DE2953357C1 - Verfahren zum Herstellen eines Schwarzbelages - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines SchwarzbelagesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Schwarzbelages.
Bei der Herstellung eines Schwarzbelages wird bekannterweise
ein Feststoffgemisch mit einem bituminösen Bindemittel ver
mengt. Dieses Gemenge wird - solange das Bindemittel in erhitztem Zustand
flüssig ist - auch Heißmischgut genannt. Unter dem Begriff
"Feststoffgemisch" ist ein Gemisch aus
verschiedenen Kies- und/oder Splitt-Fraktionen und
Brechsand zu verstehen, während unter dem Begriff "bituminöses
Bindemittel" Bitumen, Teer oder eine Mischung aus beiden zu
verstehen ist.
Ein solches Bindemittel hat bekanntlich die Eigenschaft, bei
höherer Temperatur eine einer Flüssigkeit vergleichbare Fließ
fähigkeit zu besitzen, wobei diese Fließfähigkeit mit tiefer
werdender Temperatur abnimmt, aber nie ganz verloren geht.
Das vorstehend erwähnte Heißmischgut wird bei der Herstellung
des Schwarzbelages entweder in situ oder aber - was häufiger
vorkommt - gewissermaßen als Halbfabrikat heiß der Baustelle
angeliefert. Auf der Baustelle wird das Heißmischgut auf den
mit dem Schwarzbelag zu versehenen Boden (in der Regel ein
Kies- oder ein Schotterbett), z. B. mittels eines Fertigers,
aufgetragen und danach verdichtet. Die Verdichtung erfolgt
durch Ausübung eines Druckes (z. B. mittels Walzen), der die
Körner des FEststoffgemisches näher aneinander drängt und da
durch das bituminöse Bindemittel in die freigebliebenen Zwi
schenräume hineinpreßt.
Es ist bekannt, daß die Oberfläche von Schwarzbelägen, die
immer wieder an ein- und derselben Stelle (z. B. längs Fahr
spuren von Fahrzeugrädern) belastet werden, sich dementspre
chend deformiert. Diese Deformation ist nicht nur auf eine
Abnützung zurückzuführen, sondern ebenso auf eine nur sehr
langsam erfolgende, plastische Deformation des Belages, die
früher oder später zum Bruch oder zum Zerbröseln des Schwarz
belages führt, sofern dieser keine ausreichende Mächtigkeit
aufweist.
Die DE-A 17 84 578 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines
Straßenbelages. Dieses bekannte Verfahren sieht vor,
einen Schwarzbelag, insbesondere an zu reparierenden Stellen
eines Straßenbelages, dadurch herzustellen, daß zunächst eine
erste Schicht eines faserfreien Heißmischgutes aufgetragen und
ggf. aufgewalzt wird, worauf auf diese erste Schicht Metallfa
sern in Form eines Vlieses, einer Matte oder von Strängen aufge
bracht und unter Druck verdichtet werden. Auf diese Metallfaser
schicht wird dann eine zweite Heißmischgutschicht aufgetragen und
aufgewalzt.
Der CH-PS 221 536 läßt sich ein Straßenbelag aus Bitumen oder
einem mit Bitumen gebundenen Mineralgerüst entnehmen, in dem
biegsame Armierungsorgane von gegenüber dem übrigen Belagsma
terial höherer Zugfestigkeit eingebettet sind. Diese Armie
rungsorgane können kreuz und quer verlegte Metalldrähte sein.
Diese Zugorgane können zu einem Geflecht oder zu Netzen ver
arbeitet sein und sollen in der Belagsmitte oder in der unte
ren Hälfte der Deckschicht eingebettet werden.
Die DE-PS 4 993 offenbart ein Verfahren, bei dem erhitztem
Asphalt (Rohasphalt oder Asphalt-Mastix) bis zur vollständigen
Sättigung desselben zerkleinerte Metallschlacke zugesetzt
wird. Die Metallschlacken sollen einen hohen Metallgehalt be
sitzen wie z. B. Puddelschlacke, Schweißofenschlacke, Schmiede
schlacke (Hammerschlacke), Treibherdschlacke von Kupfer- und
Silberextraktionen. Anstelle der Schlacke oder im Gemenge mit
derselben kann auch granuliertes Gußeisen oder Gußstahl ver
wendet werden. Diese Zusätze erfolgen anstelle der Zuschläge
von Kies oder dergleichen. Die weitere Verarbeitung der Me
tall-Asphalt-Komposition erfolgt dann in der in damaliger Zeit
bekannten Weise.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem
Stand der Technik dahingehend verbessertes Verfahren zum Herstellen eines
Schwarzbelages zu entwickeln, daß ein zäherer und bruchfesterer
Schwarzbelag erstellt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zum Herstellen eines Schwarzbelages, bei dem ein Feststoffge
misch aus Kies- und/oder Splittfraktionen und Brechsand mit
einem bituminösen Bindemittel in fließfähigem Zustand zu Heiß
mischgut vermengt wird, wobei dem Feststoffgemisch vor oder
während dessen Vermengung mit dem bituminösen Bindemittel
Stahlfasern beigemischt werden, welche im wesentlichen gerad
linig sind und mit einer Länge zwischen 15 und 50 mm länger
sind als der mittlere Korndurchmesser der gröbsten Fraktion
des Feststoffgemisches, bei dem danach das so erhaltene Heiß
mischgut auf den mit dem Schwarzbelag zu versehenden Boden
aufgetragen wird und das auf den Boden aufgetragene Heiß
mischgut anschließend durch äußere Druckeinwirkung verdichtet
wird, so daß die Stahlfasern einerseits um die Körner des
Feststoffgemisches gebogen werden und andererseits sich gegen
seitig verhängen.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren erzielt einen erheblich zä
heren bzw. bruchfesteren Schwarzbelag.
Es ist zwar bereits be
kannt, Metallfasern und auch Stahlfasern endlicher Länge zum
Bewehren von Beton zu verwenden. In diesem Falle ist jedoch
das Zusammenwirken zwischen dem Zement (als Bindemittel) und
den Stahlfasern grundsätzlich verschieden. Die Haftung des
Zementes an der einzelnen Faser ist einem "mikroskopischen
Formschluß" vergleichbar, denn während des Abbindens des Ze
mentes, wird die Oberfläche der Faser chemisch angegriffen,
d. h. aufgerauht und die noch flüssige Zementmilch lagert sich
an diese aufgerauhte Oberfläche an. Nach dem Abbinden (ein
irreversibler Vorgang) ist der Zement zu einem Feststoff ge
worden, der aus den vorbeschriebenen Gründen an der Metallfa
ser haftet. Während des Verdichtens (durch Vibrieren) des noch
fließfähigen Betongemisches wird auf dieses kein Druck ausge
übt; es werden lediglich die Lufteinschlüsse in der Art von
aufsteigenden Blasen aus dem Betongemisch herausgetrieben. Die
im Betongemisch vorhandenen Metallfasern erfahren daher im
wesentlichen keine Deformation, sondern werden lediglich rundum
von der Zementmilch benetzt und bleiben sodann in der zu
fälligen Anordnung im Beton verankert.
Verschieden ist dagegen das Zusammenspiel der Stahlfasern mit
den übrigen Komponenten in dem gemäß der Erfindung vorgeschla
genen Schwarzbelag. Zum einen ist die
Stahlfaser in dem bituminösen Bindemittel keinem chemi
schen Oberflächenangriff ausgesetzt. Wenn also das bi
tuminöse Bindemittel bei Abkühlung fest wird, ergibt sich
zwischen diesem und der Stahlfaser lediglich ein Kraft
schluß, weil das Bindemittel nur an der Faser "klebt".
Außerdem werden beim vorgeschlagenen Schwarz
belag in der Verdichtungsphase, die
durch äußerere Druckeinwirkung erfolgt, die
Stahlfasern aus ihrer ursprünglichen Form deformiert, so
daß sie einerseits die Partikel der Feststoffe im Be
lag gewissermaßen umschlingen und andererseits sich ge
genseitig verhängen, so daß im vorgeschlagenen Schwarz
belag außer den fest aneinandergepreßten Partikeln des
Feststoffgemisches eine Art Wirrfaservlies vorhanden ist,
das - "verklebt" durch das bituminöse Bindemittel - die
Partikel des Feststoffgemisches zusätzlich zusammenhält.
Wird der vorgeschlagene Schwarzbelag im Gebrauch einer
Belastung ausgesetzt, erhöht sich im Moment dieser Be
lastung der erwähnte Formschluß zwischen dem Bindemit
tel und der Stahlfaser, so daß dadurch eine erheblich
gesteigerte Widerstandsfähigkeit gegen einen Bruch ent
steht, umsomehr als die Stahlfasern in ganz erheblichem
Maße dazu beitragen, Druckbelastungen an örtlich eng
begrenzten Stellen des Belages auf größere Flächen zu
verteilen.
Druckversuche an Prüflingen aus dem erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Schwarzbelag haben gezeigt, daß es sehr
wohl möglich ist, mit den herkömmlichen Prüfmethoden
diesen Schwarzbelag zu deformieren, aber es konnte
kein Bruch, d. h. kein Zerbröseln des Prüflings herbeige
führt werden.
Da, wie erwähnt, beim vorgeschlagenen Schwarzbelag während
der Verdichtungsphase die Stahlfasern aus ihrer ur
sprünglichen Form verbogen werden, und somit gewisser
maßen vorgespannt werden, verspricht man sich vom vor
geschlagenen Schwarzbelag auch eine gewisse Erholungs
fähigkeit in dem Sinne, daß eingetretene Deformationen
sich zum Teil zurückbilden, welcher Vorgang natürlich
auch temperaturabhängig ist. Schließlich besitzt der
vorgeschlagene Schwarzbelag dank der Stahlfasern auch
eine erheblich höhere Wärmeleitfähigkeit. Die erhöhte
Wärmeleitfähigkeit verhindert weitgehend Wärmestauungen
an der Oberfläche des Belages, während bei den bekann
ten Belägen solche Wärmestauungen - beispielsweise infolge
starker Sonneneinstrahlung - zur Verflüssigung des
Bindemittels an der Oberfläche führen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Gefügebild durch Heißmisch
gut, in dem Stahlfasern endlicher
Länge eingelagert sind,
Fig. 2 ein Gefügebild eines mit dem Heiß
mischgut gemäß Fig. 1 hergestell
ten Belages nach der Verdichtungs
phase, und die
Fig. 3, 4 Beispiele von Stahlfasern
endlicher Länge,
wie sie zur Aufbereitung des Heiß
mischgutes nach Fig. 1 verwendet
werden können.
In Fig. 1 ist schematisch das Gefügebild eines Heiß
mischgutes 10 zu erkennen. Die Partikel des Feststoffge
misches sind mit 11 bezeichnet, das noch mehr oder weni
ger flüssige, bituminöse Bindemittel (schräg schraffiert)
12, und noch vorhandene Lufteinschlüsse mit 13. In die
sem Gemenge sind in zufälliger Anordnung im wesentlichen
geradlinige Stahlfasern 14 endlicher Länge eingelagert.
Die Zusammensetzung des Heißmischgutes gemäß Fig. 1
kann z. B. eine der folgenden sein (Angaben in Gewichts
prozenten):
Wobei die Zusammensetzung gemäß Beispiel II sich be
sonders für stark beanspruchte Straßenbeläge eignet.
Der Fig. 1 läßt sich entnehmen, daß das bituminöse
Bindemittel 12 dank seiner Kriechfreudigkeit den größten
Teil der Oberfläche der Partikel 11 benetzt und
auch entlang den Fasern 14 kriecht. Die Stahlfasern 14
können z. B. eine Länge von ca. 25 mm haben und einen run
den Querschnitt im Durchmesserbereich von 0,3-0,5 mm,
oder auch einen rechteckigen Querschnitt von etwa
0,25 × 0,5 mm. Geeignete Stahlfasern werden z. B. von der
Firma United States Steel Corporation hergestellt und
unter dem Namen "Fibercon" in den Handel gebracht.
Fig. 2 zeigt das Gefügebild eines durch Verdichtung des
Heißmischgutes nach Fig. 1 entstandenen Schwarzbela
ges 20. Die Verdichtung erfolgt durch
Ausübung eines Druckes von außen auf das Heißmischgut,
z. B. mittels Walzen. Dieser Druck bewirkt gewissermaßen
ein Durchwalken des Gefüges nach Fig. 1, wobei die
Lufteinschlüsse 13 größtenteils herausgepreßt werden.
Die Partikel 11 werden dadurch näher aneinandergedrückt
und das bituminöse Bindemittel 12 in die noch vorhandenen
Zwischenräume zwischen den Partikeln 11 hineingepreßt.
Die ursprünglich geradlinigen Fasern 14 werden dabei ver
bogen und dazu veranlaßt, einerseits die Partikel 11 zu
umschlingen und andererseits sich gegenseitig in der Art
eines Wirrfaservlieses zu verhängen.
Die Fasern können, wie erwähnt, einen runden Querschnitt,
wie in Fig. 4 gezeigt, oder aber zweckmäßig einen vier
eckigen, insbesondere rechteckigen Querschnitt, wie in
Fig. 3 gezeigt, aufweisen.
Dabei wird die Länge der Fasern auf die gröbste
Fraktion des Feststoffgemisches abgestimmt. Man nimmt
eine Länge, die größer ist als der
mittlere Korndurchmesser der gröbsten Fraktion.
Die Beigabe der Fasern erfolgt während der Zubereitung des
Heißmischgutes in der Weise, daß sie dem
Feststoffgemisch während dessen Mischvorgang oder während
der Beimischung des (heißen) bituminösen Bindemittels
beigemischt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Schwarzbelages, bei dem
ein Feststoffgemisch aus Kies- und/oder Splittfraktionen
und Brechsand mit einem bituminösen Bindemittel in fließ
fähigem Zustand zu Heißmischgut vermengt wird, wobei dem
Feststoffgemisch vor oder während dessen Vermengung mit
dem bituminösen Bindemittel Stahlfasern beigemischt wer
den, welche im wesentlichen geradlinig sind und mit einer
Länge zwischen 15 und 50 mm länger sind als der mittlere
Korndurchmesser der gröbsten Fraktion des Feststoffgemi
sches, bei dem danach das so erhaltene Heißmischgut auf
den mit dem Schwarzbelag zu versehenden Boden aufgetragen
wird und das auf den Boden aufgetragene Heißmischgut an
schließend durch äußere Druckeinwirkung verdichtet wird,
so daß die Stahlfasern einerseits um die Körner des Fest
stoffgemisches gebogen werden und andererseits sich ge
genseitig verhängen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Heißmischgut 0,1 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Heiß
mischgut, Stahlfasern zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtung durch Walzen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß Stahlfasern, die einen viereckigen
Querschnitt aufweisen, verwendet werden.
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