Armierung
erhält man dann einen Tränkungsgrad, der zwischen 230 und 270% liegt
Die Zubereitung des Bitumen-Elastomer-Butadienpolymerisat-Gemisches
erfolgt in einem Ankerrührwerk, in welches ein Bitumen eingeführt wird, das einen
Kugeldruck-Erweichungspunkt zwischen 40 und 500C und eine Eindringung von 80 bis 100 aufweist Das
Rühren muß wirksam, aber nicht zu heftig sein, um den
Einschluß von Luft oder Gas in die flüssige Masse zu vermeiden, und bei einer Temperatur von 180 bis 20O0C
erfolgen.
Ferner wird in das Rührwerk ein feinpulveriges Polymere mit einer Körnung von 200 bis 800 μ in einer
Menge gefüllt die 3 bis 15%, vorzugsweise 6 bis 9% des Bitumengewichtes darstellt Das Mischen des Bitumens
und des elastomeren Polymerisats erfolgt während mindestens 45 Minuten, vorzugsweise während einer
Stunde.
Während des Mischens wird ein Kunstharz in Gestalt eines Butadienpolymerisat beigefügt Es kann sich hier
um ein kohlenwasserstoffhaltiges Polymerisat mit einem Kugeldruck-Erweichungspunkt zwischen 70 und
125° C, vorzugsweise 110 und 120° C, und einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 1000 bis 1300 oder um ein kohlenstoffhaltiges, thermoplastisches,
polyzyklisches Polymerisat mit reaktiver Polydienbase mit einer durchschnittlichen Ungesättigkeit handeln,
deren Kugeldruck-Erweichungspunkt zwischen 80 und 1150C, vorzugsweise 100 bis HO0C liegt und das ein
Molekulargewicht zwischen 600 und 700 aufweist Die hinzugefügte Polymerisatmenge beträgt 2 bis 5%,
vorzugsweise 3% des Bitumengewichtes.
Der hierdurch erhaltenen Bitumen-Elastomer-Butadienpolymerisat-Mischung
kann sodann herkömmlicher Füllstoff beigefügt werden, wie z. B. Kalkstein, Flugasche,
Schiefermehl oder anderes mineralisches Pulver mit einer Körnung von weniger als 80 μ; die
Füllermenge beträgt zwischen 10 und 50%, vorzugsweise 40% des kompletten Mischungsgewichtes.
Die Bitumen-Elastomer-Butadienpolymerisat-Mischung wird sodann in einen oder zwei Beschichtungsbehälter
eingefüllt, die imprägnierte Armierung läuft alsdann über eine in diese Mischung eintauchende Rolle,
und wird auf ihrer Unterseite mit dieser Mischung beschichtet. Zu gleicher Zeit wird die Oberseite der
Armierung mit Bitumen begossen und damit beschich-
tet Je nach der erfolgten Einstellung dieser zwei Arbeitsgänge kann die Bitumendicke auf den beiden
Seiten dem Bedarf entsprechend gleichmäßig oder unterschiedlich sein.
Die Gesamtstärke des Dichtungsbelages wird sodann unter Durchführung durch feste oder bewegliche
Kalander geregelt, nachdem der Walzenabstand entsprechend der gewünschten Dicke eingestellt wurde.
Anschließend daran wird der Dichtungsbelag der üblichen Fertigbearbeitung unterzogen, wie z. B. Antiklebeschutz durch Sandstrahlen, Auftragen von Talk,
od. dgl, Selbstschutz durch gefärbtes Granulat, mineralischen Fütter, Metallfolien, oder Kunststoff-Folien,
worauf der Dichtungsbelag abgekühlt, gerollt und verpackt wird.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Belag besteht im wesentlichen aus einer
Armierung aus ungewobenen Polyesterfasern, aus einem elastischen Bitumenüberzug und aus einer
Fertigbeschichtung. 20 -
Der Widerstand der Armierung aus ungewobenen -Polyesterfasern ist vor allem auf die zwischen den —
Fasern existierende physische Verbindung zurückzufüh- — ren, die zu ihrem Verleimen nur eine verhältnismäßig
geringe, weniger als 10% betragende Klebstoffmenge erfordert
Diese Armierung aus ungewobenen Polyesterfasern besitzt die folgenden Eigenschaften:
weise 350 Gramm,
bis 250° C, Schmelzpunkt bei 255° C,
minimale Wasseraufnahme (weniger als 0,4%),
mechanische Verbindung der Fasern, die nur 7%
hohe Bruchbeständigkeit auf Grund der Länge der
nachfolgende Obersicht zeigt die verschiedenen
Versuch
Längsrichtung
Querrichtung
Bruchfestigkeit, N/cm | 180 | 90 |
Last bei 5% Dehnung | 70 | 30 |
in N/cm | ||
Bruchdehnung, % | 30 | 40 |
45
50
55
hoher Widerstand gegen beginnendes Einreißen, relativ hohe Elastizität: etwa 6%,
Wasserdampfdurchlässig,
Maßbeständigkeit unter unterschiedlichsten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen, z.B. Abweichung von weniger als 1 % bei einer Temperatur
von 180"C,
hoher Widerstand gegen Punktbelastung, Biegsamkeit an den verschiedenen Temperaturen,
minimale Kapillarwirkung.
Das elastische Bitumen besteht aus einem Gemisch von direkt destilliertem Bitumen und aus thermoplastischen Polymeren des Typs Blockcopolymer-Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol; dieses Gemisch enthält ausgewählte Hilfsmittel, insbesondere Harze zum Erhalten
von weitgehend verbesserten Widerständen gegen die Witteruiigseinflüsse und das Altern.
Dieses Bitumen besitzt beispielsweise die folgenden Eigenschaften:
- Kugddruck-Erweichungspunkt bei über 100° C,
- Eindringen bei 25° C: 25 bis 35 Zehntelmillimeter,
- keinerlei RiB beim Kaltbiegen bis zu — 10° C,
- Elastizität von über 2000%, mit elastischer Rückkehr von 100%.
Die endgültige Zusammensetzung eines solchen Bitumens ist beispielsweise die folgende:
Bitumen 80/100 | 50% |
Kalkstein-Füllgut | 40% |
Biockcopolymer | 7% |
Kunstharz | 3% |
Die Fertigsiellungsschicht besteht aus einem Antiklebe-SchutzmitteL wie z. B. Sand, Talk oder andere feine
mineralische Stoffe, oder aus einer Schutzschicht durch Schieferflitter, gefärbtem Granulat, durch eine Metallfolie od. dgl.
Die Erfindung ermöglicht somit die Herstellung eines Dichtungsbelages von ganz besonders hohem Widerstand und Bruchdehnung, sowie einer mit den
bekannten Belägen noch nicht erreichten Elastizität
Ein unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltener gewöhnlicher Dichtungsbelag weist
z. B. die folgende Zusammensetzung auf:
Armierung aus ungewobenen
Polyesterfasern
Imprägnierbitumen
elastisches Bitumen mit Füllgut
Oberflächenbehandlung (Sand)
0,350 kg/m*
0,875 kg/m*
3375 kg/m*
0,200 kg/m*
5 kg/m*
Als Variante weist ein mit Schieferschutzschicht versehener Dichtungsbelag unter Anwendung des
gleichen Verfahrens die folgende Zusammensetzung auf:
elastisches Bitumen mit Füllgut 3,575 kg/m*
Sand 0,100 kg/m*
Der erfindungsgemäße Dichtungsbelag findet seine Anwendung auf dem Gebiet der Abdichtung von
Dach-Terrassen, Parkplätzen mit Bitumenüberzug, Brückenbau, Tunnelbau, Schachtausbau, Rückhaltebekken, Staudämmen od. dgL
Wird dem Bitumen ein Fungizid beigefügt, so ist es
ebenfalls möglich, diesen Belag als Abdichtung von Garten-Terrassendächern unter gleichzeitigem Widerstand gegen das Eindringen von Wurzeln zu benutzen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines hochfesten,
elastischen Dichtungsbelages, bei dem auf eine Armierung aus ungewobenen Polyesterfasern ein
Bitumenüberzug aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung imprägniert
wird, indem sie über Beschichtungsrollen geführt wird, die in ein Bitumenbad von einer Temperatur
zwischen 160 und 1800C getaucht und mit einer feinen Bitumenschicht überzogen werden, daß diese
imprägnierte Armierung mit einem Gemisch aus Bitumen, einem elastomeren Polymerisat und einem
Butadienpolymerisat beschichtet wird, das in einem Ankerrührwerk unter einer Temperatur zwischen
180 und 2000C durch wirksames, aber nicht zu
heftiges Mischen von Bitumen, feinpulverigem elastomerem Polymerisat und einem während des
Mischens beigefügten Butadienpolymerisat erhalten worden ist, und daß die Fertigbearbeitung des
Dichtungsbelages durch Auftragen eines mineralischen Antiklebe-Schutzmittels oder durch eine
Schutzschicht aus Schieferflitter oder gefärbtem Granulat erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als elastomeres Polymerisat ein
Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol-Blockcopolymerisat verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch ein Füllstoff, wie
Kalkstein, Flugasche, Schiefermehl oder ein sonstiges mineralisches Pulver beigefügt wird.
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