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Türschloßeinrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Türschloßeinrichtung mit einer mit einer
codierten Karte betätigbaren Einrichtung zur Freigabe des im Türschloß befindlichen
Verschlußmechanismus und mit einer am Türschloß angeordneten Einrichtung zum Überwachen
von dessen Schließ- oder Öffnungszustand.
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FUr die Zustandsüberwachung von Türschlössern an Türen besonders zu
schützender Räume, wie EDV-Anlagen, Laboratorien, Konstruktionsbüros, medizinische
Räume, Isolierstationen in Krankenhäusern od. dgl. ist es bekannt, Türschlösser
vorzusehen, die in einen sogenannten elektromechanischen Schloßöffner einrasten.
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Bei dieser Anordnung wird von der Schloßfalle ein Kontaktstift im
Schloßöffner (Summer) betätigt. Über den Kontaktstift wird an eine Überwachungszentrale
ein Signal gegeben, wenn die Tür nach dem Öffnen wieder in die Schloßfalle eingerastet
ist. Diese bekannten Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß sie leicht manipulierbar
sind. So kann beispielsweise mit einfachen Mitteln der Kontaktstift in einer Lage
festgesetzt werden, die eine eingeriegelte Tür vortäuscht. Hierzu reichen bereits
kleine Holzstifte, wie etwa Zündholzteile oder dergleichen aus. Es ist auch bekannt,
andere Sicherheitseinrichtungen in den Türrahmen einzubauen, wie beispielsweise
Magnetschalter. Auch bei diesen Vorrichtungen ist eine Manipulation in einfacher
Weise möglich, beispielsweise durch Überkleben mit einer Metallfolie.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine TUrschloßeinrichtung,
bei der das Türschloß mittels einer Codekarte od.
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dgl. betätigbar ist, so zu gestalten, daß die Einrichtung eine von
außen nicht manipulierbare Überwachungseinrichtung des Schließzustandes bzw. Öffnungszustandes
aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine
im Türschloß zwischen Nuß und Falle angeordnete und von einem im Türschloß befindlichen
Elektromagneten betätigbare, selbsttätig nach jeder Schloßbetätigung ausrastende
Kupplung vorgesehen ist, wobei der Elektromagnet über einen von der codierten Karte
betätigbaren Kartenleser od. dgl. erregt wird, und daß die Einrichtung zur Überwachung
des Schließ- oder Öffnungszustandes als in dem Türschloß angeordneter Lichtstrahlschalter
ausgebildet ist, dessen Schaltstellung von der Stellung der Falle abhängig ist.
Die erfindungsgemäße Türschloßeinrichtung weist den Vorteil auf, daß infolge der
direkten Überwachung der Falle durch den in dem Schloßkörper eingebauten Lichtstrahlschalter
eine Manipulation von außen praktisch nicht möglich ist. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die Kupplung selbsttätig nach jeder Schloßbetätigung ausrastet, wodurch
die Sicherheit der Türschließeinrichtung gegenüber bekannten Anordnungen erhöht
wird.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß die Kupplung zwischen der Nuß und der Falle ein als außermittig gelagerte Schwinge
ausgebildetes Einrastelement aufweist, welches durch Betätigung des Elektromagneten
in die Einraststellung
gebracht wird und bei Loslassen des mit der
Nuß verbundenen Türdrückers infolge ihres Eigengewichtes in die Ausraststellung
gelangt. Bei dieser Anordnung ist von besonderem Vorteil, daß das als Schwinge ausgebildete
Einrastelement ohne zusätzliche Federn lediglich durch ihr Eigengewicht in die Ausraststellung
zurückfällt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Schwinge an einem gegen einen Nocken der Falle entgegen der Vorspannung einer
Zuhaltungsfeder anliegenden Schiebestück angelenkt ist und in ihrer Einraststellung
gegen eine Nase eines durch die Nuß betätigbaren Schwenkelementes anliegt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Lichtstrahlschalter
einen im Strahlengang des Lichtstrahles beweglichen, mit der Falle verbundenen Steg
mit einem in einer bestimmten Lage der Falle einen Lichtdurchgang ermöglichenden
Schlitz aufweist. ZweckmäBigerweise ist der Steg verstellbar an der Falle angebracht,
um eine Einstellung bzw. eine Justierung zu ermöglichen. Weiterhin ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Falle bei geöffneter Tür und losgelassenem Türdrücker weiter
vorsteht als bei verschlossener Tür, und daß eine bei geöffneter Tür und losgelassenem
Türdrücker durch Wirkung der Lichtschranke betätigbare Zeitschalteinrichtung vorgesehen
ist, welche nach Überschreiten einer bestimmten Zeit bei unverschlossener Tür ein
Signal auslöst.
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Die beschriebene Ausgestaltung weist den Vorteil auf, daß eine Überwachung
des Schließzustandes bzw. des Öffnungszustandes der
Tür möglich
ist, und zwar dadurch, daß die Stellung der Falle bei losgelassenem Türdrücker bei
geöffneter Tür und verschlossener Tür unterschiedlich ist, was sich durch eine unterschiedliche
Stellung des Schlitzes in dem mit der Falle verbundenen Steg auswirkt. Eine Manipulation
solchermaßen, daß eine Schließstellung der Tür vorgetäuscht wird, wird auf diese
Weise gegenüber den bekannten Anordnungen zumindest erheblich erschwert.
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Die Zeitschalteinrichtung dient dazu, erst dann eine Störmeldung abzugeben,
wenn eine Tür über Gebühr lange geöffnet ist, wenn also beispielsweise die für ein
Betreten des zu beschUtzenden Raumes üblicherweise erforderliche Zeit überschritten
wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
mit der Falle eine weitere Nuß direkt gekoppelt ist, welche ein von der Kupplung
unabhängiges Öffnen von einer Türseite aus ermöglicht. Diese Maßnahme bietet den
Vorteil, daß es nunmehr möglich ist, an beiden Türseite Türdrücker anzuordnen, wobei
die Betätigung der Tür von der Innenseite her ohne Codeeingabe jederzeit möglich
ist (Paniköffnung). Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen ntrschloßeinrichtung ist
weiterhin, daß beiderseits der Tür, also an der Innenseite und an der Außenseite,
ein TürdrUcker angeordnet werden kann, wobei im Panik- oder Gefahrenfall eine Türbetätigung
von der Innenseite Jederzeit möglich ist, während eine Betätigung des außen angebrachten
Türdrückers nur über die gesonderte Freigabeeinrichtung möglich ist, und außerdem
eine Überwachung des Schließ- oder Öffnungszustandes erfolgt.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, daß die Türschloßeinrichtung
einen eingebauten Wechsel aufweist, mittels dessen eine Türschloßbetätigung
über
einen Schließzylinder möglich ist. Diese Anordnung ermöglicht ein Öffnen der Türschloßeinrichtung
durch befugte Personen Jederzeit von außen her auch ohne Kennung des Codes.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Schlosses
bei abgenommener Schloßdecke; Fig. 2 eine Ansicht eines Teils der Schloßdecke, wobei
die Strahlschalteranordnung schematisch dargestellt ist; Fig. 3 einen Schnitt gemäß
der Linie III-III in Fig. 1.
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Das in Fig. 1 gezeigte Einsteckschloß weist einen Stulp 12 auf.
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Durch Öffnungen des Stulpes sind in üblicher Weise eine Falle 14 und
ein Riegel 16 geführt. Der Schloßboden ist mit 18 bezeichnet, während die Schloßdecke,
die bei der Darstellung gemäß Fig. 1 abgenommen und teilweise in Fig. 2 gezeigt
ist, mit 20 bezeichnet ist. Zur Betätigung der Falle 14 ist sowohl eine Nuß 22 als
auch eine Nuß 34 vorgesehen. Die Nuß 22 dient der Betätigung des Türschlosses von
der Innenseite des zu schützenden Raumes her und ermöglicht eine sofortige Türöffnung
ohne vorherige Codeeingabe. Die Nuß 22, die in bekannter Weise drehbar gelagert
ist, ist über eine Feder 24 vorgespannt und weist eine Vierkantbohrung 26 auf, in
die ein Vierkant eingesteckt werden kann, an welchem ein der TUrinnenseite zugewandter
Türdr
Ucker (nicht dargestellt) einsteckbar ist. Der Öffnungsvorgang
über die Nuß 22 erfolgt über eine herkömmliche, nicht im einzelnen beschriebene
mechanische Anordnung. Die der Außenseite der Tür des zu schützenden Raumes zugewandte
Nuß 34 weist eine Vierkantbohrung 36 auf, die zur Aufnahme des Vierkantes eines
TUrdrUckers (nicht dargestellt) dient. An einem Vorsprung der Nuß 34 greift ein
Ende einer Kette 38 an, deren anderes Ende an einer Feder 40 befestigt ist. Die
Nuß 34 wird durch diese Anordnung vorgespannt. An der Nuß 34 ist ein Hebel 42 angebracht;
mit dem Hebel 42 kann über eine Nase 48 ein aus zwei Teilen 44 und 45 bestehendes
Schwenkelement verschwenkt werden. Das Schwenkelement 44, 45 ist um einen Drehpunkt
46 verschwenkbar gelagert. Die beiden Teile 44 und 45 sind nur dann starr miteinander
verbunden, wenn eine Schwinge 54, die um einen Drehpunkt 56 verschwenkbar gelagert
ist, in der in Fig. 1 gestrichelten Lage ist, in welcher sie mit ihrem freien Ende
gegen eine Nase 50 des Teils 46 anliegt. Die Verstelleinrichtung für die Schwinge
54 wird weiter unten näher erläutert. Wenn die Schwinge 54 die gemäß Fig. 1 gestrichelt
dargestellte Lage einnimmt, so sind die Teile 44 und 45 miteinander verbunden. Bei
Betätigung der Nuß 34 über den (nicht dargestellten) Türdrücker wird die Nuß 34
im Uhrzeigersinn verschwenkt. Da der Hebel 42 gegen die Nase 48 anliegt, werden
die miteinander verbundenen Teile 44 und 45 um den Drehpunkt 46 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt. Das Teil 45 liegt gegen einen Nocken 51 an, der mit der Falle 14 verbunden
ist. Der Nocken und die Falle werden daher dann in Öffnungsrichtung bewegt.
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Die Schwinge 54 ist außermittig bei 56 gelagert, derart, daß sie
bei
Loslassen des Türdrückers infolge ihres Eigengewichtes in die in Fig. 1 in ausgezogenen
Linien gezeichnete Lage zurUckfällt. In dieser Lage sind die beiden Teile 44 und
45 entkuppelt, was zur Folge hat, daß bei einer Betätigung der Nuß 34 das Teil 44
leer verschwenkt wird, ohne daß eine Betätigung der Falle 14 erfolgt.
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Die Einrichtung, mittels derer die Schwinge 14 in die Einraststellung
gebracht werden kann, in welcher die Teile 44 und 45 gekuppelt sind, weist einen
zweiarmigen Hebel 58 auf, der in einem Drehpunkt 60 schwenkbar gelagert ist. An
einem Hebelarm des zweiarmigen Hebels 58 ist ein Schieber 62 angelenkt, an dessen
anderem Ende ein Schwinganker 64 eines Elektromagneten 66 angelenkt ist. Die Energiezufuhr
zum Elektromagneten 66 erfolgt über eine Anschlußleiste 68. Die Betätigung des Elektromagneten
66 erfolgt durch Eingabe eines bestimmten Codes, beispielsweise durch Einstecken
einer codierten Karte in eine hierzu vorgesehene (nicht dargestellte) Einrichtung.
Wird der Elektromagnet erregt, so wird die Schwinge 54 über die beschriebene Anordnung
64, 62 und 58 in die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Lage verschwenkt.
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Zur Überwachung des Öffnungszustandes bzw. Schließzustandes der TUr
ist im Bewegungsbereich des sich im Schloßinneren erstreckenden Teiles der Falle
14 ein Lichtstrahlschalter vorgesehen, welcher einen Geber 70 und einen Empfänger
72 aufweist.
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Der Geber 70 und der Empfänger 72 sind an der Schloßdecke 20 angebracht.
Die Leitungsverbindung erfolgt über Strompfade 74, 76 und 78. Zur besseren Übersichtlichkeit
sind der Geber 70 und
der Empfänger 72 des Lichtstrahlschalters
in Fig. 1 in strichpunktierten Linien eingezeichnet. Aus Fig. 3 ist ersichtlich,
daß mit der Falle 14 ein Steg 80 verbunden ist, welcher einen Schlitz 82 aufweist,
durch den in einer bestimmten Lage der Falle 14 ein Lichtdurchgang möglich ist.
Der Steg 80 ist an der Falle 14 über eine Platte 84 und eine Schraube 86 derart
angebracht, daß eine Verstellung des Steges 80 und damit des Schlitzes 82 erfolgen
kann. Auf diese Weise ist eine Einjustierung des Ansprechpunktes der Überwachungseinrichtung
möglich.
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Die Überwachungseinrichtung arbeitet derart, daß die Falle 14 bei
geöffneter TUr und losgelassenem Türdrücker weiter vorsteht als bei verschlossener
Tür. Bei verschlossener Tür liegt die Falle 14 gegen einen Anschlag im Schließblech
(nicht dargestellt) solchermaßen an, daß der Schlitz 82 im Block 80 eine derartige
Stellung einnimmt, daß der Lichtstrahlschalter eine bestimmte Schaltstellung aufweist.
Wenn hingegen die Falle 14 nicht gegen den Anschlag im Schließblech anliegt, so
steht sie weiter vor, und die Schaltstellung des Lichtstrahlschalters ändert sich.
Über den Lichtstrahl schalter ist somit eine Anzeige möglich, ob die Tür geöffnet
oder geschlossen ist. Eine Manipulation dieser Anzeigeeinrichtung ist wesentlich
schwieriger als bei den bekannten Einrichtungen, da es hierfür erforderlich wäre,
bei geöffneter Tür diejenige Stellung der Falle 14 zu simulieren, die der Stellung
der Falle bei verschlossener Tür (Anlage gegen den Anschlag im Schließblech) entspricht.
Eine Justierung des Ansprechpunktes des Lichtstrahlschalters kann durch Verstellung
des Steges 80 erfolgen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, eine Manipulation an
der Falle 14 bei geöffneter TUr
als Signal auszuwerten. Weiterhin
kann eine durch Wirkung der Lichtschranke betätigbare Zeitschalteinrichtung vorgesehen
sein, welche nach Überschreiten einer bestimmten Zeit bei unverschlossener Tür ein
Signal auslöst. Diese Zeitschalteinrichtung dient dazu, erst dann ein Alarmsignal
auszulösen, wenn nach Betätigung des Türdrückers und Öffnen der Tür die üblicherweise
für das Passieren der Person erforderliche Zeit überschritten wird.
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Die Türschloßeinrichtung weist außerdem einen Schließzylinder 88 auf,
durch dessen Betätigung über die Wirkung von Hebeln 90 und 92 ein Öffnen der Falle
14 möglich ist. Die Betätigung des Riegels 16 erfolgt über eine nicht im einzelnen
beschriebene Hebelanordnung ebenfalls über den Schließzylinder 88.