DE1719348C3 - Verfahren zur Herstellung einer selbsthärtenden Mischung für Bauzwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer selbsthärtenden Mischung zur unmittelbaren Verarbeitung für Bauzwecke unter Verwendung von mit pulverförmigen Mineralstoffteilchen ummantelten Bitumen-, Teer- oder Teerpechtröpfchen. Ein Verfahren zur Herstellung derartiger mit pulverförmiger! Mineralstoffteilchen ummantelten bituminösen Tröpfchen ist als sogenanntes Impact-Verfahren bekannt (Straße und Autobahn, 1953, S. 12). Bei diesem Verfahren wird das Gesteinsmaterial in feiner oder gröberer Form mechanisch aufgewirbelt und gleichzeitig, während es sich im Schwebezustand befindet, mit dem durch Hochdruck zerstäubten Bitumen besprüht. Man erhält damit eine Mischung, bei der sich das Bitumen in der inneren Phase befindet, so daß das Produkt die äußere Beschaffenheit eines Staubes hat. Das Pulver ist trocken und lagerfähig.

Zur Verbesserung dieses an sich bekannten Stoffes ist erwünscht, den plastischen Anteil unmittelbar vor der Verarbeitung zu erhöhen, ohne daß wegen der Anwesenheit der Mineralstoffe die Fließneigung in einem unerwünschten Maße erhöht wird. Andererseits soll das ausgehärtete Produkt trotz einer gewissen bleibenden Plastizität eine hohe Festigkeit besitzen, die es für Bauzwecke geeigneter macht als die bekannte Mischung.

Zur Lösung dieser Aufgaben werden erfindungsgetnäß die mit den pulverförmigen Mineralstoffteilchen Ummantelten bituminösen Tröpfchen mit einer BiIumen-in-\Vasser-EmuIsion oder einer Bitumenlösung-In-Wasser-Emulsion unter Hinz'ifügen von Zement vermischt.

Das aus der Emulsion stammende Bitumen erhöht den plastischen Anteil durch seine Vereinigung mit dem Bitumenanteil im Feststoff der Mischung. Andererseits reagiert der hinzugefügte Zementanteil mit dem Wasser der Emulsion, wodurch Feuchtigkeit gebunden wird und die Mischung sich langsam nach dem Aufbringen verfestigt. Im Endzustand erhält man eine plastische Masse mit sehr hoher Festigkeit, die sich vorzüglich für Bauzwecke eignet. Durch die zusätzliche Verwendung der Komponenten Zement und Wasser wird die Wechselwirkung zwischen Was-

ser und Zement ausgenutzt, wobei von dem Prinzip abgegangen wird, allein ein Bitumen-Lösungsmittel als Trägerflüssigkeit zu verwenden.

Die Mischung, die nach dem Verfahren hergestellt wird, besteht im verarbeitungsfertigen Zustand aus

ίο ungelöstem Bitumen mit einer Mineralstoff ummantelung, aus Zement und aus gelöstem oder emulgiertem Bitumen. Das Mengenverhältnis wählt man vorzugsweise derart, daß auf zwei Teile Bitumen-Mineralpulver ein geringer Anteil Bitumen-Lösung kommt.

Der Lösungsmittelanteil ist sehr gering, der Bitumenanteil dementsprechend außerordentlich hoch. Die gute Durchmischung erfolgt zweckmäßig in einem Zwangsmischer. Dabei entsteht eine gut fließfähige Masse, die man gießen, ausbreiten und später durch Stampfen oder Walzen verdichten kann. Während des selbsttätigen Härtevorgangs werden die Zustandsformen flüssig, pastös, fest durchlaufen.

Bei der Härtung diffundiert das Lösungsmittel durch die Mineralstoffummantelung hindurch und überführt das eingehüllte, feste Bitumen in einen hochviskosen Zustand. Durch die Abwanderung des Lösungsmittels aus der Bitumen-Lösung erhöht sich auch deren Viskosität erheblich. Ferner wird Lösungsmittel von den Mineralmänteln aufgesogen sowie von Zement chemisch gebunden und somit aus der Lösung entfernt. Schließlich erfolgt leicht eine Verdunstung des Lösungsmittels durch die weit verzweigten Kanäle des Systems.

Die Bitumenmischungen, die nach dem Verfahren hergestellt sind, eignen sich vorzüglich als Fugenvergußmassen, Beschichtungsmassen und Dachbelagsmassen, als Bindemittel für Makadam und Straßenschwarzdecken, zur Wandisolierung oder Isolierung von Fundamenten, als wärmedämmendes Bindemittel und zur Herstellung von wärmedämmenden Stoffen, zusammen mit Kork, Blähkorn, Polystyrolschaum, Perliten od. dgl. Auch eine Spachtelmasse kann aus der erfindungsgemäßen hergestellten Mischung durch Zusatz von Füll- und/oder Dämmstoffen hergestellt werden. Durch Variation des Mischungsverhältnisses Dämmstoff: Bitumen — Pulver : Bitumen-Lösung lassen sich die Eigenschaften in weiten Grenzen verändern, und zwar z. B. von einer wasserdampfdurchlässigen bis zu einer wasserdichten Eindeckung oder Beschichtung.

Das Verfahren geht jedoch nicht nur von der Verwendung von Bitumen (selbst Weichbitumen) aus, sondern schließt Produkte wie Teer und Teerpech ein.

Die Komponenten der erfindungsgemäß herzustellenden Mischung lassen sich auf eine dem bei Zement gebräuchlichen Torkretverfahren analoge Weise auf Wänden zur fertigen, schnell sich verfestigenden Mischung vereinigen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung einer selbsthärtenden Mischung zur unmittelbaren Verarbeitung für Bauzwecke unter Verwendung von mit pulverförmigen Mineralstoffteilchen ummantelten Bitumen-, Teer- oder Teerpechiröpfchen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Mineralstoffteilchen ummantelten bituminösen Tröpfchen mit einer Bitumen-in-Wasser-Emulsion oder einer Bitumenlösung-in-Wasser-Emulsion unter Hinzufügen von Zement vermischt werden.