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Die Erfindung betrifft einen Verbundkörper, bestehend aus einer Basisschichte, die vorzugsweise aus wärmedämmendem und/oder schalldämmendem Werkstoff, insbesondere aus einem Kunstschaumstoff, beispielsweise geschäumtem Polystyrol, besteht, und mindestens einer mit dieser verbundenen Deckschichte.
Verbundkörper dieser Gattung sind beispielsweise aus den DE-OS 1559472,1813615 oder 2118318 bekannt. Bei diesen bekannten Verbundkörpern wird die z. B. als Kunststoffolie, als faserhaltige Beschichtung oder als Kunstharzplatten ausgebildete Deckschichte durch Verschmelzen (DE-OS 2118318) oder durch Verschäumen, Giessen oder Spritzen (DE-OS 1559472 und 1813615) mit der Basisschichte verbunden.
Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Verbundkörper zu schaffen, der bei geringem Gewicht gute Isoliereigenschaften, insbesondere ein hohes Wärme- und/oder Schalldämmvermögen besitzt und der in einfacher Weise hergestellt und gegebenenfalls mit Decklagen versehen werden kann, so dass fertige, beispielsweise in der Bautechnik unmittelbar verwendbare Elemente mit den entsprechenden Oberflächenbeschichtungen verfügbar sind.
Erfindungsgemäss zeichnet sich der Verbundkörper dadurch aus, dass die Deckschichte aus Schaumkunststoffteilchen besteht, die durch einen gehärteten, vorzugsweise vernetzten Kunststoff aneinander gebunden sind, und dass die Deckschichte mit der Basisschichte durch den die Schaumkunststoffteilchen der Deckschichte bindenden Kunststoff verbunden ist.
Der neuartige Aufbau der Deckschichte oder der Deckschichten aus aneinander gebundenen Schaumkunststoffteilchen einerseits und die Art und Weise der Verbindung der Deckschichte oder der Deckschichten mit der Basisschichte anderseits bringen aber gegenüber dem Stand der Technik erhebliche Vorteile mit sich. So kann als Basisschichte beispielsweise auch eine Kunstschaumstoffplatte mit geringeren Festigkeitswerten verwendet werden, da diese von der oder den Deckschichten verfestigt wird, weil der die Kunststoffteilchen der Deckschichte aneinander bindende Kunststoff zumindest teilweise auch in die Basisschichte eindringen und diese versteifen wird.
Dadurch, dass die Deckschichte aus Schaumkunststoffteilchen mit der Basisschichte durch den die Schaumkunststoffteilchen bindenden Kunststoff verbunden ist, ist eine einfache Herstellung und dennoch ein sicherer Verbund zwischen den einzelnen Schichten gewährleistet.
Als Basisschichte des erfindungsgemässen Verbundkörpers sind an sich beliebige Werkstoffe, beispielsweise in Plattenform, verwendbar. So eignen sich insbesondere Platten aus Holz, Stein oder Glaswelle, aus Kunststoffen, aus geschäumten Kunststoffen für den erfindungsgemässen Verbundkörper.
Die Schaumkunststoffteilchen der auf der Basisschichte aufgebrachten Deckschichte bestehen im Rahmen der Erfindung vorzugsweise aus geschäumtem Polystyrol. Diese Schaumkunststoffteilchen können in einfacher Weise durch Zerkleinern von Abfällen aus geschäumtem Polystyrol, z. B. gebrauchten Verpackungen usw., hergestellt werden.
Mit Vorteil ist im Rahmen der Erfindung weiters vorgesehen, dass die Schaumkunststoffteilchen der Deckschichte durch einen Kunststoff gebunden sind, der von jenem, aus dem sie selbst bestehen, verschieden ist. Hier eignet sich insbesondere ein Polyurethanschaum als Bindemittel.
Obzwar es grundsätzlich möglich ist, einen Verbundkörper zu erstellen, dessen Basisschichte nur auf einer Seitenfläche eine Deckschichte aus Schaumkunststoffteilchen trägt, so wird doch in vielen Fällen ein Verbundkörper vorteilhaft sein, der sich dadurch auszeichnet, dass die Basisschichte auf beiden Seitenflächen eine Schichte aus Schaumkunststoffteilchen trägt, wobei gegebenenfalls noch vorgesehen sein kann, dass die Deckschichte bzw. die Deckschichten die Randflächen plattenförmig ausgebildeter Basisschichten bedecken. Auf diese Weise ist ein rundum von Deckschichten umgebener Verbundkörper gewährleistet.
Wie bereits erwähnt, kann die Basisschichte des erfindungsgemässen Verbundwerkstoffes aus wärmeund/oder schalldämmendem Werkstoff bestehen, wodurch sich insbesondere bei der Verwendung von Kunstschaumstoffen, z. B. geschäumtem Polystyrol, hohe Dämmwerte ergeben.
Der erfindungsgemässe Verbundwerkstoff bietet auch die Möglichkeit, als Basisschichte geschäumtes Polystyrol mit einem Raumgewicht zu verwenden, das ohne Deckschichte aus Schaumkunststoffteilchen die für die Handhabung und den Gebrauch notwendigen Festigkeitswerte für sich alleine nicht aufweisen würde.
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Im Rahmen der Erfindung können die Deckschichten Decklagen z. B. aus Stein, Papier, Textilien, Leder, Metall, Holz oder Kunststoff, insbesondere Tapeten, Teppiche, Holztäfelungen, Fliesen tragen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Verbundkörper kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise so vorgegangen werden, dass man einen Anteil Schaumkunststoffteilchen mit einem härtbaren Vorpolymeren des als Bindemittel dienenden Kunststoffes mischt, bis die Oberflächen der Schaumkunststoffteilchen mit dem Vorpolymeren bedeckt sind, dass man einen weiteren Anteil Schaumkunststoffteilchen mit der die Härtung, vorzugsweise die Vernetzung, bewirkenden Komponente, die gegebenenfalls auch eine Verschäumung bewirkt, so lange mischt, bis die Oberflächen der Schaumkunststoffteilchen mit dieser Komponente bedeckt sind, dass man die beiden so erhaltenen Mischungen gegebenenfalls nach Zwischenlagerung in einem vorgegebenen Verhältnis, vorzugsweise im Verhältnis 1 :
1, mischt und unmittelbar nach dem Mischvorgang in eine Form einbringt, in der die zu beschichtende bzw. umhüllende Basisschichte aufgenommen ist.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Verfahrensvariante besteht darin, dass die mit den Komponenten des Bindemittelkunststoffes vermischten Anteile von Schaumkunststoffteilchen nahezu unbegrenzt gelagert werden können, so dass es möglich ist, derartige Mischungen vorrätig zu halten und erst bei Bedarf zu vermischen. Durch die Herstellung in einer Form ergibt sich noch eine zusätzliche Verstärkung der Basisschichte, da der die Kunststoff teilchen der Deckschichte (n) bindende Kunststoff auch in die Poren der Basisschichte eindringt.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann absatzweise und auch kontinuierlich ausgeführt werden, wobei sich die kontinuierliche Ausführung insbesondere für die Herstellung von Verbundkörpern eignet, die nach der vollständigen Aushärtung auf das gewünschte Format zugeschnitten werden.
Zu Erleichterung des Ausformens der erfindungsgemäss hergestellten Verbundkörper kann man so vorgehen, dass man die Form mit einer Kunststoffolie, insbesondere aus schrumpffähigem Kunststoff, auslegt. Hiedurch wird gleichzeitig ein mit einer Kunststoffolie umgebener Verbundkörper, also ein dampfund flüssigkeitsdichter Verbundkörper, erhalten.
Für bestimmte Anwendungsfälle kann es von Vorteil sein, wenn man die Form mit Papier auslegt.
In jedem Fall hat es sich als günstig erwiesen, wenn man die Deckschichte oder die Deckschichten während des Aushärtens verdichtet, da hiedurch ein besonders inniger Verbund zwischen den einzelnen Schichten des Verbundkörpers erreicht und der vorerwähnte Effekt des Eindringens von Bindemittelkunststoff in die Basisschichte verstärkt wird.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren können auch in einem einzigen Arbeitsgang Verbundkörper mit besonderen Oberflächengestaltungen hergestellt werden. Hiebei wird mit Vorteil so vorgegangen, dass man vor dem Aushärten des Bindemittels der Deckschichte auf eine oder mehrere Aussenflächen der Deckschichte oder der Deckschichten Decklagen aufbringt. In erster Linie ist hiebei daran gedacht, dass man als Decklagen bei der Raumausstattung verwendbare Werkstoffe, z. B. aus Stein, Papier, Textilien, Leder, Metall, Holz oder Kunststoff, insbesondere Tapeten, Teppiche, Holztäfelungen, Fliesen, aufbringt.
Auf diese Weise werden Verbundkörper erhalten, die gebrauchsfertig sind, so dass es keiner weiteren Nachbearbeitung, wie Anstreichen, Tapezieren, Verlegen von Teppichen oder Aufbringen von zusätzlichen Dämmschichten, bedarf.
Besonders darauf hinzuweisen ist hier noch, dass die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Verbundkörper ein geringes Gewicht aufweisen und somit leicht handhabbar sind. Weiters zeichnen sich die erfindungsgemäss hergestellten Verbundkörper nicht nur durch einen festen Verbund zwischen den einzelnen Schichten, sondern auch durch eine gute Haftung der äusseren Decklagen, ganz gleich aus welchem Werkstoff diese bestehen, aus.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens verwendbare Anlage kann etwa wie folgt aufgebaut sein : Es sind zwei Mischvorrichtungen zum Vermischen der Schaumkunststoffteilchen mit den beiden Komponenten des als Bindemittel dienenden Kunststoffes vorgesehen, denen Zwischenlagerbehälter nachgeordnet sind. Aus diesen Zwischenlagerbehältern können die Mischungen mit Fördereinrichtungen, z. B. mit Förderschnecken, im jeweils gewünschten Mischungsverhältnis zu einem Mischer, z. B. einem Schneckenmischer oder einem Rührwerk, befördert werden, aus welchem sie nach inniger Vermischung, beispielsweise über eine Düse, in eine Form gelangen. In der Form sind bereits die Basisschichte und-falls dies gewünscht wird - Decklagen angeordnet.
Nach dem Auffüllen der Form mit der Mischung wird diese unter Verdichtung aushärten gelassen. Es versteht sich, dass man, wenn man einen ringsum
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mit einer Deckschichte aus Schaumkunststoffteilchen versehenen Verbundkörper herstellen will, in die Form eine Schicht aus Schaumkunststoffteilchen einbringt, bevor man die Basisschichte in die Form einlegt.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ist in der Zeichnung als Fliess schema wiedergegeben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verbundkörper, bestehend aus einer Basisschichte, die vorzugsweise aus wärmedämmendem und/oder schalldämmendem Werkstoff, insbesondere aus einem Kunstschaumstoff, beispielsweise geschäumtem Polystyrol, besteht, und mindestens einer mit dieser verbundenen Deckschichte, da-
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durch einen gehärteten, vorzugsweise vernetzten Kunststoff aneinander gebunden sind, und dass die Deckschichte mit der Basisschichte durch den die Schaumkunststoffteilchen der Deckschichte bindenden Kunststoff verbunden ist.