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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Gegenkasten für ein Riegel
und Falle aufweisendes Paniktürschloss
mit den Merkmalen a) bis h) des Anspruch 1. Bekannt ist ein derartiger
Gegenkasten aus der
DE
10 2004 009 973 A1 derselben Anmelderin.
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Bei
einer Paniktür
im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine zweiflügelige Tür, von der
der eine Flügel
(Standflügel)
in der Regel geschlossen bleibt und der andere Flügel (Gangflügel) im
Normalbetrieb geöffnet
und geschlossen wird. Personen passieren die Paniktür in der
Regel durch den Gangflügel.
In den Gangflügel
ist das Schloss eingebaut, umfassend eine Falle und einen Riegel. Beides
greift bei geschlossenem Gangflügel
in einen im Standflügel
angeordneten Gegenkasten ein. Zum Öffnen des Gangflügels von
Innen wird ein Gangflügel-Drücker betätigt, wodurch
die Falle des Schlosses aus dem Gegenkasten heraus gezogen wird
und den Gangflügel
frei gibt. Zum Versperren der Tür
wird zusätzlich
zur Falle der Riegel in den Gegenkasten eingefahren, so dass trotz
Betätigen
des Gangflügel-Drückers die
Tür verschlossen
bleibt.
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Um
eine Fernbetätigung
des Gangflügels
zu ermöglichen,
sind Gegenkästen
bekannt, die mit einer elektrisch betätigbaren Schwenkfalle ausgerüstet sind.
Ein Beispiel für
einen derartigen Gegenkasten liefet die
DE 199 57 999 A1 .
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Die
elektrisch entsperrbare Schwenkfalle ähnelt grundsätzlich solchen
elektrischen Türöffnern, die
hinter dem Stulpblech der Türzargen
von Wohnhaustüren
eingesetzt werden. Die im Normalbetrieb unbewegliche Schwenkfalle
umschließt
die Falle des Schlosses und fixiert sie. Erst durch elektromagnetisches
Betätigen
(Türsummer)
wird die Schwenkfalle schwenkbar, so dass der Gangflügel bzw.
die Haustür
von außen
ohne Betätigen
des innenliegenden Gangflügel-Drückers aufgestoßen werden
kann. Dies ist selbstverständlich
nicht möglich,
wenn der Riegel ausgefahren, also die Tür abgeschlossen ist.
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Paniktüren erlauben
im Notfall das Öffnen von
beiden Türflügeln in
Fluchtrichtung, um den Fluchtweg im Vergleich zu einer einflügeligen
Tür aufzuweiten.
Hierzu ist der Standflügel
mit einem Gegenkasten ausgerüstet,
dessen Funktion darin besteht, im Panikfalle Falle und Riegel des
Schlosses freizugeben, um so ein zweiflügeliges Öffnen der Paniktür zu gestatten.
Betätigt
wird der Gegenkasten von Innen über
einen Panikdrücker,
dessen Betätigungsbewegung
im Panikfalle auf die Nuss des Gegenkastens übertragen wird. Die Nuss des
Gegenkastens nimmt die Betätigungsbewegung
entgegen und leitet das Freisetzen von Riegel und Falle ein. Sofern
der Standflügel
zusätzlich über Gleitstangen gesichert
ist, zieht der Gegenkasten diese ein.
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Ein
vollmechanischer Gegenkasten für
ein Paniktürschloss
ist aus der
DE
10 2004 009 973 A1 bekannt. Dessen Mechanik ist so eingerichtet,
dass beim Betätigen
der Nuss zunächst
ein Riegelhebel den in den Gegenkasten hineinragenden Riegel des Schlosses
verdrängt,
zugleich die obere und die untere Gleitstange einzieht und danach
die Falle mit Hilfe eines Fallenhebels aus dem Gegenkasten verdrängt. Diese
Betätigungsreihenfolge
stellt sicher, dass der Riegel nicht erst dann in das Schloss zurück gedrängt ist,
wenn die Gleitstangen schon eingezogen ist. Wenn sich der Riegel
nach Einziehen der Gleitstangen oder sogar nach Freigabe der Falle noch
im Schloss befände,
droht er durch die Last der gegen die Türen drückenden Flüchtenden zu verklemmen. Es
muss sicher gestellt sein, dass der Riegel nicht durch Querkräfte belastet
wird.
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Der
in der
DE 10 2004
009 973 A1 beschriebene vollmechanische Gegenkasten zeichnet
sich durch seine hohe Funktionssicherheit aus. Allerdings wirkt
sich seine konstruktiv begründete
Breite negativ auf seine Ästhetik
aus. Der Mechanismus im Inneren des Kastens nimmt prinzipbedingt
viel Raum ein, so dass der Gegenkasten recht breit baut und ein
hohes Dornmaß erfordert.
Der Markt fordert heute deutlich schlankere Gegenkästen, da
insbesondere Glastüren
mit einem schlanken Rahmen als ästhetisch
ansprechend und wertvoll gelten. Die Breite des aus der
DE 10 2004 009 973
A1 bekannten Gegenkastens führt dazu, dass er fast ausschließlich in
massive Standflügel
eingesetzt wird. Prinzipiell ist auch keine elektrische Fernbetätigung an
dem rein mechanischen Gegenkasten vorgesehen.
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Aus
der
DE 199 57 999
A1 ist ein mechanisch übersteuerter
Türöffner bekannt,
der sich grundsätzlich
als Gegenkasten für
eine Paniktür
eignet. Anstelle eines die Falle zurück drängenden Fallenhebels ist dieser
Gegenkasten mit einer mechanisch und/oder elektrisch entsperrbaren
Schwenkfalle ausgerüstet,
so dass der Gangflügel
ohne Betätigung
des die Falle bewegenden Gangflügel-Drückers aufgedrückt werden
kann. Nachteil dieses Gegenkastens ist ebenfalls seine erhebliche
bauliche Breite.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 26 22 720 A1 ist es bekannt, die Drückernuss
eines elektromechanischen Schlosses mittels einer Feder vorzuspannen,
die über
eine Kette mit der Nuss verbunden ist. Der Transport der Vorspannkraft über die Kette
ermöglicht
es, entfernt von der Nuss eine riesenhafte Feder vorzusehen, die
in unmittelbarer Nachbarschaft der Nuss keinen Bauraum fände.
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Die
DE 196 53 611 A1 offenbart
ein Türschloss
mit Panikfunktion, dessen Drückernuss über ein
flexibles Zugglied mit dem Riegelschluss-Getriebe verbunden ist.
Das flexible Zugglied ist nur bei vorgeschlossenem Riegel gespannt
und stellt dadurch sicher, dass nur bei vorgeschlossenem Riegel
die Betätigungsbewegung
der Drückernuss
auf das Riegelschluss-Getriebe übertragen
wird. Bei rückgeschlossenem
Riegel ist das Zugglied indes schlaft, sodass keine Kraftübertragung
von Drückernuss
auf das Riegelschluss-Getriebe erfolgen kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gegenkasten
für ein
Paniktürschloss
der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass er deutlich
schlanker wird und dadurch weniger Bauraum einnimmt.
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Dies
gelingt dadurch, dass der dritte Schieber über ein Zugmittel mit dem Wirbelstück verbunden
wird.
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Unter
einem Zugmittel ist in diesem Zusammenhang ein längliches, quer zu seiner Längserstreckung
flexibles Bauteil zu verstehen, das im Wesentlichen nur Zugkräfte und
kaum Druckkräfte,
Biegemomente oder Querkräfte übertragen
kann. Einfachstenfalls handelt es sich bei dem Zugmittel um ein
Drahtseil oder um eine Kette.
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Der
besondere Vorteil des Zugmittels ist darin zu sehen, dass es aufgrund
seiner Flexibilität praktisch
entlang eines beliebigen Weges im Kasten verlegt werden kann und
aufgrund seines geringen Querschnitts wenig Bauraum einnimmt. Die
Verwendung des Zugmittels beruht auf der Erkenntnis, dass zwischen
Wirbel und drittem Schieber lediglich Zugkräfte zu übertragen sind und dadurch
eine druckfeste Verbindung zwischen Wirbelstück und drittem Schieber unnötig ist.
Die Rückstellkraft
für den
dritten Schieber wird von einer direkt auf den Schieber wirkenden
Feder ausgeübt,
weswegen keine Rückstellkräfte über das
Zugmittel übertragen
werden müssen.
Außerdem
steigert das Zugmittel die Schließsicherheit des Gegenkastens:
Es ist nicht möglich, durch
Freischneiden und Herunterdrücken
der oberen Gleitstange den Paniktür-Mechanismus „von Hinten" zu umgehen und somit
den Panikdrücker
quasi von außen
zu betätigen.
Darüber
hinaus ersetzt das biegeweiche Zugmittel die Funktion des Drehschubgelenks,
das beim genannten Stand der Technik den dritten Schieber mit dem
Wirbelstück
verbindet. Dadurch wird die Betriebssicherheit des Gegenkastens zusätzlich gesteigert.
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Vorzugsweise
wird das Zugmittel entlang der Nuss geführt, da dies einen besonders
kompakten Aufbau des Gegenkastens ermöglicht. Darüber hinaus können durch
die funktionale Verwendung der Nuss als Führung gesonderte Führungselemente eingespart
werden.
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Eine
weitere Bauraumverkleinerung wird durch die Verwendung einer elektrisch
und mechanisch entsperrbaren Schwenkfalle an Stelle eines mechanischen
Fallenhebels erreicht. Diese Schwenkfalle ist im Gegenkasten so
anzuordnen, dass sie die in den Gegenkasten hineinreichende Falle
des korrespondierenden Paniktürschlosses
fixierend umschließt,
solange sich die Schwenkfalle in einem Sperrzustand befindet. In
diesem Sperrzustand ist die Schwenkfalle unschwenkbar im Gegenkasten
gehalten. Nach elektrischer oder mechanischer Entsperrung befindet
sich die Schwenkfalle in einem Freigabezustand, in dem sie schwenkbeweglich
im Gegenkasten gelagert ist. Somit kann die Falle des Paniktürschlosses
die Schwenkfalle verdrängen,
wenn das Paniktürschloss
zusammen mit dem Gangflügel
aus der Ebene des Gegenkastens herausgestoßen wird. Eine elektrisch entsperrbare Schwenkfalle
nach dieser bevorzugten Weiterbildung der Erfindung baut kleiner
als ein Fallenhebel, wodurch Bauraum eingespart wird. Darüber hinaus
ermöglicht
die elektrisch entsperrbare Schwenkfalle eine Fernbetätigung der
Paniktür,
so dass deren Gangflügel
von außen
ohne Betätigung
der Schlossfalle geöffnet
werden kann.
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Zweckmäßigerweise
wird der Sperrmechanismus der Schwenkfalle mit Hilfe eines schwenkbar im
Gegenkasten gelagerten, zweiarmigen Wechsels aufgebaut, dessen kürzerer Arm
durch die Schwenkfalle beaufschlagt ist und dessen längerer Arm
im Sperrzustand von einer parallel zu Schwenkfalle im Gegenkasten
schwenkbar gelagerten Wippe blockiert ist. Die Schwenkfalle wird
dadurch entsperrt, dass eine elektrische oder mechanisch hervorgerufene
Schaltbewegung die Wippe aus ihrer den Wechsel blockierenden Stellung
fort bewegt. Der Schaltzustand der Schwenkfalle wird somit durch
die Stellung der Wippe definiert. Bei der Wippe handelt es sich
um ein sehr leichtes Bauteil, das rasch und ohne Aufbringung von
großen
Betätigungskräften geschaltet
werden kann. Um die erforderliche Schließsicherheit zu gewährleisten,
blockiert die Wippe nicht die Schwenkfalle direkt, sondern durch
Zwischenschaltung des Wechsels. Dadurch, dass die Schwenkfalle den
kürzeren
Arm des Wechsels beaufschlagt, ist die Kraft am Ende des längeren Arms
deutlich geringer, weswegen die Wippe sie abstützen kann. Durch die parallele
Anordnung von Schwenkachse der Schwenkfalle und Schwenkachse der
Wippe belastet der Wechsel die Wippe längs ihrer Arme radial zu ihrer
Schwenkachse und damit in eine Richtung, in der die Wippe besonders
tragfähig
ist.
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Die
mechanische Betätigung
der Wippe erfolgt vorzugsweise über
ein Kurvengetriebe, das die Wippe mit dem dritten Schieber dergestalt
getrieblich verbindet, dass der an der Wippe vorbeigeführte dritte
Schieber die Schaltbewegung der Wippe mechanisch hervorruft. Zweck
der getrieblichen Verbindung zwischen drittem Schieber und Wippe
ist die mechanische Freigabe der Schwenkfalle im Panikfalle. Da die
Paniktür
auch bei Ausfall der elektrischen Anlage funktionieren muss, z.
B. dann, wenn durch Brand die elektrischen Leitungen zerstört sind,
muss sichergestellt sein, dass die Betätigung der Nuss des Gegenkastens über den
Panikdrücker
die normalerweise elektrisch angesteuerte Schwenkfalle in ihrem
Freigabezustand versetzt. Der dritte Schieber wird zum Einziehen
der oberen Gleitstange über
das Zugmittel angesteuert und führt
eine ausreichend kraftvolle Bewegung aus. Wenn der dritte Schieber
vorzugsweise unmittelbar im Bereich der Schwenkfalle angeordnet ist,
lässt sich
seine Betätigungsbewegung
zum Schalten der Wippe vorzüglich
nutzen.
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Praktisch
erfolgt dies durch das Kurvengetriebe, das einfachstenfalls aus
einer Schräge
am dritten Schieber und einem in den Bewegungsbereich des dritten
Schiebers hineinragenden Stift an der Wippe besteht. Beim Bewegen
des Schiebers entlang der Wippe verdrängt die Schräge den Stift und
lenkt damit die Wippe aus. Um eine vorteilhafte Rechts/Links-Verwendbarkeit
des Gegenkastens zu erhalten, sind an dem dritten Schieber zwei
Schrägen vorzusehen,
von denen die eine in Links-Ausführung das
Kurvengetriebe mit dem Stift bildet und die andere in der Rechts-Ausführung des
Gegenkastens mit dem Stift zusammenwirkt.
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Auch
die elektrische Entsperrung der Schwenkfalle muss letztendlich zu
einer Schaltbewegung der Wippe führen.
Dies erfolgt vorzugsweise ebenfalls über ein Kurvengetriebe, welches
jedoch die Schwenkfalle mit dem Ankers eines elektromechanischen
Stellglieds verbindet. Der Anker des elektromechanischen Stellglieds
führt bevorzugt
eine lineare Schaltbewegung aus, die parallel zur Schaltbewegung
des Schiebers angeordnet ist. Durch die parallele Anordnung von
Ankerführung
und drittem Schieber wird eine besondere Homogenität von elektrischer
und mechanischer Entriegelung erreicht. Insbesondere bei rechts/links-verwendbaren
Gegenkästen
ist die Homogenität
von Vorteil.
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Um
Platz zu sparen bietet es sich an, das elektromechanische Stellglied
unter dem Wechsel anzuordnen, so dass es in der Ebene des Gegenkastens
durch den Wechsel weitestgehend verdeckt ist.
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Die
vorliegende Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es
zeigen:
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1a:
Gegenkasten in Sperrstellung, geschlossen, Draufsicht;
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1b:
Gegenkasten in Sperrstellung, geschlossen, perspektivisch;
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1c:
Gegenkasten in Sperrstellung, geöffnet,
perspektivisch;
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2:
Gegenkasten in Sperrstellung, geöffnet,
Draufsicht;
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3a:
Gegenkasten in Sperrstellung, Draufsicht;
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3b:
Gegenkasten in Sperrstellung, perspektivisch;
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4a:
Gegenkasten in Betätigungsstellung,
Draufsicht;
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4b:
Gegenkasten in Betätigungsstellung,
perspektivisch;
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5a:
Wechsel, Draufsicht
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5b:
Wechsel, perspektivisch;
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6a:
Wippe in Wandblock, Draufsicht;
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6b:
Wippe in Wandblock, perspektivisch.
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Die 1a und 1b zeigen
einen erfindungsgemäßen Gegenkasten 1 mit
geschlossenem Gehäuse 2,
in 1c wurde der Gehäusedeckel 2a abgenommen,
um den Blick in das Innere des Gegenkastens 1 freizugeben.
Der Gegenkasten 1 wird mit Hilfe eines Stulpbleches 3 im
hier nicht dargestellten Standflügel
einer Paniktür
montiert. Die Betätigungsbewegung
eines nicht dargestellten Panikdrückers wird von dem Vierkant
einer Nuss 4 entgegengenommen. Nicht dargestellte Gleitstangen
werden unten an einem zweiten Schieber 5, bzw. oben an
einem dritten Schieber 6 angebracht. Die Falle des nicht
dargestellten, korrespondierenden Paniktürschlosses wird von einer Schwenkfalle 7 umschlossen,
der Riegel des Paniktürschlosses
greift bei abgesperrter Paniktür
durch eine gut in 1c erkennbare Riegelöffnung 8 durch
das Stuhlblech 3 in das Gehäuse 2 des Gegenkastens 1 ein.
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Der
mechanische Kraftfluss durch den Gegenkasten
1 wird anhand
der
2 beschrieben. Darüber hinaus wird die Offenbarung
der
DE 10 2004 009
973 A1 zusätzlich
herangezogen, soweit der vorliegende Gegenkasten konstruktiv von
dem bekannten Gegenkasten nicht abweicht.
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Die
Nuss 4 ist zwischen der in den 2 und 3a,
b dargestellten Sperrstellung und eine in den 4a, 4b dargestellten
Betätigungsstellung drehbar
im Gehäuse 2 gelagert.
Die Betätigung
erfolgt im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeils B. Die Nuss 4 weist
am Ende eines Rahmens ein erstes Drehgelenk 9 auf, in dem
eine Koppel 10 drehbar gelagert ist. Mit ihrem anderen
Ende ist die Koppel 10 über
ein weiteres Drehgelenk 11 mit einem ersten Schieber 12 verbunden,
der linearbeweglich in dem Gehäuse 2 geführt ist.
In 2 ist der erste Schieber zu unterst angeordnet,
so dass er teilweise von anderen Bauteilen verdeckt ist. Den besten
Blick auf den ersten Schieber 12 bietet 3b.
Beim Betätigen
der Nuss 4 in Betätigungsrichtung
B setzt die Koppel 10 die Drehbewegung der Nuss 4 in
eine Linearbewegung des ersten Schiebers 12 in Richtung
der Nuss 4 (nach oben) um.
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Der
erste Schieber 12 weist eine hier verdeckte Kulisse 13 auf,
in der ein Zapfen 14 eines schwenkbar im Gehäuse 2 gelagerten
Riegelhebels 15 geführt
ist. Sobald der erste Schieber 12 durch Nuss 4 und
Koppel 10 nach oben gezogen wird, drängt die Kulisse 13 den
Zapfen 14 in Richtung des Stulpbleches 3, wodurch
der Riegelhebel 15 nach links ausschwenkt. Am langen Ende
des Riegelhebels 15 ist ein Riegelschieber 16 drehbar
gelagert, der den nicht dargestellten Riegel des Paniktürschlosses
aus dem Gegenkasten verdrängt.
Im unteren Ende des Gehäuses
ist der zweite Schieber 5 parallel zum ersten Schieber 12 verschieblich
gelagert. Baulich liegen beide Schieber 6, 12 direkt
aufeinander und sind über
einen Mitnehmer 17 miteinander verbunden. Wenn der erste
Schieber 12 nach oben gezogen wird, nimmt er über den
Mitnehmer 17 den zweiten Schieber 5 mit, sodass
sich beide gemeinsam bewegen. Der Mitnehmer 17 weist in
die entgegen gesetzte Richtung einen Totweg auf, der dafür Sorge
trägt,
dass keine Kraftübertragung
von dem zweiten Schieber 5 auf den ersten Schieber 12 möglich ist.
Dies hat folgende Bewandtnis: Häufig
versuchen Einbrecher, die Gleitstangen von außen freizuschneiden und durch
Heraufstemmen der unteren Gleitstange den Gegenkaster „von hinten" zu betätigen. Dabei
würde der
an der Gleitstange befestigte zweite Schieber 5 den ersten
Schieber 12 betätigen, der
die verbleibende Öffnungsbewegung
einzuleiten vermag. Der Totweg stellt aber sicher, dass eine Kraftübertragung
nur vom ersten 12 auf den zweiten Schieber 5 möglich ist
und nicht umgekehrt. Damit ist dank des Totwegs eine Kompromittierung
des Gegenkastens durch Heraufdrücken
der unteren Gleitstange ausgeschlossen, währenddessen die zulässige Betätigungsrichtung
unangetastet bleibt. Wollte man auf diesen Sicherheitsaspekt verzichten,
könnten
erster 12 und zweiter Schieber 5 auch zu einem Bauteil
zusammengefasst werden. Der durch die Erfindung angestrebte Erfolg
würde trotzdem
erreicht.
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Der
zweite Schieber 5 ist an seinem Nuss-seitigen Ende über ein
Dreh-Schubgelenk 18 mit einem schwenkbar im Gehäuse 2 gelagerten
Wirbelstück 19 verbunden.
Das Dreh-Schubgelenk 18 setzt die lineare Bewegung des
zweiten Schiebers 5 in eine Schwenkbewegung des Wirbelstücks 19 um. Diese
Bewegungsaufgabe könnte
auch von einer Koppel erfüllt
werden, die jedoch mehr Raum einnehmen würde.
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Am
anderen Ende des Wirbelstücks 19 ist ein
Zugmittel 20 in Gestalt eines Drahtseils befestigt. Die
Befestigung des Zugmittels 20 in dem Wirbelstück 19 ist über einen
Seilbolzen 21 gelöst,
der schwenkbar im Wirbelstück 19 gelagert
ist. Derartige Seilbolzen 21 ermöglichen eine sichere Kraftübertragung
auf das Zugmittel 20 und verhindern das Einleiten von Momenten
in das Zugmittel 20. Obgleich das Zugmittel im Wesentlichen
biegeschlaff ist und somit keine Momente übertragen kann, ist eine winkelbewegliche
Lagerung des Seilbolzens 21 im Wirbelstück 19 sinnvoll, da
so das Zugmittel 20 an seinem Ankerpunkt im Wirbelstück 19 nicht
aufgewickelt wird. Mit einem Aufwickeln würde eine Verkürzung des
Zugmittels 20 einhergehen, wodurch die Kräfte unkontrollierbar
steigen und das Zugmittel 20 reißen könnte.
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Das
Wirbelstück 19 kehrt
die Bewegungsrichtung des zweiten Schiebers 5 um und zieht
das Zugmittel 20 nach unten. Diese Zugkraft wird entlang des
Drahtseils unmittelbar an der Nuss 4 und einer Umlenkrolle 22 vorbei
in den dritten Schieber 6 eingeleitet, der auf diese Weise
nach unten gezogen wird.
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An
dem dritten Schieber 6 ist die nicht dargestellte obere
Gleitstange des Standflügels
angebracht, die simultan mit der unteren Gleitstange eingezogen
wird. Des Weiteren befindet sich am dritten Schieber 6 eine
Schräge 23,
die Teil eines Kurvengetriebes ist. Das Kurvengetriebe überträgt die Betätigungsbewegung
des dritten Schiebers 6 auf eine Wippe 24, welche
den Schaltzustand der neben dem dritten Schieber 6 angeordneten
Schwenkfalle 7 definiert. Die Schräge 23 ist so angeordnet,
dass die Wippe 24 erst dann betätigt wird, wenn die Gleitstangen
vollständig
eingezogen sind. Damit wird sicher gestellt, dass die Falle erst
nach Riegel und Gleitstangen freigegeben wird. Zweiter Teil des
Kurvengetriebes bildet ein später
beschriebener Stift 28 an der Wippe 24.
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Der
dritte Schieber 6 weist noch eine zweite Schräge 23' spiegelbildlich
zur ersten Schräge 23 auf,
die in der gezeichneten Links-Ausführung des Gegenkastens 1 nicht
benötigt
wird. Wenn der Gegenkasten, wie weiter unten beschrieben, in seiner nicht
gezeichneten Rechts-Ausführung
verwendet wird, kommt anstelle der Schräge 23 die Schräge 23' zum Einsatz.
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Die
Schwenkfalle 7 ist entlang einer parallel zum Stulpblech 3 verlaufenden
Drehachse schwenkbar im Gehäuse 2 gelagert.
Die Schwenkbarkeit ist abhängig
von dem Schaltzustand der Schwenkfalle 7 aktivierbar bzw.
deaktivierbar: Im Sperrzustand ist die Schwenkfalle 7 unbeweglich,
im Freigabezustand ist sie beweglich. Die Schaltzustände der
Schwenkfalle sind grundsätzlich
unabhängig
von den Betätigungsstellungen
der Nuss 4. So kann die Schwenkfalle 7 durch elektrische
Betätigung
ihren Freigabezustand selbst dann einnehmen, wenn sich die Nuss 4 in
ihrer Sperrstellung befindet. Umgekehrt erzwingt die Betätigungsstellung
des mit der Nuss 4 gekoppelten dritten Schiebers 7 den
Freigabezustand der Schwenkfalle 7. Die elektrische Betätigung der Schwenkfalle
in Freigabestellung übt
indes keine Wirkung auf die Schaltstellungen der mit der Nuss 4 verbundenen
Glieder aus. Der Riegel und die Gleitstangen können daher nicht elektrisch
eingezogen werden, was dazu führt,
dass im Normalbetrieb ausschließlich
der Gangflügel
geöffnet
wird, sofern die Paniktür
nicht abgeschlossen ist.
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Im
Einzelnen: Die Schwenkfalle 7 beaufschlagt den kürzeren Arm
eines zweiarmigen Wechsels 25, der entlang einer senkrecht
zur Gehäuseebene
und senkrecht zur Schwenkachse der Schwenkfalle 7 schwenkbar
gelagert ist. Der Schwenksektor des Wechsels 25 wird durch
zwei Anschläge 26 begrenzt.
Solange die Wippe 24 den Sperrzustand definiert, liegt
der Wechsel 25 mit dem Ende seines langen Arms gegen eine
Kontaktfläche 27 an
der Wippe 24 an, die am besten in 6b zu erkennen
ist. Der Wechsel 25 ist deswegen unbeweglich. Die Kraft,
die die Schwenkfalle 7 auf den kürzeren Arm des Wechsels 25 ausübt, wird über die Kontaktfläche 27 der
Wippe 24 aufgenommen und in das Gehäuse 2 abgeführt. Durch
das ungleiche Hebelarmverhältnis
am Wechsel 25 ist die Kraft auf die Kontaktfläche 27 deutlich
geringer als die, mit der die Schwenkfalle 7 den kürzeren Arm
des Wechslers 25 beaufschlagt. Die Kraft auf die Schwenkfalle 7 hat
ihren Ursprung in der in die Schwenkfalle 7 hineinragenden,
nicht dargestellten Falle. Diese drängt von innen gegen die sie
umschließende
Schwenkfalle, wenn der Gangflügel
in Öffnungsrichtung
gedrückt wird.
Die Kraftübertragung
zwischen Schwenkfalle 7 und dem kürzeren Arm des Wechsels 25 erfolgt über zwei
Kurvenflächen
an Schwenkfalle und Wechsel. Die dem Wechsel 25 zugeordnete
Kurvenfläche 25a ist
in 5b erkennbar.
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In
der in den 4a, b dargestellten Betätigungsstellung
ist die Nuss 4 um etwa 30° im Uhrzeigersinn gedreht. Der
Riegelhebel 15 ist in Richtung des Stulpbleches 3 ausgefahren,
so dass der Riegelschieber 16 den Riegel aus der Riegelöffnung 8 zurück gedrängt hat.
Beide mit den Gleitstangen verbundenen Schieber 5, 6 sind
eingezogen. Der dritte Schieber 6 ist mit seiner Schräge 23 an
der Wippe 24 vorbeigefahren, so dass diese die Wippe 24 über einen
von der Wippe 24 in den Bewegungsbereich des dritten Schiebers 6 hineinragenden Stift 28 aus
ihrer den Wechsel 25 blockierenden Stellung heraus bewegt
hat. Die von der Falle über
die Schwenkfalle 7 auf den Wechsel 25 ausgeübte Kraft
wird nun nicht mehr von der Kontaktfläche 27 abgestützt, so
dass der Wechsel 25 unter der Last der Schwenkfalle mit seinem
längeren
Arm in Richtung des Stulpbleches 3 einschwenkt. Zugleich
weicht der kürzere
Arm des Wechsels der Schwenkfalle 7 aus, so dass die uneingezogene
Falle des Paniktürschlosses
den Gegenkasten ohne Betätigung
des Gangflügel-Drückers durch
Fortschwenken der Schwenkfalle verlassen kann. Das Fortschwenken
der Schwenkfalle ist in den 4a, b übertrieben
dargestellt. Mit Betätigen
des Panikdrückers
kann selbst die verriegelte Paniktür von Innen aufgestoßen werden.
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Die 6a und 6b zeigen
die den Schaltzustand definierende Wippe 24 im Detail.
Diese ist in einem Wandblock 29 schwenkbar gelagert entlang
einer Achse, die sich parallel zur Achse der Schwenkfalle 7 erstreckt.
Die 6a und b zeigen die Wippe 24 in ihrer
die Freigabestellung definierende Stellung. In dieser Schaltstellung
blockiert die Kontaktfläche 27 den
Wechsel 25 nicht, der längere Arm
des Wechsels taucht unter der Wippe 24 vorbei in den Wandblock 29 ein.
In der den Sperrzustand definierenden Schaltstellung befindet sich
die Wippe 24 etwa in 0°-Lage,
die Kontaktfläche 27 blockiert den
Wechsel 25.
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An
ihrer Unterseite weist die Wippe 24 eine Kurvenfläche 30 auf,
die Teil eines Kurvengetriebes ist, welche die lineare Betätigungsbewegung
des Ankers eines nicht dargestellten elektromagnetischen Stellgliedes
auf die Wippe 24 überträgt. Das
elektromagnetische Stellglied befindet sich in der Zeichenebene
hinter dem Wechsel 25 und ist aus diesem Grunde in den
Zeichnungen nicht erkennbar. Die Tatsache, dass der Wechsel das
elektromagnetische Stellglied verdeckt, führt zu einer geringen Breite
des Gehäuses 2.
Der elektromagnetisch betätigte
Anker des Stellgliedes ist parallel zum dritten Schieber 6 geführt und
weist endseitig einen Konus auf, dessen Mantelfläche mit der Kurvenfläche 30 der
Wippe 24 zusammenwirkt. Auf diese Weise überträgt der Konus
des Ankers dessen lineare Schaltbewegung auf die Wippe 24,
die dadurch in ihre den Wechsel 25 freigebende Stellung
nach oben gedrängt
wird.
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Die
Schieber 5, 6 sowie die Schwenkfalle 7 sind
federbelastet, so dass der Gegenkasten ohne äußeren Schalteinfluss stets
in seine Sperrstellung bzw. sein Sperrzustand strebt.
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Die
Steuerelektronik des elektromechanischen Stellglieds ist in einem
separaten Elektronikmodul 31 untergebracht, das in den
Zeichnungen an dem Wandblock 29 angeordnet ist. Hierzu
weist der Wandblock 29 eine Nut 32 auf, in die
ein korrespondierender Vorsprung am Gehäuse des Elektronikmoduls 31 einsteckbar
ist. Eine gleichartige Nut 32' ist auch gegenüber des Wandblocks 29 in
der Nähe
zu den Anschlägen 26 des
Wechsels 25 vorgesehen. Dank dieser zwei Nuten 32, 32' ist der Gegenkasten rechts/links-verwendbar:
Die Zeichnungen zeigen den Gegenkasten 1 in einer Ausführung für ein DIN-Links-Schloss. Die Baugruppe
aus Schwenkfalle 7, Wechsel 25, Stellglied und
Wandblock 29 kann auch umgekehrt eingesetzt werden (also
um 180° um eine
senkrecht zum Stulpblech 3 ausgerichtete Achse gedreht),
sodass das elektromechanische Stellglied in der Zeichenebene über dem
Wechsel 25 liegt. Das Elektronikmodul 31 wird
dann in der anderen Nut 32' befestigt,
die nun auf 12 Uhr liegt. Das Elektronikmodul 31 befindet
sich folglich an der selben Stelle wie zuvor, sodass seine Zuleitungen
nicht durch das Innere des Gegenkastens 1 geführt werden
müssen.
Eine kurze Leitung zwischen Elektronikmodul und elektromechanischem
Sperrglied entlang des langen Arms des Wechsels 25 stört nicht weiter.
Wenn nun noch das Stulpblech 3 ausgetauscht wird, ist der
Gegenkasten mit der umgekehrten Schwenkfalle bereits für das Schloss
einer DIN-Rechts-Tür
umgerüstet.
Das Kurvengetriebe, das die Betätigungskraft
von dem dritten Schieber 6 auf die Wippe 24 überträgt, besteht
nun aus dem Stift 26 und der zweiten Schräge 23', die im Bereich
der Nuss 4 am dritten Schieber 6 spiegelbildlich
zur ersten Schräge 23 angeordnet
ist.
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Dank
des separaten Elektronikmoduls 31, der beiden Nuten 32, 32' und der beiden
Schrägen 23, 23' an dem dritten
Schieber 6 ist der Gegenkasten 1 abgesehen von
seinem Stulpblech 3 rechts/links-verwendbar, was die Lagerhaltung
signifikant reduziert.