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Selbsthärtende Füllmasse
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Die Erfindung betri-ff-t-eine-selbsthärtende Füllmasse mit einem Füllmittel
in Form von schnitzel- und/oder perlenartigen Körpern wie Sand, Kies, geschnitzeltes
Gummi, gebrannte Tonkügelschen, Kunststoff- bzw. Schaumstoffperlen und/oder Gemische
derselben, vorzugsweise mit Körnungen zwischen 1,5 und 5 mm, und einem die--Haftung
vermittelnden aushärtenden Kunstharz.
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Mit Kunstharz aufbereitete Füllmassen werden auf dem Bausektor verbreitet
verwendet. So werden vermittels von Kunstharzen oder Asphalt versetzte Gummischnitzel
zur Schaffung elastischer Böden oder Tragkörper eingesetzt,~ und nicht nur lose
Schüttungen von Sand oder Kies, sondern auch durch Kunststoffe verbundener Sand,
Kies,aber auch Schaumkunststoffperlen und ggfs. Tonkügelchen>werden in Verbindung
mit selbstaushärtenden Kunstharzen auf dem Bausektor als Isolierschüttungen bzw.
Schichten eingesetzt, und sie werden auch zum Niveauausgleich; bspw. zum Aufbau
von Estrichen und zur Beeinflussung der Form einer auf zubringenden Dachhaut,genutzt,
wie sie auch zum Aufbau von Bauteilen verwendet werden. Hierbei werden vielfach
unter Einwirkung des Sauerstoffes der Luft aushärtende Kunstharze verwendet, die
nur einen relativ losen Zusammenhalt der Füllstoffe ermöglichen, so daß entweder
ein nur geringfügig belastbarer Zusammenhang in Kauf genommen wird oder aber durch
Aufbringen zusätzlicher äußerer Schichten, bspw.
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eine Versiegelung, eine höhere Belastbarkeit erzielt wird.
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Ahnlich verhält es sich mit ggfs. gewünschten Bindungen an einen-Untergrund:
Zur Erhöhung der Haftbarkeit kann dieser vorbereitet werden, bei den üblich hierfür
eingesetzten, unter Einwirkung des Luftsauerstoffes oder der Luftfeuchtigkeit aushärtenden
Kunstharzen jedoch ist auch hier die maximal er-z-i-e-lba-re Festigkeit begrenzt.
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Instesondere zum Ausgleich unerwünschter Mulden oder Vertiefungen
auf Flachdächern wird ein spezielles Produkt angeboten, bei dem ein geringer Prozentesatz
von Keramikkugeln minim wesentlichen Schaumkunststoffperlen gemischt ist und der
-Mischung ein bis drei Prozent eines an der Luft aushärtenden Kunstharzes beigegeben
sind. Diese verarbeitungsfähig angebotene Kunststoffmasse erfordert eine gesonderte,
luftdichte und nicht zu verletzende Verpackung, sie läßt sich auch bestimmungsgemäß
auftragen, ausbreiten und formen, und bei günstiger Witterung erfolgt auch das vorgesehene
Aushärten des verbindenden Kunststoffes. Die erzielbaren Festigkeiten jedoch hängen
stark von der Witterung ab und können bspw. durch den noch nicht ausgehärteten Kunststoff
abtragenden Regen erheblich weiterhin beeinträchtigt werden. Als weiterhin nachteilig
wird gefunden, daß eine Anpassung der Härtezeit an die Umgebungstemperatur ebenso
unmöglich ist wie auch der unter optimalen Härtebedingungen erzielte Zusammenhang
nur wenig befriedigt, und der hohe Anteil an Schaumkunststoffperlen bedingt zwar
eine als ausreichend empfundene thermische Isolierung und ein niedriges zusätzliches
Gewicht, infolge des hohen Schaumkunststoffgehaltes jedoch weist die Füllmasse nicht
die bei Bauten gewünschte Feuerresistenz auf, sondern erweist sich als entzündbar.
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Die Erfindung geht daher von der Aufgabe aus, eine Füllmasse, bspw.
zum Modellieren der Kontur von Flachdächern, zu schaffen, di-e-Feuerresistenz mit
guten Isoliereigenschaften und insbesondere hoher mechanischer Stabilität verbindet,
und deren Aushärtung
den Witterungs- und Temperaturbedingungen
weitgehend anpaßbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Füllmasse, die allein gebrannte
feinporige Tonkugeln als Füllmittel aufweist, dem 4 bis 15 Gewichtsprozente eines
kalthärtenden Zweikomponenten-Kunstharzes beigemischt sind. Die gebrannten feinporigen
Tonkugeln ergeben dank ihrer Poren nicht nur ein geringes spezifisches Gewicht,
sondern auch die gewünschte thermische Isolierung, während ihre dichtgesinterte
Außenfläche jedes Eindringen von Wasser unterbindet, so daß-die durch die Poren
bewirkte thermische Isolierung nicht beeinträchtigt werden kann.
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Der höhere Zusatz eines Zweikomponenten-Kunstharzes, das auch bei
höheren Schichtstärken sicher und schnell aushärtet, erlaubt ein vollkommenes Überziehen
der Tonkugeln in Verbindung mit einer Verbindung der jeweils aneinanderstoßenden
Flächenbereiche, so daß auch die gewünschte hohe mechanische Festigkeit erreicht
wird, ohne daß die thermische Isolierung beeinträchtigt wird. Des infolge der Poren
verringerten spezifischen Gewichtes wegen und der gegenüber diesem noch verringerten
Schüttungsdichte wegen wird trotz der relativ hohen mechanischen Festigkeit ein
geringes zusätzlich bspw. von der Dachfläche'zu tragendes Gewicht gesichert. Durch
Verwendung der jeweils den Außentemperaturen angepaßten Kunstharze und Härter lassen
sich die Arbeiten praktisch bei jeder Witterung durchführen, und als optimal erkannte
Aushärtezeiten lassen sich einstellen.
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Bei der Verarbeitung ist es zwar erforderlich, Mischungen zu erstellen,
deren Bestandteile aber werden einwandfrei verpackt geliefert, und die Verpackung
und Lagerung der Tonkügelchen selbst ist völlig unproblematisch, so daß insgesamt
die Verarbeitbarkeit gegenüber der der bekannten Füllmasse nicht erschwert ist.
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Als Kunstharze haben sich sowohl die hochbelastbaren Epoxidharze
als
auch Polyesterharze bewährt. Besonders günstige Ergetbnisse werden erhalten, wenn
der Kunststoffgehalt 5 bis 10 Gewichtsprozente der Füllmasse beträgt, wobei für
gewünschte.
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geringere Festigkeiten ein Kunststoffgehalt von bspw. 5 % genügt,
der-bei höheren Festigkeitsansprüchen auf 10 % gesteigert werden kann.
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Insbesondere bei geringeren Kunststoffgehalten kann es sich empfehlen,
die Benetzbarkeit durch den Zusatz von Lösungsmitteln zu erhöhen, und im Falle gewünschter
Einfärbungen können dem Kunstharz Pimente beigemischt sein.
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Im einzelnen wird die Erfindung anhand eines Ausführüngsbeispiels
in Verbindung mit einer dieses darstellende Zeichnung erläutert.
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Zur Erstellung einer Füllmasse wird zunächst das Füllmittel in Form
gebrannter Tonkügelchen gewählt, die in einer Körnung um 4 mm mit geschlossener
angeschmolzener bzw. gesinterter Oberfläche derart porig zur Verfügung stehen, daß
ihr spezifisches Gewicht ca. 0,6 g/cm und ihre Schüttdichte ca.
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330 kg/m3 betragen. Bei hoher Hitzebeständigkeit wird hier die Brandklasse
A1 erreicht. Anschließend wird, je nach den gestellten Ansprüchen, das gewünschte
Kunstharz, bspw. Epoxidharz oder Polyesterharz, ausgewählt, und entsprechend der
bei der Härtung herrschenden Temperaturen und der gewünschten Härtegeschwindigkeit
werden das Kunstharz und insbesondere der Härter gewählt, gemisch£ und mit den als
Füllmittel vorgesehenen Tonkügelchen so durchgemischt, daß deren Oberfläche vom
noch flüssigen Kunstharz benetzt wird. Anschließend kann das so gewonnene Füllmittel
verarbeitet, bspw. aufgestrichen und mit seiner Oberfläche bspw. durch Abziehen
mittels einer Latte nivelliertwerden. Hierdurch entsteht eine Schicht 1, in der
Tonkügelchen 2 in mäßig dichter Schüttung liegen. Die Oberflächen 3 dieser Tonkügelchen
sind vom Kunststoff benetzt,
so daß die Kunststoffschichten in Bereichen
aufeinander--liegénder Oberflächenbereiche der Tonkügelchen in einander übergehen
und, nach dem Aushärten des Kunstharzes, feste Verbindungsstellen 4~bilden.
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Damit aber ist eine Schicht 1 geschaffen, die über eine für den vorgesehenen-Einsatzzweck
hervorragende Festigkeit durch ausreichende, durch Kunstharz gebildete Verbindungsstellen
verfügt, während die zwischen den Tonkügelchen 2 und deren Oberflächen 3 verbliebenen
Lufträume ebenso wie die in den Tonkügelchen selbst gebildeten Poren eine ausgezeichnete
thermische Isolierung ergeben. Die mechanische Belastbarkeit einer derartigen Schicht
ist relativ hoch, und im Gegensatz zu der vorbekannten Füllmasse wird sie kaum ausgenutzt
werden, zumal die Schicht 1 üblicherweise von der Dachhaut selbst überzogen werden
wird. Als angenehm erweist sich im Hochbau, daß die Tonkügelchen selbst der Brandklasse
Al angehören, und die geringen Schichtdicken der aufdie Oberflächen der Tonkügelchen
aufgebrachten Kunstharze keine Feuergefährdung darstellen.
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Damit wird eine Füllmasse erzielt, deren'mechanische Festigkeit wesentlich
weitergehende Möglichkeiten ergibt als die bekannter Füllmassen, und bei der witterungsbedingte
Schwierigzeiten ebenso vermeidbar sind wie bevorzugte Härtezeiten einstellbar sind,
indem der jeweils angepaßte Härter verwendet wird.
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