DE2624218C3 - Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und Rückenpolster - Google Patents
Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und RückenpolsterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und Rückenpolster, bestehend aus
einem Gestell mit zwei unteren Längs- und Querholmen sowie einem an der Rückseite des Gestells vorgesehenen
oberen Querholm, einem in dem Gestell parallel zu den Längsholmen verschiebbar gelagerten Sitzpolsterrahmen
mit einem darauf vorzugsweise fest angeordneten Sitzpolster und einem zur Abstützung des
Rückenpolsters vorgesehenen Rückenteil, das um eine im Bereich des oberen Querholmes angeordnete, zum
Querholm narallele, waagerechte Achse schwenkbar am Gestell gelagert ist und dessen unteres Ende mit dem
Sitzpolsterrahmen über einen Lenker verbunden ist, dessen vorderes Ende am hinteren Querholm des
Sitzpolsterrahmens und dessen hinteres Ende an dem unteren Ende des Rückenteils angelenkt ist, wobei bei
eingeschobenem Sitzpolsterrahmen der Anlenkpunkt des vorderen Lenkerendes höher liegt als der
Anlenkpunkt des hinteren Lenkerendes.
Bei einem bekannten Polstersessel dieser Art (DE-PS 6 91 437) erstreckt sich der Lenker bei eingeschobenem
Sitzpolsterrahmen etwa parallel zu dessen Verschieberichtung. Beim Herausziehen des Sitzpolstcrrahmens
schwenkt das hinlere Lenkerende nach oben und ist beim herausgezogenen Sitzpolster etwa unter 30" nach
hinten oben geneigt. Hierdurch verkürzt sich der Absland /wischen dem unteren Ende des Rückenteils
und dem Sit/.polsterrahmcn und es wird damit bewirkt, daß /.wischen dem Sitzpolster und dem Rückenpolster
kein Spalt entsteht. Da beim Herausziehen des Sitzpolsters der Absland zwischen dem unteren Ende
des Rückenteils und dem Sit/.Dolsierrahmen nicht
vergrößert, sondern eher verkleinert wird, verändert sich auch die Silztiefe bei diesem bekannten Polstersessel
beim Herausziehen des Sitzpolsierrahmens nicht. Soll jedoch der Polstersessel mit herausgezogenem
Sitzpolsterrahmen als Ruhe- oder Fernsehsessel verwendet werden, so ist es wünschenswert, daß hierbei die
Tiefe vergrößert wird, damit eine bessere Unterstützung der Beine auf einer größeren Länge erziel' wird.
Diese bessere Unterstützung auf größerer Länge ist besonders dann wünschenswert, wenn der Sessel in
Verbindung mit einer Fußstütze verwendet werden soll, wobei es sich hierbei um eine in den Sessel integrierte
Fußstütze handeln kann oder auch um einen vor den Sessel gestellten Hocker. Bei einem anderen bekannten
Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und Rückenpolster ist der Sitzpolsterrahmen dem Rückenpolsterrahmen
über ein einfaches Scharnier verbunden (DE-GM 17 23 246). Der Rückenpolsterrahmen stützt sich bei
diesem bekannten Polstersessel an Rollen ab, die im oberen Bereich der Rückseites des Gestells angeordnet
sind. Bei diesem bekannten Polstersessel ist das Rückenpolster etwas kürzer als der Rückenteilrahmen
und es überdeckt das Sitzpolster, welches mit seinem hinteren Ende unter das Rückenpolster eingreift. Da
jedoch die Verbindung zwischen dem Rückenpolsterrahmen und dem Sitzpolsterrahmen als ein einfaches
Scharnier ausgebildet ist, vergrößert sich die Sitztiefe des Sitzpolsters beim Herausziehen des Sitzpolsterrahmens
nur unwesentlich. Weiterhin hat dieser bekannte Polstersessel den Nachteil, daß sich beim Herausziehen
des Sitzpolsterrahmens der Rückenpolsterrahmen stark nach hinten neigt und diese starke Neigung ist jedoch
bei Verwendung des Polstersessels als Fernsehscssel unerwünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Polstersessel mit verstellbarem Si»z- und Rückenpolster
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der einfach in seinem Aufbau und seiner Bedienung ist und sowohl in
Fernseh- als auch in Normalsiellung optimale Sitzverhältnisse dadurch bietet, daß beim Herausziehen des
Sitzpolsterrahmens gleichzeitig auch die Tiefe des Sitzpolsters vergrößert wird, ohne daß hierbei clic
Neigung des Rückenpolsters gegenüber der Vertikalen um einen zu großen Winkel vergrößert wird.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Lenker bei eingeschobenem Sii/polstcrrabmen
etwa unter 60° gegenüber der Waagerechten geneigt ist und daß das Rückenpolster kürzer ist als das Rückenteil
und das Sitzpolster überdeckt.
Durch die Neigung des Lenkers gegenüber der Waagerechten wird erreicht, daß der Lenker beim
Herausziehen des Sitzpolstcrrahmens aus seiner 60"-Stellung mit seinem hinteren Ende nach oben
schwenkt. Hierdurch vergrößert sich der waagerechte Abstand zwischen den Anlenkpunkten des Lenkers am
Silzpolstcrrahmen b/w. am Rückenteil was gleichzeitig auch eine Vergrößerung der Sit/.tiefc zur Folge hat.
Hierzu ist es erforderlich, daß in Normalsiellung des Sessels das Rückenpolster das hintere Ende des
Silzpolslcrs überdeckt, da letzteres beim Herausziehen
des Sitzpolsterrahmens ebcnfnlls gegenüber dem
Rückenpolster nach vorne verschoben wird. Die größere Sitztiefe bietet beim Gebrauch des Sessels in
Fernsch- und Ruhestellung eine bessere Unterstützung der Beine.
Beim Herausziehen tics Sil/polsterrahmciis vergrößert
sich der Abstand /wischen dem oberen Querholm des Gestells und dem hinteren Teil des Sitzpolster*.
Stützt sich das lose Rückenpolster auf dem hinteren Teil
des Sitzpolsters ab, dann rutscht bei einem normal ausgebildeten Sitzpolster, welches über seine ganze
Länge etwa die gleiche Höhe aufweist, das Rückenpolster gegenüber dem Querholm nach unten. Die Höhe
des Rückenpolsters ändert sich hierbei zwar nichi, aber es würde der obere Querholm des Gestells sichtbar
werden. Um einerseits dies zu verhindern und andererseits auch bezüglich der Abstützung des
Rückens optimale Sitzverhältnisse in der Fernseh- oder Ruhestellung des Sessels zu gewährleisten, ist der
Polstersessel vorteilhaft so ausgebildet, daß das unter das Rückenpolster eingreifende Sitzpolster in seinem
hinteren Drittel bis zu seinem hinteren Ende hin keilförmig gegenüber der Sitzrahmenebene ansteigt.
Durch diesen keilförmigen Anstieg wird verhindert, daß die obere Kante des Rückenpolsters beim Herausziehen
des Sitzpolsters nach unten rutscht. Hierdurch wird einerseits erreicht, daß der obere Querholm des Gestells
auch bei herausgezogenem Sitzpolster unsichtbar bleibt und daß ferner die Rückcnabstützung verlängert wird.
Sie verlängert sich nämlich in dem Maß, wie das Sitzpolster nach hinten ansteigt.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Polstersessels in Normalstellung·,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch diesen Polstersessel in Fernsehstellung,
Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der
Fig. 2.
Bei dem in F i g. I bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Gestell 1 des Polstersessels allseitig offen. Das CjcsIcII 1 besitzt zwei unlere Längsholme 2, einen
hinteren Querholm 3, einen vorderen Querholm 4, der in besonderer Weise ausgestaltet ist, und einen oberen
Querholm 5. Der Sitzpolsterrahmcn 6 mit dem darauf vorzugsweise fest angeordneten Sitzpolster 7 ist
parallel zu den Längsholmen 2 verschiebbar im Gestell 1 gelagert.
Zur Abstützung des losen Rückenpolsters 3 ist eine bewegliche Rückwand 9 vorgesehen, die um eine im
Bereich des oberen Querholmes 5 angeordnete und zum Querholm parallele, waagerechte Achse 9b schwenkbar
am Gestell 1 gelagert ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Achse 9b dicht unterhalb des Querholmes 5
angeordnet. Das untere Ende 9a der Rückwand 9 ist über einen Lenker 10 mit dem Sitzpolsterrahmen 6
verbunden. I licrbci ist das hintere Ende 10a des Lenkers
10 an dem unteren Ende 9a der Rückwand 9 angelenkt und das vordere Ende iOb an dem hinteren Querholm 6a
des Sitzpolsterrahmens 6. Bei eingeschobenem Sitzpolsterrahmcn 6 erstreckt sich das untere Ende 9a der
Rückwand 9 noch über den Sitzpolsterrahmen 6 nach unten. Auf diese Weise liegt der Anlcnkpunkt Hb des
vorderen Lenkerendes 106 höher als der Anlenkpunkt 1 la des hinteren Lcnkcrcndcs 10a und der Lenker 10 ist
in spitzem Winkel <x von etwa 60" gegenüber der Waagerechten geneigt,
Das Sitzpolster 7 ist vorzugsweise so ausgebildet, daß es in seinem hinteren Drittel zu seinem hinteren Ende Tb
hin keilförmig gegenüber der Sitzrahmenebene absteigt. Der Zweck dieser keilförmigen Ausgestaltung des
Sitzpolsters wird nachstehend noch erläutert.
Um genügend Platz für eine Fußstütze 23 zu schaffen und diese in Normalstellung des Polstersessels unsichtbar
unterbringen zu können, ist der vordere Querholm 4 des Gestells ein Stahlrohr, das in seinem mittleren
Bereich nach unten unterhalb der Ebene der Längsholme durchgebogen ist, wie es insbesondere aus F i g. 3
ersichtlich ist. Der Stahlbügel 4 ist an seinen beiden Enden je mit einer sich parallel zu den Innenseiten der
zugeordneten Längsholme 2 erstreckenden Platte 12 verschweißt, die ihrerseits mit dem Längsholm 2
verschraubt ist. |ede der Platten 12 weist in ihrem hinteren Bereich eine Längsführung 13 auf, in die je eine
mittels der Winkelplatte 14 mit dem Sitzpolsterrahmen 6 verbundene Rolle 15 eingreift. Am vorderen Ende der
Platte 12 üt eine nockenförmige Abstützung 16 vorgesehen. An dieser stützt sich ex: am vorderen
Bereich des Sitzpolsterrahmens 6 vorgese? ane Stützieiste
17 ab, die mehrere in Abstand hintereinander angeordnete Vertiefungen 18 aufweist. Je nachdem wie
weit der Sitzpolsterrahmen 6 nach vorn herausgezogen wird, rasvt eine der Vertiefungen 18 an der Abstützung
16 ein.
Die Wirkungsweise des oben beschriebenen Ausführungsbeispieles ist folgende:
In Fig. 1 ist der Polstersessel in seiner Normalstellung
dargestellt. Das Sitzpolster 7 hat hierbei eine normale Sitztiefe Tund das Rückenpolster 8 ist in dem
Winkel β gegenüber der Vertikalen geneigt. Die Fußstütze 23 ist unter den Sitzpolsterrahmen 6
eingeschoben und aus Gründen der Übersichtlichkeit nur strichpunktiert dargestellt.
Soll nun der Polstersessel in seine Fernseh- oder Ruhestellung gebracht werden, so wird der Sitzpolsierrahmen
6 mit dem Sitzpolster 7 nach vorne in Richtung A herausgezogen. Hierbei wird auch über den Lenker 10
die Rückwand 9 etwas nach vorn geschwenkt. Da jedoch der Lenker 10 beim Herausziehen des
Sitzpolsterrahmens 6 mit seinem hinteren Ende 10a nach oben schwenkt, wird das untere Ende der
Rückwand 9 um einen geringeren Betrag nach vorne bewegt als der Sitzpolsterrahmen 6 selbst. Hierdurch
vergrößert sich die Sitztiefe von Tauf 7*1. Gleichzeitig wird aber auch das Rückenpolster 8 in einem etwas
größeren Winkel β 1 gegenüber der Vertikalen geneigt. Durch Herausziehen und Umklappen wird dann die
Fußstütze 23 in ihre in Fig. 2 dargestellte Länge gebracht.
Die keilförmige Ausgestaltung des Sitzpolstcrs 7 in
seinen· hinteren Drittel bewirkt, daß beim Herausziehen des Sitzpolsters das Rückenpolster 8 auf den höheren
Teil des Sitzpolsters gleitet und damit nach oben geschoben wird. Hierdurch wird verhindert, daß die
obere Kante des Rückenpolsters beim Herausziehen des Sitzpolsters nach unten rutscht und das Rückenpolster
hat damit auch in Fernsehstellung des Polstersessels eine ausreichende Höhe,
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und Rückenpolster, bestehend aus einem Gestell mit je
zwei unteren Längs- und Querholmen sowie einem an der Rückseile des Gestells vorgesehenen oberen
Querholm, einem in dem Gestell parallel zu den Längsholmen verschiebbar gelagerten Sitzpolsterrahmen
mit einem darauf vorzugsweise fest angeordneten Sitzpolster und einem zur Abstützung
des Rückenpolsters vorgesehenen Rückenteil, das um eine im Bereich des oberen Querholmes
angeordnete, zum Querholm parallele, waagerechte Achse schwenkbar am Gestell gelagert ist und
dessen unteres Ende mit dem Sitzpolsterrahmen über einen Lenker verbunden ist, dessen vorderes
Ende am hinteren Querholm des Sitzpolsterrahmens und dessen hinteres Ende an dem unleren Ende des
Rückenteiles angelenkt ist, wobei bei eingeschobenem Sitzpobterrahmen der Anlenkpunkt des vorderen
Lenkerendes höher liegt als der Anlenkpunkt des hinteren Lenkerendes, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lenker (10) bei eingeschobenem Sitzpolsterrahmen (6) etwa unter 60° gegenüber
der Waagerechten geneigt ist und das Rückenpolster (8) kürzer ist al& das Rückenteil (9)
und das Si tzpolster (7) überdeckt.
2. Polstersessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das unter das Rückenpolster (8)
eingreifende Sitzpolster (7) in seinem hinteren Drittel zu seinem hinteren Ende hin keilförmig
gegenüber der Sitzrahmcneben. ansteigt.
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